Pester Lloyd - Abendblatt, September 1866 (Jahrgang 13, nr. 200-223)
1866-09-18 / nr. 213
pas VIII s fi er 4 1 § 2 Abendblatt.s Fester Lloyd. Dienstag, 18 September. Nr. 218. Pet. 1866, (Die einzelne Nummer Festet 4 Er. 6, 28.) Telegr. Deperchen des , Fester Lloyd“, Wien, 18. September. (Originaldeperche.) Die heute erschienene Semestralbilang der Kreditanstalt weist einen Neinertrag von 485.000 Gulden gleich ein Perzent für das Semester aus. Prag, 17. September. Originaldepesche. Die preußischen Truppen ziehen, heute, ab. Der ehemalige Reichsrathsabgeordnete Broshe ist an der Cholera gestorben. Es finden fortgefeßt Pöbelerzefte statt. Den Juden wurde Geld abverlangt , ein Bertudy des Pöbels in den äußeren Bahnhof einzubringen, wurde von den Preußen mit dem Bajonnett zurückgewiesen. (Es werden Vorkehrungen gegen eine Wiederholung der Erzeife getroffen. Moskau, 16. September. Originaldepenche.) Die Eröffnung der Koslower Eisenbahn hat stattgefunden... Die Waarenstationen sind überfüllt. Man erwartet eine Tageseinnahme von 9000 Rubel für das erste Betriebsjahr. Berlin, 17. September. Getreidemarkt. Weizen äußerst Schwach angeboten, beschränkter Umfall. Lieferungs: Wwaare rege. Roko-Roggen schwach gefragt, aber behauptet , Lieferungsgeschäft recht fest. Schluß fest. Hamburg, 15. September. in steigender Tendenz. Masterdam, 17. September. Getreidemarkt. Meizen 5 fl. höher. Roggen in lebhaften Bettelen. Getreidemarskt = Weber den Stand der Ausgleichsfrage mit Ungarn will die , France" von Wien folgende Aufklärung erhalten haben. Die Unterhandlungen sind weder abgebrochen, noch beendet, zei Sachen sind aber positiv. Das Ministerium Belcrebs erklärte sich nämlich bereit, Ungarn ein besonderes Ministerium entsprechend den 1848er Gelesen zuzugestehen, knüpfte jedoch die Hoffnung daran, daß der Neichstag, nachdem er die Genugthuung erhalten, seinere von der Nechtökontinuität Ungarns realifirt zu sehen, nicht zögern werde, die besagten Gesebe zu revi biren, die zum großen Theile mit der festen Ciistenz der Monarchie nicht vereinbar seien. Das Ministerium erkennt zugleich den von einer Subkommillion ausgearbeiteten Gefebentwurf des letzten Reichstages in Bezug auf die Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten des Reiches als in ihrer Wesenheit annehmbar an. Nur verlangt es Garantien für die Einheit der Armee und der Reichsfinanzen, und da die Entscheidung von dem Reichstage abhängt, will es sic in Beziehung auf diese Punkte der Majorität desselben sichern. Bisher drehten sich die Verhandlungen fast ausschließlich um Prinzipienfragen, die Personalfrage wurde nur im Vorbeigehen berührt. Der vom „®. Naple" gemachten Mittheilung von der bevorstehenden Nachfehr des Historikers Michael Horváth aus seinem Grile wird vom „Hirndf“ entgegengehalten, daß hievon inkompetenten Kreisen bisher nochh nicht Die Rede gewesen. Der Präsident des Magistrates von Fiume (Manzonini) bat den Brief vn ungarischen Aerzte und Naturforscher, womit der Wunsch ausgebracht wurde, ihren alljährigen Kongreß in Fiume halten zu können, nicht nur nicht beantwortet, sondern sogar ad acta gelegt. Als dieser Vorgang zur Kenntniß der Einwohner gelangte, beschloß man, wie , Napló" berichtet, eine außerordentliche Sibung der Munizipalkongregation abzuhalten, um den Wünschen der ungarischen Aerzte und Naturforscher mit einer bejahenden Antwort zu willfahren, und um den Beweis zu liefern, daß, wenn die Fiuma= ner freie Mahl des Magistratspräsidiums hätten, derjebige Präfesteineswegs der Erwählte sei. Ueber die Feier, mit welcher die Erinnerung an 9iziolaus Zrinyi in Kreuß begangen wurde, wird der nar. 3ta." vom 12. b. "geschrieben : Am Vorabend des 8. wurde der Beginn des Festes mit telst Bölerihüffen signalisirt , und ein brillanter Fadelzug, an welchem sich auch die hiesige Schuljugend mit Tragen von Jampions in nationalen Farben betheiligte, durchzog unsere Stadt mit Hringendem Spiel. — Nachdem der ganze, wahrlich effektvolle Fadelzug , welcher von einem zahlreichen Bublitum mit nicht enden wollenden Zimo’S begleitet wurde, seine Wunde gemacht hatte, stellte sich derselbe vor dem Stadthause auf, allo sic auch der größte Theil der Bevölkerung unserer Stadt versammelte. Hier hielt der Herr Obernotar Cmerih Bellic eine kurze gediegene Nede, in welcher er die Bedeutung des Festes auseinanderfeste, welche mit vonnernden Bimoz und Slava= vufen begrüßt und begleitet wurde. Am 8. schon früh Morgens durchzog unsere Musikkapelle die festlich mit Nationalfahnen geschmückte Stadt. Um 9 Uhr versammelten sich vor dem Rathhause füammtiiche Honoratioren und festlich mit Kränzen erchmückte Mädchen, die abermals mit der Musil an der pite nag Maria Karista (eine schöne Khe außerhalb der Stadt) m wieder unter "Begleitung einer Menschenmenge 30gen, um der heiligen Messe beizuwohnen. Hier hielt in Gottes freier Natur, unter dem azurblauen Himmel, Ge. Hohmwürden Her Dr. Loncaric eine wahrlich herzerbebende Medve, in welcher er mit allem Aufgebote seines herrlichen Rednertalentes den lebten Moment unseres verewigten Banus Brinjssi ergreifend schilderte. Um 5 Uhr Nachmittags desselben Tages wurde in Sausevec, einem Theile des städtischen Waldes, der den Namen nach dem verdienten Bürger Fran Saus führt, ein Wolfefest abgehalten. Am 10. war der Schlu der Feier, indem der hiesige Stadtrath zum Andenken versellten, den, bis fest unbenannten Hauptplan der Stadt „Zrinjskow Trg“ und die nach der Militärgrenze führende große Gasse „Zrinjskova Ulica“ benannte, welcher Alt ebenfalls unter vielen Böllerschüffen feierlich vollzogen wurde. Abends wurde im Rtationalfasino eine Tombola, verbunden mit Tanz, abgehalten, welche, der einen schönen Kranz von Damen verherrlicht, recht fröhlich endete. Hiesige und Wiener Blätter bringen die Mittheilung von dem Tode des Herrn Friedrich Bömhes, des Kronstädter Deputirten auf dem ungarischen Neidhdtage. Die Nachricht scheint jedoch auf einem Strbbum zu beruhen, indem die uns vorliegenden siebenbürgischen Blätter den Tod des Herrn Johann Friedrich Bömches erwähnen, der Kammerrath und Borzstand des Handelsstandes in Kronstadt gewesen, während der Kronstädter Deputirte und Führer der jähflichen Unionspartei den Voten eines Distrittsrichters bekleidet. — | — Mehreren Angaben gegenüber, welche über den in Disponibilität getretenen MS. Baron Gablenz verbrei-