Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1865 (Jahrgang 12, nr. 26-48)

1865-02-23 / nr. 44

ss»!«?·.«-.)s.« JYI Donnerstag, 23. Seher. Nr. UM. Pest, 1865, (Die einzelne Nummer Yoftet & Er, 5. 3.) in Abendmaan ester Lloyd. NEEE SZET Telegr. Deperchen­des , Mester Lloyd.“ Wien, 23. Feber. Im der heutigen Unterhaus­­figung wurde der Antrag Vrints’ , betreffend die Behand­­lung des Budgets für 1865 und 1866 , angenommen. Schmerling hatte vorher erklärt, auch die Negierung theile lebhaft den Wunsch, daß eine Vereinbarung zu Stande komme, und sie sei bereit , ihrerseits möglichst dazu beizu­­tragen. Heft, 23. Feber. Peiter Maaren- und Effektenbörse. Wiener Börsendepesche: Kreditaktien 188.10, 1860er Lore 93.70 , 1864er Lofe 87.10, Nordbahn 1832 , Galizische 222.30, Staatsbahn 199.50. Etwas feiter. Schlußrente 67.30, Staatsbahn 442, Baluta unverändert. Im BPro dusten noch immer wenig Verkehr, 1000 ‚tr. Schweinefett Stadtwaare wurden pr. März: April & 34Y,, Ds ca. 70 Ztr. siebenbürger Schweinefett á 32 und eine leine MBost I. siebenbürger 321% . Alles sammt Faß verkauft. Von Ziwetihlen wurde eine kleine Bartie & 101% geschlafen, an Effetten wenig Leben. Ungarische Affeturanz bedeutend gewichen, einige Heine Woften wurden­­ 730 gemacht, zum Schlusse der Börse blieben felbe 725 ©., 730 W., Bannoz­nia-Rücversicherung 392 G., 395 W., Gewerbebant 228 G., in Lofongzer wurde Einiges & 86 geschlossen und blieben dieselben 356, 87­98. A Getreideberegt bei der K­ornhalle. Geschäft in Weizen bei matter Haltung behaupten sich die Preise zur She T, Weizen mehr ausgeboten, Kukuruz bleibt angenehm, Gerste und Hafer stil. Kein Schluß gemeldet. I Die Verkehrsunterbrechung nimmt immer größere Di­­mensionen an. Wir haben gestern die auf den Eisenbahnstrecken Ofen-Ranizsa, Stuhlweißenburg,Uj:-Szöny und Miskolcz-Sze­­tencs eingetretenen Stodungen des Verkehrs gemeldet. Seitdem it auch die Verbindung mit Wien unterbrochen worden, und sind uns heute weder Briefe noch Zeitungen aus dem Westen zugegangen. Was die Wiederaufnahme des Verkehrs anbelangt, so fehlt es bis zur Stunde an jenem Anhaltspunkte. Mittags erhielten wir nämlich von der fünischen Staatsbahn folgende Anzeige : Die ganze Linie von Ofen bis Bettau und Stuhlmeißen­­burg bis Uj-Szöny­it wurch einen so heftigen, sich von Stunde zu Stunde bis feit immer steigernden Schneesturm heimgesucht, daß alle Anstrengungen zur Beseitigung der Verkehrshindernisse ohne den geringsten Erfolg waren und man gar nicht abzusehen it , bis wann die Eröffnung des Verkehres unter diesen Um- Händen möglich sein wird. Die Massagiere des Zuges 202 vom 21. Zeber sind in Kebthely und jene des Zuges 202/I. in Nyst­re untergebracht und versorgt. Bei Nyet steht noch immer ein Personenzug sammt 2 Maschinen und 2 Schneepflügen , bei Kebthely der Reftzug 202 und die Lastenzüge 281 , 282 und 261 sammt Maschinen und 2 Schneepflügen. Sobald der hef­­tige Stuemmwinp nach läßt, wird von den Bahnorganen alles Mög­­liche beseitigen. Und die Direktion der fünöstlichen Staats­­bahn berichtet ung Folgendes : _ Wegen Schneeverwehungen auf der Strecke Granz Berbete und Szegedin­­ya ist der­ Verkehr, unterbrochen. Bis jest­ersonenzug von Wien wo von Szegedin ein­gelangt, ebenso wenig ist der Frühpersonenzug von hier nach Wien abgegangen. An der Beseitigung der Hindernisse wird mit allen verfügbaren Mitteln gearbeitet. Da jedoc der Sturm noch immer andauert, kann im Augenblicke nit bestimmt wer­­den, kann die Hindernisse beseitiget sein werden und ob der Nachmittagspersonenzug nach Szegedin und der Nachtpersonen­­zug nach Wien abgehen können. Mir werden es nicht unterlassen unsere Leser von der geänderten Sachlage rechtzeitig zu unterrichten. sz Die „DOftd. Bojt" fest wiederholt die Gründe aus­einander, welche für die baldige Einberufung des ungari­­schen Reichstags sprechen. 63 lassen sich hiefür kaum no neue Motive anführen, und auch das Wiener Blatt be­­schränkt sich darauf das bereit Gesagte zu resumiren : 63 scheint — sagt die „Oft d. B." — wohl außer Frage zu Stehen, dab die Vorbereitungen für die Einberufung des un­­gartigen Landtages begonnen haben, dagegen­ bleibt die jedenfalls noch viel wichtigere Frage aufrecht : waren diese Borz loffen sein, wann endlich die königlichen Einberufungsschreiben das Balais in der Bankgasse verlassen werden ? Wir haben allen Neipert vor der­ Weisheit der offizielsen Organe, welche uns fortwährend von den in die­ser Hinsicht zu bemältigenden bedeutenden Schwierigkeiten er­­zählen, allerdings ohne dieselben näher zu bezeichnen. " Natür­­liche Hindernisse vermögen wir wenigstens nirgends zu­­ entde­­cken, die Vertretung eines Landes einzuberufen , welches ein allerhöchaft sanktionirtes Wahlgejeb­tefist, welches sich nach dem Landtage sehnt, und wiederholte Beweise seiner beruhigten Stimmung gegeben hat, die Vertretung eines solchen Landes einzuberufen, scheint dem­ Doc Feine Riesenarbeit zu sein. Nur müßte man si‘h auch von Seite der Regierung daran halten, was ein ungarisches Komitat in vormärzlicher Zeit seinen De­­putirten als Instruktion mitgab „ut circa minutias et nugas nungquam sint difficiles” , um Bagatellen darf man sich nicht tümmern ; es muß eine Politik „im großen Style“ sein, welche Ungarn gegenüber befolgt wird ; über die wesentlichen Ziels­punkte ihres Strebens muß die Regierung mit sich im Klaren sein, an diesen muß sie festhalten, in allem Nebenfählchen fann und soll sie die äußerste Stachgiebigkeit walten lassen. — Die­­ser Wunsch hat auch in der Adresse des Abgeordnetenhauses lebhaften Anspruch gefunden, eine Haltung , von welcher der Here Staatsminister bei Gelegenheit der bekannten Hunderter- Konferenz meinte, dab sie mit den früheren Ansichten des Hau­­ses im Maiverspruch stehe. Uns scheint dieser Vorwurf nicht gerechtfertigt. Wir und unsere Gesinnungsgenossen wünschen vor Allem die Forderungen Ungarns zu fennen ; so­lange dies nicht der Fall ist, läßt sich diesen Forderungen — dem Unbe­­kannten — gegenüber an nicht Stellung nehmen. Vor Allem, schlrekt der Artikel, müssen wir also wissen, wie sich Ungarn die Bedingungen des Ausgleiches denke,­­ und deshalb dringen wir auf die schleunigste Einberufung des un­­garischen Landtages. Politische Rundsc­han, 23. Feber. Die freihänd­­lerischen Aussprüche der französischen Thronrede mußten, wie begrifft, in England eine besondere­ Würdigung finden. Das Wochenblatt „Economist“ sagt in einem Artikel über­ die Thronrede über die Wirkungen, welche die diesbezüglichen Maß­­regeln des Kaisers Napoleon auf die übrige Welt haben vers den, unter Anderem , aufgeboten, um die Verkehrshindernisse zu­­­­­­ bereitungen wohl abgeld

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