Pester Lloyd, November 1864 (Jahrgang 11, nr. 250-274)

1864-11-22 / nr. 267

Telegr.Fep-schendsessekäcrsloyd. Wien,21.November.Die,,Neue Fr.-Presse«bringt ein Telegramm­ von Queenötown,wornach Lincoln mit grös­ster Majorität wiedergewählt wird.In Newyork herrscht Jubel.Der Kongreß ist überwiesend republikanisch.(Die Whatebinds Depesche wurde in Wien um 120.10M.aufgegeben, Usfjs doch erst umso 10M.,folglich volle drei Stunden,nachdem sie aufgegeben wurden,in PesteM sodaß sie im Abendblatte,für welches sie bestimmt war nicht mehr veröffentlicht werden konnte.D.R.­ Dien,21.November.Albeuvbörse.Kreditaktien 17s«..70» 1860a Loses4,1864erLose 83.70,Nordbahn 1908,Karl-Lud­­wigebahn 235.90 , Staatsbahn 206.70, böhmische M Westbahn 167.30, Staatsbahn animirt, Anderes stil. Anfangsrente 64.95, Credit Mobi­­ier 887, Ronfols 90, piemont. Rente 65.20. Von Berlin m wurben Kreditaktien 75 °/,, 1860er Lofe 807% , 1864er Lofe 481/, , "Staatsbahn 1181 ; von­ Frankfurt Kreditaktien 176, 1860er Lofe 30% , 1864er Lofe 84!/, gemeldet. Zur Tagesgefichte. Zeit, 21. November. Sieber Tag fast bringt für Herrn Dronin de Lhuns eine Niederlage. AR vor Kurzem die von ihm inspirirte „France" die Rede Lamarmora’s in harten Worten kommentirte, richtete der Kaiser an seinen Minister ein Telegramm des In­­halts : „Di Sprache ver „France" ist bedauerlich" — ein Winz, den Herr Drouin gewiß verstanden hat, umso mehr als er die Nachricht dir „France" von den vier, den Freunden Italiens ungünstigen französischen Noten durch­ den gouvernementalen „Con­­stitutionnel“ dementiven Lassen mußte, weil man auf das Verlangen des italienischen Ministeriums von Beschluß faßte, sie als nicht erfolgt zu betrachten. — Herr Drouin, schreibt ein Korrespon­­dent der „U. WA. 3.", beabsichtigt nach dem Schluß der Dis­­kussion in Zurin an­deren Mallaret eine berichtigende und theilweise protestirende Depetche zu richten, welche seine Bünfte als den legten Willen des Kaisers aufrecht­erhält und die Depetche sofort zu veröffentlichen. Unterbleibt die Absen­­dung oder Veröffentlichung verselben, so autorisirt der Kaiser die Vermuthung, daß eine Gebanten und Absichten von Tu­­riner Auslegungen näher stehen als von fünf P­unkten des Herrn Drouin de Cups, und daß der geheime Vertrag, worauf Yamarmorı, ohne es vielleicht zu wollen, umgespielt hat, wirklich mit Umgehung des Herr Drouin de Yhuys besteht. Die Demission des Ministers versiegt ich dann von selbst. — Den neuesten Geschehnissen nach it nahezu mit Bestimmtheit anzunehmen, daß auch nach dem Schluß der Debatte in Turin seine Veröffentlichung einer Drouin’schen Note stattfinden wird ; ob aber deshalb auch ihr "Verfasser fest" schon von der diplo­­matischen Bühne abtreten wird, möchten wir noch bezweifeln. Die Wiederwahl Lincoln’s zum Präsiden­­ten, welche unser Telegramm an der Spike des Blattes als bestimmt meldet, fand unter enormer Theilnahme statt ; in New­port wurden beinahe 130,000 Stimmgeber registrirt, während dort noch niemals 100,000 Stimmen abgegeben wur­­den... — in einer New Yorker Korrespondenz vom 5. d., — also wenige Tage vor dem Wahltermin, — lesen wir : Folgen­­des ist Die Zahl der Stimmen , welche die verschiedenen Staa­­ten bei der Präsidentenwahl abzugeben haben Californien 5, Connecticut 6, Delaware 3, Ilinois 16, Rupione 13 , Oma 8, Kansas 3, Kentucky 11, Maine­ 7, Maryland 7, Massachu­­setts 12, Michigan 8, Minnesota 4, Missouri 11, New-Hamp­­shire 5, Ne­w-Jersey 7, New-Norf 33, Ohio 21, Oregon 3, Pennsylvanien 26, Rhode Island 4, Vermont 5, Wisconsin 8, West-Virginia 5, zusammen 24 Staaten mit 231 Stimmen. Außerdem werden vielleicht von Louisiana 7, Tennessee 10 und Nevada 3 Stimmen abgegeben. Georgia, Mississippi, Nord- und Siüd-Carolina, Texas und Air- Alabama, Arkansas , Florida, ginta stimmen­ nicht. Wenn die drei obengenannten zweifelhaften­­ Staaten nicht stimmen , bedarf der erfolgreiche Kandidat 116 Stimmen. Uebrigens ist die Wiederwahl Lincoln’s nicht das einzige, für die Union günstige Ereigniß der legten Zeit ; das Sternen­­banner ist soeben auch un einen Staat reicher geworden, um das im Nord­westen gelegene Nevada. Die Vertheidigung in dem Berliner Polen­ progesle­ IT in dem bereits seit me­hreren Monaten vor dem Ber­­liner Staatsgerichtshofeschwebeiwm Polevaresse hat der Oberstaatsanwalt Adeburg am 16.v.M. seinen Schlußvortrag zur Begrü­tdung des objektiven Thatbe­­standes begonnen und am 17.d.fortgesetzt,er gelangte zu dem Schlusse,daß das der Anklage zu Grunde liegende Unterneh­­men sich als Hochverrath gegen Preußen dar­­­stelle.Nachdem der Staatsanwalt am 17.d.seinen Vortrag geschlossen,ergriff der Bertheitrsiger Professor Dr.Gneist das Wort.Seinem glänzenden Plaidoyer, welches die Zustände Kronpolens mit gründlich wissenschaftlic­chem Ernste beleuchtet,entnehm­en wir Folgendes: Seit 1830 — so sagt der gelehrte Rebner — hat eine eiserne Hand auf Polen gelegen , seit 1830 hatte sich in Kaiser Nikolaus der Gevante befestigt, daß die Mieterherstellung Bolens eine Lebens­­frage seiner Dynastie sei. Es schien ihm nur eine Alternative möglich. Wenn nämlich Polen ein selbsttändiges und nationales Dasein vor­­ziehen und feindlich gegen Rußland auftreten sollte, so würde er die lammverwandten Nationalitäten in Litthauen und Wolhynien an fi weißen, Rußland in hilflose Betriffenheit spalten, aus der Reihe der Grobmächte ausstreichen und zu einem asiatischen Staate mit einigen Ausläufern europäischer Kultur machen. Sollte in Polen dagegen ein verwandtschaftliches Gefühl für Nuchland erstehen und zu einem inni­­gen Anschluß führen, so wärde selbstverständlich die größere Kultur von Husschlag neben und ven russischen Staat polonisiren, eine Even­­tualität, welche die veutsche Dynastie auf dem russiichen Thron zu einen volständigen Bruch mit ihrer Vergangenheit führen und in eine ver­­hängnißoofte Lage bringen müßte. Neuferlich ist auch in Deutschland bekannt, was in diesem Lande die Grenzsprerre, Zensur, Kriegsgerichte und Korruption bereichten. Die im Lande Wohnenden empfanden mehr : die tendenzielle Verschlechterung des Nationalgeistes, die Unter­­drückung der Universitäten, die stillschweigende Beseitigung der Wolfss­äulen, vor Alem aber eine tiefe innere Frivolität des Lebens und von allen Freiheiten nur eine Freiheit der Zügellosigkeit. Das, was der einete Theil der Polen fühlte, war leider noch mehr ; es galt ein duch Kultur und Verzichte höher sehendes Volt herabzufegen, um eine widerstrebende gefährliche Nationalität zu unterdrücken. Kaiser Ni­­kolaus hatte eine Eigenschaft eines Staatsmannes ; er war unabänder­­t­ in dem, was er für seine Nuffen wollte, und in dem, was er ge­gen die Polen weilte. Das Jahr 1856 febte diesem Willen ein Ziel; das polnische Volt athmete auf, denn mit Alerander II. war ein wohlwollender Monarch auf den Thron zurückgekehrt, in welchem das Bolt sofort die Nehmligkeit mit Mlerander I. erlangte. Alexander hatte erkannt, daß er nicht blos eines unabänderlichen Willens ,­­son­­dern an der Einsicht eines Staatsmannes bedürfe. Alexander wollte, das erkennen die Angeklagten so gut wie ihh­­n, und er will noch heute die Verbesserung der Lage seiner Völker. Freilich steht ihm ent­­gegen, daß er sich entschieden hat : Fein selbstsänniges Wosen,, eine eitere,, gereihtere und mildere Verwaltung des absoluten Staates. Dies sollte auch den Polen zu Gute kommen. Wohl konnte der Kaiser den Noten der auswärtigen Mächte gegenüber sagen, daß er etwas Me Polen gethan habe; er konnte nach den Begriffen seiner Beamten sagen, daß er sehr viel gethan habe. Aber wie stand es mit der Aus­­führung des kaiserlichen Willens , wie steht , damit überhaupt in Ruhland ? Darin bin ich mit dem Ober-Staatsanwalt einverstanden, er­st hier nicht der Ort, die rufischen Beamten in ihrem Charakter zu verurtheilen, aber wir müssen sie schildern. Es mag hier genügen, zu sagen, daß die Korruption in Polen dur den instinttmäßigen Habt noch gesteigert wurde, der in dem höherstehenden und gebildeten polnischen Bolfe den Feind und den Meberflügler sieht. Sollten in Polen bessere Zustände zurückehren,, sollten die besseren Gesehe zur Seltung kommen, so bedurfte es eines anderen Beamtenpersonals, namen Turnen nenn­­­t . Die Goldproduktion der ganzen Region wird für das Jahr 1863 auf 100 Milionen Dollars geigäst und in nicht ferner Zukunft läßt sich eine jährliche Ausbeute von 200 MU. D. erwarten, und dazu noch etwa 100 Dill. in Kupfer, Quedsilber, Zinn, Blei, Eisen und Kohlen. — Während der zehn Jahre, welche der feste Zensus begreift, von 1850 bis 1860, hat sich der gewaltigste Aufschwung in den Staa­­ten des Nordwestens bemerkt­ gemacht. D­eutli­ch von den Alleghanen ließ ich der Zumachs des Nationalreichthums in dem Verhältnisse 42 : 96 ausbrüchen, westlich von den großen Seen aber stieg er von 265 auf 945 Prozent. Die Union hat ihren Reichthum in 25 Jahren verviersagt ; in einem der jüngeren Staaten aber, in Soma, verzehnfachte sich das Vermögen innerhalb der letzen zehn Jahre­­ von 2% Millionen Dollar? im Jahre 1850 hob es sch auf 247 RM­. im 3. 1860. Jn der nächsten Zukunft wird der größte Auf­­schwung in den oben neuamnin Gebirgsterritorien statt­finden, die sich in rascher Reihenfolge zur Aufnahme in den Staaten­bund der Union melden merden.­­ ; während die russishe Regierung doch nur ihre geschulten Beamter ver­­wenden konnte. Daraus wir Shen Yar werben, warum die neuen Gefege im Königreich Polen, ebenso die Reformen ungefähr so wirt­­ten, wie ein verkehrt eingefeßter Nad in einer riesenhaften Maschine. E35 hätte der gepulbigen Arbeit eines Jahrzehnts bedurft, um das zu verwirklichen, was nach dem weltlichen Willen des Kaisers geschehen sollte, was in dem ungebuldigen Volle jedoch in großer Eile einzu­­treten hatte. Das Bolt ist niemald ungebuldiger, «als wenn es_die Befreiung von einem alten Koh­ala möglich vor fi sieht. Indem der Nebner im Weiteren die Thätigkeit des polnischen Adels näher beleuchtet, führt er aus, daß derselbe eine Kräftigung des Staates durch moralise und wirthschaftliche, jedenfalls aber nicht duch geseßwidrige Mittel beziehte. „NIS e3 später zu einer bestimm- ; sogenannten Aktion drängten, und die in der städtischen Lage:> und ten Trennung der Parteien kam”, fährt ver Rebner fort, „nannte man ‚ diese Richtung die Schwarze. Die sie varauf bildende Partei ver Mei­ten strebte nach der Berfeflung von 1815. Um diese Zeit begann man von einer Partei ver Nothen zu spichen. 3 waren dies hie­rm einige Zahlen, welche den Fortschritt der Unten­­ Elemente, die zwar noch seinen Aufstand wollten, die aber zu einer überhaupt , selbst in der feigen Kriegsperiode , beleuchten, zu geben, sei es bemerkt, waß der Werth der nationalen Produktion im Jahre 1860 (einschließlich des Süvens) 3804 Mil. Dol­­lars betrug­­ im Jahre 1884 in den royalen Staaten allein den 4018 Mill. Dol.. Die­ Sklavenstaaten haben zweifels­­ohne einen großen Verlust an Revölkerung und an­ Vermögen erlitten , abgesehen von dem Verlust an Sklaven, wer sich fast auf die Hälfte der früheren ganzen Zahl beläuft, während die neuen Staaten des Nordwestens, denen die Einwanderung zus­­trömt , in beständigem Wachsthume bleiben. So hat 3. D. Indiana , welches vor dem Kriege 15 Mill. Bushel Weizen produzirte, in diesem Jahre 20 Mill. Bushel geliefert, obwohl es nicht weniger al 1 24.000 Menschen zur Armee abgege­­ben hat, in dem kleinen Handwerkerstand einen bereiten Boden fanden. Die sämmtlichen Parteien hatten einen Einigungspunkt in der Abneigung gegen den russiihen Beamtenstand und dieser wurde zum alühenden Halt nach dem Belagerungszustand. Die ruhigsten unn besonnensten­­ Männer führte man ohne Neot und Geleß auf die Zitadelle und von­­ Dort in die Verbannung. Ein solches Regiment erzeugt die Konspira­­tion und diese wieder das­­Werbrechen. Es kam zu den Attentaten­­ gegen Lüthers, MWielopplsft und den Geokfürsten Konstantin. Das leidenschaftliche Temperament MWielopvlst’3 Yölte den Tekten Faden I zwischen den höheren Ständen des polnischer Volkes und der Regie­rung. Der Hab der Russen wuchs und daraus ging der Drang zu Demonstrationen hervor, der von Ziwielpalt zwischen Volk und Regie­­rung erhalten sollte­nd unwirklich erhielt. Am Schluffe des Jahres 1862 war die nationale Betrennung in dem Stadium angelangt, well es eine bewußte Leitung duch anerkannte Führer erforderte. Diesen zinkenden Elementen sollte die alteuflische Refrutirung mit einer neuen Ausnahme Verordnung entgegenireten. Eine jhenende Rücsicht wird nur der bäuerlichen Bevölkerung zugesichert. Dagegen soll ich die Aushebung der Jugend bemeistern, weil man si dieses Theiles der Bevölkerung entledigen mollte. Wem das Schickal eines ruflichen Rekeuten belaunt ist, wer wird sich nicht wundern, dab die Aushebung nit Konskiption, Sondern Prou­siption gemannt wurde. Nach der Ausführung dieser Maßregel b­aten Zeitungsartikel der politiischen Be­­völkerung Bund, daß Die polnische Jugend sich froh und glücklic fühle,­­ den Rad des K­aisers zu tragen. Im diesen Artikeln lag ein Hohn, welcher das fanguintische Temperament der polnischen Nation ent­­flammte. Die Revolution brach aus im Königreich Polen, und nahm ihren Verlauf, wie er in der Geschichte bekannt­e­. Eine Pro- Hamation aus den Tapen bed Nuchociner Züge gibt dem M­uthaus­­bruche De8 Volles Anspruch. Damit sind wir auf dem Felde der genenmwürzigen Untersuchung. Die geheime Verbindung, welche als provisorische Nationalregierung die Leitung der Infurreltion zu über­nehmen sich entsclok, begann den Kampf gegen die Armeen einer europäischen Großmacht, ohne Waffen, ohne Geld. Die älteren unglückkichen Aufstandsverluce Polens haben Frag­­mente der polnischen Nation zerstreut nach Frankreich, Italien ıc. Diese blieben in schriftlicher Verbindung mit ihren Verwandten, Freun­­den und Gesinnungsgenossen in der Heimath. Die Sch­wäche einer je­­den Emigration ist geschichtlich, Seit steht, daß sie den Zusammenhang mit dem Leben des heimatlih­en Staates verliert, und dafür die Ein­ vrüde des Lebens eines fremden Staates eintaushht. Die tief verbit­­terte Lebensanschauung der Emigration und des sozialen Clenbs sind ferner überall verschmiftert und führen zu Toamnpolitischen Deklamatio­­nen über Egolit 9en, zu­mweltbürgerlichen sozialen Thensten, die freilich für die Zustände des heimathlichen Wosens vurchaus keinen Sinn ha­­ben. Diese periodischen Bereinigungsversuche dieser Richtungen haben daher immer nur einen Schein von Erfolg.­­im Jahre 1861 kamen die Nationalitätsbestrebungen des inalienischen Wortes hinzu. Die Solidarität der konservativen Interessen hat einen Gegentag erhalten un der Solidarität der revolutionären Interessen. Ein Hauptreprä­­sentant dieser Richtung ist bekanntlich Mieroslamsti. — Thariade ist, der derselbe Ende Januar 1863 in Galizien auf dem Kampfplabe er­schien und dann in angeblichem Auftrage der Nationalregierung ein Kommando übernahm. Diesem folgte abs dann die Diktatur. Mit dem Absagebrief Mieroslamsti’s endete der kurze Berfuch. Der Schwer­­punkt aller auswärtigen Hilfeleistungen fällt zunächst nach Gak­zien. Man hatte Hoffnung auf eine Unterfrügung von Oesterreich. Der Hintespalt der beiden Großmächte, die Solidarität der Religion und manches Andere bestärkte diesen Glauben. Die österreichische Regie­­rung entspra­chielen Hoffnungen durch eine diplomatische Intewvention zu Gunsten ver Boten, doch eine­n Differenz dem polnischen Hof stande gegenüber, welche die Bewaffnung ver Suzügler und den Ub­er­­teitt be­waffneter Haufen über die Grenze buldete. Es war in Gali­­zien eine Operation&bafi3 gefunden. Aus Galizien selbst war jedoch, je mehr man fi die Lage überlegte, eine wirksame Unterfrügung an dem polnischen Üvel nicht zu erwarten, der mit dem Wuftceten Mtie: 108lamal­s nicht einverstan­den war. Man berief deshalb von General Pangiewicz, dessen Diktatur jedooch nur wenige Tage dauerte. Dann fehlte e auch an Einigkeit , neben dem Einflußs der aristokratischen Bastei machte ich immerhin eine reine Partei für Mieroslamski geltend. Be­trat Oesterreich im Feber 1863 aus seiner indifferenten Haltung heraus. 63 wurden Rapiere aufge­­griffen, Proklamationen von Mieroslamsk­, Notizen aus Tagebüchern der Führer u. s. w. So wurde man über die Haltung der österreicht­­fen Regierung Har und endlich erfolgt“ Seitens der Ausurrestion ein vollständiger Ablagebrief und Die Operationsbasis gegen Nukland, die ohnehin an der österreichischen Grenze zu Hein war, wurde von Süden nach Westen an die posenische und westpreußische Grenze verlegt. Und melde Zustände k­at man dort an? Bei uns ist kein Bauernstand erst mit Cigentribum auszustatten, seine Vollschule einzuführen, seine veli­­oidte Duldung in’s Leben zu rufen; Kimmelmeit sind unsere Zustände von denen der übrigen Theile ves alten Wol­nreiches­nerschienen und man darf vielleicht sagen, daß sie besser sind, als jemals Innft auf einem Stück polnischer Erde.“ Der Redner führt diese Parallele weiter aus und begrün­­det dann in eingehender Weise die Behauptung, daß an nicht­s­­ der gek­nafte Beweis für die Annahme vorliege, als habe der Aufwand auch gegen Preußen ge­richtet werden sollen Der Vertheidiger schloß mit einem Hinweis auf die historische Berühmtheit des Kam­zergerichts und erklärte, wie gerade der Umstand, daß 10 Mittglieder dieses Gerichtshofes hier zu Gericht fügen, ihm ver­­anlaßt hätte, aus seiner eigenen­­ Berufsthätigkeit für einige Zeit herauszutreten und die Vertheidigung zu übernehmen. Er stellte die Anträge , 1. fünstliche Angeklagte wegen gänzlichen M­an­­gels des Z Thatbestandes des Hochverraths freizusprechen ; 2. Der Gerichtshof wolle sich für die vorliegenden Thatbestände­ aus den SS. 97 und 98 des Strafgefegtliic­es für inkompetent erklä­­ren und dem­berstaatsanwalt das­recht der Erhebung einer dahin gehenden Anklage vorbehalten, indem­ er in dieser Bezie­­hung der Ansicht des Oberstaatsanwaltes beitrete. Die Vest-Heuperter Straßeneisenbahn. x Vest, 21. November. Jede Straßen- Eisenbahn, also­ auch die projektirte, ist mit ihren­ Oberbau ein integrie­render Theil der Straße und der Verkehr auf derselben würde gleichberechtigt mit allen andern Fuhrwerken stattfinden. Wäh­­rend bei der Anlage der älteren Pferdebahnen von der Art nicht ausgegangen wurde, daß jede Eisenbahn einen von allen andern Landeskommunikationen getrennten und nur ihr ausschließlich ges­törenden Unterbau haben müsse, is Dies gegenwärtig bei Pro­­jektivung neuer Pferdebahnen nicht allein gänzlich aufgegeben worden, sondern prinzipiell die Verwendung der schon bestehen­­den Straßen und ihrer Objekte zur Legung der Geleise als ein Erforderriß ihrer Anlage und ihres Bestandes aufgestellt­ wor­­den. Wenn daher bei frühern Bahnen der Oberbau nur mit Rück­­sicht auf die Bewägung auch die Bahnfahrzeuge fouftrutet ,zu werben Brauchte, so hat dagegen bei der Straßen - Ein­bahn die Aflammpotrung des Oberbaues an die bestehende Trace und an die anstan­slose Streuzung anderer Fuhrmerse, so wie vie der Betriebsmittel an die bestehenden Verhältnisse erfolgen müssen. Während ferner bei den ältern Bahnen der Bahnkör­­per nebst Zugehör ein Renleigenthum der Gesellschaft war, sind dieselben neuerer Zeit nur konzesionirt, in den öffentlichen Stra­­fen ihre Geleite zu legen, selbstverständlich vor Erhaltung aus Eigenem, und auf diesen Straßen wie andere Fuhrwerke­­und Ommibugbesiger zu fahren, ohne ausschließliche Rechte und unter Einhaltung der vorgeschriebenen Ordnung. Die zwischen Pest und Neupest zu erbauende, 1­­, Meile Lange Straßeneisenbahn, welche sich zur Aufgabe einen regel­­mäßigen B Personen- und Frachtenverkehr unter Voraussehung mäßiger Zah­frage stellt, ist gleichfalls nach oben angeführten Prinzipien projektirt. Dieselbe soll, wie bekannt, vom Heuplat, vor Land und Wallnerstraße entlang, in der Mitte der Strafe, vom Wallnerdamm angefangen, jedoch auf der einen Seite der Strafe geführt werden, derart, daß der gewöhnliche Verkehr in seiner Beziehung gestört werde; und indem ferner das Prin­­zip der Einzelwagen kein Personenverkehr angenommen wurde, ist hinsichtlich der Sicherheit allen Anforderungen entsprochen. Die Personenwagen sind so eingerichtet, daß ein Seitentoupe erster Klaffe, zwei Seitenloupe’s zweiter Klaffe ı und ein Ge­­päderaum für Eilgut fi auf demselben vorfinden , oben jedoch sind 12 Aufensige, sogenannte Amperials, angebracht, weshalb jeder Wagen 34 Personen bequem faffen kann. Der Kasten ruht tief, die Näher befinden sich innerhalb,­­so das eine Hinreichende Stabilität rerultist. Die 7 ° Bretten Wagen sind mit kräftigen Schraubenbremsen versehen, welche sowohl von Kutscher als dem Kondusteur zur Hand liegt und mit welchen fast ein momentanes Stillstehen des Wagens­­ er­zielt werden kan. Die Aus- und Einschaltung der Deichsel­tar vorne und hinten geschehen, er braucht deshalb der­­ MWäg­­gom nie umgedreht zu werden, indem er außerdem noch ‚hin­­sichtlich der Sitte für Kondukteur und Kutscher gleichmäßig ‚aus­geordnet ist. Bei den Lastwagen findet legterwähnte Anordnung ebenfalls statt, und hat jeder einzelne eine entsprechende Brem­s­ borrichtung.. Hinsichtlich des Oberbaues m wurde von dem Grundlage ausgegangen, möglichste Dauerhaftigkeit mit Defonomie zu vers­­inden. Aus diesem Grunde wurde für die innere Stadt ‚ein versenkter eiserner Oberbau , dessen Spurrinne selbst in­ den Krümmungen höcstens 11, Wiener Zoll betragen darf,­pro­­jektirt. Indem man ein gewöhnlicher Wagen "wenigstens 1 °­," und meistens 2"—2" 6"' breite Näter besitt, so ist ein siches res Fahren ge­wähnlicher Wagen selbst in paralleler Richtung mit den Schienensträngen, eben­so ein quer über die Schie­­nen Fahren, auf die leichteste Weise ermöglicht. Die Rinne besitt in bestimmten­ Entfernungen kleine Löcher, damit das in ersterer sich etwa ansammelnde Wasser in das Schotterbett sichern könne. Dieser Oberbau vereinigt im fi : eine Hinzels­cheide Größe der Basis, mit welcher der Druc auf die Soles 4 era m­ ar enter 3. wernit ame iratnsnae,unanermuarman un pre unseen. am unnn ur, aniresumwamen soenn 0 a tere KR RIES x Faso ....... s-.-»s«« -.-JW-««.-a De Se , » ä . .. - «»»«-M».-MW«M«.«.-»»»«Ww-M»W»»«-»s--. Das Waffer, nah Alltheyear round. I. Teenie „Was fir ein eigen Ding bob das Waffer ist !", vief nein Freund und Begleiter, mit dem ich einmal im offenen Bote bei Hochgehender See einen Meerausflug machte, als si die Wogen rings herum fäulenhoh aufrichteten und unser Bst nur mit aller Anstrengung des Steuermannes vor dem Umstürzen ge­­fügt wurde. Get’8 nun in Folge meiner Erregtheit in jenem Momente ober wegen der Nichtigkeit der Bemerkung an fi, die Worte prägten sich tief in mein Gedächtniß,, und gar oft seit­­dem , beim Anblick des riesigen Ozeans wie des binnen, dem Brunnen entspringenden Wasserstrehls, — wenn den mächtigen Strom, auf dessen Rüden schwere und reiche Lasten fehmwinden, ich fehaue, über den Haren See, worin das Waffehuhn taucht und File glänzen, oder wenn meinen Leib das erzhaltige Was­­ser der heiß aus der Tiefe sprudelnden Duelle umspült, — im­mer bewältigt mir der Gedanke, welch’s wunderbares Schöpfungs­­werk ich da vor nie Habe, und immer und wieder sage ic mir dann : „Was für ein eigen Ding tod das Wasser ist !" Sa, betrachten wir auch nur seine äußeren, für Jedermann sichtbaren Eigenfänften, so erscheint € 8 als ein gar eigenes, son­­derbares und widerspruchsvolles Ding, das Wasser. Es ist so hart und so milde, zugleich so nachgiebig und so widerfranpakräf­­tig. 8 macht, wenn man so jagen darf, mit wunderbarer Leich­­tigkeit jedem Dinge Play, nimmt die geringfügigste und leichteste Substanz, die hineinfällt auf und umschließt sie aufs Innigste. Selbst dem winzigen Sandlern gestattet er ein Lager auf seinem tiefsten Grund. Das (librostatische) „Wasserbett" if gewiß die behaglichste aller Lagerstätten,, so behaglich im ber That, daß man dı rauber Impalide biefe auß erordentlice Geschmeidigkeit und vollständige Nachmiegung an die Gestalt des Nähenden gar nicht zu ertragen vermag. Descartes und Andere haben daher , zur Erklärung dieser Phänomene , behauptet, das die Meinsten Parti­­felchen des Waffens länglich, glatt und biegsam sein und wie Yale in der Tonne neben und über einander liegen müssen. — Aber dasselbe Wasser befigt, wenn auf einen gewissen Raum be­­itränft und unter bestimmter Temperatur, zugleich eine erstaun­­liche Härte und läßt sich fast gar nicht zusammenbin­den. Ge­mander feste Stoff, Holz z. B., kann auf einen viel geringeren Umfang, ab­ welchen er ursprünglich einnahm , zusammengepreßt werden . Pader besigen eine wunderbare Geschichlichkeit , viel Mofse in den möglich Heinsten N Raum zu bringen ; aber alle Menschens und Thierfrost vermag nicht eine Maß Waffer in eine Halbeflasche zu gießen, und der gefeich­fte Pechzünfler wäre außer Stande, einen Raum vom Inhalte auch nur eines Estöf­­fels zu erübrigen. Ein Nagel künnte d­er in ein Stahlfluid ge­­trieben werden al­s­ Wasser, das in einem unnachgiebigen Ge­­fäß eingefehloffen ist. Dieser Unzusammenprügbarkeit des Wafsers verbauft die „hydraulische Pfeffe“ ihre enorme Wirkung. Diese Härte des Wafers ist auch reät fühlbar, wenn man mit der flachen Hand rasch auf die Oberfläche desselben schlägt, und man­­cher unglückliche­­ Schwimmer lernt sie kennen, wenn er, statt fopfüber ins Wasser zu springen, mit der Brust dersaf fält, en­den Ein anderer Gegenfat. Das Zittern der Waffefläche ist der Ausbruch der großen Empfänglicheit des Waffers für äußere Einpfüche. Und dennoch, während e8 derart beweglich und ge­­fügig is, Daß e8 der leichtesten Neigung des Grundes folgt und beim Teifesten Hauchen auf die Oberfläche Wellenkreise bildet, die zu bergeshohen Wogen werden, wenn der mächtige Hauch des Sturmwindes barlicher Hinzieht,­­ wird die Dichtigkeit des Was­­sers vom­­­emperatuwechsel nur wenig beeinflußt. Es dehnt das Wasser sich bei höherer Temperatur nur wenig aus. Und wie so oft vermögen wir auch hier den Werth­reffen was ist, babuch, am rntigsten zu schägen, daß wir uns vorstellen, wie anders er hätte sein künnen. Im ber That, wer ein Gegen für das Menschengeschlecht, für die gesammte Thierwelt, ja für die ganze organische Natur Liegt darin, daß MWaffer bei höherer Temperatur nicht so ausdehnbar als Del ift. Bei großer Hige würden dann die Ströme überfluthen, die Thiere Schlaganfällen erliegen, alle Säfte-führenden Gefäße bersten, jede Pflanze von Wunden zerrissen und alle Geefüften überschwemmt werden. Es läßt si sein ab­­strafter, sein Bek­unftgrund dafür angeben, warum Waffer nicht die Ausdehnbarkeit des Dels bef ist; aber es ist ein großes Glück, daß «8 fo ist. Keine Waffer ist bei einer Temperatur von 40% des hun­­derttheiligen Thermometers am leichtesten und am schwersten. Mit der Zunahme oder Abnahme der Temperatur dehnt es si zwar aus, aber nur in sehr geringem Grabe, wenn vom Thermometer stande, wo e3 am leichtesten, bis zum Giebepunkt beträgt Die Aus­­dehnung nur den vierhundertsten Theil seines Volumens, ist also vorschm windend gering. Die Ausbrhnung findet auch flott, wenn die Temperatur unter 49 bis zum Gefrierpunkt frift. Daher ist Wasser, welches nahe vom Gefrieren, leichter als das minder falte; darum frift im fließenden Wasser die minder Talte Schichte hinab. Alüffe und Teiche gefrieren daher von der Oberfläche ab­­wärts, — was nur der Fall wäre, wenn die Dichtigkeit und Schmere des Wassers mit der Kälte zunähme — und darum leiden Fische und Wasserpflanzen am Grunde des­­ Wassers nicht unter dem stoffe. Denken wir «8 uns anders, laffen wir Ströme und Seen vom Grunde aufwärts gefrieren, dann wirden sie bei sarganhaltendem Frost zu völligen Eisblöden werden, dan müß­­ten Wasserpflangen und Thiere zu Grunde gehen; und selbst nur bei theilweisem­ Einfrieren würde das Aufb­auen und die Nachfehr zum normalen Stande bed, nur überaus langsam stattfinden. Der prosidentielle Charakter der eben erwähnten Naturs des M Waflers stellt sich noch mehr bei Erwägung des Umstande heraus, daß Wafler, obwohl leicht her­gemacht, doch ein schlech­­ter Wärmeleiter ist, d. h. daß Wafler nicht gerne Wärme mit­­theilt. Nur wenn das Wasser stets heiß erhalten wird und sievend vom Boden des Gefäßes empormwallt, werden unsere Spei­­sen darin schnell gar gekocht werden; man flede eine Hammel­­tele in heißes Wasser, überlasfe sie dann sich felber, ohne mit Heizen nachzuhelfen, und sie wird lange Zeit nöthig haben, um nur ganz durchgewärmt zu werden. Mumford hatte eine Platte Eis am Boden eines Glasgefäßes befestigt, dann Y, Zoll Hoc, faltes­ Wasser und auf D­ieses siedend Heißes Wasser in beträcht­­licher Menge gegossen. Lesteres theilte feine Wärme in so stär­­lien Orade dem Eise mit, daß dieses nach zwei Stunden mar s­chmolzen war.Wäre aber die Eisplatte,statt am Boden festzusingen,an der Oberfläche geschwommen,so würden­ nichtags soxtj währende Aufsteigen der wärmerer­ Wasser­­moleküle vom Boden des Gefäßes gegen die Oberfläche,das Schmelzen bald von Statten gegangen sein. An diesem Experi­­mente erkennen wir, welche Folgen es hätte, wenn unsere Flüsse und Seen vom Grunde aus nach Oben gefrieren wurden. In den gemäßigten Zonen blieben dann sämmtliche größere Wasser­­massen wahre Gletscher, welche aller Einwirkung der Sommer­­lige widerstehen wü­rden. Dean pflegt die Luft ein sichtbares, und das Warffer ein unsichtba­­res Fluidum zu nennen. Sehr Mares Wasser ist uns aber nur durch die Wirkungen feiner Strahlenbrechung sichtbar und weil wir es von oben herab jeher. Befünden wir ung, wie ver Filc, mitten im Wasser brinnen, es wäre unseren Augen dann eben so unsichtbar wie die Luft, und wie uns die entfernten Berge puppuen erscheinen , ebenso würden wir die Gegenstände im Wasser blau oder grün erbliden, und au der tiefe rund unter uns trüge irgend eine Farbe, gerade wie jegt die Woffen über uns einen blauen Hintergrund bieten. — Waffer ii flüffig, und zugleich was over fercht. Der freud­­liche Xefer wolle an dieser Charakterisirung seinen Anstoß nehmen, auch Aristoteles nennt das Wasser ein feuchtes Element. Duedsil­­ber ist flüssig, ohne was zu sein, und unvermischtes Del dürfte and, [chwerlich feucht genannt werden. — Neines Wasser ist fer­­ner geruchlos und wie die Theorie ehrt, auch ohne allen Ge­schmad. Gibt es aber in Wirklichkeit Wasser so ohne allen Ge­­ruch und Geschmad, dag der Daumen nichts weiter als die Kälte oder Wärme beöselben verspüren wirde ? Eine Quelle solchen Wassers wird schwer zu finden sein, so gerne nimmt Wasser fremde Stoffe, in größeren oder feineren Mengen, in fig auf. Das reinste Wasser, das vestillirte Schneewasser, ist nichts mente­nger­ade ein angenehmes und gesundes Getränk. Boerhove behaup­­tete, daß Niemand noch einen Tropfen ganz reinen Wassers gege­­hen habe. Wenn Waffee fremde Stoffe, ala Gase, Salze oder metallische Verbindungen in solcher Dienge enthält, um dadurch eine bemerkenswerthe Wirkung auf den thierischen Organismus zu üben, so wird er „Demneralwasser" genannt. Im diesem Sinne ist das Meer eine Nierenmaffe Mineralwassers. Mineralquellen entspringen bekanntlich aus der Erde, aber auch im Negen hat man Deimeralwaffee gefunden welches nach faulen Eiern um­ Schwefel garstig zo, und auch Verdichtung von Dünsten, welche aus Schwefelquellen aufsteigen, entstanden war. Auffallend ist das Berhältnis, in welchem Klarheit und Schwere des Wallerd zu­einander stehen : das schwerste ist oft auch das helfte Waffe. Blicht man in die Tiefe des Genfer oder des Quzerner Gee’s, der Seen an den Felsenküsten Schott­­lands oder an mandgen Küstenländern des Mittelländischen Mee­­res, so glaubt man nicht anders an etwas Dichter und flüssig geworbene Luft vor sich zu haben, während man beim Baden oder Rudern in jenen Gewässern sich wie in der Schwebe befind­­lich fühlt. Wasser, so denten Viele, wäre je durchsichtiger desto leichter ; sie verbinden un­willkch­lich mit der Unbuchsichtigkeit die Inee des Schmerjeins und Inlipfen das Gegentheil hievon um die Borstellung der Klarheit und Durcfi­tigkeit. Im besten ist Was­­ser, und gerade das frifgerte und mildesie, ver fch­ser, und zwar hundert und fünfzig Mal schwerer als Luft. Davon über­­zeugt sie­­eber leicht, wer nur einige Kann­en Wasser vom Bruns­nen holt, oder den Stoß einer gut eingeriteten Douche em­pfängt, oder aber einem Stopfbabe fi aus i­st. Die Wogen der stürmischen Gee sind wahre Blauerbieger, welche einzig auch ihr Geicht Menschen gleich Üliegen niederwerfen. In­folge seines Gewichtes hat man das Wasser am geeignetsten befunden, als Normalgewict im metrischen System zu dienen. Ein Kubil Gentimetze vestillinten Wassers, bei der Temperatur seiner größten Ditigkeit, dh. i. bei 40 E., bildet die Gewichteinheit, die man Gramm heißt, nach welcher das Gewicht aller anderen Körper, als Mehrfache oder Bruchtheile eines Gramm, bestimmt wird. I — Bezüglich des spesifiscen Gewichtes der festen Körper dient bifanatich Wasser als Einheit, gerade wie die atmosphärische­­ Luft bezüglich der Gase. Sagt man, das spezifische Gewicht des Golves jet ungefähr 19,5, so Heißt das : Goln jet 19'­, Mal fweier als Wafser vom gleichem Volumen. — Die Zusammen­­ziehung des Wassers pin Kälte macht, daß es im Winter um­so schwerer ist als im Sommer. Spr. Deutsched Theater. Bur, Feier des allerhöchten las mensfestes Ihrer T. t. Majestät gelangte Sonnabend bei gänzlich erleuch­tetem gut besuchten Haufe Donizett!’s „Belisar“ mit Herrn Lules el Alamir zur Aufführung. Obale ih der Stimme des Gastes die imponirende Kraft mangelt, und detselben jener volle Gilbertlang, welcher im einzeln angeschlagenen Ton ums Ion Sympathik­ anzieht, in sehr bescheidenem Grunde innewohnt, fühlen wir und doc von fei­­nem Gesange in angenehmer Meile berührt. Herr Zules befsst Vorzüge, welche langsam, aber sicher gewinnen, nämlich: tavellose Intonation, eine meistens gute Tonbildung und eine deutliche wenn an manchmal nicht vialel­reie Aussprace, Torrettes Athmen und ein vuchdachtes, dem Sinn der Worte genau folgendes Spiel. N­eizend vor Allem jedoch fit sein Piano, mit welchem er die Arie im sinngle­ten Arte und die Worte „Leb mohl Irene“ sar. Warum er mit dem bekannten Trema Bizanzia —­ welche Arier ein intensives Ausströmen der Stimme verlangt, weniger Offek­ erzielte, ergibt sich aus dem bisher Gesagten wohl von Selbst. Mir fin je und gerne bereit anzunehmen, daß die noch nicht gewohnten Himas­tishen verbältnisse ihn in dem freien Gebrauche seiner Mit­­tel hinderten. Ob Herr Rules im großen dramatischen Rollen wie zum Beispiel Raoul dc. dem hiesigen stimmvermöhnten Publis tum genügen wird, darüber wollen wir noch nicht ertheilen, für das Feld vor Taminos, Ottavios dc. jedoch i­ er eine entidieven gute Aegquistion. Das Bublikum zeichnete ihn duch recvienten Beifall aus. Herr Willem gab die Rolle des „Belisar” in edler und würdevoller Weise, Belonverd fhda sang er sein erstes Negitativ „Gäfar wir siegten‘, wir Tönen jedoch nicht umhin diesem talentirten jungen Sänger einen wohlgemeinten Rath zu geben. Herr Wil: Lem Intoniet oft_fali , besonders die halben Töne ; ferner reißt er die legten Töne ab; das ist unseinlich und stört seinen warmen ge’ fühlvollen Gesang. Um dieß zu vermeiden, rathen mir langsame dro­­matische Stufen bei einem rein gestimmten Flügel und Mezzanoce Webungen. — Fräulein Kot3i8 sang die ihr ansagende Partie der „Szene” in einer für eine Anfängerin echt befriedigenden Meile, ihr musikalischer Vortrag bewährte abermals die Tätigkeit ihres Mei­­ster. — Die „Antonina” des­­rl. Steimer war mit den Kieler Sängerin eigenthümlichen Fehlern und Vorzügen ausgestattet. Here Schmidt genügte. Sch­eklik erfuhen wir Die Regie bei nächster M Wiederholung dee Oper sich einige Gefangene zu verschaffen, da dies« mal die Worte Belifav’s „[reifeip ihr alle" an den allein vastehenden M­amix gerichtet, denn do etwas zu Tomiih Mangen, , a­nn

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