Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1869 (Jahrgang 16, nr. 275-298)

1869-12-03 / nr. 277

Ekiisskij sixz.-——.Jz«kck.277.’ s- --" freitag. 3. Dezember. - Originume petchen des perler Blond. Triest,3.Dezember.Se.Majestät der Kaiser-König ist heute um 7 Uhr wohlbehalten hier eingetroffen­ und wurde von den Spitzen der Behörden empfangen.Das zahlreiche ver­­ammelte Publikum bereitete Sr.Majestät einen herzlichen Empfang. 3. Dezember. entgegenreisen. Wien, 3. Dezember. Schafter beanspruche­n (Original-Zelegr.) Fürst Metternich wurde heute Vormittag aus Paris hier er­­wartet und dürfte Sr. Majestät erkrankten Fürsten Gottscharoff erregen. Wien, fr. Presse" aus Konstantinopel berichtet, der B Vertragsmächte in dem türkisch stört. Aenderungen im Kabinette verbreitet. Metersburg, 2. Dezember. (Original-Telegr.) Der Statthalter des Kaukasus, Großfürst Michael, ist heute hier eingetroffen, ebenso Fürst Smeretynski - Meientampf und Generaladjutant Greig von ihrer Wiener Reife. Marschall­ zum Jahresrapport Eröffnungsbörse.) Krevitaktien ungar. Svebitaltien —.—, Lombarden 250.50, Anglo-Austrian 1860er —.—, Franco —.—, 1864er —.—, Zrammay —.—, z­ien, m (Borbörse.) Krebitaltien 252.50, Fur­poleon d’or 9.97, Mordbahn —.—, Ung. Kreditaltien —.—, Graatök ——, Anglos Hungarin —.—, Lombarden 25050, Anglo-Austrian 260.—, 1860er 95.70, Franco —.—, 1864er 117.20, Zrammay 132.50, Galizier —.—, Baubent —.—, Wiener Bant ——, Theibbahn —, Diskontbant ——, Barbubig ——, Boltschant —.—, dlau Frankfurt, 2. Dezember. (Abend-Societät.) Kredit­aktien 239.—, Staatsbahn 362.—, Lombarden 238.50, Galizier 233.50, Böhmische —, 1864er Lore —. Günstig. « Paris,2.Dezember.(Schlußbörse.)Z«7,Rente 72.17, »Ob«-»Rente102.­—,Italienische Rente 5440,Staatsbahn776,Crede-i Mobilier210.—,Lomb­ards505,0est.perTa9322,0est.·auf Zep. --·,Cons01592sl«Ungar-Anleihe—.-—,Amerikaner961­2,Unser Ostbahn—.Lehrfest. · Triest,2.Dezember.Banater MaIH116pfd.4«.25,Banater rumänischer4——4­ 10 vnoVzwoSconto.Weizenrumänischern7pr. fl.7perZMonat.Vanater116—114pfd.pee Februar-Wtarzfl.6.92 Gekstes4pfo.fl.4.10. Norschach, 2. Dezember. (Getreidemarkt.) Markt: ke mittelmäßig, Geschäft frau. Prima ungar. Weizen 287­.—29. ag 56. Hanburg, 2. Dezember. (Getreidemarkt) Weizen fest, Roggen ruhig, Weizen per­ Dezember 108 °, per Jänner 108 °­, per April-Mai 110 °,. Roggen per Dezember, 76, per Jänner 76, per April-Mai 78. Del felt, loco per Dezember 25”7,, per ai 257, Spiritus feit, leblos, Ioco per Dezember 19 °/,, per Frühjahr 19 °/,, per Herbst 20. Hafer —. Berlin,2.Dezem­ber.(Getreidema­rkt.)«Weizen per­ De­­zember56«X«,perApril-Mai59,­perMai-Jun1Optimqu perDezember439-«,perApril-Atat437-,perMat-Juni4412, perJuli42-Hafer perDezember24«J.,perApril-Ma12511-«,per« Mai-Jun125"-«.Gerste—.Qel per Dezember 12115,perApril-Near Ell-per Mai-Juni12s1,«.Spiritus per Dezemberå14IOX2«-vecApril- Ma114’,-,persulis AugustlöaxspSchon- PMECLDezemben(Meyrmartt.)Mehrversdezember 55.25,4 ersten Monate vom Dezember 55.50,März-April«56.25. Spiritus per Dezember 57.50, in den ersten 4 Monaten 58.28, in den 4 Sommer:Monaten ——. Der per laufenden Blonat 95.50, in den ersten 4 Monaten —, in den 4 Sommer-Monaten 97. — Bom Telegraphen-Korrespondenz:Bureau geht uns folgende Spei­t zu: Wegen Linienstörung heute noch kein Börsenbericht ein­­gelangt. = An den Herrn Finanzminister wie an den N­eichttag fielen wir das dringende Ersuchen, die Angelegenheit des Zeitungs­­stempels ohne weitere Verschleppung zur Entscheidung bringen zu wollen. Wenn — wie wir hoffen — der Stempel abgeschafft wird, muß jedes Blatt sich entschließen, entweder den Pränumerationspreis herabzuseßen oder für den bisherigen Preis den Abonnenten mehr zu bieten. Darüber müssen aber — da die P­ränumerationseinladungen Mitte Dezember verfleicht werden — sowohl mir, wie alle unsere Kollegen innerhalb der allernächsten Tage schlüssig werden, und so bitten wir denn, wenn man überhaupt für die P­resse etwas thun will, es u­n­­verzüglich zu thun. Wir können nicht warten. Soeben hören wir, daß der Herr Finanzminister gestern Abends in der Sigung des Finanzausschusses erschien und die versprochenen Aufklärungen in Betreff des Ausfalles gab, welchen die Staatskassa duch die Abschaffung des Zeitungsstempels erleiden würde. Mit Be­­rücksichtigung auf das voraussichtliche größere Defizit im Allgemeinen soll er den Vorschlag gemacht haben, je­wohl in Betreff der Inserat­­steuer als an wegen der Erhöhung der Gebührenstrafen gefeßliche Verfügungen zu treffen, zu welchen in der geforderten Ausdehnung der Finanzausschuß wenig Luft gezeigt haben sol; inveilen sol derselbe — um die Annahme der Abschaffung des Rettungsstempels zu sichern — nicht abgeneigt sein, die bisherige Inseratsteuer in der Art umzuändern, 906 nach dem Umfang der zu Inseraten bestimmten Seite des Zeitungs­­bogens nach jedem mit Inseraten gefüllten Raum eines Dualeratzolles von einer Zeitung, welche in weniger als "1000 EGrempla­ren erscheint 6 Kreuzer, bis 2000 Exemplare 8 Kreuzer, darüber 10 Kreuzer gezahlt,werden sollen (Gegen diese Modalität müssen wir und auf das 3 Entschiedenste verwahren;das hießen wir werden das im nächsten Morgenblatte aus­fühbrich begründen — die großen Blätter ge­radezu zugrunderichten; und wenn die Aufhe­bung des Zeitungsstempels an eine solche Ren­derung der Inferatensteuer geknüpft wird, so bitten wir dringendst unt Belastung des Zeitungss­stempels. D. Neod.), an die Strafe, aber nur bei Vernachlässigung der Mechtelstempel, verschärft werden dürfte. Wie wir vernehmen, sollen die weiteren Verhandlungen hierüber und dann auch über den Obersten Rechnungshof heute Abends fortgefegt werden. — Der Zentralausschuß in Betreff des „Hemwerbegefeges“ hatte vorgestern seine erste Sigung, die zweite findet heute Abends 5 Uhr statt. Aus dem N­eicidtage. Präfiont Somffich eröffnet die heutige Sikung des Abs­geordnetenhaused nach 10 Uhr. Auf den Ministerfauteuils : Kenyay, Gorove, Bedekowics. Das Protofoll der jüngsten GSibung wird authentizirt. Der Präfident meldet folgende Einläufe an: Ludwig C3ErY hat sein Mahlmandat eingereicht ; dasselbe wird dem ständigen BVerifitations­­ausschuß zuge­wiesen ; der öffentliche Ankläger in Broßangelegenheiten Johann Szabó bittet um die Erlaubnis, gegen den Abg. Alexander No­man einen neuen Preprozeß anstrengen zu dürfen; das Gfuc wird dem Immunitätsausschusse zuge­wiesen ; die Stadt Preßburg unterstüßt das Gesuch des Unger Komitates um Einfügung des Steuer­­wesens in den Nahmen der Jurispiktionsautonomie; das Raaber Komitat bittet um die schleunige Eindämmung, des bei Ásvány vor­­beifließenden Donauarmes, melcher 12 Orrtschaften wegzureißen droht ; der Ort Szegvár bittet um möglichst baldige Aufhebung der Rega­­lien ; die Stadt Körmenéd bittet um, Errichtung eines Gerichtshofes daselbst. Die Gesuche werden der Petitionskommillion zuge­wiesen. K­oloman Tóth: Er habe vor einiger Zeit einen Gefegent­­wurf über die Aufhebung des Zeitungsstempels eingebracht; da nun das neue Abonnement vor der Thüre stehe und im Falle der An­­nahme seines Gefeentwurfs bedeutende Renderungen im Pränumera­­tionge Beträge eintreten müssen, so bitte er, das Haus möge den Finanz­­ausschuß anmeisen, no in der morgigen Situng über den Gelegent­­wurf von Bericht vorzulegen. (Allgemeiner Beifall.) Julius Kaucz: As Mitglied des Finanzausschufes müsse er erklären, daß dieser in täglichen, vb­erstündigen Sigungen an der Erle­digung der ihm zugewiesenen Gegenstände arbeite und wegen des Budgets, Kriegentwürfe über Steuern u.­­. w. bis jebt Toth’s Gefeh­­entwurf noch nicht erledigen konnte; indessen sei die prinzipielle Ent­­scheidung auch hierüber schon getroffen. . Die redaktionellen Arbeiten werden noch heute ausgeführt und morgen schon werde der Finanze­ausschuß in der Lage sein, dem Hause Bericht zu erstatten. (Beifall.) Präsident: Der ganze Geiäßentwurf bestehe blos aus einem einzigen wesentligen Paragraphen, er bitte daber, das Haus möge denselben gleich auf die Tagesordnung gehen. Nachdem der Fi­­nanzausschuß seinen Berich daüber erstattet. In Anbetracht, daß die Pränumerationszeit vor der Thüre stehe, könne man dieses einemal davon abgehen, den Gefegentwurf und den Bericht exit zuvor in Druc­e legen. ,« Ignatz Ghyczy fürchtet-es könne hie durch ein schätzliches Präzedens geschaffen werden,man dürfe von der Vorschrift derVau«s­­ordnung kein einziges Mal abweichen und er bestehe darauf,dass.die­­ser Gesetzentwurf wie jeder andere sammt dem Bericht des Finanz­­ausschusses in Druck gelegt und erst dann auf die Tagesordnung ge­­setzt werde.(Beifall von der Rechten.) Koloman Ghyczy fügt hinzu,daß der Gesetzentwurf nungsgemäß auch an die Sektionen gewiesen werden«mit Isse­ Stimme von der Lenkent,um dann wird er im Mai doch digt sein!) Der Präsident der fünften Gerichtskommission Gf.Johann Bethlen beachtet,waß diese Kommission den Abgeordneten des­ Altö-Dabaser Wahlbezirkes Balthasar haläß verifezirt habe.(Ejen von der Linken.) «« Der­ Referent des Eisenbahnausschusses Alexander MaIlatlz berichtet über die Vorlage des Kommunikationsministers in Betreff der Abänderung des§.5 der Konzessionsurkunde der ungarischen«Ost­­bahn,welcher Paragraph von den Steiguskgen handelt.DISTer­­bahnausschuß empfiehlt die Vorlage zur Annahme.Der Bericht wird in Druck gelegt.­­ « Finanzminister Lonyay überreicht das SuInmartuZn»des 1870er-Budgets,die Liste der Staatspensionäre und den Ausweis über das extraordinäre Erfordernis mid die Bedeckung pro 1870.Sie wer­­den dem Finanzausschusse überwiesen und an die Abgeordneten vertheilt. Handelsminister Go­ro­ne überreicht in seinem Namen und in dem des Kommunikationsminister, einen Gejegentwurf über die nachträgliche Anweisung der im Budget nicht enthaltenen Kosten für die ungarische Marinedirektion pro 1869 , sowie in seinem Namen einen­­ Sefegentwurf, welcher ihn ermäßigt, den Ausfall der Bostein­­nahmen im Jahre 1869 aus dem Weberschuffe der anderen Titel seines Budgets zu erbeen. Die Gelegentwürfe werden dem Finanzausschusse zugeswhessen und in Druck gelegt­­es Präsident:Herr Csiky hat vor««einiger Zeit an de1­ Unterrichtsminister eine Interpellation in Betrefs des Vorgehens der Regierung gegen die Erlauer Simultanschulen und die dortige Stadt­­gemeinde gerichtet,und als der Minister die Interpellation beantwor­­tete,konnte Herr Csiky seine Bemerkungen nicht machen Dem da­­maligen Beschlusse des Hauses entsprechend,ertheilerch­errn Csiky jetzt das Wort,seine Bemerkungen auf die Interpellation zu äußern. Alexander CDsky behauptet,der Präsident befindet sichierrs­thum;nicht seinesxinerkunig auf die Interpellation,sondern der Ge­­genstand selbst sei zur Diskussion auf die Tagesordn­ung gesetzt.Er be­­ruft sich auf das Protokoll und Diarium der betreffenden Sitzung.Die­­selben werden verlesen und es geht daraus hervor,daß der Beschluß so gefaßt wurde,wie denselben der Präsident interpretirt. „Der Präsident fragt, ob das Haus die Antwort des Mi­­nisters zur Kenntniß nehme oder nicht? Das Haus nimmt die Ant­­wort mit großer Majorität zur Kenntniß,­ worauf die Angelegenheit erledigt ist. Der Präsident fordert das Haus auf, in der morgigen Sigung die Wahl der in Folge der Annahme des Yuftb’schen Antra­­ges nöthig gewordenen Giebener Kommission vorzunehmen. Das Haus ist damit einverstanden. Dan übergeht zur Tagesordnung. Auf dieser stehen die Ges­­egentwürfe, welche sich auf die Verlängerung der Gültigkeit der por­­jährigen Gefege über die Haus-, Erwerb-, Cinfommen­, Zuder, Wein- und Fleischverzehrungssteuer und das Taleatmonopol beziehen. A Wien, 2. Dezember. Das türkische "Ultimatum" an Bayyten, mit welchem in der legten Zeit, nicht immer zu blog politi­­schen Sweden, so viel Humbug getrieben­ worden, hat sich bereits voll­­ständig aufgeklärt. Die Pforte milligt ein, den Nachsschlägen der ihr befreundeten Mächte sich fügend, ven Konflikt mit dem Vizekönig nicht — Wwenigstenő nicht sofort — auf die Spike des Schwertes zu stellen, sondern, nachdem sie das nach Anhalt der früheren Fermans bestehende Rechtsverhältniß Europa gegenüber nochmals zusammengefaßt, zunächst die Ansicht Europa’s zu hören und — ohne Zweifel — dieser Ansicht gebührende Rechnung zu tragen. Zu diesem Zwece aber ist sie in der Lage, vor allen Dingen eine bestimmte und unzweideutige Erklärung des Vizekönigs erlangen zu müssen. Der Bizetőnig hat sich bei Vor­­aussegungen, der Vorbehalte, der Erwartungen, und aller sonstigen Berklaufüh­rungen, mit welchen er seine bisherigen Radäußerungen ausgestattet, zu begeben , er hat sich einfach zu äußern, ob er die von der Pforte erhobenen Forderungen zu erfüllen bereit sei oder nicht, und diese Äeußerung zu provociren, ist fest ein Kommissär des Großherrn abgegangen. © Wien, 2. Dezember. Die soeben von den Feierlichkeiten am Suezkanal nach Konstantinopel zurückgekührten Diploma­­ten waren nicht wenig überrascht, sich dem fait accompli gegenüber zu befinden, daß die Pforte bereits ihren „ferman decisiv” (mie ich denselben im Anschluffe an den vom Gin. Beust vorgeschlagenen, aber nicht accep­­tirten „ferman explicatif" nennen möche,) nach Cairo erpedirt hatte. Der Konflikt mit dem Khedive war hiedurch in ein sehr akute Stadium getreten und wurde dies noch mehr, als die Pforte von Vorstellungen des französischen Botschafters Bourree die Behauptung entgegenfebte, der Konflikt mit Ägypten sei eine rein innere Angelegenheit der Tür­­kei und könne sich dieselbe demgemäß eine Einsprache gegen ihr Borz gehen in dieser Frage nur bis zu einer gewissen Grenze gefallen lassen. Dies sol, wie heute telegraphisch aus Konstantinopel gemeldet wird, dem französischen Botschafter die gewünschte Gelegenheit geboten hat­ben, mit seinem Texten Trümpfe herauszurüden und Nali Basha ge­­genüber ganz entschieden zu bestreiten, daß der Konflikt mit Egypten eine rein interne Angelegenheit der Türkei sei. Herr Bourrée­ berief ihn und dies mit Recht, auf die zwischen Egypten und der Pforte be­­stehenden Traktate, welche theils unter der Mitwirkung der europäis­­chen Großmächte abgeschlossen worden waren, wie jene aus dem 9. 1842, theils von europäischen Mächten offiziell notifizirt wurden, wie die aus den Jahren 1866/67, wodurch dieselben internationalen Cha­­rakter erhielten. Wie wir sehen, hat die diplomatische Intervention bereits Fleisch und Blut angenommen und ist angesichts derselben nicht zu besorgen, daß der Konflikt eine gewaltsame Lösung findet, zumal die Haltung der Großmächte eine nichts weniger als ermitternde für die Pforte ist. Was Oesterreich-Ungarn betrifft, so ist zwar zu zweifeln, daß Baron Prokesh,Often für seine Bersen die der Pforte etwas unbequeme Po­­litik und Anschauung des französischen Botschafters theilt, doch steht andererseits kaum in Frage, daß die M­einungen des Grafen Beust auch in diesem Falle ein Zusammengehen Oesterreich-Ungarns mit Frankreich zum Inhalte haben. In festerer Richtung ist nichts Posi­­tives bekannt, dob kann man nach der vom Grafen Beust in allen seinen Kundgebungen wiederholt betonten Solidarität der österreichisch­­ungarischen mit den französischen Interessen im Oriente hierauf mit Sicherheit schließen. Reservirter hält es England; es spart zwar nur mit feinen Vorstellungen, gibt ihnen aber auch seinen besonderen Nachpruch. Er weiß nur zu gut, daß es zu seinem kriegerischen Zu­­sammenstoße kommt und kann es gut geschehen lassen, hat die drohende Haltung der Pforte dem Khevdive und mit ihm dem neuge­­badenen „egyptischen Staate” etwas von ihrem Prestige nimmt. Rußland verhält ss total passiv ;­es kann in jedem Falle nur gewinnen, ob nun die Pforte nachgibt, womit der erste Schritt zur Ablösung Egyptens geschehen­ ist, oder ob sie mit ihren Drohungen gegen Egypten Ernst macht; denn wann ist die orientalische Frage in Fluß und Rußland wünscht ja nichts sehnlicher. 2. Dezember. Hiorencourt, von den Führern der 1 Uhr nach beendeter V­olfsversammlung beim Zobel dem aus der Subener Straf­­anstalt entlassenen Chefredakteur des „Vaterland“, Weltpriester deren Anhang in Fünfhaus eine Ovation vorgebracht, weil v. Partei und er für ihre Sache kämpfte Der anwesende Florencourt scht­ieg auf die Lobsprüche des Moses Leidesdorfer. »­­——ad—Wien,1.Dezember.Heute wurde am akademischen Gymnasium das bisher seit den 50er Jahren­ übliche Gebet vor und nach der Schule eingestellt im Festsaale derselben An­­stalt,zugleich der Hauskapelle,hält Kaevogt seine Vorträge über die Urgeschichte der Menschen.Hierüber,daß am selben Orte der Bor­­kämpfer der aus den Banden des Glaubens erlösten Wissenschaft seine Lehre verkündet und inzwischen an den Sonntagerr die Gymnasial- Jugend ihren Gottesdienst hält,geriethen,wie begreiflich,die hiesigen kle­­rikalen Blätter in Harnisch und hob dies ganz besonders der die Sache der­ Kirche energisch und mit vielem Geschick vertretende»Volksfreund« hervor­;ergriff die,,Inkonsequenz««in einschneidender Weise an.Die re Antwort ist die — Einstellung des­­ Gebetes ! Was nun weiter ? [1 ]Wien, 2. December. Auf unserer Universität oder viel­­mehr im Schoße des akademischen Lesevereins herrscht seit einigen Zagen eine Animosität zwischen deutschen und magyarischen Studenten, bei welcher — ich als Deutscher,sage dies ganz offen — das Unrecht auf jener Seite it, welche am meisten schreit, und diesmal ist es die deutiche. Da­ss­e ein hiesiges Journal gefunden, das an den Un­­garn ihr Net gewahrt hätte, so­­cheint es mir Pflicht der Reiter Blätter, diesen Vorgängen, wenn sie aug an sich kleinlich und unbe­­deutend sein mögen, einige Aufmerksamkeit zu scheiken. Die Sache wird mir von völlig unparteiischer Seite folgendermaßen dargestellt : Der alademische Leseverein wird demnächst die Wahl seiner Funktio­­näre vornehmen. Die Agita­ton ist recht lebhaft und am rührigsten geberbet sich­her „Wiener Club”, in dessen Hauptabsicht unverkennbar dahin geht, die Hälfte seiner Mitglieder in die Vertretung des Refes vereint zu bringen. Durch einen Geniestreik glaubte er am leich­testen an’s Bier zu gelangen. Er stellte die Erd­udichrung des mag­yarischen Elementes aus dem Vereine als Hauptpunkt seines Programm’ auf. „Die Magyaren werden wir hinauswerfen“ rief einer der Helden d3 „Wiener Club’3” hochpathetisch in einer Ver­­sammlung aus. Ein anderer deflamirte mit Emphase: „Zwei ungar­iische Blätter sind für unseren Vereine zu viel, eines wäre auch ge­­nug“. Nebenbei bemerkt ist ein gutes Drittheil der Mitglieder Ungarn, und man findet, daß zwei ungariiche Blätter („Naple und ,Hon") für dieselben zu viel sind. Der gute Takt der Majorität unserer Stu­­denten, die das Unrecht solcher Angriffe ernannten, leitete sie in das gegnerische Lager und sie erklärten sich offen und insgeheim gegen den „Wiener Club“, die ungarischen Studenten selbst benahmen sich sehr reserbirt und erklärten, daß­ sie troß ihrer imponirenden Anzahl seine Sonderstellung im Vereine fordern und seine besonderen Ansprüche an den Verein stellen, daß sie festeren vielmehr immer als einen internationalen akademischen Verein ansehen. Als sich nun die Wiener Klubisten von allem Anhange entblößt sahen, gebeideten sich seine Mitglieder als Retter des Deutschthume, das sie plößlich al bedroht und­ gefährdet ausgaben und riefen sämmtliche Burschenschaften,, „in denen noch der deutsche Geist lebe”, eiligst zu Hilfe. Die Burschen­­schafter, die immer viel Courage bei leeren Taschen haben, gehorchten dem Rufe, und traten — 300 an der Zahl — dem Vereine als Mit­­glieder bei. Durch diesen starren Succurs glauben die Clubisten die Majorität bei der Wahl für sich erlangen zu können. Da mit dem Eintritte auch gewisse Geldverpflichtungen verbunden sind und die Burschenschafter, wie schon erwähnt, mehr Courage als Geld besißen, so müßte es der Vereinspräses Herr P­roffinagg, selbst ein Stubist, übernehmen, für den statutarischen Beitrag der Burschenfafter z­u bürgen. Er wurde dabei von dem P Vorstandsmitglie­de Herrn­ Wolf Eppinger, der — obwohl selbst, wie schon der Name zeigt, dein Christgermane­n auch alle Juden vom Groboden vertilgen möchte, lebhaft­­ unterstüßt. Der Wiener Klub hat dur die Berufung der verschiedenen Bur­­schentorps gezeigt, daß ihm an dem Deutschthum und überhaupt an den Unterefen des Vereines nicht­ gelegen sei, sondern, daß er nur die große Anzahl seiner Kandidaten im Ausschsse dorb­legen will, denn es ist bekannt, daß die Burschen ihren Vereinsbeitrag nie oder nicht regelmäßig einzahlen, nicht lange im Vereine bleiben und während ihres Bleibens ewige Reibungen, Zäntereien hervorrufen. „Wenn so viele Burshen in die Lesehalle kommen werden, so wird es für jedes­­ Vereinsm­itglied Pflicht sein, fechten zu lernen, wenn es sich nicht die ärgsten Injulten gefallen lassen sol,” sagte nicht ganz mit Unrecht ein Student, der auch dem Bereine angehört. Daher haben die feinen Korps angehörigen Mitglieder des Lesevereines, die ven universellen Charakter des Vereines gewahrt wissen wollen, eine eigene Kardiodatenliste aufgestellt, und als man an sie das kamische Ansuhen stellte, sich von Besschlüssen des Wiener Klubs, vie Allen, außer von Burschen, ein Geheimniß sind, zu fügen und nach der von dem ges­nannten Klub aufgestellten Kandidatenliste zu wählen, sich offen diesem Ansinnenmwiderlegt. Ii den Manyaren aber liegt es, die Anschläge jener Coterie zu­nichte zu machen, indem sie mit den Unabhängigen, d. i. mit Jensn, die den universellen Charakter des Vereins wahren wollen, stimmen und so ihren­ Kandidaten zum Siege verhelfen, denn so werden sie ihre Unteressen am besten wahren (Die jungen Herren sollten lieber trachten, etwas Ordentlichs zu lernen, statt solche Alotria zu treiben. D. Red.) Wien, Maris, E8 sind 2. Dezember. Galizier —.—. Felt. Ein Telegramm hier neuerdings Gerüchte 3. Dezember. Napoleon d’or 9,97, gleichfalls bis zuz 3. Dezember. Der General Ygnatieff soll den der „Neuen der französische Rot auf. Grund der Verträge die Intervention Statthalter Graf Berg wird erwartet. Wien, 253.—, Staatsbahn —, Anglo: Hungarian —, 262.50,­­ egyptischen Konflikte. Die Nähe wurde nirgends ger von bevorstehenden Nordbahn —, ·«« z ord­­(Eine exle: —ki. Wien, Heute Nachts sozialsvemokratischen wurde Dr. Von Sünde zu Sünde. Moman von Mar von Schlägel. Erster Theil: In der Provinz (19. Fortseßung.) Zehntes Kapitel. Die erste Entdeckung. 63 war am Morgen. Ein ziemlich heiterer Tag war auf die trübe Nacht gefolgt. 63 war schon ziemlich spät, aber die Vorhänge­­ des Bernstein’schen Schlafzimmers waren noch fest zugezogen. Nur an einen Vorhange war eine Falte Losgegangen, er schloß daher nicht ganz und ließ einen schmalen Lichtstreifen herein, welcher wie ein sil­­berner Pfad für die Shügennen Geister des Schlafes den Fußboden entlang nach dem Bette Frau Bernstein 8 führte. Dort nahm er eine dunklere Färbung an durch die Nußbaumpolitur der Bettlade, an der er emporstieg, aber hell und glänzend ward er wieder auf dem schnee­­weißen Bette, unter dem die schönen Glieder der Frau Bernstein nun Tethargish ausgestrebt lagen, nachdem sie die ganze Naht unter den wilden Schlägen des Herzens, unter dem tollen Wettlauf des Blutes, dem selbstmörderi­schen Kampf aller Nerven seine Ruhe gefunden hatten. Ueber die Dede wandelte der Lichtstrahl weiter über ein Nachtkleid, wel­­ches von den wilden Bewegungen der Nacht aufgegangen und halb von der Schulter herabgefunden war, über den schlanten Hals, wo noch jeßt die zum Zerspringen gefüllten Adern sichtbar klopften, nach einem Antlis, so bleib und matt, daß der lite Strahl sich scheute, voll und ganz darauf auszuruhen und nur leise flimmernd darüber hinmeg­ buschte, um sich in den wire auf Hals und Kiffen ruhenden Loden zu vergraben. In diese Haare verkroch er sich denn auch zu­tiefst, aber der lichtgeborne konnte sich nicht verbergen, denn die Haare leuchteten von innen heraus wie lauteres Col. Sept öffnete sich Seife und vorsichtig die Thüre des Schlafzim­­mers, der Strahl Füßte Anna rasch auf die zarten, durchsichtigen Augen­­lieder und nahm ihr ein unhörbares Wort von den sich leise bewegen­­den Lippen, das Wort hieß „Leopolo.” Dann zog er sich sehen zurück vor dem grauen, alltäglichen Lichte, das nun voll aus der Nebenstube hereindrang. In dieser weniger poetischen Beleuchtung sehen wir, daß Frau Bernstein sehr angegriffene Züge hat, und daß es ihr heute wohl sc­­wer werden wird, den Ladenreichthum zu bändigen, der die Freiheit einer Naht zu den bizarrsten labyrinthischen Verschlingungen bewust hat. Auch Herr Bernstein dachte wohl an das Alles an, als er so vor ihrem Bette stand und sie betrachtete. Aus dem Lächeln, welches über das Gesicht des Musikers schimmert, sollte man annehmen, daß er sich über die Schönheit seiner Frau freue. Und er freut sich an darüber. Und doch wieder nicht so ganz. Das Lächeln, wenn es noch so glüclich­st im Anfang, endigt stets im einem schmerzlichen Zug- Herr Bernstein kann sich keine Nechenschaft darüber geben, aber er ist auch immer zugleich traurig, wenn er seine Frau so iden sieht. Und wenn er dieser Stimmung nachgibt, drüht ihm dann der Gedanke fast das Herz ab, daß sie zu Schön sei für ihn — für einen Mann, den man nicht adgten kann. Auch heute müssen es wieder ähnliche Gedanken sein, welche Heren Bernstein beschäftigen, denn wie sich seine Frau jekt bewegt, und ein blendend weißer Arm sich aus der Dede LYoslöst und selbst in diesem Zustande halben Todes sich mit unnachahmlicher Grazie auf die Bettrede legt, als wolle er seine edle künstlerische Form bewundern lassen, da bewedt er das Gesicht mit beiden Händen, als sei es ein frecher Diebstahl an dem Eigenthum eines Andern, daß er seine Frau im Schlaf belausche. Und in der That flüstern ihre Lippen wieder unhörbar den Kamen. Leopold.” Anna! ruft Here Direktor Bernstein sehr leise, rau Bernstein lächelt, aber ihre Augen sind noch geschlossen, sie glaubt ohne Zweifel, Leopold habe ihr geantwortet. Anna! ruft Here Bernstein lauter und tritt näher an ihr Lager Sie stößt einen tiefer Seufzer aus und öffnet die traumbefan­­genen Augen. Aber kaum hat sie ihren Mann erblidt, so verbirgt sie Hals und Schutter rasch unter der Dedke und schaut ihm mit einem solchen Anspruch starrer Angst ins Gesicht, daß all­er davor erschraf. Du schliefst heute gegen Deine Gewohnheit sehr Lange, sagte Herr Bernstein entschultigend, und in der Besorgniß, Du möchtest un, wohl sein, zog ich es vor, Dich zu weden. BVerzeihe, wenn ich Dich erjchredt habe. D ganz und gar nicht, sagte Frau Bernstein mit verlegenem Lächeln und schhen sich allmälig in die Wirklichkeit zuriezufinden. 94 danke Dir! doch verlaß mich fest, ich will aufstehen. Ich wollte Dir auch mittheilen, sagte Herr Bernstein, halb zum Gehen gewandt, daß Frau Wallher heute Naht an einem acuten An­­fall ihres Nervenleidens bedenklich erfranzt ist. Frau Bernstein richtete sich empor, den Oberkörper auf eine Hand gen­ügt, schaute sie ihrem Mann mit wahrer Todesangst in’s Seil. Die arme Frau­­ fuhr Bernstein traurig fort, als er seine Frau so bewegt sah. Sie hat sich gestern Abends an dem offenen Fenster so heftig erkaltet, waß sich ihre Krankheit auch über den ganzen Körper verbreitet hat ; wenn die Lähmung auch die inneren Organe und das Herz ergreift, was sehr möglich ist, da heftiges Fieber und Herzklopfen vorhanden, so ist es um die arme Frau geschehen. Frau Bernstein konnte nit weinen, nicht sprechen. Sie fant auf ihr Kiffen, als habe sie den Tod im Herzen. Mein Gott! mein Gott! diese Strafe ist zu hart ! So sdlecht sind wir nicht, um das zu verdienen. Die Frau Walther hat auch den Wunsch ausgesprochen, dich zu sehen, fuhr Conrad fort. So komme, geh’ nur , geb’ ! sagte Anna, zurück tief ihre Seele. * * Dleich und zitternd, als sei sie die Mörderin der armen Stau, die in jenem Bette vor ihr ausgestrebt lag, trat Anna Bernstein in das Gemach der Kranken. Das Zimmer hatte auf Befehl des Arztes dunkel gemacht wer­­den müssen, und nur eine Lampe brannte, von einem grünen Schirm bedeckt, auf der Kommode, so daß ihr wämmeriger Schein nicht in die Augen der Kranken, aber voll auf die Hereintretenden fiel. In der dunkelsten Ehe des Zimmers sa; Leopold Wallner, dumpf vor sich hinbrütend. Al Frau Bernstein eintrat, stand er auf: Seine Züge waren sehr blau und eingefallen, aber ruhig. Er hatte also den Kampf schon gekämpft, der noch wild in der Brust Anna Bernstein’s tobte. Sie schauten sich in die Augen, er voll, fest und sicher, aber mit der Starrheit einer unendlichen Angst, sie zuerst unfrät und zögernd, dann aber, als sie seine­ Augen gefunden, lag in ihren Bliden die schmerzlichste Selbstanflage. Sie verstanden sich. Frau Direktor Bernstein befuhl Sie, Mutter ! Ihr Renn­­den! sagte Leopold Wallner und seine Stimme liebte nur l­eicht, als er ihh vor Anna Bernstein verneigte und sie an’s Bett seiner Mutter führte. IH weiß es, ich sehe es, Leopold­­ sagte die alte Frau mehr­­mals von Herzklopfen unterbrochen und suchte ihrem fieberheißen Ge­­sicht ein Lächeln abzuringen, dann deutete sie mit den Augen, denn die Arme konnte sie nicht mehr bewegen, auf einen Stuhl neben dem Bett, von eben, nach dreistündiger Beobachtung der Kranken, der Sa­­nitätsrath verlassen. So muß man — eine erst Heine Freude — nach langem Leiden — bezahlen — mit doppeltem Schmerz — vielleicht mit dem — Top, jammerte die Krante. Wo ist da . . . die ewige Harmonie — an die ich geglaubt hätte — so gern — bis ans Ende; ist das — Leben werte — daß man leidet ? Sprechen Sie nicht so viel! Um Gottes willen sprechen Sie todt, auf der Dede lag. Lassen Sie, Anna! 63 ist ja glei: etwas früher oder später­­ längst — abgeschlosfen mit dem Leben; — aber feit gestern — da hätte ich — no gerne gelebt — mit meinem Leopold — sein Schönes Talent — Heftiges Schluchzen unterbrach die Worte der Frau Wallner. Allmälig beruhigte sie sich. Die Wärterin legte die­ Kiffen höher. Da schaute Frau Wallner herab und sah, dach Anna Bernstein sie an der Hand Seele zu folgen, sagte sie hastig und fließend, denn das Herzklopfen hatte einen Moment nachgelassen. Und wir haben eine Seele ! ja wir haben eine Seele! 53 ist entfeßlt, jammerte die Frau, wenn ich Ihre Hand drüden möchte und Fann nicht und das Herz allein schlägt machtlos an recht alüclich. Anna die Wände seines Kerkers . . . Küffen Sie mich an den Mund, Aennchen, meine Tochter! Sie sollen recht glüclich sein­e­n Zimmer verlassen..­­ der Kranken, die Augen der Kranken vor sie ihren einzuschlummern. Die Wärterin Kalle Anna Bernstein und Leopold Wallner waren allein. Annas bei Allem,wo ihnen heilig ist,sagen Sie mir,daß Sie mich noch lieben,flüsterte Leopold.Anna Bernstein trat einen Schritt zurück. Anna­ begann Leopold Wallner leise und ergriff ihre Hand Wir stehen hier am Lager einer Sterbenden.Diese Frau ist die ein­­zige Seele,die auf der Welt noch mein war,ehe ich Sie fand.Sie die Brust Leopold’3 finten, von ih... der sie mit feinen Armen umklammerte. 63 ist wahr und dies ist die Strafe. Sie wandte ihr Gesicht nach der Kranken, ohne es von der Brust Leopold’3 zu entfernen. Mit einem Schrei (Sortfegung folgt.) , stieß sie Die Augen der Kranken waren weit offen und mit einem ent­weglichen Ausbruch auf sie gerichtet. . nicht so viel! rief Anna und ergriff die Hand der Kranken, und IH hatte AS sie Ermattung ja biert. Nehmen Sie Ihre Hand weg, Anna! 63 man im Grab läge, wenn die Angst vor diesem Verlust sich Bernstein wieder und zu bat blos in mir der Körper ohnmächtig beugte aufrichtete, sich fielen und für mich gelebt, Klein ihre Zähne in’s Gehirn schlägt, wenn mir gestern gesagt haben — nicht wahr sei. 63 ist wahr! über das Antlig feit ich bin, gegen die Verzweiflung, ich denke, die, die Talt mir ist ein Gefühl, als ob ist, dem Willen ver­ba. Alles, was Sie Umd dennoch it flüsterte Anna Bernstein und ließ ihr Haupt an den Geliebten nach Eröffnung der Kammern. © Barid, 30. November. Die unabhängige Pfesse hat si bis jegt in ihrem Urtheil über die Thronrede ER­KA Pu­­ ferer Meinung zu ihroff, gezeigt. Sie urtheilte freilich nach dem ersten Eindruck, und dieser Eindruck war der einer Enttäuschung. Man hatte mehr erwartet. Auf der einen Seite erschien die Konservative dee zu sehr betont, auf der anderen das Programm der Reformen zu geringfügig. 63 muß gesagt werden, wenn die Regierung­­ sich noch nicht von den Gewohnheiten des persönlichen Regiments Insragen kann, so sind auch die freisinnigen Stangofen noch zu sehr daran ge­­­wöhnt, daß jede Berbeflerung als ein Geichent von oben komme. Man hat zu wenig Gewicht darauf gelegt, daß es nicht die Thronrede­­ ist, melche über das Geshhd des Landes zu entscheiden hat, sondern der­­ gefeggebende Körper, auf dessen größere und geringere Entschiedenheit Alles ankommt. Seit die Kammer in den Besiß ihrer neuen Borz­rechte getreten ist, vermag sie, wenn sie will, einen bestimmenden Ein­­fluß auf die Volitit der Regierung auszuüben. Es liegt nur an ihr, daß aus dem parlamentarischen Regiment eine Wahrheit werde. In­­sofern ist die Thronrede vollständig konstitutionell, als sie für den Meinungsausbruch des Ministeriums Forcade-Bourbeau gelten kann.

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