Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1868 (Jahrgang 15, nr. 240-251)

1868-10-19 / nr. 240

BLATT DES PESTER {Die elnyel: Munensen Isfter & te. B. BB. Montag, 19. Oktober. Hriginaßepelchen des Pester Lloyd. : Görz, 18. Oktober. Ein zahlreich­­ besuchtes Slovenen Meeting beschloß eine Petition im Gefegeswege um Bildung eines Slowenen-Kronlandes. Der Verlauf des Meetings war mujsterhaft. . Madrid, 18. Oktober. Die Junta in Madrid ver­­öffentlicht folgende gefaßte Resolution : An Anbetracht ver­schiedenartiger aufgeführter "Erwägungen, namentlich daß man in der Volfsabstimmung. . von einem fremden Deu beeinflußt werden konnte, beantragt die Junta,­ die probisorische Negie­rung möge erklären, «… sei dem Gadirer Programm gemäß die alleinige Sache der Constituante über Die Negierungs­­form, zu entscheiden. Wien, 19. Oktober. V­orbörse­ Kreditaktien 212.20, _Nordbahn —, Staatsbahn 260.50, 186er 84.85, 1864er 96.70, Napo­­leon­ d’or 9.82, Steuerfreies —, Lombarden —.—, ungar. Kreditak­ien 87, FranzeJofersbahn —, Fünffichner —, Anglo:Hungarian 110, Gali­­zier —, Alföld —, Pfandleih —, ITram­may 109.50, Anglo-Ausstrian 163%, Bardubiker —.—, Bantastien —, Nordostbahn —, Fest. Frankfurt, 17. Oktober, Abendsozietät.­ Sveditaktien 116", Staatsbahnaktien 267.25, 164er Lore —, Lombarden —, neues Steuerfreies 514, Amerikaner —, 1860er Lore —, Bantaltien —, Tabaksobligationen 82. Anhaltend günstig. Paris, 17. Oktober. (Schlußkurse) per. Rente 69.97, 4'/perz. Nente­ 110.50, "italienische Rente 53.05, Staatsbahn 573.—, Credit mobilier 281, Lombards 410, österr. per Tag 323 österr. auf Seit 318, Confols 94 °/,, ungar. Anleihe 2:0. Fest. Triest, 17. Oktober. (Getreidemarkt,) Spiritus prompt­­.77%/ , per Novem­ber, 17,,per November-Dezember 16%, , per De­zember­ März 16—16 /4. Hafer Banater 46/60Pfd. 280. Lindan, 17. Oktober. (Getreidebericht.) Weizen sehr matt bei äußerst geringer Kaufluft. Prima 2414—28, Mittel : 259. bis 26"/,, geringere Sorten 23", — 23 °). Berlin, 17. Oktober. (Getreidemarkt) Weizen per Oktober 68',, per Oktober:November 63"/,, per Frühjahr 62, ‚Noggen per Oktober 57 °/,, per Oktober­ November 55", per Frühjahr 51 /a, Hafer per: Oktober 33 °/,, per Oktober: November 33"/4, per Frühjahr 33. Gerste 48—56, Del: per Oktober: 9"/.., per Frühjahr 9’. Spiritus per ‚Oktober 18 °/,, per Frühjahr 174. Schön. Köln, 17. Oktober. (Getreidemark­t) Meizen unverändert, Tofo. 7—7.10, per November­ 6.242, per März 6.83%), Roggen­reiter,. tofo 6, per. "Oftober 5.12, per März 5.10, per Mai 5.1", Der stille, per Oftober 10 °%ı0, per November 101 ®/,0, per Frühjahr 10­7/ 5. Spiritus Toto 429. Amsterdam, 17. Oktober. (Getreidemarkt) Ge­schäftslos Roggen per Oktober 2­8, per Frühjahr niedriger.­amburg, 17. Oktober. (Getreidemarkt) Lofoge:­treide leblosS, Termine flau. Weizen per Oktober 126 , per Oktober­ No­­vember 122"/,,, per November-Dezember 119%. Roggen per October $4'),, per October:Novem­ber 5242, per November-Dezember 91. Del per oe aa a, Per November 19 °, , per Frühjahr 20 °/,. Spritan­­gebot 26 /5. Baris, 17. Oktober. Mehlmartt.­ Sechsmarken 65.50, per Oftober 64.25, per die legten Monate 63.50, vier Monate vom 1. November 62.75. Getreide auf Departementsmärkten fest. — Spiri­tus" per Oitober —, ersten zwei Monate von 1869er —.—. — Angesichts der Meldungen von der Neußerung des Czars gegenüber dem Fürsten Thurn-Taris, vermahnt , Százapunt" die Regie­­rung, seinen Augenblik länger mit der Organisation der Landwehr zu zögern, und vor Allem die Szekler zu bewaffnen. Oft, 19. Oktober. Der Vorfigende Präsident Karl Szentiványi eröffnete die Sigung um­­ 511 Uhr. AS Schriftführer fungirren: Bujano­­vics,Dimitrievics,Mihályi und Paiss. Nach Authen­­tisation des Protofolls macht der Präsident von dem Ersuchen des öffentlichen Anklägers Karl R­ot­h­ Anzeige, wonach ihm das Haus die Erlaubniß ertheilen solle, im Sinne des 8. 17 des 1848er Bref­­gejedes gegen Böpörmenyi, der für „Magy. Ujfag” die Saution nicht erlegt, einen Preßprozeß anstrengen zu dürfen. Wird der Zehner­ Kommislsion zugewiesen. Betr Mihály uf den Bericht der Zentral­­kommission, in Sachen des vom Minister des Innern behufs Ausreot­­tung des Räuberunmejens beanspruchten Nachtragskredits. Der Bericht wird in Druck gelegt und seinerzeit auf die Tagesordnung­­ gefeßt werden. ° Aus dem Unterhanfe. Kommunikationsminister Graf Mit­z beantwortet hierauf eine von Nic­ Kiss in Sachen bei den Export störenden Verkehrsfalami­­täten um ihn gerichtete Interpellation. Wir werden die umfangreiche Rede an anderer Stelle veröffentlichen. Mit. Kiss hatte aus dem lechten Theile des ministeriellen Ver­­trages Beruhigung geschöpft, bezüglich des ersten Theiles wird er sich erst erklären können, bis er die Rede gelesen haben wird, da er spät in der Gigung erschienen. Sim­a 9 interpellirt den abwesenden Finanzminister darüber, ob er die in einem Theile Siebenbürgens bestehenden Weg: und. »Brüden: mauthen aufheben oder allgemein einführen und im ersten Falle, ob er diesbezüglich noch während dieser Session einen Gelegentwurf werde einbringen ? Die Interpelletion wird dem Finanzminister Schriftlich übermittelt werden. Hierauf zur Tagesordnung übergehend wird der Bericht über die Grundprinzipien der Civilprogeßordnung in Berathung gezogen. S. Horváth verliert den Bericht der Generalkommission. Felix Luksics überreicht einen Beschlußantrag des Inhalte, daß die jet zu genehmigenden Grundprinzipien und die Verordnungen, die der Justizminister im Sinne derselben zu erlassen bevollmächtigt wird, seine rühmwirkende Kraft befssen sollen. Wird angenommen. Nun werden die einzelnen ragen gestellt. 63 wird gebilligt, daß der Suftaminister anstatt eines novellisti­­schen Operates ein systematisches Werk­ geschaffen, daß die Gemeinde­­gerichtsbarkeiten in Form von­ Friedensgerichten beibehalten, daß die gemischten Appellationen aufgehoben, für alle Prozesse drei Appella­­re offen stehen und daß die Distribtualtafeln aufgehoben wer­­den sollen. Die fehste Frage: Billigt es das Haus, daß die künigliche Ta­­fel vorderhand nicht getheilt und für Siebenbürgen eine besondere er­­richtet werden solle , erregte eine längere Debatte. Lorenz Tóth­ würdigt wohl den von den Gegnern der Dezen­­tralisation des Appellationsgerichtes geltend gemachten Umstand, daß die beabsichtigte Reform nur provisorisch sein, und sobald das mündliche Verfahren eingeführt und eine definitive Gerichtsorganisation in Angriff genommen wird, nicht 8, sondern 20 Appellationsgerichte zu errichten sein würden. Jedoch betont Redner, daß für ein Territorium von 4000 Quadratmeilen ein­­ Appellationsgericht nicht genügend sei. Das einzu­­führende Provisorium werde von ziemlich langer Dauer sein. Es sei nicht richtig, wenn man sich auf England beruft, wo ebenfalls nur ein Appellationsgericht besteht, denn dort sei dieses ein ambulantes Gericht. In Frankreich gebe es 27, im früheren Preußen­ 22, in Hannover 12, in Belgien 3, in Holland 11 ann ein­er Man rechne über­­haupt ein Appellationsgericht auf eine Million Einwohner, während es in Ungarn nur für 12 Millionen eines gibt. Wenn auch sein wört­­liches Verfahren besteht, so liegt es doc im Interesse der Parteien, am Orte des Gerichtes zugegen zu sein. Die Gerichte sind für das große Publikum da und man muß für die Interessen des­ leiteren Sorge tragen. Die Eisenbahnen erleichtern t­ohl die Kommunikation mit dem Mittelpunkte des Landes, jedoch sei der Unterschied immer noch sehr groß, ob die Bewohnr der Grenzen des Landes nach Melt oder nach einem ihnen näher liegenden Orte kommen müssen. 3 sei ein schnelles Verfahren bei einem einzigen Appellationsgerichte, wo täglichh:100—120 neue Angelegenheiten ein­­langen, unmöglich. Es giebt seine menschliche Kraft, welche im Stande wäre das Ganze zu überbliden und zu leiten. Die Justizpflege darf­tweder politischen noch finanziellen Interessen untergeordnet werden. Auch das Leben sei in Belt theurer. Die­­ Gehalte der Richter seien nit genügend und auch jener moralische Lohn, der in der angesehenen A eines Appellationsgerichtsrathes liegt, verschwindet hier in der topstandt. Bei Schluß unseres Berichtes spricht Balth. Halas, für die Centralisation. A Wien,18.Oktober.Nachrichten aus München,aus aller­­dings nicht offizieller,aber vorzüglicher Quelle melden,daß eine nach Berlin gerichtete,vertrauliche——übrigens nach Lage der Dingei wohl selbstverständliche — Mittheilung der Resultate der Konferenzen über das süddeutsche Festungssystem von der bestimmten Erklärung begleitet worden sei, daß die süddeutschen Regierungen sich ‚der Ueberzeugung nicht veri­löffen,, wie jedes zwischen ihnen vereinbarte Defensivspitem erst in vemengen Anschluß an das Defensivpsystenm deö norodeutschen Bundes seine Ergänzung und Krönung erhalte, und, daß sie sich deshalb verpflichtet erachten müßten , Tobalo gewisse im Zuge befindliche Vorbereitungsmaßregeln zur Durchführung gebracht worden, behbuss des gewahten Anschlusses die entsprechenden Verhandlungen einzuleiten. A Wien, 19. Oktober. Was seither von Zeit zu Zeit, Freilich meist in sehr vager Weise, von neuen Verhandlungen zwischen Paris und Florenz verlautete, Verhandlungen, die speziell die römische Frage zu einer weiteren Entwicklung zu bringen von Zmed hätten, dürfte sich im Allge­­meinen als zutreffend erweisen, und es möchte nur noch bestimmter hin­­zuzufügen sein, daß das italienische Kabinet nicht verfehlt hat, die Ereignisse in Spanien, mit denen, für den heiligen Stuhl abermals eine wesentliche Stage zusammengebrochen ist, sich zu Nuhe zu machen und mit dem Gewicht­ verselben eine nicht zu unterflagelnde Eression in Paris zu üben. CI mag dahin gestellt bleiben, welche Erwägungen — jedenfalls sehr weltlicher Natur — für den Kaiser der Franzosen bes­­timmend waren, wenn er sich als Erbe der allech­ristlichten Könige zum Schirmheren der Souveränetät des Bapstes aufwerfen zu müssen geglaubt ; es dürfte jedoch in den betreffenden Intentionen eine Wand­­lung fn entweder Schon vollzogen haben oder doch im Zuge sein. We­­nigstens wird in dieser Beziehung ein neuestes Wort aus dem Munde des Kaisers, und zwar direkt zu dem päpstlichen Nuntius gesprochen, einen Fingerzeig geben Fünnen, das Wort, daß das Papstthum in dem­selben Augenblick nicht mehr nothwendig sein werde, wo es sich als nit mehr möglich darstelle. ... V. Wien, 18. Oktober. Der „N Kamerad” theilt endlich, das Schicsal seiner offiziösen Genossen, er tröstet fi So leicht es geht. Wäh­­rend Herr dr. Kuhn nicht ohne Bangen dem Zeitpunkt entgegensieht, wann die Frage betreffs der Hinterlader vor dem Korum der Dele­­gationen verhandelt werden wird, sieht der „Samerad” Alles im tofigsten Lichte ; endlich, so rationiert das militärische Fachblatt, endlich wird Here Merndl doch einmal in Befig der 300 in Amerika bestellten Maschinen gelangen und dann steht der Ablieferung, der Hinterlader sein Hinderniß mehr im Wege. Auf die Thatsache, hab bisher der Ab­­lieferungstermin nicht innegehalten, legt das Journal kein Gewicht, zu­mal die Delegationen den mit Werndl­ geschlossenen Vertrag kennen und sich über ihm zufriedenstellend ausgesprochen haben. Zur Richtig­­stellung dieser Anschauung theile ich nachfolgende Details mit, die m­ir von einem Mitgliede der Delegation zukommen. Oh e­iie Delegation die, Summe für, Anschaffung der Hinterländer votirte, ver­­langte man vom Kriegsminister die Vorlage des mit Werndl ge­­schlosfenen Vertrages. Herr v. Kuhn war hierzu bereit, und entheilte dem Regierungsvertreter (Obrist oder General) Jüppiner die nöthigen Weisungen, dieser gab sich alle Mühe in Besis des Ver­­trage zu gelangen, sie war erfolglos ; man suchte ihn bei der Direktion des Arsenals, dann­ bei­­ einer Finanzbehöre, umsonst, der Kontrakt konnte nicht gefunden werden. Da blieb, von Delegirten nur der Ausweg das Konzept des Vertrages zu fordern und das war wirklich nicht in Verstoß gerathen. Mitglieder der Delegationen, deren Namen möb­igenfalls der Deffentlichkeit nicht vorenthalten zu werden brauchen, machten schon damals den Reichskriegsminister darauf aufmerksam, daß dem Vertrage ein Klausel fehle, die genau die Ablieferungstermine präzisire Herr v. Kuhn gestand dies ein, sügte ‚Abhilfe „nac) Möglichkeit" zu, fügte aber bei, daß die mit­ Werner getroffenen Verein­­barungen sehen mit dem früheren S­riegsminister, v. So­h­n stipulirt worden seien . Herrn v. Kuhn blieb nur die Aufgabe auf der Basis jener ajka bádásbes einen Vertrag, dessen Mängel ihm einleuchteten, zu vati­­siren. In Regierungskreisen will man in Besit so befriedigender Na­­richten aus 98 tag Sein, daß der Ausnahmeczultano bald beseitigt werden könne. Diese erfreulichen Mittheilungen sollen sich auf Berichte des ZMEL. v. Koller stoßen, in welchen derselbe unter Anderem meldet, daß er mit den Führern der Czechen konferirt und sie ersucht habe ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß weitere Brzeffe unterbleiben. Balad­y und Sieger sollen­ etwas Kleinlaut gewesen sein und sich dahin vernehmen lassen, was sie zu eine Transak­tionierbötig(?) wären; selbstverständlich kann von einer solchen immer nur auf der Basis der Verfassung vie Reve sein. Den Eindruck, den das Abgeordnetenhaus gestern bei M Wiederauf­­nahme, seiner­ Berathungen zurückließ, kann man thatsächlich als depri­­mirend bezeichnen. Kaum daß die beschlußfähige Zahl Volksvertreter sich einfand ; von den Polen waren nur 5­ erschienen, von der Linken höchstens zehn bis zwölf; man beschränkte sich denn auch darauf, der Regierung die Zeit zu gönnen, um die Vorlage über­ die kaiserliche Verordnung auf den Tisch des Hauses niederzulegen. Graf Taaffe ent­­ledigte sich dieser Mission und nachdem Dr. Herbst die Sanktion des vor 5 Monaten beschlossenen P­reßgefeges verkündet hatte, wurde die etwa­­ 2 Stunde währende Lisung ges­chlossen, ohne die übrigen Gegenstände der Tagesordnung erledigt zu haben. — Die Boten sollen in Krakau ihren Feldzugsplan für die Session festgestellt haben. Dr. giemial: to w Ei betrauert den Tod seines Bruders und entschuldigte sein Ausbleiben auf telegraphischem Wege. " per Mai 6.4. e. Wien, 18. Oktober. Vor wenigen Tagen haben der Leiter des gemeinsamen obersten Rechnungshofes, Baron Hod und der Bra­­fivent des cieleithanischen obersten Rechnungshofes den beiden Finanz­ministern Baron Bede und Dr. Brettel ihre Borgschläge über die legislatorische Reformpres kontrollwereng übergeben, die eine sehr wesentliche Bereinfachung und Verwohlfeilerung der Manipulation bezwecken. Das gemeinsame D Bu­dget ist bis auf den Kriegsetat fertig und bewegt si­ch von Ihnen von mir bereits vor Längerem an­gegebenen Ziffern. Das Budget des Kriegsministeriums verzögert sich in Folge der umfassenden Reformen in der Moministration, doch ist eine Meinung des Kaisers an den Baron Kuhn wegen Beschleunigung der Arbeit gelangt und so dürfte dieselbe wohl in der nächsten Woche be­­endet sein. Bolk­ommen verläßlich werden die Anläse allerdings­ kaum ausfallen. ti . v.Bukarest­ 1S.Oktober.Die rumänische Diplomatie ist in voller Thätigkeit.Gleichzeitigt mit der Ankunft Herrn Czetzulesch­s aus Paris sind die zwei geheimen Agenten,welche in Petersburg sich seit zwei Monaten aufhielten,nach Bukarest zurückgekehrt.Was ich ihnen jetzt mittheilen werde,wird sicherlich die russischen Offizieren in Wuth bringen,und ich sei­e,,energischen««und»kategorischen«Dementis ent­­gegen.Allein meine Inform­atonen sind aus zu guter Quelle,als­ daß sie auch nur durch den Schatten eines Zweifels getrübt werden könn­­ten.Ich sage Ihnen also mit voller Positivität, daß zwischen Rußland und Rumänien eine Al­­lianz formaliter abgeschlossen wurde.Ich weiß den ganze Inhalt des Aktenstückes,will mich aber vorläufig nur darauf beschränken,Jhnen1 zu sage 1­,daß ihr Vaterland durch diese Allianz am meisten bedroht ist.Die rumänischen Aspirationen aus Siebenbür­­gen finden eine Unterstützung in Petersburg,und hat Fürst Gortschakoff in dieser Beziehung präzise formulirte Verpflichtungen übernommen. Rus­land will Rumänien auch das russische Bessarabien bis Akkerman abtreten,dafür verlangt es die Sulina und die Donaumündungen Jammthmael,Kilia und Reni zurück.Ich denke,ihre Di­­plomatie würde sehr gut daran thin,sich die Tragweite des Traktates klarzumachen. Prien,18.thober.Vor dem­ hiesigen Landesgericht beginnt morgen wieder uit einer jener Prozesse,—­welche durch die Düsterkeit ihres Gegenstandes und die ungewöhnlichen frappirenden Umstände mit erregs­ter Spannung begleitet werden.Fün Jahre sind seit der grauenvollen That,von welcher hier«die Rede sein soll,verflossen,die­ Sicherheitsbe­­hörde hatte längst ihre Bemeihung zur Erforschung des Thäters hoss­­nungslos aufgegeben da gelingt dem Zufalle,was die polizeiliche 7.Bukarest,13.Oktob­­r.Die Regierung ist lebhaft bemüht, den Galaczer Judenkrawall nicht wiederum­ zu einer Frage mit dem Auslande werden zu lassen.Als erstes Mittel hiezu er­­schien es ihr ungeschickterweise für nöthig,die­ Depeschen über den Vor­­fall aufzuhalten und nur das­ betreffende Regierungstelegramm­­ in das Ausland zu befördern­.Der Justizminister Arion reiste sofort nach Ga­­lay ab,um11 den Thatbestan­d festzustellen und die Untersuchung gegen die Schuldigen einzuleiten.Der Kommandant der Galaczek National­­garde wurde abgesetzt,weil er den l Ueberhandnehmender Exzesse nicht sofort gesteuert hatte,ebenso wurde der Polizeipräfekt von seinem Po­­sten wegen Mangel an Energie entfernt.Im­ Ganzen sollten ca.90 Juden bei dem Exzesse verwundet worden sein,darunter 17 Schwerver­­wundete.In den Häusern des Exaeliten wurde geraubt und geplün­­dert,noch mehr aber muthwilligerweise zerstört.6 Bethäuser wurden to­­tal demolirt,das Geld aus den Opferstöcken gestohlen,die Gesetzbücher zerrissen und mit Füßen getreten,greise Weiber und Kinder wurden auf das Empörendste miß handelt Die ganze Höhe des angerichteten Schadens ist noch nicht beka­nnt;«österreichische Unterthanen wurden im ganzen acht verwundet,die Entschädigung,wele sie für die ihnen­ gestohlene und zertrümm­erte Habevi­­langen,beru­ft sich auf 1­­00 Dukaten.In Bukarest traf eine Deputationr­ österreichischen Juden in Galatz ein,um den Schutz und die Intervenson des k.k.österreichi­­schen Genekals Konsuls anzurufen.Auf die von dem Baron Eder un­­ternommenen Schritte ertheilte Minister Bratiano die Versicherung,daß der den österreichischennraeliten zugefügte Schaden durch einen öster­­reichischen und rumänischen Delegirten erhoben und von der Regie­­rung sofort bezahlt werden soll. Es läßt sich nicht leugnen,daß die Bukarester Regierung be­­mül­t ist,d­as einmal geschehene Unglück wiedergutzumachen oder doch zu mildern.Nichtsdestoweniger bleiben zwei traurige Fatta fest­­stehend.Das eine davon ist,daß die gegenwärtige Regierung zwar nicht jetzt,aber früher durch die berüchtigten Zirkulare Bratiano’s, welche zum Decke hatten,der Regierung in der Moldau Anhänger zu schaffen,die Judenverfolgungen hervorgerufen hat.Das zweite Faktum ist,daß die gegenwärtige Regierung zu schwach und zu unent­­schieden ist,um die einmal gegen die Juden entfesselten Leidenschaften wieder in die Schranken der Gesetzlichkeit zuweisen,weil sie es nicht wagt,gegen die Frevler,­wenn sie zur eigenen Parteie hören,ernsthaft einzuschreiten.Solange aber die Regierung in die Openfrage eine klare und decidirte Haltunggerinnimnh werden sich die Judenhetzen sowohl in der Moldau,wie der Walachei stets erneuern. Ein Naubn­ord vorf­anahrett. Kunft nicht herbeizuführen vermochte, — ein wird als die Mörderin demaskirt,und zur Verantwortung vor das Tri­­bunal gestellt,vor welchem vor sechs Monaten eine andere Mörderin, Julie Ebergönyi,stand. Das außerordentliche Ant­resse aber, welches sich an diesen Fall für Zuriften wie für Laien knüpft, hat in Folgendem seinen Grund. Kaum war Elisabeth Nagel wegen des Mordes (der Hausbessserin Treu nächst Wien) in Untersuchung gezogen worden, als sie sofort gestand, von dem Morde zu willen, und in einem zweiten V­erhöre als den Mörder von Polizeiagenten bezeichnete, wel­cher seinem an­gemäß sie verhaftet hatte. Nun ist dieser Polizeiagent, Namens Lichtenöder, eine beim Pur­­litum mißliebige Persönlichkeit, und war bereits einmal wegen eines Mordes in Untersuchung, welche jedoch mit einer Einstellung endete. Lichtenöder ward in Folge, dessen verhaftet, und es ergaben ss in der That eine Reihe gewichtiger Ber­­­achtsgründe gegen ihn, in Folge deren er mehr als ein halbes Jahr in Haft blieb. Unter den Richtern sind die Meinungen so sehr getheilt, daß der­ sehr tüchtige Untersuchungsrichter Landesgerichtsrath Dr. M­a­u­­rer dabei beharrt, Lichtenöder sei in Anklagezustand zu verlegen, wäh­­rend der Staatsanwalt dafür eintritt, daß troß der zahlreichen formel­­len B­­aftungsumstände seine Schulplosigkeit Kar vorliege. Der Unter­­suchungsrichter unterliegt, Lichteneder wird freigelassen und Elisabeth Nagel nun auch wegen Verleumdung angefragt. Der Prozeß wird vom Oberlandesgerichtsrath Englich ge­führt ; die Anklage, vertritt Staatsanwaltsubstitut 3 o em, die Bertheiz­digung Dr. Leminger. Die Anklageschrift lautet : Bei Anna Mendelin Mauer,welche die Vermittlung von Diensten vor ih­rer Woh­nun­g angekündigt hatte,erschien Ende Februar 1863 eine Frauensperson,welche erklärte,dass sie einen Dienst in einem Hause suche,in welcheitt nur wenige Personen seiet­un­d In dem der häufige Besuch der Kirche gestattet werde und sie fühxte noch bei,daß insbesondere wegen­ der Nähe desnadenortes Maria Enzersdorf ihrem­ Dienst in Mauer sehr erwünscht wäre. Mendel äußerte,daß sie einen Platz bei einer ein­zelnen Frau in Mauer,dann einenitr Atzgersdorf wisse,bestellte die Dienstsuchende für einen späteren­ Tag.Die Letztere erschien Anfangs April aberm­als, wies Dokumente auf den zu kamen Katharina Krippel vor und Mendel führte sie nun um die besagten Dienstorte. Der Platz in Atzgersdorf,bei einertt Wirthel wurde von der an­gebliche 11 Krippel zurückgewiesen,dagegen nahm sie jenen bei Magda­lena Treu, welche damals das Haus Nr. 94 in Mauer allein be­­wohnte, sogleich an. Wenige Tage später trat sie diesen Dienst an. In der zweiten­ Hälfte April nun erschien­ sie eines Vormittags beim Kaffeefiever Klein, und übergab dort die Schlüssel zum Garten der Frau Treu mit dem Beifügen, daß die Treu auf ihre Befigung in Aspern­­hofen abgereift sei, daß se ihr sogleich nachfolgen müsse” und daß Treu den Klein ersuche, inzwischen ihren Garten zu besorgen. Noch am närlichen Tage wurde über Verlangen der Krippel vom Schleifer in Mauer einiges zur besseren Berschließung vorgeführt und die Krippel verließ hierauf Mauer.­­ Bald nach der angeblicen Abreife der Treu erfolgte im Hause versehlen ein Einbruchsdiebstahl ; es werden deshalb zwei Personen vom Landesgerichte abgestraft und diese Amtshandlung gab Anlah zu Nach­­forschungen nach der Beschädigten Magdalena Treu. Es stellte ich heraus, daß Magdalena Treu noch Ende 1863 nit nach Mauer zurückgekührt war, und dab­eie ‚auch, in Aspernhofen fi nicht aufhielt, weßhalb das Bezirksgericht Hieking einen Kurator für die Vermißte aufstellte, welch Lehrerer das Haus der Magdalena Treu in Mauer vermiethete. » Num­m er sich,dass der Mietl­er Anton Schmalhofer Arbeiten unternahm,die insbesondere den Keller betrafen,und bei dieser Gele­­genheit sah der Taglöhner Jakob Schulther seine Hand aus der Erde hervorragen,die 111 Folge der­ so­­fort erstatterannzeige vorgenommene Untersuchun­g ergab,da 13,6 Schritte vom Kellereingange entfernt eine Lerche verscharrt war.Ue­­selbe lag 1114 Fuß tief in der Erde,wärend gerade über dieser Stelle ein Sandhügel sicherl)och. Der Kopf der Leiche war mit dem Gescchte nach rechts getwendet, die­ Kleider waren über den Kopf hin­auf­ geschl­agen;vom Knmbis an die Brust war die Leiche in eine Katze eingehüllt. An den Füßen zeigten sich Spuren von Strüm­pfen und Struktkpf­­bändern, von Schuhen war dagegen nicht zu bemerken. Die Leiche wurde von dem Zeugen Med. Dr. Heinrich Treu, von Anna Mayer, von Martin Stublhofer und Joseph Redl als jene der Mag­­dalena Treu bezeichnet. «s wurden insbesondere die an der Teiche vorgefundenen Kleider als Eigenthumt der Treu ernannt und die Zeugin Klein gab außerdem an, daß auch der Kogen, in welche die Leiche ge­widelt war, noch kurz vor den angeblichen Abreife der Treu dem Hunde verselben als Lagerstätte diente. Nach dem Befunde der Sachverständigen zeigte sich äußerlich das Kopfhaar links unter dem Scheitel blutig verklebt,die Haut klaffend auseinanderstehend,innerlich links an der Stirne die Seiteni­at­d,das Schlafbein in viele kleine Stücke zerschmettert,und das Gutachten geht dahin, daß: Treu Verwendung. Derselbe eine wurde Weiß; Clifabeth Nagel, « Í ; absoluttödtltcheVer­­amKopfeerlitten, Magdalena Treb­­l­tzun «» da,dieselbe durch einen gewaltthätigen Schlag mit einem festen stumper Gegenstande auf die linke Seite des Kopfes­ hervorgerufen wurde,und daß , nachdem ede der Verletzung und mit Bezugnahme auf die kühle Lage im Keller und auf die Bedeckung m­it Sand angenom­men werden m­­üsse, daß die That gewiß schon vor einer Jahre ausgeführt wordet sei. Die Sachverständigen geben endlich noch an,daß di­e Ermord­ung von einem Einzelnen,jedoch kräftigensj kann ein meuchlerisch ein Ueber­­falle verübt worden­ sein kan­n. Es ist so nach Magdalena Treu eines gewaltsamnen Todes ge­­storben. Magdalena Treu,1806 geboren,Adoptivtochter des k.fk.Oberst­­lieutenants Fraunitzer v.Kohlmanshuber,verehelichte sich im­m Jahre 1849 mit der thed.Dr.Heinrich Treu,­lebte jedoch schon­ seit 1853 aus Anlaß einer hochgradigen Hysterie geschieden von demselben. Ihr Vermögen bestand zur Zeit ihres Todes außer dem Hause Nr. 94 in Mauer und einem Hause in Aspernhofen (bei Neulengbach) insbesondere aus Schmud, Werthpapieren und Bargeld, und durften nach den Erhebungen in der Nationalbank und nach der Aussage des gran Berger die MWerthpapiere aus mindestens 6 Bankaktien und das aargeld aus einem Betrage bis zur Höhe von 2000 fl.­­bestanden­ haben. Alle diese Werthsachen, dann Steigungsstücke, welche die Treu befeffen, insbesondere die Stoduhr, beide in der Wohnung derselben auf einem Koffer gestanden, waren bei der Ende 1862 aufgenommenen Inventur nicht vorhanden und dieselben mußten, da sie bei dem von Donaser verübten Einbruchspielestahle nicht gestohlen worden waren, bereits zur Zeit des Mordes entwen­det worden sein. Der Mord selbst erfolgte daher, aller Anzeichen nach, um bewegliches Gut der Treu an sich zu bringen, und es erscheint der Thatbestand des Naubmordes im Sinne der $. 134 und 135, Zahl 2 St. G. dargethan. Der Verdacht der Thäterschaft lenkte sich vor ALekht auf jene Magd,welche zuletzt bei Treu im Dienste stand,und dieser Verdacht wurde noch verstärkt,als sich bei der Nachforschung nach der Eigenthü­­merin der von jene­ Magd gebrauchten Ausweise zeigte,daß diese Ausweise der rechtmäßigen Eigenthü­­merin Katharina Krippel von einem Frauen immer,dessen Beschreibung auf die Magd oder zeitpaßte, herausgelobt wurden. Erst im Heurigen Jahre gelang es der Polizeibehörde bei Gelegenheit der Untersuchung eines Betrug­es an der Dienst­­magd Boraffa, dessen Verübung Elisabeth Nagel verdächtig erschien, in dieser Lekteren jene Person aufzufinden, die im Jahre 1863 bei­ Treu im Dienste stand und wegen Mordes verfolgt wurde. Elisabeth Nagel, geborne Schnabel, ist die Tochter einer Geflügelhändlerin aus Baden; sie lebte mit Ausnahme von zwei Jahren, die sie in Theresienfeld zubrachte, fortwährend in Baden und dem nahegelegenen Seesport. Im Jahre 1856 verehelichte sie sich mit dem Lohnkutscher Leopold Nagel, welcher im Jahre 1867 starb. Elisabeth Nagel, wegen des Verbrechens des Raubmordes beschuldigt, läugnet die unmittelbare Verübung der That und be­hauptet,daß Anton Lichtenöder die Treu getöbd­tet habe. Lichtendöder war bereits zur Zeit der im Jahre 1867, beim Untersuchung Abgang Bir­kerdachtgrundes um 10 mehr eingestellt,­­­­ Ermordung der Bezirgamte Baden in ‚ Kreisgerichte Wiener-Neustadt des am E. f. Oberlieutenant Kaiser im Dezember 1865 begonnenen Mordes beschuldigt, die beim als Lichtenöder · x a Elisabeth , die selbst erklärte, daß digung Lichtenöders Kenntniß gehabt selbst an: Lichtenöder habe ihr bereits im Jahre gegeben, bei Tre­u unter falschem Namen in er habe Lichtenöder, wen sie seit 1862 herum und sie auch behufs vor Erlangung der Ausweise im Jahre 1862 nach Meidling ‘begleitet, sie habe vor sie um unterstüßte, angegangen Geld zum Ankaufe von Pferden zu geben. Nun habe Lichtenöder sie aufgefordert, bei der Treu in den Dienst zu treten und sie an die Dienstzubringerin. in Mauer wenden und viefer 5 geben: · Sie sei darauf mit 3 fl. nach Mauer­ gegangen, am 11. April bei Treu eingestanden und habe von Dienst am 15. April ver­­lassen; diese Tage könne so bestimmter bezeichnen, als sie es auch in ihrem noch vorhandenen K­alender vom Jahre 188 f ih bezeichnet habe. (Schluß im’ Morgenblatte.) auch ein Polizeiagent und stand beim Alibi nach­wies, mit Geld jedoch sie von dieser Beihut­­habe, gibt nun über die That den Einschlag zu treten ; der Krippel Dffern 1863 den 1862 ven Dienst ihr mie: sie fl. ! RIETEE, 34 ss«.k.-.--" 7,».«,.«,. 1 Humanität welchem inen u. besteht: Tagesneuigkeiten. in sehr rashen Tempo dahin und (Se Majestät der König) fam geflern Früh 8 Uhr von Gödöllő nach Ofen, empfing mehrere Minister und arbeitete bis 2 Uhr Nachmittags. Nach dem MWettrennen begab sich der König direkte nach Gödvöllő. Auf der Kerepercherstraße verließ Se. Majestät den zweispän­­nigen Magen, mit welchem allerhöchst derselbe nach dem Wettrennplage gekommen war und bestieg einen ungarischen Viererzug (Grauschim­­meln) der Kronoomaine Gödöllő. Treu der finsteren Nacht fuhr der König in echt ungarischer Meise paffirte bereit um halb 7 Uhr von Ort Gzinfota. Bürst Czartorisfy), woelcher seit einigen Tagen hier verweilt, hat, wie wir in den „F0d. Zap.” Teten, Luft bekommen, die ungarische Sprache zu erlernen. Der Fürst nimmt seitdem täglich eine Stunde Unterricht in unserer Sprache, und wird diese Stunden über die ganze Dauer seines hiesigen Aufenthaltes nehmen. Die weiteren Fortschritte will der Fürst blos durch seinen eigenen Fleiß masten. Bolfserziehbungs:Bereine­ In Folge der Eins­ladung Stephan Türr's waren gestern Vormittags um 11 Uhr im Lisungssaale der Kisfalupy-Gesellschaft im Akademiegebäude mehrere Minister, Abgeordnete, Yachmänner u. s. w. zusam­mengekommen, um über das Inglebeneufen von Bollserziehungsvereinen in Ungarn (die sich mit Ausschluß aller religiösen und politischen Fragen lediglich mit der Bildung des Wolfes zu befassen haben werden) zu berathen. Wir bemerkten unter den Anwesenden die Minister Eötvös und Gorove, die Abgeordneten Deát, Tiba, Kemény, Kaus, Somffih,iBulßky, Nam­icer, Ghyczy, Bezerédy, Dimitrievits, dann Bischof Horváth, Flor, Rómer und Andere. Franz BulßEy eröffnete zuerst die Berathung, indem er darauf aufmerksam machte, daß eine jede Versammlung eine gemilse Form beobachten müsse, und schlug vor, Somisich möge das Präsidium und Kauß die Schriftführerfunktionen übernehmen. Der Vorschlag ward einstimmig angenommen, worauf Somfish als Borfikender in einer kurzen Ansprache den 3wed der Berathung flizzirte. Den Gegenstand derselben bildete der V­orschlag Türrs. Allein Dimitrievitz zeigte an, daß Türe der heutigen D Versammlung nicht beimohnen könne,­­weil die ele­­mentaren Ereignisse, die gewaltige Weberschwenkung, melde seinem­ Vermögen mit Vernichtung drohe, ihn plöglich nach Italien zurückgeruf­fen und er nur noch Zeit gehabt habe, einen­­ Brief zurückzulassen,, wel­­chen Dimitrievitz vorliest. Er freue ihn, fast Türe darin, daß seine bee, nämlich­e Volksbildungsvereine zu gründen, in der Bäcska bereits feste Formen annehme. So lange die Männer, welche für die­­ Verbrei­­tung der Bildung kämpfen, isolirt stehen und mirfen, so lange können ihre Bemühungen seine unwesentlichen Erfolge haben , allein wenn sie zu­­sammentreten, ihre Kräfte im Interesse 068 gemeinsamen Zieles vereini­­gen, dann werden sie über ihre große Zahl erstaunen und mit innigem­ Vergnügen die Früchte ihres Strebens bald reifen sehen. Deshalb sei es nöthig, Vereine im ganzen Lande, jedoch mit einem Generalvereine in Pest zu gründen und ein Organ zu schaffen, in welchem die Soeen des Vereines Ausspruch gewännen. Dent meint, dieser Vorschlag bewürfe seiner weiteren Erläuterung, allein so ins Blinde hinein könne man darüber denn doch nicht ordentlich berathen ; er wünscht deshalb, daß aus dem Schobe­rer Versammlung eine aus Sachverständigen und Fachmännern bestehende Kommission entsandt werde, welche den V­orschlag ausführlich begutachten und einen organisirten Entwurf ausarbeiten sol. Deát be­­antragt, in die Kommission M Horváth, Gönczy, Beze­rtrépy und Hunfalvy zu wählen BulpÉr will zwar, daß in dieser Angelegenheit jeder Parteiunterschied beseitigt werde, allein den­­noch sieht er mit Bedauern, daß in die Kommission bso. Mitglieder der Rechten gewählt wurden ; er schlägt deshalb vor, auch Abgeordnete von der Linken den schon Gewählten zuzugesellen. Paul Nyáry be­merkt, daß dies nicht nöthig sei, da die Linke ihre Meinung ja dann aussprechen könne, wenn der Entwurf fertig vorliegen werde; die Ver­­sammlung fühlte jedoch die Richtigkeit der Bemerkung Bulkin’s und wählte in die Kommission nachträglich Tiba und Simonyi Nun wurde no­ ein von Stephan Türe unterzeichneter Aufruf zur Grün­­dung von Volksbildungsvereinen nach dem Muster der Französischen "Ligue de Venseignement" unter die Antretenden vertheilt, worauf die Versammlung auseinanderging, um si­erst dann wieder zu versams­meln, wenn die Kommission ihr Glaborat vollendet haben wird für die Schweizer Nothleidenden) Wie be­reits angezeigt worden , fand gestern Vormittags 11 Uhr im Redoutenz Speisesaale eine Konferenz statt , an welcher über Einladung des Ober­­bürgermeisters Szentfirályi zahlreiche hervorragende Einwohner aller Stände und Konfessionen Theil nahmen. Szentfirályi eröffnete die Berathung mit einer kurzen Ansprache, in welcher er die große Noth und das Glend hervorhob , von welchen das biedere Schweizervolf in Folge der­ fürchterlichen Ueberschwem­mungen heimgesucht ist. Er betonte die­ große Theilnahme der Schweizer für Ungarn während des Noth­­jahres 1863 , gedachte des freundlichen Asyl’3, welches die Schweiz der ungarischen Emigration im Jahre 1849 gewährte und beantragt die Einfebung eines K­omite’3, welches Anträge behufs Herbeischaffung von Geldmitteln zur Unterfrügung der Schweizer Nothleidenden an die Ge­neralversammlung zu erstatten hätte , hinzufügend , daß auch die Kom­­mune Pest nicht anstehen werde, diesem 3wede eine namhafte Summe zu widmen. B. 3. Weiß sagt, daß er in der Konferenz der Stadt­­repräsentanten einen ‚Antrag auf Unterstügung der Schweizer Nothleit­enden gestellt hätte, wenn nicht eben die heutige Berathung aus der Initiative der Bürger getroffen wäre. . Nedner schließt sich von Worten des Oberbürgermeisters an und bemerkt, daß auch aus Gründen, der den unglücklichen Schmelzern ihre vollste Sym­­pathie zumenden müsse­ , in wenigen Tagen die allgemeinen Sammlungen in allen Theilen bewertstelligt werden können, welcher Modus auch allge­­mein ‚acceptirt wurde. Die nähere Ausführung desselben Anträge wegen Arrangement eines Concertes, , Karl Schernhoffer,, Ignaz Fuchs, Haggenmacher,, Martin Schwaiger, Gustav Jármay, Ignaz Barnay, Heinrich Unger, Dr. Hermann Reich, August Kern, Georg Sztupa, Heinrich v. Schofberger, Sigmund Herz ‚felder, Anton Mayer, Direktor der Walzmühle und Doswald. Als­­ Schriftführer fungirt Obernotar Gerlóczy. Heute Nachmittags 3 Uhr hält das Komits die erste Sigung und wird seine diesbezüglichen An­­träge an­ die nächsten Mittwoch stattfindende Generalversammlung der Stadtrepräsentanz erstatten. (Ueberdiel­­fade der Spätung) berichtet und ein mit demselben Zuge hier einge­­troffener­­ Baflagier : Gestern Abends, als eben die im Wiener Nord­­bahnhofe v­ersammelten Baflagiere den sonoren Ruf: Erstes Läuten Preiburg Beft, zu vernehmen erwarteten, hieß es plöglich: Die B3üge werden später wegfahren, weil in Floridsport ein Magazinsbrand würde. Darob große Verwirrung und Rathlosigkeit, welcher ein Ziel zu fegen von Seite der Betriebs-Direktion nicht der Teifeste Versuch gemacht wurde. 63 hieß nur, der Telegraph sei unterbrochen, und die Pader — die einzigen zugänglichen offiziellen Persönlichkeiten­ — wußten auch nicht mehr, als daß er in Floridsport brenne. Die Karsen wurden alle zur­ festgefeßten Zeit geschlossen, es wurde von Einigen ein Aufschieben um mehrere Stunden in Aussicht gestellt und man stand vor einer völlig ungewisen Zukunft ; natürlich wurde bei Vielen, die nicht dringend fort­mußten, der Mun­ch rege, die Reife auf den heutigen Morgen zu verschieben — was wäre da leichter und zugleich zur Situation passender ge­wesen, als eine rasche Verfügung, welche die Giftigkeit der Fahrkarten bis heute Morgens erstrebt hätte ? Aber freilich hat es sich bloß um das Interesse des Publikums gehandelt. Endlich nach Verlauf einer Stunde wurde die Sade flott und die Zugsexpedition konnte vor sich gehen — gerade fünf Minuten nachdem ein ungeduldiger Jüngling, der nicht mehr warten wollte, um 8 fl. einen Fraser genommen hatte um nach Korneuburg zu fahren. In F­loridsdort sahen wir die Stätte no in flammender Lohe, ein ganzer See von Feuer und mitten drinnen ein paar Waggons, deren Gifengerüste bis dahin dem Element e­nd­­getrost. Spätere Beschleunigung brachte von der­­ Verzögerung etwas ein, die Stadt sehr raid Dr Ignaz Karl Roth schlägt einen Modus vor, dgl. wird einem Komite übertragen, Havas (Präses), B. 3. Weiß, nach sowie die eines Bazars dur Da, daS aus folgenden Herren heutigen Zug3ver. Stephan Menol, .

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