Pester Lloyd, August 1866 (Jahrgang 13, nr. 190-215)

1866-08-02 / nr. 191

Die Trenmuthesterreichs vaneutschland. Pest,1.August. Die Auflösu­ng des Mischen Bundes und der Austritt Oesterreichs aus dem Verbande mit Deutschland wird mit Recht als da­ Beginn einer neuen Epoche für die Geschichte der Nkonp­archie bezeicht­et werden dürfen,die Stellung und dochruf Oesterreichs werden dadu­rch radikal verändert;alle Verhält­­nisse erscheinen nunmehr unter neuen Gesichtspunkten und es ist daher­­ohl von Interesse,den Charakter dieser Verändert­ikg näher ins Auge zu fassen.Sobald ein Staat Mitglied einer Konföderation ist­—und habe sie auch,wie der deutsche Bund, einen überwiegend»Völkerrechtlichen«Charakter—so über­­nimmt er Rechte und Pflichten und gibt damit einen Theil sei­­ner Unabhängigkeit auf.Es ist nun,wenn ein Staat ein sol­­ches Verhältniß eingeht,vor Allem zu erwägen,ob die Vor­­­theile desselben den Opfern entsprechen,die gebracht werden müssen.Das Geringste,was in dieser Beziehung von einer Konföderation zu fordern ist,wäre die Ertheidigung nach Außer1,der Schutz aller Theile gegen feindliche Angriffe.Wäh­­rend des Bestandes des deutschen Bundeskat Österreich meh­­­ere Kriege zu bestehen gehabt,ohne daß ihm von Seite des Bundes irgendeine Hilfe zu Theil geworden wäre.Allerdings berührten jexte Kriege großentheils Gebiete,die nicht in den Bund einbegriffen­ waren.Mit diesem Einwande jedoch wird eben nur der Umstand konstatirt,daß das Verhältniß Oester­­reichs zum Bunde eindurch und durch ungesundes war.Vier Fünftheile der Völker Oesterreichs sind nicht-deutscher N Nationa­­lität,diese vier Fünftheile konnten für national-deutsche In­­teressen keine besondere Theilnahme e­pfinden.Wenn nun der deutsche Bund in einen Krieg verwickelt wurde,so traf das alte Bolter Oesterreichs gleichmäßig und die Hußaren Ungarns haben für die Unabhängigkeit Schleswig-Holsteins mit derselben Ta­­pferkeit gekämpft, wie die Regimenter aus Niederösterreich und Steiermark. Nehmen wir nun am, der schleswig-holsteinische Krieg hätte zu einer europäischen Intervention geführt, so wür­­den die feindlichen Mächte sich eben nicht nur um die deutschen Länder Oesterreichs gehalten haben ; vielmehr hätten sie jedes beliebige Gebiet zur Invasion gewählt, und es wäre die Sicher­­heit aller Theile der Monarchie bedroht gew­esen ; auch hät­­ten alle Völker der Monarchie die Kriegslasten tragen müs­­sen. E 3 war also,, um mit einem Worte Alles zu sagen, die ganze Monarchie für den Bund soli­arisch haftbar, während der Bund nur für jene Theile einstand, welche Fraft der Bundes­­afte zu ihm gehörten. Die Geschichte des jetigen Krieges von 1866 gibt für dieses Mißverhältnis ein eflatantes Beispiel. Oesterreich war zugleich in einen Krieg mit Preußen und mit Italien verwwk­elt ; der Bund aber befand sich wohl im Kriege mit Preußen, aber nicht mit Italien, obwohl Lekteres Bundes­­gebiet verlegt hat und sogar den Bejik von Südtirol, das doch zum Bunde gehörte, beansprucht. Untersuchen wir das ganze Bundesverhältniß Oesterreichs näher, so stoßen wir auf eine rein diplomatische Fiktion, die jeder reellen Grundlage entbehrt. Fragt man, wer hat Solda­­ten zum­­ Bundeskontingente gestellt, wer hat Gelder zur Bun­deskasse gezahlt, so lautet die Antiwort : alle Völker der Mon­arte ; fragt man aber, welche Länder gehörten zum Bunde, so muß die Antwort glüc­­herweise ganz anders lauten. Wir sa­­gen „glücklichersweise” , denn wäre das Vorhaben, mit der Ges­tammtheit der Monarchie in den Bund einzutreten, zur Wahr­­heit­­ geworden, so wäre das ein großes Unglück für die Völker Oesterreichs gewesen, die in dem fremdartigen Verbande nicht leicht den Weg zu einer selbstständigen Entwicklung gefunden hätten und sich zu einem energischen Proteste gegen ein solches Verfahren hätten vereinigen müssen. Die Unwirksamteit des­­ Bundesfhutes aber selbst für jene Theile, welce zum Bunde gehörten, lag vorzüglich in der oft erörterten Nivalität zwiischen Desterreich und Preußen. Die Großmacht Preußen Hätte ich wegen Desterreich nie in einen Krieg vertwickeln lassen, und was die militärischen Kräfte der übrigen Staaten bedeuten, was sie wüßen oder schaden können, das hat der eben zum Stillstand gebrachte Krieg deutlich genug eriiefen. „ Ein­ weiterer Nuten, den jedes Mitglied einer Konföde­­ration gewöhnlich beansprucht, ist der Einfluß in die Zollvers­bindung , die Theilnahme an beim volfswirthschaftlichen Auf­schwung, an der Geldzirkulation und ähnlichen Dingen. Oester­­reich stand bekanntlich in dieser Beziehung, dem Bunde fremder gegenüber wie Stanfreich oder Italten. Volks­wirthsschaftlich war der Bund bereits durch die Bildung des Zollvereines in die Gestalt Preußens gegeben ; volkswirthschaftlich war auch die Ansschließung Desterreich. Längst eine Thatsache. Men wir mim fragen, worin denn der V­ortheil des Deutschen Bundes für Oesterreich eigentlich bestand, so Finnen wir darauf nach­ ruhiger Erwägung folgende Antwort geben: Für das österreichische Kaisert­um war es eine Art: von Prestige, von Borsig im­ Bunde zu haben, und dadurch selbst Preußen das Gewicht des Österreichischen Einflusses fühlen zu Lassen. Gé war eine Art von idealer Herrschaft, ver­letze schwache Abglanz der ehemaligen deutschen Kaiserkrone, ohne greifbar praktischen Na­men für die Gesammtheit der Monarchie. Für die deutschen Länder Oesterreichs war die Verbindung mit Deutschland fer­­ner eine Befriedigung des nationalen Gefühles und zugleich ges­tissermaßen eine Garantie, dak im der jenseitigen Hälfte der Monarchie das deutsche Element einen überwiegenden Einfluß üben müsse. Wenden wir und den Bortheilen zu, welche Deutschland aus der Theilnahme Oesterreichs am Bande schöpfte, so bieten sich ebenfalls sehr eigenthümliche Wahrnehmungen dar. Was die deutschen Dynastien, mit Ausnahme der preußischen, be­trifft, so waren sie insgesammt Oesterreich zum größten Dante verpflichtet, denn ohne den Sohn der Präsidialmacht hätten sie kaum ihre volle Souveränität bewahren können. ‚Aus diesem Grunde waren auch die meisten deutschen Negentenhäuser stets österreichisch gesinnt, und aus diesem Grunde haben sie sich auch, so weit bas die Furcht vor Preußen nicht verhinderte, unmittelbar vor Ausbruch des Krieges Oesterreich angeschlossen. Das deutsche Bolt Hingegen war sehr oft anderer Meinung. Die Begeisterung für den Bund, wie sie sich in der jüngsten Zeit, fett dem Hervortreten ver­fehleswi ge holsteinischen Frage, manifestirte, war eine völlig neue Erscheinung. Bis dahin sah man im Bundestag nur eine Maschine zur Unterbrücung deut­scher Freiheit, zur Hemmung deutscher Einigung, und im Jahre 1848 beeilte man sich nach Kräften dieses unliebsame Institut aus dem Wege zu räumen. An der That war der Bundestag fast durchwegs nichts Anderes, als das Werkzeug der Reaktion. Der Verfassungskampf und die Verfolgung des Liberalismus in Preußen,­­ die Haltung, welche der Bundes­­tag in der schleswigsholsteinischen Frage annahm, die Aus­­sicht auf­­ Bundesreform emblich Haben ihm kurz vor dem Ende seines Daseins die öffentlichen Sympathien gemennen. Man glaubte in Sü­ddeutschland und auch in Oesterreich Preu­­ßen zu bemüthigen und dann die ermilnschte Bundesreform durchführen zu können. Man es komptirte die Zukunft, indem man den Krieg eröffnete. Das Gefiht hat zu Ungunsten Oesterreichs entschieden, der Bund hat zu existiren, aufgehört, und unwiderrufbar scheint die Herrschaft Preußens über Deutsch­­land besiegelt. Ziehen wir aus diesen Betrachtungen die Bilanz, so kommen wir zu folgendem Resultat : Der Bund war eine un­natürliche Schöpfung , welche Desterreich geringen materiellen Vortheil brachte und die nationalen Bestrebungen des deu­tschen Bolfes Hinderte ; er war politisch ohnmächtig, denn Desterreich sowohl als Preußen gehorchten ihm nur so lange, als es ihren Neigungen entsprach ; er war schäßenswerth als eine Erinne­­rung an die ehemaligen Traditionen und Hätte durch eine Re- Konstruktion zu einer großen Zukunft führen können. Di­e Re- Konstruktion war aber nur durchführbar, wenn die Yänter der ungarischen Krone vollständig in ihre Rechte eingefegt und es so den deutschen Ländern Oesterreichs möglich getrorben wäre, auch wirklich in den Bund einzutreten. Perner mußte dit Nie­­derwerfung Preußens und des deutschen Partikularismus dieser Rekonstruk­tion vorausgehen. Die rechte Stunde hieru­ft ver­­säumt worden, wenn sie je vorhanden war, und wir stehen heute einer Anzahl von faits accomplis gegenüber, die nicht mehr rückgängig zu machen. Oesterreich ist nun auss­lieklich eine rein europäische Macht ; es muß mit den Traditinnen im Deutschland und in Italien vollständig brechen ; es bit seine Ursache mehr, für Erhaltung des Bestehenden au­ßerhalb seiner Grenzen zu sorgen ; es kann sich nun gleichfalls zum Prinzip der Nichtintervention bekennen. Möge es in derselben Weise auch alle übrigen Grundlage des Freiheitlichenfort­­schritts adoptiven , möge es dem Rechte huldign und auf die Vertretungen der Völker hören ; es wird bann noch immer ein mächtiges Reich repräsentiren, das Europa mit Acch­­tung erfüllt. D . L. Wien, 31. Juli. Die Friedensverhandlungen mit Preußen haben einen so unerwartet günstigen Fortgang genom­­men, und unsere Regierung trifft so rasche Maßregeln für die Durchführung aller Friedensbedingungen, da­ bereits alle Vor­­bereitungen verfügt wurden, um der Abzug der Preußen is Niederösterreich zu bewerkstelligen. Wie ich nun mit Bestannt­­heit vernehme , wird der Abmarsch der preußischen Truppen übermorgen Donnerstag beginnnen und mit möglichster Beschleu­­nigung fortgefegt werden. Nicht so günstig sind die Konstek­­­tionen bezüglich Italiens. Doc geht der Vertrag mit Bret­ten, nachdem das Ziel desselben für Italien, die Einwerbung Benetiens, erreicht ist, zu Cabe und Italien wird, wenn es sich denn durchaus nicht fügen will, den Kampf allein fortzeigen und die Macht der österreichischen Waffen zu empfinden haben. Die Italiener können die totalen Niederlagen, die sie bei En­srozza und Liffe erlitten haben, nicht verschmerzen und glauben mn aan En Am ame TEGVOLANTBÉT ST HARZÜFIOER RTL TUR BEER ERDE dich die verhältnismäßig künftige Vorttton Ciatbinte, der it 80,000 Mann bei Updine steht, während Trient bedroht ist, uo einen Vortheil erhalten zu können. EF Wien, 31. Juli. Die Waffenrufe mit Ita­­lien läuft am 2. August 412 Uhr Morgens ab, und wenn sie­ bis dahin nicht verlängert verivandelt fein follte, fo werben anderjegungen ber fomplizirteften Art — Waffenftilfftand alsbanı bie einbiesigkeiten unmittelbar wieder aufgenommen werden. Von Augsburg ist der Präsidialgesandte Baron Kü­­bed seit drei Tagen hier und bereits vom Kaiser empfangen. An welcher Form die Todeserklärung des Bundestages zu er­­folgert habe, scheint noch nicht festzustehen, ebenfalls aber wird vorher noch eine Reihe von administrativen Geschäften des bis­­herigen Bundes abzuwideln sein und Ausein­­ich nenne beispiele­­weie die Bundesfestungen mit ihren Werten und ihrem Mater trial — in Aussicht stehen, oder it­einen es dürften dabei ERYILKETIRTEET ı Das­­ pfündigen 100. und 150:pfündigen SKanoretta erhoffen hőren. Alles v­ersteigt jedoch die ravour bes ae Pikeehnii ta[3 ‚Tegetth fi. Wir waren einen Moment parallel zum „Ferdinand Mar, dem Amiralsschiff Tegetthoff“. Am nächsten Moment geschah das Zurdtbaríte, das einzig in der Geschichte dasteht. Tegetthof rannte mit voller Kraft auf das große italienische Panzerschiff „RE d'Italia“ (08. Breitseite von seinen 35, sämmtlich 100­ pfündigen Kanonen, im nächsten Augenblicke bohrte ihm der Sporn des „Ferdinand Mar“ ter einem. Alles die Schiffe fand mit der furchtbaren Panzerung und eine bocaufsteigende auf die andere Seite italienische Das Schiff machte es si bäumen, legte sich vernhmand unter dem entsehli­­chen Gescrei der darauf Befindlichen. Gleich darauf ging unser Ban­­zerschiff darüber hinweg. Die Jagd der Schiffe, den Lärm, das Anten­­nen, den Donner der italienischen und österreichischen Kanonen zu fan­­­bern, ist unmöglich. Gleich nach der Episode des Unterganges wurde das feindliche Panzerfhifi „Principe di Garignano” und brannte während ergriff, in Brand gejtedt der Schlacht, bis das Feuer die Bulverjammer mächtigen Knall in die Luft flog. Auch diesen Moment vermag seine Feder zu schildern. Ale in italienischen Häfen disponiblen Schiffe haben Befehl er­­halten zur Flotte zu stoßen. Korps in Südtirol sol bereits mit den preußischen Sandnadelgewehren bewaffnet sein, Schiff gab eine übertönenden Bewegung, worauf das Donner als wollte Steuerbord, und Schiff unter einem Das an ben­ Rattzerklau­eh entzwei. — | — ever Tag bringt neue Daten über die kriegerische Art, wie die Preußen die Waffenruhe auffassen. Briefe, die dem „Baterland“ zugehen, melden eine Belegung Pilsens dur den Feind und die Ber­gladung des Pilsener Kreises mit einer neuen Kontribution von 150.000 fl. Der hart mitgenommenen P­rager Gemeinde wurde ferner aufgetragen ein Feldhospital zu errichten, und ein kaiserlicher Polizei­kommissär wurde im Prager Bahnhof verhaftet. Dagegen soll der Post­­verkehr durch die Preußen überall hin eröffnet werden, und hat zwischen Pardubig und Brünn bereits ein Frachtenverkehr stattgefunden. Bei züglich der unfrei­willigen Störung der Maffenruhe , melche durch den Ausfall der Beratung von­ Theresienstadt herbeigeführt wurde, ist schließlich auf die erhaltene Aufklärung hin vom preußischen Haupt­­quartier der Befehl an das preußische Militärkommando in Prag er­­gangen , die bereits als Repressalie angeordneten neuerlichen Requisi­­tionen augenblicklich einzustellen. Die Olmüser „Neue Zeit” weiß über die preußische Invasion Mährens mehrere Vorfälle zu erzählen, die nur in geringem Grade als glaubwürdig erscheinen. In Groß-Szenis sollen die Bewohner si gegen die preußische Bejagung erhoben, dieselbe niedergemetelt und acht Kanonen genommen haben. So berichtete ein Landmann aus Groß-Szenik. Aus BPopnik erfährt dasselbe Blatt, daß die dortige preu­­ßische Belasung in den Straßen Barriladen gebaut habe, die Arbeiter, Hafle und die Waffenjugend wurden an dieser Arbeit beigezogen ; von Seite des Kommandanten wurde jedoch der Bürger­ und Handelsstand verständigt, daß sie im Nothfalle gleichfalls Hand anlegen müßten. Die Barrikaden wurden durch Kanonen geschübt, welche in den Edhäusern untergebracht waren, zu welchem Zmede die Wände der einzelnen Häuser durchbrochen wurden. Aus Anlaß der Niederlage bei Liffa zirkulier in Genua eine Anresse an den Ministerpräsidenten, welche zahlreiche Unterschriften findet. Dieselbe lautet : „Erzellenz.­ Die Schlacht von Liffa, welche Italien den­­ Verlust so vieler Leben und zweier mächtiger Schiffe Tostete, hat die Stadt Genua in den größten Schmerz versenkt. Gegenüber der so unerwar­­teten Katastrophe war Genua, welches immer der eifersüchtige Wächter seines Ruhmes war, dur die Nachricht tief betroffen. Die öffentliche Meinung fchiebt die Schuld des befragensmwerthen Ereignisses auf die sprichmörtliche Unfähigkeit des Nominal-Kommandanten der italienischen Flotte. Ein allgemeiner Ruf dringt aus dem Herzen der Bevölkerung, daß Herr Persano (mie einst der englische Admiral John Bong) vor ein Kriegsgericht gestellt und abgeurtheilt werde. Mie eines Zanez Venedig vom Senat verlangte, daß an die Gunke seiner Flotte Vitto­­rio Pisani gestellt werde, so bittet heute die Bevölkerung von Genua, welche vorzugsweise die maritimen Thaten an­fehäten weiß, Ew. Erzel­­lenz möge von Sr. Majestät erlangen, daß mit Hintanießung aller hierarchiischen Ordinna (ordine gerarchico) das Kommando der italie­­nischen Flotte einem Mann anvertraut werde, der auf der Höhe der Forderungen des Vaterlandes steht und in dem die Kühnheit sich mit Erfahrung und Klugheit paart. ALS dieser Mann wird durch die Stimme der öffentlichen Meinung Kontre-Admiral Cav. Galli della Mantica bezeichnet und indem sich die Unterzeichneten zu Dolmetschern versehben machen, sprechen sie nur einen Munich aus, der gegenwärtig im Herzen und auf den Lippen Aller ist. Retten Sie, Grzellenz , der biefe energischen und unerläßlichen Mafregeln das Geshhch und die Ehre der italienischen Flotte.” Dem in der „2. 3.“ mitgetheilten Schreiben eines Linzer, mel­ der am Bord der österreichischen Panzerfregatte „Habsburg" die Gee­flat bei Liffa mitgemacht hat, entnehmen wir Folgendes : Ich hatte gleich vom Anfang der Einschiffung die Bompen des ganzen Schiffes zu übernehmen ; es war daher meine Pflicht, diese außer meinen anderen Obliegenheiten in Stand zu erhalten. Dies gab mir Gelegenheit, während des Gefechtes in die Batterien zu gehen, und dur die Stüdpforten den größten Theil­ des Gefechtes oder eigentlich nach Abusie und Trafalgar der groben Seeschlacht an sehen. Ich habe auch jeden Theil der höcst interessanten Episode gesehen, sah die ent­weglichsten Momente, die Manhem die Haare zu Berae trieben, mit kaltem Blute, denn ich hatte nicht Zeit an meine eigene Gefahr zu den­­ken, des großartigsten Schauspieles mögen. 68 ist überhaupt merkwürz­dig, wie in furchtbaren Momenten der Mensch Falt wie Stein oder Erz tirb. LUmsere Leute feuerten ausgezeichnet , eine Breitseite um die ans­dere, durchwegs nur Brandgranaten und G Stahk­ugeln. CS ist kaum glaublich, daß wir an Bord seinen Todten und­­ Verwundeten haben, trogbem, daß wir mitten im größten Kampfe einen Hagel von Kugeln empfingen und wieder zurückgaben. Sehr interessant ist das Anschla­­gen der großen und starken Sprengprojektile der Italiener aus 80­, antreortlichfeit dargelegt haben, welche diejenige Macht auf sich habe. Zur Tagesgeschichte, Pet, 1. August. Uebereinstimmend mit vielen anderen Mittheilungen spricht auch die „France die Ueberzeugung aus, daß noch vor Ablauf des Waffenstillstandes der Friedensvertrag zw­ischen Oesterreich und Preußen unnterzeichnet werden wird. Einem Wiener Blatt zufolge dürfte der wichtige Akt des Friedensschlufses schon Bin­­nen acht Tagen und zwar in Brünn in Vollzug gefett werden. Wie die "Bayerissche Zip." aus „guter Quelle“ mit­theilt, ist auch ein Waffenstillstand zwischen Oesterreich und Italien gleichfalls auf vier Wochen, vom 2. August an, abge­schlossen­­ worden. Offiziell wurde hierüber noch Nichts bek­­annt gegeben, obwohl die achttägige Waffenruhe ihrem Ende naht. In Znaim sind vorgestern die zwischen Oesterreich und Preußen abgeschlosfenen Waffenstillstandsbe­­dingungen auszugsweise publizirt worden. Der Anhalt der Kundmachung entspricht im Ganzen den früheren im Die Döffentlichkeit gedrungenen Meittheilungen. Während des W­affenstillstandes behalten dieser Kund­­machung zufolge die königlich preußischen Truppen einen Naggon, der westlich von einer Linie Eger, Pilsen, Tabor, Neuhaus, Zlabings, 3­naim begrenzt­­ wird, die vorbenannten Ortschaften mit einbegriffen ; südlich macht die Thaya bis zu ihrem Einflusse in die March, östlich der Westgenannte Fluß aufwärts bis Napagebl und von hier eine gerade Linie aufwärts nach Oberberg die Grenze. Die Etap­­penstraße über Meislau, Scheiteldorf, Wittingau nach Tabor mit einem Belagerungsrayon im Umkreife von zwei Meilen an derselben wird den Preußen zur Verfügung gestellt. — Den Kranken und den zur leeren Pflege in den von den Königlich preußischen Truppen zu räumenden Landestheilen zu­­rückbleibenden Aerzten und Beamten verbleiben die inne­habenden Räumlichkeiten. Außerdem wird ihnen österreichischerseits die Unterftügung der Behörden, Verpflegung und Transportmittel gewährt. Ihrem Rücktransport in die Heimat, auf welchen preußischerseits möglichst bald Bedacht ge­­nommen werden soll dürfen weder während noch nach dem Waffenstillstande Hindernisse in den Weg gelegt werden. — Die Verpflegung der Ein­­preußischen Truppen geschieht Seitens der von ihnen belegten Landestheile Geldkon­tributionen werden preußischerseits nicht erho­ben. Das f.f. Staatseigenthum, E. 1. Magazine und Vorräthe, in­soweit dieselben nicht schon vor Eintritt des Waffenstillstandes in Befug genommen wurden , sollen preußischerseits nicht mit Beschlag belegt werden. — Die f. ff. Negierung wird dafür Sorge tragen, daß ihre Zivilbeamten sich baldigst auf ihre Bo­­sten zurückbegeben, um bei der Verpflegung der preußischen Ar­­mee mitzublirken. Das , Journal des Débats" über die "Friedenspräliminarien : Der deutsche Bund nach der Kongreßalte von 1815 ist aufge­­löst ; die nördlichen Staaten bilden eine Konföderation unter preussischer militärischer und diplomatischer Führung. Ein Theil der Südprovinzen Hannovers wird­­ Preußen einverleibt Hessen: Darmstadt wird in seiner Integrität erhalten und nimmt nicht Theil an der nördlichen Konföderation. Das Königreich Sachsen bewahrt seine Integrität und wird Mitglied der­ nördlichen Konfödera­­tion. In dieser Angelegenheit, welche einen der­ schwierigsten ‚Punkte der Verhandlung­ bildete, ist die vermittelnde Aktion der französischen Regierung durch den persönlichen Willen des Königs Wilhelm unter­­stüßt worden, der von besonderer Achtung für den König Yohann durchdrungen ist, und darum dem Drängen Bismarc’s auf Zerstüde­­lung Sachsens glücklich­twiderstanden hat. Selbst noch am Morgen des 27. Juli, berichtet das genannte Journal ferner, war über seinen einzigen Punkt ein Einverständniß erreicht worden, und in dieser festen Stunde soi Frankreich auf die Vertreter der beiden kriegführenden Mächte eine unwiderstebliche Pres­­sion geübt und der französische Repräsentant ihnen die schwere Ber: gibt folgende Andeu­tungen ESZT TT TG, get ZA SENT eseti Gabriel Egreffpy. A. D. Der große Schmerz hat Feine Thränen und ist frumm ‚ oder wenigstens nicht reich an Worten. Nachdem­ der gewaltige Siegfried, der von Nibelungenhort erobert und die ü­bermenschliche Brunhilde überwunden hat, vom , tdischen Hagen erschlagen ward, wird in Hebbel’6 „Nibelungen“ auf die Frage : „Was it geschehen ?“ im ersten Moment nichts geant­­wortet, ala: „Es ist ein Mann erschlagen ! Es ist ein Mann erschlagen ! Das einfache Wort sagt mehr als der­­ strömendste Wortfluß, — und wer am 30. Juli, als im Trauerhause auf der Kerepeferstraße der Vorhang plöglich und vor der Zeit fiel, darnach fragte, was geschehen se, dem­­onnte füglic geant­­wortet werden : „Es ist ein Mann gefallen !" — ein Mann in des Wortes stolzester Bedeutung. Eine der edelsten männli­­chen Erscheinungen , ein­ höchst anspruchsvoller Kopf mit einer Ad­ernase und mächtiger Stiene auf einer kraftvollen Bü­ste, war Egrefiy auch wirklich das Bild eines Mannes, geschaffen Helventhaten zu v­ollbringen oder Helen darzustellen. Letteres war in der That vorzugsweise sein Beruf, — und als wollte das Schiefal die Ideen und deren künstlerische Ausführung in den besten Lebensaugenblichen unseres Künstlers zu einem einzi­­gen erschütternden Bilde vereinigen, so ließ es ihn, wie­ große Helden auf dem Schachtfelde, mitten in der Ausü­bung seines Berufes sterben. Egresfy starb auf der Bühne, deren Zierde er seit 29 Jahren war, in seiner glänzendsten Rolle : „ Brantovich Gydrgy“ und zwar gerade in der Szene, in welcher er­ am erz f&hltterndsten spielte. Nicht ein Schatten seiner selbst, nicht nach langsamem Dahinsterben,­­ sondern sozusagen in einem Mo­mente, in welchem er vom leb­enschein " künstlerischer Begeiste­­rung umleuchtet war, endete dieses Künstlerleben. Glück­cher Top ! Es sind eben zehn Jahre und­ zwei Monate verflossen, seit Egresfy seine meisterhafte Leistung al­s Brantovich György" zum ersten Mal produzirte. Die Tragödie gleichen Namens, welche der Dichter Cbernyik als einen trefflichen Torso hiniert ließ, wurde von Egreffy ausgeführt und zu befsen Benefice am­ 3. Juni 1856 zum ersten Mal gegeben. Das Bublitum des Nationaltheaters fühlte sich in die besten Zeiten dieses Institus­tes zurückverfeßt, denn der Geist echter tragischer Kunst mecte doch das Haus, als Egrefiy «in der seiner Künstlerindividualis­tät sich so eng anschmiegenden Nolle auftrat. Wie mächtig er: ‚shien da der greife heidenmüthige Despot, wie erschitternd der Zorn, in welchen er in einer Szene gegen seinen Sohn ans­­ich­t, wie rührend der Schmerz, als­ man ihm seine beiden Kin­­der­­ geblendet zuführt. Die Leistung war wie aus einem Gusle, ‚die Wirkung eine zündende, und die Blumenkränze, welche damals am­­ Anfang der Vorstellung dem Beneficianten gespendet wurden, hatten am­ Ende der Vorstellung die Berechtigung verdienter Lorz bern erlangt. — „Branfovid György­ blieb seitdem eine Liebe­lingsrolle des Kü­nstlers, wie des Publikums, und sie sollte gleich­­sam noch das Festgewand werden, mit welchem geschmüht er in den Tod einging. Mit dem Ablauf der Ferien des Nationaltheaters Von Erlau zurückgekührt, verlangte Egreffy, daß „Brankovig“ ange­führt werde, und als seine Freunde ihn abmahnten, diese me ftrengende Rolle zu spielen, da seine Gesundheit in­folge des Schlaganfalles, den er vor anderthalb Jahren erlitt, ershittert war,­­ gestand der Künstler selbst, daß die Rolle des „Bruns fovidh“ ich stets sehr erschöpfe; aber er wollte seine Liebling­­schöpfung noch einmal produziren, er wollte mit derselben, die er sagte, „zum legten Male” vor das Publikum hintreten. Er fühlte sich ja ohnehin neugekräftigt. Alle, die ihn am leten Tage seines Lebens sahen, bemerkten, daß er­ ungemöhnlich heter war, und mach seinem Befinden befragt, sagte er, daß er ich völlig verjüngt fühle. Bei den Proben pflegte Egrefiy nur zu markiren ; aber am 30. Juli spielte er schon bei der Probe zu­ voller Stimme und ungewohnten Feuer. Am Abend erschien er zur rechten Zeit in der Garderobe, bereitete sich sorgfältig vr und spielte vom Anfang bis zu dem plöglichen vorzeitigen Eme mit einer Verve, die das Publikum zu häufigen Beifallsbeza­­gungen hinriß. Besonders war das der Fall in der Szene,­­ welcher dem greifen Branfovic sein älterer Sohn (welchen Egri­fy’s eigener Sohn repräsentirte) geblendet zugeführt wird. Ni­mand konnte auch nur im ntferntesten ahnen, was so nahe­­­­vorstand. Al man den jüngeren, gleichfalls geblendeten, Son Ian (Frau Lendrat) vorführte, bemerkte man, wie der Berichtirstei­­ter des „Hon“ erzählt, daß Egrefiy von einer plöglichen Heiereit befallen war. Er rief einigemal, man möge ihm den „Schwarzn Znder" bringen , welchen er in der Garderobe immer vorällig hatte. Und als er, anstatt ii dem geblendeten Kinde zu nihern, siehen blieb, trat Frau Lendvai selbst zu ihm ein, zu woler er nach der Rolle zu sagen hatte: „Hier bin ich, mein And !“ Aber er sagte es nicht mehr, sondern stürzte auf sie hin und sagte leise: „Ich bin sehr unwohl, mein Kind.“ Die erfrhrdende Wirkung dieser Worte wurde noch dadurch vermehrt, das Frau Rendvet die erfaltenden Glieder Egreffy’s auf sich mit ganzer Wucht fasten fühlte ; denn in dem Augenblick , in welchem er uf sie hingestürzt war, fanfen ihm die Knie. Alles dies machte i­f das Publikum, ja selbst auf die in der Szene Beschäftigte den Eindruck, als ob Egreffy nur die Rolle des schmerzlich beriffenen Baters spielte. Aber als Frau Lendvai auf das erstarrte Sefidjt Egreffy’s sah, schrie sie entfegt auf, — der Vorhang für die Vorstellung mußte unterbrochen werden und bag Publify ging erschüttert dur den tragischen Zwischenfall nach Hause Die Aerzte Dr. Tormay, Dr. Konad und Dr. Miziey , die­­gleich auf die Bühne eilten, ließen den Kranken in seine nahe Wınung bringen ; body alle Hilfe, die hier angewendet wourde, sichtete nichts mehr. Eine halbe Stunde vor Mitternacht erlitt das Leben Egreffy’s, das bis dahin nur mehr geglimmt hatte und so ist es seine Hyperbel , wenn man sagt, daß der Küufer in der Ausübung seines Berufes starb. — Es Liegen keine bestimmten Daten vor, an welden Tage Egreffy geboren wuurde, wo auch von wann eigentlich seine Künstlerlaufbahn datirt. Wir wissen nur, daß er bereit im Jahre 1828 unter den Mitgliedern des Klausenburger Naihal­­theaters genannt wird, und daß er 58 Jahre alt wurde. — Den übrigen vorliegenden Daten zu seiner Lebensgeschichte ist Folgendes zu entnehmen : Gabriel Egreffy wurde zu Páglófalva im Borsober Komitat geboren, absolvirte seine Stunden im Migfolczer Gym­nasium, und fühlte ihn in früher Jugend eine so unwidersteh­­­nde Neigung zur Schauspielfunft, da­ er aus dem Elternhause heimlich entwich, um seinem Drange zu folgen. Er schloß sich einer Wandertruppe an, und nur nach langem Bemühen gelang es seinem Vater ihn zurückzubringen. Doch bei der nächsten Ge­­legenheit folgte er wieder seiner Neigung, und nachdem sein Vater ihn abermals zurückgebracht hatte, entwich er zum dritten Male, und hatte das Glück, bald darauf in Klausenburg engagirt zu werden, dem­ damaligen Mittelpunkte der ungarischen Kunstbestrei­bungen. Von dort kam Egreffy nach Ofen, und im Jahre 1837 wurde er Mitglied des damals eröffneten Nationaltheaters, well dem er bis 1848 angehörte, als er, wie damals so viele A­n­­dere, von den Wogen der stürmischen Zeit in andere Bahnen ge­­rissen wurde. In Folge der damaligen Ereignisse mußte er sich flüchten, erhielt aber im Jahre 1854 die Erlaubnis zurückzu­­kehren, und lebte von da an ununterbrochen seinem Beruf, wel­­dem­ er im ber Ieten Zeit nicht allein als Künstler, sondern auch als einer der Lehrer des im vorigen Jahre eröffneten dra­­matischen Konservatoriums diente. In der künstlerischen Ausübung seines Berufes strebte Egreffy stets den höchsten und edelsten­­ Zielen zu, und eiferte den besseren Meistern nach. WIE junger Schauspieler­r er war zu jener Zeit, in welcher er der einer Gesellschaft angehörte, hielt er sich mehrere Monate in Wien auf und fand sich all­abendlich auf der Gallerie des Burgtheater ein, welches damals in seinem höchsten Glanz stand. — Und angeeifert von den ber­­ühmtesten deutschen Kunstkoryphäen, wie von seinem eigenen, ihm innewohnenden Geiste geleitet, wählte er Shakespeare’ Dich­tungen zum Gegenstande seiner künstlerischen Bestrebungen, und vorzugsweise seinen Leistungen als fear, Boriolan, Hamlet u. a. mw­­if­e$ z verkaufen, daß die Traditionen der großen tragischen Kunst nicht unter dem allmälig verkimmernden Geldmach völlig verloren gingen. — Außer den Shafespenre’schen Gestalten spielte er gern und mit großem Erfolg noch in vielen anderen Rollen, welche ein höheres Maß künstlerischer Intelligenz und proteischer Kraft erheirschen, und so gehörten „Elias Krumm“, " Sarrid" und viele andere zu seinen gern gesehenen Rollen. Adel der Erscheinung, edle Plastiz und wirkungsvolles Mienen­­spiel verliehen jeder seiner Produktionen Interesse. Für die glü­­hende Leidenschaft erzürnter Helden, wie für die ermärmende Sprache zärtlicher Väter war sein Organ reich an entsprechen­­den Tönen, und wenn er auch in vielen Fällen weniger von der unmittelbar schaffenden Phantasie, als von seinem reflektirenden Geist geleitet wurde, so waren doch die Intentionen des leiteren so richtig, daß Hierdurch, wie duch seinen Reichthum an Äußeren Behelfen, auch seine weniger unmittelbaren Leistungen stets von Bedeutung waren. Diesem reflektivenden Geist ist es, übrigens­­­­ auch zu verbanten, was Egrefig nicht als Künstler, sondern ah als Kunstlehrer wirken konnte , und nach einzelnen Mittheilungen zu fließen, welche er über die Theorie der Kunst veröffentlichte, dürfte das einschlägige posthm­e Wert, welches er hinterließ, ein geistiges Band werben zwischen dem liberoischen Zeitalter der ungarischen Schauspielzunst, weffen legter Repräsen­­tant mit Egyeffy dahinstarb, und z­wischen einer zweiten Zeit der Blüthe, deren Keim der Verewigte im Konservatorium zu pfle­­gen und zu befördern berufen mar­­k. Das Leichenbegängniß des unvergeblichen Egreffy hat heute Nachmittag halb 4 Uhr nachh reformirtem Mitus unter einer außerordentlichen Betheiligung von Leibtra­­genden stattgefunden. Im Trauerhause (Kerepeferstage Nr. 14 vis-A-vis der N­ochuskapelle), wo die Einsegnung der Leiche erfolgte, so wie vor demselben, war schon um 3 Uhr ein solcher Andrang, daß es Mühe kostet­, um sich von dem einmal einge­nommenen Standpunkte weiter bewegen zu sein. Als der Sarg im Hofe aufgebahrt wurde, sang das Chorpersonale des Natio­­naltheaters einen evangel. Choral, welchem die Trauerrede des Superintendenten 93. Töröt folgte, nach deren Beendigung ein Männerchor (von Egresiy Benjamin) gesungen­­ wurde. Hierauf folgte durch Mitglieder des Nationaltheaters die Webertragung des begränzten Sarges nach dem sechsspännigen Leichenwagen, neben welchem Studioende mit gezogenem Gabel, Mitglieder des Nationaltheaters mit Fabeln und eine Anzahl Komitatshajduken und städt. Trabanten einherschritten. Dem Zuge, welcher sich durch die Eisen- und Baron Sändergasse bewegte und über die Landstraße wieder in die Serepeterstraße einbog und vor dem National­­theater anhielt , folgten die Angehörigen des Verstorbenen , die Grafen Radayn und Festetih die Spiren des Mengistrates, das Personale des National­ und deutschen Theaters, überhaupt zahl­­reiche Vertreter aller Stände und mehrerer öffentlichen Anstalten, und wenigstens 6000-8000 Leidtragende. Bei dem National­­theater hielt der Köröfer reformirte Pfarrer, ein Freund des Verstorbenen, Herr Dobos, eine Gegenfreve, nach melder ein­­ Männerchor von weiland Szervahely angestimmt wurde. Als sich der Zug von hier unter den Klängen eines Trauermarsches in Bewegung föste, war es bereits 5 Uhr geworden. Nur Tanga­­men Schrittes konnte sich der von einer unabsehbaren Menschen­­masse begleitete Leichenzug nach dem Friehof bewegen, wo, bevor der Sarg in das Grab gesenkt wu­rde, Herr Sigligeti eine der Trauerfeier angemessene Leichenrede hielt. Besonders müüssen wir schließlich einen schönen Zug von Kollegialität des Herrn Landvsgt hervorheben, welcher die heutige Vorstellung im Dfner Sommertheater absagen ließ, damit sein Mitglied des deutschen Theaters verhindert werde, dem größten ungarischen dramatischen Künstler das legte Ehrengeleite geben zu können. Einer der Kränze, die auf dem Sarge lagen, war vom E E. Hofschau­­spieler Sonnenthal gewidmet. Es ist ein Vorberfranz mit einem Nationalband , darauf die Inschrift: „Egressy Gábornak a hal­atatlan művesznek öszinte tisztelője Soan­ utha Adolf". ön FOZNGULSZE KTASZTVIÁZFETTT ETT ESETEIT EKET e TK nern 1

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