Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1869 (Jahrgang 16, nr. 224-249)

1869-10-23 / nr. 243

­...,« » 1869.—Jxk.243." BLATT DES Ismene­ins (Die einzelne Nummer kostet 4 kr.d.W.) SY 3102 ő ee Samstag, 23. Oktober. Zuerst Originaldepelchen des pester Blond. Agram,23.Oktober.(Original-Telegram­m.) Der Honvåd-Oberkommandant Erzherzog Josef wird akn 28. d.M.hier eintr­effen.Die Eröffnuung der Agraanakänger Eisenbahnlinie wird am 20.November stattfin­den.In Zengg ist eine Schifffahrts-Gesellschafts­uktion im Entstehen begriffen. Wien,23.Ok­tober.(Original-Telegrammk.) Der türkische Botschafter Haidar Effendi ist nach Rustscht­k gereist,um dort den Kaiser Fraanosept hi erwarten. Cattaro,22.Oktober.(Original-Tele­­gramm.)Hier verlau­tet,daß­ die Montenegriner in der Ebene von Bielonalic ein Lager bezogen und einen Hand­­streich gegen das türkische Gebiet beabsichtige 11. Lemberg,22.Oktober.Das gestrige Wahlresultat ergab 3278 Stim­men­.Die absolute Majorität 1640 Stim­­men. Gewählt wurden Wild. 3144, Dlocht 1817, Greme­­vynski 1814, Ziemiak­owsti erhielt 1567, Mises 1288, Go­­luchowskyy 118 Stimmen. Lemberg, 23. Oktober. Nach dem bekannten Wahl­­resultate wurde den Anhängern Ziemiak­owskr’s ein Charivari gemacht. Zinz, 22. Oktober. Der Landtag nahm den Antrag auf diverse Neisrathswahlen, Vermehrung der Abgeordneten­­zahl, Aufhebung der bisherigen Gruppen, Ajährige Mandats­­dauer an und erklärt, auf das Recht zur Entsendung der Ab­­geordneten in dem Neicherath zu verzichten, Prag, 23. Oktober. Von Seite der Bellaranten wurde die Wahl Bielsfg’s zum Bürgermeister in Aussicht genommen. Ofen, 22. Oktober. (Original-Tele­­gramm.) Seit dem Ablaufe der preußisch russischen Kar­­tell-Konvention wurden auf Anordnung des Ober-Präsidenten Grafen Königenward auch die sonst üblichen Ausweitungen von polnischen Flüchtlingen über die Westgrenze, wenn diese sich nicht zur Auslieferung an Rußland im Sinne der Konvention eigneten, fistirt. — Erzbischof Bf. Lidohomwsti macht vor seiner Himmerreise noch dem Könige seine Aufwartung. Berlin, 23. Oktober. In Folge der üblichen An­­frage von Seite Preußens bezeichnete das Wiener Kabinet die Wahl Schweinig’ als Botschafter für angenehm, daher dessen Ernennung zweifellos ist. Paris, 22. Oktober. „Patrie” meldet, daß die Pro­­vokationen in den Werkstätten des Fauburg St. Antoine zur Manifestation am 26. Oktober von den Arbeitern zurü­ckger­­irfen wurden. „Srance" meint: Der Ministerrat­ werde die Wiedereröffnung der außerordentlichen Seffien für anfangs No­­vem­ber beschließen. Hierandrien, 23. Oktober. Frankreich ist Heute in Kairo eingetroffen. ten, 23. Oktober. Bo­rbörfe Kreditak­ien 243.25, Na­­erleond’or 9.81", Nordbahn —.—, Ung. Kreditaktien —.—, Staatsb. 362.—, Anglo-Hungarian ——, Lombarden 25125, Anglo-Aus­trian 232.50, 1560er 94.—, Franco 93.—, 1864er 115.50, Zrammway 169.— Galizier —.—, ‚Baubant —.—, Wiener Bant —.—, Xheikbahn —, Distantbant —, Pardubis ——, Rolfsbant—.—, Unbeliebt. Stausfurt, 22. Oktober. (Abend:Societät,) Kredit­aktien 237.—, Staatsbahn 354.50, Lombarden 242.50, Galizier 231.—, Bygmilde —, Biemlich fest. Paris,22.Oktober.(Schlußbörse.)301.Rente71.42, Eis­.Ren­te100.70,Italienische Rente53.—,Staatsbahn748,.Credit 1novilier222.—"­,Lombards523,Oest.per TagP­ 33,Oest.auf3eit —,Consols­—,1­n­ger.Anleihe218.-,Amerikaner—,U113ar. O·lbahn—.Liquidationsrente—.Fest. Triest,22.Oktober.(Getreidemarkt.)Zufuhrman­­gel,Getreidemarkt unverändert Hamburg,22.­Oktober.(Getreidemarkt.)Weizen ruhig,Roggenfest·Weizen per September 1151J-,per Septem­ber- Oktober1131-,,per Oktober-Novem­berHöll­.Roggen per September 82,perSeptextiber-Oktober81,peertobewNovember80.Hafer—. OelperOktober261X8,per Mai26,perJuni­.Spiritus perNovem­­ber2031,perDezember20’­ø,per Frühjahr­—,flau. Breslau,22.Oktober.(Getreidemarkt.)Weizenloko 85,RoggenlocoCB-Hafer33,Celloco125 J12,T­ermin12«J«,Spiri­­tus­ 14!7-2,perSept.14!-3,perOktob.Term­in14«­». Zürich,22.Oktober.(Getreidemarkt.)Getreide bei etwas lebhafterem Verkehr behaupteten sich Preise Prisna-Weizen 27«l­z bis 28, Mittel 2 —26. Paris, 22. Oktober. Mehlmarkt­ Mehl ruhig, per September 6875, per November:Dezember 59.—, 4 ersten Monate vom Novem­­ber 59.25. Spiritus per September 63.—, in den 4 legten Mona­­ten 59.50, in den ersten 4 Monaten 59.—. Des per laufenden Mo­­nates 101/50, in den lebten 4 Monaten 101.50, in den ersten 4 Do­­naten 101.50. Loudon, 22. Oktober (Getreidemarft.) Markt schwach besucht, Weizengeschäft beschränkt, sehr fest, Gerste ruhig stetig, Hafer ziemliche Nachfrage, eher theurer, Mehl ruhig, feste Preise. xXiverprol, 22. Oktober, (Getreidemarft.) Weizenrüd­­gang 1—3 Bence, sehr beschränft. Mais steigend 6 Bence. Mtehlge­­schäft träge. Amsterdam, 22. Oktober. (Getreidemarkt.) Weizen geschäftslos, Noggen ruhig, per Oktober 194, per März —, Nav per Oktober —, per März —, per April —, Del per Oktober 40%,, per April 424. · Atarfeille,22.Oktober.(Getreidemarkt.)Weizen­feit,Vorrath 209.800 Hekt. Petition der reformirten Superintendenz Diesfeits Der Theiß an Das Übeeordneten­­haus über Religionsfreiheit. Die reformirte Superintendenz diesfeits der Theiß hat in ihrer Sagung am 26. September 1. 3. eine Petition an das Abgeordneten­­haus beschlossen, welche vaselbst in der jüngsten Sitzung eingebracht wurde. Die Superintendenz begrüßt mit Freuden das neue interkon­­fessionelle und Schulgefäß; sie fordert für die Konfessionen eine aus­­gedehnte Autonomie; ob eine solche auch bei jener Kirche möglich sei, deren Oberhaupt ein fremder Souverän ist, möge die Legislative beur­­teilen. Die Superintendenz fordert, daß der Staat von den Konfes­­sionen alle Funktionen zurücknehmen möge, melde nicht in das fird­­h­e Gebiet gehören. Besonders will aber die Superintendenz die Aufmerksamkeit der Geietgebung, daß auch jener Bunkt des XX. G.­A. 1848, welcher sagt, daß alle fichlichen und Schulbedürfnisse der Kon­­fessionen aus der Staatsfasse gedecht werden sollen, einer eingehenden Prüfung der Legislative bewürfe. Nachdem noch die Petition hie Un­vereinbarkeit einer Staatskirche mit dem modernen Staate historisch und prinzipiell auseinanderlegt, faßt dieselbe die Kostulate der Superintendenz in folgenden Punkten zusammen : „Die volle und unbeschränkte Glaubens- und Gewissensfreiheit ; freie Religionsübung innerhalb der Schranken des Gesehes ; die bür­­gerlichen und politischen Rechte dürfen nicht an eine rezipirte oder andere Religion gebunden sein ; Autonomie in den inneren Glaubens- und Kirchenangelegen­­heiten bis zu jener Grenze, welche das Selbsterhaltungs- und Unab­­­­hängigkeitsrecht des Staates zieht ; präzise Umschreibung der­­ Verhältnisse der Konfessionen zum Staate und Zurückgabe ;all’ dessen, was der Natur der Sache ent­­sprechend und wesentlich dem Staate gebührt ; Klarstellung dessen, ob der ungarische Staat die fachlichen Be­­dürfnisse der rezipirten und zu rezipivenden Religionskonfessionen deden fol? · · Losscheidung und Verwendung zu Bildungs-und namentlich q Volksschulzwecken all’jener Landesfonds,welche im Verlaufe der Zeit zu­ Bildungszwecke ji bestim­mt worven­ sind;endlich Reform all'jenes-Institutionen,welche noch Ueberbleibsel aus der Zeit der konfessionellen Rechtsungleichheit stammen.« =Der»Lt.-P.Közlöny«bringt heute an der Spitze seines amtlichen Theiles folgen­de Publikation­en: Ueber Vorschlag des Fön. ung. Ministerpräsidenten geruhten Se. E. und E. apostolische Majestät folgendes a.­b. Handyspreiben an den Minister des Innern, Baron Béla Wendheim, zu richten: Lieber Baron Wendheim! Indem Ich Sie aus Rücksicht auf Ihren Gesundheitszustand von Ihrem Boiten als Minister des Innern über Ihr eigenes An­­suchen und unter Anspruch Meines aufritigsten Bedauerns in Öna­­ven enthebe, verleihe Ich Ihnen gleichzeitig tatfrei in Anerkennung Ihrer unter den Uebergangs-Schwierigkeiten mit Opferwilligkeit treu und eifrig erfüllten Dienste vag Großkreuz Meines Leopolvorvens und im Sinne der Ordengstaturen die innere Geheime Rathstwürde. Gödöllő, 21. Dftober 1869. Stanz Iofepb m. p. Eraf Julius Andräffym p. Ueber Vortrag Meines ungarischen Ministerpräsidenten ernenne 94 Paul Rainer, Obergespan des Barser Komitates, zu Deinem ungarischen Minister des Innern. Gödöllő, 21. Oktober 1869. Franz Joseph m. p. Graf Julius Andrásíy m. p. Weber Vortrag Meines ungarischen Ministerpräsidenten nehme ich die aus Gesammtheitsrücksihten eingereichte Demission des Staats­sekretärs im Ministerium des Innern, Joseph Szlávy, an, enthebe ihn in Gnaden von seinem MBosten als Staatssekretär und verleihe ihm gleichzeitig tatfrei in Anerkennung seiner treuen und nüblichen Dienste das mittlere Kreuz Meines St. Stephangordens. Gövöllő, 21. Dftober 1869. Franz Iofeph m, p. Graf Julius Anpraäffym.p. Weber Vortrag Meines ungar. Ministerpräsidenten ernenne Ich hiermit Emerich Csengery zum zweiten Ministerialrath im ungar. Landesvertheidigungs- Ministerium. Oien , 20. Oktober 1869. Franz Joseph m. p. Graf Julius Andraffy,mp. P. C. Die Linke 309 in ihrer gestrigen Konferenz die für nächsten Montag auf die Tagesordnung gejeßte Vorlage des Justiz­ Ministers über die Verantwortlichkeit der R­ichterin Verhandlung. Die Vorlage wurde nur zur Hälfte durchberat­en, in­­deß wurden bereits rücksichtlich mehrerer Britte derselben wesentliche Movifikationen vereinbart, und sind mehrere Mitglieder der Partei mit der Einreihung der hierauf bezüglichen Amenadements betraut worden. Die noch unerledigten Britte der Vorlage werden in einer heute Nachmittags 4 Uhr stattfindenden Konferenz diskutirt werden. — In der Generalversammlung der Arader Stadtrepräsen­­tanz vom 20. o. M. kam die­ Angelegenheit der Gemeindeschulen endlich zur Verhandlung. Wir entnehmen hierüber der „Ar. 31g." Folgendes­ wurden mitgetheilt ein Bericht des städtischen Schulse­­nates, so wie die von demselben abverlangten und seither eingetroffenen Erklärungen der konfessionellen Gemeinden, so wie die des griechisch­ unitten Bischofs zu Zuges und eine gleiche aus der bischöflichen Kanzz­lei des Cranächer Bisthums über die Umwandlung der städtischen Schu­­len in Simultanfaulen. Daß die bischöflichen Erklärungen nicht zu Gunsten dieser Re­­form lauten, versteht sich) von selbst. fen und Neformirten erklären sie zustimmend, da nur bedingungs­­weise ; die, serbische hatte gar feine und die romänische Konfessionsge­­meinde die Erklärung abgegeben, eine bestimmte Meinungsäußerung diese erst von der Siynodalversammlung bestimmt werden könne. Bettel­e im meist auf­stellten Antrag 0. b. Jung haben. bin und und wünscht, an­dererseits daß Die Gemeinden der Evangeli­­ste seinen bereits abzugeben, da daß ohne Rücksichtsnahme auf die vorliegenden oder später noch einlangenden Erklärungen, die Versamm­­lung durch einen Beschluß die städtischen Schulen als Gemeindeschulen, als Konfessionslose erkläre. Ueber diesen Antrag entspann sich nun eine längere Debatte, in deren Verlauf Theodor Betronics die Gründe vorlegte, die serbische Gemeinde gezögert habe, eine Erklärung no die Begriffe geklürt müssen, melde Gelege mit Bezug auf die serbischen Schulen mes, abzugeben, da einerseits der Wiederzusammentritt des serbischen Kongresses denn nächst bevorstebe werben jebt Gel: Szöke wurde—­so äußert er sich—für die Annahme des Bettelheim’schen Antrage·s gestim­­t haben;da Viele jedoch,gegenüber den verschiedenen konfessionellen Gemeinden,dies als eine zarte Gewis­­sensfrage­ betrachten­,so will er diese Gefäl­le schonen und beantrage auch er einen Aufschub,­doch nur bis zu einer jetzt zu bestimmenden Zeit,da die Angelegenheit zu wichtig sei, um in’S Unendliche verschleppt werden zu dürfen, andererseits aber auch im Budget rechtzeitig Vor­­sorge getroffen werden müßte, auch die nöthigen Geldmittel zur Verfügung zu haben. Bei der Abstimmung ergab sich die Majorität für den Antrag Stöte’3. 63 erscheint sonach der Bettelh­eimsde Antrag abgelehnt und die definitive Erklärung der Schulen bis er Sanuwürfigung der Repräsentanz hinaus hoben. = „Ellener” veröffentlicht nachstehende zwei Interpellatio­­nen an das Kommunikationde und an das Handelsministe­­rin: Wir müssen mit Anerkennung die schon lange erwartete Berz­fügung des Kommunikationsministeriums aufnehmen, welches mit Ber­­ücksichtigung der von mehreren Seiten gefliehenen Mahnungen die Nederbrüdung des Franzenskanals bei Bezdán anordnete. In Folge dieser Verfügung hat das Oberingenieuramt des Bäcser Komitats die nöthigen Anordnungen getroffen und auch die Siu­ation abgehalten. Bei dieser Gelegenheit fiel, den gegenwärtigen 2ofalverhältnissen ent­­sprechend, das Anbot zur Erbauung der Brüche für den Staat sehr günstig aus. Nach diesen Antererentien, und weil bei den Unterneh­­mern die nöthigen Materialien vollständig vorräthig sind,­ann die Brüde in drei bis vier Wochen vollendet werden. Wir bitten das Kommunikationsministerium, sofort zu befehlen, daß die Brüde unge­­räumt gebaut werde. Denn es ist in der That ein erbarmungswürdi­­ger Anblick, wie die zahlreichen, armen Reisenden auf den, nach den jebigen Negengaffen sehr verdorbenen und verschlammten Miesenwegen ihre Zugrinder quälen. Er­st gestern ist es wieder geschehen, daß ein mit Glaswaaren beladener Lastwagen vom abschüssigen Wege in einen Graben stürzte, wobei die verladenen Glaswaaren zum größten Theil zerbrachen ; es läßt sich Teicht denken, daß der F­uhrlohn von Slavonien bis Zombor den Schaden kaum deden wird, den der­ arme Fuhrmann wird erregen müssen. Die Brüche über den Kanal ann durchaus nicht länger entbehrt werden, weshalb bitten wir wiederholt den Kommuni­­kationsminister, er möge unverzüglich die Aufführung der Brüche an­­planen. Die andere Interpellation, die an das Handelsministerium ge rötet ist, lautet: Bei der Eröffnung der Szegevin-Zomborer Strece der Alfölobahn haben wir geglaubt, daß auch­ der Wortverkehr ein rasche­­rer sein werde, als ehedem. Wir haben uns jedoch getäuscht, denn wir auf der Zombor-Baranyavarer Postlinie sind heute noch übler daran, als früher. Die Eisenbahn langt Abends um 7 Uhr in Zombor an und geht um °­,8 Uhr von dort weg. Die Baranyavärer Bolt geht von Zombor Mittags ab und langt dort um 9 Uhr Morgens an. Wetn wir also unsere Briefe in welcher Stunde immer vom Morgen bis zum Abend in Bezdei:1,Batina oder Herczegszöllös aufge­­ben,so bleiben sie dort 20—24 Stunden liegen,bis sie die,beson­­dern Morgens um 9 Uhr aus Baranya veranlangende Post nach Zom­bor mitnimmtz allein damals ist die Eisenbahn schon abgegangen, die Briefe bleiben also in Zombor bis zum dritten Tage liegen,von hier gehen sie Morgens 9X 48 Uhr ab und fangen in Pest Abends um 9 Uhr an,so daß sie erst am Morgen des vierten Tages in die Hände des Adressaten gelangen,eine Frist,binnen welcher aus London und Paris eine Sendung ganz bequem­ eintreffen könnte.Wir bitten das Handelsministerium,diesen Schneckengang der Post den Anforde­­rungen der Zeit entsprechend durch das Toinesvarer Postinspektorat be­­schleunigen lassen zu wollen.­­Morinokai veröffentlicht im heutigen­»Hon««folgende Erklärung:In der Nummer der,,M·U.«vor 1115·l.M.ist eine Mittheilun­g über die Papaer Wahl enthalten,in welcher auch der Gegenstand eines Gespräches angeführt erscheint,welche sich mit Grafen Paul Eßterl­­izz­ geführt.Diesbezüglich fühle ich mich zur Erklärung verpflichtet-daß ich den geehrten Grafem als meinen Abgeordneten- Kollegen,bloß ersucht habe,er,als der Führer ver dortigen Rechten, möge sich jeder materielle 11 Pression auf die von ihm­ anzuwenden. Die haben mir einander gegenseitig pere sprochen und wir haben es uns einander überlassen, im Interesse unse­­rer gegnerischen Parteien jede prinzipielle Kapazitation, jede moralifhe Kraftanftrengung bringen. an Ort und und mierwohl Fälle von materieller Pression, der andere F­aktoren der Gegenpartei vorgenommen, Kenntniß gelangten, so hat sich doch Feiner von den betreffenden Pächtern bei mir befragt, daß der geehrte Graf oder seine Oberbeamten den ihnen der Badt A Wien, 22. Oktober. Das furchtbare Unmetter der legten Zage, welches längs der valmatinischen Küsten mit verdoppeltem Unger­stüm hereingebrochen, hat die gegen die Aufständischen entferneten Truppen gezwungen, in die nächsten Quartiere zurüczugehen. 68 wer­­den dieselben aber schon jet wieder im Vorrüden begriffen sein. Die Wiener Han­delskammer hat in dringender Weie bei der Regierung den Abschluß eines Handels­ und eines Bostvertrags mit den päpstlichen Staaten angeregt. Frankreich, Belgien, die Nieder­­lande, die Schweiz und neuestens Preußen sind mit solchen Verträgen bereits vorangegangen und die Kammer glaubt hoffen zu dürfen, daßs die päpstliche Regierung seinen Anstand nehmen werde, Oesterreich in die Reihe der meistbegünstigten Staaten zu stellen. DO Wien, 22. Oktober. Die Frage de­s­ Ausgleichs mit den € 3ede­n, welche diesmal ihre Anregung ursprünglich in Der Publicistis gefunden, hat sie nun weiterer Kreise bemächtigt und ist auch schon in dringender Bri­alt an die Regierung herangetreten. Graf Beust hat die Mühen einer Strife nach Prag nicht gescheut, um dortige deutsche Partei zu veriuchern, daß und jale” und wak ex „hinter die fie tem Rüden Negung, die haben oder drüben nach einem Ausgleich­ laut wird, mit Aufmerksamkeit verfolgt und daß es sein ernstes Bestreben bei der Verfassung und die Verfassung von Brechen näher zu bringen. Auch im Schoße des cisleithanischen Ministeriums ist man dieser 30ee seinestwegs so fremd, als man im Allgemeinen wohl mit Sicherheit gejagt werden, daß, wenn es in der That zu Aus­­gleichöverhandlungen mit den Nationalen käme, die Ministerfauteuills, hödestens mit Ausnahme eines einzigen, ganz in derselben fett bleiben werden, wie es fest sind. Die Grechenblätter bestehen vorderhand darauf, daß die Regierung in Aktion trete, genwärtig unter seinen Umständen zu rechnen. Das Ministerium kann nur geduldig abwarten, was die Deutschen in Prag, welche doch von der Sache zunächt betroffen sind, beginnen werden, und von diesen ist der nächste Schritt zu erwarten. Es heißt denn an, daß sich die verföhnliger Natur sein und der Regierung sowohl mie den Grechen Anknüpfungspunkte zur Verhandlung bieten. Für diesen Fall ist wohl die die Regierung Grenze dessen bezeichnet, so erfüllen wird, wie hier angegeben, wann gleichs Strömung keineswegs unterschäbt, was stehe der Partei nichts unterneh­­men werden ; aleiowohl ist es der Geheimniß, daß der Reichskanzler jene in’s ist, die Czez glaubt und einer Aoresfe an den Kaiser wenden werden. Diese nicht ausgeschlossen, daß es darf Meife be­­deutseten Abgem­oneten in sehr von ihrem Standpunkte noch gewähren kann. Es it vann nit unwahrscheinlich, der Thronrede bei Eröffnung des Reichsrathes auch diese Ber­­egung mit einigen versühnlichen Worten berührt wird. Ob sich das wohl nicht die verbürgt werden, aber aus der Thatsache, daß man in maßgebenden Kreisen solche Eventualitäten ernstlich zuge­faßt, ist mindestens zu erkennen, daß man auch dort die Bedeutung der seit Kurzem herrschenden Aus: Die Kaiserin von halb ·· · um in fest noch außer Stand dieser Richtung im März sei, I. 3. ge bei veränderten Schulverhältnissen abhängigen Wähler enthalten, Grafen schriftlich deganouirt, und erben, irgend ein Stelle anmwesend Pächter, der Linken stimmten. mwegungen Aktion daß in Alles so wie auch wir, die Linke, und hüten ich dieg durch einen Dritten durch den Oberwirtschaftsbeamten der ich weiß soviel, daß seine sänstlichen ausgenommen, für den Kandidaten nichtmoralischen 39 war bis zum legten unterstehenden Pächtern wurde der Mebereifrige vielleicht einige Wenige Möglichkeit trott und Moment mit Mittel bei den Wahlbe­­in Anwendung zu­ dem Grafen, aus der Wahl der Aufkündigung gedroht hätten , ja al ein untergeordneter Angestellter Privateifer etwas Derartiges versuchte und erfuhr, er „mit wer zu meiner DVerfassung Darauf Norelle sie soll selbst in vie it ge —ki. Wien, 22. Oktober. Mie ih Ihnen gestern berichtete und dies durch heutige Telegramme bestätigt wird, hat si der Gar von Livadia aus in Bewegung gefekt, um sich ohne seine Gemahlin nach dem Norden zurückzubegeben. Angesichts vieser Grafenreise haben die ruffischen an de D Ordre empfangen, dem Bubliium zu erklären, weshalb sein Mitglied des Kaiserhauses fch zur Eröffnung des Sue­­tanals nach dem Orient begebe. Es sei eine solche Repräsentation des Grafen anfänglich in Aussicht genommen worden, nachdem aus Anlaß der an die Souveraine Curopa’3 ergangenen egyptisch vizeköniglichen Einladung unter den Kabineten die Verabredung getroffen worden sei, daß die Souveraine sich bei der Eröffnungsfeier nur vertreten lassen und nit in Person erscheinen sollen. Die ruffische Vertretung des Grafen sei nun rückgängig gemacht worden, weil fid do ein Sou­­verain, Se. Majestät Franz Joseph I., nach dem Drient begebe. „In Sachen des Drients, schließen die ruffischen Untenrufe, müsse die größte Behutsamkeit beobachtet werden, nur ein nicht Flas­ter Gedanke könne Großes in in stellen." Sonderbarer Meise rafft sich gleichzeitig die ruffische Presse, beispielsweise der , Dziennik War- Bamsfi” auf, um (man wird sich bei Ihnen wohl schönstens für diese Freundschaft bedanken) für Ungarn eine Lanze zu brechen. Der „Dzien­­nik“ erklärt, die Ungarn seien viel zu vernünftig, al daß sie den pol­nischen Lieblosungen, melde vom Bariser Hotel Lambert ausgehen, irgendwelche Beachtung fedenden möchten, und viel zu praktisch, um den polnischen Schmeicheleien irgendwelchen Werth zuzuerkennen. — Son­­derbar, bißher wollte der amtliche „Dziennit" nicht" von Ungarn s­chie­fen, er kannte so lange sein Oesterreich,Ungarn, sondern nur ein Desterreich, und breiten flavischen Lande. Plöglich weht bei ihm der Mund anders und er rafft sich auf, um am Schluffe seiner Auseinan­­dersetung zu erklären, „das geben wir zu, die Krone des h. Stephan ist möglich, sie kann eriftiren !" (Sehr gnäpdig ! D. R.) PR zum 2a Sun. . . «Mesöhue deg ManneH mit dem verfleinerten Herzen Noman in sechs Bätrchen von Kipriz Jókat. (138. Fortseßung.) „Bas Sie ausgestanden — begann der Tröbdler — war nicht umsonst. Das hatte einen großen Preis. Einen Kapitalpreis. Denn glauben Sie mir, man thut nicht Schlechtes blos zu feinem Vergnüs­ten. Man pflegt deshalb Schlechtes zu thun, weil es große Perzente abwirft. So denken die Leute. Ich denke nicht so. Sch­lage, ehrlich fein ist das beste Geschäft. Da haben wir den Beweis. Doch lassen Sie wich von vorn beginnen. Sie hatten einen Großvnker, Alfred von Nankenhorst, der ein reicher Mann und ein alter Hagestolz war. Er war ein gar stolzer Mann. 34 habe ihn gut gekannt, denn ich war sein Bankier und verwaltete seine Gelder; ich war eingeweiht in alle seine Familienangelegenheiten.“ „Der alte Baron machte ein Testament, in welchem er sein ganzes Vermögen, sein Palais in Wien und seine Kapitalien seiner Midte, Frau von Planfenhorst, und ihrer Tochter vermachte. Der alte Herr lebte lang. Alte Leute leben in der Regel Lang, besonders wenn sie reich sind; und während dieser langen Zeit hatte das junge Mädchen ein Liebesverhältniß, bei dem ein geießliches Miß­­verständniß unterlief; sie hat, wie die Advokaten zu sagen pflegen, „von Prozeh mit der Erolution angefangen.” „Nun, es war einmal geschehen. Der Fall ist nicht selten.” „Der alte Baron war aber in derlei Dingen sehr sfrupulds. Cininal, weil er alt war, und dann, weil er Baron war.” „Alfred Plankenhorst machte ein neues Testament. Er suchte sich die verwaiste Tochter eines entfernten Anverwandten heraus, Frau, ein Goith v. Siedenwall, und gab sie von Blantenhorsta in die Erziehung. Das zweite Testament lautete aber wie folgt : „Wenn Alphonsine Planfenhorst mit Ehren heiratet und durch eine ihrem Nang angemessene Stellung ihren Fehltritt vergessen macht, erhält sie die Hälfte des Kapitals”. „Denn Edith Siedenwall früher heiratet und eine anständige Partie macht, fällt ihr die Hälfte des Vermögens zu­. „Wenn Edith Lievenwall unvermählt bleibt, oder in ein Kloster geht, oder sich etwas zu Schulden kommen läßt, was die Welt nicht verzeiht, dann fällt dem Brigittenkloster das ganze Vermögen zu und die Blankenhorst’schen Damen beziehen nur die Interessen davon, so Lange sie leben". ‚Niemand solte um dies Testament wissen als ich, der ich mit der Vollziehung betraut war; allein der Gefreter, der es geschrieben hatte, verrieth den Inhalt von Blantenhorst’shen. Sie mußten darum. Und jebt denken Sie die Ereignisse alle dar, die si mit Ihnen zugetragen, und Sie werden für Alles eine Erklärung finden: von Ihrem ersten Zusammentreffen bis zu dem Augenblicke, wo man Sie hinaus­warf. „Als man Sie beide zusammen einfchloß in einer allein gelas­­senen Wohnung. AS sie Richard Baradlay an’3 Xeben wollten, weil er der Bräutigam von Edith Liedenwall war, als sie Edith Lieden­wall dahin bringen wollten, aus Verzweiflung den Nonnenschleier zu nehmen, Als sie den Böbel gegen das Brigrittenkloster aufhesten, in dem si Edith Lie­denwall befand. Als sie das Henferschwert webten für den Bräutigam von Evith Siebenwall. Weßhalb thaten sie das? Dem Geld zu Liebe. Der Teufel arbeitet nicht unter hundert Procent.“ „Ich habe dies Alles gesehen, gewußt und mit Aufmerksamkeit verfolgt. D wir Heinen, im Staube trieb­enden Leute haben eine gute Polizei. Wir sehen in die Häuser und in die Herzen hinein. Selbst in »Diese sind das empfindlichste Organ.Alle Nerven laufen dort zusammen.” „Diese Entdeckung wird Ihnen eine Beruhigung sein, in Ihrem Glauben an die Menschheit.”­­ „Die Menschen sind nicht um nichts und wieder nichts schlecht, aus purer Liebe zum Bösen." (68 ist eine Züge, daß der Satan ein böser Geist ist, er­st nur ein habgieriger Geist.” „Denn kein Nasen dabei heraussähe, würde er nichts Schlechtes thun, sondern zu Haus sich auf die faule Haut legen und ausruhen.” „Auch seine erste Schlechte That war nur eine Spekulation.” „Al er die Eva verleitete, ven Apfel zu rotten, spefüh­rte er so: „Wenn ewig nur zwei Menschen auf der Welt sind, werde” ich schlecht dabei bestehen. Wenn aber ihre Zahl in die Milliarden an­­wächst, dann wird auch für mich ein Profitchen abfallen." „Darum Fälle ich über den Teufel sein so strenges Urtheil wie die Andern. Auch er hat ein Recht zu leben. Leben und leben lassen. Dann möge er sich aber auch mit seiner Apanage begnügen. Er hat doch ein genug geräumiges Logis und Heizmaterial die Fülle. Mal will er mehr 2" z „Den Plankenhorstichen bleibt ihr Haus in der inneren Stat. Das it an sich schon ein schöner Belis. Freilich werden sie damit bin­­nen zehn Jahren fertig werden. Aber Du lieber Gott, leben wir denn fest in einer Zeit, wo Jemand daran brennt, was nach zehn Jahren sein wird ?" wird au für Alphonsine sorgen.” „Wir werden wir selber doch des Glückes so viel, daß es gar nicht Raum hätte in diesem riesig großen Saale, wenn wir es nit bei uns behielten.” „Much ich war so ein Trobtopf, als ich noch klein war“, pflegte Nihard ihn zu entschuldigen. Richard’s Familie wahrnehmen können, welches — Edith Niemand hätte verbrachte in der leibliche Sohn ist, und welcher der angenommene. Der Knake war Frank. Er brauchte lange Zeit um sich zu er­­holen von dem Elend der ersten drei Jahre. Er wollte nicht mehr lernen ; er machte seinem Erzieher bestän­­dig Verdruß, mißhandelte die Heinen Geschmilter, "im Hause, wo er nur konnte, widerfeplich gegen die Pflegeeltern. Richard sagte, das kommt von den Flegeljahren. Alle Knaben, wenn sie anfangen, den Kinderschuhen zu entwachsen, sind jedlde nichts:­nusige Schlingel. Es ist das bei ihnen eine Reife, wie bei den kleinen Kindern ba Zahnen. Wirft man denn diese gleich zum Fenster hin­­aus, wenn sie Zähne bekommen und den ganzen Tag schreien ? Bei Karlchen war es nicht nöthig, ihn zum Fenster hinauszu­­werfen, er ging von selbst durch. Als Zehrpfennig ließ er auch einiges Silberzeug mitgehen, das ihm unter die Hände gekommen war. Richard machte sich auf den Weg, um den Deserteur zu suchen und entdeckte seine Spur. er fand ihn in einer Spelmnfe, unter Pumpengefindel. vom Silberzeug war damals schon nichts mehr übrig, auch nicht von den Kleidern, die er mitgenommen hatte. Er stehte in einem abgerissenen, schmusigen Gewand, eine Kleider, sagte er, habe man ihm ge­stohlen. Nihard nahm den Knaben mit sich nach Hause. Er sprach sanft und gütig mit ihm. Seiner Hand entfuhr sein züchtigender Schlag, seinem Munde kein zürnendes Mort. Er schloß nur die zerlumpten Kleider, in denen er ihn wieder gefunden, in einen Schranf ein, und wenn der Knabe Radfälle be­­kam, holte er die Zehen aus dem Schranfe­n hervor und hielt sie ihm hin: — Da sieh’, dazu hast du ec mit deinem Eigensinn ges­pracht. Ein Jahr lang schien es, als wolle er si bessern. Aber sein Wesen hatte etwas Ducmäuserisches. Er war hinterlistig und wußte sich zu verstellen. Eines Tages, als Nihard eine längere Reife hatte antreten müssen, war er wieder versehmwunden. Diesmal hatte er nichts mitge­­­nommen. Im Schloß jedes Schrankes,worin die zerlumpten Kleider hin­s­gen,stach jedoch ein abgebrochener Schlüssel. Offenbar hatte er den Schrankössnenwollen mit einem fremden Schlüssel,dessen Bart dabei abgebrochen war. Was aber wollte er mit den zerfetzten Kleidern?Warum wollte er heimlich zu denselben gelangen? Richard fing erst jetzt an,aufmerksamer zu werden auf diese Fetzen und durchsuchte sie. In dem Futter der Jacke fand er einen Brief eingenäht. In dem Briefe über stand Folgendes: »Dein Pflegevater hat deinen Bater umgebracht und ausge­­raubt.Erhalt dich jentdessenlb bei sich,weil er Gewissensbisse em­­pfindet.Dein Vater war ein großer Hererberst Otto Palvitz Deine Mutter ist eine vornehme DaIne iti Wien.Du solltest jetzt einherv« sein-nicht aber dem Mörder deines Vaters die Hand küssen.«« Richard sand leicht heraus,wer diesen Brief geschrieben.Es­­gibt nur ein Wesen auf dieser Welt,das fähig ist,ihn und das­ Kind von Otto Palvitz mit so teuflischer Rachgier zu verfolgen. Dieser Brief war es, der die Sinnesänderung in Karl Palvik­ hervorgebracht hatte. (Fortlesung folgt.) die Taschen.“ · « rendu neue Seele. Richard · „Der die Lilien des Feldes die Rechnungslegung Barachlag er das elfte Jahr „Haben — Nun also, — Mit der Zeit bekam Karl Brüderchen, erzog Nächte an seinem Krankenlager, seinen Pflegeeltern. AS plöslich um, und erreicht die Damen sich des Ballets Eleibet, jungen Walvik wie feinen eiger und gelehrig. feine Gemüthsart richtete Schaden an sie um ihr Glück nicht beneiden.” Herr ,Oberstlieutenant, sind Sie zufrieden mit diesem Ausgang der Dinge ? ScelisterBand — XIV. Kapitel Nach zwanzig Jahren, nen Sohn. · Der kleine Karl war ein gescheiter Knabe, Unsere Geschichte ist zu Ende, den Ein wenig eigenwillig und troßig, doch ler mildern, und indem feit umbilden­ hatte, Frau. Oberstlieutenantin, es erübrigt nur noch der compte über eine verlorene und wiedergewon: Der Anake hing mit großer Liebe an­findig die Erziehung Fann diesen Feb, sie die rechte Richtung gibt, zu Charakter fertig­­und zeigte und schlug ganze · und REN & We a IE

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