Pester Lloyd, Oktober 1858 (Jahrgang 5, nr. 224-250)

1858-10-10 / nr. 232

Pr Li HE 2­57 A Becher = = ge, gyepejdhe des , Pefter Moyle." Berlin, 9 November. Der Minister des neun Graf Westphalen ist entlassen: an seine Stelle ist provisorisch Stottmwell getres­ten. Die Publikationen des Königs und des Prin­­zen von Preußen sind erschienen., Der Landtag wurde definitiv auf den 20. b. einberufen. . Die Negentschaft in Preußen. Deft, 9. Oktober, Ein härterer Schlag als die Anfüindigung der officiel­len „Preuß. Corresp.", war die Einfegung des Prinzen von Preußen zum unumschränften Negenten iS zur Wiederher­­ein fait accompli fet, " frelung feines konnte die Partei leicht treffen. Pe­ange eine derartige Wendung an fon vorauszusehen war : die Consequenzen der erlittenen Niederlage werden­­ deshalb nicht weniger fehmer auf der „reinen, aber mächti­­gen“ Lotterie lasten. Im Gegentheile: Die Wirfungen des Ereignisses werden mit um so größerer Wucht in die Wag- Schale fallen : je mehr die „Sriftlichen Germanen", statt fich in was , von aller Welt als unvermeidlich Gefannte zu fügen, was nur in ihren Kräften stand aufgeboten, um eine andere, wenn nicht geradezu unmögliche, so doch auf die Dauer jedenfalls unhaltbare Lösung der brennenden Frage herbeizuführen. ‚Zehnjährige Erfolge in jeder Richtung hatten die Sunfer und die Stommen im Lande der gewohnten Klug­­heit vergesfen lassen. Sonst hätten die Stahl’s und Ger­­ladye son vorne­herein einsehen müssen, das es gescheuter war, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Wie him­­melwelt verfehlenen wäre ihre Stellung unter der Regent- Schaft, wenn sie gleich Anfangs in dem Streite um die dem Thronfolger einzuräumenden Rechte die Führung der ganzen Nation übernommen hätten, die mit Einstimmigem Nufe verlangte, die Würde des Landes in diesen vermwndelten Zei­ten auf andere Weise gewahrt zu wissen, ald durch eine Stellvertretung, die darauf angewiesen war, auf vierteljäh­­rige Kündigung nach fremden Intentionen zu regieren. Aber die Herren waren nun einmal daran gewöhnt. Die öffentliche Meinung zu verachten, und mit Zustritten zu regaliten. Die stets sest einem Derennium trennten sie auch hier ihr Interesse von dem des Volkes , und dafür ist Die wohlver­­diente Nemesis ü­ber sie hereingebrochen. Indem sie die Ehre der Krone ihren eigenen Gendergelüsten, dem ©ebels den ihrer eigenen Privilegien nachfegten, pronoeirten sie ge­­rade jene siegreiche Einmischung der öffentlichen Meinung, die zu vermeiden ihre erste Sorge sein mußte, verpflangten sie einen Kampf, wen sie bei verfehloffenen Thüren, wenn auch im Widerspruche mit ihres Herzens Innersten Wünschen, hätten zum Austrage bringen sollen, auf ein ganz anderes ‚ Terrain, auf 9 a 8 der unbedingtesten Publicität, ü­berwies­­en sie, was das Schlimmste war, ihren eingefletschten Heinz den die schöne Rose, sich als Borkämpfer für Thron und Vaterland hinzustellen.‘ .Wäre Alles in der Stille der Hofkreise abgemacht worden,so könnte man höchstens sagen,daß die Männer der,,Kreuzzeitung«sich--wie es echten Royalisten geziemt, ihrer eigenen Ansicht zuwider dem Willen desjenigen gefügt, dem jetzt von Gottes und Rechts wegen die Fülle der Regierungsgewalt gebührt,daß sie als kluge Staatsmän­­ner da keine Opposition versucht,on in Blick auf die allgemeine Stimmung sie überzeugen mußte,daß jede Oppo­­sition vergeblich war.So aber haben sie sich in ihrer Ueberhebung auf einen Streit mit dems Kronerben«,auf einen Streit mit der Masse des Volkes eingelassen—und sind vor den Augen ganz Europa’s schmählich unterlegen. Aller Welt ist es klar geworden­ wie sogar keinen Boden sie in der Nation besitzen und auf die rein künstlichen,auf die hohlen Grundlagen ihre angemaßte Macht beruhte. Kein Mittel haben sie unversucht gelassen,um sich den un­­vermeidlichen entgegenzustemmen,und je mehr sie sich aus einer Schanze in die andere drängen ließen,ehe sie die Waffen streckten,umso entscheidender ward die Schlappe, die sie erlitten.Dem Prinzen boten sie,dem Wortlaut d der Verfassung zum Trotze,statt­ der ihm gebührenden Regent­­schaft,erst die Stellvertretung,dann das Projekt der Mit­­regentschaft.Der öffentlichen Meinung legten sie Fesseln an,soweit es irgendthunlich erschien;sie scheuten sich Uschh dusch ihre Organe diejenigen Blätter einsisch­en zu lassen,welche fü­r das Recht des Prinzen einstanden,und selbst dass Preßgesetz zu verletzen,indem sie,sooft der Thronfolger von Berlin abwesend war,dies als irten Num­­­­mern auch dann nicht Freigaben,­­­­vorn-get » .. Was haben sie durch diesed Ihr Gebarren erreicht? In der Hauptsache st­ehen gefciehen, was gar nicht zu um­­gehen war. Der Prinz im Regent Men wurd ihre Schuld öft­er, so zu sagen, darauf angemiesen, nach al­lem was er während der Zeit der Stellvertretung erlebt, In den Liberalen seine Hauptfrüge zu sehen; pur b ihre Schuld sind diese liberalen, ver verfchledensten Sra­tionen, die sich bisher in bitterer Feindschaft gegenüber­­standen, sogar die Demokraten nicht ausgefehloffen, für die nächsten Landtagswahlen in Ein compactes Ganzes zusam­­mengeschmolzen worden; pur ihre Schuld haben die höchsten Behörden, wie der Oberstaatsanwalt Schmard, sich genöthigt gefunden, in sehr energischen Ansprüchen für die freisinnigsten Journale, für die „National“" und die „Wolfs­­zeitung” Partei zu ergreifen gegen die unzweideutige TBI für, mit der die Anhänger der „Neuen Preußischen” wider diese Blätter verfuhren. Das it die Situation, welche die „christlichen Germanen“ selber sich geschaffen ; das sind die Aufpieten, unter denen sie in die neue Ära der Regent­­schaft eintreten. Wieder einmal ist Hochmuth vor dem Hale gekommen , und wenn Niemand behaupten wird, daß der Sturz ihrerseits ein unverdienter war; so wird auch Ledermann anerkennen, daß die Haltung des preußischen Bolfes und der preußischen Presse im Verlaufe der Krisis gleichfalls eines so glückichen Ausganges werth war. Die Negentschaft war seit lange höchstens noch eine Zeitfrage , daß sie jedoch unter Verhältnissen zu Stande kam, die der nächsten Zukunft des Staates ein so­­hönes Prognosticon ftelfen — das ist nacít dem Uebermuthe der Neu, vor allen Dingen ver Besonnenheit und Nährigkeit jener Alt- Preußen im weitesten Sinne des Wortes zu verdanken, die, in wie viele Gruppen sie zerfallen mögen, doch stets bei großen Krisen in der Erinnerung an Friedrich II. eine Als len gemeinsame Devise besigen und in Zeiten der Noth das gejammte Bolt, mit Ausnahme einer kleinen Sunferfrak­­tion, zu den Shrigen zählen Tönnen ! R Wien, 8. Oktober. CS bestätigt si, Daß der Sultan vor Kurzem ein eigenhän­diges Schrei­­ben an Se. Majestät von Kaiser gerichtet hat, in welchem er für die guten Rathschläge danft, welche das Diesseitige Kabinet ver Pforte im Laufe der rpiteren Zeit ertheilt hat. Leptere haben sich, wie man vernimmt, übrigens nicht blos auf die Fürstenthü­merfrage sondern auch auf die Berhaltz­riffe in Serbien bezogen, und wurden sie in Konstan­­tinopel genau befolgt. —­­NRadsichtlich der Einfebung der prosisorischen Kaimatamien in den Donaufürsten­­thü­mern wird mit son mwohlunterrichteter Seite mitgetheilt, daß Fürst Kallimasi vor Kurzem erst im Auftrage seiner Regierung ausführliche Mittheilungen gemacht hat, welche vielseits befriediget haben und den Beweis liefern, daß Die Pforte durchaus nicht die Absicht habe, den Artikel 49 der Konvention vom 19. August zu verlegen, wie Dies von französischer Seite behauptet wird. Wie es scheint, hat man es in Paris sehr übel vermerkt, daß die Pforte nicht gesonnen ist, die gemischten Ratmafamien mit denjenigen Männern zu begehen , welche Graf Waleweti vorgeschlagen hat, und prrfte der Umstand, daß die türkische Negie­­rung In dieser Hinsicht Die Intentionen Oesterreichs und Englands zu berücksichtigen geneigt ist, die französische ruffi­­sche Entrüstung hinlänglich erklären. — Die von einem norddeutschen Blatte gemachte Angabe, das der engli­­sche Sesanpte in Turin beauftragt war, detail­­lirte Aufklärungen über Die Angelegenheit von Villa­­franca zu verlangen, ist dahin zu berichtigen, daß der englische Gesandte dem Grafen Cavour eine Note seiner Regierung überreicht hat, in welcher der farbinische Premier­e auf die möglichen Konsequenzen dieses Arrangements auf­­merksam gemacht wird. Derr englischem Generalfonsul in Bel­grad, Herr de Creiner pe F Gonblangque, welcher bekanntlich vor zwei Monaten durch tärfische Soldaten ver­­wundet worden ist, it vorgestern aus Marienbad, wo er seine Wiederherstellung vollkommen erlangt hat, in Wien angekommen , und wird si­­e demnächst wieder nach Belgrad begeben. Wie ich höre, wollte seine Negierung ihm einen anderen Posten übertragen, Herr v. Bonblanque hat jedoch­ selbst darum angefucht, daß er auf seinem bisherigen Poslen belassen werde.R In den lebten Tagen sind hier wieder bedeutende Silberv­orrät­e eingetroffen. Insbeson­­dere­ sind es Hamburg, Mannheim, Frankfurt, und im Süden Ancona, welche uns die so fehmer vermißten Miün­­nunmehr zum größten königlichen Bruderd der „Kreuzzeitung” es nicht wenn die richterlichen Behörden "erklärt hatten, pas­seln Grund zur Anklage] Theil in die F. Minze, um nach dem ersten November in der Gestalt neuer Guldenfuüde wieder das Licht des Tages zu erbliden. “ Konstantinopel , 1. Oktober. Herr Lapislaus­­ Kortzmies, Vizepräses des ungarischen Landwirth­­schaftsvereines, und mit ihm Baron Felle Orczy werden morgen, mit dem Loypdampfer ihre Nichreife antreten, und so wird denn der genannte Verein in kurzer Zeit einen ausführlichen Bericht über den hiesigen Handelspfab erhal­­ten. Vorläufig können wir sagen, daß Herr v. Konig mich mit dem Gefolge seiner Untersuchungen zufrieden ist. Seine Hauptaufgabe war bekanntlich zu untersuchen, ob der Trans­­port mittelst der Donau nach Konstantinopel und von da auf dem Meere nach London zweckmäßiger und billiger ft, als der bis jegt Über Deutschland via Hamburg gebrauchte Eisenbahnweg. Herr ©. Koltzmied findet nun, daß der erstgenannte ZTransportweg nach London viel proftitabler und billiger ist, als der Ieptere, und kann diese Ansicht auch mit Ziffern unterflügen. Was die zweite Aufgabe anbelangt: die Anbahnung des Erportes ungarischer Weine in die Levante, so sind die hierauf bezüglichen Erfolge ebenfalls sehr befriedigend. Herr x. Korizmich hat sich überzeugen künnen , daß die Ungar­­weine hier sehr beliebt und die Preise für den Verkäufer annehmbar sind, auch haben sich schon mehrere Agenten an­­getragen , die von Verlauf ungarischer Weine zu besorgen bereit sind. Dem­zufolge erwarten wir das Beste, nur fft zu wünschen, daß die ungarische Landwirthschaftsgesellschaft besonders darauf sehe, daß die ungarischen Produkte, beson­­ders die Weine, in unverfälschter Art nicht nur erpeich­t, sondern auch hier verkauft werden; denn nur Durch die Borzüglichkeit ihrer Dualität und Durch Die Annehmbar­­keit der Preise könnten Die Ungarweine alle übrigen fremden Weine, d. h. die französischen und N Rheinweine, som hiesigen Plate so ziemlich verdrängen.­­ zen wieder fennen. Sie­ wandern­­ . SUITE EIER RNSEREBIRA NET ER H | l Der Komet. A Einer unserer geschähten Korrespondenten macht mit Recht Die Bemerkung, daß von dem Kometen so wenig in den Zeitungen gesprochen werde, Die leuchtenden Augen einer feinen Tänzerin machen fast mehr von sich reden, als Diese Nie­­renfadel, die von unsichtbarer Hand ausgertet, die ganze ver­­gangene Woche hindurch am Abendhimmel leuchtete. Das Gast­­spiel des von Donati angekündigten Himmelsgastes geht nun seiner Neige entgegen, und es ist an der Zeit, daß wir dieser glänzenden Erscheinung einen kurzen Radbild widmen. Der Komet erreichte in der vergangenen Woche den Kulminations­­punkt seiner Pracht und Helligkeit. In seiner waschen Wan­­derung trat er am 2. b. aus dem Sternbilde des Haares der Berenice in das Sternbild des Rotes, um sich am 4. und 5. dem hellleuchtenden Arkturus zu nähern. Das Schauspiel war in den sethten Tagen ein prächtige, indem das funkelnde Licht des Sirsternes mit dem ruhigen Glanze des Kometenkopfes in seltsamer Weise Kontrastirte. Der Schweif, früher gegen Nor­­den gekehrt, war am 5. gegen den Zenith geh­ätet und nahm dann eine sahliche Wendung In Haren Nächten war der Schweif noch ange­sichtbar, nachdem der Kopf sich schon längst unter dem Horizonte befand. Im Fernroßte war das Licht zahlreicher teleskonischer Sirsterne mitten im Kometenschweife wahrzunehmen, ohne daß eine Trübung ihrer Helligkeit eintrat. Ueber die Natur der Kometen spricht B­o­­stslavskfy folgende Ansichten aus : „Die Richtung der Kometenschweife ist meistens von der Sonne abgewandt, und sie wachsen oft in wenigen Tagen um viele Millio­­nen Meilen, auch zum Theil sehr viel schneller als die Bewegung des Kometen in seiner Bahn vor sich geht. — Die verhältnismäßig große Annäherung, zu welcher zahlreiche Anmeten zur Erde und zu den übri­­gen Planeten des Sonnensystems gelangt sind, ohne irgend­welche Störungen in dem Laufe der Planeten hervorgebracht zu haben (md­­Licht nicht ausschließlich von der Sonne erborgt, sondern auch eige­­nes, selbstleuchtendes Licht befigt.” In dem Schweif des Kometen erblicht Boguslavaty nichts anderes, als das durch Die brechende­­ Kraft­ der Rome gegen Yegtere auf den Lauf des Kometen sehr große Einflüsse äußern), z­wingt uns zu der Annahme einer so großen Dünnigkeit und Locher­­heit der Kometenmaterie, daß auf der Erde und in unserer Atmo­­sphäre gar Fein Slutium und gar Feine noch so dünne Gasart be­­kannt ist, welche damit einen Vergleich aushielte. — Wenn die Ko­­meten vor den Firsternen vorüberziehen, so scheint deren Licht unge­trübt und ungebrochen hindurch. — Die meisten der größeren Kometen zeigen in der nebelartigen Umhüllung des |. g. Kopfendes (und zwar häufig etwas exzentrisch gelagert) eine, in ihren Umriffen schlecht be­­grenzte Kernlichtkugel. Aller Mü­he ungeachtet, ist es bislang noch bei seinem Kometen gelungen, durch Beobachtung an diesem runden Kerne eine 1, 9 Phase halbmond- oder sichelförmig nachzumessen, wie solche z. B. der Mond und die Planeten Venus und Merkur zei­­gen, wenn ihre undurchsichtige, und von der Sonne zur einen Hälfte erleuchtete Kugelfuhrtang in Beziehung auf die Gefä­slinie von der Erde eine solche Lage einnimmt, daß die von, hieraus zu erblidende Kugelhälfte nur theilweise für uns erleuchtet erscheint. — Hieraus würde folgen, daß der Hometenkern entweder durchsichtig ist, oder fein­­enhülle verstärkte Sponnenli­cht, welches bei größerer Annäherung des Himmelskörpers an die Sonne an Intensität und scheinbarer Konservator der Pariser Sternwarte Beobachtungen, die er an dem Donatischen Kometen gemacht hat, dahin aus, daß „das Licht des Stometen wirklich reflet­­tirtes Licht ist, da er das hiefür zeugende Phänomen der Lichtfärbung wahrgenommen habe, Herr Tuttle in Cambridge (Vereinigte Staaten) wieder einen neuen Komet entweckt hat, der jedoch nur durch das Fernrohr zu sehen ist, und zw. im Sternbilde des Pegasus, in Tunis jedoch werden zwei Kometen auf einmal mit freiem Auge­ gesehen.­­ Der Donatische Komet war bekanntlich den­ Erdbewoh­­nern von einmal sichtbar, u. zw. vor 2000 Jahren, also un­gefähr um Die Zeit der Zersttörung Karthagos, Längenausdehnung zunehmen muß. Auch der Wir erwähnen noch, daß ] : Lord Canning’s Rechtfertigung. & Unsere Leser erinnern si wohl noch des Duk­es Konfisfationsstreites, Der vor Monaten im Parlamente eine große Rolle spielte ; heute gehen uns nun zwei Depeschen von Lord Canning, dem Gouverneur von Snd­en, zu : Die erste vom 17. Juni 1858 aus dem Aus­­wärtigen Departement in Alahabad vatirte und als „ges­heim" angezeichnete Depesche it eine Erwiederung auf die famose Ellenborough’sche Depesche vom 19. April 9.9. ; in der zweiten, die vom 4. Juli 1858 ebenfalls aus Allaha­­bad datirt it, prüht Lord Canning den Direktoren der Kom­pagnie feinen Danf für das ihm gegebene Vertrauensyoptum aus. Die beiden Affenstücke füllen 4 enggedruckte „Zimes”­­Spalten! Wir bemühen und den Hauptinhalt mitzutheilen, da er ohne Zweifel der Parteiis­usfion neue Nahrung lie­fern wird. Heute schon charakterisirt Die „Morn. Post” Lord Canning’s Deyerchen als eine triumphirende Vernich­­tung Lord Ellenborough’s und aller Derbyiten ; der „Herald“ meint, sie wären nicht so breit und langathmig ausgefallen, wenn Lord Canning nicht das Berühfung und Die Noth­­wendigkeit gefühlt hätte, seine ungeaehtet abgefaßte und auf General Dutram’s Rath srhon monifizirte Oudeproklamation näher zu erklären und zu entschuldigen. Die Sprache, die Lord Canning in diesen Depeschen führt, gereiche ihm zur höchsten Ehre. Er zeige sie im Grunde mit Lord Ellenbo­­rough sollsommen einverstanden und beschäme damit seine Parteigänger, die im Unterhause das Konfissationsprinzip vertheidigt hätten. — Hören wir­d pro Canning selbst. Er sagt in der Deposche vom 17. Juni unter Anderem: An das ehrenwerthe geheime Komite des ehrenwerthen Direk­­torenhofes. — Geehrte Herren! Ich habe die Ehre Ihre Depesche vom 19. April zu beantworten. Diese Depefche verdammt in den fünfsten Ausdriüiden die Proklamation, die ich am 3. März dem Oberkommis­­sarius von Dude in tuchnow zu erlassen befahl. Ich brauche Ihnen kaum zu sagen, daß die bloße Existenz einer solchen Depesche, auch ohne ihre Veröffentlichung und vorhergegangene Anflindigung im Par­­lament, für mich eine tiefe Kränkung wäre, so wie daß sie sehr ange­­than ist, die Schwierigkeiten der indischen R­egierung zu erhöben, das Ansehen des Generalgouverneurs zu schwächen, trügerische Hoffnungen unter vielen Klaffen der Bevölkerung von Dude zu weden und sie dar­durch zum Widerstande aufzumuntern. Kein Hohn und Sarfasmus, von welcher Seite er an­kommen möge, wird mich von dem Wege ab­­bringen, den ich für den Pfad meiner Pflicht halte. Ich glaube, bas ein Wechsel in der Belegung des Generalgouverneurpostens, wenn er in diesem Augenblick unter Umständen einträte, die eine V­erleugnung der bis jett gegen die Nebellen von Dude befolgten Politik seitens der heimischen­­ Regierung andeuten würden, die Parifizirung des Jan beg ernstlich verzögern müßte.­­ Ich glaube, daß jene Politik von An­­fang an nie war, ohne Schwäche zu zeigen, und nachsichtig, ohne der Würde der Regierung zu vergeben. Fest in diesen Weberzeu­­gungen, werde ich in einer Zeit beispielloser Schwierigkeit, Gefahr und Mühser das hohe mdr anvertraute Amt nicht freiwillig niederlegen, sondern vorerst die Gründe auseinanderlegen, auf denen meine Meder­­zeugung ruht. Sollte nachher jene Politik als irrig, oder ihre Aus­­­­führung als schmäh­lich erfannt werden und das In mich frü­her gefeßte Vertrauen erfehlittert sein, so werde ich achtungsvoll, aber inständig um baldigste Enthebung von meinem offen bitten. Die Depesche vom 19. April spricht einen Zweifel aus, ob die Besignahme des Köni­greichs Dude dur die bri­­tische Regierung ein rechtmäßiger Aft gewesen. Es ist ganz und gar nicht meines Amtes, diese Trage zu erörtern. Aber ich bedurfte weder jener Ungewißheit noch einer Mahnung von Ihrem ehrenunwerthen Ko­­mité, um zu erklären, daß die Zalonidars und Grundbesiger von Dude in einem andern echte betrachtet werden müssen, als die Nebelten in unfern alten Provinzen. Das Unterthanenverhältniß dieser Beute war, als sie in Aufstand ausbrachen,, wenig über ein Jahr alt, und sie waren durch seinen feinststantigen Akt britische Unterthanen geworden ; unsere Herrschaft hatte vielen Schaden an ihrem Befig, und Mandchen ungerechte Verluste zugefügt. Sch fab biefe Thatsachen als mildernde Umstände an, selbst da wo die Seindseligkeit gegen uns die hartnädigste gew­esen war, und ich rief daher Die Todes-, Transportations- oder Kerkerstrafe ganz wegfallen, und Indem ich die Empörer mit der ü­ber­­all als angemessen erachteten Nebellionsbestrafung — nämlich der Bes­­totrfung ihres Grunnbeftges bedrohte, verhieß ich Denjenigen, die sich feleunig unterwerfen tvürden, auch in dieser Hinsicht Schonung ange­­deihen zu lassen. Aber wenn es allgemein bekannt wird, mag die bri­­tische Regierung selbst mit Unsicherheit, von ihren Herrscherrechten in Dude redet, so muß ich fürchten, daß Dieses kriegerische Bolt sich gegen unsere Autorität ungeduldiger als je, erhebt, und daß viele schlechte Elemente sich ihm beigesallen werden. Obgleich Die Erhebung in Dude eine fast allgemeine newesen ist, blieb sie noch mnerkwürdiger Weise ohne allen nationalen Charak­­ter. Außer als es sich darum handelte unsere Bejagung in Lucinom zu bezwingen um später De Stadt gegen uns zu behaupten, scheinen unsere Orgner keine gem­einsame Sache gehabt zu haben. Seit der Erstürmung von Judnow hatten wir gegen uns die Partei der Begum und ihres Sohnes, welche die künigliche Familie repräsentiren wollen ; die Partei des Moulyte, eines mohamedanisschen Fanatikers ; die beg Nazim, eines Abenteurers ohne Rechte oder Besis stand in der Pro­­viz ; die Sepoys, die von einem Bührer zum andern übergingen, je nachdem sie­ höhern Gold erpresfen konnten ; und eine Anzahl Taloof­­dars und Zemindars beren einige, an der Sorge eigener Schaaren, ihre Feinde so wie unsere vermeintlichen Freunde plünderten und bes drühten, während andere , die von geringerem Einfluß sind , sich vere Todt oder gezwungen bald der Begum bald dem Mulyte anschlossen. Bewiscten diesen verschiedenen Parteien (ft wenig Einvernehmen oder Zusammenhalt ; zwischen der Begum und dem Moulvie hat nicht nur volständige Trennung, sondern offene Feinpfeligkeit geherrscht. Dieser Mangel an Einheit wird nicht lange währen, wenn es einmal offen­­bar wird, Daß die britische Regierung an ihrem Recht in Dude­frre geworden is. Dies mü­rde viele, die feine Sympathie für die abge­­leste Herrscherfamilie hatten, auf die Seite der Begum hinü­berziehen, u­n eben fehlt es, um ihrer Sache einen nationalen Charak­­er­ zu geben. Ein unbedingtes Testhalten an unserem Autoritätsrecht In Dude ist aber mit einem barmherzigen Gebrauch desselben vollkommen ver­­einbar. Ich fomme somit zur Proklamation Al íg im Januar von Kalkutta nach Allahabad überflevelte, war mein Hauptbeweggrund der, Daß ich mich über die Zustände in Dude ge­­nauer unterrichten wollte. Ich befehleß, aus früher erwähnten Rück­­sichten , gegen Rebellen , die sich nicht mit Mord befreit hatten, keine andere als die Konfissationsstrafe eintreten zu lassen. Diese Straf­­methode ist, je nach Umständen , einer beliebigen Milderung fähig; sie tritt dem Ehrgefühl des empfindlichsten Rajpoot oder Bramm­en nicht nahe; und sie gibt dem Staat Mittel Eingeborene, die bdeffen würdig sind, zu belohnen. Endlich beschlog ich die Konfissation nicht als eine bloße Möglichkeit anzudrehen, sondern als ein Geschehenes anzukündigen, zugleich den Weg andeutend, auf welchem der Betrof­­fene eine Milderung sich verschaffen könnte, ohne jedoch das Maß dír fer Milderung anzugeben. Sch will mir über diesen Punkt in eini­­gen Worten erklären, Sch halte den Erlas einer Proklamation nicht für das ficherste und gefahrloseste Mittel auf die Eingeborenen In­­diens zu wirfen. Die Erfahrungen des legten Jahres haben mir ge­­zeiat, daß solche Affenfuüde von den Feinden des Staates leicht vere dreht werden. Das Wort eines englischen Regierungsbeamten erweckt mehr Vertrauen als ein gebruhtes Blatt. Swi‘ hätte daher gern in Dude dasselbe Verfahren beobachtet wie später in Robsleund und den mit den Heerfäulen durch das Land gehenden Beamten Instruf­­tionen in die Hand gegeben , ihnen überall die mündliche Erklärung derselben Üüberlasfend. Aber ich wußte, daß unwahrscheinlich Feine Heer­­fäule so bald zu diesem Behufe in Dude verfügbar sein werde, und deshalb foh ich mich genöthigt zur Proflamation zu greifen. Die bestimmte Taffung der Proflamation hielt ich für angemessen, weil die Eingebornen nichts auf allgemeine Androhungen geben und viel mehr Gewicht einem wirklichen Befehl beilegen. Ferner ist Folgendes zu bedenken. Als wir Anno 1856 die Regierung von Dude übernahmen, war der größere Theil der Provinz in den Händen der Talordars , die man fälschlich als die "Barone von Dude" angesehen hat, und die das Bolt allgemein Ber drühten. Die indische Regierung, vielleicht mehr ritterlich als Flug, beschloß die Bebauer des Bodens in ihre vermeintlich erblichen Rechte wieder einzufegen und die alten Dorfmunizipalitäten wieder herzustel­­len. Dieser Plan wurde mit Uebered­ung, Härte und oft mit wirkli­­cher Ungerechtigkeit ausgeführt. Manchen Taloofvars nahm man Dörfer weg, die ihnen lange ergeben gewesen waren, und auf die sie ein nicht ü­berlegbares Befigrecht hatten. Die Empörung brach aus, und die Dörfler fielen durch die Banf in das alte Verhältnis zu ihren Zalonidars zurück, gehorchten und folgten ihnen als ihren recht­­mäßigen Oberherrn und traten in die Reihen derjenigen , die gegen uns die Waffen ergriffen hatten. Unter diesen Umständen das Experiment von 1856 erneuern und den Zustand, der vor der Meuterei geherrscht hatte, wieder einführen zu wollen, wäre Verblen­­dung gewesen, die Zaloofhars aber anzuerkennen, hätte so viel ge­­heißen, wie der Empörung einen Steg zugestehen und den Aufstand belohnen. Es fehlen mir daber am Hügsten und gerathensten, das Grundbefigrecht aller Waffen (denn alle hatten gleich gesündigt) zu tonfisziren, und das Recht seiner Vertheilung an die Würdigsten der Regierung vorzubehalten. Es ist in der That nicht schwer geworden, den Zaloofdars und Grundbesigern, mit denen unsere Beamten in Bee­rührung kamen, begreiflich zu machen, daß die „Konfiskation“ sie nicht nothwendig ihrer Rechte auf die Dauer beraubt. Der Paragraph, ben íg) auf Str 3. Ontram’s Andringen der Proflamation hinzu: ] Tageswenigkeiten. Per, 9. Oktober. * Ge­­fatterliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erz- Herzog Albrecht, Generalgouverneur in Ungarn, Yangte, wie der „Siebenb. Bote” meldet, am 3. b. M. um 3­, Uhr Machmittags in Maros-Vasärhely an. Am 4. d. Morgens wurde auf der Sleifchhaderiwiese eine Feldmesse abgehalten, nach deren Beendigung Se. faiferlihhe Hoheit Die Truppen (1 Bat­taillon Parma und 1 Bataillon Erzherzog Heinrich) im Feuer eierzigen Mießen. Nachdem Ge. Faiferlihhe Hoheit Die Tf. T. Spitäler, das Schloß u. |. w. zu besichtigen geruhten, febten Höchstdieselben Ihre Inspektionsreise nach Erdő-Sz.- György fort. Se, Tatferliche Hoheit begeben sich von da über Esik-Szereda, Kronstadt, Hermannstadt, Karlsburg, Brad, Berl nach Gros­­marbein, * Bei dem Fadelzuge, welchen Die Bürger Klaufenburgs dem Herren Gouverneur Fürsten Friedrich Lichtenstein dargebracht, nahm der Bürgermeister von Dr. Durchlaudt in einer ungarischen Rede Abschied, Die nach dem "Magy. But." folgendermaßen lautet : Die Bürgerschaft der Stadt Klaufenburg erlaubt sich in Ge­­meinschaft mit der hiesigen stubirenden Jugend Ew, Durclaucht diese Ehrenbezeugung zum Abschiede darzubringen, wir wünschen, daß Got­­tes heilige Majestät Eure Durchlaucht glücklich geleiten möge auf Ihrer Rundreise durch das Land, und danken zugleich für jene gnä­­dige, die Brust eines jeden Bürgers dieser Stadt mit Freuden erfül­­lende Regierung, wonach sich Eure Durchlaucht fortan als Sieben­­bürger betrachten wollen. Weshalb wir Sie auch bitten , die Stadt Klausenburg mit ihrem hohen Besuc je möglichst häufig und andauernd beglühen zu wollen. Le Durchlandt er­wiederten hierauf in deutscher Sprache: „Ich bebaure unendli, bag ich für das, was Sie mir sagten, obgleich ich es­­wohl verstand, nicht in derselben Sprache meinen Dank auszudrücken vermag,und ich kann somit nichts anderes thun, als Ihnen sagen: köszönöm!" dies sektere Wort sprach der Sinft ungarisch aus. £ Op Bezug auf das gegenwärtige Bargehen der bterreichischen Nationalbank in der "Ost. Post" folgendes Schreiben zugegangen : „Herr Medalteur ! Mehrere hiesige Geschäftsleute, die in den tt Durch den Sekretär beg transatlantischen Te­legraphben, berichtet ein Londoner Korrespondent vom 6. b., erhalten wir die Mittheilung, daß die Direktoren sich entschlossen haben, das dünne Kabelende (15 englische Meilen) durch das längst vorbereitete bidere Ende zu erregen und daß dieses eben fegt an Bord geschafft wird (es lag nämlich bisher noch in der Fabrik von Glaffe und Elliot in Greenwich). — Aus derselben Duelle geht und gleich­­zeitig ein vom 30. v. M. aus Valentia datirter Bericht des Telegra­­pheningenieurs Henley zu, dem wir das Wesentlichste in Folgen­­dem entnehmen + Ich habe — so schreibt er — fest dem 8. b. bag Kabel zu verschiedenen Zeiten und mit verschiedenen ee untersucht. Sch fand die Sich­rung starr beeinträchtigt und bin zur Meberzeugung gelangt, daß die beschäbigte Stelle weit von hier ent­­fernt ist (kaum weniger denn 300 Meilen von der Küste). Nachdem Mr. Henley das Verfahren, welches er angewendet hat (die Galrann­­meter-Operation) beschrieben, und sich über die sattsam bekannte Org­­bi­ung biosgelegter Drahisiellen durch positive Ströme verbreitet hat, sagt er, mat das Kabel nicht gerisfen, if bis zur Evidenz betrefen ; aber daß jemand bei einem Kabel von solcher Länge auch nachweisen künnte, ob der Leitungsdraht ganz oder gebrochen je, muß ich entschieden in Abrede fielen. Im Iehreren Falle kann der Draht noch immer Dienste reisten; und ich weiß aus Erfahrung, daß unter­irdische Drähte monatelang, nachdem sie gerisfen waren , leiblich fort­­arbeiteten. Dasselbe künnte auch bei einem unterseeischen Leitungs­­draht der Fall sein, nur müßte dann auch die Guttaperdirablille ge­rissen sein, denn sonst würde Feine Feuchtigkeit hinzutreten können, um bie En, zu m­­alte es nicht für wahrscheinlich, daß die schadhafte Stelle sich im Bereiche des Hafen­s befindet, demnac, Ale ich das dünne Kabel, welches si an den Felsen nothwendig rasch abreiben muß, durch bas stärkere Kabelende zu erregen. Meiner Meinung nach war das Kabel, schon als es gelegt wurde, schadhaft, und der Fehler hätte gutgemacht werden künnen, wenn es gleich in der Fabrik unter Was­­ser untersucht worden wäre, (Hít, so viel wir willen, mit jenem Ab­­schnitt, der bei Staffe und Elliot fabrizirt wurde, geschehen). Daß die Leitung erst allmälig sich verschlimmerte, ist begreiflich, denn es braucht immer einige Zeit, bis das Wasser durch die Fettschichte bringt. Wäre das Kabel durch Aufliegen auf eine Reifenkante schadhaft geworden, so hätte der innere Leitungsdraht mit dem äußeren Drahtgewinde in Berührung kommen müssen C dieses Müffen ist nicht absolut nothwen­­dig), wo dann eine elektrische Leitung nicht mehr denkbar gewesen wäre. Eine Leitung bestand aber immer, wenn­gleich von Anfang an viel ihm wächer als sie hätte sein sollen. (Es folgen hier Erklä­­rungen über Resistenz, Stärke, Geschwindigkeit , Erdström e­tc., die in jedem neueren Handbuche über Elektrizität zu finden sind.) Schließlich theilt Mr. Henley Folgendes mit: Mit meinem großen Apparate habe ich in den legten Tagen Signale durch das Kabel versandt, bald ganze Worte, bald blos ab­wechselnd positive und negative Ströme, Ob sie dort ansamen und verstanden wurden, kann ich nicht wissen, da sie dort seinen Apparat wie den Meinigen besaßen, um antworten zu­ Tannen. Aber so viel bemerkten wir­­— und daraus schöpfe ich Hoffnung, daß meine Signale verständlic­h ans famen — das von brüchen seitdem häufiger D Bersuche gemacht worden sind, herüber zu signalisiren. Die Bersuche werden bis auf Weiteres regelmäßig fortgefegt. Führen fe zu seinem glücklichen Refultat, so halte ich es fürs Geradhen sie, das Kabel auf eine Gtrede von 15 Meilen aufzunehmen und zu untersuchen. Es sollte­ dies auf alle Fälle geschehen, obwohl ich, wie oben bemerkt, nicht glauben kann, daß die Beschädigung so nahe­ege. Befindet sie sich weiter draußen im Tiefwasser, dann würde das Kabel bei etwaigen Hebungs­­versuchen aller Wahrscheinlichkeit nach­reißen und das Ende folsiver gefunden werden können. Sollte das Kabel nicht schlechter werden, bleibt noch immer Hoffnung­en benü­gen zu künnen Nur müßte man dann Yang telegraphiren, sehr beltrate Apparate benugen, und die Erdströme nach Kräften zu neutralisiren trachten. Legteres in dem Profeffor Thomson theilweise dadurch gelungen , daß er als Gegen­­wirkung gegen die Erbströmung schwache Ströme von verschiedenen Wer­­then­­ von Einer bis ein Zwanzigstel einer Zelle in das Aufnahme­­ende der Linie warf. “ Die „Dorfzeitung” scherzt : „Dem Prinzen von Preu­­ßen wurden in Warschau die Kosaken aus dem Kaufasus vor­geführt, ihre brillanten Neiterfünfte zu zeigen. Der Prinz blieb aber fort und dachte : Das ist nichts, ich bin verwöhnt, sie sollten einmal die Fünftflüge unserer Kreuzritter in Berlin sehen, wenn sie ihr Ste­­denpferd reiten !" * In Marseille ist das große Dellager des Herrn Range am Boulevard von Orleans ein Raub der Blammen geworden. Der Schaden wird auf 700,000 18, gescärt. * In Philippon Hel sind in Folge des Austretens beg Ard­­fit an 500 Käufer eingestürzt und 50 Menschen ertrunken. Der Ber­­lust an Hab und Gut, Vieh und Getreide wird auf 15 Millionen Pia­­ster (1 Million Tplr, prenf, Cr.) geschäßt.­­ Segten Tagen in der Lage , bisherigen Baluta spricht sich nach den­­ gegen Banknoten der Österreichischen Währung umlaufen zu lassen, waren nicht wenig erstaunt, statt ihre alten Banknoten nach den ge­­feglichen Bestimmungen mit 105 einge­wechselt zu gehen, nur 102 fl, österreichischer Wahrung dafür zu erhalten. Wir haben gegen dieses Verfahren remonstrirt, aber Die Antwort erhalten, das die Bankno­­ten wie die alten Zwanziger behandelt sind, für die nur 34 Neukreu­­zer gezahlt werden, was gleichfalls den Kurs von 102 repräsentirt. Diese Auskunft hat ang­eben nicht Flügel gemacht und wir können als die einzige Berechtigung zu diesem Verfahren nur an den Um­­stand denken, daß die Bank erst mit dem 1. November verpflichtet tí, DB anknoten der alten Währung zu Ihrem gefeglichen Kurs anzunehmen. Wir erlauben nus jedoch die Frage, ob der Heine Nugen, welcher der Bank aus diesem Sperr, Agto erwächst, auch nur im mindesten im Verhältniß steht zu dem Schaden, welchen sie dem Werthe der alten Banknoten in der öffentlichen Meinung und im allgemeinen Verkehr zufügt, indem sie selbst ihren Noten ein Abzugsauto oftrog itt. Entweder tausche man gar nicht ein oder man zahle nach der gefeß­­elten Norm.” * Dieser Tage sind die sanktionirten Statuten des unga­­rischen Sartenkulturvereines herabgelangt. *2 Der Vetter wohlthätige Frauen­verein hat für die vom 10. Oktober bis 6. November 1. 9. laufenden 4 Wochen, zur Betheilung der, sich gegenwärtig im Stande befindlichen 199 Armen (worunter 35 neu hinzuge­­kommene sind) 1655 fl. WW, ange­wiesen, und zwar an wöchent­­licher Unterttübung 817 fl, an­dvierteljähriger und monatlicher Betheilung 58 fl. 30 fl., an 30 ein für allemal Betheilte 304 fl. 30 fl. Der Staarblindenheilanstalt wurden 475 fl. zugewiesen. Die Ausschußfrauen haben über 48, Die Ergrün­­dung der Verhältnisse bereits unterstüßter oder um Unter­­flüchung eingenommener Armen betreffende Untersuchungen Bericht erstattet. Das Strickerinstitut des Vereines gewährt 24 für sonstige Arbeiten bereits unfähigen Armen Beschäftigung und Erwerb. (Lokalnachrichten aus der „Pr D.-Ztg.“) Am G. I. M. Vormittagse wurde im Pester Stadtwäldchen ein beiläufig 30 Jahre alter, unbekannter Mann an einem Baume erhängt angetroffen. Nach einem bei ihm vorgefundenen anonymen Schreiben hat ihn ein unglückliches Liebesverhältniß zu dem Schritte veranlaßt. — Die in Pest unwohnhafte ledigee Landarbeiterin, Antonie £., 30 Jahre alt, hat am 7.1. M. in selbstmörderischer Absicht eine Quantität Rattengift verschludt, und ft einige Stunden darauf nach qualvollem Leiden verschieden. Getränkte Liebe wird als Motiv bezeichnet. waren, Banknoten der Sad TBEZSOT SEN ÉRZET ELYÉBETÜT .

Next