Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1864 (Jahrgang 11, nr. 224-248)

1864-10-10 / nr. 231

Mpemlblsattdes«"Peslet-L10«ycl. .-Montag,l0.0ktober. Ar. 281. {Die einzelne Hummer Fortet ( Br. 6. 28.) Pest, 1864, ———....»-.i··—. Telegr.Depefchedes»PesterLloyv.« Wiese,10.Oktob­r.Ein bedmim­meS Sym­­plans die»Staat«-Korrespondenz«wird heute nach­drücklich demenirken,daß Graf Nechberg im Minister M­Dsite-Verständigung mit Frankreich entgegen sei. Pester Waaren-und Effektenbörse. «»DeK­ 10.Oktober.Gesch­äftruegen des israelitischen ·Vetteignung»3 tagesnominell. Wikner Börsendepesche:Kreditaktien177, 1860exLoje90 20,1864e281,Nordbahn 1875,Sänc­ts­­sbahn 200 50 Nominell,unbesucht,lan,Devisensteife«c. Neuerliche Gesc­chte von einer Londoneriskantoerhhöhung· Getreidebericht der Korhalle. Oesi,x0.tirol­er.Des hohen iisraelitischen FeiertagesZ wennst an­ der Kom­halle heute kein Geschäft gemacht und daher kein Umfall protokollirt worden. Y.fBien, 9. Oktober. GZ ist in ben siebten Tagen neuer­­dings behauptet worden, daß man dur eine Erhöhung ve Bantzinsfukes dem Radströmen der österreichischen Ghetten Einhalt thun könnte. Daß es eine wahre Kalamität ist, wenn uns jeder Börsentag neue Kaufprozes vom Auslande bringt , wird sicherlich Niemand in Abrede stellen, aber er bleibt wenn doch noch immer sehr problematisch, ob die Verscheuerung des Geldes der richtige Meg wäre, um dieser Leberfluthung des Darstes Einhalt zu thun. Warum verkauft denn eigentlich das Ausland seine österreichisichen Effekten ? Einerseits um Geld zu bekommen, andererseits aber auch, weil er hofft, die Gifetten, die es fest auf den Markt bringt, im gegebenen Momente mie­­der billiger zurücaulaufen. Angenommen man, man hätte den Zinstuß hier erhöht, so wäre ein noch größerer Rüdgang der apiere die nächste Konsequenz eines solchen Schrittes, so hätte die sichere Augsicht auf einen noch weiteren Rüdgang verseilen so viel Wahrscheinlichkeit für Das Musland. Daß es sehr­ proble­­matisch it , ob sz ver Bem­uhung widerstehen künnte, weit noch zu realisiren. Im Gegentheil darf man­ annehmen, daß die Verkaufzgrotes nicht abnehm­en werden, mein an die Bant Die Beldnoth fünftlich vermehren wollte und muß daher wün­­schen, das die Banfdirektion sich nicht dazu drängen läßt, an ihrer­ gegenwärtigen reservirten Haltung herauszutreten .Und nun­ endlich die Machtkeile, die eine Erhöhung des Zinsfußes für die Geschäftswelt im Allnemeinen hätte! Warum soll man dem Handel und der Industrie jene Mittel entziehen, auf welche er einen ganz legitimen Anspruch hat . . Wenn die Bankk­ef­­tion sich mie bisher mit einer Strengen Bensur begnügt und zu verhindern, sucht, daß­ ihre­ Geldmittel zur Entwerthung ihrer Noten verwendet werden, so hat sie ihre Pflicht zur Genüge erfüllt, ... An einer der besten Bankfigungen ist übrigens die Erhöhung des Einsiuhes abgelehnt worden.­­ «-«.-..-..­­­­ t Wien, 8. Oktober. Das Borgerhhäft war we­gen Geldmangel matt gestimmt ; starre Depotkfündigungen, welche befannt wurden, veranlaßten ein Ausgebot in allen Effek­­ten. Kreditartien wien von 178.40 bis 177.60, Staatsbahn- Aktien von 203 bis 202 °%, 1:60er 2ofe von 90.70 bis 90.10, Rarl:Qupmwigebahnaftien hielten sich zu 238.25 bis 238.50. Auch die Börse folgte einer meichenden Tendenz, obgleich fs der Gelb­­markt später ziemli leicht gestaltete. Kreditaftien bewegten sich zwischen 177.70 und 178.40, Staatsbahnaftien zwischen 201.75 und 202.25, in 1860er Solen wurde 90 bis 90.25, in 1864er Lofen 31.10 bis 81.30 gemacht. Verglichen mit den aeftrigen Mittanakim­en Stellt fd Für Kreditaktien eine Einbuße von 2 ft. und für Sose ohne Unterschied von 7% bis 1 pCt. heraus. Gleichzeitig brüten sich an verzinsliche Staatsfonds um *ıo bis­­ 4 pCt Konvertirte 65.65, 65.50, Nationalanlehen 78.65, 78.4) , während 5rCt. Metalliques für fremde Rechnung bis 69.10 abgegeben wurden. Grundentlastungsobligationen fielen, namentlich ungarische ,­­Siebenbürger und Bufolinaer, um 3/4 bis 1%. pCt. Imbustineaftien waren kaum anzubringen, Cs: fomptealtien 603, um 9 fl. billiger, Vanfaftien 766 um 3 fl rückgängig, Mopdaltien um 5 fl. und die subventionisten Bah­­nen um 1 bis 2 fl. Erklärungefurie 187.20, 187.40, Kreditak­­tien 177.70 bis 177.80. Devisen und Baliten stiegen um '/ 413 ?A vot., London 116,50 bis 116.75, Baris 46.15 , 46.30, Lüber 116% bis 116%. An der A­bendbörse machte sih auf mehrere Käufe, welche ausgeführt wurden, eine etwas bessere Stimmung geltend. Streditaltien 178.20, 179, Karl-$ub­­wiggbahnartien 238,50, 259.25, 1860er Sofe 90,50 , 90.90, 1864er 81,45, 81.75, Nordbahnaktien 1887, 1890 ; nur Staats­­bahnaktien zeigten sich vernachlässigt, 202.25, 203, 202%. Schlaf um halb 7 Uhr : Kreditaktien 178.70 bis 178.80, Nordbahnak­­tien 1890 Die 1892, Karl-Lud­wigsbahnaktien 239 bis 239.25, 1850er Laie 90 90 bis 90.91, 1864er £ oie 81.60 bis 81.70.. — 9. Oktober. Im heutigen nur sehr geringen Pri­­vatverk­­ehr waren Staatsbahn lau und gingen von 201 bis 19994 und blieben 20014; Kredit 177.70 bis 17660 .ge­­handelt, schließen 176.90—177, Bruhtbörse Das Geschäft war in allen Frucht­­gattungen von geringem Umfange. In Weizen vermochten Gig­­ner mit höheren Forderungen nicht durchzubringen und it­tem im späteren Verlaufe der Börse auch mit einiger Nachgie­­bigkeit seine Raufluft anzuregen.­­63 behaupteten sich Die vor­­wöchentlichen Breite : Granater Sofo Raab B9pfb. 3 fl. 25—30 fr., Umfas 20,000 Meken. Korn erlangte etwwas höhere Breite, hatte jdoch nur se­r Schmaden Ablak. Elovatiiches Iofo Wien 32pfo. 2 fl. 70 Fr. Gerste drühte sich um 6—8 fr. im Preise. Ungarische fofo Preßburg 72pfd. 1 fl. 90 Er., flovatikhe Toto PVrenburg 72pfd. 2 fl. 15 fr, mährische lofo Wien 73pfo. 2 fl. 25 Tr. per alla. Hafer vertheuerte sich um einige Kreuzer. Ungarisher­­ olo Raab 49pfb. 1 fl. 30 Fr. — Die Bantp von England hat den Di­­tent auf 1­0 Berzent erhöht. — Weder die Ginzeinheiten des bereits angekündigten neuen Steueransehens vernimmt die „D. B." gol wendet : Mie bekommt, bat Herr v. Blener, von seinem echten Silberanlehen ver neunzig Millionen nur dreißig an den Mann populsatú für den Net wurde ein Syndifat , bestehend aus dem Konsortium , welches die dreißig Millionen übernahm, und dem Finanzministerium gebildet. Da auch auf diesem Wege die sech­zig Milionen nicht zu begeben waren, so hat Herr v. Biener im Einvernehmen mit jenem Konsortium beschlossen: Von dem leg­ten Silberansehen werden dreißig Millionen zurückgezogen, derart, daß davon zehn Millionen von der an das Konsortium verkauf­­ten Sunıne, zwanzig Millionen auf den dem Finanzminister ge­­bliebenen Meit von sechzig Millionen entfallen ; für diese dreißig Millionen Gulden­ wird ein Steueranlehen ausgeschrieben , und zwar derart, daß das Konsortium zehn Millionen übernimmt, den Neft­ von zwanzig Millionen der inanzminister behält. Uedersteigen die SS iptier­en­nen Betrag von dreißig Millionen, so werden Die zehn Millionen des Konsortiums um den Ueber­­­hub vermindert. MS Tag des Grigernens ist, wie gesagt, der nächste Diem tag bestimmt, doch wird noch die Ankunft des im Yi­mweilenden Seftionsels Baron Brentano erwartet. Die­ Nachzahlung­ beginnt nach fünf Jahren. · j — PeG Staatsschuldb­kontrollkommis­sion des Heilisrathbes veröffentlicht den Ausweis über den Stand der gesammt­en Staatsschuld mit Ende des Monats Ayrilli Grindent­..Syuld 521.548 868, » 26.077,443 ···sp.nis,6.Oktober.Mehlstation an Weisenmatter, Preise schwanken v van 243 bis 27.50pcr 120.5 k­lo nach Qual, Roggen,Gerste und­ i­aferstill.Rübölin unveränderter,fester Halt 1111g,beso­nders au­f Liefern mit das Geschäft ist still Roh­­zuklerpreishaltend,Fuss-.Spiritus-leblos,aber fest,diss­.i. Fr.70,Jkov.-Dez.zs.6730. ·London·t·s·,7.Oktober.·Getreidemark­.«Weitere nominellensicher haferfester,sonst unverändert.——Schönes Wetter—Tsch­eneste Bankauweisergibt einen Me­­tallwo­rkId­pnon 12.1­98,21(),einen Notenumlauf von 21.353,615 Pfd.set.,also eine Abnahm­e des Baarvorraths u 111122,913, woähren­d der Notenumlauf um 1.113,590 Pfd.St.zugenom­­men hat. Hamburg, 7. Okober. Getrei­demarkt Mei­ßen unverändert Roggen, Inhaber ab preußischen Ditseehäfen halten eher fester. Der Oktober 26? 5. Mai 27% fest: Kaffee ruhig, Zink­stifte, Nisterdam, 7. Oktober. Getreidemarkt, Wei­­zen Still, Moager lose unverändert, Konsumgeschäft, Renz fest, aber geschiftzios, Nibdl Herbst 40%, Frühjahr 42%. Liverpool, 7. Oktober. Ba­ummwoll­e. 5000 Ballen Umfab. In Folge des wenig, günstigen Bankaus­weises war der Markt filler. Zechenumlas 39,130 Ballen. Middling Upland 26%, fair Dhollerah 17, mirpling fair Dholierah 151%, god midbling Dholleral 14 °­, fair Bengal 10%, Scinde 101%. Paris, 5. Oktober. Schlußkurse: 3perzent. Nente 65.40, 4l­yerz. rente 92.40, Staatsbahn 486, Credit Mobilier 915, Lombarden 513 , Konsois 88'­ gemeldet. Piemonteftihe Rente 66.30. Erhr­matt. Berlin, 8. Oktober. Stein. Anleihe 10144, 65perzent. Met. 69", Wien 8475, 1860er Lore 767%, National 67%%, Staatsbahn A152, Kreditak­ten 76, böhm­ishe Mestbahnaktien 67% , 1864er Lore 4614, 1864er G Silberanlehen 741%, galiz­sische Bahn 102. Die Bank nimmt Lombard mit 71% Berz- Börse sehr matt. Schluß­felter. Frankfurt , 8. Oktober. Operz. Metall. 575, Anleihe vom Jahre 1859 77%­, Wien 997% Brief, Bantattien 769 B., 1854er Lofe 73 B., National 65, Staatsbahn 209 P., Kre­­ditaktien 177%, 1860er Rose 771/,, 1864er nie 80%­,. Stanffuet, 9. Oitober, Fünfperz, Metalliques 57Y,, Anleihe vom Sabre 1859 77%, Wien 10048 Brief, Bantat­­tien 704, 185er Rose 721%, National 6494, Kreditak­ien 176, 1860er Rofe 767%, 1864er Role 81%. Berlin, 8. Oktober. Die Bank b­ombardirt mit 7­. Berzent. Getreidemark­t. Roggen fest, Oft. 3942 , DE. Nov. 3315, Nov..Dez. 33%, April:Mai 351%. Spiritus matt, Oft. 14, Oft.:Nov. 13%, Nov. De. 18 °%5, April : Mai 147%. Rübel fest, Oft. 12V, April Mat 128/94. Bredlen,, S. Oktober. (Amtsiher BPropuften Börsenbericht) Weizen. pr. Oktober 50 Thlr. Br. Roggen feiter, pr. Oktober 32 Thle., Dezember-Januar 817/2 Zhlr. 6., April : Mat 33—32?% Thlr. bez. Gerstepr. Oft. 31 The. Br. Hafer pr. Oktober 33 Zhlr. 6. Rep­pr. Oktober 100 Thlr. Br. Rabat fil, Iofo 121% Thlr. Br., Ypril-Mai 12%, The. 6. Spiritus behauptet, Iofo 1814 Zhlr. ©, November-Dezember 134; Thlr. 6., April-Mai 187/15 Thlr. Zint felt, ohne Umfat. == Weder die Barlomwiß’er Synode berichtet die „Gen.:Korr.“ : Die Synode hat nunmehr ihre Arbeiten vollends ge­­schlossen, indem die Regelung der hierarchisschen Stellung der Bulowina auf Grund des vom Bischof Hadrian erstatteten Gutachtens in Folge eines eingelangten Staatsministe­­rial­ Erlaffes falen gelassen wurde ; die einzelnen Sy­­nodalmitglieder sind bereits in ihre respektive Heimat abgereist. Die Alten und Protokolle der Synode befinden sich auf dem Wege nach Wien, wo sie einer genauen meritorischen Prüfung seitens­ der Negierung begegnen werden. Nach der persönlichen Aussage von Synodalmitgliedern herrieht unter diesen Die Anz­eit vor, da­ die Synode Ende des Jahres wieder zusammenbe­­rufen w­erden wird, und dab ihr dann die Alten mit den Be­­merkungen der Regierung zurückgestellt werden sollen. Weder die bevorstehende Einberufung des Reichsra­­thes wird gemeldet, daß der darauf bezügliche Vertrag des Staatsministers am 7. b. an den Kaiser nach Sihl befördert wurde, nachdem man ji in der rechten Sikung des Ministerra­­thes für den 8. November als ersten Sisungstag geeinigt hatte. » ·13ksache der Verzögerung war die Feststellung des Modu­ 3, wiedick Verhandlungen des weiteren von jenen des engeren Reichsratbes der Zeit nach getrennt w werden sollten.einer wirdnutgetheilt,daß zuerst dem weiteren Reichsrat·das Pu·dgetpro·1865,die Konzession,respektive Subven­­twirrung der Siebenbürger Eisenbahn und der R­echnungsabschluss pro 1862 vorgelegt werden­ durften,nach deren Erledigung der engere Reichsrath die anderen,namentlich die Ju­sti­zvorlagen,beraihen wird.­­Gerüchte über eine Ministerkrise nannten bereits Bach und Hübner als Nachfolger Rechberg’s.Unsere obikte Wiener Korkespostdenz weist diesen Versionen jedoch den gebüh­­renden Werth an:Graf Rechberg scheint eben gleichfalls in ein freundliches Unterhandeln mit Frankreich gewilligt zu haben.— Dagegen scheint man mit Preußen in der Zollfrage ernst­­lich grollen zu­ wollen;Anlaß ist wahrlich genug dazu vorhanden. In der»Const.Dest-Z.«lesen wir hierüber: Die Zollkonferenzen in Prag sollen,nacheinend Berlitzer Telegramm,nächstens wieder beginnen.·Wir würden höchlich be­­dauern,wenn diese Nachricht sich bestätigen sollte.In einer Minsterkonferenz,welche vorgestern über diese Angeleenheit ab­­gehalten wurde,scheint man noch zu keinem Endentschlüsse ge­­langt zu sein,oder­ es wird noch die Ankunft Sr.Majeståtec­­w­artet,ehe der Beschluß zum Vollzug gelangt.Wir können nicht glauben,daß er dahingerichtet sein werde,den neuesten Anforderungenneußens,(welche­ den Verzicht auf das vertrags­­­­äßige Eintrittsrecht verlangen),eigentlich dem­ Rückzug seinerzonsagern und Versprechungen,die Sanktion zu ertheilen ein veutiches Blatt meldet, daß die Konfer­renden in Brag Anfangs über die erheblichsten Punkte ein Einverständniß erzielt hätten ; aber Herr v. Saffelbak erhielt, nach­de­m dieses Einverständniß erzielt war, neueste Instenktionen aus Berlin, deren Ausfertigungsdatum mit aus dem­ Altenstüden der Diplomatie, in­ Verbindung, stehen dürfte, die ihn zur Zurück­ie­­ung bereits gemachter K­onzessionen veranlasten­ . . Oesterreich hat bekannt­­lich zuleßt zwei Barbedingungen gestellt ehe 22 fl in weitere Verhandlungen­­ einließ.. Her­r. Bismarc, den seine österreichischen Parteigänger keinen Fachmann , aber einen Edelmann nennen, sagte halb... „Ja“ „dazu. Alllein alle Anzeichen deuten darauf hin, daß­ Breuken durch den Sieg vom 1..Oktober in der Zolliache und durch die Kon­vention vom 15. September sich veransacht sieht, ohne Habsicht auf Oesterreich seine Wege allein zu wandeln.­­ Zollkartell und Verkehrserleichterungen sind bedeutungslose ‚Nebdensarten. Wir glauben im Namen einer sehr großen Partei zu sprechen, wenn wir, nach dieser Sachlage, ein Zurückgieichen Oester­­reichs auf sich und die Nichterneuerung der Roll­onferenz befürworten.“ Berliner Blätter berichten triumphirend : Die ohier selbst stattfindenden Bollvereinsverhandlungen werden wahrscheinlic­­­hon in nächster Mode geschlossen werden ; man glaubt, da­ die Ratifikation des französischen Handelsvertrages noch wäh­­rend der Anwesenheit des Hrn. v. Bismarc in Frankreich erfol­­gen könne.­­ £ , Rorunt" meldet unterm 7. Oitober: Se. Erzellenz der Feldzeugmeister Benedek ist gestern Nachmittags von seiner galizischen Rundreise incognito in Blannfenburg angelangt. = Bien, 9. Oitober. Ich bin heute — allerdings immer noch mit einiger Reserve — in der Lage, ge: von einer überraschenden Wendung unserer Botitis in Bezug auf die Franfos-italienische Konven­­tion Mittheilung zu machen. Am verflossenen Freitag war Ministerrath Gegenstand der Berathung die Stellung Oester­­reich zur Konvention. Die Meinung, melde das Bedürfnis einer Annäherung an Frankreich und einer Verständigung mit dieser Macht vertrat , soll in der Majorität gemesen sein. € 3 scheint, daß der Staatsminister v. © 5­merling mit Rück­­sicht auf die innere Cage des Reiches das Bedürfniß einer friedlichen Auseinenverfegung betont, während dr Minister des Neußern, Graf Niehberg, die bisherige Politik der Lega­­tion verte­idigt. Wenigstens ist es aufgefallen, dass der Beschuß, die Armeereduktion nicht zu fiftiren, mit der Madiehr des Staatsministers zusammenfällt. Gedrigens darf man diese Wendung, über welche gestern nur unbestimmte Aus­deutungen zu vernehmen h­aren, die aber heute in bestimmterer Weise erzählt wird, nicht irrig auffallen. Venedig ist cin noli me tanrere. Man erzählt, daß der Staatsminister geäu­­ßert habe, „er wolle lieber als­gemeiner Soldat unter Benedet dienen, als in die Herausgabe Venedigs willigen.” Auf die venetianische Frage, die nur außerhalb Oesterreichs, gewiß aber am allerwenigsten im Kabinett des Kaisers einfu­rt, begiebt sich daher die Wendung nicht im Entferntesten. Dieselbe kann nur den Sinn haben, dak man „mit ihh reden läst", d. h. mit Frankreich eventuell verhandelt und zu dieser Macht in ein leids­liches Verhältniß in Bezug auf Italien zu kommen trachtet. Ad möchte auch nicht einmal sagen, es sei darunter fen Die Anerkennung Italiens verstanden. Das „Wie­ der Auseinanderseßung wird sich finden ; genug, daß die Stimmunn vorerst dem Westen zugeneigter ist. Auch möchte ich nicht unerz­wähnt lassen, daß der Ministerrath in Ab­wesenheit Sr. Majestät gehalten wurde und daß die schirchliche Richtung der Rolitit doch wohl unter dem unmittelbaren Boris Str. Majestät festgestellt werden dürfte. Man kann anmehmen, wa, wo nicht alle Strömungen in der gleichen Richtung ih Fewegen werden. Aber ein Symptom, das auch bag­ans unwärz­­tige Amt sich einer etwas beruhigteren Anschauung­ der Lage hinzugeben beginnt, möchten wir darin erbliden, hab man in diesen Kreisen einen Artikel der „Militär-Rettung”, in welcher der Munich nach einem neuen italienischen Kriege ausgeb­rochen ist, entschieden desavouirt und als Privatmeinung kennzeichnet. Daß die Stellung des Grafen Rechberg, erschü­ttert sei — mie 28 heit — möchten wir übrigens bezweifeln. Die­sen Tage werden wohl nähere Yufschlüfie bringen. u · Die H«­auptü­bersich­t gibt folgenden Ausweis in österr.Währ.: Koni ältere Schuld 49.()·H,014,einjähr.Zinsen 855,292 ,,neuere»2,285.543,095, » 102,518,889 Schivebende Schuld _ 158.866,172, A 7.741,260 für fällige Nüahlun­­am, Entschältigungen x. 15.642,915,­­ 761,372 Schuld DS lomb.ven. Königreiches 65,823,180,­­ 3.264,855 Hauptsumme 2,573.9 ° 4,376 E 115.141,668

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