Pester Lloyd, Juni 1860 (Jahrgang 7, nr. 126-149)

1860-06-03 / nr. 128

| | | Zur Befristung des Reichsrathes.. Die»Wiene­r Zeitung««veröffentlicht unter dem Datum des 1.Juni folgenden Bericht über den Em­pfang des gesammten Reichsrath’s durch Se. Maiestät, und über der Audienz darauf zu erscheinen und I. 1. T. Apostolische Majestät geruhten im Laufe die heutigen Vormittags den gesammten Neichsrath) ín besonve­­sämmtliche Mitglieder vesselbten hatten fi unter dem Bortritte Sr. Tatf. Hoheit des durchlauch­igsten Herrn Neichsrathepräsidenten, Erzher­­zogs Rainer, in der Geheimrathästube eingefunden und erwarteten vaselbst Se. Majestät, Alerhöchst welche bald die Versammlung durch­­worden war, nachfolgende An­­­­sprache an selbe zu richten geruhten : „Meine Herren Reichsräthe ! Seien Sie Mir herzlich willkommen! Ich Habe Sie berufen, weil Ich mit Zuserficht darauf rechne, in Ihnen Män­­ner zu finden, melde Mich in Meinen Bestrebungen, das Wohl aller Völker Oesterreichs gleichmäßig zu fordern, aufrichtig und treu ergeben unterfloßen werden. Wichtige Tragen der allgemeinen Orfengebung Ihrer Begutachtung Grundfab fent Fäden ein­schlungen haben, sind, welche einzelnen Theile des Reiches mit einander auf’s innigste verflochten sind, daß die Gemeinsamkeit und Wechselwirkung der mahren NSG t­reffen der einzelnen Länder Thatsachen nur zum Nachtheile fortschreitende gedeihliche Entwicklung in geistiger und ma­­terieller Hinsicht hemmen müßte, folglich ohne Beziehung der Heiligsten Pflichten, die Mir Meinen Völkern gegenüber oblie­­gen, nicht geduldet werden gleichverpflichtet dürfe. Gleicher Schub sei allen Stämmen und Ländern Meines Reiches gesichert , gleichberech­­tigt und seien sie in brüderliger Eintracht zu einem mächtigen Ganzen verbunden. Bei Prüfung des Staatshaushaltes würdigen Sie die Machtsreiung des Kaisertaums und trachten Sie zugleic, die möglichste Schonung der Staatsangehörigen damit zu verbinden . Sie werden sich überzeugen, Dag sehen gegenwärtig, obwohl Ein­­schränkungen im Staatshaushalte nit allsogleich die volle Wir­­kung äußern künnen, in allen unerhebliche Ersparungen die Einnahmen im Allgemeinen : des nit gleiczeitig dieser nun. betretenen Bahn mit Skatkraft und Ausdauer fort­­steilen und Die von Mir angeordneten Reformen weren Bermaltung glücklich durchführen, Hoffe Ich mit Gleichgemischtes zwischen in­­s Zuver­­fit, falls keine außerordentlichen Ereignisse Hindernd Dazwischen­­treten, Die Herstellung Erfor­der­­niß und Bededung erreichen zu Fünnen. Das Glück Meiner Völker ist das Ziel, das ich unausgefecht verfolge die Entwickklung der inneren Wohlfahrt und äußeren Sorgfalt Macht die Aufgabe, inweihe, treuen Unterthanen mit Mir dargebracht, Meine vereinigt, Möge „der Gegen des Allmäctigen diesem Unseren vereinten Wirken einen glücklichen Erfolg verleihen !" Nach Beendigung derselben wurde St. Majestät von don Neichsräthen ein dreimaliges begeistertes Bersammlung huldsolfft entließen. II. Am 31. Mai 1860, um 11 Uhr Vormittags, wurde die erste Lisung des verstärften Reich őz­rathes wurd­­e­ Faiserliche Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Rainer, Präsidenten des Neic­erathes, in Gegenwart ver durchlauschtigsten Herren Erzherzoge Wi­l­­helm und Leopold, dann fammili djer Herren Mini­­ster mit folgender Nede eröffnet : „Meine Herren ! “ »Als Se.Majest ist der Kaiser unser allergnädigster Herr mit dem kaiserlichen Manifeste vom 15.Juli v.J.seinen treuen Volkes­n die Wiederkehr des Friedens ankündigte,gereihten Allerhödist dieselben sue­ klären:»Die Segnungen des Friedens seien doppelt werth­­vol, weil­ sie die nöthige Muße gönnen werden, die ganze Aufmerk­­samkeit und Sorgfalt ungestört der erfolgreichen Lhsung der Auf­­gabe zu weihen, Oesterreichs innere Wohlfahrt und Äußere Macht durch zweckmäßige Entwicklung seiner reichen geizigen und materiel­­len Kräfte, wie durch zeitgemäße Verbesserungen in Gefeggebung und Verwaltung dauernd zu begründen.‘ In dieser Richtung uner­­mündlich thätig, haben Se, Majestät das Bedürfniß erkannt, die Interessen und Wünsche der Bevölkerung aller Theile des weiten Reiches Berichte und Vorschläge von unmittelbar dabei Beteiligten einzuholen. Die Erstattung dieser Meußerungen wird die wichtigste Aufgabe der Landesvertretungen sein, welche aber in allen Kronländern­­ ins Leben treten werden. Aber auch im Mittelpunkte des Reiches wollen Se. Majestät Std des Beirathes treubemwährter,, erfahre­­ner und unabhängiger Männer erfreuen, deren reiches Bilfen und erprobte Liebe für den Allerhöchsten Thron und das große öster­­seichische Gesammivaterland um so segensreicher wirken werden , jo schwieriger die zu lösende Aufgabe if, Se. Majestät haben die Aus­­führung dieses Bivedes dem NReicherathe, der nach den bisherigen Normen fortbestehen sel , anzuvertrauen und demselben hiezu eine Verstärfung einzufügen geruht, Sie, meine Herren, werden hieraus erfennen, Daß dem verstärkten Reichsrathe die ehrenvolle Bestimmung zugedacht ist, als oberster Rath des Kaisers und der Krone zu wirken, Zu Gliedern dieses obersten Rathskörpers in Gemäßheit des Patentes und der fatf. Verordnung vom 5. März d. 3. durch das Allerhöchste Vertrauen berufen werden Sie, meine Herren, alle Ihre Kraft zur Erreichung des uns gestedten großen Zieles aufbieten, Sie werden stets eingehenf , bag Ge, Majestät bei Ihrer Berufung den Ewed vor Augen hatte, Seinen obersten Rath durch Männer zu verstärken, welche bei genauer Kenntnis der­­ Verhältnisse des Kron­­landes , welchem sie angehören , frei von jedem äußeren Einflusse über die ihnen vorgelegten Fragen ihre persönlichen Ansichten aus­­sprechen , mit voller Offenheit die Bedürfnisse und Hinteressen aller Schichten und Berufsklassen der Bevölkerung zur Alerhöchsten Kennt­­niß bringen, zugleich aber stets im Auge behalten, daß das Heil und die Wohlfahrt Aller auf der Festigung der Rechte des Thrones und auf der Erhaltung der Einheit des Reiches beruhen. Bon Or, Majestät dem Kaiser, unserem alfergnädigsten Herrn, mit der ehren­­vollen Aufgabe betraut, Ihre Berathungen zu leiten, habe ih jedem von Ihnen, meine Herren, die von Sr. Majestät genehmigte Ge­­schäftsordnung zur Darnahachtung mitgetheilt und lade Sie nunmehr ein, den im §, 3 derselben vorgeschriebenen Eid in meine Hände abzulegen.“ Ii Nachdem sämmtliche Herren außerordentliche Neidst räthe den Eid, durch welchen sie geloben, Er. Majestät dem Kaiser unserbrücliche Treue zu bewahren, in allen Be­­rathungen nur das Wohl der Monarchie vor Augen zu haben und die ihnen dur das A­llerhöcfte Vertrauen über­­tragene Stimme im verstärkten Neichsrathe nur nach bester eigener Ansicht und Leberzeugung, fern von jedem fremden Einflusse abzugeben, abgelegt hatten, fuhr­te. kaiserliche Hoheit in ihrer Anrede fort : n Bevor wir die uns zugewiesene Arbeit beginnen, drängt es mich wo einige Worte an Sie, meine Herren zu richten. Empfan­­gen Sie vor Allem die Bereiderung , daß ich die Berat­ungen mit voller Unparteilichkeit reiten , zugleich aber ftott auf genaue Einhal­­tung der uns von Sr. Majestät gegebenen Geschäftsordnung sehen werde. Ich bin überzeugt, daß Sie in richtiger Würdigung der Ihnen gestellten großen Aufgabe mich in meinen Bemühungen eifrig und redht unterfügen und Alles aufbieten werden, damit der ver­­stärkte Retchsrath den Erwartungen entspreche, welche Se, Majestät und das Gesammtivaterland auf ihn fegen, Meine Herren! Groß und wichtig sind die Arbeiten, welche Sie erwarten. Die größte und wichtigste unter denselben it, Ihr Gutachten über die Mittel und Wege abzugeben, welche zur Rege­­lung unseres Staatshaushaltes eingeschlagen werden sollen. Umfas­­sende Vorarbeiten haben in dieser Richtung stattgefunden; dieselben werden ihre Aufgabe erleichtern, von deren glücklicher Lötung das Wohl Oesterreichs abhängt. Aber auch den anderen von Sr. Ma­jestät zugewiesenen Vorlagen werden Sie, Ihrer Berathung, ich bin ee Ihnen überzeugt, mit gleichem Eifer und gleicher Singebung obliegen. Meine Herren! Ernst ist die Lage des Vaterlandes in dem Augenblide, in welchem der verfärfte Reichgrab­ sich zum ersten Male versammelt, aber eine bessere Zukunft fleht uns bevor, und tu beglückwünsche Sie, meine Herren, daß Ihnen der schöne Beruf geworden, zu ihrer Verwirflichung an hervorragender Stelle mit­­zumeisten. Stets wollen wir uns den Wahlspruch unseres Kaisers : „Mit vereinten Kräften‘ gegenwärtig halten und darnach wirken. Indem ich die erste Seffion des verstärkten Reichsrathes für eröffnet erkläre, theile ich Ihnen mit, daß Se. Majestät unser aller­­gnädigster Herr Se. Erzellen, den «Reichsrath ». Szögyény und den Grafen Albert Nostiz für die Dauer der diesmaligen Seffion zu Vizepräsidenten ernannt hat, und lade Sie ein, zur Mahht der, gemäß §. 19 der Geschäftsordnung zur Kontrolle der Styungsprotokolle zu bestimmenden beiden Reichsräthe dur­chrift­­liche Angabe der von jedem von Ihnen­ beantragten beiden Namen zu schreiten, wobei ich Ihnen zugleich bekannt gebe, Daß ich zu dem­­selben Zwece bereits S ihre Ex­zellenzen die beiden fändigen Reichs­­räthe Graf Mercandin und Baron Lichtenfels be­stimmt habe,” N­achdem bei der hierauf vorgenommenen Wahl die Mehrheit­ ver Stimmen auf die beiden Herren auferorz vdentlichen Reichsräthe Graf A­uersperg und Graf Szersen gefallen war, gestattete Se­­rail. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Reichsrathepräsident Dem außerordentlichen Reichsrathe Herrn Grafen Apponyi auf den von ihm ausgesprochenen Wunsch, den Gesichtspunkt darzulegen, unter welchem er seine Stellung im verstärften Reichsrathe auffaßt. Dies geschah mit folgenden Worten : Durchlauchtigster Herr Erzherzog ! Meine verehrten Herren Reichgräthe ! „Ich bin zwar nicht in der Lage, ein Mandat zu befssen, und habe daher in bdieser hohen Versammlung nur meine individuelle Meberzeugung zu vertreten, aus welcher eine R Rechtsfolgerung für das Land, dem ich angehöre, nie sattfinden kann. Dennoch fühle ich mich verpflichtet, in meiner individuellen Meinungsäußerung den Standpunkt festzuhalten, den mir ein Mandat vorgezeichnet hätte. Die Unnersonen und die Allianz der Westmächte. Wert, 2. Sunn. „Der einzige Verbündete, der und seine vollen Sym­­pathien scheint,, ist Sranfreih — sagte Graf Caypur in seiner Rede zu Gunsten des Traktates vom 24. Mär­z denn England hält, bei aller Theilnahme für das Schiefal Stalien’6, doch mit einer Art abergläubischer Verehrung an den Verträgen von 1815 fest". Wir glauben kaum, da es dem piemontesischen Conseilspräsidenten, selber mit­ diesem­ Vorwurfe gegen Lord Palmerston rechter Ernst gewesen ist: sicherlich will er vonselben in wenigstens nicht so ganz buchstäb­­lich verstanden willen. Angesichts der refersirten Haltung, welche Großbritannien sogar in der favorischen Frage beob­­achtet hat, ohne an nur einen energischen Protest im In­­teresse der Schweizer Neutralität laut werden zu lassen, von „seiner abergläubischen Verehrung für die Wiener Congref­­atte" zu sprechen, ist in Der That etwas starf., Und wenn mir dem Grafen auch gerne zugeben, daß der Hof­ von Gt. James niemals die Initiative zur Durchführung der großartigen­­ Territorialumwälzungen , die auf der apenninis­­chen Halbinsel stattgefunden,, ergriffen haben würde, so wird doch auch er gewiß nicht vergessen, daß, nachdem erst einmal Bresche in Die Verträge von 1815 gelegt war, 68 ganz entschieden die Whigs gemeten sind, welche bei der Verwirklichung der mittelitalienischen Amnertonsbefehlüffe die Führung übernommen haben. Als sein Spätherbste an Na­­poleon durch die doppelten Verpflichtungen, die er in Billaz franca und in Zürich eingegangen, die Hände, so zu sagen, gebunden waren und er erst beim Jahresschluß sich wieder so weit aufraffte, durch seinen Brief an den Papst etwas für die Sache Italien’s zu thun, da war es England, das wäh­­rend der langen Epoche die von Frankreich ihrem­ Schiefale preisgegebene Fahne hochhielt. Ja, eben in dem theilweisen Widerspruche zwischen der französischen und der britischen Vorliebe für Italien scheint uns ein gutes Theil der Stärke und der günstigen Chancen der piemontesischen­ Zukunftspo­­lrtät zu liegen. Beide wollen von nationalen Bestrebun­­gen der Italiener wohl; beide wollen lieber sich zu gez­­enseitigen Concessionen verstehen, als die Regeneration der Halbinsel verhindern oder ihre eigene Allianz durch die ita­­lienische Frage sprengen lassen. Folglich konnte Bíctor Ema­­nuel sich, je nach den Umständen bald auf Frankreich , bald auf England früsen. Wie die Torres, dem Kaiser zu Liebe, bei dem Ausbrüche des italienischen Krieges stillsschwiegen, der ihnen ohne Zweifel sehr unbequem Fam : so machte Louis Napoleon gute Miene zum bösen Spiele, als England durch Förderung der Annerion sein Conföderationsprojekt über den Haufen warf — und Palmerston’s Indifferenz wiederum er­­möglichte jene geräuschlose Incorporirung Savoyen’s, zu der freilich ganz Europa fehrer sah, die aber das Tuilerienkabi­­net als Preis für seine Einwilligung in die abermalige Vergrößerung Piemont’s begehrte. Es ist daher unserer Ansicht nach nicht im entfernten­sten in Zweifel zu lesen, daß, bezüglich der Italieni­­schen Adrage mindestens bis fest, das herzlichste und unbedingteste Hinverstäm­nis zwischen den Seemächten geherrscht hat : auch hegen wir kaum die Befürchtung, daß der fernere Verlauf der Dinge auf der Halbinsel irgendi­­e geeignet sein künne, diese entente cor­­diale zu stören. Die neuliche Nede Casoar’8 Liefert den fi für, 2 Sranfreich =” England selbst da Hand in Hand mit­einander gegangen sind, als alle Welt ihre beiderseitige italienische Politik durch einen tiefen Abgrund getrennt wähnte. Immer hat der Imperialismus den Borfálágen aus Domningstreet zur Regelung ver ita­­­­lienischen Bezwh­lung auf’s bereitwilligste sein Ohr geliehen, auch wenn er es nicht für nothmendig erachtete, seine Zus­­timmung an die große Glocke zu hängen. Noch erinnert man sich ber vier Punkte, welche England im Winter als Daten des einzuberufenden Congresses proponirte, Zwei der­­selben — die Garantirung des status quo in Denetien und die Räumung der Halbinsel dur die Franzosen — füms mern uns hier nicht ; die anderen beiden und die wichtigsten aber lauteten bekanntlich : Rollgiehung der Annerion Mit­­telitaliens und D­erbürgung der Nichtintervention. Welchen Lärm erhob das ZTuilerienkabinet damals nicht, insbesondere in Betreff des ersteren Verlangen ! So oft und so lange ereiferte es si für die Selbstständigkeit von Florenz, was selbst ein Mißtraus­cher hätte schwören sollen, dieser Cifer sei ernsthaft gemeint! Wie anders aber nimmt sie Alles aus, fest wo Graf Cavour ung einen Blick hinter die Coulissen eröffnet! Die Verhandlungen haben sich lediglich auf „außer­­diplomatische Conversationen“ beschräuft ; nicht die „geringste Pression“ hat Frankreich ausgeübt, nicht die „geringste Op­­position” hat es gemacht, als Piemont erklärte, die Auto­­nomie Toskana’8 müsse verschwinden. Ja, der Kaiser hat sich, den Ansichten Englands noch weiter zu stimmeln, nach Caspar’s Bereicherung, sogar, verpflichtet Sorge dafür zu tragen, daß das „Prinzip der Nichteinmischung” in Betreff die Se. Regelung vorgelegt, die erste Reichsrathefigung vom 31. Mai: im Auge halten, Daß die Geschichte der zu Bet Ihren Im diesen worauf empfangen. Berathungen , nachdem Se. rat, Hoheit vorgestellt des Staatshaushaltes starres Band um jeder Berfuch, daß deren werden wollen Sie des Ganzen wie feiner Bestrebungen sind Sie Allerhöchtpiefelben erzielt Zweigen wurden, während sich vermehrten , wenn und immer die gesammte Monarchie Dieses Band zu Iodern, Theile führen und der Verwaltung Lösung Ich Meine ftete und wie alle wir in der die ben ge­­mit tau­­im „Liebehoch” Menn Id­ baber die hohe Bedeutung des verstärften Reicherathes betrachte, der mit Hinblick auf den Ernst der Zeit eine große und hochhnichtige Aufgabe zu erfüllen hat, wenn ich ferner die­ Größe der Tragweite bedeute, melde die Thätigkeit des Reichsrathes an auf die zur Krone Ungarns gehörigen Länder haben wird, so hab­e ich mich verpflichtet, einige Worte zur Präzisirung der Stellung an sagen, die ich in dieser hohen Versammlung mit Rücksicht auf die eigenthümlichen Verhältnisse Ungarns einzunehmen berufen bin. Es tut und darf in dieser Hohen Versammlung sein Geheim­­niß sein, das die Einlegung des verstärkten Reichsrathes in Ungarn Bedenken erregt hat. Es ist erslärlich, daß bei einem Bolfe, das an seinen früheren geieglichen Beziehungen zum Gesammtitante, an seinen historischen Rechten und Institutionen mit religiöser Pietät brangt, eine wesentliche Veränderung dieser Verhältnisse tiefe Ver­sorgnisse erregen kann. Zur Einlegung des verstärkten Reichera­­tbes, in welchem die künfzigen Vertreter Ungarns und gegenwärtig die durch das Allerhöchste Vertrauen berufenen Männer zum ersten Male mit jenen der übrigen Exrbländer in einen unmittelbaren Ber­­ieht, in eine Repräsentativgemeinschaft zusammentreten , ist eine so merend­ie Nenderung geschehen, daß­ dieselbe, abgesehen von der Nüßlichkeit und der Nothmendigkeit einer solchen Sustitution, in formeller Hinsicht allerdings Bedenken erregen konnte, je mehr nun diese Meinung verbreitet ist, und je mehr ichh Diese Meinung zu ber rüdfichtigen hatte, um so wichtiger mußten die Gründe sein, welche mich und jene meiner Landsleute, mit denen ich die Ehre der ge­­genwärtigen Stellung theile, besti­mmt haben, dem Allerhöchsten Rufe Sr. Majestät folgend eine Bahn zu betreten, die uns von vielen unserer Landsleute, von manchen unserer politischen Glau­­bensgenossen, deren Rechtsgrundfänge, deren rechtliche Neberzeugung und deren rechtliche Wünsche wir als die unfern erfannt haben, in einer so ernsten Sache zu trennen scheint. Und in der That, das mir hier sind, fefert den augensceinlichstien Beweis , wel­­ches Vertrauen wir in die Hochherzigkeit unseres erhabenen Morar­­den seßen, daß nämlich nach dem Erlasfe vom 19. April dur die Wiederherstellung der wesentlicäiten Faktoren unserer politischen Eristenz­es­ung gewiß gestattet sein werde, unseren Rechts­­grundlagen getreu uns in dieser Hochverehrten Versammlung aus­sprechen und jene Meinungen geltend machen zu künnen, zu welchen wir uns auf Grundlage unserer Historischen Rechte im Interesse der Krone und des Sesammtilanzes befannten. Es bezweifet ferner, welche Hoffnungen wir auf diesen uns zur Annäherung und Verständigung gebotenen Weg bauen, und welchen hohen Werth wir einer derar­­tigen Berathung betreffen, die es uns ermöglicht, V­orurtheile und Mißverständnisse zu bekämpfen, welche die Angehörigen einer und derselben Monarchie immer mehr von­einander entfernen, welche auf Kosten der so wünschenswerthen Eintracht der Länder gewährt werden und das Gute, das auf der flachen Hand fegt, unmög­­lich machen. So glaubte daher und glaube es fest, daß der verstärkte Methjsrath ein durchy Die erleuchtete Weisheit unseres erhabenen Monarchen gebotener Ausweg ist, den wir mit Rücksicht auf den Ausnahmszustand, in welchem wir uns befinden , um so sicherer be­­treten konnten und mußten, je mehr er als der einzige ersäeint, dur melden alle Mißverständnisse , alle brennenden Fragen und daher auch Die Lage Ungarns und die Wünsche und Ansprüche die­­ses Landes mit bestem Erfolg besprochen werden können, wobei es si­ernweifen wird, daß die legitimen Ansprüche Ungarns nichts be­­streben , was auf irgend­eine Art das Gedeihen der Monarchie, den Verband der Monarchie, oder den Zustand der Länder gefähr­­den könnte , daß sie nichts bezweden auf Kosten der anderen Erb­­länder, sondern nur der Art sind, daß sie für alle Theile der Mo­­narchie nur Heil und nur Wohlthaten bringen können, und mit der sollen Befriedigung aller Theile auch die allgemeine Wohlfahrt, die Befestigung des organischen Verbandes und die Erstarrung der Monarchie sichern müsen. Iin dieser D­orauslesung betrat ich ver­­trauenssoll diese Bahn, auf welcher ig, ohne auf irgend ein Prin­­zip verzichten zu müssen, die historischen Rechte festzuhalten ver­­pflichtet bin. Deshalb ist es auch selbstverständlich, daß ich auf das bei der fünfzigen ungarischen Gefesgebung mir zustehende Recht nicht verzichtet habe und die in Folge des Allerhöchsten Vertrauens Sr. Majestät mir verliehene Stelle des Reichsrathes auf Lebenszeit auchh : Harften Beweis dafür. Í im Vertrauen auf die S­odherzigfett Sr. gnädigsten Majestät nur in dem Sinne verstanden habe, daß sie mir verliehen Art, ohne met­­ru Rechten bei der ungarisschen Gefesgeltung Eintrag zu thun. So faltete , indem ich Sr. Eatf. Hobelt meinen ehrfurchts­­sollen Dant für die Gnade ausspiege, daß es mir gestattet war, eine Erklärung zur Präzisirung meiner Stellung abzugeben, und bitte, daß dieselbe in’s Protokoll aufgenommen werde.” Der außerordentliche Neichsrathb Herr Graf An­­dräaffy, welcher sich gleichfalls Das Wort erbat, stimmte dem Borredner in den von ihm entwicelten Ansichten voll­kommen bei und fügt noch die Bemerkung hinzu, daß er bei seiner gegenwärtigen Stellung im N­eichsrathe nur als sich selbst verantwortlich zu betrachten und nicht als Repräsen­­tant der Ungarn anzusehen, daß er endlich beauftragt sei, die gleiche Erklärung auch im Namen der übrigen Herren außerordentlichen Reichsräthe aus Ungarn abzugeben. Nachdem Se. Faif. Hohert die außerordentlichen Her­­ren Reichsräthe eingeladen hatte, die ihnen mitgetheilte Ci­desformel zu unterzeichnen, eröffnete er ihnen noch schließlich, daß Se. Majestät, der Kaiser Den gesammten verstärften Reichsrath am folgenden Tage um 11 Uhr Vormittags in der kaiserlichen Hofburg zu empfangen geruhen­­ werde. Pester Briefe.­ ­Fokos und Juhászbot — Eine Wagenburg — Byfom und Räfos Rennpferd und Prima­­donna — Das Rennen am Pfingstmontage — Der König des Turf’s— Lofey und Bauer — Der „legte Berfuh und der Ogula für!­­ Das nächste Wettrennen — Die allgemeine Kuns­austellung des Jahres 1861 — Ein Esterházy­­fanl — Der Yurpur des Kardbinals Thomas Balács — Sonfige Kuntsdäke — Die Aufstel­­lung d­er Büste Berzfenyt 8­. 9 Die Jugend hat in den rechten Tagen eine fried­­liche Schwenkung gemacht, sie ist von dem kriegerischen Fokos zum Juhäszbot , dem idyllischen Hirtenstabe übergegangen. Ein Geist des Friedens geht seitdem dar­ Die Stadt, und aus dem Stillleben der lebten Maűiwocje Hat uns nur das Getrab der Noffe, und Das Gerausch der nach dem Naros ziehenden Wa­­genkaramanen aufgerüttelt. Wer war im Stande sie zu über­­sehen die große Wagenburg, die am Montag des Pfingstfeftes das Räfofer Feld bedeckte , und mer schildert die Mannigfal­­tigkeit der Gespanne, welche den eigenthümlichen Charakter die­­ser Wagenburg bildete. Hier das fehlerfällige Bauernfuhr­­wert, Dad aus der benachbarten Ortschaft der Rennbahn einige Gratiszuschauer zugeführt, dort der leichte elegante Lederwagen, auf Dent Bode den ungarischen Kutseher mit den flatternden Hemdärmeln und den Dolman über die Säub­er geworfen, in der­ sicheren Hand Die Zügel der buntbefranzten Pferde hal­­tend.. Wer nur irgendwie ein Zuhrwert hat, der läßt es in diesen Tagen dur die — Hör’ 18, Welt! — gutgepfla­­sterte Soroffärer Straße nach dem Naros defiliren. Denn Pferd und Wagen fteigen in diesen Tagen des Sports im Preise, und der Siafer läßt sich gerne noch eine Heine Tare über der Tare zahlen. Wir sind weit entfernt, ihm Daraus einen Vorwurf zu machen, wir sind in diesem Punkte Heinlaut geworden, seitdem mir gelesen, Daß am "Derbybay" ein Lon­doner Fraser 15 Pfd. und ein Gib auf dem Omnibus mit einer Guinee gezahlt wird; es entspricht Dies eben den Dimensionen der Dritthalbmillionenstadt, dem großen Zug des Londoner Lebens , dem fhietfalschweren Schauspiel der Epsomer Haide, wo in einigen Stunden eine Million Pfund vermettet wird, und wo die raschen Beine des siegreichen Nenners dem Eigen­­thümer den Gewinn von 70.000 Pfo. einbringen. Bei der Betrachtung eines fo Hl­schnellen Erwerbes wird es vielleict ‚manche Primadonna bedauern, nicht ein Nennpferd geworden Wir aber, wir beneiden sie nicht, Die stolzen Sieger u fein! I N ntkigen Turf’s, denn wir wissen, dag Williem Palmer unheilvolen Ungebenfens, den finstersten Gedanken seines Lebens von der Rennbahn geholt, daß die rasd­ auf einander folgenden Berluste Diesen Gedanken zur verbrecherischen, duch das Scaffot gefühnten That des Onttenmordes gereift. Wir begnügen uns mit den leichteren Emotionen, welche am Tage des Rennens die Brust unserer Sportsmänner bewegen. Die Luft und das Interesse an diesen Festen ist auch so leb­­haft genug und­ gerne verzichten wir darauf, die größere Theil­­nahme um­ den Preis größerer Satastrophen zu erlaufen. Selbstverständlich hat das erste Rennen am Tage des Festes durch die Dichte Betheiligung der Boltsmassen den Preis über die späteren Wiederholungen des Schauspiels Davongetragen. Nebstivem , daß das zahlende Publikum die Tribune in allen Räumen erfüllte, war ein gutes Drittheil der offenen in ihrem Umfange 1238 :Kurrentklafter messenden Bahn von Gratiszu­­schauern umstellt. Und meide lebhaften Nuse begleiteten den Wettkampf der Pferde. Da die fremdartig klingenden Namen der Nenner dem Publikum nicht so geläufig sind, wie die Na­­men der Magnaten, so hörte man bei jedem Lauf ein wirres Durcheinander von Lauten, aus welchen Dann der Name des Eigenthiümers hervortönte, dessen Pferd die öffentliche Meinung den Preis des Rennens in Aussicht stellte. Als der König des Turfs hat er während der­ diesjährigen Nenntage Graf Soseph Hunyady er­wiesen, dessen Pferde vier Mal den ersten Preis erkämpften,. Darunter die beiden größten Preise, welche auf dem hiesigen Namen vertheilt werden : den „ersten Kaiserpreis” von 1000 Dutaten und den „erneuerten Graf Stephan Sárviyi-Stakes" von 5000 ff. “ ihm gleich, an Duantität, wenn auch nicht an der Dualität der Siege, fleht Fürst Ivan Liechtenstein Einen interessanten Kontrast zu dem Triftgemäßen Ritte der Soley’s und Der Herrenreiter bildet das Bauernrennen. Bei den von der Kultur des Zwurfs belebten Jüngern der höheren Reitkunst , spielt neben der Kraft des Nenners auf­ der diplomatische Kalkül eine Role. Man sieht es oft, wie der Sorey die Kampfluft seines Nenners zügelt, um, in dem Augenblicke, wo er beim Gegner eine Blege bemerkt, die un­­geschwächte Kraft des Thieres in die Wagschale zu werfen. Der Landmann Hingegen, der sein ungefatteltes läßt unbefümmert um die Schliche der Kunst die ungenehmintte Naturkraft walten. Wenn das Signal ertönt, gibt­ er seinem Pferde die Zügel, und reitet darauf log, um je eher das Ziel zu erreichen. Die Kunft eine Sekunde zu opfern, um sie dann wieder doppelt einzubringen, ist ihm so fremd, mie­ feinem P­ferde, das frei auf der Pußta meidet, der Zwang Des eng­lischen Sattels. Noch gebührt es einen Blick auf die eleganten Toiletten der Damenwelt zu werfen, melde Die obere Logenreihe der Tribune einnahm, da, wie unsere schöne Kollegin, die Bericht­­erstatterin von „Növiläng” mit, Recht bemerkt, die Frauentoi­­letten während der Renntage die Mode der Sommersaison be­­gründen. Unsere genannte und fachkundige Kollegin Fonstati­t den ungarischen Charakter,­­welcher das Schauspiel am NRäfos EN EEE­ belebte, nur die Kopfbededung allein sei der ungarischen Mode­­ untreu geworden, und in der That behauptete den entschiede­­nen Vorrang der |. g. „rechte Berfuch", der fi­­edern geschmurt,­­ und zumeist aus weißem „Paft“ auf den Köpfen unserer jün­­geren und auch bejahrteren Damen miegte. Ein Gleichgemicht gegen dieses beunruhigende Symptom des Abfalls bildete Der originelle, buntgeft­chte, anstatt einer Mantilfe benahte soge­­nannte , Gyula -­szűr", der mit dem viereckigen Kragen und den herabfallenden weißen Aermeln getreulich den Schnitt des echten Bauernpärs nachahmt. Der Ball, welcher die Pester Renntage sonst zu beschliehen pflegte, ist Diesmal unterblieben, eben­so müssen wir auf den jä­hrlich am Sonntage nach dem Nennen wiederkehrenden prächtig belebten Korfyo um das Ron­­deln des Stadtwäldchens verzichten. Das Tandiwirtbschaftliche Fest in Töthmegyer , und der am 3. stattfindende glänzende Ball in dem dortigen Schlosse des Grafen Louis Károlyi haben der Haupt­­staat einen großen Theil jener Kreise entführt, aus welchen sonst sowohl der Ball im Europafanle als auch die Sonntags­­fahrt nach dem Stadtwäldchen ihre Theilnehmer erhielten. Beim nächsten Wettrennen, wenn der sechsz jährige dunkelbraune Hengst „Bat Dozut" glüclich das 7. Zah“ erreicht, und Hoffentlich aug von seinem vielfach be­­dauerten Fußübel gewesen sein wird, wenn der Komiker des Miener und Better, Turf, der Suchshengst „Deutsche Michel” durch einen Teen Rennfing nicht mehr das allgemeine Gelächter erregen wird, dann dürfte vielleicht auch die Achillesferse der nach der Rennbahn führenden Straße. Die kurze Strecke von dem Donauufer nach der Einfahrt in den Park fi in einem besseren Zustande befinden, und der andere Slugsand , in wel­­chem die Buhrwerfe zu­­ verfinden drohen, einem fahrbareren Wege gewichen sein. Dem Wettrennen des nächsten Jahres wird auf dem Fuße ein Schauspiel folgen, welches die versam­­melten Fremden länger an unsere Mauern zu fesseln und viel­­leicht auch noch einen neuen Strom von Touristen heranzu­­­ziehen verspricht. Wir meinen die in den Räumen des Na­­tionalmuseums zu veranstaltende allgemeine Kun­st und Anti­quitätenausstellung. Der an dieser Stelle bereits früher besprochene Plan einer solchen Ausstellung ist keineswegs deshalb als aufgege­­ben zu betrachten, weil s­chon seit geraumer Zeit Die Zeitun­­gen darüber fehlneigen, Es wird im Gegentheile an der Aus­­führung eifrig gearbeitet, und ist, wie mir hören, in Dieser Angelegenheit der fünftsinnige Graf Edmund Zi­ch­y besonders thätig. Diesen­ Donnerstag erst wurde in Sachen der Aus­­stellung eine Giltung gehalten, der mehrere aus Anlaß des M­ottrennens hier versammelte Herren beimwohnten. Es wurde beschlossen, schon in den nächsten Tagen auf dem Wege der Journale das Programm der Ausstellung mitzutheilen und die Aufforderung zur Beleihung der Exposition ergehen zu lassen. Schon früher hatte man si mit mehreren galizischen Herren in Verbindung gefebt, da in Krakau bereits eine ähnliche Aus­­stellung abgehalten worden. Der Präses des dortigen Komitee s Bürst Georg Lubomirsty hat nun in den freundligsten Ausdrüchen seine bereitwillige Mitwirkung zugesichert, und 048 Bersprechen geleistet die Hiehersendung aller auf Die ungar­­ische Geschichte bezüglichen Gegenstände veranlassen zu wollen. Daß es sich aber hier um ein reiches Kontingent handelt, wird Federmann zugeben, dem die historisgen Wechselbziehungen be­­kannt sind, die am Schluße des 14. Jahrhunderts zwischen Ungarn und Polen abgewartet haben. Was wir sonst über unsere Ausstellung hören, ist geeignet und mit dem­ besten Bertranen zu erfüllen. Bereits hat Das Komite sehr werth­­volle Zusicherungen erhalten. Für Paul Esterházy hat demselben nicht nur feine bewunderte Bildergallerie , son­dern auch die reichen Schäße zur Berfü­gung gestellt welche den Stolz der Schlösser Eisenstadt, Epterhäz und Sprachtenstein ausmachen. Die Grafen Johann Waldstein und Edmund Bitch­y haben von Gr. Durchlandt die Einladung erhalten in den fürstlichen Sammlungen die für die Pester Ausstellung nöthige Auswahl zu treffen. Man sagt, der Fürst gehe mit der Goee um einen eigenen Saal‘ des Nationalmuseums mit Epterhägy’schen Familienantiquitäten zu schmüden. Ein solcher Saal wäre gewiß von besonderem Interesse. Der Fürst ist im Besinne der vier Bilder der Schlacht von Beretény, so wie der Portraits, der Waffen und Ausrüstung der in die­­ser Schlacht gefallenen Epterhazy’s. Aufer den Epterhazy’schen Familienphäsen kommen auch mehrere Stücke der Erköpy’schen Waffensammlung in Breistadtl so­wie der von Dieter Samilie bewahrte Purpur des Kardinals Thomas Balacs hierher. Aus der reichen Gallerie des Grafen Schönborn werden 12 bis 15 Gemälde die Bil­­dersammlung der Ausstellung zieren, ferner wird unter in Wien lebender Landsmann Sterne, die Exposition mit einigen Bildern befehieten, mo uns auch die Ueberreste Der Leider dem Lande entführten Sammlung der gräflich Viczayfoen Fa­­milie vorgeführt werden. Wir brauchen, wohl nicht erst zu erwähnen, daß die landesbelannten Sammlungen des Grafen Edmund Zichy, Koloman Nátor, Emanul Anpräffy und des Baron Prónay in der Ausstellung würdig vertre­­ten sein werden, so wie auch die Domkapitel mit der Zusen­­dung ihrer interessanten Schäbe nicht sparen dürften. So wer­­den die Säle des Nationalmuseums ein interessantes Bild jener Kulturzustände entworfen, welche in unserem Baterlande in den Jahrhunderten vor der türkischen Invasion geherrscht haben. Der Glanz, in welcher unter Karl Robert, Ludwig und Mathias Die königlichen Schlösfer zu PVisegrad, Altofen und Öfen erfüllte, wird uns in vielfachen Schilderungen aufbes wahrt und wir erinnern blos daran, daß das schönste Basre­­lief aus Silber, welches überhaupt einflict, das von Cattaro, ein Geschenk der ungarischen Könige gemesen. Die Ausstattung und Dekorirung der Säle wird bei Schauspiel’s würdig sein, welches Diese Räume des National­­museums zu erf­liegen bestimmt sind. Mit der Anfertigung der betreffenden Zeichnungen is der Architekt Y 61 betraut worden, und wird die Deform­ung mit den edlen und einfachen Formen des griechischen Styls Harmoniren, in welchem das Nationalmuseum gebaut ist. Bei dieser Gelegenheit erwähnen wir auf, Daß ein junger Architekt, Namens Linzbauer , dem­ Komite eine sehr gelungene Zeichnung für Die Deleh­rung Der Säle einreihte, welche für den Geschmach und das Aufstrebende Talent des Einsenders ein empfehlendes Beugung ablegt. Der aus der Exposition des Jahres 1861 zu erzielende materielle Gewinn wird bekanntlich zum Bellen des Nationalmuseums verwendet werden. Für Denselben 3wed sind bereits namhafte Spenden von unseren Damen eingetroffen , und ist mit der Aus­­femndung des Museums der Anfang­ gemacht worden. Auch die Aufteilung der Büste Berzsenyrs im Museumparte Hat am Morgen des 29. Mai stattgefunden, doch müssen wir uns, da unser Raum erschöpft it, eine nähere Besprechung für eine andere Gelegenheit versparen, ET AZETI[T

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