Pester Lloyd - Abendblatt, August 1865 (Jahrgang 12, nr. 175-200)

1865-08-02 / nr. 176

| Ti­a a­s - Ai _ „4 « LA 4% ng eme gr" er RR gran ra re Are Ang bie ji (Die einzelne Nummer Fortet 4 Er. 5. AB.) 3­­ 4 a Wien, 1. August: Die neue Verwaltung entbehrt nur mh b Handelsministern, da die provisorische Belebung des­­­olizeiministeriums durch den Staatsminister, Grafen Belcredt, den 3wed hat, die Verfügung über das Poli­zeiministerium je nach der Gestaltung der politischen Verhält­­nisse offen zu halten, d. h­. die Möglichkeit zat behalten, dieset Ministerium als Zentralbehörde gänzlich aufzulassen. Die Nach­­richten, daß wegen Uebernahme des Handelsministeriums Durch Seven v. Hübner unterhandelt werde, it richtig ; im Brin­­sive steht seine Ernennung fest, es­­ handelt sich nur um die Grenzen des Wirkungskreises. Herr v. Hübner m­ürbe nach seinen Antesedentien sein bloßer Fachs, fordern all ein poli­­tischer Minister sein, dabei er um so weniger sich mit einem eingeihränzten Wirkungstreffe begnügen kann. Die Ernennung des Hand Yaministers dü­rfte sich übrigens nicht mehr lange ver­­­ziehen. Denn das Handelaministerium h­at den Auftrag erhal­­ten, zwar die von beiden Häusern bis Meldaratha votirten Eisenbahn,Gefegentwürfe Sr. Majestät nur Emanftion vorzule­­gen, jedoch nicht ebenso Die Konzessiongeinheilungen. Diese wer­­den vorerst in der Ministerkonferenz beratben und die Betau­b­ung wird biz zur Ceneamung eines Handelsministers aufg­­­fönben. Nachdm aber bereit verschienene Konz­­enéi verber sich bereit erklärt haben , die fomefilon auch unter den pest Neibarais­ modifizirten Bedingungen zu erwerben, so kan­n die wirfliche Vergebung der Konzessionen nicht mehr lange auf sch­warzen Lasten. · Graf Bloome­rt von Sr. Majestät nach Sic­­­ber fősteden, und es­st möglich, daß die Zusammenkunft ver vier wiederholt genannten deuischen Monarchen dennoch stattfindet ; daher die Inäte südlich: Sz. Maiestät von Aal. Bis dahin be jedenfalls die Ernennung eines Haubeleministers aufge­oben. Von dem Rüdkin­te Mr. Biderings vom Bane der Siebenbürger Bahn ist in amtlichen Kreisen noch nichts bekannt. Zunässt is man gespannt, ob 902 Geeß über die siebenbürgische­ Bahn di: e. b. Ganktion erhalten werde ? Die Jade aller vollrten Gisenbahnanregentiwürfe, waruunter auch jenes betreffend die Siebenbürger Bahn ist allerdings, wie er­­wähnt, angeordnet. Bezüglich der Rathaus-Oderber­ger Bahn wird an die Gebrüder Mide eine Aufforderung gerichtet werden , ss zu erklären, ob sie auch unter den vom feichgrabhe modifizieren Bedingungen ihre Konzessionswerbung auf fest erhalten. L. Wien, 1. August. Der erste Tag der Jubel­­feier der Wiener E­­niversität ist nun vorüber. Das Zeit, das per tos discrimina rerum dent doch zu­stande gekommen ist, läßt sich­ehr traurig an. Vor allem gilt er zu tonstatiren,, daß von all den Studenten nur jenes Häuflein teilnahm, welches sich selbst zu­ Feitoranern gewählt hatte. Er­­öffnet wurde die mehr­ H Meritale als wilsenschaftlice Feier durch ein Lohamt in der festlich beleuchteten Stephanakirche, in der sich nur wenige Honoratioren eingefunden hatten. Um­ 11 Uhr fanden die Begrüßungsreden im Redoutenjaale statt. Nestor yet! begrüßte die Gäste in einer ziemlich, farblosen Nebe. terauf sprach Ritter v. Hasner Auch in seiner Szene vermißte man den Schwung, der in denselben sonst stets zu finden. Die unangenehmen Bedingungen, unter denen die Fa­belfeier begangen wurde, wirkten lähmend auf jedes feierliche, frohe Gefühl. Der Medve Hasners folgte die Begrühungsrede des Bürgermeisters der Stadt Wien , welche Rektor Hyrtl mit einer theilweise humoristischen Neplis beantwortete. Nun ka­­men die eigentlichen Zeitreden. Dr. Waib von Göttingen sprach als Delegirter sämmtlicher ausländischer Universitäten ; die Universität Krakau vertrat dur ihren Rektor die in ländlichen Universitätsm­atulanten. Bilfhen Dielen Reben war­men ad­ bie Neven der Deputationen der als sub bant der inländischen Universitäten. Lstere waren, mit Ausnahme von Nest, vollzählig vertreten. Sachstehend folgt das Ber­­gniß der ausländischen Universitäten, melde durch En PH dd kein BE Be , VII-BE , Bi , HBjiinn ",« Fels kxeurg,een,öttingen,r«eswae,a«e,"--eg, Jena«Mel,Leipzig,Moskau,Münche­n, oft, A ÜZ, Würzburg, Züri. Die meisten brachten auch Schriftliche GI íz wunsdhch gretben. ’ . Den Schluß bildete die Begrüßungsrede eins Stu­­direnden der hiesigen Hochschule Das von den 6 ben­­ten ausgebrachte Hoch auf den Kaiser wurde stürmisch er­­schenert. Fügen wir no zur Groärzung birna, daß die Cale­rien von Damen tat gänzlich unbefegt, die Hofloge leer, und weder ein Mitglied des neuen, noch eines, bie übertretenen Ministeriums anwesend war, so haben wir die Yyesteinbrüche des ersten Yubeltages der Wiener Universität beschrieben , den Einbruch, der Icon in den engsten Kern­en sein besonvers gün­­stiger gebwesen sein kann. Er = Das Nundschreiben des Grafen Bel­credit wird heute auch vom , Napló" und „Hon“ gewürdigt; auch sie amerkennen den Fortschritt, den es gegenüber der Schmerling’schen Periode bekundet : "T« »Die Ä­ußerung des Grafen Velcredi»sagt,Napl«-6«« unter Andexcem­—zeigt deutlich,in welcher gemsusammens change Autonomie und liberale Negierungss form stehsp.c:die beidenfind sofagen identisch,ebenso wie sentralisation­ und illiberalisMucg identisch sind.« Mud „Han“ Spricht sich über das Runinoreiben, aus und bemerkt zunächst bezüglich der Autonnomie: „Meun der österreichische Staatsminister bie Tegeng­­reine Wirtsamkeit der Institution de autonom­en Selfgenern: mens quh in den Erbländern in Gang zu feket be­műht üt, muß man unwillig­lich fragen, wie lange noch die Anhänger des von Schmerling getr affenen Zivilprovisoriums, der ‚Regierung eben für Ungarn das zwangmäßige bureautra­­tische System aufvisputien zu können glauben, jenem Un­­­garn, welches hinsichtlich der praktisen Ausführung des Selfgevernment für die übrigen Länder als Beispiel ziehen muß? Wied dieses Prinzip, welches die Völker nur mit Freude begrüßen werden, mit Energie durugeführt, so wird hiemit für die Erbländer eine neue Vera beginnen. Wie viel Grund Ungarn hat, mit diesem Prinzip zuftieben zu fett, wäre überflüssig nachzumessen.‘ Seven hierauf „Hon“ von auf die Bresse bezüglichen Baffus zitirt, bemerkt er zu bemselben : : Dies klingt etwas anders, als die neueste Strafnovele 063 Herrn Schmerling mit ihren, den Angeklagten in’ Del sie­­denden Paragraphen, nach welchen, wer Gott lästert, zu einjäh­­rigem, wer aber einen Beamten tadelt, zu zweijährigem Ge­fängniß verurtheilt wird. »Endlich verdient das Rundschreiben,—­so schließt’der Artikel deswoowc­—Anerkennnung wegen seiner Schlu­ßworte, welche die Haltung des Beamtenstandes gegenüber derqustko­nalitätennormiren.Bei uns in Ungarn ist dieses­ Prifiziv längst angenoxmn ein und es wird uns zur Genugb­eu­ung schet­en, wenn es auch in den Erbsündern angewendet werden wird." Interessant sind die Betrachtungen des Brüsseler K­orrespondenten veselben Blattes ; er schreibt ; sc­­

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