Pester Lloyd, April 1870 (Jahrgang 17, nr. 74-98)

1870-04-08 / nr. 80

= — . . = . .. " . · . : ; ° Tagesorbnung — fdlop man fid it befanntlich und im legten Momente, >... dennoch ‚mitten wieder, denselben vorzunehmen. in ··..«-ige«ks»tsz-Ae«en­.«. ·"«—·-·Gieichze­it,igj«fnnie-1«dsiesen«Zeiten«-;eitelteixxxixmsgres Leser --wsa·hrscheinlichssdarch·"ein«­Wienek·Tereg­ramm.’die.Nach-·cichx.-Edeß’­,­­der«Reichstag noch in zwölfter Stundes die Wahlen fürs diese Delegation vorgenommen hat. Dieser At war zuerst auf die gestellt, dann von dort wieder abgefekt worten nicht unsere Gewohnheit, uns als unberufene. . Rathgeber in cisleithantische Angelegenheiten einzudrängen und. na: traurige ;„morituri te salutant“, das. set aus jedem. Be­­richte Über die Vorgänge in dem­ Hause vor dem Schottenthore. gu und herübertönt, verfegt uns wahrlich nicht in: ‚die. Stimm..­­ mung, irgend einen Streit mit unseren Nachbarn vom Zaune­ zu brechen. Allein die Delegationen sind sein cisleithanisches­­ Onstitut, sie sind das gemeinsame Organ für die Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten und es kann uns daher nichts­­­­ weniger als gleichgiltig sein, wie­ jener Theil dieses Organe aussieht, welcher von der­­ anderen Hälfte der Monarchie bei­­gestellt wird. Dabei ist es vielleicht unnöthig zu­­ bemerken, daß wir im dieser Beziehung einzig und allein unserer eigenen Ansicht Ausbruch geben, an welcher wir jedenfalls auch dann festhalten­­ werden, wenn sie etwa von der ungarischen Regierung nich­t getheilt werden, wenn diese sich mit dem heutigen Akte des Rumpf-Reichsrathes einverstanden erklären sollte. Was sagt das Gefeg? Das ist die erste Frage: Ober vielmehr, was sagen die Gefege? weil hier zwei Gefege in Betracht kommen, der ungar. Gefegartikel XII vom­ Jahre 1867 und das österreichische Gefeg vom 21. Dezember 1867, da ja Die ungarische Delegation nur mit einer solchen öster­­­reichischen Delegation in Berührung treten kann, welche streng nach Vorschrift des österreichischen Gesetes gebildet wurde. Der 8. 29 des ungarischen Gesetes sagt : ,.Diesem Prinzip der Parität zufolge soll von Seiteungarns der­ ungarische Reichstag eine Delegation von bestimmter Mitgliederzahl wählen und zwar aus beiden Häusern des Reichstages.Gleicherzykl­en s­ mögen­ auch­ die übrigen Länder und Provinzen auf verfassungsmäßigem­­ Wege ein­e­ Delegation aus ebenso vielen Mitglie­dern von ihrer Seite wählen. Die Zahl der Mitglieder vieler Delegation wird im Unnver­­ständnisse beider Theile festgestellt werden. Diese Zahl darf auf jeder­­ Seite 60­ nicht überschreiten."­­«. 3 . Das ungarische Gesetz, als das früher zu Stande gekommene, fir­rt also nicht die Zahl der Delegationsmit­­glieder ; es feßt nur eine Mirimalziffer fest und stellt den­­ Grundtag auf, dag nach der Rarität Ungarn, eben so viele Mitglieder in die Delegation entsende, wie der Neichsrath. Die Füh­rung der Ziffer wurde sonach, im Einverständnisse. mit Ungarn, dem N­eichsrathe überlassen, welcher hierüber durch das Gefeg vom 21. Dezember 1867 verfügt hat und zwar ‚ohne jene Latitude zu lasfen,­­wie sie im ungarischen ‚Gefete ‘vorhanden ist, vielmehr mit­­ genauer Feststellung der Anzahl der Delegationsmitglieder. . Der 8. 7 des beziiglichen. österr. Gesekes lautet : =­­ „Die Delegation des Reichsrathes. zählt sechzig Mit­glieder, wovon ein Drittheil dem­ Herrenhause und­ zwei Drittheile dem Hause der Abgeordneten entnommen werden.” . «·, ·1 Hier ist also l nicht von einer s Maximalziffer die­ R"ede, «2 unter«welche allenfalls auch herabgegangen werden »«s kann«,sondern nach dem"klare«n Wortlaute des Gesetzes,können J.—«wir nur jene österreichische Delegation als sosmplet,als «gesetzlich und Verfass­un­gsmäßi­g betrachten, welche aus 20 Mitgliedern des Herrenhauses und 40­ Mit­­gliedern­­ des Abgeordnetenhauses besteht ; jede­­ andere ist in­­Tomplet, gefeßs und verfassungswidrig. Die­ Zahl allein genügt indessen nicht zur Kontras­­­tirung der Berfafsungsmäßigkeit; die österreichische Delegation . . ist seinteswegs noch gefeg- und verfassungsmäßig , wenn­ sie­­­­­ Überhaupt vierzig Mitgliedr des­­ Abgeordnete­nhauses enthält, sondern: diese vierzig Mitglieder müssen durch bestimmte Gruppen des NeichSrathes in der durch den $. 8 des österrei­­chischen Gefeges genau angegebenen Zahl gewählt werden ; so wählt die galizische Gruppe 7, Kärnten­ 1, Krain 1, Sstrien 1 Mitglied u. s. w. in die Delegation. Mithin besteht das zweite­ Erforderniß für die Gefeglichkeit und Verfassungsmäßig­­­­keit der österreichischen Delegation darin, "daß dieselbe genau durch die im §. 8. bezeichneten Gruppen gewählt worden sei. Fehlt somit auch nur eine dieser­ Gruppen im Reichsrathe vollstän­­­dig und betheiligt sich dieselbe daher auch nicht an der Wahl der Delegation, so ist die Letztere nicht mehr als gefelisch und verfassungsmäßig zu betrachten, denn e8 gibt dann nur zwei Möglichkeiten: entweder e8 werden die auf die fehlende Gruppe entfaltenden Delegirten überhaupt nicht gewählt. Dann besteht die Delegation aus weniger als vierzig Mitgliedern des Ab­­geordnetenhauses und dann ist sie nach §. 7 ungefetlich, oder es werden alle vierzig Abgeordnete gewählt, aber nicht von Senen, die allein zur Vornahme der Wahl berechtigt sind, und dann ist die Delegation nach §. 8 ungefeglich. . Ein Sterthum ist es, wenn man glaubt, der Sache sei dadurch, abzuhelfen,­ da vom $. 35 des ungarischen Genegals­titels XII. Gebrauch gemacht, und wenn die österreichische Delegation aus weniger als vierzig Mitgliedern besteht, auch die ungarische entsprechend reduzirt werden könnte. Am $. 35 ist lediglich von dem Falle einer gemeinsamen A­b­simmung die Rede, und da heißt es: ‚Da aber die praktische Anwendung des Paritäts-Prinzipes im Interesse beider Theile eben beider Abstimmung am wich­tigsten ist, so muß in dem Falle, wenn von der Delegation des einen oder andern Theile aus was immer für einem Grunde ein oder meh­­rere Mitglieder abwesend sind, auch die Delegation des andern Theiles die Zahl ihrer Mitglieder derart herabmindern, daß die Deler­gation beider Theile hinsichtlich ihrer Mitgliederzahl völlig gleich sei.” Hier it also nicht blos ansprüchlich gesagt, hak sich, diese Verfügung lediglich auf die „Abstimmung" bezieht, sondern 8 ist geradezu von etwa ab­wesenden „Mitglie­­dern“ der einen oder der anderen Delegation die Rede, mit­­hin von solchen Abwesenden, die bereits Mitglieder der Dele­­gationen nicht sind Für­­ diese.­"uri«sestes«.Au­ffassung.speicht,i.n.geradezu spununt st sßliccher.­­·««Weise­«det»smitsdem«§.«35.dess"ungarischen.Gesetzentwurfes-kor--­­.VEspDndirHIsdD"-§-"2333PsessjsstårxveschischeijGeseyee-,..j."kpexcherxszkkg"kj -nndd·..utlich sagt.z..«.­­„Sind (bei der gemeinsamen Abstimmung) auf Seiten der einen mehr Mitglieder anmrefend als auf Seite der anderen, so haben sich auf Seite der in der Mehrzahl­ anmrefenden De­­legation so viele Mitglieder der Abstimmung zu enthal­­ten, als zur Herstellung der Gleichheit der Zahl Stimmenden enfalln­­ 2008 bestimmt, wer wenn müfen "hier Übrigens nicht zutrifft. — der beiderseits Wer sich der Abstim­­mung zw enthalten hat, wird doch, das 808 bestimmt. Daran läßt si wohl nicht, betiteln und mädeln , sich der Abstimmung zu enthalten habe, aber dag — i wenn die eine Delegation nicht blos bei der _Ab­­simmung, sondern überhaupt schon in der Zusammenlegung nicht vollzählig ist — in diesem Falle­ zu Losen «­­— sei, wer­ aus der anderen Delegation auszutreten habe, davon ist im Gesetz auch nicht eine Spur zu finden. »Für­ uns aber­ ist das»Gesetz und,nf«ur das—­·Gesetz·m­aß­­gebend,—zumall wenn dasselbe H­ sv.klar.und·sunzweideutig sprecht. Allein selbst dies. nidgt der Fal wäre, wenn — Was irgend eine Deutung bhm­eint oder herausgebüftelt werden könnte, würden wir entschieden ges „gen fold": eine Selbstfopperei protestiren ; wir wollen nicht die Wege Schmerling’8 wandeln, der ja auch von einer „Vertretung“ Siebenbü­rgens im Reichsrathe sprach, weil es ihm mit Mühe und Noth gelungen, 26 Beamte und Popen zu einem Stell­­dichein im Hause vor dem Schottenthore zu versammeln. Ein­zelne Fraktionen in irgend­einer Landesvertretergruppe, die sich vom­ Reichsrathe absentigen, vermögen das Zustandekommen der Delegation im geietlichen Sinne allerdings nicht aufzuhalten, denn der 8. 8 des österr. Gesetes sagt blos : „Es haben mit­­telst absoluter Stimmenmehrheit zu wählen die Abgeord­­neten aus dem Königreiche Böhmen u. s. w."; es heißt also weder „alle Abgeordnete", noch ist eine­­ Zahl derselben freier, aber wenn aus einer ganzen, zur Wahl berufenen Gruppe gar Niemand wählt, so ist der ganze Wahlart und die daraus hervorgehende Delegation ungefeglich­ und an der Seite einer ungefeßlichen österreichischen Delegation kann und darf die gesetzliche ungarische Delegation nicht tagen, wenn sie nicht die Legalität der ganzen delegationellen Wirksamkeit schweren und — unserer Ansicht nach — durchaus begründeten Anfech­­tungen ausfegen will.­­ . » " Die heutes vorgenommene Wahl der österreichischen Del­ e­­girten ist also unseres Erachtensein—,—·gelindegesagt»­— ganz überflüssiger Akt;d­en 11 gelingt es nicht,den Reichsrath­­ zu kompletiren,so würden wir diese heute gewählte Rumpf- Delegation doch nicht als die gesetzliche Vertretung der an­­deren Reichshälfte acceptiren können.Gelingt aber die Kom­­plettirung und wählen die heute fehlenden Gruppen nachträg­­lich­ ihr Kontingen­t,so hätte fäglich auch der ganze Akt für j jenen später in Moment­ verschoben­ werden können.«Erfolgt endlich gar,wie allgemein geglaubt wird,­dies Auflösu­ng des Reichsrathes,dann würde das Mandat der Delegation selbst in dem Falle erlöschen,wenn dieselbe in jeder Beziehung­ kor­­rekt gewählt wäre und dann ist die heutige W­ahls erst recht überflüssig gewesen.»Freilich sagt«ein alter«Spruch:Das "Ueberflüssige schadet nicht,aber nützen wir d es wenigstens im vorliegenden Falle sicherlich»auch nichts!Das ist­ unsere­ Mei­­nung · "«­­· «­­­«.=Bei­ den Sektionsberathungen des Reichstages über die Ver­­mehrung der Zahl der Appellationsrichter wurde der Um­ ‚stand. hervorgehob­n, daß "bei der königlichen Tafel in Maros-Vafar­­hely 24. Beifiker im Laufe eines Jahres 20.000 Stüd Prozesse . teferiren,­­also ein Beifiger ungefähr 830, während, in Veit bei der königlichen Tafel und dem obersten Gerichtshofe ein­ Beifiker­­ jährlich nur über 346 Stücke zu berichten im Stande sei. M Wenngleich — wie wir seinerzeit mittheilten — auf diese Einwendung sofort von fachkun­­digen Juristen manche gründliche Erwiderung erfolgte, so fann die obige Mittheilung,­ insbesondere taz Wort „Brotgeife" wo bei dem nicht eingeweihten Thei‘s­ des Bublitums Teiht der Vermuthung Raum geben, daß die Referenten der Belter ken­ Tafel nicht die wün­­schenswerthe Thätigkeit entwickelt haben. Gerne geben mir daher der folgenden Aufklärung Raum : Nach der Begründung des Herrn Justizministers beträgt der jährliche­ Einlan bei der Wer-Tafel in Siebenbürgen 20.000 Ge­­schäftsstücke(nicht 20.000 Proze­sse),wovon 8000 merito­­rische Gegenstände;.und es sind dort zu deren Erledigung 24 Referen­­ten hinreichend-Jeder Sachlundige weiß,paßhiek·die·meritorischen Gegenstände maßgebend seien.Nun:Von den soOOmentensb­ean­­lebigungen entfallen auf einen Referenten in Siebenbürgen "monatlich 27", jährlich im Durchchnitte 333 Gegenstände. Bei der königlichen Tafel in Pest wurden in 9 Monaten 20.648 meritorische Gegenstände erledigt, wovon im Durchschnitt auf einen bis 58 Referenten, monat­­lich 39, jährlich 468 meritorische Erledigungen entfallen, folglich um 135 mehr als in Mtaros3-Väsarhely oder um 40 Perzent­ mehr. — Wenn man aber all die nichtmeritorischen Gegenstände in Ber­­echnung zieht, deren bei ver­welter Königl. Tafel in 9 Monaten 11.982 erledigt wurden, und 15 solche Stüce hier wie dort aló einem meritorischen Geschäftsgang gleichkommend annimmt, so fällt sich heraus, daß in Marosväfärhely auf einen Referenten per Jahr 366, in Veit 491 meritorische Erledigungen entfallen ; daher in Reit 125 mehr, oder 35 Proz. mehr als in Marosväfarhely. Aus diesen Zahlen wird jeder Fachmann ersehen, daß die Ma­­rospäfarhelger Referenten allerdings einen anerkennenswerthen Fleik an den Tag gelegt, die Peter aber eine Thätigkeit entwickelt haben, auf deren Fortdauer nicht gerechnet werden darf, wenn nicht der Schnellige fest die Gründlichkeit geopfert werden will. der Ministerkonsis,­ent­­Es 2 Delegation | . sp, Ben: .­­das —— . sind, von. denen das Neferiren mit viller Kraft nicht wird begehrt | Re a ee 302 2 == Der von dem Unterrichtsminister in der gestrigen Un­­terhausfigung verlangte Nachtragstrepolit beläuft­­ sic­h auf 1,013.114 fl., von­ welcher Summe : 1. auf die Universität und Pro­­fessorenpräparandie 64.587 fl. ; 2. auf das Polytechnikum 57.274 fl. ; 3. auf die Volfserziehung, und zwar für Errichtung von Lehrerpräpa­­randien 385.000 fl. für Boltsschulen 300.000 fl., Kleinkinder-Bewahran­­stalten 100.000 fl., zusammen 785.000 fl. entfallen. 100.000 fl. sollen auf Errichtung von höheren landwirthschaftlichen und Gewerbeschulen verwendet werden, sowie zu Reifestipendien für die an denselben wirk­enden Lehrer. Der Rest der verlangten Summe somit auf die Mit­­telsguren und Rechtsakademien. ·« - « ‚werden können. - - | I“ - · · 5 . » . « griff zur Tagesgeschichte.. . . « » zurückgeschlagen, Das soll gegen Die Forderung, welche Prevost-Baradol­tigt werden. Die nämlich enthalten, daß nämlich .Pest,7.April. Mod­erne Interpellation hat sich die französische Kammer über das Plebiszit nicht nehmen­­ lassen. Kaum war Dienstag Greny’s Anz werde, so als Zı Chorifeul schon am Mittwoch mit einer neuen Interpellation hervor­rat. Wenn die erste, eben abgemachte Ins­terpellation­ von 3wed hatte, darüber Alarh­it zu verschaffen, ob PBlez biezit oder feines? wollte man, nachdem in Erfahrung gebracht­ wurde, daß es ein Wlebiszit geben Werde, auch tilfen, was der Inhalt vesselben sein defem Behufe rühte nun Charifeul in’s Feld. Doch diesmal hielt es das Ministerium Inhalte ver beabsichtigten Plebiszit, es denn mit 171 Stimmen der Frage, mit dem so propozirte biszit aufgestellt hat, der biesfälligen Uebereinstimmung des gefeßgebenden Körper und des Senates erfolgen solte, dürfte neueren Nachrichten zufolge beruflichh berichten weiß, das Senatus­ Consult jedenfall die Bestimmung in Zukunft das Staatsoberhaupt nur mit der ‚Beistim­­mung der beiden Kammern einen Aufruf an das Bolt ergeben lassen "darf, ist von den Ministern im Beisein und unter Beipflichtung diesmal eine hervorragende Rolle­­ gespielt.. Sollte das Plebiszit, wie wahrsceinlich — nach dem Beispiele werfen, "was bisher geschehen — nach den Verhandlungen im Senate stattfinden, dann würde die Boris­­­­abstimmung auf den 1. und­ 2. Mai festgerecht werden ; denn die Vers­handlungen­ im Senate werden gegen den 25. April beendigt sein. Der Entwurf zum Bollsbeschluß wird sehr kurz sein, und außer der Ministerverantwortlichkeit und der Einrichtung­ der beiden gefeßgeben­­den Kammern noch die B ftimmung enthalten, daß der Kaiser nur dann das Recht habe, eine direkte Abstimmung der Nation über kon­st rationelle Fragen hervorzurufen , wenn die beiden Kammern ihre­r Einwilligung dazu geben. . Graf Daru trat unter den Ministern der Spee eines Plebiszitss am spätesten bei. Was die Blätter über die angebliche französische Ministerkritik geschrieben habe,reduzirt sich auf eine Meinungsverschiedenheit in Bezug auf das Plebiszit.Aber auch dies gehört nunmehr der Ver­­­gangenheit,­da die das Plebiszit prinzipiell per horreszirenden Kabinetts­­mitglieder seither schon zurü­ckgetreten wären,wenn sie überhaupt hät­­­ten zurücktreten wollen. e Peter Bonaparte soll in Genf angekommen sein ; num die Städte, die man als den zukünftigen Aufenthaltsort des Prinzen nennt, wer­­den wohl nicht um die­ hohe Ehre seines Aufenthaltes streiten. Medriz gens dürfte derselbe bald ein Lebenszeichen von sich geben und man werden wir mit Gemeißheit­ willen, wo er sich befindet. Das schon früher verbreitete Gerücht,schreibt man aus Warschau, daß der Kaiser im künftigen Sommer unserer Stadt einen Besuch ab­­statten werde, tritt neuerdings mit größerer Gewißheit auf, seitdem man in militärischen Kreisen starf davon spricht, daß die Grunchtung eines militärischen Webungslagers bei Bu­lin für den Sommer beab­­sichtigt sei.. Die Stärke der Truppen, welche zu diesen Lagerübungen zusammengezogen werden sollen, wird auf 3 bis 4 Divisionen ange­­geben. Die Lieferungen für tag zu errichtende Lager sollen bereits ausgeschrieben sein. In Warschauer­­ Helikalen Kreisen will man willen, dak ter Bapst allen Ernstes mit der Absicht umgehe, die katholische Kirche in Polen und Lithauen in Missionszustand zu erklären, d. h. in derselbn Meise zu behandeln, wie die unter dem Druc -fhmerer Verfolgung lebenden Katholischen Kirchen in China und Japan, die von außer­­ordentlichen Missionären verwaltet werden. Bon­ den neuerdings wie­­deraufgenommenen Unterhandlungen wegen einer Aussöhnung zwischen der russischen Regierung und dem päpstlichen Stuhle erwartet man hier in polnischen Kreisen seinen Erfolg. Aus den vom Kriegsschauplan in Paraguay einlaufenden Nachrichten entnehmen wir, daß nach den von Deserteuren gemachten Mittheilungen Lopez mit einem Haufen von etwa 1000 Mann, statt sich in Cerro Cova festzulegen, Habriguelo nach dem verlassenen brasilianischen Fort Miranda abgezogen sein sollte, um von dort aus nach Bolivia zu gelangen. Um ihm den Weg dahin zu ver­­legen, marschirte General Camara mit seinem Corps nach Douradog in Hatte Grosso. Das war am 10. Feber, und einige Tage später rückte­ eine andere Abtheilung ab, um dem Flüchtigen auch einen mög­­lichen Contremart abzuschweiden Die H ardlung spielt demnach in den abgelegenen, unbewohnten Landstrichen von Hallo Grosso und es wird unter allen Umständen einige Zeit vergehen, bis weitere Nach­­richten erwartet werden können, also der Linken sehr überraschend ; sie verhehlte nicht, daß sie nur un­ Br­OENÜGERO­DDENERSIEBE Je sie die Diskussion­ an und der Reihe nach er ließen ich Grévy, Olivier, Ernst Picard und Jules Favre über die Grey gab keine eingehende Entwicklung, . Gleichwohl nahm Berfaffungsfrage­ vernehmen.­­ “sondern nur eine Art Grizze, deren Ausarbeitung er­ den beiden anderen Mednern der Opposition überließ. Die Hauptfrage, sagte er, in diese: Stellt der Entwurf zum Senatusfonsult wirklich dem Lande die sonftituirende Gewalt zurück? Antwort! Nein Die Mies­­ bererstattung ist nur eine scheinbare. In der That, nach jenem Car würfe kann das Bort die sonstituirende Gewalt nur auf dem Wine des Plebiszits ausüben, und es kann das Plebiszit nur auf den Bort , das­ Plebiszit? CS wendet sich an jeden Bürger einzeln, ohne Be­­rathung, ohne Diskussion, ohne das Recht, die B Vorschläge, die ihm­ gemacht werden, zu verändern ; es heilt eine Beantwortung der vor­­­gelegten Fragen mit Ja over Nein, eine passive Antwort auf die vollendeten Thatsachen.­­, ,« schlag und die Anregung des Kaisers bin anmenden. Was ist denn . Wenn das Land die Nothwendigkeit einer Verfassungsänderung erkennt, kann­ es sich nicht aussprechen : sein Wille ist dur­ die Hand eines einzelnen Mannes angekettet. Wit ihr, was ihr mit eurem Ge­­natustenfall thut ? Ihr schließt die Nation ein zwischen der Unbezugl lichkeit, welche unmöglich und einer­ gemaltsamen Revolution, welche unvermeidlt ist.­­ An seiner­­ Antwort­ stellte Du­ivier natürlich die­­ Schönheiten des Senatusfonsult im hellsten Lichte dar. Er zählte alle Vortheile auf,welche­ dem gesetzgebenden Körper durch­­den neuen Berfaffungsentwurf ertheilt werden; er ging so weit, in der Reform der Berfaffungen auf dem Wege des Plebiszits das Mesen der­ konstitutionellen Monarchie finden zu wollen und­ es störte ihn nicht, daß Picard und Jules Favre ihm das Beispiel Englands und anderer konstitutioneller Länder entgegenhielten. Er wies die Behauptung zurück, dab die Kammer darum an Gewalt verlieren werde, weil sie ihre Rechte mit dem­ Senat als einer ersten Kammer zu theilen habe. Be­et­­e : Mit anerkennensnwerther Aufricht­gkeit erzählte Ollivier, wie das Kabinet anfangs gezögert habe, auch den Senatusfontust schon barch ein Plebiszit bekräftigen zu lassen, und wie es erit allmälig zu einer anderer Auffassung gekommen sei.­­ Nach der Rede des Justizministers trat­ eine Unterbrechung der Sigung ein und dann griff Picard die neue Berfassung an, mit grö­­ßerem Grníte, als man von dem geistreichsten Deputirten gewohnt ist. Er zeigte sich sehr besorgt über die Rolle, welche dem Senate fünfzig zufallen soll und bat die Kammer dringend, nicht ihre eigene Abban­­fung auszusprechen. Herr Martel, vor Allem auf die Gesaltung des Kabinets be­­dacht, beschwor die Minister, noch seinen bestimmten Entschluß über­ das Plebiszit zu fallen, sondern zu warten, bis sich über diesen Punkt die öffentliche Meinung bestimmter ausgesprochen habe. In gleichem Sinne sprach d’Andelakre,undz wie der Vorredner,­ ist er der Meinung,dies Kammer möge sich schwagend verhalten und­­ dem Senat­ die Ber­athung des Verfassungsentwurfes allein überlassen. Gegen diese schwächliche Auslassung erhob sich Jules Favre und nahm in einem ziemlich heftigen Plainoyer die Argumente Grévys und‘ Picard’3 wieder auf. Von mehreren Seiten ward sodann der Schluß der Debatte begehrt. Man­ rebattirte eine halbe Stunde lang über­ diese Forderung in großer Aufregung hin und her, bis endlich der Schlußantrag mit 151 gegen 4 Stimmen verworfen w­urde. Die ‚äußerste Rechte stimmte nicht mit. . Die Diskussion ist also heute fort­­zulegen. AB erster Redner­ ist Gambetta eingeschrieben. Herr Tarpieu ist gestern zum werten Mal·ausgezischt worden,­ obgleich er sich nur den Studenten der Medizin gegenüber­ befand (man h­atte die Vorzeig­ung der Studentinkarte verlangt)und obgleich er von mehreren Professorens und jetzt Dekan der m­edizinischen Fakultät «begleitet wurde·’Der-Lärm wars-wir größer als siemals.Weder­ Tar­­­dieu,noch der Dekan konnten zum Wom kommen.Es heiße jetzt,die Vorlesungen Tardieu’s würden bis nach Ostern unterbrochen werden. Prinz Pierre Bonaparte ist noch inst saxis;er hat geltern eine­­ Spazi"erfahrt im Boulogner Gehölzgema­ch»­t.«, weil er . Unter­ den Studenten herrscht nochmat er­«große Erbitteru­ng’ über den Ausgang des Kresses von Tours.Die jungen Leuttebabens ,die Absicht,einem gewissen Constant,dem Besitzer eines­ Tanzlolales,­­gunsten Viktor Norrs aussagte­­­­. ..­­Abends.Das Plebiszit soll­ in·den ersten Tagen des Mai stattfinden.Man erwartet,daß die Kammer in ihrer heutigen Sitzung ·dem Ministerium ein Vertrauensvotune geben werte.Das rechte und das linke Zentrum sind gestern miteinander einig­ geworden,nur einige Mitglieder des Letzteren haben sich nicht dem Bündniß an­­schließen wollen,welches bei einem Diner des Herzogs Albufera,besie­­­gelt"wurde. :­­«·.»· ú ; daß de3 ‚Kaifer8 angenommen worden für angezeigt, zurüdzuhalten und Der Staatsminifter 48 eine zweimonatliche Befragung in Bezug auf das Ple: die Einholung desselben erst und ein Pariser Korrespondent der „KR. 3." zu Nouher hat ... das Handwerk zu legen,­­ sp­­­­­. als Beuge in jenem Prozesse zu Un: . Gelegt. Depeschen des Perler Lloyd. Wien, 7. April. Original- Telegramm.­ Es ist bezüglich der Bildung des neuen Ministeriums noch immer fein­­ positives, greifbares Resultat zu berichten. Die Verhandlungen des­ Grafen Botocki­ mit Nechbauer. dauern fort und zwar heute unter Zuziehung Kaiserfeld’s. Wien, 7. April. (Originals Telegramm) Heute ist eine Vertrauensperson nach Prag gefahren, um bei Rieger und Sladfowski anzufragen, inwiefern die Brechen dem autonomen M­inisterium Botocki gegenüber den Boden der reinen Negation verlassen würden. Brettel verläht Wien für sechs Monate. Wien,­7.April.(Original-Telegraf 11m.) Potocki konferirte heute abermals mit Rechbauer.Letzterer hat bisher nicht abgelehnt.Morgen findet die Schlußsitzung des Abgeordnetenhauses statt. Wien,7.April­ Der Reichsrath nahm die Adresse an den Kaiser en bloc an.Die Minister enthielten sich der Ab­­stimmung.Gegen die Adresse stimmten nur Christian Kotz, Andriewicz und Prokopowicz.Die Adresse bedauert,daß unsere Abgeordnetengruppen den ReichsrathVerlassen haben und be­­tont den Reichsgedanken,auf den Grundsätzen der Adresse zu verharren;die Adresse erklärt ferner,etwa beabsichtigte Ein­­führu­ng des Föderalismus nicht unterstützen zu können. Wien,7.April.Der Reichsrath wählte in die Dele­­gation folgende Mitglieder:Banhans,Herbst,Schier,Kardasch, leer,Neumann,Theumer,Daubeck,Streruwitz,Lapenna, Weichs,Figuly,Dienstl,Giskra,Kuranda,Lohninger,Schlegl, Gschnitzer,Lax,Margheri,Hormuzacki,Mandelblüh,Zaillner, Wanderstraß,Hopfen,Demel,Leo­­pardi,Prator und Froschauer. Galizien und Istrien bleiben unvertreten.Bei Galizien be­­m­erkte der Präsident:Das Nichtvertretexn fü­r Galizien in der Delegation würde an det­ Rechtsbestand der von der Delegation gefaßten Beschlüsse nichts­ ändern könn­en. Wien,7.April.Im­ Herrenhause beantragte Schmer­­ling in der Budgetdebatte folgende Resolution­:Indem­ das Referenten die 10 s«.·-L«'...—-.—·«..-.L ·"«3.-.L-»Js:-L..·.«·--.·--.«»-»«««»-.-.-«..,«s--s...--»·’. Bra I LH bifdete den Gegenstand­ eines­ sehr interessanten Vortrages, den unser rühmlich bekannter Geologe Professor­ Joseph Szabó in der am 6.­­April gehaltenen Sikung der ungarischen naturwissenschaft­­lichen Gesellschaft hielt, und wen wir hier in seinen Haupt­­zügen wiedergeben. Die Urgeschichte der Menschheit wird bekanntlich in drei Zeit­­alter geteilt. Dem E­isenzeitalter, in welchem auch wir [er­ben, gehören alle jene Spuren der Menschheit an, aus denen hervor­­geht, daß sie die Herstellung, Bearbeitung und Benußung des Eisend verstanden. Dieses Alter hat sein Pompeji am Fuße des Befuv nächst Neapel. Großentheils in vorhistorischer Zeit fällt jenes Zeitalter, in­­ welchem der Mensch die Herstellung des Gifens wo nicht fannte, und statt bessen theils einige gebdiegene Metalle theild die Leichter herstell­­bare Bronze zur Anfertigung von Geräthen und Waffen bewußte. Dies ist das Br­onzezeitalter, das größtentheils schon der geologischen Archäologie angehört. Ein Pompeji dieses Zeitalters nen­­nen wir nicht. Steinzeitalter endlich, nennen wir dasjenige, wo wir an den Mohnstätten der Menschen von Bronze gar feine, von gediegenen Metallen sehr selten, am meisten noch Spuren gediegenen Golves finden, und wo größtent­ald S­teine das Material zu Ge­­räthen und Waffen abgaben. Das Steinzeitalter gehört vollständig der geologischen Archäologie an, und hat sein Pompeji in der begrabenen Stadt auf der Insel Santorin, der für lichten der Eyfladen im griechischen Archipel. " Die Gestalt dieser Insel ist ein unregelmäßiger Kreis , bessen Anderes ein Meerbusen. Dieser ist nichts Anderes, als die Einsenktung des einstigen großen Kraters, dessen übriggebliebene Ränder die Insel selbst bilden. Diese besteht eigentlich aus drei Inseln, deren größte über zwei Drittheile des Kreises einnimmt und Thera oder speziel­l Santorin heißt, während die nächstgrößte Therasia, die Heinste Aipro­­nist heißt. — Die Länge des äußeren Kreisrandes beträgt 30,die desinnes­te als englische Meilen."­Mitten in dem­ vom Kreise eingeschlossenen in den Jahren 186 v. Chr., 1873 und 1707—1709 n. Chr. ent­stan­­­en sind, und Alt, Neu: und Klein-Raimeni heißen ; 1866 ii noch eine Insel — Aphroefia — und ein neuer Krater hinzugekommen. Seit dieser legten großen Eruption ruht hier die wulfanische Thä­­tigkeit. Die Insel hat ungefähr 13.000 Einwohner, die den sehr fruchtt­baren Boden zum Weinbau verwenden und alles Medrige — selbst vag Zeinkwaffer — von den benachbarten Inseln holen. Unter den vul­­kanischen Produkten der Insel befindet sich jedoch eines, mit dem sie Handel treiben und deren Regen zahlreiche fremde Schiffe hinsegeln. Es ist der unter dem Namen Santorin- Erde bekannte vor­­züglie Zementstoff, ein vulkanischer Tuff in erdigem Zustand, ähnlich dem Trab des Rheinthals. Unter dieser Santorin - Erve liegt jene Stadt, welche die Menschen des Steinzeitalters hier erbaut haben und welche durch eine vulkanische Eruption begraben wurde. Die Katastrophe brach plöglich herein. Wie fur dhen Vesunausbruch, unter dessen Arche und Lava die Städte Pompeji, Herkulanum und Stabio begra­­ben liegen, wurden die Einwohner auch hier, mitten in ihren häus­­lichen Beschäftigungen, überrascht. Die Werkzeuge, Gefäße und Get­­öthe blieben während mehrerer Jahrtausende ruhig an dem Orte liegen, wohin ihr Eigenthümer sie gelegt hatten. Von einer biden Blmzsteinschicht bewedt, hatten diese Urkunden urzeitlicher Jahrhunderte unversehrt dem Reitpunkte entgegen, wo sie ein glücklicher Zufall der unwissenschaftlichen Forschung zugänglich machen sollte. Von dieser Stadt sind erst einige Gebäude bloßgelegt, während die übrigen, deren Lage jedoch schon bestimmbar, noch unterm Blmzstein liegen. Doch auch das bis fest Enthüllte ist höchst Lehrreich. Die erste Ent­­deckung fand auf Therasia statt, doch bald entbdedte man­sehnliches auch auf der eigentlichen Santorininsel selbst. Die der offenen See angeführte Seite dieser beiden — zusammengenommen ein Hufeisen bil­­denden — Inseln besteht aus sanft ansteigenden Zehnen, die ein 20 bis 40 Meter dicker Mantel von Bimssteintuff teilt, auf dem wolfreiche DOrtschaften und schöne Nebenpflanzungen prangen. Auf Santorin und Xherafia wird der Bimssteintuff seit unvordenklichen Zeiten ge­graben und als Zement gebraucht. Da dieser selbst im Meerwasser sehr dauerhaft ist, wird er in der ganzen Ausdehnung des Mittelmeers bei Meerbauten, Molo’8 u. s. w. verwendet. Zu den Bauten am Suezkanal und einigen ägyptischen Häfen wurde sehr viel davon aus­­geführt; bei dieser Gelegenheit wurden auch­­ tiefere Schichten eröffnet und so stieß man unterhalb dieser auf Reste einer uralten innenfdtz­lichen Industrie.­­ Das Hauptgebäude besteht aus 6 Zimmern von verschiedener Größe; das größte ist 6 Meter lang, 5 Meter breit. Eine der Mauern dehnt sich weiter in die Länge. und scheint ein Theil einer Hofein­­fassung zu sein. . Ueber dem Hauptgebäude ist ein Kleineres, aus einem Zimmer bestehendes. Die Konstruktion der Mauern ist von der in Santorin und Therasia heute­ üblichen durchaus verschieden. 63 fehlt darin sowohl der Kult, als auch die Gemeinerde. Die Mauern bestehen aus ordnungslos übereinandergelegten, unbehauenen Lava­­stüden, deren Läden mit einer röthlichen­ Lavaaiche ausgefüllt sind. Zwischen den Steinen sieht man in jeder Richtung lange Delbaumäste, die zum Theil noch umverrottet sind. Die Wände haben im Innern der Zimmer feinen Anwurf. Nah der Nordseite gehen zwei Fenster ; ein drittes, sowie eine Thüre war an den andern Seiten zu finden ; Thüre und Fenster waren mit Olivenholz befleidet. Das Dach, welches überall eingestürzt ist, bestand aus einer auf hölzerne Balken gelegten Schichte vulkanischen Gesteins. Die Ausgrabungen haben auch eine große, von Mauern und viereckigen Säulen umgebene Hale zu Tage gefördert. Die Säulen bestehen aus zwei Stücken, die je 1 Meter hoch,­­2 Meter dich, schön behauen und­­ gefhicht aufeinandergefegt sind. Den Grund der Gebäude bildet eine, so in Santorin mie in Therasia, unter dem Bimssteintuff dahinziehende, aus einem Gemisch vermittelter Lava, vulkanischer Asche und organischer­ Stoffe bestehende Schicht, deren Zustandekommen eine langjährige Zeit der Ruhe vor­­ausfegt, während melcher fi eine üppige Vegetation entwickelte, die durch den vulfanischen Blmzsteinregen vernichtet wurde. Im Innern des Gebäudes fand man viele und verschieden­­artige Gegenstände, zumeist Gefäße, theils aus gebranntem Thon, theils aus Lava , ferner Getreide, Stroh, Thierm­ochen, Werkzeuge aus Feuer­­stein und Lava,und endlich ein menschlicher Gerippe.Darunter nir­­gends eine Spur von Eisen oder Bronze oder sonst einem Metall. Die Tthgefäße sind meist große,gelbe,dickwandige,zuweilen 100 Liter fasseUDe Vrhältnisse.Darin Gerste,Umbelliferen-Samen,Erbsen u.axm Andere Thongefälze sind viel feiner,­von hellerer Farbe,mit rundherui­t" gehenden,von vertikalen Linien durchkreuzten Streifen bemalt.Endlich gibt es Gefäße von noch feinerem Thon,hellgelber Farbe,mit Laub­­gewinden und anderen,von gebildeterem Kunstsinn zeugenden Zier­­rathen.In großen,rohen,ungeschmückten Thongesäßen findet man kleingeschnittenes Stroh für die Hausthiere aufbewahrt,dann massive­ Tröge aus Lava,worin wohl das Vieh sein Wasser und Futter bekam. Ein anderes Geräth aus Lava scheint eine Oelpresse gewesen zu sein.Es fanden sich ferner Handmühlen aus Lava,dann runde Schei­­ben,die zum­ Abwägen dienten.Auch Feuersteingeräthe wurden gefun­­den;eine dreieckige Pfeil-oder Lanzenspitze,eine sehr regelmäßig ge­­zähnte Säge aus Feuerstein u.a.­n.In einem Saal lagen Thier­­knochen,die von drei Wiederkäuern(Ziegen oder Schafen)h­errühren,­­gröszten Saal endlich fand mam das Gerippe eines in der Ecke niedergebückt dasitzenden Menschen. Die so erfolgreichen Nachgrabungen auf Therasia veranlaßten ähnliche auf Santorin.Der unter dem Tuff dahinziehende Grund ist hier derselbe wie dort.Man fand darin Thongefäße,Obsidiengeräthe ineilspitzen,Schabmesser)und zwei kleine Ringe aus gediegenem Gold.Von Eisen oder Bronze auch hier keine Spuk.Es wird der Ergebnisse der weiteren Nachgrabssagen mit Spannung entgegen­­gesehen. Nach diesem mit Beifall aufgenommenen Vortrag des Univer­­sitätsprofessors Joseph­ Szab­ó hielt noch Matthias Roller, Prof­­essor an der Diner Nealschule, einen Vortrag über die Natur und die Bahnen der Kometen und Sternschnup­penschwärme und die neuesten darauf bezügl­ichen Beobachtungen und Theorien. Eine Extra­leitung dieses ebenfalls recht interessanten Vortrages verbietet und die Beschränktheit des den Berichten über die Thätigkeit der willenshaft­­ — j­­­­­lichen Vereine hier zur Verfügung stellbaren Raumes. 3 _ -.- - - 7 .

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