Pester Lloyd - Abendblatt, August 1862 (Jahrgang 9, nr. 176-199)

1862-08-04 / nr. 178

(Die einzelne Nummer Toftet 4 Er. 8. 5.) Def, 1862. est Wantag,43ngust. Ar. 178. Ueber die römische St. Parid, 1. August. $r­age schweben wieder Unterhandlungen zwischen bier und Turin und, tole man sagt, aug Wetersburg. Der italienische Minister des Auswärtigen, General Durando, wird hier in einer speziellen Mission erwartet, die in der Haupt­­sache ebenfalls jene Frage betreffen dürfte. Wie man über Saribaldi in Vichy aufkimmt ist, Laßt sich denken. ver­­muthlich entspricht Dieser Stimmung ziemlich genau der Ta­­gesbefehl, welchen Kapitän Potbuan, der Kommandant des jüngst nach der römischen M­ifte gesandten Geschrankers, erlassen hat. Garibaldi wird darin als „Feind Frankreichs und der Zivilisation” gebrandmarkt. Montebello hat zweimal aus Rom nach Brdy telegraphirt , um weitere Ber­fehle bezüglich der Eventualität einer Garibaldischen Erpe- Ben zu erhalten ; eine Antwort ist ihm jedoch nicht ertheilt orden. y. Zurin, 30. Sult. Die ganze Garnison unse­rer Stadt ist abmarscht, und der Wachdienst ist der Natio­­nalgarde übertragen worden. Ursprünglich sollten die Truppen das Lager von San Maurizio beziehen , die neuesten Ereig­­nisse haben jedoch im Gefolge gehabt, daß der größte Theil derfelden nach der rö­mischen Grenze abgeht. Mittlerweile ist Garibaldi­no in Messina , jedoch , wie man sagt , im Ber­griffe, nach Reggio überzufegen und zu Lande bis Neapel zu reisen. Der General scheint sich den Fred vorgefegt zu ha­­ben , einen antifranzösischen , oder vielmehr antibonapartisti­­schen Kreuzzug zu predigen. Es tut nun nichts Leichter mög­­e, als daß es von den Worten zu Ihaten kommt, und bag wäre ein großes Unglücd für Stalien. Man mag Bart­halos Ansichten über Ludwig Napoleon theilen, aber es steht darum nicht minder fest , Daß es eine große politische Unüberlegtheit ist , den mächtigen Beherrscher Frankreichs in dieser empfindlichen Welle öffentlich herauszufordern. Sa, wenn Stalten wirklich die zwei Millionen Streiter bereit hätte, Me Garibaldi herausregnet Während man übrigens hier an eine römische Expedition glaubt, befürchtet man in Griechenl­and ebenfalls eine Invasion Baribaldi’s, und trifft alle militäriihen Vorkehrungen, um derselben entgegen­­treten zu können. Der neue Präfekt von Sicilien, Ge­neral Bugia, reist heute nach Palermo ab; er ist ein sehr energiser Charakter, der hoffentlich die Bevölkerung der In­­sel wieder bald in die alten Geleite bringen wird. = Graf Georg Apponyi verweilt wieder in unserer Mitte; seine Audien­z bei Sr. Majestät währte, wie die „Oft d. B." mittheilt, ü­ber eine Stunde, Unsere gestrigen Morgenblätter besprechen viel­­fa­che staatsrechtliche Frage; dog müsen wir ihre Analyse uns auf morgen aufsparen. Hier lassen wir nur "wo Die Bemerkungen folgen, mit Denen das , Baterth," die Befragung des Wiener A­bgeordnetenh­au­­fe­n begleitet ; das genannte Blatt sagt : So bereitwilliger wir die angestrengte Thätigfeit des Reichsraths anerkennen, umso mehr fühlen wir uns aufgefordert, uns nach den Früchten tiefer Thätigfelt umzuscanen, und mit tiefer Wehmuth mäüffen wir, müffen m­it uns alle auf­­richtigen Freunde der Monarchie und der sie bildenden Kö­­nigreiche und Länder gestehen, daß diese Brüchte zu dem Schweiß und der Arbeit, die sie gefottet, in einem grellen Mitverhältnisse stehen. Wir wollen es dem Reichsrathe nicht m­ hi ét ihm trob einer Ne ERBE Ta Te el­­­elungen ist, auch nur bad Pie­nansgeieg für 1862 Fefnufet, 8 m­en, gefrötelge denn bag Dillsit ! Isa zu befeitigen und eine Menge ungelöster Bragen, sorgfältiger Erwägung schweren wo sie des Reichsrathes Zustände zog es machen, der thatsächlichen vor, möglich zu dienen, fühnung hätte rathen, wo sierieller Sette, sowie nach einer Schuld die Baluta wieder herzustellen ; was wir ihm vorwerfen, ist der Mangel an politischer Einsict, mit dem er sich fünfzehn Monate lang in einer wahren Sysiphusarbeit abmühte, ohne bei seiner jegigen Bef­ragung etwas Anderes mit nach Hause zu alg die Grundzü­ge des Gemeindegefeßes, das Branntweinsteuergefeg und — abgesehen von den nur den Reichsrath selbst betref­­fenden Diäten- und Immunitätsgefeben, sowie dem werthlo­­sen Gefeg über den Schuß der persönlichen Freiheit und dem noch werthloseren Gefege zum Schube des — Recht zum Vorwurfe S Herstellung gedeihlicher sich von der Mitgriff In ihre Tafeln indem sie eine Briefgeheimnisses, Differenz zwischen dem Abgeordnetenhaufe und dem Herrenhaufe über bag Preß­­gefes. Die feierlichen Proteste einer nicht unbedeutenden Mi­­norität gegen die Berathung des Budget für 1863, die Aus­­sicht auf Erhöhung verb­liebener Steuern und­­ das Trau­­rigste von Allem, die lauten Antilagenbek­äm derjenfetts der KXettche. Diese Länder gweisen mit bitterem Unmuthe auf die noch immer unausgefüllte, gerade nicht wenig erweiterte Kluft zwischen ihren Rechtsanspräcen und Anschauungen und den bestehenden Zuständen hin, und es fehlte den einer reichen Anklage gegen den Reichsrat d­ie, bisterisch berechtigten Faktoren in allen übrigen Ländern an. Was wir dem Abgeordnetenhaufe zum V­orwurfe machen ist, wir wiederholen es, nit Mangel an Flett, Eifer und aufm­ätigem Streben, son­­dern Mangel Interessen­­den mußten, an Befriedigung majoritär politischer Einsicht, D­erhältnisse, der bestehenden Verschiedenheiten in den einzelnen Theilen der Monarchie glauben, , Mangel an staatsmännlscher Auffassung unserer schweren Krisis, mangel an selbstständigen, dem Berführungs­­zwecke dienenden Gedanken in dem Zwiespalt widerstreitender Dem Reichsrathe war die schöne Aufgabe zuge­­wiesen, der Regierung, gestüßt auf die Kenntniß der lebendi­­gen Bedürfnisse der Völker, den Weg zu zeigen, auf dem ihr die verfassungsmäßiger bare Rolle und derselden und Schepptau nehmen zu lasfen, mehr entfremdeten und, Finanzschäden In 1. August gelaffen,“ die geworben wäre, aber He Majortität des N­eiheraths verschmähte ben mir sich ihnen mit an genauer Kenntniß ihr als Stilspunft für melden bie diese banf­­Regierung ins fo­man­­Gefichte aló verzeichnen wird und da, Ungarn gegenüber zur Verständigung und zur Ber fie die Regierung vor allen Schrit­­ten hätte warnen müssen, durch die sie sich zwischen Ungarns Bolt und Ungarns König eindrängte, solchen Entshliefungen der Regierung ihren Beifall zuzujauchzen, melde. Die Erfah­­rung hat es gezeigt, Ungarn dem Gesammtsinat der ungarischen Trage erschwerten und verzögerten, auf Die Heilung unserer Frontfien­­­er. Emineng der Kardinal-Primas it nestern Ubente 8 Uhr mit Seiner Priontequipage in Oien angekommen an im­mer für ihm gemtetdeten die Lösung nur noch immer weitere Ferne zu den Jüngsten Erklärungen von mint­­von Geite der Meidsrathe­­aus 9Anlas der Testen Budgetdebatte gefallenen Aruierungen faum eine Hoffnung auf einen Umfchwung und uns baber dem Kaflandraruıf biesigen Blattes anschließen, das heute Jungen über den Reicharath mit den Worten flieht 15. September wird Alles so finden, wie dur­ die und mit und in Regierungsart Leider ist nach ben diesem Sinne der müten aber bringen, a Königreichen und feine Betrac­­: „Wir ce­der

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