Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1861 (Jahrgang 8, nr. 1-25)

1861-01-14 / nr. 11

Yest,1861. (Die einzelne Nummer kostet Zkr.ö.W.) « Ahotulhlattdsskostckblos-cl. Wontag,14.Iännet-. D.Wien,13.Jänner.F­reiherr v.Vay ist bereits vollständig hergestellt,11nd hat gestelzt an einer Ministerbera­­thung Theilgenommen.Heute war bei ihm eine Konferenz, welcher der aus Pest zurückgekehrte Ju­rex curiae,Graf Apponyi,der ebenfalls hier anwesende TavernikIts und Graszecsen beigetro h­tt und deren Gegenstand die Justizorganisation gebildet haben dürfte.—Die Meldung einiger Blätter,als sollte der Vizekanzler Ladislaus v.Szögyesnyi in den Grafenstand erhoben werden­­entbehrt,wie ich aus ganz verläßlicherOuelle erfahre, jeder Begründu­ng.—Hofrath v.Pratobevera soll nunmehr das ihm zugedachte Justizministerium definitiv angenommen haben.Minister Lass er aber die eigentlich administrativen Geschäfte das Ministeriumsdeannern an der Seite des Herrn v.Schmerling übernehmen. =Wie wir erfahren,ist die a.h.genehmigte Wahl­­ordnung für den nächsten Landtag im­ All­­gemeinekt ein wörtlicher Abdruck des v.Gesetzartikels ists, und es ist nur der Passus wegen der ungarischen Sprache,die an einem Orte Vorkommende Berufung auf die,,kleine Komi­­tatskongregation««,die Zahl der durch die slavonischen Städte zuschickenden Deputirten,die Berufung auf die 1848er G­esetze in der Eidesformel der Gewählten n.s.tv.weggelassen,dann statt des Ministeriums des Innerst überall der Statthalterei­­rath,sowe’e bei den von der Kundmachung dieses Gesetzes zu­ berechnenden Terminen,die Verkündigun­g der Wahlordnung substituirt worden—Da,wie wir es bereits mitgetheilt,die Wiedereinverleibuung der losgerissenens siebenbürgischen Komi­­tate und des Köverer Distrikts und die Beschickung des Land­­tages von Seite derselben bewilligt,dagegen bezüglich Kroatiens diea.h.Verfügungen ausdrücklich noch vorbehalten wurden, so dürfte sich das diesfällige Telegramm des,Sürgöny«auf jene erst durch den h­l.Gesetza­"tikel 1848 wieder einverleibten ,,Partei««,deren Abtrennung bekanntlich durch längere Zeit ein Gravamen gebildet hat,bezogen haben.Wie wir weiter vernehmen,sollen die üblichen,einzelnen königlichen Einbe­­rufungsschreiben zudem Landtage­,welche nach der früheren Gepflogenheit auch die Propositionen­ der Regierung Furz angedeutet enthalten, erst später verschieft werden , indessen die seit dem Jahre 1849 ernannten einhei­­mischen Grethherren und Grafen des österreichisc­hen Kaiserstaa­tes seine solchen Einladungen erhalten, Der Amnestieaft som z. b. ist gestern an das hiesige Oberlandesgerichtspräzipium zur­­Vollzugsveranlagung gelangt, und tít Die herabgekommene, alferh, Entschliefung wörtlich, mit" dem Texte der zweiten Interpretation der „„Wie­­ner Zeitung“ gleichlautend. — Wir müssen fehltenlich Die Richtigkeit unserer Nachricht, da die Wiedereinverleibung des „Muraköz‘‘ noch nicht bemilligt wurde, ungeachtet der gegen­theiligen , auch der ‚Wiener Zeitung‘ telegraphirten Meldung um so mehr aufrecht erhalten, als uns aus Agram folgende Mittheilung zusommt : u» habe mir Mühe gegesen, den sich widersprechenden Nachrichten bezüglich der Murinsel auf den Grund zu sehen, . Demzufolge erfuhr Ich aus authentischer Duelle, daß erst fest, ich glaube gestern, der allerh, Auftrag an den Banus gelangt ist, über die staatsrechtlichen Orü­nde, auf wel­­chen die Ansprüce Kroatiens auf jene Insel beruhen, aus­führlichen Vortrag zu erstatten.‘ z Aus den Komitaten wird berichtet: An Arad bewegte sich am 11. d. um 6 Uhr Abends ein wahrhaft glänzender Sabelzug, bestehend aus etwa 600 Fabelträgern, gegen die Amtswohnung des Herrn Ober­­gespans Johann v. Byhus Nachdem der Zug, — er­­zählt die , Ar. Ztg.”, — an welchem sich die gesammte In­­telligenz betheiligte, vor dem Komitathaufe sie aufgestellt hatte und das , Czózat " abgefangen war, erfuhlen der altverehrte Herr Obergespan und wurde von dem Herrn Adoptaten Spseph Barsaly jun. mit einer gernigen Ansprache begrüßt , in welcher der Redner die Verdienste pries, welche sich der Leiter unseres­ Komitates um die Organisirung desselben­ er­­worben. Der Herr Obergespan dankte in einigen herzl­ich gesprochenen Worten und gab die Vereicherung, seinen be­­reits ausgesprochenen Grundlagen stets treu­ zu bleiben und die Gefege des Jahres 1848 als die Basis zu betrachten, auf der der Neubau unserer wiedergewonnenen­­Verfassung­­ aufge­­führt werden sol. — Nach vielen stürmischen Essens auf den Herrn Obergespan und das Baterland, und wiederholter Ab­­fingung des , Szózat" begab sie der Zug zu den beiden Stie­­gespänen Börde und Szöre, wo gleichfalls patriotische Anspra­­chen gehalten wurden. Aus 9.» BDÖHör mény som 12. wird dem , MD." telegraphirt : Gabor SzI­ye wurde durch sechs Hindurenz­städte mit allgemeiner Diffamation zum Konstitutionellen Ober­­kapitän gewählt. Aus Temesvár vom 12. wird ung geschrieben: Un­­sere Handels- und Gewerbekammer hat bezügl­ic­ der vom Binangminister gestellten Frage um die Mitte­­zur Herstellung der Baluta beschlossen, — in einem Be­richte an die ungarische Hofkanzlei sich dahin aus­­zusprechen, daß ihrer Ansicht nach : a) dem Staate jeder Ein­­fluß auf die Bank benommen,. — b) sammtlichen Berfern der Monarchie eine vollkommen befriedigende Konstitution gegeben werden müsse, Ludm. v. Sarfas Bufotinovic, der jüngst zum Obergespan des Kreuther Komitats ernannt wor­­den und bekanntlich zu den geachtetsten Persönlichkeiten Kroatiens gehört, gibt über das Verhältnis Kroa­­tiens zu U­ngarn folgende Erklärung ab: Ich bin ein Anhänger der Union mitlingearn, wünsche dieselbe aus ganzem Herzen, und werde einer der Seh­­ten sein, die sich im schlimmsten alle von dieser See ab­wen­­den werden. Ich erachte Diese Frage bei weitem nicht für so schwierig, als sie sie leicht Mandjem erscheinen dürfte. In ter­­ritorialer Sinsicht bleibt es am ersten zu bestimmen, daß Kroatien und Slavonien so wie Dalmatien, wenn es gelingt, dieses Land auf eine für beide Theile vollkommen befriedigende Weise zu vereinigen, ein dreieiniges Königreich, ein , Regnum socium‘‘ von Ungarn werde; wir beanspruchen nichts als Stetäberechtigung mit Ungarn, eine Selbstregierung für un­­sere inneren Angelegenheiten, beiläufig in dem Sinne, wie wir sie au) bis zum 95, 1849 hatten. Hinsichtlich unserer Ratio­­nalität wollen wir eine freie Bewegung, weil wir überzeugt sind, daß wir nur auf diese Weise uns entwickeln, uns und un­­seren ungarischen Brüdern wahrhaft nüßlich­ werden künnen. Slaven und Ungarn sollen Hand in Hand gehen. In dieser Hinsicht bin ich aber­ auch­ vollkommen beruhigt, denn nach all den gemachten Erfahrungen glaube Ich kaum, daß es jeman­­dem einfallen könnte, einer Nation das rauben zu wollen, was Nenll

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