Pester Lloyd - Abendblatt, November 1869 (Jahrgang 16, nr. 250-274)

1869-11-08 / nr. 255

s 1860: — Nr. 255. ie et 4 fr. 5. 33.) ge ··.,.». »·- Rn ET TEE EEE Montag, 8. Ro e pa rn non nn naar Driginalepeichen des Perler Lloyd. Wien, 3. November. (Original-Telegramm.) Der Monarchenzusammenkunft in Brindisi werden Beust, Andraffy und Menabren beimohnen. Wien, 8. November. Original-Telegramm.) Fürst Dietrichstein-Mensdorff geht von Agram an die Stelle des Fürsten Montenuovo als Kommandirender nach Prag. Paris, 8. November. Original-Telegramm.­ Die " Batr­e" meldet, Viktor Emanuel werde im kommenden Winter Wien besuchen. Wien, 8. November. Original-Telegramm.­ Ein Mitglied des patriotischen Hilfsvereins hat sich von hier nach Dalmatien begeben. Hier wird ein kleines Spital für Verwundete aus Dalmatien errichtet. In Grahona liegen 80 verwundete Infurgenten. Die Türken haben noch seinen einzigen Infurgenten beim Grenzübertritt entwaffnet. Wien, 8. November. Während die gestern hier einge­laufenen Nachrichten aus Paris das Befinden des Königs von S­talien verzweifelt darstellen, melden aus Florenz von Mitter­nacht eingetroffene Bulletins eine merkliche Befreiung im Be­­finden des Königs, welche durch reichlich ausgebrochenen Frie­­selausschlag eingetreten ist. Das mitternächtliche Bulletin konstatirt eine anhaltende DBefferung. Gestern Nachmittags verlangte der König mit den Sterbepakramenten versehen zu werken. Budua, 7. November. Nach mehrstündigem Kampfe wurde Bobori von den Truppen genommen. Die Insurgen­­ten unterwarfen sich theilweise und wurden theils gesprengt. Die Ortschaften Pobori und Maina, welche sich an der Ueber­­rumpelung von Stanjevicg betheiligten, wurden niedergebrannt, und­ ist somit der bewaffnete Widerstand im Gebirge zwischen Gattaro und Budua gebrochen. Heute erfolgt die Verstärkung des Forts Kosmach. Die Insurgenten in die Luft. Gattaro, 7. November. Der Statthalter FML. Wag­­­ ner hat ba8 Truppen:ommando in den Distrikten, in denen der Aufstand Herrscht, dem General Grafen Auerspe­g überge­­ben. Die Brigaden Fischer und Schönfeld stehen vereinigt bei Pobori. Die zur Verstärkung des Forts Kosmacs unter dem Obersten Kaiffel nachdem die AInsurgenten, welches sich, obwohl früher zersprengt, doch wieder gesanmelt hatten, zurückeworfen Triest. Im Arbeiterstrife erreichte Kosmacs, 2 aus dem Neidhdrage­­ worden waren. Originalelegramm.­ ist insofern eine entschiedene Befseiung ein­­getreten, da in der Arbeiterfaffa keine Unterfragungen mehr­ vorhanden sind, und mehrere Arbeiter, dadurch eingeschü­chtert, zur Arbeit zurückkehren. Szafau, 7. November Original- Tele­gramm.­ In der Warschauer vafsischen Ressource werden mit Regierungsbewilligung laufende Vorlesungen über die­­ Ver­­hältnisse der Süßflaven und deren Zukunft gehalten. Die dor­­tige Filiale des Moskauer flavischen Komitees berichtete Tegre­­em über angebliche gegen die Bocchesen verü­bten ü österreichi­­schen Grausamkeiten und befü­rwortet die Anerkennung der Insurgenten als kriegführende Macht. Hom, 7. November. Originaltelegramm.­ Beim Em­pfange des zurückgekührten französischen Botschafters Marquis Bonneville im Balk­an­pries ber b. Bater die Weisheit des Kaisers Napoleon und sprach seine Anerkennung über die Haltung des hier erwarteten Erzbischofs von Paris aus, welcher soeben in seinem Hirtenbriefe das beste Verständ­­niß seiner bischöflichen Mission an den Tag. Waris, 8. November. Leoru Rollin erklärt die Kan­­didatur als unbeeideter Kandidat anzunehmen. Es ist ein Gerücht von bevorstehender Ministerkrisis verbreitet. Florenz, 6. November. In dem Befinden des R­­ings is­teine Veränderung eingetreten. Morgen ist bereits der siebente Tag seiner Krankheit. Prinz Humbert ist hier ange­kommen und bereits nach St. Noffore zuricgekührt. Der „Economiste d’Italia” sagt, der Finanzminister werde gegen­­wärtig die­­ in der legten Session zurücgezogenen Konventionen nicht vorlegen.­­ Konstantinopel,6.November.Die»Turquie«mel­­det,daß ein Dampfergestein mit der Antwort des Khedive von Alexandrien abgegangen ist. Athen,4.November.Der Kaiser von Oesterreich be­­suchte in Begleitung des Königs,des Obersthofmeisters Für­­sten Hohenlohe,des Generaladjutanten Grafen Bellegardes und den Ministerpräsidenten Grafen Andråssti die Akropolis,das Parthenon u­nd das Erechteion,darin den Theseus-Tempel und den­ Thurm der Winde(Aedlustem­pel)unter lebhafter Theil­­nahm­e der Bevölkerung.Nach dem Diner erfolgte die Abreise des Katsers nach Jaffa. Die Mittelung ist regnerisch. Der Kaiser und die ganze Suite befinden sich wohl. oben, 5. November. Der König von Ungarn ist Abends um Halb 11 Uhr nach Saffa abgereist. iien, 8. November. (Borbör fe.) Kreditaltien 222.—, Ra­­poleon d’or 9.95, Nordbahn —.—, Ung. Krebitaltien —.—, Staatek 371.—, Anglo-Hungarian —.—, Lombarden 243 75, Anglo-Austrian 217.50, 1860er 93.30, Franco 87.50, 1864er 115.—, Zrammay 140.—, Galizier —.—, Baubant —.—, Wiener Bant —.—, Theißbahn —, Diskontbant —, Barbubig —.—, Bollsbant—.—. Behauptend. Bariß, 6. November. Schlußbörse­ 3", rente 71.17, 47", Rente 100.75, Italienische Rente 52.70, Staatsbahn 766, Grepit mobilier 192.—, Lombardi 498, Deft. per Zug 337, Deft. auf Beit —, Confol ® —.—, Ungar. Anleihe — —, Amerikaner 94 °,, Ungar. Ostbahn —, Liquidationsrente —. Matt. · Berlin,6.November.(Getreidemar­kt.)Museumer­vember 575ss,per November-Dezember 575X3,per April-Mai60’s,, Roggen vor November 47 °,, per November-Dezember 46 °/,, per April : M­ai 45 °. Hafer per November 25 °/,, per November-Dezember 25 °/,, per April-Mai 26 °. Gerste —. Del per November 12 °/,, per April:Mai 2.5, per Juli-August 12 °. Spiritus per November 14 °/,, per April-Mai 1579, per Juli-August 157/9. Regen. Köln,6.November.(Getreidemartt.)Weizenniedriger,loko 62sz,per Novem­ber-Dezem­ber 6.7,per Frühjahr 681J2,Roggenloko 55Js,perNovem­ber-Dezember5.4V«,per Frühjahr5·4,Oeli­­ko13s35, perNovember-Dezember133­5,per Frühjahr—.Spiritus fehlt. Stettin,6.·Novi·mber.(Getreidemark­.)Weisenper Novbk.62,per·2lpril-M­ai ·6·38X4, RoggenperNovbr.471s2,per April- Mai441­ 2,R·ubolloc 012-s,per April-Bias121"sxs-Spiritusloco 14«»,per April-Mai15. Hamburg, 6. November. 1 G­etreidemarkt) Roggen ruhig, Weizen per November 111 °/,, per Dezember­ Jänner 110%, per April: Mai 113. Roggen per November 83%/,, per Dezember: Jänner 817/e, per April:Mai 80. Hafer —. Der ruhig, loco 26, per November 26, per Mai 25 °/,. Spiritus flau, Loco 20%/,, per No­­vember. 20%/,, per Frühjahr 207/4. indau,6.November.((8·)·etrei·dem­akkt.)Zufuhr schwach,Verkäufer zurückhaltend ohne höhere Preise.Prima-Weizen 291s4. Paris-6.November.(M·ehlmartt.)zuiehlruhig,per Novem­ber 57.35,per DeceJ IIbM JaUner 57·75,4 ersten Monate vom November 58.25. Spiritus per November 59.50, in den 4 legten Monaten 59.50, in­ den ersten 4 Mionaten ——. Des per laufenden Monates 100.50, in den ersten 4 Monaten 100.50, in den ASommer-Monaten 101.—, Weizen —, feinster —, Roggen — Gerste —, Hafer —. . Mew:Morf, 6. November. Kabeltelegramm) Gole­­agio 26%­,. Wechselkurs auf London in Gold 108%,, 520er Bonds 115%, Bonds vom Jahre 1885 113%, vom Jahre 1904 1079, Illinois:Eisenbahn 135 °, Crie-Bahn 28%, Baumwolle 25%,­ Mas finittes Petroleum in New­ York 3", Petroleum in Philadelphia 36 °/s Amerikanisches Mehl 5.45 bis 6.05. Zuder 1. Präsident Somffich eröffnet die heutige Geltung des Abgeordnetenhauses nach 10 Uhr. Auf den Ministerfauteuils : Najner, Eötvös, Longay, Gorove. Das Protofoll der Jag ba Situng wird authentizirt. Der Präsident meldet, daß Sabbas Butovics wegen seiner Familien­­und Wirthshaftsverhältnisse­ um einen­ vierwöchentlichen Urlaub nach­­suchje. Da das Haus den Urlaub gewährt, so macht der Präsident darauf aufmerksam, daß ein in gleicher Weise motivirtes Gesuche des Aba­ Onoffy jüngst abschlägig beschieden wurde, und dag derselbe in einem zweiten Gesuche nunmehr erkläre, er müsse sein Mandat niederlegen, wenn ihm der erbetene Urlaub nicht gewährt wird; unter solchen Umständen wäre es also eine Intensequenz dem Abg. Onofiy das abzuschlagen, was man soeben dem Aba. Butovics gewährt habe. Das Haus geht­ auf die Intentionen des Präsidenten ein und be­wil­­ligt an Onoffy nachträglich den erbetenen Urlaub. Die nachbenannten Abgeordneten reihen Petitionen ein, Ae­ander Fodróczy eine solche der in Kroatien-Slavonien stationir­­ten Finanzorgane um Gehaltserhöhung. Wird der Finanzkommission zugewiesen ; Johann Nagy ein Gesuch der Gemeinde Gigard am Crjag des im Jahre 1849 erlittenen Schadens ; Feliz Lufjich ein Gesuc der Preßsburger Potbeamten um Bewilligung eines Quartier­­geldes ; Nikolaus Fe­her ein G­esuch der Stadt Szolnof um je frü­­heren Ausbau der Hatvan Szolnofer Eisenbahnlinie ; Daniel Jränßi ein Gesuch des Kecstemöter „nepkör” um Einführung der Religions­­freiheit, Ignad Szluha ein solches der Gemeinde Töthe Rehi um Ordnung der Schulangelegenheiten ; Ladislaus Ro v­ach eine Privat­­petition ; dieselben werden dem Retitionsausschusse zugemietet. Koloman Tóth reiht folgenden Gefekentwurf ein: „Gefegentwurf über die Abschaffung des Zeitungsstempel 3, 8.1. Vom 1. Januar 1870 ab werden die Zeitungen in Un­­garn nicht mehr gestempelt. 2. Mit der Duchführung dieses Gesäßes wird der Finanz­­minister beauftragt. (lebhafter Beifall.) · Der Gesetzentwurf wird auf Kolonien Tod­­’s·Antr­ag dem Finanzausschusse zugewiesen­,in Druck gelegt und vertheilt werden Der Referent des Zentralausschusses Pau­l Törey erstattet den Bericht dieses Ausschusses über den Gesetzentwu­rf bezülich der Rekrutenstellung pr9 1870.Der Ausschuß beantragt die Annahm­­e des Gesetzentwurfes m­it einigen stylistischenAenderungen.Der­ Bericht wird in Druck gelegt u­n­d für die übermorgige Sitzuug auf die Tages­­­ordnung gesetzt. Baron Joseph Eötvös:·Geehrtes Haus!Der·1)1bgeordnete Herr Ernst Sim­onyi hat an­ die Regierung die Frzige gerichtet, welche Aufklärung sie dem Hause bezüglich des in Dalmatien thatsächlic herrs­chenden Aufstandes und seiner Ursachen geben kann, melde Verfügun­­gen getroffen würden, um mit N­ufrecterhaltung der konstitutio­­nellen Freiheit in Dalmatien , die Ordnung wieder herzustellen um endlich, ob die Nachricht wahr sei, daß das gemeinsame M­inisterium des Aeußern bei der türkischen Regierung Schritte gethan hat, um die Erlaubniß zu erwirten, daß unsere Truppen die türkische Grenze über­­schreiten dürfen, d­ bin so frei,diese Fragennolgendem zu beantworten: Was die erste Frage betrifft,so­ kann sich das geehrte Haus davon ver­­ständigen,daß der in Dalmatien ausgesprochene bewaffnete Aufstand bisher zwar noch nicht unterdrückt worden ist,d.ist derselbe steh jedoch blos auf einen­ kleineren Theil der Provinz·erstre­ckt,daß der Aufstand sich nirgends über seinen ursprünglichen Herd hinaus verbreitet hat,und daß all’jene Verfügungen getroffentuurden,welche nöthig sind,um­ das Uebel zu lokalisiren und den friedlichen Bürgern Dalm­atiens,de­­ren kon­stitutionelles Leben gestört wurde,dadu­rch ihre konstitutionellen Rechte u­nd die Wiederherstellung der gesetzlichen Ordn­ung vollständig zitiern. VES Mas die Ursachen der Insurreítion betrifft, so kann die Regie­­rung diesbezüglich dem Haufe blos soviel mittheilen, daß der bewaff­­nete Aufstand aus Widerstand gegen die Durchführung des Wehrgewetes ausgebrochen ist, und hab man gegenwärtig andere Ursachen des Auf­­standes nicht konstatiren kann. Jedenfalls hat dieser Umstand gegen­­­wärtig als Vorwand gedient; ob aber andere Ursachen einfu­ren, welche den Anlaß zu diesem Aufstande boten , kann nur dann für ans Licht gebracht werden, wenn nach Unterdrückung der Insurrektion diesbezüg­­lic­ßs nothwendig n Untersuchungen werden üpp.genommen wor­­den sein. In Bezug auf die dritte Frage kann ich dem g. Haus die Auf­­lärung geben, daß die in Dalmatien ausgebrochenen Unruhen nir­­gends eine solche Gestalt annahmen, melde das gemeinsame Mini­sterium des Neußern hätte veranlassen können, bei der türkischen Regie­­rung zum Swede der Wiederherstellng der gestörten Ordnung in Dal’ matien Schritte zu thun, daß unsere Truppen dur türkisches­­ Gebiet ziehen können, und, nachdem wir überzeugt sind, daß die Türkei Alles tribun wird, was in einem solchen Falle je­wohl ihre eigene Sicherheit als an die Interessen des befreundeten Nachbarstaates von ihr erfor­­dern, so glauben mir, daß es au in der Zukunft nicht nöthig sein wird, einen solchen Schritt zu thun. (Beifall.) Ernst Simonyi: Das g. Haus möge gestatten, daß ich einige Bemerkungen auf die mir ertheilte Antwort des Ministers mache, daß der Friede in Dalmatien so nicht hergestellt ist, das müssen wir bedauern; allein wenn die Umstände die Nepacifizirung noch nicht gestattet haben, so bleibt nichts übrig, als die weiteren Ereignisse abzuwarten. · ·· Bezüglich der Aufklärung,die der Minister über die Ursachen des Aufstandes ertheilt hat,·b·em­erke ich,daß wir dieselben schon frü­­her,wenn auch nicht auf offiziellem Wege,so doch aus den Blättern kannten;wir wissen jedoch nicht,ob der Aufstand durch die falsche Auslassung des Wehrgesetzes von Seiten der Dalmatiner oder durch rücksichtslose,allzu strenge,ohne Betrachtnahme der Umstände vollzo­­gene Durchführung des Gesetzes Seitens der amtlichen Organe verur­­sacht wurde. · · ·· ·· Da ich hierüber nichts weiß, so fühle in mich nicht berechtigt, zu erklären, nach welcher der beiden angeführten Möglichkeiten ich hin­­neige ; allein ich glaube, ob der Aufstand nur aus falscher Auffassung des Boltes oder aus zu strengen Vorgehen der Organe hervorgegab­­en ist, wäre es doch die Pflicht der Regierung gewesen, entweder das Solt aufzuklären , oder die strengen Maßregeln der Organe zu desanpuiren. · ·· · Daß dies geschehen sei,habe ich weder aus den Blättern erse­­hen,noch vom Herrn Minister erfahren.Da ich nun die ursachen des Aufstandes nicht kenne,so will ich weder die Aufständischen tadeln, noch die Regierung für etwas gekannt anverantwortlich machen,jeden­­falls aber hoffe ich,daß,wenn­ zur Wiederherstellung der Ordnung die bewaffnete Macht angewandt wird,deren von der Regierung mit In­­struktionen zu versehende Komm­­andanten so vorgehen werden,wie die Gesetze der Zivilisation es erfordern,damit im­ Kriege nicht mehr Schade verursacht werde,·c·ils·der Zweck,die Wiederherstellung des Friedens,eben unbedingt nöthig macht. Ferner hoffe ich,dass nach Unterdrückung des Aufstandes wweder durch Verhängung des Belagerungszustandes noch daza­ Suspension der Verfassung die konstitutionelle Freizeit in Dalmatien beeinträchtigt werden wird Was endlich die Erklärung des Ministers betrifft,daß bei der türkischen Regierung weder Schritte gethan wurden,noch­ wie er hofft—zhukunft gethan werden,um die Erlaubniß zum Ueber­­schreiten der türkischen Grenzen durch unsere Truppen zu erwirken,so fühle ich mich von dieser Erklärung vollkom­men befriedigt und ich habe darauf keine weitere Bem­erkung zu machen.(Beifall.) Das Haus nimmt die Antwort des Ministers zur Kenntniß. Es wird der Gesetzentwurf ü­ber die Abschaffu­ng der Leibesstrafe zum dritten Male gelesen,vom­ Hause definiiv angenom­­en und des­­sen Uebersendu­ng an die Magnatentafel angeordnet. Minister Sonting legt das Budget destran Wels-und Ackerbau-Ministeriums­·pro 1870 auf den Tisch des Hauses nieder. Es wird beschlossen,die Vorlage dem Finanzausschu­sse zuzuweisen und in Druck zu legen. · Das Wort ergreift nun·Finanzm­inister v.Lon1­oly,um die versprochenen Au­fklärungen in der Bankangekkgmerik zu gehenrz Er will nicht in die Details der Zettelbankfrage eingeben,da dies Sache der von im vorgeschlagenen Kommission sein werde;dennoch werde er dieser Frage nicht ganz­ aus dem­ Wege gehen können, wenn er auf die Bemerkungen Jótavs , ‚namentlich in Bezug auf die Geldfrisig antwortet, da die O­pposition die Zettelbankfrage als Maffe gegen die Regierung auswügen will. Zunächst ist die Stel­­lung der Regierung zur Bankfrage rar zu machen. 68 habe einen Moment gegeben, wo diese Frage­­ hätte geldst werden können und fal­len: das war damals, als die beiden Parlamente durch Deputationen mit­einander in Berührung traten. Allein damals habe er mit seinen Vorschlägen nit durchdringen können. Nachdem viefer augendlich ver­­säumt worden, fehlen ihm eine Lösung erst dann wieder möglich, wenn das Bankprivilegium abläuft oder wenn die Valutafrage geregelt wir, bi dahin hätte die Bank zur möglichsten Berücksichtigung der Interes­­sen unseres Handels und unserer Industrie veranlaßt, der Legislative aber die Freiheit der Aktion gewahrt werden müssen. Der Finanzminister geht nun auf die verschiedenen Stadien der Bankfrage ein. Zuerst sei diese Frage zwischen den beiden Ministerien ,s habe sich für die ungarische Regierung nicht um einen Bruch, sondern um eine möglichst befriedi­­gende Lösung der abschwebenden Fragen unter Wahrung der Selbststän­­digkeit Ungarns und des freien Verfügungsrechtes unserer Legislative gehandelt ; die pualistische Organisation des Finanzmejenz sollte nicht wie der gorbische Knoten zerhaut, sondern schonend durchgeführt wer­­den. Man habe sich somit im März 1867 dahin geeinigt, bis zur Re­­gelung der Rechteverhältnisse bezüglich der Nationalbent deren Wirksam­­keit nicht zu beirren und in den vielfältigen Fragen, namentlich in­ jener der Notenemission stets nur einverständlich vorzugehen, ohne der definitiven Entscheidung der Legislative vorzugreifen. Dieses Weberein­­kommen galt jedoch nur für das Webergangsjahr 1867. Das zu Anfang 1868 eingefegte konstitutionelle österreichische Demnisterium nahm sofort die Bankfrage wieder auf; es theilte dem ungarischen Ministerium die beabsichtigten Modifikationen der Banks­tatuten mit und verlangte im Namen der Bank: 1. Anerkennung des anfprivilegiums für Ungarn. 2. Theilnahme Ungarn? an der nach Ablauf­ des Privilegiums rückzahlbaren Schuld des Staates von 80 Millionen. 3. Bis dahin Verzinsung vieser Schuld mit App t. und 4. Theilnahme Ungarns an der der Bank bewilligten jährlichen Subvention von 1 Milion. Die, ungar. Regierung antwortete, das Privilegium habe für Ungarn seine restliche Güftigkeit, allein sie wolle die Noten der Bank bei allen ungar. Staatskassen annehmen und all hier den Zwangskurs anfechthalten, wenn die Bank ihren Geschäftstreis in Ungarn, namentlich auch hinsichtlich des Lombardgeschäftes, in einem unseren Handel entsprechenden Umfange erweitert, dort, wo es nöthig erscheint, in Ungarn Filialen errichtet und überhaupt den an ein sol­­ches Bankinstitut zu­ stellenden Ansprüchen genügt , in eine Diskusion über die Modifikation der Bankstatuten, als eine lediglich in die Kom­­petenz des Reichsrab­es fallende Angelegenheit ist die ungarische Negie­­rung ni­ch­t eingegangen. Die Nationalbank­ hat diesen an sie gestellten Anforderungen stets nag Möglichkeit zu entsprechen gesucht. Che das ungarische Mi­­nisterium ins Leben trat (gegen Ende 1866) war die Dotation für Wechselessompfe in Pet­z, Millionen, heute 23”, Millionen, die Filialen in Debreszin, Fiume, Hermannstadt, Kronstadt und Temesvár — inclusive der Pester vor 1867 mit 7 Millionen dotirt — haben heute 28", Millionen, es hat sich also der Estomptfredit­e allein nahezu vervierfacht und einschließig des Lombardgeschäftes be­­trägt die Dotation der ungar. Filialen heute über 34 Millionen, und h­­eben in den jüngsten Tagen eine Erhöhung um weitere 2 Millionen eingetreten, während die Hypothesarvorlehen der Bank in Ungarn ebenfalls 34 Millionen überschreiten. Der Minister glaubt somit, ohne Preisgebung des Nechtöstanppunktes für Ungarn sehr erhebliche Leistungen Seitens der Nationalbank erzielt zu haben. Redner wendet sich nun zu den Bemmerjungen Völai’s über die Geldfrisis: Jótai möge von seinem Partei-Standpunkte aus recht gethan haben, die Lage möglich wüh­er auszumalen, aber dem Kredite Ungarns habe er damit sicherlich seinen Dienst erwiesen. Hätte­­ Xófai die Frage studirt, so würden ihm drei Thatsachen klar geworden sein: 1. Daß Geldkrisen nur dort vorkommen, wo ein Bolt in Handel und Industrie bereit erhebliche Fortschritte gemacht hat. Besonders wenn sich dies rar vollzieht, das sei in Ungarn seit dem Eintritte der sonstitationellen Aeta geschehen und wir müssen mit deren Bors­theilen auch die Nachtheile über uns ergehen lassen; die gegenwärtige Krisis sei die erste, sie werke aber bei weiterer Entwicklung von Handel und Gewerbe nicht die lechte sein, ohne daß man darüber zu versei­­feln Ursache hätte. 2. Auf Geld­rifen, welche durch einen pröglichen bedeutenden materiellen Auffirmung herbeigeführt werden, tritt eine getvifte Apathie und Lethargie ein, dann folgt aber immer wieder ein neuerlicher Aufschwung, wie auf ven Herft der Winter, auf ven Winter aber wieder ein neuer Frühling. 3. Daß derlei Krisen, wenn sie ein­­mal in der Natur der Dinge liegen, doch Bettelbanken gesteigert und exit, wenn sie in natürlicher Abnahme sind, durch diese wieder gemil­­dert werden; in England habe zu Zeiten einer Krisis die Bank ihren Zinsfuß oft von 3 auf 10pGt. erhöht und dadurch die Lage no OR? gemacht. ‚Rebner widerlegt nun im Einzelnen die Behauptungen Zelar’s. Er weist nach, daß auch Wien, welches ja eine „selbstständige Zettel: bant , befike, ganz dieselben Krisen durchzumachen habe, wie Telt, was hier für wohl affrevitirte sichere Unternehmungen Geld zu normalen Zinsen zu haben, daß sogenannte Mühlenwechsel im Belaufe von mehreren Millionen bei der Peter Bankfiliale mit 5 pCt. begeben wurden und an andere gute Wechsel kaum mehr als 6 pCt. zahlen, daß also der Einsfuß troß der Krise hier wo Lange nicht so hoc sei, wie er in ähnlichen Zeitläuften dort ist, wo (mie z. B. in England) s selbstständige ettelbanken“ bestehen. Das komme eben daher, weil bei uns Papiergeld mit Zwangskurs­zirkulie, welches die Bank nicht jeden Augenblick gegen Gold und Silber einzumechseln verpflichtet ist, pabei sie sich wenigstens nicht ans noch nach dieser Richtung hin duch eine Erhöhung des Zinsfußes zu fhnsen braucht. Redner führt bei dieser Gelegenheit Das interessante Faktum an, daß in diesem Augenblicke bei den ungarischen Filialen der Nationalbant vier Millionen, die für den Wehselestompte bestimmt sind, unbewusßt liegen. Zugleich weit er im Detail nach, daß von den durch Yelai ange­­führten Ziffern beinahe seine einzige ric­htig­ isst; er bes leuchtet die Natur der schottischen Banken, sowie das Miefen und die Wirksamkeit der englisgen Banken überhaupt, und demonstrirt die Unti­tigkeit weffen, was Zótai hierüber vorgebracht hat. Er sei bereit — sagt er — sofort aug noch weiter auf den Gegenstand einzugehen, sobald Herr Jófai die Frage beantworten wolle, zuerst, in wel­­cher Baluta tiefer die von ihm gemünschte ungarische Bettelbank ihre Noten einlösen lassen wolle? Nun schildert Minister Lonyay in großen Zügen die Genesis der gegenwärtigen Lage, des riesigen materiellen Aufn­hmwunges Ungarns, des als Auswuchs fi varanheftenden Schwindels und der zwar in der naturgemäßen Entwickklung der Dinge gelegenen, aber durch diesen Schwindel jedenfalls gesteigerten und weit empfind­­licher gemachten Krisis. Die freiheitlichen Prinzipien, denen die Regierung auch in Be­­zug auf die materiellen Fragen huldigte,­ und das miedererwachende Vertrauen förderten die Unternehmungsluft, zwei gute Jahre und ein starrer Export braten wohl an 100 Millionen in’s Land. CS wur­­den — in dieser Morarchie etwas Unerhörtes ! — in beiden Theilen des Reiches Budget S votirt, die mit feinem Dissit abschlossen, das Kriegsbudget wurde erheblich reduzirt, das Bargeld vermehrte sich, der BZinsfuß ging herab, der Kredit wurde flotter. Auch das auswärtige Skapital stellte sich reichlich ein. Die indirekten Steuern warfen dies, wie jenseits der Leitha immer größere Erträgnisse ab. Die ersten Unterneh­­mungen wurden freudig begrüßt, ihre Aktien fanden hohes Rain. Das verleitete Viele, statt zu arbeiten und zu sparen, sich auf Börsenge­­schäfte zu verlegen, zu „gründen” und dem Agio nachzujagen. So begann der Schwindel und steigerte sich mit jedem Tage. Mit 100.000 fl. wirklichem Vermögen substribirte man Millionen, zahlte 1—2 Raten ein, verpfändete dann, um weiter einzahlen zu können, die Internatssceine. So ging das fort, so lange Kredit leicht zu haben. Mittlerweile waren an die Statuten der Nationalbank geändert wor­­den, damit das Ge­­ägniß höher steige und der Staat die Subvention von 1 Million nicht zu leisten brauche. Die Bank erweiterte nun ihren Geschäftskreis, sie unterstüßte willig von Unternehmungsgeist, aber auc­h den Schwindel. So entstanden solide, aber auch unsolide Unternehmungen, allein an die Gifteren sorgten mehr für hohe Dividenden als für einen selbstständigen Betriebsfond. Im Sommer beganm die erste Ernüchterung. fi an der äußerten Grenze ihres Bankknotenumlaufes angelangt und machte Halt. Sie erhob den Zinsfuß im Lombard auf 5499, andere Banken folgten nach, der Kredit wurde schwierig, die Kurse fanden, Depots wurden gesündigt, Zuschüsse verlangt, die Ernte war mittel­­mäßig, der Export stodte, neues Geld floß nicht zu und­­ die Krisis war fertig­­, 3%. Der Finanzminister wirft zum Schlufse noch einen Bli auf die wahrscheinliche weitere Gestaltung der Dinge. Er meint, die Kris werde bald vorübergehen, i relativ nicht groß und es befinde sich seine e­rste Firma unter den Ge­­fallenen, noch sein einziges bedeutenderes Anpurtrieruunternehmen sei gestürzt, die Tausende von Arbeitern, die Sofai bejammert, finden Arbeit und guten Lohn. Aus den Neiden der Grundbefiger lassen sich seine Klagen vernehmen, der Werth von Grund und Boden steigt, alte Schulden werden amortisirt, neue seltener Kontrahirt, bei der Boden­­kreditanstalt laufen verhältnißmäßig wenige Darlehensgesüche ein.­­Es it also für die Grundbefigende, aberbauende und für die Arbeiterklasse eine Kollis­ion fest nicht vorhanden. ‚Das Kapital werde sich nicht lange vertriehen, es werde nuß­­bringende Verwendung suchen. Einzelne, schlecht angelegte Unterneh­­mungen werden vielleicht in andere Hände übergehen aber sie werden fortbestehen. Die Einzelnen werden — durch eigenen oder fremden Schaden Hug gemacht — zu Arbeit und Sparsamkeit zurückehren. „Hüten wir und — so schließt der Minister — aus den natürlichen Konsequenzen unserer materiellen Entwicklung politisches Kapital schlagen zu wollen und aus diesem Anlasse Fragen heraufzubeschwören, deren uelögliche Lösung — selbst wenn sie durchführbar wäre — noch viel ernstere Krisen, ja geradezu den Ruin ganzer Klaffen nach fi ziehen müßte.” Die Zahl der vorgekommenen Fallimente sei­ aus Konstantinopel hier eingetroffene Kurier diese Konvention in sei­­nem Portefeuille mit nach Wien gebracht habe, nachdem Graf Bauit auf seiner Reise so gar nicht Gelegenheit zu erlediren. Wenn ein hiesiges Blatt über eine fand, heute­ willen will, man habe ich sogar der territorialen Intes grität zwischen Oesterreich-Ungarn und der Pforte verständigt, so geht er zu weit und jagt das als Thatsache, was ihm als frommer Wunsch vorschrieben mag, es [—ingt zum Mindesten dem Bocchesen-Aufstande den Anlak finden sollte, tialbefiß garantiren zu lassen und noch obendrein von a­lten, erwähnten Gensur der nehnenden BPrivat-Telegramme es für nothunwendig erachtet, sei in ee Bu bat die Gefeglichkeit es „Better Lioys“ nunmehr sein Abkommen gefunden. Vieleicht, daß die Regierung erfannt, mit ihren Maßnahmen schon etwas zu spät gekommen, oder daß die günstigere Gestaltung der Dinge in der Bocca sie hiezu bestimmte: die eine Version hat soviel Wahrscheinlichkeit, wie die andere, natür­­lich immer vorausgefest, dab jener Maßregel irgend ein bestimmter Gedanke zu Grunde lag. Ueber jenes Censurverfah­­rens, das, nebenbei bemerkt, mit großem Verständnis und mit vielem Takt gehandhabt wurde, fand angesichts beg Haren Mortlautes beg von beiden Neidsvertretungen genehmigten „internationalen Telegraphen­-Vertrags” vom 21. Juli 1868 kein Zwei­­fel obwalten. Derselbe besagt in seinem Artikel 20 und 21 ansprüch­lich : „Art. 20. Die hohen fontrahivenden fi das ht vor, die Beförderung jeder Privatdepesche zu verhindern, melde für die Sicherheit des Staates gefähr­­lich) erscheint oder gegen die Sittlichkeit verstößt die Landesgesethe, die öffentliche Ordnung oder m­it einzustellen, wobei ihr die Verpflichtung obliegt, behält fs ferner bag Medi vor, den internationalen Telegraphendienst, wenn er überhaupt oder nur auf gewissen Linien und für gewisse Arten von Korrespondenzen auf der der Übrigen fortrahirenden Regierungen Kenntniß zu geben,” jez Stanjevich , entsendete Kolonne, 8. November, sprengten das Fort "im März 1867 verhandelt worden. Die Bank sah sei, ist ebenso falsch, macht als von dem Range die weitere Meldung, dab gegenseitige Garantirung 7. November. Von der auf die Vorgänge in seiner Turkophilie augenscheinlich , doch etwas sehr un­wahrscheinlich. . ." „Art. 21. eve Regierung an Theile wer im erste, behalten jüngst einen Kurier hieher sich) feinen Territor der­­ Pforte! Denn daß eine Grob, und der Bedeutung Oesterreich-Ungarn, sie hievon sofort in sei fie unbestimmte OD Wien, 7. November. Bomn Infurrestions:Schauplage Lie­­gen heute keine neuen Nachrichten vor, nur von dem folgenden Vorfall hat per Telegraph an das Kriegsministerium Meldung gebracht. Im dorf Cosmacs, südlich von Budua, liegen 29 Mann unter Führung des Artillerie-Oberlieutenant März und des Lieutenants M­a 3­az ter von 27. Jägerbataillon. Die Gegend füdlich von Budua wurde bisher wenig von den A­ufständischen behelligt und da wagten es denn die beiden genannten Offiziere worgestern, einen Spaziergang im Freien außerhalb des Forts zu machen. Leider sollte ihnen dies Wagnik schlecht bekommen ; wenn plöglic brachen mehrere Insurgenten aus dem Hin­­terhalte hervor, erschoffen den Artillerie-Oberlieutenant und zwangen seinen Gefährten, ss zu ergeben. Daran knüpft sich nun noch das zweite Unglück, daß fest die Soldaten im Fort ganz ohne Füh­­rung sind. + Wien, 7. November. 3 angesichts der zahllosen Varianten, welche über den Charakter der vom Grafen Beust in Konstantinopel getroffenen Vereinbarungen mit der die Sournale laufen, nicht überflüssig, nochmal zu betonen, daß sich Graf Beust in Konstantinopel einfach dahin be­mühte, die Pforte zur strengeren Gerinnung ihrer gegen Oesterreichisch- Dalmatien zu gelegenen­ Grenzen zu bestimmen und für den eventuellen dal den österreichisch-ungarischen Truppen den Durchzug durch tür­­kisches Territorium zu sichern. Die Mittheilung, Militär-Konvention Oesterreich, daß Pforte durch mit: erscheint mir eine förmliche der Pforte abgesclosfen worden Tagesneuigkeiten. (Konzil) Wie „M. A.“ meldet, werden die ungarischen Bis­chöfe am 20. d. M. ihre Reise nach Rom antreten. Nur wenige blei­­ben zu Hause, die entweder ihres hohen Alters oder ihrer Gesundheit halber vom Bapst Dispenz erhielten. Danktragung. Doberst Bongray hat dem Vereine der PVester Musikfreunde, der bei Gelegenheit der Fahnenweihe das von Dr. Bard­ verfaßte Honvedlied vortrug, im­ Namen der Landwehr sei­­nen innigsten Dant für den Vortrag brieflich mit dem Bemerfen aus­­gedrüct, daß auch Ihre Majestät die Königin ihre allerhöchste Zufrie­­denheit mit dem Vortrag ausgedrückt. Die in Pest befindliche D­eputation­ der Temes­­värer Handelskammer hatte Gelegenheit, auch Herrn». Gorone ihre Aufwartung zu machen und ihm die Interessen unserer Industrie ans Herz zu legen. Allseits wurden der Deputation die besten Zu­­sicherungen ertheilt, da erfolgt die definitive Entscheidung erst über Vorlage einer zur Prüfung dieser Angelegenheit ermittieten Kommission. Die telegraphische Verbindung zmwifgen Bestand femesvár­­läßt in den lechten Tagen wieder einmal nichts zu wünschen übrig. Seit acht Tagen zum dritten Male, jam­­me­t mit vollem Rechte die „Zemetv. Ztg.”, wurde uns vorgestern eine um 1 Uhr Mittags in Pest aufgegebene Degeshe nach 10 Uhr Nachts zugestellt, so daß mir von derselben feinen Gebrauch mehr machen konnten. Die Linienstörungen auf dieser Strece scheinen sich in per­­manenz erklärt zu haben und es könnte wahrlich nicht schaden, wenn unsere Telegraphen-Direktion einmal nachforschen ließe, was dem Drahte da draußen zugestoßen ist. (Zum ersten Vertreter der Staatseisen­bahn: Gesellschaft für die ungarischen Linien) wurde an die Stelle des von diesem Posten zurückgetretenen Vicomte A. de Maistre Herr Karl v. Blazovics ernannt. (Der Name des Herrn Emerich Halaß), Hauptmitarbeiter des „Wester Lloyd“, wird mit versgiedenen neu zu gründenden journalistischen Unternehmungen in Verbindung gebracht. Wir können auf das Bestimmteste versichern, daß in dem Verhältnisse, in welchem Herr Emerich Halá­b seit nahezu 2 Jahren zum „Reiter Lloyd“ steht, keinerlei Veränderung eintreten und Herr Haláb seine für uns in so hohem Grade swiägenswerthe Kraft nach wie vor a­u­s­schließlich unserem Blatte zuwenden wird. (Der Neue Freie lovo") hat die Löbliche Gewohn­­heit, s­obald er mit Gründen nit mehr aufrommen kann, den Ur­­sprung unserer Artikel zu ver­dächtigen. So behauptet er, daß un­­sere beiden lebten Artikel über den Staatsrechnungsabschluß aus dem Preßbureau stammen. Darauf erklären wir, daß wir mit dem Preßs­bureau in seiner nie immer gearteten Verbindung stehen, daß in unserem Blatte noch niemals ein von dorther stammender Artikel erschien, daß also obige Behauptung des „Neuen Freien Lloyd“ eine Lüge it. Breßprozess Am 10. November Vormittags 9 Uhr kommt der vom öffentlichen Ankläger gegen den verantwortlicen Re­­dakteur der „Arany Zrombita", Arpád Gafji anhängig gemachte Preßprozeß vor dem Geldmornengerichte zur Verhandlung. (Eine ergiebige Razzia.) In Ausführung der Maß­­nahmen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit hat die Soseph: und Franzstädter Stadthauptmannschaft in der verflossenen Nacht durch zahlreiche Patrouillen die Ertravillangründe der Zoseph: und Franz: ftadt durchstreifen lassen, ‚wobei an bevenslihhen Orten, in Strohtrie ften u. s. w. 113 unterstandslose Individuen aufgegriffen wurden ; 50 derselben sind der Ober-Stadthauptmannschaft­­ zur weiteren Verfü­­gung, 6 dem Rochusspital und 2 der Theresienstädter Stadthaupt­­mannschaft übergeben worden, während die übrigen noch in Untersu­­chung sind. Bei dem Rapporte der Ober-Stadthauptmannschaft erschiei­nen heute 150 Individuen und sind somit die Sicherheitsorgane mit dem Aufräumen des gefährlichen Gefindels vollauf beschäftigt. (Grober Erzep.) Geitern Nachmittags 3 Uhr hat im Cafe Privorkky ein flandalöser Auftritt stattgefunden, der mit einem groben Grieffe endete. In dem genannten Kaffeehaufe trafen sich nämlich ein hiesiger Geldwechler und der Eigenthümer eines hiesigen Journals, wobei es bezüglich einer an die Rodreffe des Geldwechlers gerichteten verlegenden Aufforderung zu Erörterungen kam, die immer stürmischer wurden und schließlich zu einer schweren Verlegung des Journaleigen­­thümers führten. Die Gäste des Kaffeehauses und das Straßenpubli­­kum liefen in Folge dieses skandalösen Vorfalles maffenhaft zusammen, der Journaleigenthümer aber wurde, vom Blute triefend, in einem Fialer nach seiner Wohnung gebracht, der Vorfall aber dem Kriminal­­gerichte behufs Amtshandlung angezeigt. Selbstverständlich bildete der Auftritt gestern und heute das Stadtgespräch. (Ein Attentat) Gestern Nachmittags bat der Finanz­­wächter Koloman Sztenkocz sein Gewehr auf den ihm vorgefege­nen Kontrolor abgefeuert, ohne daß dieser glücklicherweise von der Kugel getroffen wurde. Der Attentäter ist dem Kriminalgerichte über­­geben worden. Weggelegtes Kind) in dem Stiegenhaufe des ersten Stommwertes im Gouard Dapid’schen Haufe in der Stationsgasse Nr. 4 wurde gestern ein etwa 6 Moden altes Kind unweiblicen Geschlechtes gefunden. Die Behörde übergab den Findling dem Rodhusspital zur Pflege. (Gefundene Reihe) Heute dräh wurde in einem Graben nacht der Dettl’schen Eisenfabrik der Leichnam eines unbekannten, dem Arbeiterstande, angehörigen Mannes gefunden, der muthmaßlich im betrunf­enen Zustande in den Graben fiel und dort verfdieb. (Simultanschule.) In Böfing wurde, aller absichtlich in den Weg gelegten Hindernisse ungeachtet, am 3.d.M. eine Simul­­tanschule eröffnet. (Der November) macht allen Berichten aus der Proz­vinz zufolge bis jest seinem übeln Rufe alle Ehre, denn die Witter­ung könnte nicht abscheulicher sein. Negen, Kälte und Wind, schreibt rs Air Bee er u ző

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