Pester Lloyd - Abendblatt, August 1858 (Jahrgang 5, nr. 174-193)
1858-08-02 / nr. 174
Abendblatt des Heiter Lloyd. Ntonlag,, 2. Auguft. Nr. 17H. Peft, 1858. * Stansfurt, 30. Sul. (Fr. Polz) Gestern Nachmittag um 4 Uhe ist Se fail, Hoheit Erz; de v 399g Albrecht von Oesterreich auf der Norfreise aus Ostende über Mainz, wo Derselbe einem Brigadererziven der österreichischen Bundesgarnison im Feuer beiwohnte und Derfelde Die Parade abnahm, hier eingetroffen und im Bundespalast abgefliegen. Abends veransaltete Der Tf. £. Bundespräsidialgesandten Graf 9. Nedeberg, seinem durchlauchtigsten Gatte zu Ehren ein großes Diner, an welchem die Generalität der hiesigen Bundesgarnison, die Mitglieder der Bundesmilitärkommission und andere militärische sowie diplomatische Notabilitäten Theil nahmen. Heute früh um 8 Uhr lep Setail. Hoheit der Erzherzog den österreichischen Theil der Hiesigen Bundesgarnison auf dem großen Exerzierplade bei Griesheim die Revue paffiren, nachdem er zuvor dem Prinzen von Preußen F. H., der in vergangener Nacht um 12 Uhr auf dem Kourierzug der Main-Necarbahn aus Baden- Baden Hier eingetroffen und im vufsischen Dofe abgestiegen ft, daselbst einen Besuch abgeflattet hatte: Heute Nachmittag um 5 Uhr wird Ge.fai. Hoheit der Erzz Herzog Albrecht die Neffe nach Oesterreich fortfegen. (Se. f £. Hoheit werden bereits übermorgen, Mittwoch, in Wien erwartet, D. Ned.) « Politische Rundfchexte,2.August.Die wichtigsten Nachrichten der heutigen Post über den Stand der Herzogthümerfrage stellen wir unten in einem eigenen Artikel zusammen.Vorgestellt hat die Pariser Konferenz, die Donauschifffahrtsstraße, jedoch nur zu vorläufiger; Navigantionsarte, im Angriff‘ Prüfung, der genommen, ı Die Bevollmächtigten werden vor der Vertagung nur noch drei Giltungen halten; und Herr v. Hübner wird sodann die Bemerkungen seiner Kollegen über die Schifffahrtsarte der Faiserlichen Regierung mittheilen... Aus den Sürstenthäimern in dem Kongreß, eine Petition in Betreff des allzu Hohen Wahleinfuss zugegangen; und das Gesammtresultat der auf die Moldowalachen bezüglichen Arbeiten wird recht in folgender Weise zusammengefost: :— Zwei Hospodateasz Lebenszeit et wählt die Bevölkerung.Zwei Nationalversammlungen,x bestehenda U HLO Mitgliedern färbte Moldau und aus.17.für die Walache Hvekdm gehtldktz ebenso zwei Armeen unter zwei verschiedenen Fahnen. Ein Generalenchef wird kommandiren und abwechselnd aus der moldauischen und walachischen Armee hervorgehen-Dieledau mennt J’X-foe Installation wer neuens. 1. Januar 1.59, erfolgen." Die Pforte verzichtet auf "den Kihut, den bisher die Kofpodare bei ihrem Regierungsantitte zahlten, daffır werden aber beide Provinzen Tribut etrichten, und zwar die Moldau 2,500,000, die Walachei ‚500,000 türkische Plafter. Die Hofpodare Tönten die geesgebenden Versammlungen auflösen, dagegen ist es noch nicht entschieden, ob der Pforte ein Veto gegen eine ihr mißliebige Hofpodarenwahl zustehe. Aus Nagusa wird gemeldet, daß, nachdem am 26. d. ein neuer, unbedeutender Zusammenstoß T zwischen den Montemegrinern und Pong vr ígaz nern shattgefunden hat, nunmehr vollkommere Ruhe berriht. Beide Theile haben ihm ihr Gebiet zurücgezogen. Die amtlichen Nachrichten‘ über Diele Konflikte, wie fe Kemal Effendti, dem Mfortenkommissär für die Herzegowina, zugegangen, vefumirt ‚ein Brief aus Dalmatien in der „Ost. B." Wahin : Am 3. langte in Podgorisza ein Tabor Nlzamkruppen und 400 albanesische Freiwillige zur Verstärkung der dortigen Garnison an ; sie wurden am 17. zum Grenzdienste kommar Dirt. Auf die Nachricht, daß sich unter den Freiwilligen auch der Diater des In Konstantinopel von den Montenegrinert mendlinas gnemordeten jungen 3 wam, eines Vetters des Fürsten Danilo, befinde, entsendete der Senatspräsident starre Abtheilungen an die Grenze, weil er befürchten mußte, das der Bater des Ermordeten in Ausübung der Blutrache in der Berta, und Liffansen Nahla, eine Schilderhebung , gegen den Fürsten Danilo veranlassen konnte. Am 23. griffen die Monetenegriner einen 20 Mann ítarren türkischen Korbonspoften an und trieben ihn In die Flucht. Die Arnauten vergriffen ihh an dem Hosenfommantanten Sußbarde und führten ihn dem Ali Barca gebunden vor, damit er ihn ob seiner bewiesenen Feigheit vor das Kriegegericht stelle. A 24. wurde der Korbon gegen Sputsch verdoppelt ; die Lürfen wurden mit den Montenegrinern handgemein und drangen bis nach Formal vor. ALS Hiefe Nachricht In den Schülern der Moratschka bekannt geworden war, erhob sich der Volksstamm der Piperi und flog sich den Türfen an. A Pascha hat seine Truppen, nandem die ganze Korbonsfette alarmirt war, am 25. mitber zurückgezogen und zwar im Einverständnisse,mit dem Ornator Wucosic, der die Erzeffe der Czernagorzen dort mißniffigte. Beim Abgang des Couriers von Podgorizza herrfcpte am 26. an der Grenze trieber die tiefste Ruhe, denn beide Theile erfehten ihre Drenstruppen mit anderen Mannschaften, wenn In der That beruhigen sich denn auch Die,französischen Blätter bereits allmälig, da sie wo einsehen, wie das Benehmen ihrer ritterlichen Schlichlinge wieder der Art gewesen it, daß es für sie selber un so besfei ft, je weniger man davon spricht. Sie erklären, „daß, das, was die Depeschen ein ernsthaftes Treffen genannt hätten, nur ein einfacher Streit zwischen einigen Soldaten der beiden Lager gewesen sei.“ Uebrigens soll die Pforte bereits offiziell erklärt haben, daß sie Diesem. Kämpfen an der Grenze von Montenegro ganz fremd it; und daß sie Diejenigen bestrafen wird, die" gegen ihre Befehle den Kampf wieder aufgenommen haben. Diese Note is in Form einer Großvezikaldeflaration . Durch, deren 9. Thouvenel nach Paris abgefehidt worden. : Ein ‘ Brüffeler Jommal läßt: sih sogar von der’ Seine her [ schreiben, der Divaan habe fih geeilt, Huffein Pasha wegen" seines Vorrüdens an der montenegrinischen Grenze , "einen fliengen DVerweis zu ertheilen, und ihm den Nachzug anzubefehlen.‘ :: . s Derworgexstrige,«,M«onitcüt»«« »et«cj»?·ärteiltYeTJJI über di-Mappeselnisp gegen diell"ebelt«h,csitc«"'inD.f»·ch.» dah.England und Frankreich seien mittlerlTiir· einig überk Ausführung derselben.Aus Konstant·inoppel ist die Nachricht eingetroffen,"daß dik sofortå« l die Entschädigungsabsprache dadurch I ; «·T"-«N ,