Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1868 (Jahrgang 15, nr. 149-175)
1868-07-01 / nr. 149
» 5 in Bart seine „weitere Habung verlangte. Alle Versuche einiger tébfeligen prallten in dem aktiven Widerstand der Vierfamme typ 09. Am Abend wurde daher die Bürger ihre Häuser, von wie [den die beiders merkwürdig Denkmal beleuchtet. Zugleich beleud- Hier zeigte sich wieder der feine Sinn, der Ausschmüdung der Häuser bewundert hatten. Unter den mannichfachen Aufchriften, die im Gegensage zu den „evangelischen” Meden in der Kirche und auf dem Seftplage die Freiheit b 8 Dertens, Berbrüderung aller Menschen betonten, waren beseneiniger Juden Familien. An einem Haufe Stand : „Dir glauben al’ an Einen Gott.” An einem zweiten : „Vater, laß’ ung Ale einig sein.” Andere hatten in der sinnigsten Weise Haus und Garten mit Lichtern und bunten Lampen geschmüct. “ war eine stille aber beziehte Demonstration, daß sie, obgleich von dem „evangelischen” Heil ausgeschlossen, den Geist der Humanität begriffen hatten, der seit der Reformation die Völker durchdrang. Von einem andern Haus unwehte die Fahne des Mainzer Bischofs und eine Lichterreihe befundete, daß auch in diesem Haus er hell leuchtete. Am Morgen des 26. war die Schlußfeier auf dem Festplag- Master Baur von Hamburg hielt die Schlußrede: Den Katholiken bieten wir Frieden ; zugleich aber legen wir ein freimüthiges Bekenntnis ab. Möge der unselige Ruf, die Welt! bie Waibling! verstummen und die allgemeine Zofung lauten: „hie gut evangelisch! bie gut deutsch!" Nach dem Choral „Nun danket alle Gott!" ward unter den Schulkindern eine Denkmünze, das Luther-Denkmal tragend, vertheilt. Am Freitag Mittag ward Mendelssohn 3 „Baumu 3" aufgeführt. Gesangsvereine von Worms, Mainz, Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg, Mannheim, Speyer, Neustadt, Frankenthal, zusammen über 600 Männer und Frauen bildeten den Chor. Das Orcester, 100 Spieler, bestand aus der Kapelle des Mannheimer Theater, aus Heisselberger, Mormser und anderen Künstlern. Die Rolle des Evangelisten wurde von zwei Damen, Fräulein Scheuerlein aus Magdeburg (Sopran), Fräulein Haufen aus Mannheim (Alt), und von Herrn Dr. Gun. (Tenor) aus Hannover gesungen. Die Rolle des Paulus (bober Bach) sang Herr Karl Hill, früher in Frankfurt am Main, jegt Kammerfänger in Mecklenburg , die Rolle des Stephanus, Ananias, Barnabas (Tenor) Herr Dr. Gunz. Zwei Männer aus dem Bolt (tief fer Ba) wurden auch Herrn Ditt aus Mannheim vertreten. Die Zeitung hatte Herr Vinzenz Cahner, Kapellmeister des Mannheimer Theaters übernommen. Es war ein bedeutsamer Gedanke, den „Paulus” zur Luther- Feier zu wählen. Einmal haben Paulus und Luther in ihrem äußeren Leben Schon viele Aehnlichkeit . Beide wurden von einem mächtigen Naturereigniß aus ihrer Laufbahn gerissen, von der Oithodorie zum freien Forschen gebracht. Dann sind sie geistig am nächsten verwandt; sie waren es, die zuerst über die engherzige Anschauung der vorausgegangenen Reformatoren hinausgingen: Paulus über die in der mosaiischen Anschauung no wurzelnden Nazarener, Luther über die in der römischen Ansicht noch befangenen Vorgänger Waldus, Willeff, Hub, Sassonarola. Endlisch aber war es ein Zeichen fosmopolitischer Auffassung, dass man den Germanen Luther dur ein Werk des Juden Mendelssohn feierte. An den Namen Mendelssohn knüpft sich die ganze Armee der Duldung gegen die Juden. Die Liebenswürdigkeit des Großvaters wie des Enkel hatte bei den Deutscen zuerst bessre Vorstellungen von den Juden erwedt, als sie vorher gehabt. In diesem Sinne wirkte an das Kunstwert auf die Zuhörer, er Härte und befestigte die Ideen der Humanität, die an den vorhergehenden Tagen sich allerwärts beim Volke kundgab. Eine große Anzahl von telegraphischen Nachrichten war gekommen, Grüße auswärtiger Freunde der lutherischendee enthaltend. So u. A. vom Oberbürgermeister von Weimar, von Kaulbach, von der Pfarrers und Lehrerkonferenz in Hattingen (Westphalen), vom Gustav Moorph,Berein. Selbst die Königin von England sdichte ihren telegraphifen Gruß, ihre und des englischen Volkes Sympathie mit der eier des protestantischen Deutschland ausspiegend. Der Bürgermeister Martin von Eisleben brachte einen frischen Eybenfranz vom Luther Haus in Eisleben, den ihm die Frauen von Eisleben geschicít, zur Versammlung. Bon Chicago (Nord, Amerika) war Pfarrer Hartmann, ein geborener Pfälzer, aus Landau, mit einer Deputation der dortigen Gemeine erschienen, und hatte einen Beitrag von 500 Gulten zum Denkmal mitgebracht. Am Abend kamen die Gäste noch zum legten Male in der Festhalle zusammen. Die Pastoren waren von großentheils heimgereift zum Sonntagswerk; im Gegensabe zu der theologischen Haltung an den vorigen Tagen hatte diese Versammlung einen bürgerlichen Anstrich. Gäste und Gastfreunde saßen in traulichem Gespräch zusammen, ihre Empfindungen und Gevanten mehrmals bekräftigend. Am andern Morgen schieden sie voneinander, mit dem Gefühl der Bereicherung an einen been, die | Dr Zor der Tagesneuigkeiten. (Amtliches). Mitgliedern. Auf Antrag des ung. Ministers des Innern Se. Majestät die Errichtung einer Landes-Sanitäts-Rathes als selbstständige, begutachtende und antragstellende Körperschaft zu genehmigen und die darauf bezügliche Grund-Organisation gutzuheißen geruht 2 . Zum Präses des Landes-Sanitätsrathes wurde der Universitäts-Professor Dr. ob. Balafla, zum Vize: Präses der Primararzt im Rochusspitale Dr. Sebast. Andr. Kovács; zu ordentlichen Dr. Ludwig Groß, der Universitäts-professor Dr. ph. Bat. Jenvraffik, der Komitats-Physicus Dr. Prof Karpacsy, der Unibersitätsrofessor Dr. Fried. Korányi, der Primararzt im Rochus:spitale Dr. Merumnißer, der Homölopath Dr. Moriz Mossowik , der Universitäts-Professor Dr. Joh. Rupp, der Universitäts-Professor Dr. der Universitäts: Bro. Karl Than, for Dr. Joh. Ir Te Popper, Wagner. EEE Mitgliedern aber: der Universitäts-Professor Dr. Kolom. Balogh, der und Direktor des Kinderspitals Dr. Johann Böfay, Zempliner Spital3-Direktor und UniversitätsProf. der Stadt-physikus in Bartfa Dr. Kornelius Ghyzer, der Universität 3P Privatdozent Dr. pr. Fleischer, der Augenarzt Dr. Janaz Hirshler, der Dr. der Medizin Ignaz Havas, der Universitäts-Professor Dr. Ludwig Jurányi, Der in Siebenbürgen Wild. Knöpfler, Med. Dr. Dr. Thomas Kun in Mistolc, Dr. Albert Kain in Debrezin, der Distrits-Physikus von Yazygien und Kursmamen Dr. Gabriel Käday, der Honorarstomit.Physikus Dr. Andr. Lengyel, der Univerfitäts:Profeffor Dr. Theodor Margó, ber Pharmaceut Bernd. Miller, der Neutraer Komit.Physitus Dr. pl. fagy, der Zempliner Komit.Physilus Dr. Ant. Novak, Dr. Josef Pölya, der Miskolger Primararzt Dr. pr. Daniel Pataty, der in Universitäts-Privatdozent Patrubany, Ia-«xt und»krå«esdcsXe·t-OnnexAthcker-(5)rc1nituns Es mer PER Dr. Sch Rod, pet Gyítála Brimatáut Rózfay, der Tolnaer Komitats:Bhyfiitus Dr. Stefan Eafs, der Abr. Siontägh, ber. Univ. Privatdozent ind Serenhause Direktor Dr. Franz Schwarzer und der Árváer Komitats:Bhysstus Karl Meffelovkov ernannt. Der Marosväfärherger Landtags: Deputicte Daniel Dözia wurde zum Affesser 1. Klasse bei der £. Tafel in Siebenbürgen ernannt.Urtheil. Haute Vormittags hat das Ziviltribunal des Pests Pilis und Solter Komitates al velegirted Gericht in der Klage der Vefter Stadtjurisdiktion gegen den aspendirten Oberstadthauptmann AUlerius Thal das Urtheil gefällt. Nachdem jedoch der Gerichtshof gleichzeitig ausgesprochen hat, tab das Urtheil vor der Authentization des betreffenden Brotesols nicht veröffentlicht werden dürfe, müssen wir aus Achtung vor diesem Beschlusse des Gerichtshofes auf die Mittheilung de Urtheiles vor»läufig verzichten, glauben indeß nicht indigíret zu sein, wenn wir bemerken, daß die Freunde des Herrn Thai mit dem Urtheilsspruch vollkommen zufrieden sein werden. (Der Mangel an Scheidemünze) ist in Belayes gegenwärtig in Folge des starren Bedarfes während der Ernte so groß, daß man nur mit großer Noid oder gegen Agio einen Guldenzettel gewechselt bekommen Fan, weßhalb es für die dortige Gegend eine große Mehlthat wäre, wenn die Aerarialkaffen angewiesen würden das Publikum mit dem nöthigen Kleingeld zu versehen. (General Tfürr) , schreibt , Naple, hat unsere Hauptstadt, verlaffen, wir hoffen jedoch, daß er bald in unsere Mitte zurückehren, ja si bleibend hier niederlaffen wird. Seinen zweijährigen Sohn Raoul hat er bei der ungarischen allgemeinen Afferuranz-Gesellsschaft versingert(Kaiserbandball) Heute findet der dritte Kaiserbadball statt, aus welchem Anlah die „SZ. 2.” die Hoffnung aussprechen, daß die Tänzer ohne Ausnahme so viel Rücksicht gegen die Damen zeigen werden, nicht ohbne Handschuhe zu tanzen. (Gedicchte von B. Eötvös) Bei M Rath wird eine ilustrirte Brautausgabe sämmtlicher Gedichte des Baron Jo. Eötvös erscheinen. Die Illustrationen werden von talentvollen vaterländischen Künstlern (namentlich auch von Gustav Keleti) gezeichnet und buch resnommirte Kunstinstitute des Auslandes vervielfältigt werden. Demationaltheater steht neuerdings ein Verlust bevor , die mit Recht beliebte Sängerin Frau Bauli sol nämlich, rammt ihrem Gatten, ein Engagement nach Wien angenommen haben. Aus Anlaß der päpstlichen Allocution) schreibt ein Pariser Korrespondent der , 3ndep. belge“. Als Erzbischof Hajnald das [kte Mal in Rom war, gab er dem Papst zu verstehen, daß die ungarischen Bischöfe, mit alleiniger Ausnahme Simor’3, der weniger liberal fi, als die Uebrigen, der Einführung der Zivilehe in Ungarn seinen großen Wderstand entgegenlegen würden. Deshalb hielt es der Bapt für nöthig, in seine jüngsten Allocation die ungarischen Bischöfe aus ihrem Liberalismus aufzuschieden und sie zur Bestellung des vom österreichsschen Episkopat gegebenen ruhmreichen Beispiels (Agitation gegen die Staatsgefege) anzueifern. (Die theuersten kirschen) sind. nach „Ho 1" heuer wohl die, welche von Eisenbahnreisenden auf der Station Alberti$rfa ver fauft werden — das Seitel mit 10 ft Der Grund di fer hohen Breiteg fdickt etwa in einer schlechten Kirschenernte,, sondern darin liegen daß si die Stationsbeamten das ausschliehliche Monopol des Diftverkaufes anmaßen. Samuel Egreffy. Am versoffenen Samstag ist Samuel Columban Egreffy auf seiner Befisung Szmifhály gestorben. Wenige Tage vorher war er no herumkutfert und hatte sich an dem reichen Stand der Saaten ergöht. Noch kurz vor seinem Ende sat er in seinen Armstupl und sprach viel. Seine Gattin bermerkte jedoch, dab sein Auge starr zu werden anfing und da er auftarr huftete (er war lungenkranz) beachte man ihn zu Bett. Al man ihn wiederzelegt hatte, verschied er, schmerzlos und ruhig, so wie er gelebt hatte. Sein Name war in weiten Kreisen bekannt, denn sein langes Leben (er war über die sechzig) war dem eifrigen Dienste des Gemeinwohls geweiht. Vor 1849 — und später an im Jahre 1861 — war er Oberfistal des Peter Komitats und zeichnete fi ftets durch seine entschiedene Liberale Gesinnung aus. Wohlthätige, gemeinnüßige und wissenshaftliche Anstalten unterfrügte er für namhafte Beiträge Er las viel, hielt viele Zeitungen und vermehrte b:ständig seine Bibliothek Für Mufii besaß er eine besondere Vorliebe, und Komponirte aufine Kompositionen zeichnen sich der Originalität aus. Er war ein äußert tüchliger Delonom,. Auf seiner Bukta Szentthrály legte er einen Bart an, in dessen Mitte er sich ein Kastell erbaute, in welchem er die legten Jahre seines Lbens zurückgezogen, nur feiner Familie lebte. An den kirchlichen Angelegenheiten nahm er jedoch einen noch lebhafteren Antheil, und bat Barannaer ref. Seniorat verlor an ihm seinen eifrigen Oberjurator. Er hinterläßt eine junge Witwe und vier kleine FKintver. Die Stadtrepräsentant( von Graswardein) hat eine Kommission nach Weit entsandt, die beauftragt ist, zu erwirken, daß das Finanz-Oberinspektorat in ihrer Stadt belassen werde; im Falle eventueller Aufhebung desselben möge aber ein Oberbezirksgericht nach Großwardein verlegt werden. Auch für die Errichtung einer eigenen Industriekammer wird petitionirt. An der Graner Basilika arbeiten gegenwärtig täglich 40 Maurer und 100 Taglöhner. Es ist hieraus ersichtlich, daß der Fürstprimas seine Kosten scheut, wenn das allgemeine DBeste sie erfordert. (Eine Aktengesellshaft) hat, wie „Hon“ berichtet, sowohl die Buchruderei, als auch das ganze Verlagsgeschäft des Herrn Gustav Emich sammt den Häusern um fünfmal hundertdreißigtausend Gulden angekauft. Herr Emich und dessen Sohn nehmen mit vier Gründungsantheilen an der Aktiengesellschaft Theil. Sigmund Remény und Moriz Jóttai sind ebenfalls gesindende Mitglieder. Die Blätter, welche das Agenthum der Firma Enid bilden, gesellscchaftet. Das , Hon" verbleibt im Eigenthum Jótais. In den Verträgen, die mit den Nebatteuren der politischen Blätter abger&loffen wurden, warb ein besonderer Punkt aufgenommen, daß die Gesellschaft auf die Parteistellung und politische Richtung der Blätter keinerlei Einfluß üben kann. Geburten. Im Jahre 1867 sind in Wien 11850 eheliche Kinder (6155 Knaben und 5695 Märchen) und 12152 uneheliche (6300 Knaben und 5852 Märchen) geboren worden. Es werden also in Wien mehr uneheliche als eheliche Kinder geboren. Da hier in Pest das Verhältnis nur wie Eins zu Drei steht, d. i. auf hundert Kinder nur 33 uneheliche kommen, gehen fünftlich in den Befig der AktienSächsische Aderbaufchule) Die Kommission der Bittinger Distrikts:Kommunität, welche zur Begutachtung des Vorschlages der Nations- Universität in Betreff der im Sachsenlande zu errichtenden Aderbaufeulen entsendet wurde, hat ihren Bericht erstattet und beantragt darin die Annahme ds Vorschlages mit der Renterung, daß die jährliche Beihilfe für die niederen Aderbaufchulen nur 1200 fl., sondern 2000 fl. öfter. Währ. betrage, und daß diese Beihilfe aus der Nationalkasse an nicht weiger als an fünf niedere Aderbaufchulen, zu bewißigen ei. (Erdbeben) Auch in GácS bei Loroncz wurde am 21. d. M. 6 Uhr Morgens von Süpmwest gegen Nordwest ein Erdbeben in der Dauer von 1,2 Sekunder verspürt, welches weiteren Schaden übrigens nicht anrichtete. Vergnügungsbzug. Ueber den am 27 b. M. von hier nach Triest abgegangenen Vergnügungszug schreibt man uns, daß derselbe wieder lebhafte Theilnahme fand, doch nur in dem Maße, wie man es st versprochen. Der Zugrang war nicht so groß wie bei der ersten Gelegenheit Der Zug kam in Groß Ranifa um 1 Uhr 50 an. Er wurde gespeist, ob waren die Gäste mit der sehr mangelhaften Bedienung und den schlechten Speifen äußerst unzufrieden. In Bragerhof angelangt hielt ihrer von Wien formende Zug 2 Stunden auf, um die Wiener und Grazer Gäste zu erwarten. Ein hübscher Restaurations : Garten, gute Kühe und - tränke machten den Ausflüslern die lange Wartezeit ziemlich angenehm und für den Braz aerhof wurde der Weg immer unbereffanter und romantischer. In Steinbruch fanen wir etwas vor 10 Uhr an und hielten uns über eine Stunde auf, hier jalosien sich die Naramer und Slavoner an. Allemein war die Gesellschaft überrascht, als der Zug bei Nabresina an der Gebirgsseite seinen Lauf nahm und die Aria, das schöne, große und von vielen jegt zum ersten Male ersl’chte Meer sichtbar wurde. Auch das romantisch schöne Miramar und Teriest erregten Bewunderung. In Triest 6 Uhr 10 Minuten angekommen, drängte man sich an vie Hotel: Omnibulle, manche warteten auf Privatwohnungen,, was abr eben nicht möthig war. Die Vormitt gestunden wurden zum Spazierengehen verwendet ; ein große Theil der Ausflügler ging zu Wagen und in Barkın nach Miramare, "dessen tmunderjchdner mit Originalität und äußerst gutem Deshmad arrangirten Garten allgemeine Bewunderung hervorrief. Von den Ungarn speisten sehr viele bei ihrem Landsmann, dem Restaurateur Georg Molnár, bei der alten Börse, wo eine gute italienische und ungarische Küche zu finden ist. Nachmittags hob sich an der Westseite ein heftiger Wind, der sich aber zur Beruhigung Aler bis 3:1 projektirten Seefahrt gänzlich fegte. Die Seefahrt war Äußerst gelegen, lauerte über 24 M Junten und nahm die Tour bei Miramare am Triester Lloyd Haggio, vorüber und zurück nach dem Walf, wo uns eine große Menschenstasse erwartete. Während der Fahrt spielte die Kapelle de Regimentes Prinz Ludwig von Baiern, bestehend aus Siebenbürgern, die aus Ungarn auch Nationalwelsen , Esírtás, Nalöcy u. s. w. vorwirken, welche von Seiten der Ungarn lebhafte Elsen und Ujra’s hervorriefen. Nach der Seefahrt trennte sich die Gesellsschaft, Bile ginen nach Hause, um ihre Strapazen von der vorigen Not auszuschlasen Andere besuchten die um Triest so zahlreich gelegenen Belustigungsgärten, um sich in Triest nicht nur einen guten Zar, sondern auch einen guten Abend anzuthun. Montag um 11 Uhr fuhren wir ab, um die berühmte Moeleberger Grotte zu besichtigen. Die große Geilshaft dr Anzflünler, welche ich doch viele Triestiner verstärkt hatte, sah mit Ueberraschung die munderbaren Patien der Grotten an Im Tanzsaale wurde getanzt. Mit Luftigen und feurigen Ungarn verlangten auch einen Czároág, aber die Krainer sind feine Zigeuner und konnten ohne Noten nicht spielen. In der Restauration spielte die von Triest mitgenommene Militärmusikbande heitere Weisen. Abfahrt von Melsberg 9 Uhr. In Bragerhof mußten wir 5 Stunden anhalten. Im Ganzen können wir den Vergnügungszug als gelungen betrachten, obwohl viele Ausflügler sehr gerne eine Route nach Venedig untrnommen hätten ; sie erfuhren al die Direktion auf telegraphischem Wege um Verlängrung der Fahrkarten Giftigkeit, aber leider ohne Erfolg. Bei einer nächsten Gelegenheit wäre es wünschenswerth, auch Boevig und Programm aufzunehmen. Gefreen Abent 8 Uhr kam die Gesellschaft wieder im Ofen an. , Besen-und Handelsnachrichten. ’l’.Wien»30.Juni..Die Ohnmachten des Kaisers Napoleon wiederholey sichti seiner Bedenken erre-endanschnelligkeit. Erst unlängsthtepps daß er durch drei Stunden von diesem halbtode in seinen Arbeiten unterhoben wurde,und schon heute war wieder dasselbe Gerücht verbreitet-Wenn auch die Pariser Börse in ihren Notizungen keine Furchtzexat:die Gerüchte an der hiesigen Börse wurden von den bestunterachteten Häusern erzählt.Es ist das vielleicht nur ein Zeichen, daß man auf der ganzen Linie an einen Rackzug denkt, daß man — was die Häuser anbelangt — den Gewinn realisiiren will. Merkwürdige Weise widerlegt sich aber die Koulisse, die seine Spekulation diesen Verlaufsideen. Wer er die entmuthigenden Gerüchte über den französischen Kuifer, noch die Verkäufe all der Häuser, konnten diese energischen Spekulanten zu einer gleichen verlaufsluftigen Denkweise befehren. Je mehr die Häuser geben, desto mehr nehmen die Kouliffiers auf. Daraus kann freilich eine Erplodiung der überfüllten Roulifse entstehen ; er kam aber von manchmal vor, daß während die Großen verfinten, die kleinen Tauften, — und daß die Kleinen am Ende Recht behielten. — Die Strömung ist unleunbar nach Oben. Wir finten heute Cfferten um 1—2—4 Gulden höher. Dennoch wäre — nach unserer bescheidenen Meinung — bei so vielen neuen Werthen einige Vorsicht am Plage. Staatspapiere zeigten seine große Fertigkeit; sowohl National wie 5 Proz. blieben etwas matter, trogdem die Baluta fest war. Dagegen zeigten sich beide Losegattungen ungemein den hit 1864er stiegen um nahe 1'/; Proz. Much 1860er, 1839er, 1854er $ofe um "o ° Proz. höher. Bon Effekten zeigten sie Bankaktien beliebt, und überstiegen 730. — Alle anderen Papiere schlossen sich dieser so günst'gen Tendenz an, und blieben alle höher wie vor den Feiertagen. Sehr begehrt waren junge Bahnen. Siebenbürger wurden mit 152,, Zünfticchner gar mit 170 bezahlt. Im gleichen Mate verbesserten Franz-Josephsbahn, ungarische Kreditaktien und Lombarden ihre Breite. — Nordbahn feb: fest, über 80. Die beiden Hauptspekulation d:Papiere, wie Kredit und Staatsbahn zeigten nicht die Negsamkeit der anderen Papiere, bleiben aber auch 0,—1 Gulden höher. Die Baluta war — wie wir von erwähnten — sehr fest, sogar etwas höher als vorgestern. — Abend 3 war blos in 1864er Losen ein starrer Umrat und hoben sielbe von 90.25 auf 91.40. Kredit et fi bei 193.70, Staatsbahn 264.50, ung. Kredit 92.50, Steuereie 58.95. Napoleons 9.22,. Um 6 Uhr notirten Kredit 193 60, Staatsbahn 264.50. Belt, Deeb. Dr. Karl Tormay und Siebenbürg. Protomeditus Breit praktizirende Direktor des Landes Impf und —. Dr. Dr. Heinrich Bollat, der Institut$ Dr. Greg. Homölopath Dr .. . . . so können wir mit Stolz sagen, daß 4 gegen Bien im Bortheil sind. . wir Hinsichtlich der Moral yet, Hau 147, W., hnanl.98«J4G.,»9W4W.,Kommerzialb.630I.,, Kurse dann wie folgt: Una. Giien . 640 W., Ofner Kommerzialz und Gewerbebant 198 ©, 5 Gewerbebant 242 G., 245 W., ung. Krevitbant 92"), wBeld, 92 °, Maare, Beiter E Sparkasse 1500 G., — W., Anglo-Hungarian 114", ©, 114, ®., Beten Boltsbant — 6, — MW, ex Spartafla 423 ©, 426 98., Altofner Spartafla 78 6., 82 W., Walmühle 1130 G., 1140 98., Bannonia 1450 6., 1460 W., Erste a Blaga 620 ©, 625 98. Fabritshof 892 6. 395 W., Concordia 620 ©, 628 W., Ofner Könige 505 6., 510 W., Bistoria 810 ©, 315 W., Árpád 530 §., 535 $, Szegediner Erport — ©, — BW., ung. Spiriusrafi. 540 6. 545 98., Neupert. Spir. 600 ©., 608 W, Rh Manufaktur 236 6. 240 B., Betroleum:Raffinerie — 8, — BB, pharmazeutische 207 ©, 209 W., ung. Affeluranz 625 6., 630 ®, Vannonia-Rüdv. 240 ©, 243 W., Weiter Seicherung . 255 G., 270 ®., Haza 232 Œ., 233 W., ungar. Bordb. 81", ©, " 82 W, Fünfl.-Barcser :68 ©, 169 MW, Beter Straßenbahn 640 ®., 645 ®., Mätraer Kuren 13 ©., 131, ®., Kettenbrüche 412 Œ. : 420 ®., Tunnel 84 ©, 86 W., ungarische Dampfschiff. 225 ©., 9977 8. Brandbriefe mr” na 921, 6., 93 8. ung pt 7 Narantofaniobriefe “ Minen & Junge Unternehmungen: Walzmühle 2. Em. 380 6., 835 W., Pannonia Dampfmühle 2. Emiffion 260 ©., 265 98., Dfen: Veiter 3. Emiffion — ©, — DB, Dfen:Pfter Brioritäten 4 ®, 5 ®., Concordia 2. Emiffion — &, — ®, Arpád 2. Emiffion — W., Viktoria 2. Emiffion — Blume 36 6., 49 W., Louisen 30 ©, 31 98., Union — G, — ®., Elisabeth — G, — W., Müller und Bähr — Œ, — D., Neutraer Mühle — Œ, — ® W., Steinbrucher Bierbrauerei 38 ©, 40 ®., Zülöryihe 9 ©, 9%, W., Maschinenfabrit 29 ©., 30 38., Kammgarn — G., — ®., Remorqueur 63 ©, 63/, W., Waggonfabrit 35 ©, 36 W., Lederfabrit 5 ©, 6 W., Bester Straßenbahn zweiter Em. 4296. 4294, W., dritter Emission 165 6., 168 W., Ofner Straßenbahn 225 ©, 227 ®., Spiritus-Raffinerie zweiter Emission — ©, — 98., ungarische Donau:Dampfschiffahrt zweiter Emission 9 ©, 10 ®., Fünfficcner Briquettes — ©, — W., Floras Kerzen und Seifenfabrik 13%, 6., 147, W., Sekuritas 340 ©., 342 98., ung.-schweizer Industrie 31 ©, 32 W., ung.zbelg. 16 &, 17 ®., Bohnmerei 11 6., 12 W., ung Fimaner 40 ®, 41 ®, Omnibus 52 ©, 54 W., Hotel — 6, — 98., Soda 86, 9, W, Uniondant — 6., — ® W, Hunnia — 6, — B., Wolwmafihd — ©, — ®., belg. Maschinenfabrit — &, — ® reiner Maschinenziegel 120 G., — 98., Zramwayp — GC, — § Veiter Boltsbant — ©, — B., Eihwindishe — 6, — B, Draide de Ziegelei 76 G., 78 W. Getreidebericht. Bei sehr geringem Verkehre wurde Weizen mit 5—10 fr. billiger erlassen. Korn ruhig, 10 fr. niedri ger notirt. Banater Mais gefragt. Alles Andere unverändert. — "Das Komits der Mester Börse und Kornhalle hat nachfolgende Kundmachung erlassen: „Als Ernennungstag der auf 200 fl. mit 40 Perz. Einzahlung — 80 fl. und ber auf 5 Std = 1000 fl mit 40 Berz. Einzahlung = 400 fl. lautenden Aftien-Interimsscheine berufen:Bester Maschinenziegelfabrik-Aftiengesellschaft wird der 1 Juli 1868 festgelegt und bestimmt, daß dieses Effekt im Wersenverkehr per Stüd, ohne Binsenvergütung zu handeln ist.“ — An der am 19. b. M. abgehaltenen ersten Situng des Verswaltungsrathes der Lorenczer Wollenzeug und Feintuchfabrik wurde Herr Theodor Zimmermann aus Brünn als technischer Direktor erwählt. Der Bau, welcher sogleich in Angriff genommen wurde, wird in eigener Regie der Gesellschaft felagert. Die Dampfmaschine wurde in der Maschinenfabrik des H. A. Luz in Brünn, die Spinnereimaschinen bei G. Josephy's Erben in Bielig und die mechanische Weberei bei Louis Schönher in Chemnig bestellt. Die Einzahlungen auf das Aktienkapital beginnen mit 1. Juli mit 10pcligen Monatsraten, und werden die betreffenden Aufforderungen dür die öffentlichen Blätter fundgemacht werden. Die Aktien Zertifikate werden bereits über pari gehandelt. . — — An der Deydenburg Dr.Rantzfaer und der demnächst zu eröffnenden Gr.:Kınisfas.Barcser Eisenbahnlinie wurde auf den Stationen Steinamanger, Bütt und Barcs das Ein- und Abladen der näglichen Hausthiere ugp,per nen selben stannunden Nähprodukte unter strenger Beobachtung der bestehenden thierpolizeilichen Vorschrift n gestattet. — Gegenüber den auf einen Verkauf des Jalicz'schen Wein aerhäftes bezüglichen Gerüchten können wir auf das Bestimmtteste mittheilen,, daß die Absicht eines Anlaufes von Geste ein: Grieliber, immerhin bestehen, allenfalls all ein Offert gemacht worden sein mag, daß aber Herr von Jalics weder irsend eine Forderung gestellt habe, noch überhaupt unter was immer für Bedingungen sich seines Geschäftes zu entäußern gewillt sei. — Von Seite 08 E ungarischen Finanzministeriums wird bekannt gemacht, daß vom 1. Juli (. 3. an die Coupons der ungarischen Grundentlastungsobligationen bei den N Klausenburger und Hermannstädter, dagegen die Coupons der siebenbürgischen Grundentlastungsobligationen in Ungarn bei den am Site der Finanz-Önspektorate befindligen Staatstatten eingelöst werden können. R. Belanta, 29. Juni. Die günstige Witterung her uns mit dem Schnitte bald beginnen zu können ; die Ernte verspricht eine ziemlich gute zu werden, nur wird allgemein über Brand geklagt. Gerste wurde bereits geschnitten, und schüttet per Kreuß zu 18 Garben über 2 Megen. Das Getreidegeschäft behält seinen flauen Charakter und ist hier gar keine Kaufluft. Die Wochenmarkt:Notizungen sind: Weizen 82—83pfd. 3 fl. 90 fl. bis 4 fl, Hafer 44—46pfd. 1 fl. 10 fl. bis 1 fl. 15 fr, Mais 1 fl. 90 fl. bis 2 fl. per öfterr. Medien. Masserstand abnehmen. R. Eferwenta, 28. Juni. Witterung heiß und teuchten. Der Gerstenschnitt ist vorüber, und lieferte ein gutes Erträgniß ; über die Qualität läßt sich wo gar nichts sagen, dieselbe scheint jedoch eine gute zu sein Der Weizenschnitt hat bereits begonnen und ist die Ernte recht gesegnet ; es gibt Fluren, die 20—25 Kreuz per Koch lieferten, da sind diese Angaben noch seineswegs als maßgebend zu betrachten. Ach werde seiner Zeit genauen Bericht über den Ausfall der Ernte, auf authentische Daten gefragt, erstatten. Die Hafersaaten versprechen ein ausgezeichnetes Erträgniß zu liefern. Mais, Hirse, Hanf und Erväpfel lassen nicht zu wünschen übrig. Die Qualität des Weizens läßt sich erst nach dem Drufche feststellen, und obwohl wir heuer ebenfalls verschiedene Qualitäten haben, werden dieselben doch viel schwerer und schöner als voriges Jahr ausfallen. Am Geschäfte herrscht vollkommene Stille. Weizen 52—84pfo. 3 fl. 80 bis fl, Hafer 45—47pfd. 1 fl. 26 fl., Mais 82—84pfd. 1 fl. 86 fl. ; sämmtliche Notizungen haben nur nominelle Geltung, —r.— Urfahr, Linz, 28. Juni. Auf dem legten Schlachtviehmarkt wurde Hornvieh im Gewichte von 250 bis 800 Bfp. im Preise von 50—232 fl. per Stüd verkauft. Kälber wurden per Pfp. mit 17—22 fl. Schweine pr. Bfo. 24 - 30 fl, Lämmer pr. Stüd mit mit 3 fl. 10 fl. und Spaniern mit 4 fl. 90 fl. bezahlt. Im Getreidesgeschäft sind Eigner noch zurückhaltend, und wurden Weniges gemacht zum Preife pr. Meten: Weizen 6.80, Korn 4.20, Gerste 825 und Hafer 2.25 im Durchschnitte. Salzburger Getreidepreife vom 25. Juni : Meizen 6.75, Korn 4.17, Gerste 3.52 und Hafer 2.27 pr. Meten 08 [/ 1. Juli. Beer Börfe und Kornballe m$ duften anhaltend mattes Geschäft, s Rübel per Herbst lieferbar 500 Ztr. fl geschlossen. Spiritus fest, neue Methode 48", &., 493, per September: Dezember 47"/a W., Zmeifgpfen flau, bognijde jafwaare per Drober: November 9 ©., 10 38. 1 jn matter Hal: Ung. Kreditbant & 92 °,—93 bes in göberen Bolten gekauft, blieben 92, 6, Unglordungarian 114", gescloffen, blieben 114"/, ©., 5*/,perz. ungar. Pfandbriefe á 92 °, geschloffen, ungar. Eisenbahn- Anleihe matter 98 °/, ©. § Mühlenpapieren anhaltend flau, Ofner 507 geschloffen. Baluten flau, Dulaten 5.51". ©, 553". 30 Straßenbahn zmweite Em. Ojnr unverändert 225 6. 311 gekauft á 428 gemacht dritte Em. 168 W., Ajekuranzpipiere geihäftslos, Sekuritas a · ; So Effekten junger Unternehmungen blieb der Verkehr geleihtals beschränzt. Remorqueur beliebt a 63 _ 63, gemacht behaupteten, 63 6. a 75—77. Dienester Maschinen-Ziegel:1id121,Raftrik-Ansta7112,Aufgelygehanfeit á 23 tung sc hränft. In Effekten verkehrte w.d blieb auch a 49. Omnibus der ung. 31 G., belgische matter 1793, die Börse Verkehr Maschinen in nur 29 unverändert einige Gattungen auf Königsmühle a 53, Drash’sche Ziegelei á G., ung. : Ihmeiser I.1 Eingesendet. Der fetz noch arm und mittellos ist, kann ichon in einigen Stunden ein, Millionär sein, wenn man sich eine Fortuna-Promesse zu der heute um 6 Uhr Abends in Wien stattfindenden Kredit-Biegung zu fl. 4 kaust. Diese sind einzig und allein zu bekommen in MI. IL. Fischer’s Lotterie: Efferten-Comptoir „zur Fortuna”, őawanekae Nr.ls an -verantwortlicher Nevakteur: Dr. Max Falk. » , Wiener Börsensurfe von[ 30. 385.40] 85.60 Deffentliche Schuld. Geld. Waare, 5% » Schnellpressendruck von Khåru.Wein,Dorotheagasse Nr.14.—Pest,tsus.Verlag der Pesters Lloydgesellschaft. L