Pester Lloyd - Abendblatt, März 1865 (Jahrgang 12, nr. 49-74)

1865-03-28 / nr. 71

Dienstag, 28. März. Nr. 71 (Die einzelne Nummer Eoftet 4 Pr. 6. Si.) rasen Beft, 1865. Abendblatt « Pester Elo. —­ « elegt. Depesche des „Wester Lloyd”. Wien, 28. März. “Wie der „Wanderer aus avid mittheilt, ist die Veröffentlichung eines Dekre­td bevorstehend , welched den Prinzen Napoleon zum Ster­ego des Kaisers während dessen viermonatlicher Kriesenheit von Paris beruft, weit, 28. März. Pester Maaren- und Effektenbörse. Jener Börsendepesche: Krebitattien 182.60, 1860er oje 93, 1864er £ ofe 87.95, Nordbahn 1770, Galizische , Staatsbahn 190.20. Nur Staatsbahn offerirt wegen des Modenausweises mit einem Minus von 97,075 fl., Galiz the flau, Baluta unverändert. In Brodurften mäßiger Verkehr. Bon 1864er Ametichlen Giniges , 101% fl. in Säden begeben, in dab & 11. fl. Schweinefett sehr fett, Stadtwaare 361, fl., Landiwaare B4—341­, fl., serbisches 317. fl., Alles rammt Jak. Kernuns Hitt 4 26%, fl. nominell. Bon Repseltngen ist Einiges & fl..35 Kr. begeben. nm Er ffelten wenig Umfab. Kommerzialbautattien aá 700 fl. bezahlt, Lofonczer blieben 89 ©., 89, 98. Getreidebericht der Kornhalle Bei ru­­higem Geschäfte und geringem Verkehr behaupten sich die Preise, Kuluruzinprompter Waare fester,Korngefragter in Prima:­waare,Gerstenanaser vernachlässigt. * Wien, 27. März. Die heutige Barbörse war bei ziemlicher Geschäftsfüille matt g­estimmt , nur­ Staatsbahn­­aktien etwas fester, Krebitaftien 183, 183.20, 182.39, Karl: Ludwigsbahn 214.75, 214.25, Staatsbahnaktien 192, 191 90, 192.30, 1860er 2ofe 93.20, 1864er $ofe 88.15, 88.10. Um 111% Uhr wurden notirt.: Krebitaftien 182.80, 182.90, Karl: Lud­wigsbahn 214, 214.25, Staatsbahnaktien 192.20 , 192.30, 1860er Zofe 9820, 93.25 , 1864er Zofe 88.10, 88.15. Die Mittagsbörse war gleichfalls sehr stil, die Kurse der Spekulation gefferten wenig verändert, die Mehrzahl wieder etwas matter. Krebitaftien 182.80, 182.90, Staatsbahnaktien 192.20, 192, Karl:Ludwigsbahn 214.25, 213.75, Nordbahnak­ien 1785, 1784, Lofe zeigten sich etwas fester, 1860er Loie 93.20, 1864er Lofe 88.20. Verzinsliche Staatsfonds waren, ebenfalls besser bezahlt, fünfperzentige Metalliques 70.80, 70,85, fünfperzen­­tige in österreichischer Währung 66,90, 66,95, ohne Umfag. In Wechsel und Baluten war das Angebot por: berrschend, London 111.25, 111.10, Napoleonsd’or 8.85, Silber 109.25. Kurse um: halb. 1 Uhr: Sieditaltien 182.80, Nord­­bahnattien 1783, Karl-Ludwigsbahn 213.75, Staatsbahnattien 192, 1860er Lofe 93.20 ,­­1864er Lore 88.20, Schlup­­flau : Kreditartien 182.50 , Nordbahnaltien. 1770, Stad­sbahnaftien 191.60, Lofenczer 91, 1860er­ Lofe 93.10, 1864er Kofe 37.85, Krevitiofe 128 , London 111.90, Silber 109, Frankfurt, 27. März Nationalanl. 685/9, Kredit­­artien 194­­,, 1860er oje 847% , 1864er Rose 94­% , Silber­­anleihe 743%, Amerikaner 567­, Wien 106 °. Sehr lebhaft. E Wien, 27. März. Sie begreifen, daß heute in den Abgerichtetenkreisen die förmlich angekündigte Minister­ trifis den Gegenstand des vielseitigen Gespräches bildet. Zunäcst interessirt es wohl, wie die in die Intentionen des Ministeriums eingeweihten Abgeordneten sich die Situation zurecht legen. Dieselben nehmen es als wahrscheinlich an, daß die Demission ni­cht angenommen werden wird. Es ist merkwürdig, daß Niemand an die Auflösung des Reichsra­­thes glauben will. Das Hauptgewicht der Meinungen onzen­­trirt si im diesen Kreisen — wie ich Ihnen telegraphisc, ges meldet — auf folgenden Vorgang: Das­ Ministerium würde, wenn eine Vereinbarung in der Budgetfrage mißlungen. it, die Geffion des N Reichgrab­es einfach schlieben, sofort die Landtage jenseits der Leitha einberufen und seine ganze Sorgfalt auf die Lösung der großen staatsrechtlichen Frage richten. Der Staats­­minister hege seit Langen, das Bedürfniß, des Konfliktes, bier­­seits ber Leitha ledig zu werden, um die großen Aufgaben, die er sich in der Verfassungsfrage gestellt hat, zu Lösen. Ihm stehe die staatsrechtliche Frage in erster,, die Freiheitfrage in zwei­­ter Linie. Diesseits der Leitha m würde man sich vorerst mit §­ 13 oder au ohne denselben behelfen. Die a­A werde das Ministerium jedenfalls au ohne Finanzgeld­ fort« ei­­ne bezüglichen Anordnungen seien ohnedies: |hon­ge: teoffen. · Im Kreise der Opposition nimmt man eine völlige Unklarheit über das,traglommen wird,wahr.Wur dasEine ist zu beobachten,die völlige Interesselosigkeit,die sich in Bezug auf das Bleiben oder Geben des«H·etrnv.Schmerlingk und­­gibt­ Niemand will sich mehr ausrasten,ihn zzihalten.Und diese Stimmung ist es hauptsächlich,die den Rist als unheilbar erscheinen läßt.Die Erklärung des Staatsministers,da das Gesammtministerium seine Demission anbietent werd hat insoferne etwas stutzig gemacht,als man auch in diesen Kreisen glaubt,die Entlassung des gesammteninisteriums werde nicht angenommen wes Idesis.Im Zusammenhang mit dieser Anschauung steht es,daß man schon hiernv da spricht,eine Fraktion des Ministeriums mit Frhrn.v.Mescery als Staatsminister an der Spitze werde zur Neukonstitutrung eines Ministeriums berufen werden. Wieder eine andere Meinung geht dahin, es werde die Bildung eines reinen Sachmini­s­eriums­ als Uebergangsministerium versucht werden. Im Ausschuß über von Bergers den Antrag auf Nen­­derung des $. 13 sollen die Chancen für die Regierung sehr schlimm stehen. Sie erinnern sich, bab bei der Wahl diefer Tusshuffes zwischen Herbst und Graf Kuenburg was 203 entscheiden mußte, und bab. Schimpdler, der Oppositionsz­mann, den Namen des legtgenannten Abgeordneten , der für streng ministeriell galt, 309. Man erheiterte sich damals an viesem Spiel des Zufalls. Nun zeigt es ich, daß im Punkte des §. 13 auch Graf Ruenburg gegen die Auslegung der Regierung it, und daß die Regierung in diesem Ausschusse kaum auf mehr al z­wei Stimmen gegen sie­ben wird rechnen können. No ein zweiter Ministerieller Dr. Ban fra 1 , Scheint danach im Punkte des §. 13 mit der Opposition zu gehen. Nachschrift. Sie begreifen, dass bereits Min­­­­sterkombinationen auftauchen, von welchen ich vor: exit fauem Notiz nehmen möchte, bis es doch noch unbestimmt ist, ob der Konflikt wirkli eintreten und Se. Majestät die Der­iillion des Ministeriums annehmen werde" Man spricht daz von, daß die O­pposition an der Bildung eines­ Koali­­tionsministeriums Belcredi-Széden-Herbst­ ar­beite. Heute soll beim Grafen Szöden eine darauf bezügliche Besprechung stattfinden, natürlich einem Gerüchte zufolge. L. Wien, 27. März. Einige Bemerkungen zur­ heutigen Abgeordnetenfibung bdürften ihr Interesse­ verbren­nen. Als Yaron Zinti erklärte, die Minister hätten dur die Bedingungen, werde sie an den Abstu­h von 20 Millionen geknüpft, dem Finanzausschuß die Annahme unmög­­endere Rapiere , re­ne EBERLE AB­ENTPERESFES RE RR,

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