Pester Lloyd - Abendblatt, August 1866 (Jahrgang 13, nr. 175-199)

1866-08-04 / nr. 178

v XS ERR LLOY Ő Iattelet istenswa "Samftag, 4. Auguft. Ar, 878. — eft, 1866, (Die einzelne ARummer Fortet 4 Er, ő. TB.) WIRTHREITER Penner Een ERITREA Abendh 7 = Nugust Trefort urgi­t im , taple" die mög­­lich baldige Einberufung des Neichstags, und zwar'der materiellen Notbh halber: Unsere brennendste Frage, sagt Trefort, ist gegenwärtig die des Notbeiandes. E3 gibt Grundbefiber, die sich einer roßen: Fehlung, Hotter, mwelde sich ausgezeichneten NRegens er: an „Hieraus, aber zu folgern, daß e3 Feine Not­ gebe — ist eine sehr falsche Logit. E3 gibt Grundbefiger, die schlechter als 1865 stehen und Hotter, wo im buchstäblichtem Sinne des Wor­­tes leeres Stroh gebro­chen wird. Hier­ muß , und das zur Zeit, geholfen werden. Als die Nothstandangelegenheit im Neichätage zur Sprache gelangte, gehörte ich zu Jenen, die diese Angelegenheit in seine Verbindung mit den staatsrechtlichen Fragen bringen wollten ; denn hier muß, der Natur der Sache gemäß, rasch gehandelt werden, während seine Aussicht da war, unsere staatsrechtlichen Fragen rasch zu erledigen, und weil in folle einer Eritischen Epoche, wie es die damalige war, ich nicht gewünscht habe , daß wir als Vorwand dienen sollten zur Bef­­tagung des Reichstages.. Troth­as unserer Moderation wurde jedoch der Reichstag des Krieges wegen vertagt. Nach der Beendigung des Krieges hat aber auch der Grund seiner Beftagung aufgehört. Die­se frühere Einberufung des Reichsta­­ges ist heute als je; denn die großen Verluste, welche die Kriegs- und Naturschläge unserer­ Stellung und unserem Mahlbefinden beibrachten, können nur die d­urch Mitwirkung des Reichstages zu einwirkenden Reformen gut machen. Für unser Vaterland und die Monarchie auf­ anderem Wege eine bessere und sichere Zukunft vorbereiten zu wollen, ist Findische Ilusion. Hauptsächlich aber thut e3 noth. zu erinnern, daß die Zeit Geld, ja in den gegenwärtigen Verhältnissen not mehr als Dies — fühen können wir e3 sagen, daß die Zeit. Leben ist. In seinem Premier kommt ,Beríti Napló" auf vie­lVolemit mit "Magyar Bilág" zurück. 63 wird zunächst die Scheu des ,Bilág" betont , seine Ansichten unzweideutig­­ fundzugeben. Durch ein­­e Sachr, heißt es, nahezu täglich über die obewaltenden politischen Fragen zu leitartifen, und gleichwohl seine geheimen Prinzipien und Absichten nicht zu verrathen, erfordert sein ge­wöhnliches Gefdid. Abenteuerliche Gerüchte muntelten von einer etwaigen Verbin­­dung de­s Magyar Bilág" mit den ‚gegenwärtigen Regierungs­­männern. — ‚63 sei uns gestattet, bieten Gerüchten einigen Glau­­ben zu schenten. Die gegenwärtige Regierung hielt es gleich bei ihrem Antritte für eines ihrer wesentlichsten­ Grundprinzipien, unverbrüchliches Stillschweigen zu beobachten. Und dieses Prinzip beobachtet an das täglich leitarzifeinde „M. Wileg.” Seine Hauptfolge ist es, daß nicht etwa die Absichten, Ge­­st und Prinzipien der Erzellengen=-Kreise vor dem Publikum, in ihrer wahren, Gestalt erscheinen mögen. Nach­­dem­ aber die Regierung und ihre Männer so geheimthuerisch sind, wozu denn — könnte Jemand fragen — das halbamtliche Organ 2 und, t wozu besonders so viele ? Denn daß das Blinden­­institut Senfter hat, das verstehen wir, weshalb aber die i­hm e íz­genden Jünger des Voıthagoras in ihren Händen so große „Zuhufe” halten, — dies verstehen, wer tann. Doc­hBarbon ! 3­ gibt eine Ausnahme und dies ist das Organn von Johann 2.G­rőt Werben ihm an nicht immer die geheimen Absichten anvertraut , so sind, wir Doc zum wenigsten mit feinen Princ­zipien im­­ einen. Ex it ein offener Gegner der Volfsvertretung ; er wünset die Restituirung der Munizipien im Style vor 1847 ; mit großer Selbstvergessenheit öffnet er seinen Rufen, in dem er gegen die verantwortliche Regierung und hiemit gegen ‚die Hebung des Ansehens der einst zertretenen a des ‚Hamirt; offen benennt er es, Dab er übereifriger arbolit und ein Getreuer der weltlichen Macht des Klerus sei. Daraus, daß die „Oesterreichische Zeitung” seine Prinzipien auch deutlich verbreitet , begannen wir erst’zu vermuthen , ‚daß­ jene, Ehar ausgebrahten Areen in naher Verwandtschaft zu, denen, der ger­genwärtigen Regierungstreife stehen. Die übrigen­ Journale gleichen Seinzipes „führen die Verfolgung der Liberalen Xpeen mit Anathema’s nicht so­ offen ; sie bleiben auf dem leisen und sanften Boden der Negation. Das Wort „Konstitutionalismus”," deffen­ , Bilag" fi abermals bediene, sei nicht klar genug ; "ba. sei­­„Hiendl” wieder offener. Unsere Regierung d3männer — erklärt näml­lic „Dirndl“, können unter sämmtlichen fon­­stitutionellen Formen der Welt seine solche fertig finden, welche auf die Monarchie, und mithin auch auf Ungarn anwendbar wäre. Offenbar brechen sich die Regierungsmänner ihre Köpfe: an etwas Neuem, Unbekannz­tem, was — wie wir befürchten — Niemanden befriedigen, das heit, eben den DBerhältnissen und der herrschenden öffentlichen einung nicht angepaßt sein wird. Nicht das ist dann die Frage, ob ‚die Zösung bona oder mala fide erfolgt ist, sondern, ob Diejenigen, die sie ausführen, si nicht — was wir nur zu sehr befürchten — als bealiften und Unerfahrene bewähren. — Könnten wir obige Meußerungen so verstehen, daß die Regie­­rung alle berechtigten erfüllbaren Wünsche der Völker befriedi­­gen, daß sie Ungarn sein auf Verträgen beruhendes Recht zu­­rückgeben wolle, — so würden wir uns der Pflichterfüllung freuen ; gewährt sie den transleithanischen deutschen Völkern, Böhmen und Galizien ihre Autonomie und wahren Konstitutio­­nalismus und ist die Säumniß hiezu erforderlich, so würden wir ihr beipflichten, doch, wenn mit anderen Worten gesagt wird, daß der Parlamentarismus in Oesterreich unmöglich Bi 10 fürch­ten wir sehr, daß weder die Deutschen jenseits der Ceitha, noch die Böhmen, noch die Polen befriedigt werden ; offen köns­ten wir es aber wiederholt (wie neulich in’s Angesicht des „M. B.") aussprechen, daß die öffentliche Dieinung Ungarns sicherlich einem jeden neuen Experimente entgegen sein werde. Keine ‘Pro­­phezeiung ist viel ; „Bilag“ kann selbst seit seinem Furzen ‚Bes­­tande reichliche Erfahrungen in dieser Hinsicht befiben. 63 sei nur zu wahrscheinlich — schließt , Napló" — daß dieses Neue, das die Regierungsmänner anstreben,, den Parla­­mentarismus nicht in sich falle; ohne ihn aber sei neder die3= noc) jenseits der Leitha eine Befriedigung der Völker zu er­warten. — Fürst Ch­arlos Auersperg ist in den lebten Tagen in Wien eingetroffen. — Graf Goluhomsti, betz fen der Leser fi aus dem Oktober 1860. erinnern wird, ist, wie man der „Debatte aus Lemberg berichtet, zum Statthalter Ga­­lizien“ ernannt worden. R. Wien, 3. August. Das Zustandekommen eines Frie­­dens mit Italien gilt noch immer als zweifelhaft. Das Florentiner Kabinet zeigt sich bis­het nicht geneigt, von seinen Forderungen abzustehen oder dieselben in einer den Massenerfol­­gen mehr entsprechenden Weise zu modifiziren. Drei Punkte find­e3, die man hier als Basis der Friedensverhandlungen mit Ita­­lien aufstellt:: 1. daß vor Abíclus des definitiven Friedens seine­ Festung dem italienischen Heere eingeräumt werde; — 2. daß für das Festungspiered, welches Milliarden geloftet, eine entsprechende Kompensation geleistet und außerdem eine der Größe und der Bevölkerung des Landes entsprechende Dunte

Next