Pester Lloyd - Abendblatt, November 1860 (Jahrgang 7, nr. 253-277)
1860-11-22 / nr. 270
Aaustaltstrenge an den Buchstaben der ihrertheilinsnstruktionen gehalten,antwortete Richter. Bei dem Bankgeschäfte konnte man sich nicht immer an be Buchstaben halten.I Interesse der Durchführung der Geschäfte mußte oft die Operition dem Ermessen der Direk tion überlassen werden.Der Verkehr zwischen Direktion und Verwaltungsrath war mündlich,es wurden aber auch mit unster Tabellen über die abgeschlossenen Geschäfte dem Verwalstungsrath überreicht.—Nachdem die Verhandlung auf eine Viertelstunde unterbrochen worden,wurde Krumbholz vorgeführt.Auch an ion wurden Fragen gestellt,die sich an die von den Sublieferanten verlangten Reduktionen beziehen. Der Vorsitzende machte nun darauf aufmerksam,wasbennt der Ausdruck,,daß man gegen die Garnlieferanten dasselbe Manöver machen««solle,in einem Briefe des Herrn R.zu bedeuten habe.»Was verstehen Sie darum er?«—Kn Ich verstehe damnter eine geschäftliche Notklage.Ich weiß nicht,was das zu bedeuten hat.—Pr.:Sie haben gesagt, daß sieben Lieferanten gegenüber den Brief des hmnR rücksichtlich der Reduktion von Seite des Armeeoberkommani d Wals über eine wahre Thatsache geschrieben betrachtet habem Wie können Sie es jetzt als eine Nothlüge varstellenZ —Kr.:Weil ich glaubte,daß Münzberg nicht dazu gezwungen werden konnte.—Pm War ihre Weberei vor der Restruktion auch so beschäftigt als nach derselbenZ Kr.:Sie war immer derart beschäftigt.—Pr.:Es kommt aber vor, daß Sie die Reduktion angestrengt haben,um die eigene Weberei mehr zu beschäftigen.—Kr.:Das war,weil die Subilieferanten in den Terminen zurückblieben.Michal endethalb die eigene Weberei auf die Erzeugung eingerichtet. Kr.bestätigt weiter,daß Kallberg ihm unter den Auslagen auch Doucents und Remunerationen aufgeführt habe.Arn-Haben Sie solchesahlungen auch gemacht?.Kr.: Ja.Pr.:Warum haben Sie solche Aufrechnungen ausges zahlt?Kr.-Er hat mich zum Schluß aufmerksam gemacht, daß es Usanee b.v.eigentlich üblich sei,solche Remunerationen zu geben. Herr R. hat sie genehmigt, und ich habe sie ausgezahlt. Pr.: Erinnern Sie sich an die Personen, welche solche Remunerationen bekommen haben? Kr. Nein, Hr: Es kommt vor, bad an Werkmeister solche Zahlungen geleistet wurden. Kr.: Das weiß ich nicht, es waren aber an Offiziere darunter, Pr: Meide Offiziere waren darunter gemeint? Kr. : Ich kann die Namen nicht angeben; jedenfalls aber die höheren Offiziere, wahrscheinlich Hauptleute, welche bei der Uedernahme belästigt waren, Pr. + &s sind also Individuen bezahlt worden, welche bei der Webernahme thätig gewesen sind ? Kr.: Sa. Pr. : Wie haben Sie das gutheißen können? Sicı.: Ich habe es nur gut gerheißen, weil es nach erfolgter Wedernahme geschab. Pr. : Warum hat ich Herr Richter einverstanden erklärt? kr. : Ich habe ihm geschrieben, er möchte das auszahlen lassen, indem die fi keinen. co... . Chier stoht Kr. und tít genoltigt, fid. niederzufegen. Wie bei allen ähnlichen Gelegenheiten sprach ihm all hier N. Muth zu). Pr. (welcher die an Kr. gerichteten Fragen zumeist mit erhobener Stimme gefielt hat): SH rede nur so scharf, weil ich habe wollen, daß Sie mich hören, ich sage das, damit es nit auffällt, als ob das in anderer Richtung geschehe, Kr.: Ich höre wegen des beständigen Gefurte der Tabrik wirklich schwer, Sie sagten, mit der Em- Staatsanwalt: ich St. : Herr Richter! Was sagen Sie in beiden Rich 4er Town! Die Aussage des Kr. als die Tragestellung vr des Herrn Staatsanwalts betreffend, R. : Ich habe in dieser Beziehung nichts Besonderes zu bemerken, als was die Deviseneinkäufe betrifft, daß diese nämlich schon fett lange bei der Kreditanstalt bestanden haben, wie sie auch heute noch besteiben. Ich habe, was die fette Bemerkung des Herrn Staatsanwalts betrifft, nichts darauf zu bemerken, als dag ich gerade aus den Untersuchungsarten erst den Beweis gefunden habe, daß es sehr leicht gewesen wäre, an Yiefern, Rath Kumpfmüller zu Kr: Sie haben angegeben, daß die Sublieferanten vom Sub bis Dezember monatlich den 6. Theil hätten liefern sollen. Sf für den Sal, daß einer den Lieferungstermin nicht einhalten sollte, etwas festgefegt worden? Kr: + Es ist mündlich und fristlich abgefäloffen gewesen, den Bertrag dann aufzulösen. Math. Kumpfm. + Dann hätten Sie bei der Rebuftion die Ausreden nit gebraucht. Sie hätten sagen sollen : Ihr hacht den Termin nit eingehalten, Ich werde den Bertrag auflösen. Kr. : Das Hätten wir thun Können, ER. (sich erhebend mit erregter Stimme) : Er war zu gut und daher kommt es, dag tát bei einem Geschäfte von 4 Milionen Ellen nachweisen muß, daß mein Geschäft mit 8000 Stür betheiligt war. Aus den weiteren Tragen des Dr. B. an Kr. erhellt, bag R. mit den Sublieferanten in freundlichen Verhältnissen gestanden, daß, wenn R, ihnen die Reduktion angekündigt, sie dieselben angenommen hätten, das aber Kr, biefelbe freunds&aftlich anzutragen sich nicht getraute; daß es ferner Sitte sei, wenn eine Gattura soger fhict werde, dies als eine Erklärung der Annahme der Wonare anzusehen,, und mag die Buchung erst beim Empfang der Waare eintrete. Dr. v. Wiedenfeld felt an Sr. über die Angelegenheit mit Abeles no die Trage : Haben Sie aus der Vermittlung des Geschäftes Nugen oder Schaden für Ihre Stellung gehabt ? Kr. : Weder Nusen no Schaden, ich bin auf Gehalt angestellt worden. Richter konnte mich jeden Augenblick entlassen, so wie ich ihn verlassen konnte.. Aus der Antwort 187, welche der Herr Staatsanwalt früher erwähnt, und die jegt vom Herrn Präsidenten verlesen wurde, fuht R. zu beweisen, daß er (Richter) von hätte feiern, aber die Monturskommission nicht übernehmen künnen. Na 21, Uhr erklärte der Borfibende die Gegung für geschlossen. « Am 2t.d.fand die Vernehmung der Frau Baronin Eynatten statt: Varonin Eynatten erscheint ganz schwarz gekleidet.Es wird ihr knapp an dem Gerichtstisch ein Sitz angewiesen und überdies auf ihr Verlangen,mit Rücksicht auf ihre Kränklichkeit,ein Fußschemel gereicht.—Pr.:Wie beißt dieser hertN auf Richter zeiget-UZeugin:HerrRichter. Pr.:Was wak die Veranlassungquhret Bekanntschaft mit diesem HermZ-Zeugin:Ich habe ihn früher nicht ges kannt,erst acht Tage nach der Rückkehr meines Mannes von der Urlaubsreise habe ich ihn gesehen,ich glaube,es war am 18.Dezember.Als ich von einer Militärkommission vernommen werden sollte,kann des Morgens mein Mann indes Zimmer und sagte mir,ich solle sagen:,,ich wär im Monat Juni bei Herrn Richter gewesen,und dabe ihngefragt,ob er der Meinung sei-daß ich 25 Stück Mordbahnaktien kaufen solle, daß die Antwort des Herrn Riher-Ja««gelautet habe,denn die Kurse seien gut,und ich hatte ihm den Auftrag gegeber welche zu kaufen.·«Pk.xist ihnen ein Datum damalo angegebm wordens Zeugin:Et hat mitgesagt:Mitte JUUF.Pk.: Und wurdez ihnen über den Preis etwas gesath Zeugine Er hat mitgesagt,daß ich so und einige tausend Gulden dazu brauche. Pe.:IstJhnen;och eine weitere Information gegeben wordens Zeugin Ich undgesagen,daß ich meinekgenee Gelv dazumwendet habe,und ich habe angegeben daß ich das Gelv dazu von einem Cousin,einem Verwandten meines Vaters geerbt habe.Pr.:Wakva«er an alt der ganzen BesprechungZ Zeugin:Das waren die Hauptpunkte.Pr.:Hat ihh Gemahl nie eine Aeußerung darüber gemacht,ob Sie das ganze Geld Herrn Richter»gegeben haben,oder nur einen Theils Zeugik.Darüber hat er nichts gesagt.P.: Wurde nicht die Bestimmung getroffen,daß Sie zudem in Richkick gehen und ihn davon in Ken muiß setzen sollen ZZM gin Erbat mir gesagt,Nachmittag zum 2 Uhr solle ich zu Herrrn Richter gehen.Das war nach der Sitzungverminmission,welche um halb so Uhr Fküb stattfand.Bei der Kommission habe ich dasselbe ausgesagt,vollständig nach der Mittheilung meines Mannes.Pk.:Haben Sie Jyren-Herrn