Pester Lloyd, August 1862 (Jahrgang 9, nr. 176-200)

1862-08-02 / nr. 177

Zu E · Gutachten der Königlichen Kurie, getheilt ein Duplikat ihrer Eingaben nachdem worden, an es die Hoffanzref­fe Wechselgefeg veraltet sei und hervorgehoben, Ich glaube Ihnen bereits mit von Der Kurie einhellig befohlossen gelangt H Handelsfände an den Juder Kurine wegen Modifizirung einzelner Bestimmungen des 26 ehfelver­fahrens auch bei der Hoffanzlei eingereicht haben, und daß hierüber die K­urie zur Abgabe eines Gutachtens vor einiger Zeit aufgefordert wurde. Dieses G­uta ten ft nunmehr, und erörtert, wie ich erfahre, ausführlich die einzelnen Punkte des Memorandums. Vor Allem wird der allgemeine Vorwurf, daß das ungarn­­und den Anforderungen der Zeit durchaus nicht mehr entspreche, zu Aenderungen desselben, in welcher Richtung immer, gesucht dennoch wünschenswert wie nur im Wege des Reichstages veranlagt werden künnen. — Anfan­­­gend die speziellen Anträge der Handelsstände bemerkt Die Ruh­e : In die Zustellung der Die hiezu berufenen bei den BWechselfragen im Allgemeinen glaubigten Personen verfügt, unter älteren Gefeten nicht nur Der Stuhlrichter und Suraffor, sondern auch die Ortsgeschwornen zu verstehen sind , den Fällen, fatung erscheint, dort, wo der Befragte gegen die Zahlungsauflage Einwen­­dungen einbringt, während wenn Dies nicht geschieht, die nicht angefochtene Zahlungsauflage ungefähr in derselben Zeit in Nechtefraft erwä­hrt, als das Kontumaturtheil nach ungari­­schem Gefe wider den nicht erschienenen Befragten , daß die Allgemeinheit jener Bestimmung des Gefetzes, wornach bei Gefährdung läufige Sicherstellung wird, alle möglichen Bälle einer etwa eintretenden Gefahr ohnehin erschöpfen, nicht spezialisirt werben Fünnen , #8 daher ganz in der Dronung sei, die Beurtheilung verfelben dem Ermei­­Eröffnung bey Konfurfes­en in melden der Wechselshhul­ner bei der Tag­­fei alg Das Österreichische Verfahren jen des Richters zu überlasfen , daß bei der des Gläubigerd die vor­­gestattet indem den Acceptanten, der Negreß gegen die Bormänner selbst vor der Berfallzeit allerdings gefeglich zulässig sei; daß ferner im Falle des Ablebens des Acceptanten dem Midts entge­­genstehe, daß der Wechselgläubiger die Eviktalvorladung der die eher zu beffen Bortheil als Nachtheil gereiche, ihm eventuelle Bestellung eines Kurators ansuche ; daß, wenngleich der Wechsel ohne Verlust der unwechsel­­rechtlichen Kraft auf die Liegenschaften des Wechselschuldners nit intabulert werden könne, doch die in Geltung befindliche Grundbuchsordnung die Einverleibung oder Vormerfung des im Wechselprogesse gefällen sondern Convietiourtheild Gebühr der Entscheidungen des Wed­­a­tionsbescheines erlaube , daß Schließlich die­ses­ Operationsgerichtes nicht, wie behauptet wird, von dem jeweiligen Kläger ganz, sondern zur Hälfte von ihm und zur Hälfte von seinem Gegner zu tragen Hieraus folgert die Karte, Handelsstände entweder auf einer gerichte entstanden sind; diesem Wege, dieser Gefege auf jenem sel, der unrichtigen und allzu bes­engenden Auffassung einzelner Bestimmungen des ungarischen Wechselgesetzes beruhen, oder allenfalls aus der läfigen oder unrichtigen Anwendung von Seite der Unter­­wogegen aber die Abhilfe nicht auf beg Nefurtes oder der Beschwerde an das höhere Gericht zu suchen gewesen wäre. Ich hoffe Ihnen demnächst eine ausführlichere Analyse snfommen Taften zu dünnen. In der Wiener Abgeordnetenfigung vom 31. Juli ergriff Dr. Stamm das Wort zur Au­fs­chhiebung­ des Gottospieles; man wird jene Ar­­gumentation mit Interesse Ieien, weshalb wir sie hier vollz­­tändig folgen lassen. Er begann : Meine­ Herren,fürchten Sie nicht,daß ich üb­ermorali­­tät des Lottos eine lange Rede halten werde,es sind darüber Hunderte von Kammerreden gehalten worden und der Stab ist über diesen Gegenstand gebrochen.Ich wende mich nur gegen die zwei Haupteinwendungen,die man gegen die beabsichtigte Beeintragung der Aufhebung des Ottos überhaupt,und zwar vom volkstvirths­schaftlichen Standpunkte vorbringt.Die eine dieser Einwendungen besteht darin,daß man sagt,man könne das Lotto in so lange aufheben, als es in den wozu haben wir warum wird nicht nicht eben namentlich so geartet, mit Preußen in­ dieser wichtigen Trage, zwei größten in anderen Spielhöllen in Homburg und deutschen Staaten Baden gesperrt , und daß es auf der anderen Seite in irssinnig werden. Nun die Summe dieser jährlichen Auslage, in Me Sparkasse tragen, Die es nicht frage iu, Frankfurt und des Lottos in ganz Deutschland gestellt und derselbe jährlich wiederholt ; warum verab­­redet sich nicht Oesterreich Staaten übereinkommen, müßte wohl auch und die werben. Die andere Einwendung besteht darin, daß man sagt, man brauche das Geld, und fragt, woher man es nehmen soll, man könnte die Lotterie aufheben, ohne daß die Staatseinnahmen einen bedeuten­­den Berlust haben würden der natürlichen Folge der Dinge sich wieder ausgleicht. Nach dem Ausschußberichte betragen die Lotteriefähe 15 Mi­llionen, die Ausgaben circa 10 Millionen, es bleibt also ein Steuer­­erträgniß von circa 5 Millionen. Diese Rechnung ist aber in der Position, wo von der Negte die Rede ist, nut ganz richtig, nach meiner­ Ansicht kommen hier noch einige Posten einzustellen. Es ist bekannt, daß viele Kottospieler gehört eigen­­h­ion eine kleine Anlage dazu, um ein Spiel fortzufegen, ovon man weis, daß der Staat davon große Einnahmen bezieht. Nun foften und die Irrenanstalten jährlich 500,00 fl. Ein anderer Yenden Karriere­r fommt in die Strafhäuser und Zuchthäuser. Nun foften in die Strafanstalten jährlich der Rottertespieler fommt mit geringer Käufer und Ein dritter Theil würde das Geld auf 4%, Millionen. Stunde gerichtet haben, kommen ihre Kinder Gulden jährlich,­ Gulden, woran die Kottoregie mit gutem Grunde anderer Theil würde was für die Finanzen von Vortheil sein wird, Gewerben werwen­­verwerb­en, die Armen­­in die Findelhäuser. Nun fotten die Wohithätigkeitsanstalten in Oesterreich 9 Millionen Hin überzeugt, daß den, und dann erhielte zu Gute, Millionen Jung eine bedeutende Einnahme und zwar und Runfelrübenfteuer , wenn die Männer Das Geld 14 Millionen au)­es Ich die auf das Debet des Lottogefälles kommt, bedeutend it, und daher das Präliminar von 51­ Millionen sehr heruntermindern wird. Was wird geschehen, wenn das Lotto aufgehoben würde und die Leute nicht in die Entterte fegen könnten? Ein Theil der Spie­­lenden würde das Geld zur Gründung von die Finanzverwaltung die Gewerbesteuer, ein würde eine Entlastung bei allen Wohlthätigkeitsanstalten hier eintreten, Erziehung der Kinder verwenden und es wird ein geistiges Kapital gegründet, anderer Theil der Spielenden würde das en a a­bla; Instruirung fer­­werbe, zum Fundus instructus ab . Es is eine Summe von 15 bis 20 Millionen, die jährlich in die Batterie geworfen wird. Allein man könnte sagen und es Füme diese Summe und bem­­einen Gemwerbsmanne Ein solches Kapital ist aber, Durch­ die Arbeit befruchtet, von enormem Erfolge. Ein Hammer, der Br Tr, fottet, was von der fleisigen Hand geschwungen ? Was Nun desto besser für die Finanzverwaltung. 3. B. von den Weibern, die in die Lotterie tít ps tít ein Pflug von 10 1? die Spielenden Irfen vertrinfen oder verzehren werden. Wenn biere 15 bis 20 fegen in Kaffee und Ruder verzehrt werden, so hätte ja die Finanzserwal­­in der Form von Höfen in Branntwein, so kommt es für die Finanzverwaltung Bier und Wein vertrinken, wieder in der Verzehrungssteuer herein, dies nicht von großer Bedeutung. Ich glaube, es ist von enormer Bedeutung. Wenn ten Theil, es auf diese Weise win der Arbeiter und der Arme seinen Körper stärkt, seinen Geist erheitert, wenn er arbeitsfähig wird, tanz, und Sie das Land so Berzehrungssteuer um Diese Summe, sondern um eine weit größere Summe profitiren, Nehmen der wahrhaften Arbeiter, das Land eines duchgebil­­­deten, kräftigen Arbeiterwolfes , das da tft der Arbeiterstand 500 fo gekräftigt ist, Verwendet wird, mürbe Millionen Gulden nit fet tít Das von einer enormen 35mpor­­und trinkt und arbeitet sie die Niefen , nehmen Sie England, welches teine Tottirie hat, aber nehmen sie Accis­ und a­re in jenem Lande, Wo Die Accife trägt dort jährlich 190 Millionen in Stider, die Konsumsteuer 210 Millionen Gulden, also nahe an zahlen 28 Millionen Men­­schen, und bei uns zahlen 35 Millionen Menschen eine Steuer erheben will, wenn es ein Anlehen Bo ben sehn­­einer verderb­­lichen Volkswirthschaft, da haben Sie ein Land­ ohne Lotterie mit einer kräftigen Volkswirthschaft und nehmen Sie Dagegen Dester­­reich. (Bravo !) Wenn es nicht entbehren, Ansehen, ment­ed Kofferie» eine Tugend, Ív m RA obtm­ätigkeitslotterien, li von braucht es dazu bi AZAS HERE (new, 2 Delterreic­hR hier das Weber bei der Wurzel raffen, um eine gesunde Bollwirthschaft hervorzubringen. Ich stelle daher folgenden Antrag : Das hohe Haus wolle beschließen : Das Lottogefälle sei vom 1. No­­vember 1863 an aufzuheben.” M Welche Gründe das Haus veranlagt haben, dem An­­trag ni­ch­t zugestimmen, darf nicht erst angeführt werden. — In derselben Sigung wurde beantragt, ganz Dalm­at­tien für e­inen Sreihhafen zu erklären. Die Ver­­sammlung wotirte die Resolution, die Regierung aufzufor­­dern, in Erwägung zu ziehen, ob Dalmatien nicht als pi = Wien, 29. Juli. daß der ungarische zu haben, daß die Pester daß das etwa daß alfällige, ungarische Wechselgeseb fürzer gegen unbekannten Erben aan des verstorbenen, burd­ den widerlegen bieten aber Mechtelschuloner daß nach ordentliche Wechselprogeß wider und oder Eresus die Beschwerden denn, wenn Die Theil der Lottospieler — Darunter gehören vorzüglich Ne­den daß die es Nachbarstaaten ein Antrag Wir haben also kleinen Arbeitern sie dieses Geld Das find ich rechne besteht, denn einen Bundesgesandten in : auf Auffebung zur Lottokollektur tragen, in die Spitäler , nachdem das Lotto Ausnahme dieselben Ich glaube, falsch, Nun Ein fallen wenn die armen Leute Man könnte sagen, ed in die Folgen einer gefunden und die Introspie­­m' nacht Der Ref ihre Familien partizipirt, eine Summe son bios Taum zu freies Gebiet Lich erscheinen sollte, zu richten sei, und es Seton einzubringen, zu erklären sei, oder ob, wenn dies nicht thin ein Freihafen daselbst der nächsten nicht mindestens sei diese Vorlage in Das beabsichtigt anfeizenden Ertte nicht daran wenfen Mor aufzunehmen, It wohl Jedem flar ftet richtet. 83 Raisers Napoleon selbst ist es daß er mit Napoleon auf bestem Fuße sich herbeiläßt,­­ er im er mit den Franzosen in allem Anscheine nach — und namentlich spricht sein Brief an_Ritter Ema­­ne dafür — ihm vorderhand hauptsächlich darum zu­­hun, Rattazzi unmöglich zu machen, Rattazzi, son der es allbekannt, Antofes aus dem Wege Worte den Günstling Wir möchten eher annehmen, bag die Lösung der römischen Angelegenheit zu beschleunigen und so die türkische montenegrinischen v. M. bringt der „WVor.” einen fingeren Bericht, wer mit den Morten schließt wies : Der Fürst im Kugelregen In unser Lager samen heute für die Hentner Mez Dant pen fla= Unterz deftion der vidhen Brüdern fü­gung unserer Verwunpgten 1 Ein Kontantinopler vom 16. uff berichtet : Der wifch nifhe ha, Nıfland gewanderten welchen Bulgaren find son den Schuß des Italienischen ín offenbaren M Wi­dersprüchen. Ist das Bild, welches und Telegramm Alepi Palda er­­bieten den Osmanie-Orden I. Klasse. ‚Der Italien Gesandte, Caraccivlo, It bier, angefommen. Di er seine Beglaubigungsschreiben nicht übergeben vertritt ihn Greppi bei der Konferenz. Alle nach dort wieder zurickgekührt. Der Bizekönig von Ägypten hat der Pforte 12.000 Minnebüchsen geschenft. gereift. Man hat die genaussten Nachrichten geht sie dagegen offen war ! bis in durch das Pafetbont nach Paris Der franzö­sische K­onsul in Seutart soll die Verbindung mit den dortigen Behörden abgebrochen und 2. Juli seine Nationalen unter Künfulg gestellt, Marquis de Moustier aber dieses Verfahren mißbilligt haben. In Paris beschäftig man si vorzugs­weise mit Merikio. General Florey ist am 31. 9. M. dahin aus über den Sieg, über eine Kar­­onne des Generals Ortega davongetragen hat, so wie über den am Tage darauf mißglühten Angriff des Generals Jaz togoza auf die Barrikaden von Orizaba, meldet in einem und demselben Entrefilet, daß die legten Nachrich­­ten aus Orizaba bis zum 2­4. Juni reichen und daß am 2. J­uli die Verbindung zwischen Bera-Cruz und General Lorencéz — Orizaba zugetragen hat, die „Opm­­ nation.“ Ste Xesterer hat also wohl aus bösem Killen diesen Vortheil nicht bewugt, um über das, was sich vom 24. Juni Interes­­son­ert A­ls­monte entwirft: „Der General Juan N. Almonte, — heißt es , — warb im Jahre 1802 geboren. Sein Vater Marta Morelos , dem Sindianer­­blut in den Adern floß, war damals Pfarrer in Caracuaro. Wie der Priester Hidalgo griff Morelos 1810 zu den Waffen und war von 1811 bis 1815 der gefeiertste Unabhängigkeits- Heros, Ehe er den Syn’ zitumsn.He.Hände fiel und vor seiner Hinrichtung war fein ftenrang ertheilt hatte, nach den ziereunghuten Sabre sdjen Ober­ im Sabre 1822 kehrte Almonte nach Mexiko zurück und diente stets derjenigen Partei, die gerade obenauf war. Er gehörte zu den eif­rigsten Höflingen Sturbide’8 , dann d­iente er der ultra-Liberalen Harter und machte sich durch seine wiberspannten Grundlage bemerk­­lich, unter Bustamente wurde er plöglich Reaktionär und­ glühender Zentralist, um die Kriegsministerstelle zu erlangen, die ihm verhei­­ßen war. Im Jahre 1841 ging er­ wieder zu den Fö­deralisten über und proflamirte in der Hoffnung, die Ministerstelle zu behalten, die föderalistische Verfassung s: so lange aber Santa Ana am Ruder war, war Almonte der allerunterthänigste Diener desselben. Im Jahre 1856 wurde Almonte wieder liberal, und es gelang ihm, daß er von Comonfort zum Gesandten bei der französischen Regierung ernannt wurde. Diese Stefle behielt er unter den klek­falen Präsi­­denten Zulovaga und Miramen und gab sie nur dann „freiwillig“ fant und Ob­geber Zur Tagesgeschichte. est, 1. August, den eben Garibali seine [härften Reden ? so es ihm jedoch zu stürzen! gegen Sämpfe som 20. und 21. perfönliche goße Kaltblütigkeit, Erwundeten Montenegriner gegen 1500 Sarpie, Banwagen fo Garibaldi fragt Tann, Tapferkeit 36. aus Piefe mit Jedermann, gelingen zu räumen, und Böhmen in Böhmen für wird, mitten noch allen Daß i feinen den Hauptstein des fl. und 7 an, welche , Naroony Lifty” gesammelt hat, eine Kompagnie des 99. Regiments so reichliche zu berichten ? zi die Die , Datr­e TEE FERIEN Theater. D, Die legten Gastspiele der Wiener Hofburg-Schaus­­pieler im deutschen Theater. Am 29. Juli kam — auf der hiesigen deutschen Bühne zum ersten Mal — Shakespeare’s wigiges Lustspiel: „Biel Lärm um Nichts” zur Aufführung, und zwar mit der unmittelbarsten frifgerten Wirkung jener Partien die­­ses Stückes, die dem eigenen Genius Shakespeare’s entspringen. Shakespeare folgte der Richtung seiner Zeit und benütze Stoffe, die er der damaligen Lieblingslekture entlehnte, selbst wenn sie dra­­matischer Behandlung fhnurftrads zu widerstieben schienen , wie z. B. in „Bier Lärm um Nichts” die Handlung, deren­­ Hauptper­­sonen „Klaudio” und „Hero“ sind. Klaudio lebt Hero, er läßt für sich den Prinzen um sie werben, und nachdem er von ihrer Untreue überzeugt zu sein glaubt, geht er mit ihr zum Altare, beschimpft und verstößt sie aber vor der Trauung, ist sofort bereit, eine An­­dere zu heiraten und nimmt schließlich doch Hero, Ist eine solche Handlung nicht eines tragischen Ausganges fähig, und ist es nicht zu gewagt, daraus ein Lustspiel machen zu wollen? Sit Klaubte nit ein zu Leichtsinniger Burfdje, um ein dramatischer Charakter sein zu können? Shakespeare gehorchte nichtsdestoweniger der Rich­­tung seiner Zeit, und nahm und beweiste den Stoff, wie er ihn eben sorfand ; er verflocht aber mit der einen bedenklichen Sand­­. Tung, die er übrigens der mildere Schlaglichter Tomüdien fähig machte, eine andere, die den Stempel seines eigenen Genius un­­verkennbar an fi trägt ; er gab nämlich dem gedankenlosen oder übermüthigen Stchgehenlasfen der vorgefundenen Gestalten ein ethi­­sches Gegengewicht in den gefunden und geistvollen Gestalten „Be­­neditts" und „Beatricens“, und von dadurch allen wäre das Luftspiel gerettet, wenn al nicht noch einige Gerichtspersonen dazu kämen, die bei all ihrer Dummheit der verleumdeten Hero zu ihrem guten Ruf wieder verhelfen und rechtzeitig auftreten, um die traurige Stimmung fern zu halten, die der momentan traurige Charakter der Handlung verursachen künnte, Beatrice und Benedikt, die zu gelítvol sind, um nicht ihre Zusammengehörigkeit zu fühlen, aber si­e ist dann friedlich verei­­nen, nachdem sie ganze Batterien von Fem­i­em Wig auf­einander verschaffen, haben in Frau und Herrn Babillon die besten Darsteller, die man si nur denken kann. Beide sprachen so schlag­­fertig, als wären sie nicht Darsteller, sondern die dargestellten Per­­sonen f­ührt, und wie graufem fpigig an die Wißholzen sind, die Deneditt und Beatrice auf­einander aosschleudern, Hang in ihrer scharf pointirten Deflamation doc immer das inniige Wohlwollen durch, welches diese beiden Personen im Grunde für einander liegen, und so gewährte ihr Spiel den seltenen Doppelgenusß, den gleich­­zeitige volle Befriebigung des Geistes und des Herzens bietet. Sei­­nen Höhepu­lt erreichte dieses Doppelspiel von Weg und Herz, im Kiebesgeständniß, das, wie es in der Literatur einzig dastehbt, auch so reproduzirt,­­ wie Mir cs von dem geistvollen Künstlerpaar gefe­­bin, zu den schönsten und seltensten Momenten der Schauspielkunst AR — Herr Dr. Förster gab die Role des bom­irten Frie­­ensrichters „Ambrosius“, des guten Ambrosius, der seine folosjalen Dummpetzen mit solchem Ernst spricht, daß der Trübsinn selbst sich vor Lachen kaum halten konnte. In der Verhörsgene wird der wür­­dige Friedengrichter noch fomischer, denn da gesellt sich zu seinem Ernst noch die Entrüstung darüber, daß einer der verhörten Gyt­buben ihn einen Esel nennt. Hier war es an, wo der Darsteller zum vollen Ausdruch des in dieser Figur legenden Humors gelangte, und das herzliche Gelächter, mit Wellen das Publikum diese Szene begleitete, tst dag befte Zeugniß für die Leistung des Herrn Dr. Lörfter als „Ambrosius”, — „Blaubio* — eine Rolle des Herrn Sonnenthal , der aber in dieser Vorstellung Leider nicht mit­­wirkte — wurde von Herrn Szita, einem Anfänger, gegeben, der Talent hat, und eingehendere Studien seiner Kunst mit Erfolg machen würde. Er sprach und hielt sich gut, wenn wir ihm au­f ein tieferes Eingehen in den gewählten Charakter nachrühmen főre nen. Dede Sharspeare’sche Bestalt erfordert einen fertigen Künst­­ler, wir künnew es uns daher ersparen, uns in die übrigen Details der Vorstellung einzulasfen und zu untersuchen, die weit jeder Einzelne unter den Mitwirkenden von seinem Ziel entfernt war. Aber wir fünnen nicht umhin zu Fonftatiren, daß alle Mitwirkenden ein ehren­­werthes Streben an den Tag legten, und daß die Borstellung, Dant dem aneifernden Einfluß der gaftir « · men ging, fluß der gaftirenden Künstler, gut zusam Am 30, traten dieselben Gäste im Ofner Sommertheater auf, und brachten breit einartige Rustspiele von Schlesinger zur Aufführung, von meiden zwei hier neu waren : „Am Freitag‘ und Nichtsd­en" Den Anfang machte „Mit der Feder“, in welchem Herr Sonnenthal den schüchternen, mit der Feder jeden Dichter Randolf mit demselben an Nuancen reichen und doch all bisfreien Spiel, wie bei früheren Gelegenheiten gab. Die geistvolle Bluette wurde uns diesmal doppelt werth durch die Mit­­wirkung der Frau Gabu­llon in der Rolle der Witwe , Vat­­tern.“ Gegenüber dem Doppelwesen Randolf’s ist auch sie in einem kurzen Zeitraum verschiedenen Stimmungen preisgegeben, die ein nuancenreiches Spiel bedingen, und die Darstellerin entledigte sich dieser Aufgabe mit einem reichen Aufwand von Geist und Anmuth. " Am öreitag", ein Lustspiel, das den Erwartungen voll­­kommen entspricht, die wir von Schlesinger fett dessen erstem drama­tischen Produkt hegten, widerlegt ín geistvoller Weise und mit einem Schlage ein Bierteldugend Borurtheile ; denn die Moral davon ist die, daß man am Freitag wohl Unglück haben, aber daran selbst schuld sein kann, und daß man seinem Glück weder zu viel noch zu wenig trauen darf. Dies bewährt sich an drei jungen Männern, Bernd (Sonnenthal), Dorn (Graf), und Spangen (Sabil­lon), die alle drei sich vorgenommen haben, um Bar Ientin (Fräulein Delta), die Tochter des reichen Kaufmanns­­ Meller (Sr. Förster) zu werben, und von welchen dennoch Ber­­nold, das ist gerade derjenige das Glück hat, die Braut heimzufüh­­ren, der von jedem Tage nichts als Unglück erwartet. Die Herren Sonnenthal, Förster und Gabillon boten meister­­hafte Leistungen und wurden von Fräul, Delta bestens unterfragt, die auf gutem Wege ist, und es zu einer beträchtlicheren Stellung in ihrem Sach bringen kann, wenn es ihr gelingt, ihre Sprechweise von der ihr eigenen Schwerfälligkeit zu befreien. — Das dritte der an diesem Abend aufgeführten Lustspiele: „Nicht shh­ön", beruht auf der barpfen­dee, daß eine schöne Frau sich für nicht schön hält, und troß aller Gegenversicherungen glaubt, daß sie ihrem Mann nicht gefalle. Frau Sabillon mache es indes dem Zus­chauer deutlich, wie wenig der irrige Wahn im Herzen der schöner rau­mwurzelt, und dur, das sinnige Spiel, mit welchem sie das Zufichtelöfttommen derselben, die Rückkehr ihres Glaubens an ihre Schönheit zeichnet, erobert sie dem gewagten Einfall den Schein und Weich der Berechtigtheit. Herr Sonnenthal gab die Rolle des besorgten Gatten, und Herr Gabillon die des geist­­vollen Malers, der die schöne Frau von ihrem irrngen Wahn heilt, und beide verstanden es, dur ihr wohlmarsictes Spiel charakteri­­stische Gestalten zu schaffen. Herr Förster erheiterte das Publi­­kum in der episodischen Rolle des Kaufmanns durch seinen Humor, und die exzentrische Gattin desselben wurde von Selm­ Berg sehr gut dargestellt. Auch Herrn Sztta gelang es, der Rolle des Bedienten ein bisschen Farbe und individuelles Leben zu verleihen. Mit Freitags, Graf Waldemar, beschlossen die Hofschauspieler am 31. Suli ihr Gastspiel. Es ist dies ein interessantes Schauspiel, das von großem Talent zeigt, aber durch verrenzte Moral und durch den widerspruchsvollen Charakter zweier Hauptgestalten, des Grafen Waldemar (Sonnenthal) und der Fürstin Udashkin (Frau Gabillon) schließlich zu einem Zerr­­bild wird. Um­so verdienstlicher sind die Leistungen der Darsteller, welche den Zuschauer für die peinliche Wirkung der dargestellten Personen durch ihr Spiel zu entschädigen willen. Sonnen­­thal’s Waldemar ist ein edler, nicht bis zur Hoffnungslosigkeit blasirter Mann , seine Liebe zu Gertrud st Innig und überzeugend, und sein peinliches Benehmen gegen seine erste Geliebte erscheint doch seine sittliche Entrüstung Über deren Herzlosigkeit, Ben nicht gerechtfertigt, doch gemildert, Das Spiel der Frau Gabillen was ist es nit? — das läßt die Künstlerin weit hinter sichh durch ihre Schöpfung eines dämonischen Wesens , und ihre Darstellung wird zu einem Freibrief für die noetische Nechtlosigkeit dieser Hel­­din. Der Fürst Ubafdilin ist ein meisterhaftes Genrebild des Herrn Gabillon, derselbe liefert das treue Bild eines ehrlichen Schurken mit raufer Außenseite , der nichts Anderes sein , noch feinen will, und durch einen Anflug von Humor mit sich versöhnt. Herr Dr. Förster gab den Kammerdiener Bär mit trefflicher Betonung ,dieses in seiner Art biedern und aalglatten Schurken. Es ist doc­herfwürdig, wie reich dieses Schauspiel tt an Zerr­­bildern des Menschen , und in die auffallender Minorität sich) hier als Fürstin Udashkin ist eine blendende Hülfe für die Mängel dieser Gewalt, Was an derselben gemein, verworfen und herzlos — und die edlen und gesunden Naturen befinden. Es sind dies der Bärt­­ner Hiller, eine Wwndere Leistung des Veteranen Sören Berg, und Gertrud, die Gärtnerstochter,, die von Frln. Heinz mit einem reichen Aufwand von Hennigfelt und warmem Gefühl gege­­ben wurde. Nur wäre weniger Pathos und mehr Mäßigung im Spiel zu wünschen ge­wesen , denn Gertrud sol durchwegs als Ge­genfaß der Sürstin Údafátin erscheinen. Das Publikum überschlittete die Säfte am Schluß dieser legten Vorstellung derselben mit nicht enden wollendem Applaus, und Herr Sonnenthal sprach in seinem und seiner Kollegen Namen einige herzliche Abschiedsworte, . .. Nationaltheater. Gestern wurde zum ersten Male auf­­geführt „Denis úr és neje" (Herr und Madame Denis), somit die Oper in einem Aufzuge, von Laurenciín und Delaporte, Mufii von Offenbach, und Ungarische Ü überfegt von Szerbahelyi, Den Operetten wird anderwärts neuwöhnlich das Schidsal zu Theil, von guten Schauspielern, melde nebenbei auch etwas Stimme ha­ben und ein wenig singen, aufgeführt zu werden. Im unterem Na­­tionaltheater sind es dagegen zumeist geschulte Opernkräfte, welche an diese Aufgabe gehen, ein Verein von frischen, jungendlichen Stimmen, und ein ausgezeichnetes Orchester, Fräulein Ida Hu­­­ber (Lucie), Marktontts (Nanette), und Wilhelmine B­o­g­­tár (Gaston) verliehen denn auch dieser Darstellung jenen Netz, den anmuthsvolle Erscheinungen im Bunde mit Kunstfertigkeit er­­zeugen. Auch Herr Ormay, als Densdarmen-Unteroffizier, be­währte seine Verwendbarkeit, indem er die bei Sängern seltene Eigenschaft befigt, ziemlich gut zu spielen, und die von jungen Da­­men dargestellten Gensdarmen mochten wohl je­manden gefangen nehmen, — aus der Mitte des Publikums. Was den Terz der Operette betrifft, so ift verfelle eine geldsicht fzenirte Nullität. Das junge Liebespaar Gaston und Tuchle werden im Auftrage des abmwe­­senden Herrn und Madame Denis von Gensdarmen verfolgt. Die Liebenden suchen die legieren anfänglich dadurch zu täuschen, indem sie sich selbst in die­ Kleider von Herrn und Madame Denis hülfen, später als sie sich erkannt glauben, dafür zwei Haubenflöde zurück­­laffen, und endlich, als sie dennoch beim Einsteigen in den Wagen ertappt werden, die Gensdarmen durch Wein betrunken machen, sie an die Mühle festbinden, und ihnen in dieser Position den Schwur abnehmen, zu kapituliren, und von der Verfolgung abzulaffen. Die Mufit Offenbachy’s enthält manche reizende und Hilante Einzelnbet­­ten, wie der Trinichor und der Schnarchor der Gensdarmen, aber auch manche Reminiscenz an bereits an den Operetten Gehörtes, oder auch an fremdes Gut, wie an den Kußmwalzer von Arbitt. Die leichte und gefälige Operette fand unter Karl Huber’s Leitung eine entsprechende Aufnahme, und dürfte im Verein mit „Fortunios Lie­­beslied" in die Reihe der diesbezüglichen befuchteren Aufführungen zu zählen sein. .­­ C.Ofner Volkstheater.In der am Dienstag im Ofner Volkstheater stattgehabten Vorstellung tanzten zu Gunsten dieser Anstalt Fräulein Lanner,und unsere junge talentvolle Lands­­männin,Fräulein Karoline Oldal.Neben der vollendeten Kunst­­fertigkeit der erstbenannten ausgezeichneten Ballerine,gereichte es dem Frärzlein Olda,welche in Hannover unter Koblers Leitung ihre Ausbildung erhielt,und auch bereits im Nationaltheater wie­­derholt mit großem Beifall auftrat, zur um so größeren Ehre, nach den vorgeführten zwei Solotänzen, in denen sie graziüre Leichtig­­fett, Anmuth und eine höchst virtuose Schule beurkundete, die Zahl der Hervorrufe mit ersterem Gafte getheilt zu haben. Fräulein Didal wird in ihre Stellung nach Hannover zurückkehren, und viel­­leicht später der Nationalbühne ihre sehöne Kraft winmen. * London, 29. Stil, Königin Bib­orta hat zu der von Lord Derby veranstalteten Geldsammlung für die Nothsetvenden in Lanashire einen Beiitrag von 20008, gesteuert. Sin dem Schreiben an Lord Derby, worin Oberst Phipps den Beitrag über­­sendet, heißt es, die Königin glaube sich in ihrer Stellung als Her­­sogin von Lancaster berechtigt, zu dtzter Sammlung beizutragen. Bekanntlich bestand das Meeting Lord Derbys aus lauter Gentle­­men, die Dur) Grundbefig und anderes Eigent­um mit Lancashire in Verbindung fliehen. — Der Bitekönig von MARA trifft endlicg Anstalten England Lebewohl zu sagen. Er fängt näm­­erst auf, als er erfuhr, daß er nicht blos abberufen , sondern an­f ein Nachfolger schon ernannt sei. Das ist der Mann, unter dessen a­ls „den gesunden Theil der merikanischen Bevölkerung ge e + von Württemberg und Baden verlautet, daß sie Neigung verrathen, das „Königreich Italien“ anzuerk­­ennen. — Ueber die in Wien stattfindende Konferenz ber­züglich der deutschen Bundesreform vernimmt man, daß die Negierungen von Baiern, Württemberg und den beiden Herren sich im Allgemeinen im Sinne der von österreichischer Seite aufgestellten Grundlagen zur Bundesre­­form aussprechen sollen; Hannover und Meiningen haben si noch nicht erklärt; Sachsen schlägt verschiedene Modifik­­ationen vor. Zur N­aab-Papa­-Kefb­erger Eisenbahn. N­. E. W. von der Donau. Seit einem Sachre­cher hat sie in Naab ein Komité von Kaufleuten und Grundbez­eigern gebildet, welche sich die umfangreiche und fühne Auf­­­abe gestellt haben, den Getreidehandel Ungarns in Raab zu konzentriren. Man hat es wort wohl in daß felt Erbauung der Ofen-Pragerhofer abneinie die Bedeutung Naabs als Stapelplag des ungarischen Getreide­­handel ® wesentlich und bedeutend gefunden und man geht f­hn daran und bemüht sich, diesen Abbruch der Handels­­wichtigkeit zu paralysiren und womöglich zu beseitigen. Was könnte aber dieser Absicht fürderlicher sein, als eine Direkte und rasch­end Werk zu sehende Eisenbahnverbindung Raabe mit der Adria( Capdurd) konnte man hoffen, daß die für Triest bestimmten Getreideladungen, die vom Süden des Landes, Die Donau hinauf, ihren Wasserweg bis Teteny over Ofen nehmen, weiter nach Raab geschafft­­ würden, um von Dort auf der zu erbauenden Bahnstraße über Pápaz Kepthely nach Triest dirigirt zu werden, zumal man doch nachwies, oder nachweisen wollte, — daß die Bracht von Maab-Kefthely zuzüglich der Wasserfracht bis Naab billiger wäre, als die von Ofen über Stuhlmweißenburg , nach Kepthely.­­ Dies ist der reitende Gedanke des. Diese Bahnagitation mit allem Eifer und Ernste betreibenden Komitee. Um nun den Ansichten desselben Bahn zu brechen, wurde im April I. S. ein „Aufruf“ erlassen, in welchem man von bei dieser Angelegenheit beteiligten Bepprimer, Eisen­­burger und Zalaer Komitaten behufs Erbauung der projektirten Bahn einen „Nothschrei” vindizirte. CS wurde ferner in dem Aufrufe darauf hingewiesen, Daß diese Komi­­tate in Ermanglung einer direkten­­­erbindungsbahn mit dem Meere „gänzlich zu verarmen drohen“, und diesem Uebelstand abzuhelfen, erbot sich das großherzige Komite ! In einer gleichfals im Monate April zu Raab stattgefun­­denen Versammlung der Interessenten dieses Projektes wurde dem Komite unter Bewilligung von 30.000 fl. behufs Eins­tellung der nöthigen Vorarbeiten das Recht übertragen, Alles zu veranstalten, was dasselbe zur Erreichung des auseinan­­dergefetzten Zweckes für nöthig erachte. Bald darauf­te das Komite eine Denkschrift, welche die Borthetle Der pros­sestierten Naab-Keßb­erger Bahn Flar machen sollte, vom Stapel laufen und wir wollen nun dieselbe etwas näher betrachten. Wie man es nicht anders erwarten konnte, bleibt der langen Rede kurzer Sinn der, daß ja die Fracht von dem Sürden des Landes über Raab, Papa, Kerthely auf der projestirten Bahnstrece nach Triest billiger fett als jeder andere Weg,dberlingarn mit dem Meere verbindet oder verbins dentfönnte Nebenher ließ man wohl auch die Ansicht yatenlaufen, daß die von der projeftirte Bahnlinie durchschnit mir ala gewiß minder­stens ein Frachtenquantum son . Am „De­u Usfern würden ; ferner betonte man als minder wichtig , jedoch im­­merhin maßgebend , die der Produkte des Wir wollen nun vol«erstbestreiten,daß es von Ungarn keinen billigeren Weg zur Adria gäbe als den von Raab über Keßthely und Pragerhof,obgleich wir hiebei von der Savelinie absehen,, weil und, was diese Linie be­­trifft, verläßliche Daten mangeln. Hingegen senfen wir die Aufmerksamkeit der Verfechter des Naabssepthelyer Bahn , um Rekorim projektirten Bahn zufließenden erst auszubeutenden Baronyerwaldes. « tá NH SR ­— Li an, sid bei den verschiedenen Notabilitäten, die ihm freundlich begegnet sind, auf echt Mayore von Mandhefter, Mrs. Goadsby, durch ein prachtvolles goldenes Armband von ägyptischem Muster mit einer Unzahl von Brillanten. — Im Dichterinwinkel der Westminster- Abtei ist unlängst über der Gruft Cord Macaulay? 8 eine einfache Ta­­fel befestigt worden, mit folgender Infelhrift : Thomas Babington, Lord Macaulay igeboren in Notbly Temple, LKeicefterfhire am 25, Dftober 1800, geftorben zu Holly Codge, Campden-bil am 28, Des zember 1859, „Sein Leib ist Hier in Prieden bestattet, Name lebet für und für.“ — In Holywell Slintshire unlängst ein eigenthümliches Schauspiel. Bei einem Freiwilligenfest bewarben sich jede Damen aus Holywell um den Schüpgen­­preis und sie gebrauchten ihre Enntelvbüchsen auf eine Entfernung Sr ni Ellen mit großem Gefhic. Den Preis gewann eine Mrs, win, dem der Sache auf den Grund zu gehen. Unter Zu­­ziehung des Großvaters des betreffenden Kindes wurde dem Amte Mittheilung gemacht. Dieses beauftragte sich mit bei der aber fein man­n Barmherzige Schw­estern.In dem Bischofs­­sitze Limburg hat die Vorsteerin der barmherzigen Schwestern ein ihrer Pflege anvertrautes vierjähriges Mädchen zur Strafe für eine Lüge die Qualen des „höllischen Feuers“ empfinden haffen, man das arme Kind mit bloßen Füßen auf eine glühende Ofenplatte stellte. Anfangs nur als Gerücht, aber mit vieler Be­stimmtheit zirfüh­rend, glaubten sich einige der ersten Bürger im burgs verpflichtet, walrath, deren Dr. Glöber, den herzoglichen Medizi­­n der ärztlichen Untersugung des Kindes. Das Resultat derselben bestätigt in allen Theilen das mit­­getheilte Faktum ; die Füßchen des gemarterten Mundes befanden Zustande, Indem in Folge verfehrter Behand­­lung die Brandunwunden in Eiterung übergegangen waren, Dieses bie nadte Thatsadje. * Ein beichtender Dieb, Zu dem Priester des Lazzaristen-Ordens, Herr Ferdinand Nachtigall, am Schottenfeld in­ten fam vorgestern ein Mann, welcher denselben bat, bei ihm eine Beichte ablegen zu dürfen und dem Geistlichen sodann ein Da­tet mit G Silbergeschirre , Messern,­ Gabeln und Löffeln, welches sämmtlic mit den Buchstaben EC. I. und einer Grafenfrone bes­zeichnet war, mit dem Ersuchen übergab diese Wertbgegenstände, welche er gestohlen habe, an die Polizeibehörde zu überbringen, hat mit sie dem Eigenthümer, den er angab, wieder übermittelt werden könnten. Seinen Namen wie seinen Wohnort hatte der Reuige dem Priester nur unter dem Siegel des Beichtgeheimnisses genannt. Der Beichtvater Übergab das Padet mwirffich an dem geeigneten Orte, wobei er selbstverständlich den Namen des Thäters strenge verschwei­­gen mußte, ·«"--. .»«, » «Ein weiblicher Jurist.Ein Berliner Korrespon­­denk erzählt,daß in der Dornklopenstrpp zu Berlin,den­ dortigen Studentenviertel,längere Zeit hindurch ein junger Mensch wohnte der Schreiber bei einem Advokaten war,und nur durch sein ruhi­­ges und bescheidenes Benehmen—eine in jenem Quartier unge­­wöhnliche Eigenschaft­ die Aufmerksamkeit der­ Nachbarn auf sich gezogen hatte.Durch Zufall entdeckte endlich die Eigenthüm­erin des Hauses,daß ihr stiller und arbeitsamer Einwohner kein Mann,son­­dern ein junges Mädchen sei.Dies pikante Geheimniß für sich an behalten, war für die Frau eine unerfüllbare Aufgabe, und in­folge dessen griff denn auch eines schönen Tages die unerbittlichste aller Mächte, die Polizei , mit prosaischer Hand in die feingespon­­nenen Fäden jenes idyllischen Gewebes. Es stellte sich nun heraus, daß es der Sinkulpatin durch Benugung der Legitimationspapiere eines Dritten gelungen war, zwei volle Sabre hindurch den für ein junges alleinliebendes Mäden in einer großen Stadt so schweren Kampf um des Lebens Unterhalt in ehrenvoller Weise zu kämpfen. Dermöge ihrer hübschen Handfah­rt und der durch Yangjährige Hilfeleistungen bei ihrem verstorbenen Vater, einem Gerichtsbeam­­ten, gewonnenen Kenntniß der Geschäftsformen, war es ihr mög­­l d geworden, unter ihrer männlichen Verkleidung jene Stelle als Schreiber bei einem Advokaten zu erlangen. Daß die Polizei, nachdem die Sache einmal ruchbar geworden, Anklage wegen Mis­­brauchs von Legitimationspapieren erheben mußte, war unvermeid­­lich. Der Korrespondent fügt hinzu, daß ganz Berlin auf den Aus­­gang des Prozesses gespannt sei, in entseglichem orientalisch zu empfehlen. 3. B. erlebte in­­

Next