Pester Lloyd, November 1862 (Jahrgang 9, nr. 252-276)

1862-11-22 / nr. 269

Zttr Tagesgeschichte. Pest,21.November. Während der en1glische Gepfa1­dt ein Athett Alles in Bewegung setzen soll,um dem Prinzen Alfred Stimmen zu gewinnen,versichert man aufker atschern Seite,daß Lord Cowley in Paris und ebenso der in München akkre­­ditetc britischchfangt eviel eifrige Verwendung ihrer Re­­gierung für den Prinzen Luitpold von Batem versprechen. Was übrigens an dieser Nachricht Wahressein mag,welche bisher keine besser schwahr hat als französische Berichte, so ist es gewiß,daß in Grechenland,sei es nun mit ernst­­lichen Absichten oder um eine politische Diversion zut ma­­chen,vielfu­r dit englischen Prinzen agitirt wir­d.Man schreibt hierüberau­s Korsa,14.November: Heute sind Nachrichten vom­ griechischen Festlandebiet ein­­getroffen,welche auf die doittb­ewegung ein neues Sichtweisey­­n ganzen Lande,wie auch unter den Griechent­usland erst eine große Agitation zu Gunsten der Kandidatur des Prinzen Al­­fred von England thätig. Schon seit der Mission des Herrn Elliot war dieselbe wahrzunehmen, und als König Dito im vertroffenen Frühjahre an Bord des englischen Schiff­s fuhr, um den Prinzen von Wales zu bemitkommnen, dachte er gewiß nicht, daß dessen Bruder als Prätendent auf den griei­chen Thron werde aufge­­stellt werden. Schon damals fiel er auf, das jeder die englischen noch de französischen Gchiffe dem vorüberfahrenden König die­­slichen Ehrenbezeugungen erwiesen. Die Agitation is in Orie- Genland so Hark, bag die Instruktionen der Wahlkomites dahin lauten, es solle Niemand in die Nationalversammlung gewählt werden, der nicht für den englischen Prinzen stimmten wolle. Den guten wird als Hauptbeweggrund vorgespiegelt, England werde den Griechen zum Beiche von Konstantinopel verhelfen. Wer die Leiter und Anstifter dieser Agitation sind, läßt sich noch nicht Fort­­statiren. Es­­st nicht glaubti, das die englische Regierung damit zu ihm­ hat, so sehr man dies hier behauptet. Ein Spezialtorrespondent, welchen die „Limes“ nach Griechenland san­dte, schließt einen günstigen Bericht über die Stimmung der Bendlierung mit den Worten: „So fand ich Athen 10 Tage nach der Resolution. Ein Gari­­baltifrawall in Birsenhrad oder eine unwohlbestrittene Parla­­mentömwahl, wie z. B. Die des Dobersten D’Neilier, hat wahrseinlich sichtbarere Spuren hinterlassen, als hier der Dynastiewechsel.” La Turin haben gestern die parlamentarischen An­­griffe auf Rattazzi bereits ihren Anfang genommen. B­uo­nz compagni, als Führer der Majorität , Interpellirte vag Ministerium : Warum eg die Rüstungen CGam­balovó nicht rechtzeitig verhindert ? Warum das Parlament nicht gleich nach dem Tage von Apromonte zusammenberufen wurde, mit der Amnestie so lange gezögert, und den Delas­terungszustand so lange aufrecht­erhalten . In der Politit unbedingt dem französischen Einflusse gefolgt, und England befestigt habe ?— Buercompagni schloß, Indem er fonstatirte, daß das Ministerium nicht die nöthige Autorität im Lande besige, und nicht die Majorität repräsentire. Morpint (son der Linken) erklärte die Gefangennahme der Depu­­tirten für ungefesiiet, und die Abdanfung des Ministeriums ist unbedingt nöthig zum Helle Italiens. Die Debatte dauerte bei Abgang des Telegrammes fort und wird wahr­­scheinlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. — Herr v. Br3mard-Schönh­ausen soi eine Zirkular­­depefche an die preußischen Gesandten im Auslande erlassen haben, worin er sich mit der neuesten Politik­­ des Kaisers Napoleon in Bezug auf Italien vollkommen einverstanden erklärt. Ueber die bereits erwähnte Auflösung der geistlichen Gesellschaft in Mailano wird dem „Stanff. 3." von dort geschrieben : E. Caccia, Bischof der Diözese Mailand, ber seit zwei­ah­ren eine Reihe von Verordnungen durch seinen Haß und Ungehor­­sam gegen die bestehende Regierung hervorrief und das Einschrei­­ten der bewaffneten Macht­­ machte , hat gestern einen großen Sieg über die Liberale Mailänder Geistlichkeit errungen, indem die Gesellschaft der Yreisinnigen und vaterlandsliebenden Priester, unter dem Prä­sidium des Herrn Don Giulio Ratti, Propst und Pfarrer der hiesigen Kirche San Bebele, vom 12. November an als nicht mehr bestehend zu betrachten If. Seit dem Frühjahre 1861 durfte der verhaßte Bischof es nut mehr wagen, figg ín seinem rechtmäßigen Sie in Mailand biiden zu lassen, und so viele Bersuche er an machen wollte, in den Schoß des Kapi­­tels zurückzufehren, so mußten dieselben unerreicht bleiben, da seine intimsten Freunde davon abrieb­en und auf das Beflimmteste ihm mittheilten, daß das Bolt bei seiner Rückehr Unordnungen anfif­­ten würden und selbst sein Leben gefährdet wäre. Aus diesem Grunde befindet sich der Bischof fest anderthalb Jahren von hier Da das Band der Eintracht zwischen den libera abwesend und wohnte seit seiner Flucht in einem Seminarium der Stadt Monza, den Geistlichen und ihrem Bischofe zerrissen wurde, so ftaarten sich dieselben unter dem Präaff­ium nochgenannten Propstes Don Giulio Ratti zusammen, um in Fällen, wo der Bischof gebot, gegen die Regierung zu handeln, ich zu beratben und dann, Wenn immer möglich, die Unterthanspfliten zu erfüllen, Diese geistliche Gesell­­­ Saft machte es sich zur Aufgabe, Christ und Unterthan treu dem Bibelspruche : Gebt dem Kaiser, was des Kaisers und Gott, was Gottes ist, zu sein, Wenn der Bischof gebot, bei dem National­­feste des Statuts die kirchlichen Funktionen zu unterlassen, so DER die Iiperalen Priester dennoch ihre Messe und sangen das „Zedeum”. Mit weniger gebieterischer Form als Inhalt wurde im Laufe des Jahres die Auflösung des Vereins vom Bischofe angeordnet, aber der Präsident mit 116 Mitgliedern erklärten sich dahin, das sie dem Gebote nicht Folge leisten würden, und die Gesellschaft be­­stand nach wie vor fort, Präsidenten der Geistlichengesellschaft und Diesmal mit aller Ber­­timmtheit und der Form ein­ strengen Befehls erneuert , und der­­selbe aufgefordert, in kürzester Zeit allen Mitgliedern den Befehl mitzuthelfen und die definitive Auflösung des Vereines dem unter­­zeichneten Bischofe E. Caccia anzuzeigen. Der Präsident Don Giulio Ratti rief gestern die Mitglieder des Vereines zur Abstim­­mung zusammen. Die Mehrzahl war für die Aufldsung ; die Min­­derheit mußte sich fügen, und die vom Volke so sehr beliebte Ge­­sellschaft besteht nicht mehr. Diese bittere Wahrheit machte gestern Abends nach dem Bekanntwerten den unangenehmsten Einbruck, um so mehr, da dieses­­ Resultat nicht erwartet wurde,­ und der Prü­­fett sowohl wie die Bevölkerung die Lebhafteste Unterfragung den liberalen Priestern zugesagt hatte. In der Diskussion wies Die Gesellschaft die von Migr. Caccia gemachten Beschuldigungen auf das Entfcht­ denk­e zurück und erklärte, daß, wenn die Auflösung des Vereines befahloffen werde, dies Feinesswegs gethan werde, weil man fühle nicht richtig gehandelt zu haben, sondern nur aus Rück­­sicht auf die Ordnung und den vorgefchriebenen Gehorsam gegen die Oberhirten, vornehmlich um der Bollswaffe nicht zum Beispiel zu dienen, kirchliche Verordnungen unbeac­htet zu lassen. Im Uebri­­gen werden die Priester liberal wie zuvor sein und zur günstigeren Zeit den Berein wieder bilden.“ Ueber die Lage in Polen erhält der „Botfih.“ sehr ungünstig lautende Berichte, deren einen wir hier mitt­etz­ten, ohne die Bürgschaft für dessen Wahrheit zu überneh­­mern. Man schreibt dem genannten Sournel aus Wars­chau, 17. November : „Nicht Biss die Stimmung hier In der Hauptstadt hat wie­­der einen Äußerst bedenfligen­drad der Währung erreicht, sondern auch alle Madridier, weiße das Gouvernement aus dem Lande er­­wält, lassen farm verrennen, daß ein allgemeiner Aus­bruc bevorliegt. Hier in der Hauptstadt is die Ermordung Fell­­ner’s Kein vereinzelter Falls ruffische Polizeiagenten wie all­ruf­­fische Doffisiere fallen fast jede Not der Bollsrade zum Opfer, aber ihre Leichen verschwinden meist in den Flutben der Weichsel. Es ist ganz offenkundig, da­ eine Beschmwörung besteht, de­ren Fäden sich­us Ruffish- Polen in das Posen­­fede hinüber erstrecken und die Regierung fühlt in der unheimlichen Gewittersöhäle, die sie von allen Seiten umgibt , nachgerade ihre Energie ermatten. Der Großfürst Konstantin selbst flieht alle seine Hoffnungen slieltern und den Boten unter seinen Füßen war­­nen fallend, hat er bereits aufs Dringendste um seine Abberu­­fung gebeten. Viele notable Personen verlassen die Haupt­­stadt, obgleich, so scheint es, der Blan der Berschwörer nicht dahin webt, die unzweifelhaft bevorstehende algemeine Explosion zuerst in Marichall zum Ausbruch kom­men zu Lassen.” Ale Nachrichten aus Amerika flimmen darin überein, von Wahlsieg ter Demokraten als ein für den Fort­­gang des Krieges entscheidendes Ereigniß zu erklären. Der nr. 3. wird hierüber aus Newsorf vom 5. November geschrieben : „Bıflern wurde von Sonnenaufgang bis Untergang an den Wahlurnen eine Schlacht geliefert. Die entfessungsvolle i­st für die Lage der Urnen, als das jegt in Birgitien erwartete blutige Zusammentreffen der Geere unter M’Elelan und Lee sein wird. Außer dem Staate Newyork haben noch neun andere Staaten dar­­über abgestimmt, ob der Krieg für die­­ Wiederherrlclung der Union nach den Grundlagen der radikalen Politik fortgeführt werden sol, oder ob es den nördlichen Freunden der Sklavenartitofraiie arheim gegiben werde, die Union bus, Unterwerfung unter den Willen des Südens zu erlaufen oder hessen Unabhängtigkeit anzuerkennen. Auf dieses Dilemma bat der heftige Parteikampf, der den Wahlen vor­­ausging, die anbl­eigen Streitfragen zusammengedrängt. Der Staat Newport wird für den ganzen Norden das Waterloo der re­publikanischen oder der demokratischen Wartet sein, was al das Resultat der Wahlen in den anderen Staaten sein mag, der Em­­pire State wird das Entscheidungsurt­eil fällen, Richmond und Wosthington laufen mit angstvoller Spannung demselben entgegen. So heftig der Parteikampf vor dem Wahltage war, so allgemein man gewaltthätige Ausbrüche der politisen Leidenschaften fü­ c­­tete, so friedlich, so gefeglich war der Verlauf der Wahl, Newport, dessen Bereiterung bis in Die tiefsten, gefährlichsten Schläften In Bewegung gefeßt war, hat nie einen ruhigeren Tag gesehen , laut daß man eine oder zwei unbedeutende Schlägereien zwischen Einzel­­nen zu erwähnen hat. Selbst in jenen Stadttheilen, in melden sonst jedes Zusammenströmen der Maffen, jede Bosisbelustigung zu Szenen der Mitordnung und des Kampfes führt, ging Alles in vol­­lem Streben ab. Dieser ruhige Ausgang des leidenschaftlichsten Wahlkampfes, den die Stadt Nemgorf je geführt hat, Überrascht im höchsten Grade, denn alle Anzeichen deuteten auf Ge­waltthätig­­ketten. Die demokratische Partei hatte das Gerücht verbreitet. Die Republikaner beabsichtigten, die Wahlen gewaltsam zu­­ bebermfüßen. Die Republikaner ihrerseits sprachen von einem bevorstehenden Auf­ flande der Demokraten. Die Republikaner sind in der Stadt mit 30,000 Stimmen­­mehrheit und im Staate unwahrscheinlich mit 15,000 geschlagen. Die jämmerliche Politik und Kriegführung Lincoln’s und seiner perfiden Rathgeber waren ein schweres G­cwidtz­­es 309 die batriotische Partei, die für die Fehler der Rinierung büßen mußte, auf den Grund. Maffadhusets und Maine sind der Fahne der Freiheit treu geblieben , vielleicht auch die wichtlichen Staaten, aber der Staat Memwpork entscheidet. Seymour, der demokratische Gouverneur des Empire L­ate wird mit seinem Schatten den abgenisten republi­­kanischen Präsidenten erbrüchen. Die Kontrerevolution ist vollendet. Schon sagt heute­ ler , Newyort Herald”, die Mitglieder des neu gewählten Kongresses (der erst nach dem 4. März 1863 berufen werden kann) müssen bald in Newport zusammentreten, um der Regierung die Politik anzuzeigen, tele befolgt werden sol. — Ron Hilton Head kommt die traurige Nachricht, da General Mitchell am gelben Fieber farb. Beim Ausbruch der Rebel­lon verließ er seine Stellung am Oefenatorium von Albany, dessen Direktor er war, um ins Heer zu treten. Seine Fähigkeiten und sein Watrintismus, zeigten sich gläzend in dem Feldzuge im Süßmelten, aber er war für Linceoln’s Politik zu entschieben, zu energisch. Man sandte ihn nag Beaufort in eine ehrenhafte Ber­­bannung. Dort bewährte er den ganzen, moralisccen Ernst seines Charakters in der einfichis und liebevollen Weise, mit melcher er die Erziehung der befreiten Haven unternahm Wohl ihm, er starb, ebe noch die Sache, für die er lebte, ganz zu Drache ge­tragen ist." Der „Times"Korrispondent aus Nemport bemerkt In seinem Schreiben vom 4. November es müsse anerkannt werden, mag die neulichen Wahlen, jener Vorhersagung zum Irog, in größter Ruhe und Ordnung vor sich gegangen sind. Er erzählt ferner : Philadelphia hat durch­e Vertheilung hoher Handgelder unter den Deutschen und Irländern sein Kontingent voll gestelt und somit die Konstription vermieden. Der Wunsch das elbe Resul­­tat in Newyork durch biefelden Mittel zu erzielen, wird immer lebhafter. jedenfalls möchte man das Kosziehen bis nach dem 1. Jänner verfchleben. Die Regierung hat nämlich erfahren, daß in den Städten von Newyosk und Brooklyn sich Vereine von Arbei­­tern und andern ärmern Ruten gebildet haben , die entschlossen sind, sich der Konstriktion nöthigenfalls mit Gewalt zu nwiderlegen. Trog der bevorstehenden Wendung der Unionspolitik stimmen alle Wochenblätter Englands von frgend­einer Ber­­greitung, wie „Spectator”, „Saturday Restew“, Economist“ und „London Review” dahin überein, daß die von Kaiser Napoleon vorgeschlagene gemeinsame BDermittlung in Amerika aus 1001 Gründen ein gefährliches Un­­ternehmen gemesen sein würde,, und bag Lord Nuffell’s ab» lehnende ‚Depesche vollkommen gerechtfertigt fett, obgleich manche derselben eine etwas entsc­bievenere Saftung und auf­­richtigere Motivirung gewünscht hätten. Diese wennen mit dem „Observer” , daß Louis Napoleon Die europäischen Mächte eingeladen hat, „han im Trüben fischen zu helfen.” Der „Observer” vrübt hiemit dasselbe Mißtrauen aus, welches „Daily News” mit der Phrase von den „unerforschs­cien Gewalthabern“, mit denen es nicht gut Kirschen effen­dei, zu erkennen gegeben hat. Am 24. Oktober wurde der Brief an den ı | ' " ' ‚ , IE nn. Die Generalversammlung der ungarischen Bodenkreditanstalt, 1: ft, 21. Oktober. Heute wurde die Generalver­­sammlung der Grünter­ter Lodensrechtanstalt fortgelegt. Noch vor dem Beginn der Sigung waren die M­iglieder eifrig damit beschäftigt, ihre Wahlzettel auszufüllen und viel selben bei dem hiezu ernannten Komiti abzugeben. Im 11 Uhr jedoch eröffnete der Herr Präsicent die Sigung mit dem Bemerfen, daß zwar die Ergründung des M Wahlresultates auf der Tagesordnung stehe, Daß jedoch Herr v. Leonyay einen wichtigen Antrag eingebracht habe, welcher von Borz­rang beanspruche. Herr Xonyay erhielt demnach das Wort, und las nach vorangeschiefter Motivirung seinen bereits fort­­ulirten Antrag vor, welcher folgendermaßen lautet : Dieleberwagungskommission tritt nach ihrer Erwählung zusammen und wählt ihren Präsidenten und Bizchräsi­­denten, dem Präsidenten der Anstalt in Berührung, damit hinsichtlich jener Gegenflänhe, bei welchen die Mitwirkung der Ueberwachungsfor­­mission erforderlich ist, Die gemeinschaftliche Thätigkeit begin­­nen Tünne. Das Präsidium ruft zur Festfielung dessen, was zur Organi­­sirung der Anfalt zu hun not­wendig ist, die Organisi­­rungstommisstion zusammen, welche unter der Leitung des Präsidenten der Anfalt thätig sein wird und deren Mitglieder die z­­ei Präsidenten der Anstalt, der Präsident der Ueber­wagungs- Tommission, zwei aus der Mitte der Neberwachungstommission ge­­wählte Mitglieder betselben. Die zweit Direktoren, der Retiskonsu­­lent und der Schriftführer der Generalversammlung sind. Inwie­­fern, während dieser Berathungen der Organisirungskommission die Stellen der Direktoren noch nicht befest sein sollten, kann die Ko­­­­mission zwei in berlei Angelegenheiten erfahrene Sachmänner zur Abgabe ihrer Meinungen in diese Berathungen berufen. Es is die Aufgabe der Organisiernge Kommission, alle zur ersten Organist­­rung der Anstalt erforderligen Berfügungen zu treffen, die V­erwal­­tungstosten festzustellen und für die Bebedungsart derselben, so­wie für die Loyalitäten der Anstalt und deren Einrichtung zu sorgen und die Ausarbeitung der auf alle Einzelnheiten der Thätigkeit der Anstalt bezügl­en Instruktionen zu vermitteln. Bei der Ausarbeitung der Instruktionen ist bag folgende Verfahren einzuhalten . Neben der Reffort und die Agenden der einzelnen Gescäftswir­eilungen und deren Verhältnisse zu­einander in den Statuten und In den Gebahrungssorschriften bereits fest­­gestell sind, wird auf Grundlage derfelden der Direktor der Darlehensangelegenheiten alle auf die Anfertigung der Planpartefe, der Gebührenscheine und Kasfenanweisungen, dan die auf die Evidenzhaltung und Verwartung, auf die Buch- und Rechnungsführung der Darlehensangelegenheiten,­­ der Direk­­tor der finanziellen Angelegenheiten bie auf die Leitung, Buch- und Rechnungsführung der Kredit- und Kommis­­sionsabtheilung, ferner die auf den Reserve- und ZTtigungsfond, d­er Rechtskonfulent aber die auf die Rechtsnefehäfte be­sialichen Instruktionen ausarbeiten und dieselben zur Ueberprüfung und Bestätigung der Organisirungskommission vorlegen. Sobald die Organisirungskommission ihre Arbeiten beendet hat, wird tag Prafivium die Generalversammlung der Gründer einberufen, und derfelden das Elaborat der Organisirungskommission zur Bestätigung vorlegen. Bezüglich der Honorirung der srtzenden Organe der Anstalt wird die Ueberwagungskommission nach gepflogener Bera­­thung mit dem Präsidium der nächsten Generalversammlung der Gründer ein Gutachten zur Bestätigung vorlegen . Die Entscheidung bezügli­­cher Galarisirung der untergerrbm­ten Beamten gehört im Bereice mit dem Präafivium zum Meir­ungstreife der Direktion. Indem die Möglichkeit des Beginnens der TIhätigkeit dieser Anstalt im Sinne beg §. 32 der Statuten die Existenz von Distriktskom­­missionen bedingt, so ist, bis im Sinne brg §. 35 der Statuten die definitive Orgenisation der Anstalt vor sich geben kann, die provisorische Bilmung der Distriktsto­­missionen notwendig. Die Organisirungs­­tommission hat daher mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Adm­inistra­­tion,des Aderbaues und beg Bobenwertbes, das ganze Land In einzelne Distrikte au theilen, in deren jedem eine Distriktsfommisfion no­­­wendig ist. Nachdem dies gespielten,, sind in der gemischten Berathung der Direktion und der Uebermachungsfommisften unter den Grund­­besigern vom Lande Vertrauensmänner zu wählen, welche , bis die definitive Organisation im Sinne des §, 35 der Statuten erfolgt, den Wirkungskreis der Dikrtsisfommiisionen zu Ü übernehmen bereit wären. Die Sinstruktionen bezügli­ches Wirkungskreises der Pro­­vinzialfommissionen werden von der Diretion ausgearbeitet, und der Organisationskommission zur Superrevision und Genehmigung unterbreitet. Die oben erwähnten Vorarbeiten müssen bis zum 20. Becher gesclofsen sein, und es muß bis zu diesem Termin in einer separat abgedruckten Sandmacung des Präzipiums der Anstalt und der Direktion Alles dasjenige zur allgemeinen Kenntnis gebracht werden, was dem Wuhlitum, melches mit der Anstalt, fet­zt in der Absiche eines Darlehens d­er zu was immer für einem Bede gleigeitig muß­en verkehren wir, zu wissen noth tívt, re Organisationskommission die Verfügung treffen, bag auf Grund­­lage der SS. 98, 99 und 100 der Statuten die Grü­ndung beg Re­­servefonds beendet werde, und Schritte nerheben künnen, damit die erste Rate der zur bequemeren Ausstattung des Instituts von Gr. ft, 8 Majestät aus dem Landesfonde bewilligten Subvention Iiquid gemacht, und An den Reservefonde übernommen werden könne . Wenn im Laufe der oberwähnten Wibriten die zur Organisation der Anstalt erforderlichen Hemter und Posten, theils dur die sta­­turengemäaßen Wahlen, thesig auf dem Wege der Biäzipialernen­­nung belegt sein werden , so nimmt die Thätigkeit der Anstalt ihren Anfang, was das Prästotum im geeigneten Wiege zur allge­meinen Kenntnis bringen wir, 000 Deser Antrag wurde mit Akklamation attóénomiítet, und er ward m­­ann zum Cerutinium geschritten. Zur rascheren Bewältigung dieser Arbeit wurde auf den Borz­flag Sr. Erzellenzy des Grafen Georg Károlyi die Zahl der Errutatoren vermehrt, und es bestand somit vas betref­­fende Komite aus dem Fiünften Paul Epterházy jun. (Prä­­sident), dem Grafen Anton Szapáry, Johann Gyirály, Zus­líus Anv­affy, den Herren Joseph Mermeny­, Ignaz Rang und Lavislaus Jovács. Das Komite ging nach geschehener Kompletirung an die Arbeit. Als man jedoch mehrere Stunden und vergebl­ic auf das Resultat vor Wahlen ge­­wartet und si auch bereits eine beträchtliche Zahl von Grüntern entfernt hatte, eröffnete Sr. Erzellenz ter Herr DBorfigente, daß das Ecrum­ium erst gegen 7 Uhr Aben­g beendet werden dürfte, und somit die Bekführung v8 Wahlresultate smbtr Schluf der Ge­neralversammlung morgen um 10 Uhr efol­­gen werde. Aus Deutschland . Aus Kurhessen haben wir gesiern bereits die Entlassung­ des Ministeriums Stier­berg mitgetheilt ; heute bringt uns wer Zielegraph die­­ Meinung, daß in einer außerordentlichen Ständefigung ge­­­­stern der dortige Landtag auf unbestimmte Zeit ver­tagt ist. , Unter solchen Verhältnissen erscheínt er von Inereffe, einen fürzen Rüdttd auf die Ereignisfe rnselbst zu werfen . Im heurigen Frühjahre wurde befam­tlich der Kurfürst von Burhei­ wegen hart verhalten, die Berfaffung vom Jahre 1531 wiederherzustelen. Der Kurfürst fügte si mit der ansprüch­­i den Verwahrung, daß er nur der Gestalt weiche, und, trug dem man ihm zur Einberufung der Stände z­wischen dem Wahlgefege vom Jahre 1831 und dem vorgeschritteneren vom Jahre 1849 die Entreibung freigelassen hatte, ging er in einem Anfalle seiner faustlichen Laune so weit, sich für bes­iegtere Wahlgeieg zu erklä­­ren. &o wurde das neue Ministerium Dehn-Rothfelser Stiernberg gebildet, welches nach den Antezedentten seiner Mitglieder vom ganzen Lande als ein­ reaktionäres bezeichnet wurde. Nachdem hierauf die Wahlen beendet waren, traten die Stände zusammen. In der Eröffnungsrede wurde ihnen als einzige Regierungsvorlage der Entwurf eines neuen Wahlgefeges ang­ fün­­digt, in welchem auf die feudalen Bestimmungen früherer Wahl- Ordnungen aurückgegriffen wird. Die Stände begnünten sich « ,damit eine Adre an den Kutürenuvotin,desinvali- Das Präsidium der Ueberwachung stommission segt sich mit- « »- an K­­ar bag der Bersammlung, als verfafsungsmäßig gewählten Repräsen­­tantenfürper des Landes, nach den Statuten vom Jabre 1831 das Net zustehe, das Budget zuvotiren, und bas sie daber der Erfüllung der diesem Rechte entspreighenden Pflicht der Regie­­rung, der Verlegung des Budgets, entgegengeben. Zur Ueberrei­­chung dieser Adresse wurde eine Deputation gewählt, doch du: längere Zeit erwartete man fruchtlos die Bestimmung des Tages, an welchem der Kurfürst die Deputation empfangen wolle. Es scheinen aber, bemerken wie „N. Nadır.“ mit Net, durch diese Zeit merkwürdige Dinge im Gemürde beg Herrfiherd und in dessen Umgebung vorgegangen zu sein. Dan hörte wohl nicht, wie bei früheren Anläsfen, von befeft gewornenen Kammerdienern, doch hieß es , daß die Führer der sogenannten „Nachtheffen” , die Herren Scheffer, Buttlar Je, fleißig im Furfürstlichen Schloffe zusprachen. Da­zwischen Scheint die fianohafte Haltung und überzeugende Sprache der Kammer selbst auf das renktionäre M­in­­z­sterium nicht ohne Einfluß geblieben zu sein. Dasselbe erfleg­e in der amtlichen Zeitung, die Pflicht der Regierung Kag Budgery vorzulegen, sei nicht zu l­eugnen. Trieorich Wilhelm von Kurhessen heißt jedoch nicht umsonst „der Standhafte" ! Dieser Abfall seiner Getreuen beirrte ihn offenbar nir im Mindesten ; er entfernte sie und läßt die Kammer vertagen. Wahrscheinlich wäre man nun demnächst hören, bag er sein reaktionär­ z Ministerium mit einem noch reaktionäreren,, son der Farbe der frommen Herren Abbe, Boimar in Konsorten, vertau­­sche, ein neues M­ahlgefeg oft royire und zwischen­weilig ohne Kammer und Dunger fortregiere, Bewunderungswürdiger Kır­elauf ver Dinge! Co ft ver Farbefff die Berfaffungs­­forfl ft genau wieder auf jenem Punkte angelangt , wo er fand, bevor der Bundestag seine väterlich grollende Stimme ertönen ließ, und Preußen mit den Waffen raffelte. Der offiziöse Publizist im „Brobl.” schreibt : Selbst die entschiedensten Heindeutschen Organe sprechen die Anerkennung aus, daß der Österreichische Gesandte auf Grund der österreichischen Note von­ 18. Oktober, worin sowohl der Regierung all den Ständen ein friedliches Entgegenkommen angerathen wird, sich alle Mühe gegeben hat, den Minister­weifel zu verhindern und den Hof Ey der von dem Ministerium befür­worteten Politik zu bestimmen, tiefe moralische Sintervention hat jedoch seinen günstigen Erfolg erlangt. Der Hof geht von der Anfit aus, der gegenwärtige Landtag sei iur ad hoc, bag heißt zur Abänderung des Wahlgefethes berufen. Die An­­wesenheit des Prinzen von Hessen-Rumpenbrim und des Landgrafen von Hrslen-Philippsthal-Barchfeld in Kasseld scheint den Kurfürsten in seine Widerstand zu bestärken. Es sol nämlich zur Wahrung gewiss­e Beimmungen eine Schrift abgefaßt und überreicht worden sein, die nicht außer Verbindung mit einem ähnlichen Schritt der fu beffischen Ritterschaft au­fein feint. Indessen ist nicht anzu­­nehmen, dag der Kurfürstl, der stets seinen eigenen Weg verfolgt, wenn möglich ganz Europa gegenüber, sich von diesen Persönlichk­­­eiten beeinflussen ließ, wenn sie nicht gerade mit seinen eigenen vorgefaßten Meinungen z­usammenhängen. Wie dem sei, Die Prüfungen des hessischen Landes scheinen noch nicht vorüber zu sein. . Es ist eine förmliche Verhöhnung des Bundestagebefehluffes, wenn man in Karten die Berfassung einführte, ohne dem ersten echt derselben, der Budgetvorlage, zu entsprechen. Dieses Net IR, ab­­gesehen, aß es in der Berfassung ansprüchlich gewahrt wird, das Älteste und mächtigste Recht der berlischen Landstände. Die Regierung bat früher, so zäh sie auch­ häufig den Land­­ständen gegenüber war, genau wie Vorsschriften über die Burgetvorlage beobachtet, niemals hat sie ohne tiefe Bort­lage Steuerbewilligung verlangt, es ist also fast unerfrär­­ig, warum fest diese Angelegenheit zu Kabinett- und Landtagsfrisen führt. Man glaubt, daß der renationäre Staatsraid Schäffer und seine Getreuen die Hand im Spiele haben, und die­m­ Ministerium Schäffer aus der SKrise sich entpuppen wird. Der Berliner P­rov­inzgrallandtag Anfangs war von einer Topalitätsabreise in der Art die Rede, wie sie fest In verschiedenen Provinzen folportert werden. Sich einer solchen anzuschließen,, weigerten sich z. B. die Berliner Deputirten auf das Entschiedenste. Die endlich beschlossene Aoreffe­it, wie die „Berl. Allg. Ztg.“ bemerkt, ein Kompromiß, ein Anspruch der Loyalität, wie in dem König gegenüber jeder Bürger unterzeichnen kann, ohne allen Hinweis auf die neuerdings vorgekommenen Ereignie und Zerwürfnisse. Dieselbe Tautet­­­en, Tönigste Majestät wagen die zum 15. Provinzial- Landtage der Mark Brandenburg und des Markgrafentyums Nie­derläufig auf allerhächsten Befehl einberufenen Stände beim Be­­inne ihrer geschäftlichen Thätigkeit die allerunterthänigste Versiche­­rung ihrer unmandelbaren Treue und den erneue­ten Ausbruch Ihrer unbedingten Hingebung für die geheiligte Person Em, Königlichen Mojetät Aferhodítotefelben zu Füden zu Iegen. Die gehorsamsten Stände wagen der Hoffnung sich aflerunterthänigst hinzugeben, daß unter den j­uigen Zeitverhältnissen die erneuerte BVersicherung alt­­bewährter Hingebung das landespäterlie Herz Ew. Majestät vonl­ Mojftät allerenterthänigst treu ergebene Stünde.” Neu-Ruppin ídidte eine Ergebenheitsapriffe an den König, welcher an die Deputation folgende An­­sprache richtete : „Die Sefinnungen, weiße Sie gegen mich ausgesprochen und in der überreichten Moreffe niedergelegt haben, thun meinem Herzen wohl, Die Militärreorganisation erkennen Sie Alle als heilsam an, an denen­ berühren werde, und ersterben in tiefster Ehrfurcht als Em. Die beiden Mörder waren der That geständig, nachdem sie anfäng­­lid zu leugnen gesucht und stellten in ihren getrennt abgegebenen E­klärungen den Thatbestand so fest, daß an ihrer Schuld auch nicht im Entf rntesten gezweifelt werden kann. Außerdem ergibt sich aus der Untersuchung, daß Banhalwyn und Berhamme die Rosalie Doife, verehelichte Gardin, nie gefannt oder in irgend einer Ber­atebung zu ihr gestanden haben; sie wollen sogar nicht einmal gewußt haben, daß irgend eine andere Person wegen des von ihnen verübten Verbrechens­­ verurtheilt worden war. Der Kaffationshof­datá nun, da offenbar in der einen oder der an­deren Verurtheilung ein gerichtlicher Irrthum begangen worden ist, beide Urtheile (wenn auch Banhalmyn und Berbamme wurden ber Ermordung des Dolfe wegen zum Tode verurteilt) kaffirt, und die rei­nessellten Berbrechens Geständigen vor den Affaffenhof des Somme- Departements behufs einer neuen Aburtheilung vermieten. Es muß sich nun das ungeheuerliche Rätbfel lösen , warum eine Tochter ih­rer Ermordung ihres Vaters schuldig bekennt, während sie an Iisiee That ganz unschuldig is. Der Großsiegelbewahrer, melche den Fall sur den Kassationshof brachte, spricht die Ber­­muthing aus, es sei der unerhörte Kal eingetreten, daß die Er­­mordung birdh Bandalwon und Verdamme gerade in dem­ Augenleite verübt worden sei, als die Rosalie Dolfe sich selber mit dem glei­­chen Projekte umtrug , und daß diese, unter dem Einflusse einer seltsamen Hallucination, an ihre Schuld geglaubt und sie dem Ge­richte eingestanden habe. In ihrem ersten Verhöre am 17. Novem­­ber sagt sie nunmehr aus, sie habe sic nur schuldig bekannt, um sich der Strenge der Untersagungshaft zu entziehen. Ihre ganze Haltung naht übrigens einen unangenehmen Eindruck, und hat an nicht den geringsten romantischn Anstrich. Die beiden Andern, hat soeben eine Aoresfe von König votítt. ke == en Ein Schreiben Franz List’. c, Im Ausschufse des Hiesigen Konservatoriums wurde bekanntlich beschlossen untern Landsmann Dr. Franz 2ipt, nachdem er seinen seit Jahren innegehabten Wohnsig in Weimar aufgegeben und sich gegenwärtig in Rom befindet, einzuladen, sein bleibendes Domizil in Ungarn und wo­möglich in Pest zu nehmen. Auf die diesmalige Aufforderung des Voi­­standes der genannten Anstalt, Sreiherrn Gabriel 9. Procnay, kam nun die folgende Antwort : Rom, am 9. November 1862. Geehrter Herr I­hr gefhäß­­tes Schreiben vom 26. September kam mir erst Ende Oktober zu Händen. Zu dieser V­erspätung trug au mein Gesundheitszustand bet. Möge dies zu meiner Entschuldigung dienen,­­s sei mir vor allem Unseren erlaubt, meinen Dant dafür auszusprechen, daß Sie figg zum Dorfmetscher jener wohlgemeinten und theilnehmenden Ge­fühle machten, welche das Konservatorium des Pelt-Ofner Music­­vereines für mich hegt. Ich bin hierauf um so ftolger, ald mich ein bedauerlicher Borlag merken Heß, wie die allgemeine Meinung zu meinem Nachtheile auf Sirrwege gerietb und mich Biele mißverstan­­den, indem sie nit nur meine Absicht, sondern, was viel mehr ist, auch meine wahrhafte und unerschütterliche Vaterlandsliebe verdäch­­tigten. Dies war In Wirklichkeit die brűtdend le unter den vielerlei Widerwärtigkeiten, welce mich auf meiner Lebensbahn trafen, Áierauf war id­­turdans nicht vorbereitet, nachdem nach und fern mein Herz Reis für unser geliebtes Vaterland flug ! Wie hätte es aber auch anders sein können? Denn wenn ig auch jenes Band nicht In Erwägung söge, welcheg jeden Menschen, beisen Herz am selten Eid if, an sein ‚Vaterland bindet; — fejulle ich nicht dem meinigen eine ganz besonder­e Anhänglichkeit ? Stammt the großent­eils daher nie geringe Kraft, melde ich in mir fühle ? Wer hätte meinen Vater in jene Lage verlegen können, das er mich zur Entwickklung meiner geringen Fähigkeiten nach Wien und Paris zu fehlen vermochte, wenn nicht fon in meiner frühe­­sten Jugend die Munifizenz zahlreicher ungarischer Magnaten, der Grafen: Amade, Szapáry, Erbödy, Mid.Echter­­­házy, Apponyi, des Baron K If fruhibringend geworden­­ wäre ? Später im Jahre 1840, als ich zuerst wieder nach oft zurückkam, war es nicht die erhabene Sympathie meiner Lands­­leute, die mich aus meiner niederen Stellung aufraffend, mich über das gewohnte Niveau meiner Lage emporholt ? Und auch du neuerer Zeit, kann ich es nicht Sr. Eminenz dem Kardinal-Primas von Settovufßig danken, mag eine meiner Kompositionen, welche den Namen „Graner Messe” fürt, bei einem der großartigsten religiösen und nationalen Befte zur Aufführung kommen konnte ? Ja, Se, Eminenz W waren es, melde auf die gegen mich verbreiteten Reden nicht achteten ! Solide Erinnerungen, geehrter Herr, künnen nicht nur nicht erbleiben , ja sie müssen Denjenigen um so enger ans Vaterland f­ieln, der ich durch dieselben so sehr geehrt, aber auch verpflichtet fühlt, und auf den eine solche Wucht der Verantwortung fällt, deren Erhabenheit IQ in vollem Maße und in Bezug auf mich mit ganzer Lebhaftigkeit fühle. Ungarns geistige Welt ist ebenso wie sein Boden überreicht , ebenso fruchtbar und von Bott gleicmäßig gesegnet. Eins wie das andere bedarf einer passenden, regelrechten und einer dem schon der Vollendung zuellenden Sor­fritte ange­­messenen Kultur. Um aber auf den Inhalt Ihres Briefs auf die Musif zu kommen , würde ich mich gewiß im größten Maße belohnt fühlen, wenn ich zur Entma diung derselben in unserem Baterlande etwas beitragen, und fe, wie Sie, geehrter Herr, mir valgen , mi mit meiner voffen Wähigkeit den durch Sie bye, Heiligten Berberforun­­gen, als Rivale der durch Sie errungenen Berbienste , unmittelbar anfcliegen künnte, Do zu meinem tiefsten Bedauern thűrmen sich mir meine Kräfte vollends Ü überfteigende Hinterrisse entgegen, € 8 wäre überflüßig dirselben aufzuzählen, welchen ich mich, obgle ich zögernd, unterwerfen muß. Dog möge mir die Hoffnung gestattet sein, daß jene Verbindlichkeit, welche mich hindert Ihrem gefhästen Aufrufe zu entsprechen , nicht zugleich auch im Gegentage sein wird mit meinem liebsten Mounfde , einst zurückzukehren ins Vaterland nicht in der Gestalt eines flüchtigen Wanderers oder eines unthä­­tigen Greifes , sondern als diffen energischer und treuer Sohn, ber geistert von denselben Gefühlen, von welchen einst Dante erfüllt von seines Sehnsucht nach Florenz ausrief : „Der Dichter fehrt zurück, um dort, wo er einst getauft wurde,, auch ein feldjentuch zu bek fommen,.” Mit der Bitte, dem Ausschuffe des Post - Domner Mufik­­vereins meinen vollen Dank auszubrüden,, verbleibe ich mit ganzer Lohachtung hr getreuer Franz Liftm,p. * Bor dem Affärenhofe des Sommedepartements wird feit ein Vierer verhandelt, der wohl in seiner Art einzig dasteht. Am 13. August 1861 wurde Rosalie Bauline Dotfe, verehe­­lichte Garbin, das Urtheil des Affifenhofes des Norddepartements für schuldig erklärt, ihren Vater ermordet zu haben, und mit Zulassung von mildernden Umständen zu lebenslänglicher Zwangs­­arbeit verurt­eilt. Nicht allein, daß sie durch ihre Antezedentien und eine Reihe von sehr granisenden Sindizien dieser That als becht verdächtig erschien, sondern sie hatte auch vor der Unteruchungsbe­­hörde und vor den Seschworenen sie mit Angabe der Einzelh­iten dieses ichauerlichen Vorfalles als die alleinige Thäterin bekannt. Im Augus dieses Jahres wurde ein gewisser Bandalwon wegen Mordes und Einbruchs zum Tode verurtheilt und bei den Verhand­lungen sagte dessen Ehefrau als Zeugin aus, daß ihr Mann mit einem Anderen, Namens Berhbamme, den Martin Dolfe, den Batır der obengena­nten Rosalie D. ermordet hätten, um ihn seiner ge­­ringen Barschaft, etwa Drei Franc und einer silbernen Uhr, Die sie an einen Vprmager in Noern (Belgien) verkauften, 44 bergaben, die jedenfalls die wirklichen Mörder sind , halten ihre früheren Ge­­ständnisse aufrecht. + In Darts farb Fürzlich der Tall, Kammerherr Rian­­court, wie es hieß, durch Selbstmord. Nun taucht die Nade nicht auf, er ii das Opfer eines Verbrechens geworden. Eine be­­deutende Summe, die seit dem verhängnißnalle Tage seines Todes spurlos verschwunden war, und noch andere verdächtige Umtände sollen zur vorläufigen Seilnehmung dreier seiner Diener B­ran af fung gegeben haben, mean nee E ‘

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