Pester Lloyd - Abendblatt, August 1860 (Jahrgang 7, nr. 176-200)

1860-08-07 / nr. 181

Ne. 181 (Die einzelne Nummer Fofiet 3 Fr. 9. 43.) TelegraplÆepeschek»Pe­ter Lloyd.« Wien,7.August.Die»Ostd.Post«berichtet­ Die gestrige Sitzung des Budgetkomite’s, war Fragenxein praktischer Natur­ zugewendet.Die Debatten waren ohne alle politische Färbung­ und dürf­­ten die Verhandlungen­ über die großen Prinzipien­ der Reichsorganisation kaum vor Mittwoch ihren Anfang nehmen.Der eingarichte Antrag könne auf eine Majo­­rität von 15 bis 16 Stimmen zählen Decrichs­­rath wird sich an den Einweihungsfeierlichkeiten der Wien-Münchener Eisenbahnstrecke bei heiligem X Gestern Vormittags versammelte sich der Reichs­­rath im großen.Berathungssaalen nach der Sitzung begaben sich die Herrenrichsräthe zu Sr.kais.Hohe­it dem Erzherzog-Präsidentecc«—-WieunserY.­Korrespon­­dent uns schreibt haben die Mitglieder des Budgetkos­mite’s beschlossen,von ihren Berathuetgen den Journal­ien keine Mittheilungen zu machen und alles,waczim .Schoßedesskomite’s8Vorgeht,geheimzuhal­ten,weil sie durch vorzeitige Meldungen der Blätter unliebsame Re­­kriminationen hervorzurufen fürchten. Il-Bei der hiesigen Anweisungskasse der National­­­bankfiliale ereignete sich gestern neuerdings der beklas­senswerthe Fall eines Abganges von 900 fl.öst.W., indem fü­r eine Most-Note eine Note von Tausend Gulden ausgegeben wurde. Da der betreffende Beamte Familienvater if, so steht um so mehr zu hoffen, Was der Empfänger des Mehrbetrages dies genug sein wird, denselben zurückgmerstatten. Politische Rundschau, 7. August. Aus Mai­­land wird der „Deflern, Big." aló „positto” mitge­­t­eilt, dag in der Lombardei Quartiere für 40.000 Mann vorbereitet werden. — Aus Süditalien fehlt es uns heute gänzlich an Berichten ; wie lassen deshalb nachträglich ein zweites Schreiben­ von Alexander Dumas über die Abfahrt ®as vibalogie von Milazzo nach Mefftina folgen. Dumas betreibt­­ das Dampflaiff „Zukört”, welches von etwa 20 Fahrzeugen ge­schleppt wurde. Ein Fischer sagte ung, es habe am Abend vorher ein echtes Rad zerbrochen, und­ so fand sich Sartbaldi eines seiner mächtigsten Mittel zum Handeln beraubt. Mir Hingen tapfer in Die hohe See und passerten unter den Ka­­nonen des Forte, während tch aus Rücksicht auf die Empfind­­lichkeit unserer Regierung die Flagge eingezogen und dersel­­ben. mein persünliges Banner fubrtítutzt Hatte. General Bosco hielt uns seines Zornes nicht werth und ließ uns rue­big anderthalb Kabellängen vom Port Anker werfen. Der „zufört‘‘, welcher si noch immer im Schlepptau der Sia­­huppen befand, passerte In einer Entfernung von 50 Mietres „Das Erste, was wir bei unserer Ankunft sahen, war an uns vorüber und warf im­ Hafen Anker. Die Kanonen des Forts blieben stumm und liefen ihn ruhig dies Manöver ausführen. Dies fühlen uns von guter Vorbedeutung, und wir glaubten, es seien zwischen den Italienern und Neapo­­ltanern Unterhandlungen angekm­pft worden, zumal, da nicht allein die Kanonen des Schlosses­­ hinwiegen, sondern auch das Gemehrfeuer aufgehört hatte. Kaum hatten wir Anfer ge­worfen, als ich ein Fahrzeug, welches ein rothes $embe, in Stillen das Zeichen der Gartenlitaner, führte, der Goelette näherte. Der General es mir sagen, in den Hafen zu fah­­ren und mich hinter dem „Täter“ in Sicherheit zu brin­­gen. Eine Stunde später befanden wir uns auf unserem Posten, und ich ging an Bord des „„Zükört,““ . Der General erwartetet­ich fröhlich und bettet wie gewöhnlich.Es war zwischen­ dem Fort und ihm noch zu keiner Kommunikation gekom­men,aber gerade die große Anzahl der Nespolitaner beruhigte den General, denn er glaubte, das Fort sei für eine lange Belagerung nicht verproviantirt und würde fortwährend mit Lebensmitteln und Munition knapp beftelt sein. Während wir plauderten, kam eine Heine Ruderbarfe heran; der General medhselte einige Worte mit dem Manne, welcher sich darin befand und gab dann seinen Adjutanten Befehle. Einer derselben sagte lette zu mir: Neuigkeiten aus Messina , wir werden mit­­ beiden Händen zu thun haben. Was den General betraf, so sprach dieser nichts als die Worte: Lassen Sie uns ihre Operette befuden, Man brachte ihm etwas zu unterzeichnen, es war ein Kredit von 500.000 Fres, welcher für ihn eröffnet worden war. Nachdem er hinterzeichnet hatte,­­warf er einen Blick auf mein kleines Fahrzeug und sagt er wäre ich­rei, so möchte ich für mich­ere Goelette, wie die Shrige, haben, Alfs, hirt wohl, Spr Stizilianes, meine Landsleute, Stelte­­ner, meine Brüder, dieser Mann, welcher über das Blut und Geld Styiltens verfügt und heute Piemont zwei Millionen Seelen gibt, dieser Mann ist nicht richt genug, um eine Ope­­rette von 25.000 Sres. Werth zu taufen. Geilern vergliich id) ihn mit Cincinnatus, aber neben diesem Manne, welcher am Abende eines Kampfes nichts als den Sattel seines Pfer­­des hat, um sein Haupt hinz legen, war Cincinnatus ein Mil­­lionär. Als Cincinnatus das Schwert ablegte , fehrte er zu seinem Pfluge zurück, Cincinnatus hatte also einen Pflug. Denn er einen Pflug hatte, besaß er Kond, Garibaldi hat nur feinen Sels von Caprera. Mir gingen an Bord der Ovelette; man goß den In­­halt einer Blanche Champagner in die Gläser, welche ig im Könie­ichen Palais zu Palermo nahm. Garibaldi trant Was­­ser, sein gewöhnliches Getränk, Ein Dampfbot , von Palermo kommend, fuhr um die Spike­son Milaszo. Garibaldi erkannte es mit einem Blid, Es tros, sagte er, und mir bie Sand reictend, rief er aus: Auf Wieteriehen, fehren Sie nach Palermo zurück, rampfen Sie nach Kräften für unsere Lache, ich habe an Bord, Dieses Fahrzeuges zu thun, Wir umarmten und­ er stieg ang Land, wo ihn ein Sterb erwartete, Er begab sich in die Straßen von Milazzo und erschien erf eine­r Viertelstunde später wieder auf dem Hafendamm. Während dieser Zeit hatte sich, der Dampfer genähert, und meine Opelette war un­ter Segel gegangen. Alle meine Matrosen kamen überein, den neuen Antömmling als einen Engländer anzuerkennen, biefer aber beharste darauf, die Flagge nicht aufzuziehen. Bem Anblick des Fahrzeuges hatten ss alle Kahnführer, welche eine Landung von Passagieren hofften, aufgemacht, um nach dem geheimnisvollen Padetbot zu rudern. Ein Dem Augenblick, wo sie nicht mehr als 100 Metres davon waren, ertöpten eine leichte Rauhmwolfe auf der Platform des Schlof­­fes und zu gleicher Zeit vernahmen wir den Kanonenschuß und das Dreifen der Kugel, welche zwischen den fiafk­aniichen Während Mir unter dem­ "Zelte des Berbedes plauderten, erhob sich Garb­aldi plöglich, - |

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