Pester Lloyd - Abendblatt, August 1868 (Jahrgang 15, nr. 176-199)

1868-08-07 / nr. 181

Beten ee SEES SENSE DRBSSEISFEERI BABES (Bie . DES PESTE einzelne Miner foftet 4 fv. b. 8.) aan une mmm menet ET­NTTETE Th er une nu uns a­egz man RR mt Originaldepeschen des Pesteccloyd. Wien,7."August.Die»Neue freie Presse«bringt Mittheilungen aus London,welchen zufolge Granscdom vom preußischen Kabinette Instruktionen erhalten hätte,bei der italienischen Regierung vertrauliche Vorstellungen zu machen, daß ei­nitalienisch-französisches Bündniß nicht empfehlenswerth sei, dagegen­ ein preußisch-italienisches sich als nützlicherweise.That­­sächlich trug die preußische-italienische Kooperation im Jahre 1866 nicht ihre vollen Früchte. Jetzt­ sei die Zeit gekommen das Versäumte nachzuholen.Preu­ßen sei dazu bereit und halten werde der­ Vortheil ebenfalls erkennen.Sollte letzteres jedoch nicht de­­ Fall seim so würde von­ Seite Deutschlandseits strategisches Zusammenwirken in der nationalen Partei inhalten erwogen werden­.Die obigen Mittheilungen bringt die»Neue freiPresse« unter Vorbehalt. ői Für die Substviption der ungarischen Nordbahn sind zahlreiche Anmeldungen eingelangt. Kötenyhaza, Auguft. (Original: fele gramm.) Der Räuber Babat­ mit noch zwei seiner Genossen munde im Cforvafer Wirthshause von Persekutoren angetroffen. Es entspann sich ein Kampf, schaffen wurden. Nagufa, 7. 7. in welchem alle drei Räuber erz April. Die Türken haben den in Scutari begrabenen Fürsten der Mirditen ausgegraben und die kicchlichen Insignien heruntergerisfen. Die Meliditen drohen mit Breffalien. Maris, 7. August. Die Kaiferin ftattete geftern ber Königin von England einen Besuch ab und verweilte eine Stunde bei dem hohen Gaste. Waris, Kommandanten Steuerfreies 7. August. Ein kaiserliches 163, wenig Umfab, der —, Meizen per August 123, mobilen (Borbert Lombarden Defret ernennt den das eine: Departement. Bien, 7. August. e.) Kreditaktion 212.10, Nord­­bahn —, Staatsbahn 24550, 1860er 84.90, 1864er 95.50, Napoleon d’or 9.08 180.40, ung. Kreditaktien 95.50, Franz Josethsbahn —, Fünflichner —, Anglo-Hungarian 119­/9, Galis­sier — —, Mföld —­—, Pfandleihb —, Trammway 217, Anglo-Austrian Altenpsazietät­ Kredit-Aktien 221.50, Staatsbahn 257.25, 1859er engl. Metalliqueg —, Ameri­­kaner per 1882 74 °/,, 1860er —, 1864er —, Neues Steuerfreies 525 ,, Nationalanlehen —, Oesterreichische Spekulationspapiere matt. Hamburg, 6. August. (Getreidemar­kt.) Getreide­felter, 116. 118, per Oktober-November Mognen per August 92, per Herbst 87, per Oktober-November 83. Del­ un N! 20°, per Herbft 21, per Mai 21°/,, fejt. Spiritus unver: andere. Mobrfehad), 6. Auguft. (Getreidemarkt) Geschäfts:­verkehr äußerst beschränkt, Käufer reflektiven fast nur VER a ungarischer Weizen 30 gehandelt, auf inländische andere Sorten un­­verläuflich. Amsterdam, 6. August. (Getreidemarkt) Roggen per Pe 194, flau, per März 190, fest. Meps per Herbst —. . . Wien, 7. April. Frankfurt, 6. August. et Kar Antwerpen, 6. August. 100 Kilos. Nationalgarde für per Herbst Re Del per Petroleum ruhiger, 5379 Franc per . « - Aus bent Unterbanfe, Heft, 7. August. Der Vorfigende Vizepräsi­dent Garzagó eröffnet die Sitzung um einviertel auf 10 Uhr. As Schriftführer fungirren Bujano­­vich, Chengery, Horvath und BHaif 8. Nach Authenti­­sation des Morotofolles meldete der Vorfigende einige unwesentliche Retitionen an. B. Somffich überreicht den Bericht der Bunget­ fommission über den von Franz Deut und Genossen eingebrachten Beihlubantrag in Angelegenheit bei den Munizipien zu ge­währenden Vergütung ihrer Zurispissionskosten aus den Jahren 1861—1867. Der Bericht wird vom Schriftführer Ka­u verlesen. Derselbe wird gedruckt und seinerzeit auf die Tagesordnung gelegt werden. Puskariu überreicht ein Memorandum mehrerer Gemeinden seines Mahlbezirkes in Angelegenheit der staatsrechtlichen Verhältnisse Siebenbürstens mit dem Ersucher dasselbe dem Gesammtministerim zu übergeben.­­ Albert Edes überreicht eine Petition seines Wahlbezirkes in Angelegenheit der m­it Urlaub nach Hause entlassenen Soldaten und bringt gleichzeitig einen diesbezüglichen Antrag ein. Der Antrag wird verlesen und seinerzeit auf die Tagesordnung gefeßt werden. Hierauf zur Tagesordnung übergehend, wird $. 1 des Gefeß­­entwurfes in Angelegenheit der Honveods (über die Agenden der Hon­­véds) ohne Bemerkung angenommen.. §.2(über Einberufung und Mobilmachung der Honveds)wird verlesen.—Kol.Tipa erklärt,er hätte gewünscht,daß die Mobil­­machung der Honvåds auch dem Beschlusse der Legislative unterliege. Nachdem jedoch das Hausbereits gestern einen dahinzielenden analogen Antrag abgelehnt,will Rednek kein Amendement stellen.Auch fü­r die Zukunft wird er und seine Gesinnungsgenossen sich jeder Amenduung enthalten,da dieselben bloße Zeitvergeudung wäre.Auch erklärt Red-I next den Gesetzentwurf trotzdem er denselben nicht in Allem und Jedem bellegen kann,anzunehmen(Beifall),denn er will den guten Keim,der in denselben niedergelegt ist,nicht gefährden,erwidiegt­ machte, en ) auch keine Crrrungenschaft nicht in Frage stellen. (Beifall­rechte. 63 wurden in rascher Aufeinanderfolge die sämmtlicen SS. 3.17 ohne stylistischen Modifikationen angenommen. 8. 18, über die Kommandosprache, amendirt Math. Rapp dahin, daß­ bei jenen Honvepbataillonen, deren Majorität aus Nicht­­magyaren besteht, die Rommanposprache ni­cht die ungarische sei. Er motiviert seinen Antrag in längerer Rede, führt an, daß die nicht­­magyarischen „Nationen“ (Rufe, Nationalitäten!) einige R’dsichten verdienen und daß es im Synteresse der Magyaren ist, bei ihnen seinen Haß zu eriweden. Kracsikovica findet die mit den ungarischen Gehegen in M Widerspruch.­­ Ministerpräsident Graf Andrea­ffy erklärt, dieselben Gründe, welche bei der Armee die Beibehaltung einer Kommandosprache be­­­­­wirkten, hätten all hier vorgeherrscht. — §. 18 wird unverändert an­­genommen. $. 19. Auf Antrag Nitolics wird das hier vorkommende zur Erklärung dienende deutsche Wort „Kriegsbereitschaft” ausgelassen Die SS. 20—21 werden ohne Bemertung, $. 22 nach einer Bemer­­tung 3 vonta 83, die 88. 23—27 werden ohne Bemerkung unver­­ändert angenommen. . Bei $. 28 über die Ernennung der Offiziere beantragt Tiba, daß diese Ernennungen mittelst ministerieller Contrasignatur erfolgen sollen. Antragsteller hält dies für nothwendig, da die ungarische Legis­­lative seinerlei Einfluß auf die Armee ausüben kann. Nur auf diese Art ist zu hoffen, daß die Honvéds ein gutes Offizierskorps erhalten. Ministerpräsident Graf Andraffy führt die vielen komstitus­tionellen Garantien an, die in diesem Gelegentwurfe enthalten sind und die wohl genügen dürften. — Der Paragraph wird unverändert ange­­nommen. Die übrigen $$. 29—35 des Gefegentwurfes wurden hierauf an­­genommen und der Gefegentwurf über den Landsturm in Berathung gezogen. Die §§. 1—5 werden ohne Bemerkung angenommen. Em. $vanta beantragt die Einschaltung eines über die Offiz­­iere des Landsturmes handelnden Paragraphes ; derselbe lautet : „Die Abtheilungen des Landsturmes wählen sich ihre Offiziere selbst, die jedoch mit Ende des Krieges zu ihrer Beschäftigung zurückzukühren haben.“ —­ie angenommen, ebenso die weiteren P­aragraphe des Gefeßent­­wurfes. Es wird hierauf in Berathung gezogen der Gefeßentwurf in A Tenamen­ der für die ungarischen Regimenter zu votirenden Re­­tuten. Die Generaldebatte beginnt Gabr. Barady. Medner anerkennt die Richtigkeit des Berich­­tes vom Zentralausschusse, er fest, daher seine Zweifel in die Daten, welche die Regierung der Kommission zur Darnahhaltung mitgetheilt. er kann jedooc den Grund nit absehen, warum die Befrutirung, nachdem nun schon ein neues Mehrgefeh geschaffen ist, noch nach dem alten Gefege vorgenommen werden sol. Als das Ministerium diesen Gefegentwurf einbrachte, ging er wahrscheinlich von der Ansicht aus, daß die Berathbung des Mehrgefeges viel Zeit absorbiren werde, er wollte daher für die Kompletirung der ungar. Regimenter­­vorforge treffen. Jest ist, doc­hiezu sein Grund. Mas den Einwand betrifft, daß die Durchführung des neuen Gefeges nicht sobald erfolgen künne, so da Redner dafür, tab mohl ein Gefes, das von einem parlamentarischen Ministerium eingebracht wird, soviel wie sanktionirt ist Nach den Aufschlüsfen, we­he die Mini­­sterien sowohl in der Delegation, als auch hier während der Kom­­missionsberathungen abgegeben, stehe kein Strieg zu befürchten, unsere Armee von 248.000 Mann dürfte daher genügen, da wir doch seinen Krieg wollen dürfen. Revner nimmt den Gelegentwurf nicht an. Ernst Hollän macht seinen PVorrevner darauf aufmerksam, daß ein Gefeb, wie das neue über die Wehrkraft, zu seiner Durch­­führung Vorbereitungen braucht, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Redner ist für den Gefegentwurf, m weil eben von unserer Wehrfähigkeit die Sicherheit des Friedens abhängt und weil dieselben die 38.000 Rekruten fordert, da bereits im Juli Verabschie­dungen in großem Maße stattgefunden. Bályi beantragt, den Gelegentwurf einfach abzulehnen. Graf Andraffy erklärt gegenüber VBarapy, daß die 38.000 Rekruten bereits im Frühjahre hätten abgestellt werden sollen. Mob machte eine kurze Bemerkung Tipa, dem Graf A­ndräffy antwortete, worauf der Gefeßentwurf mit einer von Balthasar Halaf zu §. 1 beantragten stylistischen Mo­difikation angenommen wurde. Die dritte Lesung der Mehrgefeßentwürfe erfolgt morgen Mit­­tags 12 Uhr.­­ Der Präsident schloß die Sisung um 12 Uhr. € 3 wurde jedoch sofort noch eine geschlossene Lisung abgehalten. Bei der labilen Finanzkommission in Be­ten sdes Die Bern ütuma, bestrebung ® s meife den Erlahß der eichtöftoften der­­ Freistäd­tepdpurh’3 Aerar be­ 3wedenden Antrags. Die g­efertigte Finanzkommission hat am 27. Juli I. X. jenen Antrag in­ne genommen, welcher von mehreren Mitgliedern des Repräsentantenhauses am 24. Mai 1. 3. in Betreff der Eib­ung der Gerichtskosten der Städte durch den Staat eingereiht und vom Re­­präsentantenhause der Finanzkommission zur begutachtenden Bericht­­erstattung zuge­wiesen wurde. Behufs­richtiger Begründung dieses Gutachtens hielt es die Kom­­mission vor Allem für nöthig, von den Ministerien des Innern, der Finanzen und der Justiz die zur gründlichen Beurtheilung des Standes der Angelegenheit nöthigen Detailraten, Aufklärungen u. s. mw. sich zu ver­haften und sich hauptsächlig darüber näher zu orientiren, welche Summe die in Rede stehenden Gerichtsfosten im Jahre und speziell für das Jahr 1868 repräsentiren und wie groß jene Summe ist, welche die betreffenden Städte von 1861 bis inklusive 1867 zur Bestreitung ihrer Gerichtskosten faktisch verausgabt haben und deren Vergütung sie gegen­­wärtig vom Staate verlangen. Aus diesen Daten und Aufklärungen stellte Sigy heraus, das für das Jahr 1868 die Gerichtsauslagen der E. Freistädte 79,582 fl. bet­tragen, in dem Zeitraume von 1861—1867 beliefen sie sich durchschnitt­­lich auf 527.000 fl. per Jahr, im Ganzen genommen aber stellten sie sich für die Text erwähnten sieben Jahre in rundr Zahl auf 3,700,000 fl. Dies vor Augen gehalten und mit gleichzeitiger Rücksicht auf das bescheidene Maß der so vielseitig in Anspruch genommenen Finanz­­quellen des Staates faßt die Kommission ihr gesammtes Gutachten über den erwähnten Antrag in Folgendem zusammen : Was die Vergangenheit oder die von 1861 bis 1867 verflossene Zeit betrifft, geht die Ansicht der Kommission dahin, daß die im Antrag dargelegten Leistungen, obwohl das Drühende ihrer Last nicht in Zweifel wurzeln und daher die Crlagansprüche nicht ihrer Gerichtefoffen auch ihr Stammvermögen anzugreifen , als berechtigt anerkannt werden künnen. Aus Billigkeitsrücsichten je­­doch und aus dem Grunde, weil mehrere Städte durch die ker­enöthig waren, wäre das Ministerium anzumeisen , daß es, über den fraglichen Gegenstand mit den Städten sich ins Einvernehmen feend, einen Borz­schlag ausarbeite in Bezug darauf, in­wie weit und auf welche Weise es möglich wäre, die an erudte Vergütung für die Vergangenheit zu bemerkstelligen. Was aber das gegenwärtige d.h.das letztlaufen«"erck«hr«1868b»e-« trifft-so geht die Ansicht der Kommission dahin,daß den königl.Fr«et­­städtem nach dem dieselben nicht unter die»betreffen­de Konveats-Juris­­diktion gehören und gesetzlich verpflichtet sind,durch die eigenen Ge­­rede oder mit unwesentlichen , gezogen wird, im Gefeß ; Paul Somffich,m.p.Präses der Kommission. Julius Raus, m. p. Referent, Zur Organisirung der Pest:einer Handels und Gewerbekammer veröffentlicht die vom Munizipium der Stat Bert entsendete Zentralklommission nachstehenden Aufruf! In Folge Erlasses des b. Miniteriums für Aderbau, Ge­­werbe und Handel vom 15. Juni 1868 ist behufs Konstituirung der neuen Handels- und Gewerbekammer im Wege der freien Wahl die Konskribirung der wahlberechtigten Handels- und Ge­werbeleute ange­­ordnet worden, zu welchem Ende die von der städtischen Generalversamm­­lung zu diesem Umwede ernannte Konskriptions-Centralkommission dem betreffenden p. t. Publitum achtungsvoll zur Kenntniß bringt, daß be bufs der zweckmäßigen Durchführung ver Konsfription bie­ten. rei:­ftabt Belt in 5 wi und zwar in den Inner:, Leopold:, Theresien:, »osefs: und Franzstädter Bezirk eingetheilt wurde. Für jeden einzelnen Bezirk ist ein Konsfriptions-Gubfomu­s bestellt worden , welches seine Thätigkeit in den Konskriptionsorten, namentlich für die innere­­ Stadt im Redoutengebäu­de, im großen Speisesaale, wo die General­­versammlungen al­s zel werden, für die Leopol­dstadt im Lloydsaale, für die Scheresien­st­adt im Blintden Institute , für die Josefstadt in der Nationalreitschule und für die Franzstadt im a am 10. August 1868 beginnt und am 15. August Abend schließt. (Es werden demnach alle jene im Bereiche der Stadt Veit wohn­­haften Handels­ und Gewerbsmänner, welche sich im Sinne der Gehege und der $$, 7, 8 und 9 der erlassenen Ministerialverordnung als wahl­­fähig erachten,­­geziemend aufgefordert, sich an den bezeichneten Orten und an der­ bestimmten Zeit bei den Sonskriptionstomites zu melden. Die hierauf bezüglichen Paragraphe der­­ Ministerialverord­­nung sind folgende : 8. 7. Als Handelsmann wird derjenige betrachtet, welcher ein Handelsgeschäft rechtlich und selbstständig als Sa Be betreibt. Sat Ben: Bankier, Geldwechsler, Groß: und Kleinhändler aufh­er, Greisler u. |. w. ; alle Diejenigen, welche sich mit Spedition erwerbsmäßig beschäftigen, innelidhe Handels- und Speditionsgegenstände vermitteln, als Handelsagenten und Senfale ; schließlich auch Alle jene Gesellschaften, Aktiengesellshaften oder­­ moralischen P­ersonen,d.h. "Institute,welche derlei Geschäfte betreiben,wie Handelsgesellschaften, Banken, Kreditanstalten, Sparlassen, Blaupleihanstalten, V­ersicherungs­­anstalten u. da. §. 8. Als Gewerbemann wird derjenige angesehen, welcher ein Handwerk oder eine Fabriksindustrie — wohin auch die Aufarbeitung der rohen BergmersSprodukte verstanden wird — auf Grund einer bes­chörolichen Grmächigung selbstständig und erwerbsmäßig betreibt ; es wird daher derjenige ausgeschlossen, welcher irgend­ein Gewerbe als Ne­­benschäftigung oder En­twedung bei häuslichen und wirthschaftlichen Erfordernisses ausübt. ALs Impustrielle werden all jene moralischen Personen betrachtet, d. h. Gesellsschaften, Aktiengesellsschaften, welcher mit behördlicher Befugniß ein Gewerbe betreiben. §. 9. Eine Person kann nur in einer Eigenschaft und nur ein­­mal in den Konskriptionslisten Bla finden. Wer einen Handels- und einen Gewerbezweig zugleich betreibt, ist nach jenem Geschäfte zu fon­­ffribiren, welcher bei dem Crmwerbe überwiegend ist. Aus der am 4. August 1868 abgehaltenen Sikung der Zen­­tralkommission. Im Auftrage der Zentralkommission : Florentin © iz­mon, P­räses, = Naple" veröffentlicht folgenden Brief Pergzeld an den Grafen Blater, als Beweis, daß Perczel sich noch nicht von der öffent­­lichen Wirksamkeit zurückzuziehen gedenke. Der Brief lautet : Theurer Graf! Unter der Einwirkung des traurigen Schlages, der legthin meine Familie betroffen, wie auch unter sonstigen nicht wenig verbitternden Ereignissen — bin ich kaum im Stande, den heißen Gefühlen der Freundschaft und Achtung Ausdruck zu geben, dies für den Grafen empfinde, und für die Freundlichkeit zu danfen, die Sie für meine erson wiederholt an venlang legten. Heute fühle ich mich in etwas ruhigerer­timmung, und ich beeile mich daher, mein Versäumniß gut zu machen, und meine Pflicht erfüllend, als Antworti auf ihre legten vertraulichen­­ Beilen meine wärmsten Sympathien für die heilige Sache auszubrüchen, deren Veteranen Einer und deren geachtetste Notkämpfer Sie sind. Ya, theuerer Graf, ich) werde am 15. August in Züri sein, und zwar nicht blos deshalb, um dort mit ihnen und hren Landsleuten Thränen zu bergießen für die polnische Nation, über das entfetliche Unglüd derselben und für das Andenken derjenigen, die gegen vieles Unglüd heldenmüthig gefochten, oder in Folge dessen das Martyrium erlitten , sondern auch deshalb und jpadalla deshalb, damit auch ich einiger­­maßen beitragen künne zu der Ausrichtung der polnischen Nation, zu der Herstellung Polens. Meine öffentliche politische Laufbahn habe ich schon in früher Jugend mit der Theilnahme an der Sache Polens be­­gonnen. Im Jahre 1830 warb ich eine Truppe für die Polen, und ich wurde in meiner Absicht, in meinem Wirken verhindert, und litt das erstemal Verfolgung und Gefangenschaft. 94 bitte den Gott der Gerechtigkeit, daß ich mein öffentliches Leben mit dem Kampfe für die ewigen und unverjährbaren nationalen Rechte beschließen und mit der Mitwirkung bei Erlösung der Nation der Helden und Eplen krönen könne. Empfangen Sie die Versicherung meiner Achtung und Freund­schaft, grüßen Sie in meinem Namen meine alten Genossen auf dem Schlachtfelde und Gefährten in der Verbannung. Veit, 7. August 1868. Moriz Berczel. Auch das ministerielle „Ejtisap“ wendet sich heute gegen das Wiener Ministerium en­erfühlt , warum ih­i­ dem Mehrgefegentwurf nicht klar die Benennung „Ungarische Armee” vorkommt. „Ejtis­ap“ bezeichnet als Grund eine „unzeitige Kaprice” der Wiener Regierung, daß dieser Ausdruch umgangen werde, obwohl sie sich damit zufrieden gebe, daß auf die SS. 11 und 12 des XII. Ges fekartitels vom Jahre 1867 Berufung geschehe, in denen doch ganz­en von der „ungarischen Armee” die Rede ist. „Eiti-Lap“ fährt dann folgendermaßen fort: Die §§. 11 und 12 des XII. Gefekartikel 3 vom Jahre 1867 erwähnen ansprüchlich der „ungarischen Armee” als eines ergänzenden Theiles der gesammten Armee. Der $.5 der Staatsgrund:­gelege vom 21. Dezember aber, welche unserem $. 11 entsprechen würde, lautet einfach nur so: „Die Anordnungen in Betreff der Leis­tung, Führung und innern Organisation der gesammten Arm­ee stehen ausschließlich dem Kaiser zu.” Es ergibt sich hieraus Hat, daß das österreichische Ministerium sei abermals, nachdem es fi im Sinne des Gefekes mit dem ungarischen Ministerium über den Wehrgefegentswurf geeinigt, bestrebt hat, im Terte, soweit es von ihm abhing, alle jene Ausdrüce zu vermeiden, welche in den österreichischn Grundgefegen noch nicht vorkommen. „Wozu ist daz ? — fragt „Eini­ gap" mit Recht — solche Dinge können in jedem Falle wesentlich dazu beitragen, die in den Ausgleich gereten Hoffnungen zu erschüttern.” A Wien, 6. August: Die serbischee Regierung hat von dem Akt, in welchem der Großherr der Wahl des Fürsten Milan seine Ber­­tätigung ertheilt, ven Garantiemächten gegenüber formell zu versichern Anlaß genommen, daß sie diesen Akt als den Ausdruch des entschieden­­sten Entgegenkommens der Pforte dankbarst würdige und daß sie ihrer­­seits fest entschlossen sei. Nach Maßgabe der Verträge mit aller Treue diejenigen Beziehungen zu dem Oberlehensherrn zu pflegen, in welen sie die sicherste Gewähr sowohl der inneren Selbstständigkeit Serbiens, als der organischen und friedlichen Lösung der gesammten orientalischen Frage erbliche. —g— Wien, 6. August. Der Reichskanzler ist vorgestern Abends von hl hier eingetroffen und wird sich morgens wieder nach Gastein begeben, um die unterbrochene Kur fortzufegen. Unmittelbar nach seiner Ankunft empfing er den Minister des Innern, Dr. Giotra, mit dem er längere Zeit konferirte. In 3idl hat er sich nur einen Tag aufgehalten, um dem Kaiser Vortrag zu halten. Irgend­eine ber­­ondere Veranlassung lag der Berufung nach Sihl nit zu Grunde. Die Note des Freiherrn v. Beust ist von Kardinal Antonelli no& nit beantwortet worden und der „W­olfsfreund”, das Organ des Kardinals Rauscher, versichert, daß eine Beantwortung dieser Note überhaupt gar nicht zu erwarten sei. Dies stimmt v­ollkommen zu den übrigen Nachrichten und steht im Einslange mit der ganzen Taktik der Kurse. Sie gedenkt bessere Zeiten abzuwarten, und hofft darauf nicht allzu lange warten zu dürfen. Diese Hoffnung bafirt sie auf die Ber­iic­te, welche ihr Seitens hochgestellter Freunde in Wien zugehen, aber sie sollte nicht vergessen, daß diese Berichte nicht immer verläßlic sind, haben doc dieselben Freunde seiner Zeit nach Mom berihtet, daß der Kaiser niemals die konfessionelen Geseke sanktioniren werde, wenn die Kurie auf dem Standpunkte des „Non possumus” wverharre. — Den Verhandlungen im ungarischen Reichstage über die M­ehrgefäßfrage folgt man hier mit großer Spannung. Nach den heftigen Debatten in den Privatkonferenzen der einzelnen Parteien des ungarischen Land­­tages erwartete man einen sehr heißen Kampf im Landtagssaale selbst und fühlt sich fest angenehm überrascht, daß die Generaldebatte sich viel ruhiger abmwidert, als man annehmen zu dürfen glaubte. 2. Bujarest, 1. August. Nach einem Telegramm, welches das hiesige französische Konsulat soeben von dem Konsul Scheper aus Auft­­ritt erhielt, haben die Truppen von Mithat-Basha mit der Insurgenten­­bande des Dimitri in der Nähe von Kafanlid ein dreistündiges Gefecht gehabt. (Schon telegraphisch gemeldet. D. RA.) 38 Insurgenten blieben todt auf dem Blake. Die übrigen sind zwischen Kafanlid und Schipra von den türkischen Truppen, die gleichfalls flache Verluste hatten, ein­­geschlossen. Mithat-Pascha befindet sich in Gabrowa. In der Nähe von Galacz wurde auf ein türkisches Kriegsschiff (Kanonenboot) vom mol­­dauischen Ufer aus heftig gefeuert. Der französische Gerent hat bereits den Auftrag, über den Vorfall vom Minister Bratiano Aufklärung zu verlangen. In 3braila wurden zahlreiche Verhaftungen von Bulgaren durch die rumänischen Behörden vorgenommen ; doch weiß ich aus zuverlässi­­ger Duelle, daß die Verhaftungen, V­erhöre und sogenannten Pr­äz­ventiv = Maßregeln der briefigen Regierung nicht3 als eine Komödie sind, welche zu Ehren der Großmächte, mit Ausnahme von Rußland und Preußen, aufgeführt wird. Unter der Hand fährt die Regierung fort, die bulgarischen Ban­­den zu begünstigen und legt ihrem Uebertritte nach Bulgarien durchaus feine Hindernisse in den Weg, wenn die Individuen einzeln oder in seinen Abtheilungen gehen Ya sogar Geldsendungen sind den Aufstän­­dischen von der hiesigen Regierung zugemittelt worden. Politische Nundschau , 7. Augustl. ES vergeht jegt sein Tag, an welchem wir nicht in Ermangelung von etwas Belserem über irgend einen politischen Humbug zu berichten hätten. Von der An­­wesenheit der Königin von England in Paris — die hohe Frau ist­­ gestern daselbst eingetroffen — und deren intimen Verkehr mit der Rai nn nr­er nn ee an nn A TÉ KSZK V KÉKES TOKET Die Hamvaer Machtigall.*) Ein Vogel hat aufgehört zu singen, nur ein Vogel, mit ihm ist aber eine ganze Art, eine Schule verstummt. Eine Blume ist verblüht, nur eine Blume, mit ihr hat jedoch ein Zaubergarten seine Zierde verloren. Der Ahornbaum wird fest stumm sein in den langen hellen Mondrcheinnächten, so wie der Rosmarin, das Schneeglödchen und der Rosenstrauch. Die Geschichte der Blumen bricht ab; nur die Mädchen von Hanna werden einander erzählen von der gef­idten Lilie, wenn die Witwe heiumwandelt aus dem Friedhofe, selber eine gefnichte Lilie. Ein Stern ist herabgefallen, ohne Geräusch, aber nur spurlos ; sein Irrstern, der richtungslos unter den Gefährten umherschmeilt,, kein Komet, der die Welt in Brand steht, sondern der Abendstern, der schon lange die Dämmerung ankündigte. In Hamra ging dieser Stern unter, das von diesem Tage an Michael Tomypa wirkte in doppelter Richtung : als Priester und als Dichter. Den Priester verewigen seine Kanzelreden und sein Gebetbuch ; den Dichter feine Blumenmärchen und sechs Bände Gedichte vor unnachahmlichen Liebreizes, habe ihn zweimal gesehen ; einmal im Jahre 1848, das an­­dere Mal um 1864 ! Welcher Unterschied zwischen Tompa in dem einen und Tompa in dem anderen Jahre! Der Eine eine frische, schlanke Gestalt, eitel Lächeln und Freude, als wollte er sagen: mein ist das Leben! Der Andere ein gebrochener Greis mit gelbem Teint und fahlem Haupt, der zu Sagen schien : ich habe dem Leben entsagt. Beide Begegnungen machten auf mich einen tiefen Gindrud. Ballaghi, der glücklich ist, wenn er einen Gast abfangen kann, hatte auch Tompa während seines lesten Besuches in Pest in Beschlag ge­­nommen. Er suchte lustige Gesellschaft. Tompa war da sonst in feinem­ Elemente. Vermuthung aussprechen,daß dieses duftigeFeutetontn dek heutigen - Man setzte sich zu Tische. —Freunde,sagte der leidende Dichter,bevor ich die Suppe nehme, erlaubh daß ich mich früher ausgurgle·In meiner Kehle steckt etwas. —­Ahwas,pure Hypochondrie!scherzt ein munterer Laune der. Hausherr;ich bin seit sechs Jahren heiser und predige,deklamire unds peror­re deßhalb doch jeden lieben Tag.Deinem Halse fehlt nichts. Trinker othen Weid­. —Wenn dem nur so wäre!erwiderte der Dichter,indem er den letzten Schluck Wasser gurgelte,und setzte sich dann an den Tisch­ still, sichtlich leidend. Wir fingen an,von Politik zu reden;er aber kehrte immer wieder auf seine hinfällige Gesundheit zurück. —Freund Moriz,sagte er,ich werde bald begraben werden.Der Tag der Auflösung naht für mich,begrabt mich schon jetzt in Eurem Herzen,denn ich bin ein Lebendig-Tochter. Ich glaubte noch immer,erscherze­ seine Stimme,sein Blick, seinesie Idee überzeugten mich jedoch bald,daß es traurige Wirklich­­keit war. Nimmer hätte ich geglaubt,daß der lebenskräftige junge Mann je eine solche Ruine werden könnte. Der Patriot, der Freund, der Fa­­milienvater war in ihm verstorben ; nur der Priester und der Sänger waren noch lebendig geblieben. Der Eine tröstete den Andern mit Unsterblichkeit. Erinnert ihr euch seines melancholischen Verses, des charakterlr fti­herten, wer je über uns Ungarn gedichtet worden : „Wie die Garbe zerfällt unsere Nation !" Damals lebe noch der Patriot. Die Schönheit jener Strophe lag in der furchtbaren Wahrheit der damaligen Zustände. In allen kleinen Gedichten war damals poli­­tische Tendenz und das Bublitum verstand ihn stets, mochte er in Bildern oder in verhüllten Worten sprechen. Das fallende Blatt, der glänzende Thau, die wandernde Wolfe waren eben so viele Symbole des patriotischen Rummers. Kommt fest, ihr Abendwinde! — streut ihm jegt frische Blumen ! Der Dichter braucht ein Babrtuch von Rosen! Hat do au er nicht gegeizt mit den Blüthen seines Lebens ; mit verschen­­derischen Händen mab er euch eine Schlummerdede und nannte sie Morgen. She Lüfte, stimmt ihm Offianische Gesänge an, wie oft hat er euch eingelullt mit den Tönen seines Schmerzes. Wandernde Wolfen! die ihr hinzieht zur Mische Friedrich Kerényi, Sagt ihm, auch er ist zur Ruhe gegangen! — Da bevor ihr hinunwegzieht, lagt einen Thautropfen zurück auf seinem Grabe. Die beiden Dichter, sie schlummern so weit von einander ! Dein Düfte verdient von den Blumen und Mufii von den Lüften und Thauperlen vom Wolfenhimmel, der da auf Erden auöge­ weint die Thränen seiner Augen, ausgestreut die Blumen seiner Brust und ausgehaucht fein legt 3 Lied zum Wohle seiner Nation. Er hat nichts zurückgelassen, nur eine Witwe. Leer ist das Haus, öde der Hof, ausgebrannt die Effe. Mo bist du, wandernder Storch?! Kehre zurück aus deiner zwei­ten Heimath, nimm deinen alten Sig ein und Klappere no einmal. Dir gab der Himm­l ein doppeltes Heim. Wir hatten nur eins und all das ist dahin! — Do werfen wir einen Blick hinein nach Hama. Mir sind in einer bescheidenen Behausung ; auf dem Tishhe eine Bibel, an der Wand ein Grucifir. Die eine bedeutet die Wahrheit, — das Dulden um die Wahrheit das andere. 63 ist ein schöner Sommertag, das Obst hängt golden an den Resten. An die Thüre wird geflopft. — Guten Tag, hochwürdige Frau. — Was bringt Ihr da, Muhme Sari? — Schöne Aprikosen für den hohmürdigen Herrn. — Liebe Seele, er kann sie ja nit effen. — Das ist ja eben das Malheur. Bon Arzeneien kann der Mensch doch nicht leben. Ein Vaterunser wirkt mehr als die vielen Hei­­nen Kügelchen. Wie geht er dem armen hochinwürdigen Herrn ? — richten Sie ihm das Kiffen. — It das Kiffen gut ? lieber Mann ! — Das Kiffen wohl, aber nicht der Kopf. — Laß mich ihn richten ! nen — Dornen! Mei’ süßer Geruch­ verbreitet fi ba! visit dur nichts, theures Weib ? ! — Die Aprikosen finds ! ruft Sari freudig dazwischen und reicht die schönsten davon dem geliebten Kranzen hin. — Dante­ sagte der Vriester, die Hand ausstrebend. Ich werde sie morgen effen. — Bis morgen ist eine lange Zeit. Sehr wären sie am besten, sie kommen frü­h vom Baume. In diesem Augenblick erscheint ein Schwarm Vögel am Fenster und fängt durchs Fenster zu zwitschern an. — Was ist das ? — Vögel finds, mein Better ! — 39 bitte dich, öffne das Fenster, damit ich sie singen höre. Ihr Gesang thut meiner Seele so wohl, die davon fliegen möchte, wie sie. Sari öffnet beide Fensterflügel, und der sterbende Priester Tauscht entzüd­ dem Vogelfang. Als ob auch eine Nachtigall unter ihnen wäre, so feierlich singt der Wettgesang. Hinter den Vögeln aber Taufcht betend eine­ Gruppe Kinder Das ist ein guter Mensch, den die Kinder so innig leben ! Kst lange und das Haus füllte sich. Es kamen nir nur die Vögel, sondern auch die Pfarrfinder alle, ihrem Geelenhirten bel­egte Leberwohl zu bringen. Er aber flüsterte beständig : — Rinder!fingling fingt nur zu! Plöglich fest sich der Geistliche auf, und greift hastig zum Senfter hinaus, um einen vorüberflatternden Vogel zu haften, wer schöner gelungen, als die anderen (von der Freiheit). Der Vogel huschte davon. ... . Es war die Nachtigall! Wenige Minuten darauf verbreitete sich im Dorf die Kunde: Tompa it nit mehr ! Hamva wurde til... Sehr stil. Nur feine Heine Thurm­­alode wimmerte in die ruhige Luft hinaus. Den Priester begleitet der Segen der Gemeinde zum Grabe, den Sänger: ein Blumenregen, Immergrün und Lerchenhymnen. Singet nur, Kinder, singet nur zu ! — — D, der läßt sich nicht mehr richten ; überall fühle ich Tor: so melodisch, H Wir glaubetr keine Indiskretiotx zu btzehen,»wenn wir die Nummer der«M.Ujsäg aus der poesievollen Feder Paulemeor’s (Hiadok)stammt. DR­­

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