Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1859 (Jahrgang 6, nr. 100-123)

1859-05-03 / nr. 100

n­wärts denn,mit Vertrauen in den Sieg!Neue Lorbern wers den Euer Banner zieren, jenes Banner, welches mit seinen drei Farben, und mit der Elite der Jugend, die sich von allen Theilen Staltens Vereinte, um sich unter seinen Schatten zu schaaren, Euch zuruft, daß Ihr die Unabhängigkeit Staltens zu erringen habt: Dieses gerechte und heilige Unternehmen, das Euer Teld gefehret sein wird. Turin, 27. April 1859." Bezügligh des Uebergangs der Franzosen über den Mont- Cenis schreibt ein Pariser Korrespon­­dent der „Independance” : „Eine Thatsache steht fest;z pas Schmeßgen des Schnees auf der Mont-Benisstraße und ihre augenblitliih schlechte Beschaffenheit zwang die meisten Trup­­pen, nach Marseille und Toulon zurüczukehren, Artillerie ü­ber den Mont-Cenis zu schaffen ist ganz unmöglich.­ Hiernach kann die Stärke der in Susa siehenden Stangofen nicht bedeu­­tend sein. Die Einschiffung des Train und der Kanonen und Pferde in Toulon und Darseille nimmt nothwendig einen län­­geren Zeitraum in Anspruch. Die Herzogin von Genua ist vom ZTuriner Hofe mit beiden Kindern aus Dresden zurückerufen worden und am 1. d. nach Chamberg abgereist. Die Verwen­­dung Sr, Majestät des Königs von Sachsen um Aufenthalts­­verlängerung derselben in Dresden blieb erfolglos. Der Großh­erzog von Toskana­ri in Ser­rara geblieben; der Erbgroßherzog aber allein mit dem­ Generallieutenant Serart ohne Dienerschaft in Triest an­­genommen und gestern Abends halb 6 Uhr nach Wien abgereist. Wie aus Rom gemeldet wird, hatte der heilige Bar­ter den bestimmten Berlag, sich nach Gaeta zurück­­zuziehben, muste­ aber, wie es scheint, dem Zange des französischen Einflusses nachgeben und in Rom verbleiben, wo er, wie die „‚D. D. 9." meint, , mehr oder minder ein Ge­fangener des französischen Kommandanten ist.‘ ‚Le Nord‘ ist der Ansicht, man müsse den beabsichtigten Nachzug des Hopftes nicht einer et­wa zu befürchtenden erfolgreichen Schild­­erhebung in Rom, sondern dem bevorstehenden Kämpfe ziwi­­schen zwei katholischen Großmächten zuschreiben. Die Bottopotrektion für die Lombardi den Provinzen macht bekannt, dass die Lottoziehung vom 28. April d. h. suspendirt bleibt. Die Einfäbe werden zu­­rntefbezahlt, und eine spätere Kundmachung wird den Tag ber­­eichnen, an welchem die Ziehungen wieder aufgenommen werden. In Padua ist die Wiedereröffnung der Verle­­fungen auf der Universität auf den 9. Mai verschoben worden. In Paris ist nach einem Telegramm der „D. “ Dr 9m 30. om. elte Note Dvp Des­ heiligen Stuhles eingelaufen. Die am 1. D. eine große Mi­­nisterionftreng­ zur Sorge hatte, welcher der Kaiser prä­­sidirte. Man hört von wichtigen Instruktionen, die an General Goyon nach Rom gehen. Der „Nord“ bringt folgende Liste der General­­kabedber allgemeinem Alrmee: I­­ors Marschall Graf Baraguay D’Hillers, Kom­­mandant en Chef. — Generalstabschef General 8016. 1. Division, Forey ; Brigadegenerale: Beuret und Blan­­chard; 2. Division, Ladmiraultz Brigadegenerale­ de Mar­­timprey und Ladreytt de la Charriere; 3. Division, Bazaine ; Brigadegeneral Gofe. Il, Korps. Divisionsgeneral Graf v. Mac - Mahon, Kommandant­en Chef, Generalstabschef ; General Lebrun, Erste Division, de la Motte-Rouge ; Brigadegenerale : Lefebvre und de Bonnet-Maureylhan de Pobles; zweite Di­­vision, Espinaffe; Brigadegeneral N. N. NI, Korps. Marschall Canrobert, Kommandant­en Chef, Generalstabschef : de Senneville. Erste Division, Bourbakt ; Brigadegenerale : Trodhu und Durrot ; zweite Division, Bonat ; Brigadegenerale : Ba­­tattle und Bollineau ; dritte Division, Renault ; Brigadegene­­ale : Picard und Sannin ; Kavallerie, Montauban ; Brigade­­generale N. N. IV. Korps. Divisionsgeneral Niel, Kommandant­en chef. Erste Division, Vinoyz; Brigadegenerale : Nitol und Leyris ; zweite Division, Defailly; Brigadegenerale : Barre und Saurin. An sonstigen Berichten Liegen ung vor: Die beiden moldau-walachtischen Kommits­­­­sionen, welche gegenwärtig in Paris anwesend sind, haben eine Bittschrift an die fünf Großmächte gerichtet, worin sie dieselben erfuhren, ihren Konsuln zu befehlen. Daf­fie des dürften Alexander Couza Regierung in den beiden Fürsten­­thümern anerkennen. — Die Zentralkommission ist nach For fdani auf den 13. b. einberufen. Die eine Korrespondenz der „U. A. 3.“ wissen will, hat das St. Petersburger Kabinet die von Oesterreich gewanfte Erklärung unbedingter Neutralität für den Fall eines Italienischen Kriegs abgelehnt, und sich freie Sand vor­­behalten. Aus Wien von 2. wird ung geschrieben : Der Herr Armeekommandant FZM. Graf 9. Wimpffen­­eralversammlung der Kreditanstalt bereits Bekannte überge­­bend) Folgendes : Zur baldmöglichsten Wiederaufnahme Der vollen gesellschaftlichen Shätigkeit sind umfassende Einrettun­­gen getroffen. In dem Realbesitz der Gesellschaft war mit Ende 1858 ein Betrag von 1.332,083 fl. angelegt. Der Brutto­­ertrag war 75,641 fl. , und stellt sich nach Abzug der Verluste bei den Getreidevorräthen mit 9427 fl. bei der Nationalan­­leihe mit 6813 fl., Bestreitung der Beamtengehalte und Zentral­­ver­waltungsfosten mit 13,191 fl. und anderen Ausgaben ein Reinertrag mit 42,187 fl. heraus. Der Berlust am National­­ansehen wird in den Reservefond übernommen, wornach sich der Reinertrag mit 49,001 fl. ergibt. Davon wird wieder ein Dreißigstel in den Reservefond hinterlegt und der Wert zur Auszahlung der Dividende mit 31% Prozent per Arzte verwendet. » Wiener Blätter von gestern berichten : Als bei der Praterfahrt am Sonntag Se. Tf. Tf. Apostolische Maje­­rät zu Pferde und Ihre Majestät die Kaiserin im Wagen mit den übrigen Mitgliedern des Allerhöchsten Kaiserhauses in der Praterallee erschienen, brach ein Sturm der Freude und des Yubels unter der außeror­­dentlich zahlreich versammelten Bollsmenge aus. Im allen Sprachen ertönten Lebehochs, — Herr Marquis de Bannesille hat bis fest [2 Uhr) Wien nicht verlassen. * Wien, 2. Mai. Die Börse eröffnete in ruhiger Stimmung : Kredit 13450, Nordbahn 1345, Staatsbahn 200. Die Nachricht, daß weder der französische Gesandte in Wien als Baron Hühner in Paris ihren Posten bis jegt ver­lassen haben, erweckte eine vertrauensvollere Stimmung und zeigte sich in­folge derselben viel Kaufluft namentlich für ver­­zinsliche Staatspapiere, Grundentlastungen, Bauf- und Nord­­bahnaktien, deren Kurse sich nicht unbedeutend gehoben haben. Wechsel Anfangs um 4 pCt. höher gehalten, stellten sich später niedriger, blieben aber Doch noch um 2pEt, theuerer als zulekt. Der Wechselefsompt war sehr theuer und gutes Papier nicht unter 10 pCt, zu dissonieren. Die Nahbörse schloß fest : Kredit 137.50, Nordbahn 1340, Staatsbahn 2015, Baufaktien 695, Dampfstffartten 345, 5pCt, Metalliques 57, National 62,50, Silber 31. Bei der heutigen Sieh­ung Der 1830er £ 0fe kamen bis jeßt folgende Haupttreffer 620 320,000 fl., 32244 100,000 fl., 49344 25,000 fl., 3925 420,000 fl., 30638 15,000 fl, 23964 und 44046 & 10,000 fl., 45977 und 1008 & 7500 fl., 8732 und 25798 a 5090 fl. Verantwortlicher NRevafteur: Karl Weisskircher. . hat sich heute nach Triest begeben. — . Postdireftion macht bekannt : Geneflvreffenprud von Emil Müller, Dorotheagafe Mr. 1%, — Verlag bei Peter Kloyd geierhaft. 7

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