Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1862 (Jahrgang 9, nr. 26-49)
1862-02-01 / nr. 26
3 a Samflag, 1. Sehr. Mr, 26, (Die einzelne Nummer Kostet 3 Er. 5. WS.) I Vet, 1862. 141 Abendblatt aes "sz Der Wiener Korrespondent bes . Súrgeny" berichtet von Vorbereitungen der siebenbürgischen Hofkanzler zur Einberufung des. Landtags. — Wie „Ort und Welt“ erfährt, haben die drei Hofkanzler ihr Gutachten Hinsichtlich eines Punktes in der vom verstorbenen Patriarchen Rajac Gr. Majestät 1860 eingereichten Petition , betreffend die entspreende Betrennung der orthodoren Kirche als „urientalisgz-zorthodor" abgestattet. Die Ervatis der Hofkanzlei hat sich nämlich dahin geäußert, daß es der in Aussicht gestellten Synode zu überlassen wäre, die Benennung festzustellen. Die ungarische aber soi für die Beibehaltung der bisher üblichen und von den Standesgelegen acceptirten Benennung „griechisch-nichtunirte Religion“ bis zu einer Aenderung derselben, auf dem gelegmäßigen Wege, durch den Reichstag nämlich,, ausgesprochen haben. Die siebenbürgige Hofkanzlei will es den betreffenden Kirchenvorständen überlassen , die Benennung festzustellen. Die heutige , Magg. Cartó" Aft. uns bis zur Stunde nicht zugenommen. — Aus Wien wird uns berichtet : Se. E. Tf. Hobbert der Erzherzog Rainer beabsichtigt mit seiner Gemahlin einen 14tägigen Ausflug nach Venedig und Cattaro zu unternehmen. — Der tf. TF. Oberst im Braunschweig-Kürassierregiment, früher Flügeladjutant Sr. Majestät des Kaisers, Graf Königsegg, II zum Obersthofmeister Ihrer Majestät der Kaiserin ernannt worden, seine Gemahlin, Gräfin Bellegarde, zur Obersthofmeisterin, an Stelle der Gräfin Csterházy, Die schon vor längerer gettete Entlassung nachgesucht hat. Graf Königsegg it heute von elf Hier angenommen. — Das Herrenhaus hat in seiner heutigen Sigung sich abermals gegen die Fassung des ihm vom Abgeordnetenhause übersendeten §. 16 des Gemeindegeseßes entschieden und diesem S. dem Ausschußantrage gemäß eine Fassung gegeben, welcher der G Staatsbehörde das Neberwachungsrecht über die Gemeinden wahrt. Im der Debatte ergriff unter Anderem an Kardinalerzbischof 9. Ra fer das Wort, der natürlich im Sinne der Regierung sprach. Der Kanzler der französischen Botschaft, Herr Derguer, tít vor einigen Tagen mit einer, wie s es scheint, umstaffenden Mission nach Paris gegangen, da seiner Riückkehr erst nachh 3 Wochen entgegengesehen wird. Die Hauffe der Wiener Börse in den lechten Tagen war Vielen unerklärlic; das „Bild.“ Liefert jebt folgenden Kommentar dafür : Die ungewöhnlich starren Käufe eines ersten Bankhauses im welche man auf mindestens österreichischen Korepitaliftien, 5 Millionen Gulden friägt und welche deren Kurs in Börsenanschauungen acht Tagen haben, konnten un serfehlen, der gestiegenen Biesigen Kurse verkaufte. Dadurch, daß es aufstehenden regte eS in den über den gewöhnlichen Kreisen einiges fl, gesteigert zu erregen. Von wohl unterrichteter Sette erhalten wir darüber heute den ‚eigentlichen Aufschluß, daß es bei der ganzen Operation nur darauf abgesehen gewesen, sich Angesichts iten Charakters, welchen die zugleich die Spekulation fand Durch seine Agenten im Auslande des eine römisch-venetianische Trageart zunehmen beginnt, ohne Aufsehen und ohne dafür Direkt als Käufer aufzutreten, in den Resit mehrerer Millionen Silber oder fremder Wechsel zu legen. Indem das betreffende Bankhaus durch seine fortgefegten Anläufe die Kurse der Krebitattten steigerte, an und um so williger Käufer, als es dort jene Effekten stets unter dem inzwischen totelängere oder spätere Lieferungszeit verkaufte, gab es nicht um Spekulation einen vermehrten Reiz, sondern es bilderte auf diese Weise zugleich das sofortige DEREN bei im Auslande verkauften Effekten an den hiesigen Markt, während es Über den Betrag derselben zu jeder Zeit im Auslande beliebig, in Silber oder In fremden Desiren, Verfügen fan. Ermägt man gegenüber den ausgedehnten gouvernementalen und diplomatischen Verbindungen dieses Bankhauses, daß dessen bedeutende Käufe in Kreditärtien am 21. d. begannen, also wenige Tage nach der entfettenen zurückweisenden Antwort des Kardinals Antonelli auf die „mohlmetenden Nachsschläge” Frankreichs, faßt man dabei zugleich die zweideutige Stelle über Stalien in der Thronrede des Kaisers Napoleon, die ausweichende Haltung Frankreichs gegenüber dem gerechten Verlangen, Piemont zur Erfüllung der von Frankreich garantirten Verträge ‚von Zürich und Billa francas anzuhalten und „die unverschämte Zumuthung Anis Auge, daß Oesterreich in Meriko eine Entschädigung, für Benetten finden möge, so wird man bald zu der freilich etwas sonderbaren aber richtigen Weberzeugung gelangen, daß jenen Käufen und dem dadurch veranlaßten Steigen dersKtebitafften, welche von unseren Börsen politiern , als eine Bürgschaft des Friedens betrachtet wurden, im Gegentheil nur ein rechtzeitiges Erkennen derjenigen „Veripielungen der furchtbarsten Art“ zu Grunde lag, für welche Herr 9. Thouenel den heiligen Vater als seien sie von ihm hervorgerufen, berrantwortlich zu machen versucht, politische Nundschan, 1. Teber. Die Note der „Bathe“ über Mexiko uns heute in ihrem M Wortlaute vor, das französische Blatt sagt: — Die Mittheilungen,welche wir in Betreff der Kandidatur Sr.k.k.Hoheit des Erzherzogs Maximilian gemacht, haben eine lebhafte Sensation und zahlreiche Landes nun im Taufhees, daß gestalten in ihrer freien Aktion die ,. Folge dieser, Liegt Bemerkungen von Seiten der Wiener Journale hervorgerufen. Diese Blätter scheinen nur die Frage nicht son rechten N punkte aufzufassen. Alle Nachrichten, welche von Merikos einlaufen , gestatten uns zu glauben, daß die Bevölkerung des Errichtung einer liberalen monarchischen Negierung verlangen werde. Mehrere Provinzen haben sich bereits in diesem Sinne ausgesprochen. ent zur Aeußerung gelangten Winsche der Bevölkerung die Wahl auf den Erzherzog Maximilian fallen sollte , so. wird Europa’ diese Thatsache mit: lebhaftem gnügen wahrnehmen, dieselbe wird: aber an und für: fid: keineswegs. das Aufgeben irgend einer, Beitsung Oesterreichs von Seiten des Miener. Rabtinets nach fidh stehen; man hofft nur, daß zur Zeit der die. italienische Regelung der merikanischen Angelegenheit Seite angefaßt werden kann, und daß es möglich sein wird, Defterres die freiwillige Abtretung Benedigo SA jelle befriedigende territoriale abtchentschävigung zu bieten. Man weiß leese Kombinationen , welche, vor einigen Monaten, als unausführbar erklärt wurden, heute wenn: auch nicht Leit, so, doch ‚zugänglich geworden, und man hofft, (daß fter im Früh, jahre sich zu einem ‚Ausgangspunkte Wenn alle dem) Berz ernster Unterhandlungen diese Unterhandlungen zu etwas führen, werben sie , einen für Parteien ehrenhaften Ausherbeiführen , der Stalien sich selbst ganz durchgehen, und die Situation des Papstthums retten wird. Nach dem Tone der Wiener Blätter zu urtheilen, rechtfertigt die Stimmung in Wien diese Stusionen i keiner Weise.—Dasselbe Blatt hebt von den,"« Corps Legislatif"vorgelegten diplomatisch anktenß ‚. um 13 "Aufsehen für Frage werden. bei ihrer heikligsten zum a « «. TM