Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1868 (Jahrgang 15, nr. 277-300)

1868-12-03 / nr. 279

C.Kriegs-Ingenieu­rkorps. 11.Zur Ergänzung ihrer Feldausrüstungen 9.953 fl. III.Allfierte Militärbau­ten in der Militär­­grenze. 1. Zur Herstellung eines neuen Uferbaues in Zengg 15.900 fl. 9. Ausbau des Sporndammes im Hafen zu Carlopago 7.400 „ Si­eltsamer Anterbpiene see­le 16.000 ,, zusammen Auf Neubauten unter Titel II. und IH. zusammen 851.333 fl. IV. Zur Transfererung eines Theiles der Linien: Infanterie und Jäger in ihren Ergänzungs­ I­ee ee NUN LINIE VvNot abwendige Ausrüstungen infolge Erhöhung des Kriegs:Pferdestandes und Bewaffnung der Mannschaft mit K­arabinern zur Ausrüstung der Mannschaftspferde 302.418 fl. Anschaffung der zu 25.000 Stüdk Hinterlader-Karabinern erforderlichen Montirungsartikell . . . Gebühren­­.. 51.93()fl. Supernume­­r N­BE SEE 0­2,660,0005 Die Summe der einer Modirung vieler Beträge zufolge von mir zur Wotk­ung empfohlenen außerordentlichen Erfordernisse beträgt 4,939.681 fl. der Georg Bartal, Bräfes der Subfommiljion. Auguft Trefort, Neferent der Subfommiflion. A Wien, 2. Dezember. Das russische Kabinet hat dem Ver­­nehmen nach, und zwar ohne dazu aufgefordert zu sein, bezüglich des Transports von nach von Donaufürstenthümern bestimmten Massensen­­dungen über­rufliches Gebiet die — fast entschuldigende — Aufklärung gegeben, daß, nachdem es über den Absender, und Adresaten verständigt worden, seine Veranlassung habe vorliegen künnen, Sendungen der einen regelmäßigen Negierung an die andere zu beanstanden, die beide mit sämmtlichen Nachbarstaaten in tiefem Frieden lebten. Die Aufklärung is, so viel ich weiß, schweigend entgegengenommen. a Wien, 2. Dezember. Der Wiederzusammentritt des Reichs­­rathes erfolgt am 10. Dezember. Für diesen Moment hält Minister Brestl seine Vorlagen und zwar das Budget pro 1869 sowie die Steuer­­reform in Bereitschaft. V. Wien, 2 Dezember. So lange der parlamentarische „Schwerpunkt“ nach Prest verlegt ist, bleibt ihrem Berichterstatter nichts übrig , als sich auf die Wiedergabe von Thatsachen zu beschränken, die das Wiener Leben markant arakterisiren. Ein solches Ereigniß spann ss jüngst bei einem Commers statt, den die hiesige Studentenverbindung " Silesia" veranstaltete. Einer der akademischen Bürger brachte bei jenem Anlaß einen Toast auf die Führer der Jugend und ein ordent­­licher Professor der hiesigen Hochschule glaubte diesen Trinfspruch nicht mürdiger als dadurch entgegnen zu künnen, daß er in einer Mede sich in eine Glorifikation Preußens und des nord­eutschen Bundes erging und schließlich das „Ihmwarzweiße preußische Banner als dasjenige be­zeichnete, unter welchem die Deutschen Oesterreichs ihre Rechte wieder­­erlangen werden.” Daß sogenannte jungteutsche Tendenzen unter den deutschen Studenten hier, wie in Prag und Graz auf fruchtbaren Bo­­den fielen, und daß dort die Keime solcher Ansichten sornfältige Pflege von außen erhalten, ist allgemein bekannt, daß aber ein vom Unterrichts­­minister exit kürzlich in Wien angestellter Professor, der doch auf die Staatsgrundgelege beeidet ist, sich semweit vergißt fire Br­ußen und refjen an Propaganda zu machen , überschreitet doch die Grenze des Glaubten. V. Wien, 2. Dezember. In unserem Herrenhause geht es viel zu geräuschlos her, als daß man zu­nterpellationen sie angeregt fühlen sollte. Um so größere Beachtung verdient eine an den Präsi­­denten des Hause gerichtete Frage schon mit Nachsicht auf den Inters­pellanten. Der derzeremonienmeister Landgraf Sürstenberg richtete an den Präsitenten die Frage, woher es komme, daß der Besuch der Sigungen ein so spärlicher sei, und welche Mittel angewendet würden, um diesen Mitstand zu beseitigen. Der Borfigende, sonjt nicht sehr schlagfertig, erwiwerte daß die Mitglieder des Hause stets rechtzeitig von den Sibungen verständigt würden, eine weitere Kontrple des Besuches dem P­räsidium nicht zustehe. Damit wäre die Frage zum Theil erledigt, indeß wird sich mit ihr auch die Petitionskommillion beschäftigen und ich halte es nicht für unmöglich, daß der Ausschuß dem Herrenhause die Annahme einer Resolution dahingehend empfehlen könnte, hat Herrenhaus­mitglieder, die längere Zeit oh­nel­laub­lich absentiren, ihre Pflicht verlegen. Damit würden allerdings die Arbeiten nicht gefördert, allein einer öffentlichen Rüge in solcher Form werden si doch nur Wenige ausjegen wollen. 5 Mie ich übrigens höre, steht ein Bairschbub in Aus­sicht, der erste unter der jegigen Negierung, und das Neujahrsfest wird mir als der Termin bezeichnet, bis zu welchem das amtliche Blatt die betreffenden Publikationen bringen sol. Als Kandidaten nennt man außer einigen jüngeren Moeligen nur Bantiers und Groß­­industrielle, den niederösterreichischen Landesausschuß Hofrat Arneth, den vormaligen­­ Justizminister v. HYe und zwei Abgeordnete von der Grafenbank. Boi mehr als Jahresfrist fie.elte der Grazer „Telegraf“ hierher über. Das Blatt fristete nur ein Scheinleben und man be­­hauptete,­­Graf Bismarc erhalte es aus dem preußischen Brekfonde. Der norddeutsche Bundeskanzler überzeugte sich unwahrscheinlich, hab er Geld ohne Nuben vergeude und­ entzog dem Blatte die Subsidien. Andeß fand sich bald ein Netter in der Noth. Herr Dr. Berger der „einstmals" öffentlich erklärte, das Bürgerministerium bewürfe des Dispositionsfontes nit, wandelt das bisher Bismarckssch gesinnte, sor­­ial­demokratisch gefärbte Blatt um und macht daraus ein offiziöses Organ, das­ den bhiefigen „Boltsblättern” Konkurrenz machen und zu zwei Kreuzer verkauft werden soll. Sie erinnern sich, daß, als Graf Belcrevi die „Zagblatt”Literatur sehuf, dies seinen Sturz beschleunigte. ‚, —ad— Wien, 2. Dezember. Am Laufe des Monats wird e3 im Gerichtssaal „Scharf“ hergehen ; es werden nämlich an einem Tage (3.) drei Preßprozesse gegen den Eigenthümer der „Sonn- und Montags­­zeitung“ Herrn Scharf durchgeführt werden ; zwei derselben gelten Seuilletons über die Königin­sabella von Spanien, „Königin und Mensch“ und „Isabella’s erste und lebte Liebe“, der dritte einen Artikel über den Justizminister Dr. Herbst. Außerdem findet am 11. die­ses Monats gegen Herrn Scharf ein vierter Brekprozek wegen der bekannten Affaire MS. Bhillipopicz statt. — Der „Defter. Bolfsfreund“, das bekannte Kleritale Organ, hat am 5. Dezem­­ber einen P­reßprozeß Ehrenbeleidigung eines evangelischen Bastors in Schlesien (Bieliß) ; bei diesem Prozesse wartet der Umstand ab, daß der Bublizist , der die Notiz gegen den Baster zuerst auf die Bahn brachte, Herr Leskonec, der gewesene Neudakteur der „Zukunft”, aus wel­­chem Blatte der „Wolfsfreund” seine Nachricht schöpfte, nicht zur Berz­handlung gestellt werden kann , da derselbe um einer eines anderen Preßvergehens gegen über ihn verhängten längeren Freiheitsstrafe zu entgehen ,­­ sich von Wien geflüchtet hat. Deshalb dürfte die Ver­ bh gegen den „Volksfreund“ wohl vertagt oder gar eingestellt erden. ES Heute findet hier der erste öffentliche Tod­esdienst der „Unitas tier“, früher Neukatholiten, statt, er hält denselben der Superintendent Her Forstner; derselbe erhielt von den Unitariern Siebenbürgens einen Katechismus zugesendet, der zum Gebrauche der hiesigen Unita­­rier dienen soll und zu dem Ende soeben aus dem Magyarischen über­­sett wird. Herrn Forstner wurde dieser Tage vom Gemeinderathe — einer alten, fest als Gemeinderumpelfammer benügten Kapelle am Getreidemarkte — zugesagt. KRahshh­rt. Soeben fomme ich — es ist "410 Uhr Abends — aus dem als öffentlich angesagt ge­wesenen Gottesdienste der „Unitarier“, früher Neukatholiten. In der Thüre grüdte mir ein Diener eine ıothe „Eintrittskarte zum Gottesdienste der Neufatho­lien” in die Hand, was mir sehr räthielhaft war, doch ohne Frage trat ich ein und ließ mich nieder. Aber bald wurde mir das Näthiel gelöst. Der Superintendent Herr Forstner erklärte nämlich im Verlaufe seiner Predigt, daß ihm heute von der politischen Behörde bedeutet worden sei, daß die ciSleithanis den Unitarier seine geieslich anerkannte Kirche seien, daher seinen öffentlichen Got­tesdienst abhalten künnten, deßhalb habe er für heute noch Karten aus­­gegeben. Doch er wolle für das Recht der Unitarier diesseits der Leitha kämpfen, wenn er ihn auch in den Kerker bringe. Er sei heute sogleich zum Kultusminister Erzellen­ Hasner gegangen und habe sich auf das Toleranzedift Kaiser Rosefs vom Jahre 1871 für die Unitarier Ungarn und Polens, auf eine Verordnung des Ministeriums Bad vom Jahre 1850 und auf das Strafgefegbuch (Ausgabe von Jahre 1863) berufen, welches von den „Unitariern im Reiche” spreche. Schließ­­lich auf die Anerkennungs-:­Erklärung ds Bischofes von Klausenburg, der die früher neukatholischen, jegt unitari­­schen Gemeinden in Steiermark und Oesterreich für Schwestergemeinden der unitarischen Kirche in Siebenbürgen erklärt. Der Minister habe darauf geantwortet, er werde in den Akten des Toleranzedi­tes und die Bach’sche Verordnung nachsuchen lassen. Uebrigens habe er (Forstner) dem Presbyterium den Nath gegeben, sich in einer Petition an den Neichsrath zu wenden. Damit bieter es ausspreche, ob gemäß der Staatsgrundgelege die unitarische Kirche in Cisleithanien eine geießlich anerkannte sei, ob nit. Auch führte er es an, ohne eine Verweinung daran knüpfen zu wollen, daß der protestantische Kirchenrath Zimmermann, der es so sehr be­sagte, daß man die Protestanten in Tirol nicht dulden wollte, höherw Ort, um seine Meinung über die diesseitigen Unitarier befragt, nennt: De habe, er könne sie für seine geieglich anerkannte Kirche halten. —1d— Wien, 2. Dezember. 3 ist bekannt, daß das Ar­­chiv des bestandenen Staatsrathes und das Archiv der Kabinetskanzlei des Kaisers und Königs zu Einem Ar­ch­iv­e vereinigt wurden, das gegenwärtig einer genauen Sichtung und neuen Ordnung unterzogen wird ; es wurde ein eigener Direktor und ein ganzer Status von Beamten für dasselbe ernannt. Diese Mehrausgabe im Budget wird sich leicht verschmerzen lassen, da fernerhin die ad Majestatem gez­wangenden Akten einer Evidenz theilhaftig werden, deren sie leider b­er ber und oft zu nicht gen ngem Nachtheil der Betroffenen entbehrten. Ueberhaupt soll , wie ich höre, sind nur einmal die staatlichen­­ Verhältnisse einigermaßen geordnet, dem Archivmesen in Oester­reich größere Aufmerksamkeit geschenkt werden, als es seither geschah. 63 soll die Spee der Errichtung eines Neihsarchips(%) neuerdings aufgenommen worden sein und will man mit der Near lisirung derselben eben nur bi zum angedeuteten Zeitpunkt warten. 63 soll dieses Neihysarchiv nach den Königreichen und Ländern abgetheilt werden und die einzelnen Abtheilungen erste Notabilitäten der Geschichtsforschung aus den einzelnen Ländern zu Lei­­tern erhalten ; in Betreff der obersten Leitung ihm wankt man so zwi­­schen dem vbermaligen Direktor des Haus, Hof: und Staatsarchivs, Reg­tierungsrath v. Arneth und dem mäbhrischen Historiographen Dr. Beda Dudik, möglich, daß Du­di Vorstand der slavischen Depar­­tements würde. In diesem Reichsarchiv würde das argen­wärtige Staats­­archiv aufgehen und würden die den aderhöchsten Hof direkte betuffen­­den Urkunden und Akten an das erstgenannte Archiv der Habinets­­kanzlei übergehen. Sämmtliche Archive in den „Königreichen und Län­­dern” würden in dem Neidarchive durch Negesten und Kopien vertre­ten sein und würde dasselbe somit ein vollständiges Nepertorium aller die Geschichte Oesterreichs, Ungarns betreffenden Urkundenschäße darstel­­len. — Dies die Umrisfe eines Planes, heffen Verwirklichung eben nur eine Frage der Zeit ! nennen 39.000 fl- Tagesneuigkeiten, auf den oberen Holzplägen betrugen die Vorräthe Ende Oktober Amtliches. Se. Majestät der König hat gestattet, daß Graf Heinrich Zi­g, wirklicher geheimer Nath, das Nitterkreuz des königlich Schwedischen M­araoınens annehmen und tragen dürfe. — Der Finanzminister hat den Ga Na­did zum Rechnungsbeamten III. Klasse beim Zentral:­rechnungsamte ernannt. Bom Hofe­ An die Stelle des Grafen Königsegg wurde Baron Franz Nopischa, bisher Unterstaatssekretär, zum Obersthofmeister Ihrer Majestät ernannt, und anstatt der Gräfin Königsegg sür die Fürstin Auersperg Obersthofmeisterin werden. (Se. Majesttät der König) hat der Hopporter evangeli­­schen Gemeinde im Zempliner Komitate zum Bau eines neuen Schul­­hauses aus dem protestantischen Kirchen: und Schulfonde 200 fl., der Gemeinde Brefingia in Slavonien zum Bau einer protestantischen Kirche und eines Schulhauses aus demselben Fonde 400 fl., der Ges­meinde Gyalu zum Ausbau ihrer Kirche aus demselben Funde 300 fl­, der Gemeinde Mlosfalva in Siebenbürgn aus demselben Fonde und zu demselben Zwece 200 fl., der Gemeinde Tomasda im Biharer Ko­­mitat zur Renovirung ihrer Kirche und Schule aus demselben Sonde 300 fl. und der Klausenburger evangelischen Gemeinde zum Bau eines Schulhauses und Lehrerwohnungen 300 fl. bewilligt. Aus dem Honpedfonde­ erhielten gelegentlich der am 28. November vorgenommenen 55. und 56. Bertheilung : 205 Indivis­duen, zusammen 10.275 Gulden, und zwar erhielten als Abfertigung ein für allemal 23 Unteroffiziere 1825 Gulden, 7 Unteroffiziers-Witt­­wen 280 Gulden, 104 Gemeine 5170 Gulden, 33 Soldaten-Wittwen 825 Gulden, 6 Soldatenwaffen 75 Gulden. Vorschußsweise erhielten 32 Individuen 2100 Gulden. Die den Unteroffizieren und Gemeinen be­reits früher entheilten Vorschüffe wurden gelegentlich der jüngsten Ver­­theilung in Abzug gebracht. Reichstagsmahl) Aus Sümegh berichtet man dem naple", das dort am 16. d. M. in einer Konferenz der Deafpartei Herr Koloman Hertelendy einstimmig zur Vertretung des dorz­tigen Wahlkreises auf dem nächsten Reichstage aufgefordert wurde, welcher Aufforderung Folge zu leisten Herr, Hertelénoy als seine Pflicht erklärte. (Kaiser Marimiliane Monument) Vor einigen Tagen haben wir von einem Zirkularschreiben des Ministers des Innern Notiz genommen, in welcher sämmtliche Jurispiktionen des Landes aufgefordert werden, die eingeleiteten Geldsammlungen zur Errichtung eines Denkmals für den Kaiser Maximilian in Triest zu unterfrügen. In diesem Augenblickk­­ weilt ein Abgeordneter der Stadt Triest in oft, welcher Erkundigungen über das Palatin Josef - Monument einholt und sich über die Art und Weise des Luftanvefonmens des Vegtgenannten Denkmals Daten sammelt. Wie wir aus dem Mund des Triester Akzeprdneten erfahren, hat die Sammlung für das Kaiser Mar Denkmal bereits die Summe von 60.000 fl. erzielt. Brennholzvorräthe. Auch im Laufe des verfloffe­­nen Monats haben sich die Plagbestände an Brennholz in PVest nicht erheblich vermehrt, wohl aber sind die Greise abermals in die Höhe ge­­gangen. Wir entnehmen den amtlichen Ausweisen nachstehende Daten : 3945 Klafter, wornach derzeit dort noch 14.044 Klafter vorhanden sind ; auf den unteren Holzplägen waren Ende Oktober vorräthig 24.721 Klafter, im November wurden­ zugeführt 6623 und verkauft 2961 Klafter ; es sind somit dort noch 28.833 Klafter vorräthig. Heute betragen die Gesammtvorräthe 42.877 Klafter. Budget der Stadt Oien­ Morgen Donnerstag wel­­den die Finanz- und Wirthschaftskommission der Stadt Ofen das Bud­­get pro 1869 gemeinschaftlich in Berathung ziehen. Aus Agram­ telegraphirt man dem , Hon", daß einem an den dortigen Statthaltereirath gelangten Telegramm zufolge sich eine Räuberbande aus Ungarn nach Kroatien in das Marasdiner Komitat geflüchtet, und daß die dortigen Behörden bereits die umfassendsten Maßregeln getroffen haben, um von ungebetenen Gästen je eher auf die Spur zu kommen. Daß Se­bmindigkeit seine Zauberein­­ wird von heute ab wohl Niemand weiter zu behaupten wagen, wenn er liest, daß ein am 28. November Abends 7 Uhr 40 Minuten in Arad aufgegebenes Telegramm nach Bell hier an demselben Abend um 7 Uhr 10 Minuten anlangte, also um volle dreißig Minuten früher, als es aufgegeben wurde. Mit der Austragung der Depesche ging es freilich nicht so rasch, denn der Adressat erhielt die leitere erst am Sonntag Mittags. Börsen- und Handelsnachrichten. T. Wien, 2. Dezember. Von der großen Erregtheit der hiesigen Börse zeigen die bedeutenden Variationen, welche die Kurse nur nur von einem Tage zum andern, sondern von der Mittags: bis zur Abendbörse oder vom Abend, bis zum Morgengeschäft durchmachen. Nachdem gestern Mittags die Kurfe ziemlich flau geschlossen, wurde Abends eine glänzende Hauffe inaugurirt, während wieder heute Früh alle Notizungen matter wurden. Den Hauptgrund dafür bieten meistens die Bariser Kurse. Staatsbahn und Lombarden erreichten gestern Abenns dur höchst günstige Notizungen aus Paris sehr gestegene Kurse, während heute, bei etwas matteren Meldungen von dort, die Arbitrage in Staatsbahn und Lombarden als Geberin auftrat und dadurch indirekt an die Wert­e der anderen Effekten beschädigte. Die Kursunterschiede, besonders in den von Paris abhängenden Aktien war eine bedeutende. So zeigen fi Variationen in Staatsbahn : Gestern : 304—307, heute bis 3087/2, in Lombarden gestern: 198—202, heute 2.0—202 ! Dabei zeigt sich die Grundtendenz der Börse als sehr fest; fast alle MWert­e erhalten sich bei den vielen Aufgeboten der Arbitrage in ihren Kursen und ist die Schwankung der momentanen Angst, vorüber­ stehen sie wieder auf der höchsten Notigung. Dabei gibt es bekanntlich fein nervöseres Ding­elő die Börse Der heutige Datum — 2. De­zember — drohte schon seit einigen Tagen, und obgleich man gestern jeher gute Kurse in Paris zeigte: unsere Coulifse hatte Anaft, es könnte doch einen Auflauf auf irgend­einem Boulevard geben. Man blieb also in fester Tendenz, wenn auch die meisten Me­the eine Kleinigkeit billiger als gestern zu haben sind. So waren Staatspapiere *­, pgt. niedriger. Nur 1839er und 1854er fließen höher. Bankaktien zeigen sich sehr erschöpft ; weder die steigende noch nie fallende Tendenz ändert ihre Notizung. Sie blieben 281—682, Staatsbahn schloffen wieder sehr hoch 2084., ebenso Lombarden 2 ° 2",. Beliebt waren Karl-Ludwig 217,­­sünffirchner 165, Franz Soseph 165, böhm. Westbahm@165, aber auch die Valuta war sehr beliebt und ging um ";—?/; pCt. höher, So fehloffen Napoleon 3­9.45. Die Abendbörse war Anfangs fest gestimmt und wurden Kredit wieder bis 242.60, Staatsbahn bis 310.60 gehoben, im weiteren Verlaufe des Geschäftes trat aus unbenannten Gründen eine leichte Reaktion ein und b­rückten Kredit bi 241.80, Staatsbahn bis 309 und Lombarden von 202 auf 20144 herab. 64er Lose zu 114.10 offerirt. Bankaktien bei 681, ungarische Kredit 97. Um 6 Uhr schlossen : Kredit 242— 242.10, Staatsbahn 8309.10—20, arl:Zudwin 216 °/,— 217, 1860er Lore 91.40—50, 1264er 104.40—50, Steuerfreies 60.60—65, Napoleonsd’or 9.46—"/2, Lombarden 20 .90—201, Banlaktien 6804 bis 681, Trammway 124—125. : eft, 3. Dezember. Bester Börse und Kornhal[e.) Im Produkten ruhiges Geschäft, Schweinfett, Stadtwaare, per Dezember: Sänner 3949 W.­­ In Effekten verkehrte die Börse in sehr ruhiger Haltung, der Umjab beschränkt, den Hauptverkehr bildeten einige Satzungen Mühlen­ und Kettenbrückenaftien. Ungar. Eisenbahn= Anleihe 100'/, ©., ung. Kredit 96", Anglo- Hungarian, etwas fester, 117 ©. Erste Ofen: Belter Mühle á 720—718, Concordia a 652, Viktoria a 296—295 geschlossen, zwischen­ 567——562,schließenfest Kettenbrücke beweb­en sich 562G.,Tunnelmatter 94G. Von Assekuenzpapieren sind Sekuritas gefragter 336G.,Stra­­ßenbahnen etwas matter.Pester1.Em.408G.,Tram­way 61251X4 geschlossen,behaupten 125’­4G.,125112W. Valuten etwas steifer,Dukaten 5.57G.,5.59W.,Napoleon d’or á Sera­a geschlossen, bleiben 9.45 ©., 9.47 W., Kassenscheine 1.75­6., 1.76 . Augsburg99f.G.,991X2W.,ankfurt9974G.,99«V4HW., Hamburg8774HG.,«873­4·W.,Londonä118.209enmcht,schließt 1181X4G.,1183,s"4W.,Paris246.9O gekauft,schließt 4690G­, 47.20 W. Von sonstigen jungen Effekten wurden ung. Dampfschiff 2. Em. mit 15, Wollwalh mit 100 fl. unter pari, lora mit 5 fl, Stemor:­quirung :I. Em. mit 11 fl, Omnibus mit 15%, : Drashe’sche Siegelei mit 60 fl. Aufgeld gehandelt. Kurse blieben wie folgt: ung. Eisenbahnanlegen 10074, ©., 100 °, W., Kommerzialbant 635 B., 640 B., Ofner Kommerzial- und Ge­werbebant 213 ^, 215 3, Beiter Gewerbebant 230 ©., 285 W., ungarische Krevitbant 96%, 6., 97 DB, Belter BVollsbant 45 &, 46 W., Anglo-Hungarian 117 6., 117% ®., Belter Spartaffa 1510 Œ., 1520 W., Ofner Spartaffa 500 &., 510 ®., Altofner Spartaffa 103 ©, 105 98., Wahmüple 1250 G., 1270 ®., Bannonia 1415 G., 1425 W., Erste Ofenz­eiter 715 ©, 720 ®.,­ Sabritshof 105 ©, 1­5 W., Concordia 650 G., 660 W., Ofner Königs 525 Œ., 530 W., Bistoria 295 G., 300 W., Árpáo 535 ©., 540 ®., Louisen 201 ©, 203 W., Blum de 540 ®., 545 28. , Szegediner Exportt — G. — 98., Borfov: Mist, &., — ®., Königebierbrauerei 2027, ©., 203", 98. Ung. Spiritusraffinerie 415 ©., 480 3. Neupester Spiritus 490 ©., 495 W., pharmaceutische 236 6. , 238 W. , Erste ung. Betroleumraffinerie 200 6. , 203 98. , Möbelmanufaktur 195 6., 200 M., ungar. ilefuranz 590 6. , 600 W., Pannonia-Radversicherung 180 ^, 185 ®., Bester Versicherung 170 ©., 180 W., Haza 228 ©., 230 38. , Alfölder Bahn 152'% &., 15379 W., Salgö-Tarj­ner 951% 6., 96 W., Fünflichen-Barcser 162 ©., 163 W., Jlorboftbahn 139 Geld, 140 23., Bester Straßenbahn 410 6., 415 W., Mätraer Kuren — 6. — 23., SKettenbride 562 ©, 563 ®., Tunnel 94 ©., 96 38. ungarische Dampfschiff 200 ©. , 205 98. , Erste ung. Maschinenfabrik 170 ©, 173 W., M­emorqueur 269 Ò, 262 W., Handelsstands:Gebäude — G, — MW. Brandbriefe: Uxga:­tische zu A 92 6., 927. W., Kommerzialbant:Pfandbriefe 977, 9.90 Junge Unternehmungen:Pester StraßenbahnlI, Emision 402 Geld, 404 Waare, Pester Straßenbahn III Emm. 117 Geb , 118 MWaare, Dfner Straßenbahn — Geh, — W., Temesvárer Straßenbahn — Geld, — Waare, Wiener Trammway 195, ©, 125, 98. , Bester ungarische Buchpruderei 15 ©, — W., Athenaum Bugppruderi u. p. 10 ©, 5­38, Deutsch’sche Buch­­bruderei — ©, — BW., Steinbruder Bierbrauerei 124 G., 126 W., ung. Donaudampf. 2. Cm. u. p. 15 6., 10 W., ung. Flumaner 34 6., 36 W., Bopmerei u.p. 5 Geld, pari Waare, Fünfkirchner Briquettes pari ©, 1 ®., dapbinderei — ©, — ®., Flora Kerzen, und Sei­­fen-fabrit 5 Geb, 6 Waare, Gichmindt’she pari G., pari 98., Kammgarn u. p. 8 ., 7 W., Leberfabrit — 6. — MW, Giova Marmoros — 6., — W., ungar.zbelgische unt. pari 12 6., 10 98., Maisstärtefabrit — ©, — , Detl­che Kaflafabrit — ©, — ®., Raftreranstalt — &, — 98 , ungarisch:schweizer Industrie u. pari 10 Geld, 5 W., Waggon 6 G., TB, MollwaldFabrit u. pari 100 ©., 90 W., Zünphölzchen- Fabrik 36,40., Baressy’she — G., — W., Hotel u. pari 3 ©, pari 98., Arpard 2. million Geld, Maare, Elisabeth — Gel, — B., Müller und Bäder — ©., — W., Neutraer — G., — ® W, Ofen-Bester Prioritäten — ©., Maare, Bannonia U. E­n. 225 G., 230 98. , Union — G., — 3, Wahmühle I. En. 380 ©., 390 ®., Omnibus 14"/2 ©., 15"/2 W., Securitas 336 ©., 338 W., Hunnia — ©, MW., UnionBant — G. — ® W., Drafche’iche­geli 60 ©, 62 W. und Maschinen-Fiegeli — B. , 5 St. Enpreer Ziegelei 7 6., — W., Sodawaller — G., — Œ., Neupeiter Sparkafse II. Em. — Œ, — B., Bannoniaspiegeli — G., — Œ. Großwardeiner Spiritusraffinerie Aktien 21 G., — W., Nemoraucur II. Em. 11 G., 12 ®., Neuperter Sparkasfe 18 ©, 20 W., efter Sparkafje H. Em. 235 Œ, — 35. Getreidebericht. Bei schwacher Kaufluft und geringem Ausgebot blieb der Verkehr beschränkt, die Preise unverändert. ee Bier 98 — Das Komité der Bester Börse und Kornhalle hat folgende Kundmachung erlassen: Als Drscheinungstag der auf fünf Stüc á 100 fl = 500 fl., mit 40 PVerzent = 200 fl. Einzah­­lung, laufenden Aktieninterim sfeheine ber­liner Bergbahn-Aktiengesell­­schaft wird der 5. Dezember 1868 festgefeßt und bestimmt, daß vieses Effekt per Stab ohne Zinsenvergütung zu handeln ist. — Der Stand der Schmwebenden Schuld Ende November 1868 beträgt nach einer Kundmachung der Kontrol- Kommission des Reichsrathes an Hypothesaran­weisungen 98,560.932 fl., gegen den Bormon­t um 2,660.500 fl. mehr; an Staatsnoten und zu 6 Staatsnoten erklärten Banknoten 302,214 200 fl., um 3,018.295 fl. mehr ; an Münzscheinen 10,651.999 fl., um 732.833 fl. weniger. Total 411,427.132 fl., um 4,992.952 fl. mehr. · · —Bei der Verlosung der fürstlich Alfred Windischgra­z’­­sche Lotterie-Ansehens wurden nachstehende 42 grössere Treffer gezogen und zwar gewinnen in Konvek­tions-Münze 20000fl. Nr.69888;2000fl·Nr.5352;ferner je 1000fl.()kr.49489 und 96303 ; je 500 fl. Nr. 2534 und 42236; je 100 fl. Nr. 16420 23090 27631 36496 46861 48349 53704 55705 56649 67882 72440 und 81242 ; je 50 fl. Nr. 12960 26176 26179 26714 27610 29723 42127 62263 62981 68989 69057 und 76259; endlich gewinnen je 45 fl. Nr. 15826 23868 25140 31467 42364 49990 55840 62743 79748 80700 82329 und 84530. Außerdem wurden noch 833 Mum­mern mit dem geringsten Gewinnnate von je 36 fl. Konventions:M­ünze gezogen. Siffet, 28. November. Bericht von Syn. und Sam. Kohn. Angesichts der andauernden Bahnstodungen konnte der Geschäftsverzehr in der abgelaufenen Woche seine größeren Dimensionen annehmen. — In Weizen beschränkten sich die Umfäbe auf hotce harte Mittelgattun­­gen für Mühlenbedarf zu behaupteten Breiten, Gerste und Mais unver­­ändert. Hafer in Folge reger Ex­portfrage 5 Ér. höher. Die Verkäufe der abgelaufenen Woche betehen aus +3 000 Megen Weizen Banater 84"/./85pfo. á 4 fl. 30 fr., Bahnfrei, Theiß 85pfo. 4 4 fl. 45 fr. Schiff. 85/86pfo. Theiß á 4 fl. 50 fr. 86pfo. Banater á 4 fl. 55 kr. Schiff. 13.600 Mek. Gerste 68pfd. ä 2 fl. 50 fr., 64T. & 3 fl. 46 fr. per We. tr. 3500 Mek. Mais Banater á 2 fl. 80 fr. Bosnier á 2 fl. 43 fr. 16.100 Meb. Hafer Syrmier A1/42pfd. 1 fl. 50 fr. Bosnier a3 fl. 35—45 fr. pro Wr. Ztr. 500 Wiener Ztr. weiße Fisolen a 5 fl. 20 fr. für Teieft. Witterung anfangs der Woche fast, seit Donerstag Regen:­wetter; Klüfte in Folge dessen zunehmend. S. AUlt-Kanizja, 29. November. Die jüngsten oberen Berichte, welche sich etwas lebhafter gestalteten, blieben auch auf unser Getreide: geschäft nit ohne Einfluß; es wurden nämlich diese Woche circa 4000 Meßen Löpfd. Weizen á 3 fl. 20 fl. ab Magazin verkauft. Auch im Maisgeschäfte herrscht ziemliche Lebhaftigkeit und findet dieser 1 fl. 60 Fr. per Meben willige Nehmer. In Gerste und Hafer haben wir gar feinen Verkehr. Nach zweitägiger Linder Witterung hatten wir gestern und heute ausgiebigen Negen, welcher auf den Anbau, wenn nicht etwa bald ein Frost eintritt, von günstiger Wirkung sein wird. antenne W­iener Börsenkurse vom 2, . erinnern TEVVANT" Eingesendet. Das Programm 8012 der , Nationalzeitung" Organ bes ,Egyenlőségi kör" erjcheint in ben nädjten Tagen 8 Sch habe von Herren x Altíchul u. Bom­p. in Pest den DVerschleiß von 1 · Kohlensammflurmerertischaften deskiejsetzerkohlen­­­berkens für Ungern übergeben und ermächtige dieselben, Kohlen in größeren Quantitäten, sowohl auf prompte Lieferung, als auch auf pätere Termine zu verkaufen. Die benannte Firma wird auf Verlangen über Preis und Bez­­chaffenheit der Kohle genaue Auskunft geben. Brünn, im November 1868.­­ Theodor­­ Offermann, Vertreter faämmtlicher Gewerkschaften 7986 4—4 des Noftiger Kohlenbergens. „= 3.3. KOHEN, ©" Bank: und Meyslergeldült, Deft, Soferhspias Pr. 8, Ein: und Berlauf von Staatd: mund Industrie-Rapieren, Boten, WBfanbbriefen, Grundestliftung -Obligetionen, Brivoritäten, Devisen, Vermeislung von GnI ®, Silber, Bou­­pone und ausländischen Banknoten. Ü­bernahme von Börse-Apmmifi an der gBefter, Biier­er und den a e WWW b­ei Bé­na Br meine Bor­hüfe auf Söffereffekten, 3 Anweisungen auf Fremde Wläße, ProznosspHra auf ISO £­ er Lore,­­ fl. 27, und Stempel, Ziehung am A. März, Haupttreffer fl. 250,909, auf lokkomesgens Stückzijzszpf«graeis.«M Als Kapitalsanlagr.empfehlenswerth undftets verräthig: 5perzentigeleagaskisches Eisenbahks-Assle­xen,spykszxtigs Silber-Prioritäten der Siebenbürger Bahn. Eine Sendung der neuesten SPaletots in Sammt und andern Winter-Modestoffen zu verschiedenen billigen Preisen, so auch fertiger Kleider von 17 fl. aufwärts, it frü­h, angez­langt in der Hof-Modewaaren. Handlung der · 8058 1—1 Alter & Kiss. Berantmorilicher Renalieur: Br. Mar Fall. DEEH Sehnel­u rehend und nun ber & Wein, Derethresefr Wr. EE veg 1988 - Berlan­der war Mundariei­hatt, DR ee;

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