Pester Lloyd - Abendblatt, September 1865 (Jahrgang 12, nr. 201-225)

1865-09-12 / nr. 209

Ar. 200. des Dienftag, 12. Septemb. (Die einzelne Nummer Toftet & Ér, 6, 8.) m LEE Zune in me eme mee mee enges nennen _Aspmsmnenmsenet ne Telegraph. Devefche des , Pefter Lloyd.“ Wien, 12. September. (Dep. d. Korr.-Bur.) Die „Wiener Ztg.“ publigirt dag­reiferliche Niestript vom 1. b. M., womit der verfassungsmäßige siebenbürgische Land­­tag auf den 19. November nach Klausenburg, in der duch­ den erlften Gefegartitel von 1791 festgestellten Zusam­­menlegung einberufen und als bessen ausschließlicer Be­rathungsgegenstand die Revision des ersten Gefegartitels von 1848 über die Vereinigung Ungarns und Sieben­­bürgens bezeichnet wird. Wahlberechtigt sind Alle, melde­ndjt. Gulden direkte Steuern , ohne Kopfsteuer und An­schläge, entrichten. — Feldmarschall-Lieutenant Graf up­wig Grenneville wurde als Landtagskommissär zum Stell­­vertreten des Monarchen ernannt. — Der mit kaiserlichem Reskripte vom 21. April 1863 nach Hermannstadt auf Grund der provisorischen Landtagsordnung einberufene Land­­tag wurde aufgelöst.­­ Ofen, 12. September. Während­ gestern jenseits der Donau, in Repprim, die bereits angezeigte Installation des Freiherrn Franz Fiath als Obergespan des Behprimer Komitates stattfand, wurde gleichzeitig auch jenseits der Theiß, im Bétéfer Komitate, der Obergespan dieses Komitates, Freiherr Béla Wendheim, welcher am verfroffenen Sonn­­tag seinen feierlichen Einzug in Bétés­­ Gyula unter ver­ lebhaf­­testen Theilnahme der Notabilitäten und der­­ Bevölkerung des Komitats hielt, in seine Amtswürde installirt. Unsere Madrid­­ten aus Gyula bef­ränten sich vorläufig auf das Faltum, da­ an dort die von der Regierung für das gegenwärtige Ueber­­gangsstadium empfohlenen Prinzipien von der Opposition ge­­billigt wurden. — Mittheilungen an Stuhlelweißenburg m­elden, dab wer eben installirte Obergespan, Herr v. Gezögyényi, fast fäm­­tliche Beamtenstellen des Komitates durch andere Per­­sönli­ feiten neu befest hat. sz „Unser Freund, Koloman Tika, — berichtet „Hon” — besuchte dieser Tage Franz Deák­ in Busfa,St.­­Yapls und fand bei dem gefeierten Verfasser der 1861er Apressen eine in jeder Beziehung herzliche Aufnahme. Er ist von dort mit der­ Beruhigung zurückgekührt, dab der große Patriot sich einer unverändert guten Gesundheit erfreut,und noch im Laufe dieses Monates seine Wohnung nach Belt verlegen wird. Der Himmel bringe ihn und je früher !" Aus Stuhlweißenburg begegnen wir im , Hir­­net" einer Korrespondenz, welche unsere eigenen Mittheilungen wesentlich ergänzt. Der Korrespondent Schreibt : In der am 8. d., also am Tage vor der Installirung des neuen Obergespans, abgehaltenen Konferenz, in welcher Ludwig Salamos präfi­irte, war die Creme­res Komitats­­adels und der Bürgerschaft an­wesend. Die Diskussion bewegte sich natürlich um die Srane, melche Haltuna die zur Oberge­­spans-Installation eingeladene und erschienene Siomitätsgesanmt­­heit beim Amtsantritt des Obergespans zu beobachten habe. Die Ansichten gingen anfangs ziemlich weit auseinander. Vor Allem wurde besonders hervorgehoben , daß­ Weißenburg diesmal das erste Komitat sei, in welchen die Obergespang- Installation erfolgt ; man müsse daher bezüglich­ des Verhaltens mit um so größerer Kltigkeit vorgehen, weil die Augen des ganzen Vaterlandes auf Stuhlweißenburg gerichtet seien. . Einige waren auch den von der Nepierung gethanen ersten Chhritt, daß nämlich blos die Ernennung von Obergespanen vorge­­nommen, die Nekonstituirung der Komitate aber unterlassen wurde, durchaus nicht zufrieden , und vermißten in diesem Vorgehen jede Garantie für den Konstitutionalismus. Diese Herren woll­­ten beim A­mtsabtritt des Obergespans ihre Besorgnisse lau­s­ drüden, und in dieser Weise gleichsam ihre Berwahrung, „auf­­sprechen, woobei sie die Absicht hegten, sich vom öffentlichen Ko­­mitatsleben so lange fern zu halten, bis die Komitate volstän­­dig refonstitwirt wären. Das „quid consilii” siegte jedoch­ über das „quid juris.“ An Folge dessen wurde in der Konferenz beschlossen , das dargebotene Terrain zu olfupiren und sich ge­wissenhaft aller Manifestrationen zu enthalten, welche die Wirren, statt sie zu lösen, noch vermehren und die Aktion der Regie­rung , welche ohnehin viele Kämpfe zu bestehen hat, hemmen könnten ; denen aber, welche vielen von der­ Klugheit gebotenen Meg mit ihrer politischen Mederzeugung für durchaus unverein­­bar Halten, es frei zu Stellen , bei der Installation nicht zu erscheinen. Rom Verdienste. Die anfänglich auseinandergehenden Meinungen unter einen Hut zu bringen, gebührte, der Löwen­­antheil St. Erzellenz dem Obergespane dieses Komitat aus dem Jahre 1861, dem Herrn Grafen ,Johann Ezk­áty, vdeffen " Bestreben aber auch auf der anderen Seite Joseph Mapdaraaf in einer zur Mäbigung, Nüchternheit­ und Vor­­fit auffordernden Neve unterstüßte. — Ueber. den Wunsch , daß der Reichstag je früher einberufen werde, und daß die Krönung den zmiichen Nation und Monarchen zu shlier­ßenden Vertrag je früher auf ewig besiegle, — über diesen M­unsch herrschte natürlich seine Meinungsverschiedenheit. So verging der Tag vor dem Am­tsantritt, des Ober­­gespans, und unser Haupt, sonnte ruhig in Schlaf finten, denn wir hatten uns überzeugt, daß der Zwiespalt, wen das Gerücht, wie die­ folgenden Ereignisse lehrten, in übertriebener­­­Weife vorgestellt hatte, eigentlich gar nicht eriftirt, und daß wir dort, wo erhobene Umwede vor uns stehen, diesen zu Liebe und­ die Formalitäten großherzig zu opfern, verstehen, die zwar unleugbar wesentlich sind, durch deren starres Festhalten wir we­wegt mehr als bloße Formalitäten auf das Spiel fegen würden. Uebergebend zur Installation selbst, bemerkt der Korrespondent : Diese, die mit dem vorher getroffenen Medereinko­mmen uit bekannt waren, erwarteten, hab irgend Jemand die Nebe des Obergespans beantworten, beziehungsweise ihm den Gruß zurückgeben werde. Aber wer hätte erwidern‘ sollen 2­ein Komitat it noch nit vorhanden, er konnte also Niemand wo im Namen desselben sprechen ; von den gegenwärtigen­ Nomi­­tatsbeamten aber fanden wir Niemanden dazu berufen, unseren Obergespan zu begrüßen ; übrigens ist Se. Exzellenz daruım doch keineswegs ohne herzlichste Begrüßung geblieben, von ein­zeln und insgesammt begrüßten wir Alle ihn, die, wir ihn heute gehört haben. Von der in der Mittagsstunde abgehaltenen Konferenz berichtet der Starresponvent : „Vorläufig ward nur bezüglich der zwei Bizegespansstellen ein Medereinkommen ge­­troffen , wiesem zufolge wird­ Se. Griellenz dem Bernehmen nach nächstens den vormaligen Sonorär:-Oberfisfal des Stuhl:

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