Pester Lloyd - Abendblatt, September 1864 (Jahrgang 11, nr. 199-223)

1864-09-17 / nr. 212

Abendblatt Samstag, 17. September. STR 110) des Pester Lloyd. eft, 1864. Nr. 212. (Die einzelne Hummer Eofiet 4 Er. ő. =.) Telegr. Depeichen des „Pester Lloyd. Berlin, 17. September. Die „Speter'sche Zig." erfährt, daß mit Darmstadt auch Württemberg und Nassau Bevollm­ächtigte nach Berlin senden werde. Die „Boflifche 33." hört, die­ Prager Konferenzen seien nur vorbereitenden Charakters ; Oesterreich werde Wiünsche präzisiven und der preußische Besoikmächtigte warthun, inwieweit Brengen ein Ent­­gegentomanen möglich sei. Nach dem Schluß der Konferez Pre die Kabinete, ob eine Verständigung bezü­glich, der Zolleinigung, möglich ; im­ Bejahungsfalle werden Verhand­­erungen über den Abschlag eines Zoll- und Handelsvertrages anfangen. Kernwort, 7. September. Die Einnahme von Atlanta bestätigt sich. Die Kandidatur Fremonts­ wurde zurü­egezo­gen. Der „Newyork Tribune“ zufolge haben zwischen den Suta­­zisten und den französischen Truppen kürzlich vier Treffen stattgefunden.­ ­ Defter Waaren- und Effertenbörse, Beit, 17. September. Das­ P­roduktengeschäft war heute überaus­­ matt. In Getreide war theils wegen gänzlich mangelnder Zufuhr, theils wegen völlig reservirter Haltung der auswärtigen Käufer der Verkehr umbedeutend ; von Weizen wurden kleinere Vpartien zu ihmer behaupteten Pfeifen verkauft, von den übrigen Früchten it nur Braugeviite­­tt gesucht und mit vollen P­reisen bezahlt! Bon Reps wurden einige Bosten geringerer Qualität mit 4­4 fl bezahlt, gute Qua­­lität. Kohlreps bedin­gt heute nur 514% fl. Min­b­e [und Spiritus unverändert. "Bon Junwetihfen sind wie­derum 500 Bte. in Fäfsern & 91% fl. geschlossen. In Effekten hat ih­nenen Schluß vor Mode ein etwas lebhafteres Geschäft entwickelt . Ob­er Sparkasfeattten wurden heute mit 420 bezahlt , und bleiben zu piesem reife begehrt ; ungarische Affeturanzaftien , in "mehreren Stüden’ mit 500 fl. begeben, erzielten heute 505 fl. und merven biezi ebenfalls’ ge»­aubt Piamnonta-Nadversicherung 278 fl. ‹, ohne Nbaeber ; St. Zitvaner Kohlenverfäh­ren evtl. Rm­p. 155 fl. ©, 165 M., für Tunnelattien sind" wiederum zurückgegangen und heute kaum 60 Fl. für dieselbe zur erreichen. Wiener Böh­eudeweide, 10 Uhr 30 Min.: FKreditaktiei 186.30, 1860er Laie 92.90, 1864er Loje 85.70, Mordbahn 1953, Karl: Lud­wigsbahn 244.50, Staatsbahn 209.75, Stimmung: au, Geschäft unbelebt, Valuten_fest. Baris Schluß: zente 65.90, Staatsbah­n 453, Credit Mob. 1007, piemont. Rente 67.35, Konfols unbekannt. Getreidebericht Der Kornhalle. Best, 17. September. Bei sehr beschränftem Umfaß blie­­ben heute die Preise des Meizens im­­ Wesentlichen unver­­ändert. Man verkaufte 1000 Neben $8/89pfo. Theih­­a 3 fl. 25 fl. und 500 Meizen 89/90pfo. Theih­­a 3 fl. 20 Er., Beides drei Monat. Y. Wien, 16. Septem­ber. Man tt hier über den Cha­­rakter der englischen Geldnote zwar nicht mehr besorgt, weil man weiß, bab . dieselbe theilweise ein Symptom der Friedens­­hoffnungen in Amerika ist, aber, immerhin ist dieselbe durch die Nachwirkung auf unsere Rapiere, auch für die Balutakurse sehr­ em­pfindlich. In der Regel zwingt zwar ein knapper Geld­ stand die Valutaspetulation zu Abgaben von Deviten, die ein Gegengewicht gegen die Nembourje bilden, welche für die aus dem Auslande zurückströmenden Papiere beschafft werden müs­­sen. Heutzutage aber, wo die Balutaspetulation von seiner Be­deutung mehr ist, reichen die auf den Markt kommenden frem­­den Mec­el nicht aus, um der Nachfrage zu genügen und er stellt sich v aber ein Bedarf heraus, der ein Höhergehen der Ba­­hutaturie zur Folge hat. Steigen die Devisen­­ noch um einige Berzent, so konvenirt es dem Auslande dann wieder, seinen Getreidebdarf aus Ungarn zu holen und es kommen dann wieder rende Wechsel auf den Markt, die dann bald wieder ein gewisses Gleichaeiwicht zwoicchen Anbot und Nachfrage her­­stellen, abgesehen davon, da­ der Novembertruppen Millionen flüssig macht, die zum größten Theile set schon zu neuen Bla­cements veriwendet werden. . ... 3noefjen läßt sich nicht in Ab­­rede stellen, daß die Geschäftswelt einer­­c hweren Zeit entgegen­­geht, Die für je­manches Ihm nahe Haus gefährlich werden kann. Am 17. September, Man hat gestern eine weitere Zins­­fußerhöhung, der­ Bank von England erwartet, aber wie es scheint, hat ihh Die Notbwendigkeit einer derartigen allarmirenden Maßregel nicht herausgestellt und ist wen­n auch vorläufig Alles beim­ Alten geblieben. Die Nachricht, dak die Kreditan­walte ihle in der e­lften Stunde von der Kom­kurrenz in der Siebenbürgerbahn zurückge jagen, it von der Börse, weit günstiger aufgenommen wor­­den, als man erwartete. Herr Pidering it nunmehr­ der allei­­nige Konkurrent um die betreffende Konzession. Für die An­­stalt, so wie für Ungarn handelt es ich in der ganzen Frage nur darum, daß die Siebenbürgerbahn gebaut werde. Wenn Dies nun an Dur Herrn Pidering geschieht, so wird_die Theikbahn doc Dadurch einen Werth erlangen, wen sie früher nicht hereilen und­ Die Sveditanstalt mag wirklich Gott danken, daß sie sb in einer Zeit der Geldflemme nicht in ein Baunter­­nehmen engagirt hat, das ihr unter Uimständen sehr große Ver­­legenheiten bereiten Farır. 2rot allem Eifer für die Anteressen der Antalt haben die Leiter derselben unerkiürdiger Weise eine 10 unglückliche Hand, wa man froh sein muß, wenn sie si in kein nur halbwegs gewagtes Geschäft einläßt. Freilich ists dann auch um das Ansehen einer Gesellsschaft, die über sechzig Mil­­lionen Gulden Ak­ienkapital disponirt, geschehen., aber das­ sind Dinge, die nun einmal nicht nut ändern sind. t Bien, 16. September. Die Borberie verkehrte­­u malen Haltung. Das Geschäft in Kreditaktien war­ ganz dentend ; gemacht wurde 186.70, Nordbahnaktien und Staats­­waren fest; erstere gingen von 1962 auf 1966, Staatsbahn von 208.50 auf 209.75, Karl » Ludwigsbahn 246, 246 °%. Um 111% Uhr notigten Kredit 186.70, Nordbahn 1965, Staatsbahn 209.50, Karl- Ludwigsbahn 246 °. Das Mittagsgeschäft war bei Daniel an alten Neuigkeiten ebenfalls ruhig. Kredit hielten sich bei 186,50, 186,60, Staats­­bahn bei 209.25 bis 209,50, Nordbahn 1965, 1961, 1962. Jm­ Karl-Ludwigbahn wurde 246 °, 246%, gemacht. Staatsfonds etwas fester; National 79.40, 79,50, operzentige Metallinus 71.30, 71,40, 1860er Lofe 03,30, 1864er YVole 86, 80.10, Banfattien 777. In böhm­ischen Westbahn war zwischen 164 und 164.75 das Geschäft ziemlich lebhaft. Krevit­ole 129. Devisen und Baz­luten­ waren zu den höheren gestrigen Chlupfurien gefragt, Von den 116, Dufaten 5.52, Napoleonsp­or 9.58, "Silber viel gesucht, 116 Geld. preußische Kastenanweihungen 1,73%, bis 1.7417. Halb 1 Uhr : Krepitaftien 136.60, Nordbahn 1962, Staatsbahn 209.25, Karl-Zudiingbahn. 246.25, Schuh in Krebitz­aftien. 186.30, Nordbahn 1959, Staatsbahn 209.25 ,­­ 1860er Rufe 93.20­, 1864er Koje 85.87, Kreditlose 129, London 116, Silber. 115.75. — Weder den Stand der Siebenbürger Bahn­­angelegenheit bringt die „Delterr. Ztg.“ ferner Folgende Mittheilungen : Die Herren Bidering und Genossen haben nicht bios den geforderten Betrag als Kaution erlegt, sondern eine noch höhere Summe im Belaufe von 2.500,000 fl. je wir erfahren, befinden sich darunter 600,000 fl. unterreichische Staats­­papiere. Da die Kreditanstalt freiwillig ihr Offert mit dem­ ge­­steigen Tage zurückgezogen hat und das Handelsministerium nichts dagegen einzuwenden vermochte, 19 ist nunmehr Herr. Pi­­chering der einzige und alleinige Konkurrent um die betreffende Konzessen. Die Unterhandlungen zwischen dem Leiter des Han­­delsministeriums und dem Vertreter des Finanzministeriums, Ministerialrath) Herrn Gobbi einerseits , und den Vertretern Der Londoner Konzessionswerber andererseits werden ununterbrochen fortgefagt­, dürften jedoch noc einige Tage Zeit in Anspruch nehmen, da mehrere wesentliche Differenzen bei einzelnen Stipu­­lationen der Konzessionsurkunde auftauchen. So sollte betreffs der Binsengarantie der bisher bestandene Wortlaut anderer Un­­ternehmungen beibehalten werden, wonach es zu Streitigkeiten­­ wegen­­ der Zuschukleistung und N­uszahlung der fälligen Zins­ foupons auch bei dieser Bahn kommen müßte . Die Vertreter des Konzessionswerbers lehnten Diese Jaslung des­ Paragraphes entsieden ab und bestehen auf die rechtzeitige Auszahlung des etwa benöthigten Zuhufses und nachträgliche Prüfung der Rech­nungen. Wie wir von anderer Seite hören, st­auch wegen der Stellung und Amtirung des landesfürstlichen Kommissärs eine längere Diskussion geführt worden , welchem die vollständigste Einsicht in die Gebahrung, die Cinsprache bei Beichlitten , Die Kontrolle und vergl. gewahrt ist, der aber nicht nachträgige früher gutgeheißene und unter seiner, wenn auch jollschweigen­­den Gutheidung ausgeführte Arbeiten beanstanden dürfte. — Die Unterhandlungen werden erst künftige Mode zum Abschluß gelangen, und wenn nicht neue unvorhergesehene Differenzen in den Stipulationen auftauchen, fand Herrn Bidering die Sons­zession zum Bau der­ Siebenbürger Bahıı nicht vorenthalten erden. Berlefurg. Bei der am 15. b. stattgehabten Verleiuung dr Fürste Balffye LoTe wurden folgende größere Tre­­fer gezogen : Nr. 20788 gewinnt 50,000 ff. Nr. 59230 ge­winnt 2000 ffr, Nr. 33611 gewinnt 2000 F., Nr.­­85309 und 64800 gewinnen je 440 ., Nr. 6855, 45641 , 57026, 57529, 77805. gewinnen je. 200 fl. — Durch Beschluß des Ministerrathes sind die Erolu­­tionen, welche das­ Finanzministerium wegen der angeblichen Steuerrückstände gegen die­ niederösterreichische Essompter­gesellsshaft verfügt hatte, sijtirt worden, und der Finanz­­minister bereitet, wie man sagt, eine Novelle zum Steuergeseß für die nächste Reichsrathsression vor. — die Wiener Leihbbank eröffnet am 19. o. Mt. ihren Betrieb. Berlin, 16. September. 1860er Loje 8018, National 68%/,, Staatsbahn 1121, Kreditak­ten 80 ° , böhm. Mestbahn 7114, 1864er 2oje 50, G Silberanlehen 75%, Karl = Ludwigsbahn 1061/9. Schluß matt, aber ‚Steigend. Frankfurt, 16. September. " Wien 101 Brief, Na­­tionalanl. 66%, Staatsbahn 214, Kreditaktien 137, 1860er Qoie 79%, 1864er oje 86%, B. , Silberansehen 75%. Paris, 16. September. Kurs von 1 Uhr... Sperzentige Mente. 65,95 coupon detache, Staatsbahn 452 , Credit Mod. 1010, gomb. 535, Konfols 883%. Paris, 15. September Abends. Dem eben erschienenen MWocenbanfausweise zufolge hat­ eine Vermehrung des Vorte­­feuilles um 1514 Millionen Sre3., ber Bankbillets um 92, Mil­­lionen, eine Verminderung des Metallvorrathes um 72, Mill., sowie der­ besonderen Stonti um 615­ Millionen stattgefunden und sind die Vorihiiffe unverändert geblieben. Berlin, 15. September. Roggen niedriger. Gent. Off. 3174 , Di. : Nov. 32, Nov. Dez. 32%, April - Mai 34. Spiritus niedriger, Sept.:Oft. 13%, Oft.-Nov. 13%, Nov.:Dez. 132/, April-Mai 14%. R­üb­e­­­billiger, Sept.-Oft. 113/, April-M­ai 12! Var. ; Parid, 14. September. Mehl 6 Marken - visponibel und September Fr. 49, pr. September-Dezember Fr. 49.50, per Sänner-April Fr. 52. Nübel disp. Fr. 110.50, per Rov.­­Dezember Fr. 111.50, pr. Järner-April 1865 Fr. 113. Hamburg, 15. September. Getreidemarktfebr Hau, Blasdisfont troß der Geldervorstrebung der holsteinischen Landesfafle unverändert 71. Riverpool . 15. Septem­ber, verändert. Baumwolle in Wien, 16. September. Aus Prag bat man seine weitere Nachricht, als daß der­ preußische Zoll bevollmächtigte, nachdem Herr v. H­o­c­fast zweimal vierundzwanzig Stunden auf ihn gewartet, dort einzutreffen Die Güte gehabt hat. Die eigentlichen Verhandlungen, übrigens voraussichtlich mehr konversationeller als formeller Natur und ohne irgendwelchen bindenden Charaker, dürften erst heute be­­ginnen. Oesterreich wird, wie man hört, zunächst die Erklärung Preußens, seinerseits einer entsprechenden Modifikation des Art. 31 des französischen Landelsvertrages nicht entgegentreten, sür wie eventuell die Zusicherung, gemeinsam mit Oesterreich Des­­falle in Paris unterhandeln zu wollen, zu erlangen suchen, — und ob nun dieselbe ertheilt­ oder verunweigert wird , in­ jedem Fall dürfte sie entscheidend sein für den Gang der Konferenz­ im Allgemeinen. Ey — Ge Majestät der K­aiser begibt sich, wie schon gemeldet, am Montag nach Ungarn. Die Abfahrt erfolgt, nach einer Mittheilung der „N. Fr. Br.”, Früh 6. Aber mittelst Se­paratzug der Naaber Bahn. Im Gefolge Sr. Maieilität werden sich dem Vernehmen nach befinden : Die Herren Generaladjutan­­ ten FME. Graf v. Creimenille, Graf Coudenhove und Finffiv­­cen, ferner der Kriegsminifter FOL. Nitter 0. Frank, -FME. v. Naav und Oberst Ghylain, sowie mehrerer Generäle, Grabs­ und Oberoffiziere. Unsere gestrige Berliner Originalkorrespondenz ließ bereit­­s einen Zweifel über die voraussichtliche Erfolglosigkeit der­tra­­ger Hollko­nferenz; die Berliner offiziöse „Brov.Korr.“ rechtfertigt diesen Ressimismus vollkommen,, indem sie sagt: „So groß die Bereitswilligkeit unserer Negierung zur An­­knüpfung weiterer, ersprießlicher Handelsbeziehungen mit Dester­­rei it, so darf man doch sehr it Ergeb­­nisse kaum erwarten, da eine engere Ver­­bindung des auf seinen naturgemäßen­­ und unverwüdbaren Grundlagen neu befestigten und durch die Verbindung mit Frankreich in hohem Grade gekräftigten Zollvereins mit Oesterreich nur unter der Vorauslegung möglich ist, d­aßXeiteres eine wesentliche Nenderung seiner ganzen bish­erigen Handelspolitik­ eintreten läßt. ES s­eint hierzu einige Geneigtheit in Wien vorhanden zu sein. Doch dürften­ der Durchführung für erst so sehr große Schwierigkeiten entgegenstehen.” Dagegen it in Berlin von Darmstadt die Anzeige eingetroffen, daß in der Rerson des Obersteuerrathbe Cmalo ein Bevollmächtigter ernannt sei, um über den Anschlus des Groß­­herzogth­ums Helen an den Zollverein in Verhandlung zu tre­­ten. — In Baiern hat zwar Herr v. Schrenf gesagt, er werde nie seinen­ Namen unter den Handelsvertrag mit Frank­­reich leben; mar, gedenkt aber nun ein besonderes Handelsmi­­nisterium zu trei­en, weiten Chef die Unterzeichnung des Ver­­trages übernähme. x. Y. Berlitt , 15. September. Der Stand der Fries­­enskonferenzen wird in wohlunterriteten Streiten nicht von Dänen allein zur Last gelegt. Die vergnügliche Weite, mit welcher­ unsere Kreuzritterliche ft eine zwölfmonatliche Dauer der Verhandlungen verspricht, wird in maßgebenden Negionen getheilt. Sie erzählen mit adjelzudendem Bedauern, bak von Kopenh­agen wenichlimmere Nachrichten ge­nommen. Dänemark werde die P­ropositionen nicht annehmen, zufolge werden der auf die Herzogthümer fallende Antheil der Staatsschuld durch eine verhältnismähige Departition des Aktiv­­vermögens theilweise ausgeglichen­ und an­ Stelle einer speziellen Berechnung in dieser Beziehung ein W­arshauantum treten soll. Ein bezeichnendes Schlaglicht erhält diese Situation dur die mir aus guter Quelle gewordene Mittheilung, daß die preußis­che Regierung, das lange uterregnum in den Herzogtüm­ern vor­sl jehend, Alles vorbereitet, um entschiedene finanzielle und technische Maßtregeln in Sachen des sch­les­­wig-hotssteinischen Kanals herbeizuführen. Dage­­gen wird mit Vorsicht die offiziöse Instruktion anzunehmen sein, das­sie Preußen in der­ Behandlung der Successions­frage durch den deutschen Bund nachgiebiger zeigt und darin Hand in Hand mit Desterreich geht. Politische Mundschau, 17. September. Mir haben unseren Lesern die zahlreichen Manifestationen mitgetheilt, für welche die Bevölkerung von Schleswigs Holstein ihre Abneigung gegen je­de Entscheidung über das Schicial des Landes ohne weffen Einvernehmung aussprach.. Am weitesten in dieser Bez­­iehung ging­ der (über 500 Mitglieder zählende) Schleswig hol­steinische Verein in Kiel; derselbe faßte am 13.D. M. Bei ichlüffe, in welchen auch die fette Spur eines „Ahnlehnens an Preusen“, das andere Versammlungen wenigstens beiläufig zu erwähnen für vathsam hielten, verwisct ist. Diese Beichlüffe lauten : „Ueber die in der schles­wig-holsteinischen Angelegenheit abschwebenden, von Korporationen und Vereinen erörterten Fra­gen facht der Schleswig-holsteinische Verein in Kiel jene Ansicht zusammen in folgenden Sälen: 1. Nach der völligen Bezeini­gung Dänemarks ist jede längere Fortdauer von interi­mistischen Negierungsge­walten des Bun­destags und der deutschen Großmächte ein unberechtigter Eingriff­ in die staatliche Selbst­­ständigkeit und geießliche Ordnung unseres Landes , somit zu­­gleich eine Mitachtung der öffentlichen Rechtsgrundlage Deutsch­­lands . — der Eingriff ist um­so schwerer, weil beharrlich jede Thätigkeit der Landesvertretung und die Organisirung umserer eigenen Wehrkraft verhindert wird. 2. Das Bundesrecht nicht minder, wie die Sorge für Sicerstellung der Früchte des Nries ges, und die Achtung vor den Grundpfeilern monarchischer Deh­­nung gebieten deshalb von leitenden Großmäcten und allen übrigen Bundesregierungen,, nunmehr auf das schleu­­nigste die Erbfolgefrage, durch die bereits laut Bun­­desbeschluß vom 2. Juni d. 3. gesicterte Anerkennung unseres Ser. 3093 zum Abschluß zu bringen, daher eine kurze Brätiufiofeift für den Nachweis der nachträglich erhobenen Erbansprüche des Grohher: 3098 von Oldenburg zu bestimmen, und darnach ohne Verzögerung Beschluß zu fassen. 3) Jeder, ohne Zustimmung des Kürzen und der verfassungsmäßigen Landesversammlung Schleswig:hol­­steing, wie ohne Genehmigung des Bundestags abgeschlossene Frieden wird eben­so wenig rechteverbindlich werden, wie das Londoner Protokoll es war, vielmehr nur zu neuem Wider­­stand Schleswig,Holsteins und­ weiteren unberechenbaren Ver­­widelungen führen. 4) Mit großer Besorgniß erfüllt uns schon die Verhandlung über die wictigsten und vermideltsten Le­­benspunkte ohne jeden Beirath, fachkundiger Vertrauensmänner unseres Landes, wie viel mehr gar die Zuziehung eines Mannes wie Baron Sheel:Pleifen, der gerade durch seine ge­­­genwärtige Haltung das frühere Vertrauen gänzlich lee "bat; — mas bis fest über den Gang der finanziellen Berhanog

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