Pester Lloyd - Abendblatt, September 1857 (Jahrgang 4, nr. 198-222)

1857-09-18 / nr. 212

Stieg-MADE MMWV = Abendblattdes Pe ter floyd. = Steitag, 18. September. Nro, 212. Peft, 1857. Y Wien, daß fie fih als nicht wird, 17. September, Die ten Mairegeln zurückgenommen, sondern terungen zu verschaffen. Ueber Die Natur zweiten und dritten Ranges fünftlichen lágt sich jungen Rahmen nommen beseitigt it. [wer begeben ernstlich Daran viel, Kosten werden. gearbeitet weil die einer zugänglich effektiven Geldnoth in Abrede Die drei, vier Fallimente der rechten Tage waren freilich sei­­ner erheblichen Bedeutung, aber sie haben darum nicht minder zur Wengstlichkeit der kaufmännischen Welt beigetragen und wie Die Sachen heute stehen, können Wechsel guter Häuser, wenn sie häufiger höher als Gerücht, als wenn zu 80 anschlagen dürfte, ablösen werde, ist jedenfalls ein leeres Hin- und Herfahrt dreistündiger Aufenthalt sollten Reife unter gewöhnlichen Umständen ten konnte, an in Pest einige Theilnahme erfahren, fahren würden, sie ihre Ak­ten zu niedrigen Kursen verkaufen. Ein hiesiger Buchhändler wird einen Bergnügenstrainnad Trteft arrangiren, ber folgende Annehmlichkeiten bieten sol : in der Adelsberger Grotte, Was­­serpromenade nach einem später genauer zu bestimmenden Punkte, aber 50 Gulden be­­tragen, so dürfte sein Projekt, nach mn welchem man für 20 fl, Politische Nundrehan, 18. September. Die rechten indischen Nach­­richten waren über Cagliari eingelaufen; gestern langte auch in Triest ein Dampfer an, der gleichfalls Berichte aus Bombay bis zum 15. August bringt. Das Wictigste ist Die Kunde, dagbet Ugra eine große Schlacht sattgefunden hat, wobei das Kontingent Kotahb und andere Insurgentenhbaufen auf das Haupt gef­l­gen wurden (Wir begreifen nicht, weshalb die offizielle englische Depesche, die wir im heutigen Morgenblatte mitgetheilt, Dieser Schlacht mit seinem Worte Erwähnung thut. D. Red.) Ueber Havelod meldet die Triester Poll: „Er drang bis 25 Meilen von Ludnomw vor, erbeutete in Drei Treffen 21 Kanonen und hat fs inzwischen wieder nach Crawnpore zurückgezogen." Außerdem wird berichtet: Zu Nala­pore blieb die Meuterei auf 1000 Mann bescränkt. Eine beabsichtigte Meu­terei in Mohal ward unterbrücht. Zu Lego­wYy flanden die Irregulären auf und tödteten die Europäer. In Feffare und Benares wur­den Berfierimpfungen entdeckt. Zu Kalkutta briegte man einige Besorgnisse wegen des nächsten Bolfsfestes. Aus Paris berichtet man, der die Nachrichten über Die Erei­gnisse in Indien von London aus direkt nach Chalons telegraphirt worden sind, indem der Rafser befohlen hat, daß man ihn regelmäßig und ohne Säumnis von allem in Kenntnis gebe, was den indischen Aufstand betrifft. Die französische Treffe ist gleichzeitig nicht müßig, mit ihren S Konjek­uren die englische Verle­­genheit auszubeuten. Der „Univers” spricht bereits von D Vertheilung der eng­­lischen Refisungen : Gibraltar sol an Spanien, die balearischen Inseln und Malta an Frankreich, die Ionische Republik an Griechenland fallen; dafür meint der „Univers”, würde Trankreich England in der Wiedereroberung Ost­­indiens beistehen, — Sol das der Beistand sein, den die alle Zeit , hoch­herzige" Nation dem „perfiden” Albion bietet ? Aus Berlin nimmt Heute Die Überraschende Nachricht uns zu, Daß Dänemark in der rechten Zeit wiederholt seine Bereitwilligkeit erflährt hat, für ein diplomatisches Arrangement Konzessiounen zu machen, welche es in seiner bekannten Syminpte noch verweigerte; — nach den Er­­­fahrungen, die wir bisher gemacht, wird man unsere Ungeduld für gerechtfer­­tigt betrachten müssen, diese Konzessionen etwas näher lennen zu lernen. Eine telegr. Depesche aus Konstantinopel vom 12. 9. berichtet: Statt des entlassenen Großmeistlers der Artillerie Fethi Ah­met ist Raffif Vajda, und statt des Lekteren Selim Pascha zum Oberkomman­­danten der Fah­rlichen Garde ernannt worden. Als Generalstatthalter in Bag­dad wird der Serdar Dmer Pascha bezeichnet. Jenteff masten dem Sultan ihre Aufwartung, welcher seine Zufriedenheit über die­­ Wiederherstellung der diplomatischen Relationen ausdrückte, Durando is unwohl. Herant’s Räumung scheint vorerst noch der Bes­­tätigung zu bedürfen, Sir Murray steht fest im guten Einvernehmen mit der Hersischen Regierung. Einer Privatnachricht aus Spanien zufolge Hat die Königin die von dem S Kabinete Narvaez angebotene Entlassung nicht angenommen, was is die Drvndbahn ? Diese Trage Hat vielleicht Mancher in diesen Tagen gethan, seitdem er gehört, daß die Regierung des Kantons Waadt die Einstellung der Arbeiten befahl und die Bundesbehörde diesen Befehl wieder aufhob, und daß mindestens Evolutionstruppen in An­sicht standen, um diese vielumstrittene Bahn in ihrem Entstehen zu fügen. So viel bei dem Zeitungsstreite, der einstweilen darüber im Gange ist, an that­­sächlichen Erläuterungen für den Nichtschweizer abfällt, bildet die Oronbahn einen Theil des Bahnweges. das bestimmt it, Genf als den fünfestlichsten Punkt der Schweiz mit den Eisenbahnen der Nordkantone in Verbindung zu legen. Im Kanton Waadt waren zwei Parteien. Die eine, zu der die Regierung und ein gro­­ßer Theil des Kantons gehört, wollte die Bahn mit Bewegung der sogenannten West­­bahn von Lausante nach Iserdun auf Murten zu­geführt willen, so daß von dem Freiburger Kanton nur einige Ausläufer berührt worden wären, und die Bundes­­hauptstadt Bern nur eine Zweigbahn erhalten hätte. Die andere Partei, h­auptsächlich durch Freiburg und Bern und die eigne S Kantonshauptstadt Tau m­nne gesrüst, wollte, daß die Bahn von Lausanne Über den in der Nähe der Waadt-Freiburger Grenze gelegenen Ort O­ron geradewegs nach Freiburg, von dort aber nach Bern ginge. Ein langer, heißer Streit entstand, worin Gutachten von Sachverständi­­gen, Adressen, Volfsversammlungen u. s. w. die Hauptmaffen bildeten, und die Haupt­­stadt Lausanne kam dabei in Gefahr, sogar von ihrer eigenen Kantonsregierung „be­­vogtet", d. h. für ungerechnungsfähig erklärt und mit einem ähnlichen Dinge als Be­­lagerungszustand bedacht zu werden. Die völkerrechtliche Trage, der der Souverain in Eisenbahnsachen sei, der Bund oder die Kantone, kam auch zur republikanischen Be­­f­regung, und von damals drohte Waadt mit Auflehnung und Abfall. Endlich solle doc die Bundesbehörde dem Hader ein Ende machen, der Staatsrath von Waadt (die Cantonalregierung) beg­a­b sich des Rechts zum Entscheide ausdrücklich, und der Bun­­desrathb (Bundesregierung) erklärte sich zunächst in seiner Mehrheit für die Murte­­ner Bahn." Wie viel dabei Eisenbahninteressen der Bundesbah­ne oder Eifersüchte­­leien mitgewirkt i­st nicht zu ersehen; der radikale Berner Stumpf ist indessen feste, wenn auch mit geringer Mehrheit, im National- und Ständerath (den beiden een: >­ür denen die oberste Gewalt ist) einen Beschluß für die Oron­­nie durch. Nun beanspruchte die­ Regierung von Waadt ein gewisses Bewilligungsrecht in Bezug auf die Detailpläne, auf Grund dessen sie alle möglichen Schiwierigket­­zen machte. Dem widersprach der Bundesrath, weil die Bewilligung Bundesrathe­fer, und lud die Regierung von Wandt ein, dem Beginn der Arbeiten, den Expropriatio­­nen­­, Tein Hinderniß entgegenzulegen. Nun Protest der Regierung von Wandt, da sie die verspätet eingegangenen Detailpläne noch nicht habe prüfen künnen und die vom Bundesrath ertheilte Genehmigung des Hauptplanes nur als eine provisorische be­­trachte, während ihr die definitive Genehmigung zustehe. Sie Inhibirte sofort die Eisenbahnarbeiten. Der Bundesrath seinerseits hat diesen Beschluß bekamntlich aufge­­hoben und der Regierung von Waadt eine Frist bis zum 15. September angeregt, um figy über den ihr zur Prüfung und Genehmigung vorgelegten Detailplan auszusprechen, und, dieselbe angemiefen, die Parzellarpläne zum Ziele der Einleitung der Expro­­priation in den Gemeinden zu deponiren. Was wird nun die Regierung von Wandt thun ? Einstieifen redet die offiziöse Presse von Infamte, Intrigue u. s. w. und for­­dert zum Widerstande gegen die „Uebergriffe des Unitarismus” aufs; aber es scheint, als ob man es nicht zum Xeußersten kommen lassen, sondern eine Zeit lang passiven Widerstand reisten und sich schließlich fügen würde. Man hat zunächst dem Beschluß des Bundesrathes ein umfangreiches Antwortschreiben entgegengefest; dieser aber hat, den neuesten Nachrichten zufolge, seinen früheren Beschluß einfach aufrecht­erhalten. Am 15. d. fan in der Abendeikung der in Berlin tagenden „Evangeli­­sal Alliance" Die Betiehrung der J­uden zum Protestantis­mu­s zur Sprache; wir entnehmen den Neven folgendes : „Dr. Cappadore: Die Verheifung­, das die Suden nach Palästina einst wieder zurückkirren würden, werde gewiß in Erfüllung gehen; nur müßten den Suden vorher die Schuppen von den Augen fallen, die ihnen bis fest das Gesicht verdunkel­­ten, die Belehrung zu dem genommenen Messias müsse vorhergeben. Traurig sei es, daß dem gegenüber Die Belehrung in Israel nur so geringe Sortierrttte mache. Ssn­­bel beginne fest mehr als je vorher sich ein Durst nach Gott in den Kindern Israels zu zeigen, und umso mehr sei es daher Pflicht der Gläubigen, sich zu erinnern, daß der Herr ausgegangen sei, die verlorenen Schafe zu suchen. Wirken müsse man durch Missionare, dur­ Gebete und wahren riftlichen Wandel. Prediger Reichardt aus London . Die jet Yebenden Juden­ betru­gen 10 Millionen und hielten fett an ihrem alten Glauben. Warum hätten sie sich dem Glauben an den gekommenen Meffins nicht zugewandt ? Man habe sie Lange verfolgt, blutig verfolgt, und deshalb hätten sie sich von den Christen abgewandt. Sie hätten aber auch so viele Sünden bei den Christen gesehen, daß sie katim hätten glauben können, daß die christliche Religion eine Wahrheit habe. Dabei seien die Juden im Allgemeinen gelehrt, sie hätten ihre eigene nicht unbedeutende Literatur und man müsse ihnen darum nicht roh und ungebildet entgegentreten. Ferner hätten sie ihre Natio­­nalgefühle, ihre Verheißungen etc, die man von christlicher Seite verhöhnt habe. Die regige Miffion ruhe dies Alles zu vermeiden und Die Erfolge seien darum auch viel bedeutender geworden. Die schottische Misfionsgesellschaft habe allein 100 Prediger in alle Welt ausgesandt. Die deutschen Gesellschaften in Berlin etc. träten hinzu, In Polen hätten früher 33 Missionen bestanden, die jedoch aus Anlaß des jüngsten Krieges sämmtlich ausgewiesen worden seien. Zu hoffen sei, hab der neue Raiser Alexander die­serfehloffene Thür wieder öffnen werde. In der Türkei sei ebenfalls eine Mission. Die Thätigkeit in Palästina selbst sei eine sehr große. Weberhaupt sei der Boden im ganzen Rolfe Israel fest ein sehr guter. Der blinde Glaube an den Talmud­ete. sei nicht mehr da und man beginne zu forschen. Die Versammlung möge daher einen neuen Eifer für Die heilige Sache mit nach Hause nehmen. Prediger Edwards. Früher Seiten in der christlichen Kirche sei von den Suden auf die Verfahrenenheit der Hingewiesen worden; michtig sei deshalb die gegen­­wärtige Versammlung, in welcher Die Einheit in der Kirche Die Stellung der Kirche sei den Juden gegenüber jegt eine viel so schlagend hervortrete, Mittel der Gewalt gebrauchte man nicht mehr und man beschränke Macht des Worts. Dies die Verehrungen auch minder zahlreich geworden wären, so seien unwünsche sehr, als früher, sich auf die alleinige sei lediglich der Reformation zu verdanken, und wenn fettdent sie dafür um so tiefer und nachhaltiger. von großem Vortheil würde auch die Gründung von jüdisch-evan­­gelischen Gemeinden sein, und er, der Redner, daß die gegenwärtige grobe Versammlung eine Ansprache an die Suden richte, im welcher sie denselben mit offenen Armen der christlichen Liebe entgegenkäme.” Rolfs wirthschaftliche Nundfhan. Nach einer Wiener Kor­­respondenz der „Sc­hler. 3." sollen die Finanzvorschläge des Sch. v. Bruch auch auf eine Mobilisiiung der bei der Nationalbank verpfändeten Staats­­domänen gerichtet sein, weil sonst die Bant kaum, wie es der deutsche Münzvertrag feststellt, am 1. Januar 1859 ihre suspendirten Banrzahlungen wieder aufnehmen konnte. Das Zustandekommen eines einheitlichen eurogäatishen Telegraphensyfems, welches im Interesse des allgemeinen Vers fehrs von so großer Wichtigkeit sein würde, ist nach der B. B. 3.", in Folge der Haltung, welche die französische Negierung den Zufällen gegenüber beobach­­tet. Die von der Turiner Telegraphenkonieren, zu dem Pariser Telegraphens­verträge verabredet worden waren, wieder durchaus zweifelhaft geworden. Es handelt es dabei um den Beitritt von Privatgesellschaften zu jenem Vertrage, den die französische Regierung ablehnt, weil das „Völkerrecht eine solche Theil­­nahme von Privatgesellschaften an internationalen Veiträgen nicht gestatte.” Hierdurch ist zunächst England ausgeschlossen, weil dasselbe nur Privattelegra­­phen und seinen Grantstelegraphen begicht. Die „Frankfurter Handelszeitung” plaidirt eifrig für die Abänderung Der Briefmarken in Mariencouperts, die sie bereits hie und da bestehen. Abgesehen von der Bequemlichkeit, welche diese Methode bildet, gewinnt auch die Sicherheit Des Publikums Dur die Markeneinwerts, und damit erhöht sich das­­ Vertrauen. Wer steht dafür, daß die Marken nicht wieder abgelöst werden, oder, im Falle der Borfidgtige noch neben die Marke sein „Franco“ schreibt, die auf be die jungen Bahnen stellen, daß Indeffen wird, dem beziehen Bant ist sie hat nit nur ihre vielgetadel­­felt einigen Tagen an Häusern hat dadurch ber mehr gemacht. Indeffen noch immer nicht ganz im Finanzministerium Geldmarkte einige Erleich­­te eine Anleihe aufge Gerücht, daß der Staat Thouvenel und Bot geworden, und das Mißtrauen einstweilen als bestätigt Ermöglichung des Ausbaues ist vorläufig noch unbestimmt. ein österreichischen Das Ende sonst ausgeboten werden, nur sehr diese Reife bestrei­­ts fich, werden. Ob aug mit fünfprozentigen Obligationen, sebigen Aktionäre dabei noch viel vag die man schlechter doch von selbst der dieser Erleichterungen verlautet nur wohl nicht Nebst der General Da­bie beffere

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