Pester Lloyd, Januar 1858 (Jahrgang 5, nr. 1-25)

1858-01-01 / nr. 1

Ein kaiserlicher At. — Wet, 31. Dezember. Bekanntlich ist die Negulie­rung: der Theiß eine der großartigsten Arbeiten. „Bon Tipa- Ulak bis Titel“, lesen wir in­ dem vortrefflichen, Diese Frage behandelnden Auflaß des­ vor Kurzem erschienenen S Jahres­­berichtes, der „Pelt-Diner Hanveld- und Ge­werbefammer, „st der Slußlauf 160 Meilen lang, während die Theißfinie ‚bloß 78 Meilen, mißt. Nach dem ursprünglichen Plan Va­­sarbelyr’3 war Durch die Negulirung eine Serttung von 651­, Meilen. möglich — man ging seither noch E:; dur die Verbesserungen seines Manes ist zu hoffen, daß der Fluß um 76 Meilen verkürzt und somit nur uns be­deutend länger sein wird als seine Thallinie. Diese Ziffern allein zeigen, daß Die Regulirung der XTheiß unbezweifelt das großartigste Unternehmen vieser Art auf dem Continente ist. Als der „Bater­ Rhein” regulirt und daran 10 Durchstiche angebracht wurden, sind Folianten über Die Bereutung, Schwierigkeit und die Ausführung dieser Bauten geschrieben worden, und doch wie geringfügig waren­­­iese gegenüber der Regulirung ver Theil, an der über 100 Durchstiche angebracht, über 309 Meilen Dämme gebaut werden sollen !“­­ y Allein, so großartig die Arbeit, so sehr bedurfte man auch bedeutender Geldsummen zu ihrer Ausführung. „Geld, sehr viel Geld!" sagt der erwähnte Bericht, „Werte und Arbeiten, wie die bezeichneten sind, erfordern, werim sie den erwarteten Naben bringen sollen, große Kosten. Nach einem oberflächlichen Ueberschlag werden sich Diese nahe an 15 Millionen Gulden belaufen.” Nun, an diesem Departhiffe wäre fest gesteuert, Se.­ER. Apostolische M­ajestät haben, wie die „Wiener Zeitung“ berichtet, in Betreff der Aufnah­me eines Ansehens von Seite der Theißregulirungsver­­eine behufs ver­wafcheren Durchführung ihrer Arbeiten nachitehennes Allerböhstes Hauptschreiben an den Minister für­ Handel, Gewerbe und öffentliche Baus­ten zu erlassen geruht: de „Lieber Ritter son Toggenburg! In der Absicht, das gemeinnüßige Unternehmen der Theißregulirung zu fördern ‚und dessen rassche Durchführung zu erleichtern, dann in den Bewohnern Meines Königreiche Ungarn und der BVoimenschaft “ Serbien mit dem Temeser Banate ein erneuertes Merkmal Mei­­ner Sorgfalt für ihre Wohlfahrt zu­­ geben, bewillige Ich über ‚die Bitte der Vertreter der Theißvereine, daß Sie in Verbin­­dung mit diesen Vertretern eine Anleihe bis zum Betrage von fünfzehn Millionen Gulden fortrahlren und daß d­on Seite der Staatsverwaltung für Die richtige Einzahlung der Zinsen und der zur Tilgung des S­pitals erforderlichen Amortisationsquoten die Haftung übernom­­men werde. Für jede aus dieser Garantie von der Staatsverwaltung geleistete Zahlung bleiben derselben die Bauvereine nach Maß­­­gabe der aus der Gesammtanlehenssumme erhaltenen Beträge als Schuldner zahlungspflichtig, und werden die zur­­ Verzin­­sung und Amprtifirung erforderlichen Summen auf die einzel­­nen Baubezirke (Konsortien) nach Vorschrift des Gefethes vom 9. Oktober 1856 umgelegt und mittelst der dem Ansehen zur speziellen Pfanddefung dienenden Konkurrenzbeiträge herein­­gebrangt. Die Verwendung der Darlehenssummen nach Maß­­gabe des­ Bedarfes erfolgt Über Anhörung der Bauvereine, und ist. Die von dem Theißregulirungs-Zentralinspektorate hierüber alle­­jährlich zu­legende Rechnung von den Vertretern der Theiß­­vereine zu prüfen und­ sohin Öffentlich Fund zu machen. Bei Ausführung dieser Verfügung haben Ste ım Ein­­vernehmen mit seinen Ministern des Innern und der Finan­­zen vorzugehen, das Ergebniß der über den Ansehensabschluß einzuleitenden Verhandlungen aber Mir zur Einsichtnahme und Schhlußfassung vorzulegen." Wien, am 27. Dez. 1857. dran. Iosephin p. Einem lange gehegten Wunsche ist hiemit die Erfüllung geworden, das Neujahr konnte vom Lande kaum ein williams menered Gefrhenf bringen. Eine Grabschrift und ein Horosfop, Meft, 31. Dezember. Publizisten und Abonnenten Fragen um die Wette über die politische Winpstille, und wo hat sich an vem feheivenden Jahre der alte Spruch, „wer vielen Vieles bringt, wird Jedem Etwas bringend in reichem Maße bewährt. Kaum brauchen wir an die Mahnung, daß man von Zodten nur Gutes reden soll, zu appelliren, wenn wir über das in den legten Zügen liegende Jahr zu Gerichte fien, um zu beweisen, daß Zeitungsleser wie Zeitungs- Schreiber eigentlich allen Grund haben, mit ihm­ zufrieden zu sein. Darum vor allen Dingen... . seine Undankbarkeit ! Mit wie sprudelndem Humor eröffnete das Jahr 1857 nicht seine Laufbahn; wie draftisch war die Peripetie, als es ur­röglich aus den heiteren Arabessen vor Bolgrad­­und der Neuenburger Frage in den furchtbaren Ernst des indischen Aufstandes und der Geldfrifis übersprang! Und fehlte es den Hauptgemälden etwa an reichen Verzierungen und fohmuchem Beiwerfe? Hat Frankreich nicht seine Kon­­gresse über die bessarabische Grenzregulirung und über Neuf­­chatel gehabt; hat Feruf Chan den Frieden Persiens mit England nicht in Paris unterzeichnet? Hat das alte Jahr Spanien nicht einen Prinzen von Maurien und Minister­­frifen quantum satis geschenkt . Sind Belgien und Piemont nicht ihre Wahlagitationen, ist Luxemburg nicht seine of­­troyirte Berfaffung zu Theil geworden. Wur­den Preußen nicht die Mehrausgaben abgenommen, die ihm der wider­­spünftige Schweizer Canton alljährlich aufbürdete? Zog sich durch das Ganze nicht fehlaugengleich der unvermeidliche deutsch-dänische Streit, und bildete das Kabe- und Mauss­­spiel, das Napoleon III. mit der rumaimischen Nationalität trieb, nicht eine prächtige Karikfatur im hochdiplomatischen Style zu den Fressen im Hintergrunde ?: Hat das alte Jahr ‚uns nicht vor seinem Schluß auch jenseits des Dzeans noch Buchanan in der Präsidentenbotschaft an der Arbeit­ gezeigt und im Mormonenfeldzuge ein prächtiges Pendant zur Schlacht von Broneell geliefert * Ist Walker nicht landflüchtig aus Nicaragua geworden und dann aufs neue alde Bundesgenosse eben die­­ses Staates gegen Costarica, vor sechs Monden noch die­­ Hauptftüße der Nicaraguenser wider von jeden Freibeuter. “in: Centralamerica. gelandet ? Bereiten sich endlich in Peking ‚und am Gantonflufse, in Siam und Cochinchina nicht Dinge vor, die in ganz H­interasien das Oberste zu unterst zu feh­­­ren, versprechen ? Und nun... wer hätte das Alles hinter dem Schalf gesucht, der sein Reich damit ein­weihte, daß er die verschol­­lene Modenarrheit des Nebugrab­ens als einen wirksamen Faktor in das Gebiet der Haute politique einführte? Ein Rebus im eigentlichen Sinne des Wortes war es, den Ruß­land mit dem Duiproquo von Alt und Neubelgrad den Westmächten aufgegeben , aber ein Nebus, der Admiral Lyons im Pontus und die Oesterreicher in den Donaufürstenthümern festhielt; ein Nebus, der einen harten Depeschenkampf provo­­zeirte und zu dessen Auflösung 68 eines Congresses bedurfte ; ein Rebus endlich, dessen glückliche Befeitigung in den ersten Debatten der diesjährigen Parlamentssession die hervsorra= genpfte Rolle spielte und wer den ersten Nik in das Bü­ndnis Stanfrei­d’s und England’s machte. So standen Die drei Mächte, die erst im März 1856 das Schwert in die Scheide erteert, einander am 1. Jänner 1857 gegenüber. Bliden sie nun zurück auf das Tagewerf, das Sede von ihnen seitdem vollbracht, so hat wohl seine unter ihnen so viel Grund, das Ergebniß der besten zwölf Monde mit Stolz zu betrachten und aus der Vergangenheit volles Selbstvertrauen für die Zukunft zu schöpfen, wie die angelfährliche Race. Noch war die Tinte auf dem Pariser Trastate nicht getrocnet, als Großbritannien sich schon in den Krieg mit Werften­ und China abstürzt; und eben erst hatte es von Schah zur Raison gebracht, Ercellenz eh noch kaum eine vorläufige Züchtigung ertheilt, als der Ruf dur "Europa fhallte: „Das angloindische Neic­ fällt in Trümmer!“ Mit Besorgniß, aber auch wieder mit dem Bewußtsein seiner Be­­deutung mußte don Sohn Altengland’s der Umsc­hwung er­­füllen, den dieser Noth- und Freudenschrei sofort auf dem halben Erdball, som Perlfluffe und von Teheran bis an die Gestade der SAM versöhnte Nicht nur, daß der Sohn des Himmels Luft up Nasireddin mit der Heraus­­gabe Herat’S zögerte : auch in dem europäischen Gleichge­­wichtssysteme ward augenblicklich eine Tiefe bemerkbar, deren Größe deutlicher als alles andere Zeugniß ablegte für die imponirende Stellung der britischen Nation. Dem Belgrad­­rebus war an der untern Donau Die Unionsfrage auf dem Fuße gefolgt , und kaum war die Nachricht von der Inthro­­nisirung eines neuen Großmoguls am Bosporus angelangt, als ihre Nacwirfung sie in den Concessioneniwon Osborne, ix im Rückkritte NRejchiv Pascha’s, in der Annullirung der mol­­dauischen Wahlen fundgab. Freund und Feind beeilte sich, Naben zu ziehen aus der­blaffenden Wunde, die vor Leo­­pard empfangen. So, die Freunde waren bei dem allge­­meinen Wettrennen nicht die mäßigsten. Die Zusammenkunft von Deborne war nur das Vorspiel zu dem Stuttgarter Rendezvous gewesen , und wenige Pariser Blätter hatten Einsehen genug, ihrem Jubel über den Aufstand der Sea­­poys mindestend in so weit einen Dämpfer aufzufegen, als dies der nothdürftigste Anstand gebot. Aber siehe da! wäh­­rend Palmerston noch die allgemeine Hekjagd­ auf seinen Seiten hat’ und selbst in Konstantinopel ein unheimlicher Spur muhamedanischer Sympathien für die Muslim Indiens sich regt , kommt die Botschaft von Delhi’s alle , und zwei Tage darauf ist Neichiv Pascha wieder am Ruder. Noch ist Ludnow nicht entreßt , und schon ist das daforumänische Reich eingefargt. Schon hat der Schabin Schah sich gefügt, während im fernen Osten Sir John Bowring und Richard Seymour alle Anstalten treffen, um Herrn Veh zu be­weifen, daß aufgeschoben nicht aufgehoben it. Mit Einem Worte „Pet ist wieder da” — und sein Abtreten von der Bühne hat gerade nur so lange gevauert, um seinem Wiedererscheinen odesto größeren Einpruch zu verleihen. Im Ganzen, dünft uns daher, künnen wir das neue Jahr mit feinem besseren Zurufe begrüßen, als mit der Mahnung , in gleichem Maße wie sein Vorgänger für die Interessen des­ Zeitungspublikums Sorge zu tragen. Sollen wir ihm zum Schluffe noch ein Horoftop stellen, so hoffen wir an der politischen Zauberlaterne bald ein Bild auftauchen zu fehlen, das alle dagewesenen an wundersamer Märchen­­haftigkeit überstrahlt. Schreiten Rußland und Frankreich auf dem 1857 betretenen Wege vorwärts, so kann Die Zeit nicht mehr fern sein, wo Graf Walewgki, der ehemalige Diplomat des unabhängigen PolenS, den Unterthanen des Kaisers Napoleon’s III. seine Päffe nach­ Rußland mehr ertheilt, damit sie nicht von dort das Gift der freien Preise in ihre Heimat einschleppen. Lebten wir in Neapel, so wirden wir ven Himmel überdies noch anflehen,, daß 1858 der Krater des Befuv’s sich eben so ruhig verhalte, wie die Kanonenschlünde jener Slottendemonstration, deren Auslaufen einst der „Mo­­niteur” so bombastisch angemeldet. So aber bleibt uns nur der bescheidenere Wunsch, es möge mit dem alten Sahre auch Die Gelpfrifis son­ung Abschied nehmen und das neue Jahr von handgreiflichen Beweis führen, daß die unab­­hängige Presfe unseres Baterlandes­ durch die Stempel­­steuer nicht gefährdet ist! . Wien, 30. Dezember. In Jahresfrist muß die österreichische Nationalbank ihre Barzahlungen auf­­nehmen. Ein internationaler­­Bertrag verpflichtet sie zur Aufnahme der nun seit neun Jahren suspendirten Barzah­­lungen. Die Frage, ob sie auch in der Lage sein wird, diese Verpflichtung zu übernehmen, ist zwar­ durchaus Feine müfßige; allein da die Beantwortung verselben vorerst noch von dem Modus abhängt, in welchem der Uebergang aus der alten in die neue Währung stattfinden wird, so muß man sich einstweilen in Gesculd fassen und die darauf be­­züglichen Allerhöchsten Beschlüsse abwarten, die, wie man glaubt, bereits in der nächsten Woche veröffentlicht werden sollen. Wenn man übrigens bisher ein fünfprozentiges Sil­­beragio als naturgemäße lebergangsbrüche zur neuen Wäh­­rung betrachtet, so scheint man darin geirrt zu haben, wes­­halb denn auch alle bisher veröffentlichten Reduktionsta­­bell­en als verfrüht betrachtet werden müssen. . Aber selbst ein so nieiniges Silberagio ist im Momente, wo wir unsere Bezüge aus dem Auslande beschränken, nicht gerechtfertigt, und dürfte Dasselbe darum auch in der nächsten Zeit, wo so viele Millionen Silbertoupons auf den Markt kommen, noch weiter zurückgehen. Ein niedriges Silberagio ist die erste Basis der Barzahlungen. Die»­Geschichtedb­anken lehrt uns zwar,daß die Zahlungsfähigkeit einer Bank nicht emmct von dem gr­ößeren oder kleitter dir Barvorrath abh­ä­ngt,allein trotzdem murch österreich­ische Nationalbatik instand nehmen,die Barzal­­­lungen mit einem Barvorrath von 10()Millionen Gulden­ in Silber aufzunehmen, wenn die Notenemission nicht gleich­­zeitig auch vermindert wird, weil sie sonst leicht schton in den ersten Jahren in Verlegenheit gerathen konnte. Man hat das zum auch ven Borfchlag gemacht, die Bank von der Einlösung der Ein und Zweigulden notenzuenthlieben, und es der Staatsverwaltung zu überlassen, dieselben allmälig aus dem Berfeht zu ziehen. Dieser V­orschlag is­tedenfalls ehr beachtenswerth, weil nach meinem Dafürhalten keine großen Geldopfer nöthig sind, um diese Noten allmälig aus der Zirkulation zu sie­ben. Insolange als das Silbergeld nicht wieder wie in vor­märzlichen Zeiten im Verfeht dominirt, werden diese kleinen Noten geradezu unentbehrlich sein und selbst, wenn dasselbe später wieder häufiger geworden sein wird, ist sein Grund zu der Annahme, daß man die guldennoten refusiren werde, dem Verfehr­er unter wichtige kann darum so bequemen Ein- und Die Entfernung verselben aus auch mit Muße vorgenommen werden, Ich habe diesen Vorschlag nur und gebungen leute. Besorgnisse, daß der plausibelste zu der entscheidenste Tag für Der Entfaß von Lucknomw. doch­­fcheint, zu erwartenden offiziellen Kund: alle noch­­­ bestehenden Zweifel lösen werden. — Morgen ist viele unserer Käuf­­er nicht ganz ruhig verlaufen­ werde, scheinen jedoch übertrieben zu sein. Die „Times" respondenz vom 4. ihre erhalten ; wir entnehmen versel­­ben folgende eben­so drastische, ald anschauliche Schilderung des Kampfes in und um die Hauptsradt von Dupe: ich meinen lebten Brief fehlen, reichten unsere Nach­­gegangen war. E. Brigadier Hope Grant’s Heerfäule war ihm, wie Sie fi erinnern, um einige Tage vorausgeeilt und hatte Alumbagh "mit nur geringem Wi­­derstande velod erreicht. Inzwischen warteten in ihren Verschanzungen ruhig ihren Entfalt ab, denn obgleich vor jedem Sturmangriff des Feindes gesichert,waren sie in Folge schwerer Verluste zu schwach,um eine Offensivope­­ration gegen ihn zu unternehmen. Die Nachricht, daß bestätigt. Unter den Stabsoffizieren­ sind Sir. 9. Durram und Kapitän Havelod jeder durch den Arm geschof­­fen, und Oberst Totler dur einen Bayonnetstoß­ worden­ verwundet 11 Offiziere getroffen, da die Lieutenantse Nunn, Graham und Moultrie, getö­tet wurden, während Oberst Campbell, ein Held aus dem Kaffern­­frieg, eine tödliche Wunde erhielt. Das 78., das 5. Fusiliers, und das 84. sowie die Madras-Sufiliere hatten ebenfalls ichrer Novembertagen eine augenscheinlich nicht weniger als 5000 Mann und wahrscheinlich mehr zählende Streitmacht auf verschiedenen Punkten längs dem Alumbagh angehäuft. Hope die handfesten Hochländer vom 98., die gleich den Matros mit Bliten voll Furt und Staunen spektabler Heiner Haufen Kavallerie, und die­­ Artillerie war sehr start sowohl an Seldgeschüsen wie­ Kanonen von schwerem Metall, Szölligen Kanonen und Mörsern nebst achtzehn 24- Pfündern, tiefen Sonntag und schmalen Waffen im den­­­. Am 10.stieß Sir Colin zur Hauptmasse dieser Streit­­m­acl­t,und Donnerstag den 12.setzte er sich gegen Alumbagh in Bewegung. Ein Feines Scharmüßel fand statt und ein Fort, Jellalabad genannt, das abseits der Straße ein wenig­ zur Rechten Tag, wurde erstürmt und in die Luft­ gesprengt. Nach­­dem Allumbagh erreicht war, wurden Verbindungen mit Sir 3. Durram und Sir 9. Havelod eröffnet. Sie willen ton, daß man von Camnpore aus auf der geraden Straße nicht an­­ders bis zur Resirentur gelangen kann, ale indem­­ man die ganze Breite der Stadt duchschneidet. Es war deshalb ‚wün­­schenswerth ihr auf einem Umwege zu nahen, durch Umgehung der Stadt entweder auf der reiten oder linken Seite. Auf der rechten oder Ostseite schien das Vorgehen praktisch. Dort befand sich zwischen der Vorstadt und dem Fluß Goumtee Can welchen­ich die Nordseite der Stadt Zehnt) ein vergleichsweise offener Raum, zwischen welchen und der Residentur Feine zusammen­­hängenden Straßen, sondern nur einige Moscheen, Paläste­ und andere Gebäude nebst Umfriedungen lagen, die zwar eine starre Befasung fassen konnten , aber doc weniger Gefahr boten, als die Innern der Stadt. Um den 15. verließ daher Sir Colin die Hauptstrafe in Alumbagh und marscirte, quer übers Land nach rechts, bis er an das Haus und Part Dilfhoofha (Herzensiwonne) zu hoffe, daß vollfommen & Als richten über welchem Tage Campbell lichen Verluft Offizieren tödtet und runter. gelitten. Generale findlihen außer Sorge um Grant’s Heerfinle Dberland begegnete erften und fen von Die Den Srage vielen aufgetaucht, die vemnächft Projeften,, hat darum erwähnt, weil Bombayer Sor OD utram und Has Lu­dno­m und Umgegend bis­ ein Sal fo eben­­dieser Heinen Schaar bis Ende über den Geschwächt Ganges verwundet waren. Im 90. Regiment wurden Entraltheeres durch die Ankunft des, der Schlacht unter den mit seiner Matrosenbrigade, kampflustig und und Mauern von Agra dem fchlanken Bengalesen, die über 9. November, September 63 vernommen hatte, ist durch. Diese die Sicherheit ihrer war da, wie sie wußten, in ab; und richtig fand angesehen ; fertig seines Obristen Powell. Da war viese sein ‚ Zwei von den ge­­gejagt, die in den wurden uns ein ver­daß Sir Die amtliche Verluste und, wie Stellung, die Männer der ihnen auf dem Marsch auch an Liste nur­­ warteten der Nähe be­­von Delhi und und da war Perl wie immer,­­ und das 53. noch wüthend über den neu­= Neujahr. (Neunjah­rsbetrachtungen — Defdense — Der Stempel. — Das neue Geld -Unser Bun­d.) 4 € wird von „Neujahr” zu sprechen bald so unan­­ständig sein, wie eine Konversation über das Wetter. Die Zeit ist ein gewaltiger Deesan ; die Küsten, die er bespült, verändern ihren Charakter und bieten bald das Bild einer freundlichen Lands­­chaft, bald das einer öden Wüstenei,­mo zerflüftete Selfen hinaus in Die starre Einfanfeit gähnen, das Meer aber bezeichnet durch­ nichts den M Wechsel der es umgebenden Natur, es schäumet und wogt mit Ungestüm, wenn es von der Windesgeißel_aufgepeitscht wird, es liegt ruhig mit den ruhigen Lüften und unter seiner jüdischen­­­berfläche gähnt das Verwerben. Auch­ die Zeit wech­­selt ihre Physiognomie nicht mit dem Wechsel des Jahres, und sie macht nicht der alten Postfutsche gleich Halt bei den ein­­zelnen Stationen. Jeder Gruß an das neue Jahr ist demnach­ nichts anderes, als eine müßige Expertoration, und alle Wünsche sind überflüssig, wenn sie sich nicht durch die nachbrüchliche Un­­terstüßung eines greifbaren Geschenfes als ernst gemeint doku­­mentiren. Die jer allenthalben im Zuge begriffene Enthebung von Neujahrgeschenfen wird das Ihrige thun, um uns von jener Douche von „Anwünschungen” zu bewahren, Die ung das Schicsal für den ersten Tag des Monats Jänner aufgespart hat; denn in den unteren Schichten des Volkes weht ein gesunder und praktischer Geist, und sein Mensch wird ich am Neujahrsmorgen heiser wünschen, wenn er nicht als Erfab für den Sturzregen vollflingender Verheilungen einen­­entsprechenden Geldregen er­­wartet. Der Marqueur in den Kaffeehäusern sehont allerdings seine kostbare Zunge, aber beredter wie der Mund Mestofanti’s ist Das Täfelchen oder der Heine Kalender, den er überreicht. Es liegt eine Melodie von Worten in diesem summen Erzeug­­nisse der Lithographie. Der zierliche Guldbrud bedeutet Die fühne Prätention auf eine Zweiguldennote , die bescheidenen schwarzen Lettern verkünden es Inut, daß sie­ auf Heinere Münze reflektiren. Wir unsererseits sehen mit voller Resignation den Weber­­raschungen des morgigen Tages entgegen, und firwahr sie ist für den Journalisten nicht Heiner als für die sonstigen Stände der Gesellschaft. Wenn wir morgen das Kaffeehaus betreten, so erwarten uns nicht nur die wohlwollenden Wünsche des die­­nenden Personals, sondern auch Die eigene Zeitung, und auf ihr Der bemwußte, Feine, ‚vielbesprochene, und — wenn wir­ auf­­richtig sein wollen — nicht gerne gesehene schwarze Lied, der­­ sich als eine­­ erste vielsagende Furche­­ über die Stirne der un­­abhängigen politischen Journale hinzieht. Der jungen öster­­reichischen Presse kam diese Fluche für wahr etwas zu früh angeflogen. So straft der Zeitungsstempel unsere obigen Betrachtun­­gen über die­­ Bedeutungslosigkeit des Jahreswechsels Lügen. Mit dem ersten Flügelschlage des neuen Jahres 1858 beginnt in der That eine neue Nera für die Journalistik. Das Jahr 1857 war noch das Jahr der stempelfreien Gedanken. Von nun aber muß die kostbare Waare, welche in der geheimen Werkstätte des Geistes erzeugt wird, gleich den anderen Waaren besteuert werden, wenn sie den befruchtenden Weg zu den Maffen antreten will. Aber wir sind deshalb nicht traurig, vielleicht steigt mit dem Preise auch der Werth, und vielleicht wird mit Rücksicht auf die neue Einnahmsquelle, die dem Staatsfihabe durch die Zeitungen erschlosfen wird , in manchen Streifen die Frage nicht so häufig aufgetworfen werden, „wozu denn eigent­­­­render Prinzeß Royal mit dem Prinzen Fried­­­­rich die Journale auch wüßen .“ Weil wir einmal in Neujahrsbetrac­htungen verfunden sind,­­ so wollen wir auch einen Bli in die Zukunft werfen, und uns im­ Vorhinein des schönen Augenblicks freuen, den und der nächstfolgende Neujahrstag in Aussicht ftelt. Mit dem ersten Januar des Jahres eintausend achthundert neunund­fünfzig neunlich, müssen wir und auf gern gesehene Säfte gefaßt machen, das Silber, dessen beharrliche Absentation durch beinahe zehn Jahre den Wis der Lofalpoffe in so ausgedehnten Maße beschäftiget, daß uns Anstands­hal­­ber an dieser Stelle nichts mehr zu sagen bleibt, das Silber feiert an diesem Tage das frohe Fest der Auferstehung. Die Schüße, welche ihr Grab in den Kellern der Nationalbank nur einmal verließen, um die wohlthuende Expedition nach Sams­burg anzutreten, werden wieder fris­ch und fröhlich durch Die Runde wandern, und die Zeit ist nahe, wo man sein Geld in luftigen Stunden wieder wird „springen Taffen“, ein Ausdruch, der doch zu wenig auf Die unelastische Materie der Banknoten paßte. Auch das neue Geld wird formen, und wie auch das Geld seinen Zauber niemals einbüßt, und eigentlich ewig­ neu bleibt, so hat das wirklich neue Geld dennoch seinen appara­ten Reiz. Menschen, bei welchen das Rechnen zu den fehn­­den Seiten gehört, müssen sich im Schweiße ihres Angesichtes mit dem neuen Kalfus befreunden, doch sind wir fest überzeugt, daß man sich eher daran gewöhnen wird, das neue Geld mit Anstand auszugeben, als es zu erwerben. Es liegt dies ein­­mal so im Bereiche unserer Fähigkeiten. Und schließlich seien noch die Worte ausgesprochen, welche den eigentlichen Zweck unseres Auffaches bilden. Wir wünschen — da früher drängt uns unsere Neugierde eine Frage an das Schilfal zu richten. Wir fragen nemlich mit Rücksicht auf das gestempelte Blatt, in welchem diese Zeilen erscheinen, ob wir auch in diesem Jahre so vielen Lesern unseren Glüh­­wunsch darbringen würden, als im Jahre des Heils eintausent achthundert sieben und fünfzig. * Ueber die Bermäh­lungsfeierlich sei­­, . · x 0 Dr TE a 2 ö 5 vid Wilhelm v Preußen finden wir mehrere ver­­freute Notizen im „Observer” und „Court Journal”, die wir im folgenden Fur­ zusammenfassen : Am 15. kommt der Hof von Windsor nach der Hauptstadt, um die Gäste, die von Diesem Tage angefangen eintreffen sollen, zu empfangen. Ein Erzher­ 309 von Desterreich, ein Bruder des K­aisers, wird erwartet ; außer Diesem die Häupter der F. Häuser von Hohenzollern und Sachen Koburg, so wie andere Familienglieder Diefer­ Fürsten­­häuser und des Königlich hannoveranischen Hauses. Im Gan­­zen hofft die Königin so viele hohe Gäste, als zu ihrer eige­­nen Vermählung herübergekommen waren, bewirthen zu­ können, und sollen die 3 größten Hotels gemiethet worden sein, um den erfruchten Fremden den größtmöglichsten Comfort zu bieten. Unmittelbar nach der Trauung reisen Die Neuvermählten nach Windsor ab, wo sie am darauffolgenden Mittwoch einen­­ Be­­such der Königin und des Prinzen Albert erwarten dürfen. Sonst wird Fein Besucher das Glüc ihrer jungen Häuslichkeit stören. Am Freitag kommt das junge Paar nach London, um am darauffolgenden Tage 0.) im St. Jamespallatte die Glüh­­wünsche der Aristokratie entgegen zu nehmen, und bei den Hof­­festen anmefend zu sein, welche die nächsten 2 Wochen ausfül­­len werden. Dann verabschiedet sie die Prinzessin vom Ba­terhaus und Vaterland, um mit ihrem fürstlichen Gemahl auf der Königl. Yacht, unwahrscheinlich bei Antwerpen, Brüssel und Köln, ihrer neuen Heimat entgegen zu ziehen. Da Budingh­am­ Palace troß seiner Neubauten für große Hoffeierlichkeiten nicht ausreicht, wird jebr bereits em­­sig daran gearbeitet, den alten rauchgeschwärzten ©t. 3­a­­mes=-Palast in Stand zu geben. Alte, halbverfallene Gänge werden ausgebessert und tapezirt, neue provisorische Korri­dore, Zugänge und P­orhallen müssen zur Erweiterung der alten Räumlichkeiten beitragen; Treppen und Empfangssäle werden prachtvoll ausgeschmüct, und in der Kapelle des Palastes, dem ältesten protestantischen Gotteshause des Landes, das schon un­­ter Heinrich VIII. eingeweiht wurde, und in dem Die Trauung dor ft gehen wird, erweitert man das große Bogenfenster, friiht man die abgeblaßten Vergoldungen auf, errichtet man neue Gallerien aus Eichenholz für die wenigen Bevorzugten, denen ein Pläbchen in der Kapelle kaum verjagt werden kann, und für die Mitglieder der Presse, die für alle Anderen hören und sehen sollen. Die Kapelle felbst nämlich ist so Hein, Daß das Schiff kaum ausreichen wird, den Hof und seine königli­­chen Gäste zu fallen. Das Gefolge derselben, die Mitglieder der Aristokratie und die Würdenträger des Reiches, die nicht von Amts wegen bei der Trauung anmwesend sein müssen, werden si begnügen müssen, den Zug in den verschiedenen Sälen des Palastes an sich vorüberziehen zu sehen. Die Anmeldungen um Eintrittskarten nach St. James sind jebt schon so zahlreich, daß Das’ Hoflämmereramt sie kaum bewältigen kann. Die Ausstattung der Prinzessin sol überaus ob das etwaigen Ausstellung zugelassen werden wird, scheint noch nicht ausgemacht zu sein, ab und fremder Potentaten, noch nicht Thieres gearbeitet, und die ganze Gerte soll ein Meisterftüd an Pracht und Geschmach sein. «Von der in Paris zu erscheinenden«Revue germa­­nique­»ist soeben der von Karl Dollfuß und Neffzierunkenzeich­­nete Prospektus ausgegeben worden.Unter den Hauptmitar­­beitern werden genannt:Darette,Moriz Hartmann,Laboulaye (vom Institut),Littre5(idem),L.Ratisbonne·,Renati(Vom Institut),de Rouges(idem),C.de Sault(der Pseudonym einer geistvollen Schriftstellerin,welche die deutsche Literatur und Sprache sehr gu­t kennt),Daniel­ Stern(Gräfin d’Agout), H.Taine.»Deutschland verdient nicht minder als England««,so heißt es in diesem Program­me,»in Frankreich ein besonderes Organ zu haben,vie England in der Revue Britainvique). Es steht in keiner Geisteskundgebung diesem nach und hat in Vielen den Vorzug.Es hat eine lebensvolle und fruchtbare Literatur,Geschichtsschreiber,die Macaussry nichts nachgeben, Kritiker,die Niemanden den Vorrang zulassen haben.In der Wissenschaft hat es Zweige,die ihm so auf as enklige U sind-«IVkaI«I Philologie und die Exegesez für die"anderen Theile hat das Land der Humboldt,der Liebig,der Bunsen,Per·Pogt,der’Mole­­schott keinen Vergleich zufcheurtt-Die dkukfche Philosthie ist die kü­hnste Anstrengun­g des menschlichen Geistes gewesende nachdem Deutschland mit dem golden Gipfelpupst,der,p.va­mt begonnenen Bewegung erreicht hat, beginnt es heute auf neuer Grundlage ein neues und unerwartetes Wort.“ Die Revue will sich seiner Partei anschließen und blos als Spiegel der geistigen Bewegung in Deutschland dienen. ae | * Bei einer kürziihh im nordamerikanischen Staate Geor­­gier abgehaltenen Versteigerung wurden die männlichen Sk­l­a­­ven zwischen 15 und 40 Jahren durchschnittlich zu 1200 bis 1500, die weiblichen zu 900 Dollars losgeschlagen. * Ein eigenthünlicher Unglücksfall hat sich in der Nähe von Königsberg zugetragen. Ein junger Gutsbesißer büßte vor zwei Jahren Die linke Hand durch eine Dreshmaschine ein; in diesen Tagen näherte er sich wiederum auf unvorsichtige Weise der Maschine und verlor auch die rechte Hand. * Nach dem „Fils naturel” von W­. Dumas, wird das Pariser Oymnase ein Lustspiel von Dumanvirg unter dem Titel: „Les femmes terribles”, in Szene gehen falten, prachtvoll fein, aber große Publikum zur die auf dem Wege die der Prinzessin nach London sind; an der Zeit erwähnt ob verehrt werden sol. Die sie öffentlich ausgestellt, zu sehen von kostbaren Geschenken Hamd habe Doc unter anderen Geschenken besonders ist aus und Auch­ hört man ist es von diesen zu sprechen. Das „Court Jonenal“ einer Neu­gerte, als Erinnerung an eines ihrer Lieblingspferde Huf des dem FE ä »r » —": E' "a |

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