Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1858 (Jahrgang 5, nr. 224-249)

1858-10-27 / nr. 246

---»-.W.--.-«---» | Mittwoch,27.Plätothek. Nr.2246. pen,1858. The.k.k.Apostolische Majestäit haben die ie Amtsblätter melden,die aus dem freudenreichen An­­asse der Geburt des Durchlau­chtigsten kaiserlichen Kron­­rinzen aus dem Königreich­e Ungarn vorgelegten Begliffk­­u­­tschungs-und­ Ergebenheitsadressen wohlgefällig zu senntniß zunehmen Allergnädigst geruht. i Wie man aus Wien schreibt,werden ihre Ob­jestäten der Kai­fer und die Kaiserin nach­en bisherigen Anordnungen am Freitag den 29.d.M. schl verlassen und Samstag in Wien eintreffen. Politische Rundschau,27.Oktober.Gestern hat der Prinz-Regent vott Preußen­ die Eidesleistung vollzogen;es liegen uns hier über die nach­­stehenden Telegramme vor­­gebracht,wodurch dieselben aufgefordert werden,heuteIehr im königlichen Schlosse zusammenzutreten,wo Se.k.Hoheit den durch Artikel 6s der Verfassungsurkunde vorgezeichneten Eid ableisten wolle.Unmittelbar hierauf erfolgt die Schlie­­ßung des Landtags. Berlin, 26. Oktober, 1 Uhr Mittags. Nachdem Sr. f. Hoheit der Regent den vereinigten Landtagshäusern für die patriotische Einmüthigkeit, womit sie zur Regentschaftsein­­richtung mitgewirkt, gedankt, Leisteten $odbteselben mit fester Stimme den verfassungsmäßi­­gen Eid, wofür der Herrenhauspräsident Namens des L­an­­des­­ dankte und der Präsident des Abgeordnetenhauses Hochs auf den König und den Regenten ausbrachte. Der Ministerpräsident erklärte hierauf den Land­tagsschluf. Auch­ der Bericht über Die Montagsfibung ist von Interesse, er lautet : Besinn.der.­eitung 1174 Uhr. Die Mitglieder der bei­­den Häuser waren bereits lange vor der festgefegten Zeit im Saale des Abgeordnetenhauses versammelt.. Die lebhafteste Konversation­ berrfehte unter den Anmwelenden, Die Tribünen sind außerordentlich starr belebt; die Tribü­ne der Mitglieder des Herrenhauses it für Damen hergerichtet. ‚Ebenso ist die Diplomatentribü­ne volltändig befest, und in der Füntglichen Loge befindet ; fichr wer­­ General-Feldmarschall Freiherr v. Wrangel. Am Ministertische haben sich simmiiche Mitglieder des Staats­­ministeriums eingefunden. Auf­ der Sournalisten-Tribüne ist die Streife stärker, als in irgend­einem früheren alle vertreten. « Auf der Tagesordnung steht der B»erich­t der ver­­einigten Kommission beider Hauser über die Aller­­höchste Botschaft vom 20. Oktober. Der Berichterstatter Dr. Someyer nimmt das Wort und verliert den Chayells seinem wesentlichen Inhalt nach von uns mitgeteilten) Bericht, welcher mit dem Montrage an die beiden Käufer schließt : die Notabwendigkeit per Regentschaft anzuer­kennen Präafsident, Prinz Adolph zu Hohenlohe Snoelfingen: Ich eröffne die Diskusion. — Es hat ich Niemand zum Wort gemeldet. — Ich [chließe die, Diskussion. , Der­ Berichterstatter hat das Wort, Berichterstatter Dr. Homeyer: Nach einem so beredten Schweigen geziemt mir zum Schlafe nur Ein Wort. Möge es den vereinigten beiden Käufern gefallen, die Einstimmigkeit und die Einmüthigkei, mit welcher Ihre Kommission den Antrag eingebracht hat, au) hier bei der Annahme des Antrages folgen zu lassen. Bräftident: dh fordre nunmehr diejenigen, welche den Antrag annehmen wollen, auf, sich zu erheben. (Das ger­­ammte Haus erhebt sich ) Der Antrag ist einstimmig an­­genommen worden. Präsident: Einsti­mmig hat die Landesvertretung auf eine Weise einen Beschluß gefaßt, durch welchen sie ihre Spietät, ihre Treue zum Könige ausgesprochen hat. Meine Her­­ren, ich bin mit Stolz von der Ehre erfüllt, den Borfit in einer solchen Versammlung geführt zu haben. Mit tiefer Bewegung müssen wir erkennen, daß unser Vaterland von einem solchen vielgeliebten Könige große Gnade empfangen hat. Die Landes­­vertretung it von der Liebe und Treue zum Könige durchdru­n­­gen, wenn was auch in der Brust eines Lieben sich bewegt ha­­ben mag, nur Ein Sinn und ein einstimmiges Botum hat Sie belebt, Möge der Allmächtige das Verhältniß hochherziger Ge­­sinnung und Treue des Landes zum Könige auf immerdar­ere halten. Dann Fünnen wir getroft der Zukunft entgegensehen. Preußen wird dann immer starr sein. (Brass !) Der Segen des hochseligen verklärten Königs als Vater des Vaterlandes ruht heute sichtbar auf dem Lande. So wie vereint unser vielge­­liebter König und unser verehrter Prinz-Regent zu uns gespro­­chen haben, so lassen Sie uns ihnen vereint ein Lehehoch brin­­gen. Se. Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Regent sie leben hoch. Das ganze Parlament und ihm fi anschließend die Tribünen des Hauses bringen hierauf stehend und die Hände Hoch hebend dem König und dem Prinzen-Negenten ein dreimaliges enthusiastisches Hoch aus. Unter Bravos von mehreren Seiten schlirft der Präsident um 11%­ Uhr die Situng. Nun der Prinz den Eid geleistet, bereiten die ver­­schiedenen Städte des Landes Acressen vor; gleich­­zeitig wird der „Sales. 3." geschrieben : . Die Nennung des Grafen Arnim-Boydenburg als fünfziger Ministerp­räsident wiederholt sich neben der des Herrn 9. Usedom. Für das Kriegsministerium nennt man fest den General Steinmeg, für das Finanzministerium nach wie vor v. Patom. Für das Ministerium des Innern fursiven die meisten Kandidaten. Die richtigste Kombination seint immer wo 9, Möller oder v. Wisleben zu sein. Doc steht, wie gesagt, fest, daß Herr v. Flottwell, der übrigens auch als provisorischer Ministerpräsident bezeichnet wird, das Mini­­sterium des Sinnern bis zum Fünfzigen Landtage verwalten wird. In seinen Wahlerlas hat man übrigens bereits Dinge hinein prophezeit, die nicht darin stehen. Weberhaupt wird man gut thun, auch bezüglich des Verhaltens der Regierung gegen­­über von Wahlen seine Erwartungen nicht unbillig zu über­­spannen. De­ königliche Hoheit der Prinzregent ih it in dieser Beziehung, wie uns zuverlässig bekannt gewor­­den , selbst geäußert : „Man habe ihm in den Mund ges legt, daß er vollständig ungezügelte Wa­hlfreiheit wolle. Dies sei seine ‚Meinung nicht, zumal man eit­e Sache, die so fest geschnürt worden, nicht plöglich ganz Yösen könne. Dar­gegen sei es allerdings sein Wille, daß von bei den legten Wahlen laut gewordenen Beschwerden Abhilfe verschafft werde und das habe er befohlen.” — Das Polizeigrafi­ium hat die „preußischen S­ahrbücher” von R. Haym , Organ der Konstitu­­tionellen , mit Beschlag belegt , weil ein Artikel , die Regent­­haft in Preußen”, Schmähungen gegen die Minister und den Landtag enthielt, welche dem Strafgefege verfallen. Ueber Die lebten Operationen der Auf­­fen im Kaukasus, im Lande der Vesghier, finden wir eine­ zusammenhängende Darstellung der ver­­schiedenen Defekte in einem aus St. Petersburg vom 19. b. datirten Brief der „Schles. Big.” : Nach der ersten glückichen Expedition 30g fid das Korps des General Wremsift am 12. August nach Kalaft in der Gemeinde Antzuh zurück, wo es aufgeschlagen hatte, um sich hier zu empfangen­ sehen. früher eine Wagenburg erholen und Proviant zu wieder in die östlichen die Befestigungen aus 20pfündigen Dörsern auf am- Distrikte. Von hier aus drang man reisen aan

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