Pester Lloyd, November 1870 (Jahrgang 17, nr. 264-288)

1870-11-08 / nr. 269

RN ..­­ ys-« I·« -.... -—-.s,.-s-s.,« f-« ««-s?-W»»sss»sss»x « RN TE EUR RN ER szt és NÉK VESZTETT Sin TIERE BEER 353 HETI . HN na 5 MENETES Bu BRITRUREREN ENTER TREERER OHREN SER VE % BEP 2 Arány TM Ist-u I-. A vá Hb er BEN, Ge — KRISE VE Tele SR KERN Sa ERSTATTEN SERBIEN, . i · · Veit, 7. November. (H) Die Tollküignheit des unbeugsamen Gambetta ist jedenfalls ein ganz unberechenbarer Faktor in der gegenwärtigen Lage Frankreichs; wir glauben jedoch, daß deshalb die Hoff­­nung, den blutigen Krieg bald beendet zu sehen, nicht aufgege­­ben werden darf. Wir sahen zar erst unlängst, wie ein Diktator, dem übrigens mit Ausnahme der Kühnheit jeder Charakterzug wahrer Größe abging, der paraguayisische Tyrann € 0pegz einen aussichtslosen Krieg so lange fortsetze, bis für­zusagen das ganze Belt seines Landes aufgerieben war. Die Verhältnisse des leichtbevölkerten, hochkultivirten, mitten in Europa liegenden Frankreichs sind jedoch allzu sehr verschieden von denen eines südamerikanischen Staates, auf den­ er umge­­beneren Ebenen eine Halbwitde, nomadisirende Bevölkerung sich herumtreibt, und wo kaum der Embryo einer zivilisirten Ges­­ellschaft im nebelhaften Chaos einer primitiven Kolonistenwelt zu entdecken ist, als daß man von Lektoren auf Erstere eine Folgerung zu ziehen sich berechtigt halten könnte. So weiter wir in der Geschichte der Zivilisation nach Nachwärts biiden, eine umso längere Dauer der Kriege finden wir und umso mehr tragen sie den Charakter eines fanatischen Ausrottungskampfes an sich. Es ist im Wesentlichen dieselbe Erscheinung, welche uns entgegentritt, indem wir die Art und Weise, die Bedin­­gungen und Folgen der Kriegführung t.: den auf verschiedenen Stufen der Kultur stehenden Staaten der Gegenwart mit­ein­ander vergleichen. Wir glauben, daß ein Schluß, den man vom Kriege eines südamerikanischen Primitiv-Staates auf den Krieg eines europäischen Kulturstaates ziehen wollte, fast ebenso unberechtigt wäre, als wenn man zwischen der Belagerung Z Troja’8 durch die Griechen und der Belagerung von Paris durch die Preußen eine Parallele zög. Der Krieg ist nicht ein Kampf von Individuen gegen Individuen, sondern ein Ringen zweier gesellschaftlicher Orga­­nismen gegen­einander. Dieser Charakter des Krieges wird umso mehr hervortreten, je entwickelter überhaupt die Gesell­­schaft ist. Unter den Wilden sind die Kriege Raubzüge, ihr Motiv ist die Gier nach Beute, also die private Bereicherung auf Unkosten eines fremden Stammes, ihr Zweck die Vernich­­tung des Feindes im eigentlichen Sinne des Wortes. In einem zivilisirten Gemeinwesen ist aber der Krieg für die Kriegführenden mit so ungeheueren Opfern verbunden, daß er selbst im Falle eines vollständigen Sieges vom ökonomischen Standpunkte durchaus nicht mehr rentabel erscheint, vielmehr troß der größten Kontributionen, welche man dem Besiegten auferlegt, immer noch einen fast unberechenbaren Schaden übrig läßt, den der Sieger selber tragen muß. Ein einfacher Kalkül beweist, daß heutzutage jeder Sieg mehr oder weniger ein , Byrrhussieg' ist und eine langandauernde Kriegführung sogar für den Sieger unerträglich werden müßte Wenn nun die Sache sich für den Sieger so verhält, wie muß es erst dem Besiegten ergehen! Die Hoffnung auf eine bessere Wen­­dung sehlwindet mit jedem Tage, das Schredbild des gänzlichen Ruins räht immer näher. eber Tag foftet Millionen, jede­­ Woche des Krieges bedeutet einen Rackfall um mehrere Jahre auf allen Gebieten der friedlichen Arbeit. Nur die größten moralischen Güter können so riefige­­ Opfer, wie sie der moderne Krieg Siegern und Besiegten auf­­erlegt, rechtfertigen. Materieller Vortheil schaut Hier für Nie­­manden heraus. Selbst der inbiierte Schaden, den die neus­tralen Staaten erleiten, ist größer, als was einst die gesammten Kosten eines bedeutenden Krieges ausmachten. Unter solchen Umständen ist es eine Barbarei, wenn der Sieger an nur um einen Schritt weiter geht, als e 8 der politische Zwed des Krieges erheirscht. Aber ebenso ist es auch als eine Bar­­barei zu betrachten, wenn der Besiegte den Widerstand fortlegt, nachdem er sich überzeugt, daß das politische Unteresse, welches er vertheidigt, nicht mehr zu retten sei. So lange eine Aus­­sicht vorhanden war, die Integrität Frankreichs erhalten zu können, waren die Anstrengungen der französischen Regierung eine heilige Pflicht. Heute, nach dem Falle von Mey, nach der Gefangen­­nahme fast aller regulären Truppen Frankreichs, ist es min­­destens zweifelhaft, ob es nicht als eine Pflichtverlegung ange­­sehen werden muß, wenn die provisorische Regierung nicht jede Gelegenheit, auch mit Opfern Frieden zu schließen, bereitwillig ergreift. Gambetta denkt wahrscheinlich an eine Art Guerillakrieg, den Frankreich mit feinen undisziplinirten Schaaren vielleicht noch Sahre hindurch fortlegen könnte. Die Chancen eines sol­­chen Krieges sind ungewiß,­­ es ist möglich, daß derselbe, wenn überhaupt möglich­, mit ungeheueren Kraftanstrengungen fortgesetzt, schließlich zur Aufreibung des Feindes führen würde. Eines aber scheint uns unzweifelhaft zu sein: nämlich daß ein solcher Krieg die Kultur Frankreichs fast gänzlich ver­nichten würde. Der einzige Trost, der wann dem unglück­chen Frank­­reich übrig bliebe, wäre­ den verhaften Feind ebenfalls in jenes grenzenlose D Verwerben hineingerissen zu haben ; beim das Elend Deutschlands würde nach einem, Jahre hindurch fort­­gejeiten Kriege nicht viel kleiner sein, als jenes Frankreichs. Die Verarmung und Verwilderung würde eine allgemeine, die zwei größten Kulturdölfer des Festlandes würden in einen A­ustand gerathen, wer ihre Kräfte vielleicht für J­ahrzehnte lahmlegen, sie zur Erfüllung ihrer politischen Mission unfähig machen würde. Es ist nun zweifelhaft, ob die Hoffnung, den Feind ebenfalls verderben zu können, die Hartnädigkeit ent­­schuldigt, mit welcher man das eigene Land dem sicheren Betz verben entgegenführt. Uns scheint es, daß jener ZTroft, man werde im Unglück nicht allein stehen, ein sehr magerer, eines großen Mannes, so wie eines großen Wolfes durchaus nicht würbiger ist, abgesehen davon, daß er im vorliegenden Falle durch die bisherigen Erfahrungen auch ganz und gar nicht berechtigt erscheint. Wenn ein Lopez in Paraguay einen hoffnungslosen Krieg mit dämonischer Leidenschaft fortsetze, so war dies allerdings auch eine Verlegung der Menschlicheit, aber bei Weiten Feine so große, als es ein ähnliches Verfahren in Frankreich wäre. Wo Nichts ist, da kann Nichts vernichtet werden, wer Nichts besigt, der risci­t bei einem abenteuerlichen Kriege wenig. Ein Land, welchs kaum mehr, als eine große Wüste ist, kann nicht verwästet, die Kultur eines Volkes, welches Feine Kultur befigt, kann auch nicht geschädigt werden. An Ländern und Zeiten mit primitiven gesellschaftlichen Zuständen ist das ganze Leben gewissermaßen ein großes Abenteuer ; es gibt keine Ver­gangenheit, es gibt kaum eine Gegenwart; — es gibt nur eine ungewisse, ferne Zukunft, welche das Schwert des Feindes nicht erreicht. Im Frankreich finden wir von all’ diesem das Gegentheil: Dichte Bevölkerung, weit vorgeschrittene Industrie, bei der großen Menjorität des Wolfes einen stark entwickelten Sinn für eine ruhige, gesicherte Existenz. Es ist nicht möglich, da­ in einem solchen Lande die Faktoren, welche nach dem Frieden streben, schließlich nicht das Uebergewicht erhalten olíten. Allein zum Friedenmachen gehören jedenfalls Zwei, und darum gilt unsere Mahnung auch für Preußen. Will Graf Bismarc wirklich den Frieden, so dürfte es ihm nicht unmög­­lich­ sein, diesen in Bälve zu Stande zu bringen. Nach Levan wäre es gegangen, wenn er gewollt hätte! König Wilhelm hat wohl, trog der seitherigen Erfolge, Grund genug, zu bedauern, damals nicht den Großmüthigen gespielt zu haben. Nun ist nach dem Falle von Met neuerdings eine Lage entstanden, welche von deutscher Seite im Interesse des Friedens ausge­beutet werden konnte. Es wäre ein großer Fehler, wenn man sich jetz fchroff und unnahbar zeigen wollte. Bei der Kapi­­tulation von Me war es immerhin noch begreiflich, wenn Graf Bismard seine ernste Friedensabsicht zeigte, da er ja Met behalten will und somit die Absicht, dessen Fall abzu­­warten, im Ziede des Krieges, wie er diesen auffaßte, einige Rechtfertigung fand. Was soll aber das Drängen auf die Ein­­nahme von Paris? Es ist Vieles möglich in unseren Tagen, daß aber Preußen Baris für sich behalten könne, das dü­rfte wohl auch den eingefleischtesten Chaupinisten in Deutschland abs fure erscheinen., = Ein Wiener Brief im „Zatocsnif” debutirt mit der Nachricht, daß die Enthebung des Freiperen Levin Manch von der Frontis­chen Banus würde nur mehr eine Frage der Zeit sei, man habe nur noch seinen geeigneten Nachfolger gefunden. Graf Andräaffy wolle und werde wohl auch durchfegen, daß Rauch einstweilen durch den Agramer Erzbischof Mihajlovich supplirt werde Die , Reform" hält diese Nachricht für eine jener Erfindungen, an denen das ge­­nannte Blatt so fruchtbar ; der ganze Brief, mit welchem drei Fliegen mit einem Schlag getroffen werden sollen, sei aller Wahrscheinlickeit nach in Szikel fabrizirt. M. Szegedin, 6. November. Die ausführlichen Berichte, welche die Zeitungen über die Siegeleiner Räuberprozesse veröffentlichen, haben bei Manchen aus­ dem Grunde Anstoß erregt, weil sie geeignet seien, Ungarn in den Augen des Auslandes zu beliebtieren und den uns Uebel Wollenden reichlichen Stoff aus bäumlicher Kritik zu bieten. Die Masse von Verbrechen, die große Anzahl der daran Betheiligten müsse in der That unsere Sicherheitszustände in einem sehr traurigen Lichte erscheinen lassen, wenn wir uns einfach an die wacten Thatsachen halten ; untersuchen wir jedoch die ihnen zu Grunde liegenden gatter ren, so werden wir die Lage keineswegs so trostloß finden, als sie auf den ersten Blick bin sich darstellt, und werden wir uns sagen können, daß nicht wir selbst, ja nicht einmal unsere einenthümlichen Verhält­­nisse an der hier zu Tage tretenden moralischen Berderlin­$ Schuld tragen, sondern daß biese Auswüchse vielmehr auf Rechnung des­weg unter dessen Druck wir durch zwei Jahrzehnte gestanden, zu t­uen sind. Zur Rechtfertigung dieser Behauptung bin ich benöt­igt, Zahlen und Daten anzuführen, welche, wie ich glaube, sowohl denjenigen, die uns anzuschwärzen lieben, Stillschweigen auferlegen, al au jene patriotische Besorgniß, von der wir oben spracen, beschwichtigen erben. Zuförderst muß ich bemerken, daß die Straffälle, über die jett abgeurtheilt werden soll, in einem Zeitraum begangen wurden, der 20 Jahre umfaßt (von 1850 bis 1869). Die Thätigkeit des kön. Kom­­missariates erstrect sich auf die K­omitate Veit,­­ Csongráv, Csanád, Bétés, Bács, Torontál und Temes, den Groß-Kikindaer Distrikt und die Militärgrenze, also auf ein Gebiet, das 800 Quadratmeilen groß und von z­­ei Millionen Seelen bewohnt it. Neduziren wir nun die u des Territoriums und die An­­zahl der Bewohner, welche auf demselben zu finden, auf ein von der Statistis angegebenes Minimum und stellen wir dem die größte Anzahl von Verbrechen, nämlich 1000, und von Verbrechern, ebenfalls "000, gegenüber, so erhalten wir folgendes B­uhlenverhältniß : Auf 800 Quadratmeilen entfallen für jedes Jahr 40 Verbrechen, oder prägifer, auf­ je 16 Quadratmeilen, welche von 40.000 Selen bewohnt sind, jährlich ein Verbrechen und ein Verbrecher. In Anbetracht unserer Zierm­atorialverhältnisse und bei der Läffigkeit unseres A­dministrationssystems müsen wir uns noch darüber wundern, daß die moralische Vernommenheit in unserem sozialen Le­­ben nicht noch weiter um sich gegriffen hat; die Individuen aber, die darüber ein Urtheil abgeben möchten, müßten Beides genau in’s Auge fallen. · Als Beispiel seien hier die Städte Szegedmund-M.-Theresiopel angeführt,deren eine 14,die andere­ K­reiS Quadratmeilen große Gemarkung hat,letztere mit Enklaven kleinkumanischen Territoriums und so groß,daß sie sich halbwegs bis Kecske mötgleich einer uner­­meßlichen Steppe ausvehnt. Und auf diesem riesigen Territorium weiden tausende vosi Heerdmund auf der Pußtaist nur hie und da,manchmal in mei­­lenwäer Entfernung voneinander eine Tanga oder einanderer Wirthschaftsgebäude zu entdecken. Es ist also sehr natürlich,daß diese Geraben sehr geeignete Stätten zur Berühung der Berbrechen oder zur Berbergung des Bers­brechers An. » Hiezu noch die jämmerliche Polizei in Anschlag gebracht,welche zu wenig disziplinirt ist,als daß sie Furcht einjagen,und zu schlecht besoldet,als«daß sie unbestechlich sein könnte,—und wir haben gleich einen Hauptfaktor der Menge der Verbrechen. Alein der Hauptfaktor der Hervorrufung dieser sittlichen Ver­ be­bnis war doch unsere verworrene politische Lage, welche uns na­­mentlich in der Zeit des legten Provisoriums von 1861—67 die er­­bärmlichsten Gerichte brachte, denen Energie ebenso wie die Wille, und, im Bewußtsein ihrer provisorischen Stellung, auch Unbestechlich­keit völlig abging, und bei welchen man leider größtentheils mit Geld und anderen Behehungsmitten Alles bewirken konnte. » Die Armstände,namentlich,daß die Verbrecher bei den­ Gerich­­ten gleichsam ablösbar waren,machten aus dem kleinen Dieb­en großen Räuber und aus dem verborgenen Räuber den offenkundigen tollkühnen Banditen. Laßt uns nur einmal unabhängige Geschichte und eine psychis­­ziplinirte Staatspolizei haben,so werden all’dieerebel aufhoren,die am Leibe des Staates schweienden Wunden werden heilen.·Deshalb wollen wir nicht verzagen,sondern von der Neuorganisation das Beste erwarten. —y.Wien­ 6·Novem­ber.Die Wiener und die Nichtwiener Blätter haben in den letzten Wochen die hiesige Kabinetskrisis fort­­während ventieirt und nach allen erdenklichen Richtu­ngen variert.Na­­mentlich war es der Eintritt oder Nichteintritt des Dr.Rechbauer in das Ministerium Potocki,worüber Gerüchte,Voraussetzungen,Meldun­­­gen-Berichtigungen und Widerlegungen ohne Zahl und Ziel veröffent­­licht wurden.Die letzte,auf Dr.Rechbauerbezunehmende Zwangs­­variante,welcher eine größere Aufmerksamkeit gesetzt wurde,ist die Meldung,welche der,Presse«aus Graz zuging und»wonach Rech­­bauer von Seite Potocki seine Zuschrift erhalteIchohe,zn welcher an­­gedeutet wird,daß»man«gegenw­ärtig an eine­ vollständige Reinderung des Kabinett,wie sie Rechbauer beansprucht,­nicht denke.Es ist allen­dinge wahr,daß Dr.Rechbauer eine Mittheilung d­esn Inhaltes er­­halten hat,und ist das nicht jetzt geschehen, ‚Sondern schon während der Anwesenheit des steirischen Abgeordneten in Wien, vor mehr als ach Tagen. Damals wurde ihm bedeutet, daß dieses Ministerium auf seine Forderungen nicht eingehe, und die Bewilligung derselben der Krone nicht vorschlagen könne. Ueberhaupt trug Graf Notocki bei Be­legenheit seiner Unterredung mit Rechbauer eine ge­richt zuversicht­ede Haltung zur Bau und He, fich sogar die emerfung entschlü­­pfen: dies­e Unterhandlung (mit Rechbauer) erscheine ihm schon aus dem Grunde nicht als opportun, da das gegenwärtige Kabinet sich faum bis über die Abreidebatte hinaus werde halten können. Mit meinem Nachfolger — soll Herr v. Botocti hinzugefügt haben — mer­­den Sie wohl eher einig und schlüffig werden künnen. Eines kann ich mit aller Bestimmtheit versichern : seit seiner Nackehr aus Wien nach Graz bis heute Morgens hat Dr. Rehbauer mit Niemandem bez­ügli eines Eintrittes in das Kabinet unterhandelt. Nicht mit dem ersten Carlos Auersperg und auch mit Anderen nicht. Er wartet. Er kann dies um so leichter, als die Stungen des Abgeordnetenhauses schon übermorgen wieder beginnen. Die Slowenen haben sich bis auf Weitered entschlossen, ihr Verhalten im Reichsrathe genau nach dem der Polen zu richten. Wenn die Polen im Reichsrathe bleiben, so bleiben auch sie. Und wenn die Polen mit den Deutschen einen Ausgleich ges­troffen haben werden, so wollen sie deren bisherige Nolle übernehmen , im Reichsrathe eine Sonderstellung v­erschmolzen. Dem Kriegsschauplage­ wert, 7. November. Der Straßenrevolution von Paris sind nun auch erhebliche Anheiterungen in der Provinz gefolgt ; in Toulon, Grenoble, Nimes, Marseile und Lyon sind ähnliche Szenen vorgenommen, wie am 31. Oktober in Bari. Die rotliche Republik erhebt ihr Haupt und will die Herrschaft der blauen von sich weisen. Diese Verhältnisse künnen nur die friedliche Stimmung, welche sich in den lebten Tagen manifestirt, bestärken ; denn daran, daß sich diese gewaltthätige Fraktion wirklich zum Herzen der Situation emporwerfen werde, ist nicht zu wenten. Sie kann höchstens ephemere Erfolge erzielen, welche sich etwa in einer abermaligen kurzen Befragung der Friedensverhandlungen kundgeben würden. 3 hat allgemein den Anschein, daß der Bariser Aufstand die wirklich durchgefeßt hat, denn auch bis zur Stunde ist nicts Näheres über den Waffenstillstand, der fast bis zum Abschluffe gediehen war, bekannt geworden; es sei denn, daß die uns zugenom­­mene P­ariser Depesche von „einer allgemeinen Hauffe in Folge des Waffenstillstandes“ die Glaubwürdigkeit für sich in Anspruch nehmen an. Thierd ist bekanntlich am 30. Oktober in Bersailles angekom­­men, fuhr noch am selben Tage nach Barid und war am 31. Oktober wieder im preußischen Hauptquartier. Von hier aus schreibt man vom 2. November über die Reife des Friedensvermittlers : „Die Vorposten, welche den greifen Staatsmann bei seiner Ab­­reise nach Paris und bei seiner Maievernunft gesehen haben, berichten, daß die Haltung desselben zu beiden Malen eine auffallend verschiedene gewesen. Der Hauptverbindungsweg nach Paris geht über die Vorposten bei Sevre3. Hier muß die Seine überschritten, Lier müssen, um dies zu bemerkstelligen, wie Feinpfeligkeiten eingestellt werden. Der Verkehr auf diesem Punkte ist ein so reger, daß an manchen Tagen die Par­­lamentärflagge viermal und öfter aufgehißt wird. Bald find es Persos­nen diplomatischen Charakters, welche sich aus Paris forterpediren lassen, — neulich pafsirte di ganze portugiesische Gefandtschaft mit Damen, Dienerschaft und allem Gepäck durch — bald sind es zu über­gebende Briefe, Kommissionen aller Art, Anfragen über oft ganz ges­iingfügige Gegenstände, welche zur Suspendirung der Vorpostennedes reien Anlaß geben. Der Zufall wollte es, daß an jenem Tage die z­rm Zweck der Hinübergeleitung des französischen Unterhändlers aufgezogene weiße Fahne anveithalb Stunden unbeantwortet blieb, und Herr­en verweilte während dieser Pause bei den Offizieren der Borz­posten.­­­­ Cr zeigte sich mittbkilend,schxc­naufgeräumt und voll Hoffnung in das Gelingen seiner Mission.Die Offiziere war in desranzösischen vollkommen mächtig und sprachen dasselbe fließend, was Herrn Thiers die Bermuthung aufprängte,, die Herren seien vom Generalstabe. Er war sehr erstaunt zu hören, daß er einfache Linienoffiziere vor sich habe, und befragte es als ein ja für , dem zum rö­ ‚ten Theile das gegenwärtige Mibgeshik seiner Armee zuzuschreiben, daß den französisgen Offizieren die für ihr Metier erforderliche „instrucs­tion“ fehle, welche bei den Deutschen in so reichem Maße vorhanden sei. Er kam auch auf die geforderten Gebietsabtretungen zu sprechen und meinte, Deutschland habe sich in diesem Fall zuge­gen so viel Glob­e erworben, dab es Elsaß und Lothringen nicht brauche, um sei­­nen Ruhm zu erhöhen. Bei seiner Wiederkunft war Thiers düster und schweigsam. Er begrüßte dieselben Offiziere, fast ohne ein Wort her­­vorzubringen, und hatte Thränen in den Augen, als er den Wagen bestieg, welcher ihn nach Bersailles zurückführen sollte. Die beiden von Tours mitgenommenen Herren hatten Thiers ebenfalls nach Paris begleitet. Gestern, von 12 bis 3 Uhr Nachmittags, fand die Besprechung mit dem Bundeskanzler Statt. Ueber das Resultat derselben bin ich je nicht in der Lage, auf verläßlich Quellen hin zu berichten, und die Ge­­rüchte lasse ich bei Seite. Graf Bismarc fuhr unmittelbar nach der Konferenz zum Könige, während Herr Thier8 mit seinen Begleitern einen Weg nach dem Bart machte und auch dem Schlosse einen kurzen Besuch abstattete. Ich begegnete daselbst den drei Herren und erkannte in dem einen der Begleiter den Grafen Napoleon Daru, den ih zu Anfang dieses Jahres im geießgebenden Körper auf der Mi­­nisterbank gesehen habe; er hatte damals bekanntlich das Portefeuille des Auswärtigen, welches er in der Folge niederlegte, um seinen Na­­men in der Plebiscitkomödie nicht mißbrauchen zu lassen. Der alte Thierd macht noch immer den En­drud eines rüftigen Greifes, troß seines Silberhaares und feiner wunderbar faltenreichen Züge. Er hält sich gerade und tritt fest auf; seine stramme, selbstbewußte Haltung läßt die ungewöhnliche Körperkleinheit bei ihm vergessen. Gestern Abend befand si Thierd noch in Versailles, und es ist anzunehmen, daß die Verhandlungen noch nicht beendigt sind. Soweit äußerlich wahrnehmbar ist, sind die an bdiese Mission geknüpften Friedenshoff­­nungen sowohl bei den Franzosen als bei den Deutschen im Linien. Am französischen Bublitum hatte man geglaubt, Thier? würde von dem Könige empfangen werden, und schließt, da dies nicht geschehen, auf das Scheitern der Verhandlung.” Die aus Paris mittelst Luftballon eingetroffenen Nachrichten vom­­ November geben einen ausführlichen Bericht über die daselbst am 31. Oktober stattgehabten Unruhen : „Die Nachrichten von der Einnahme von Melo, der­­ Wiederein­­nahme von Bourget durch die Preußen, sowie das Gerücht­ von Waf­­fenstillstands-Verhandlungen hatten eine bedeutende Währung erzeugt. Das "Hotel de Bille" wurde duch Anhänger der ultraradikalen Partei belegt, welche die Absicht hatten, eine Kommune von Paris einzufeßen. Llourenz leitete die Bewegung. Die Unruhestifter wollten die Regie­rung zur Abdanfung joingen und ein Individuum proklamirte die Abregung. Picard gelang es, zu entkammen. Er ergriff die nöthigen Machregeln, um den Widerstand zu organisiren, während seine Kolle­­gen als Gefangene zurückgehalten wurden. Picard befahl, den Ge­­neralmarsct zu schlagen, ließ die National-Druderei belegen und gab Befehl, seinerlei Bekanntmachungen zu druden. Er sandte hierauf Boten nach allen M­inisterien mit der Aufforderung, sich in Vertheidi­­gungszustand zu fegen. Ein Bote, welcher eine Ordre an das Finanz­­ministerium überbrachte, wurde verhaftet. Die Admirale Ronciere und Chailley sowie der Generalstab stellten sich Picard zur Verfügung. Gegen Mitternacht tösten sich Bataillone der National- und Mobilgarde gegen das Hotel de Bille, wo Yavre, Garnier-Pages und Simon noch immer durch zwei Bataillone der Nationalgarde von Belleville gefangen gehalten wurden, in Bewegung. Favre hatte ver­­weigert, seine Demission zu geben, indem er erklärte, er habe sein Mandat von der Bevölkerung erhalten und würde sich nur vor einer in regelmäßiger Weise wählten Regierung zurückziehen. Die Auf­ständischen forderten von Flourens, die Mitglieder der Regierung als Gefangene nach Vincennes zu fehiden. Da gelang es einer Kom­­pagnie der Mobilgarde, ins Hotel de Ville einzudringen und die Auf­­rührer in die oberen Grabwerfe des Gebäudes zurückzudrängen. Zahl­­reiche Bataillone rücten nun mit dem Rufe: „Es lebe die Republik, es lebe Trohn!" an Die Aufrührer wurden gefangen genommen und in die Keller geworfen, von wo je entwaffnet abgeführt wurden. Die Ordnung ward ohre Blutvergießen wieder hergestell. Dorian, Ritter Hugo, Louis Blanc soien an der Bewegung seinen aktiven Antheil genommen haben.“ Nach der Diffupation von Meg ist folgende Proklamation an die Einwohner erlassen worden : Die Festung von Mek ist gestern dur die preußischen Truppen offupirt worden und der Unterzeichnete ist provisorisch Befehlshaber der Festung. Ich werde unter den Truppen die bewährte preußische Dis­­ziplin aufrecht zu erhalten wissen ; die persönliche Freiheit und das Eigenthum sind gewährleistet ; die Lasten, welche in dieser Zeit den Einwohnern auferlegt werden, bevor die Verhältnisse volständig geord­­net sind, müssen ertragen werden, und ich werde erkennen, ob die Einwohner die Umstände zu würdigen wissen. Wo mir Ungehorsam oder­­ Widerstand entgegengefeßt wird, werde ich mit aller Strenge und nach den Gefegen des Krieges einschreiten. Wer die deutschen Truppen in Gefahr bringt oder ihnen durch verrätherische Handlungen Nachtheile zufügt, wird vor den Kriegsrath gestellt; wer von franz­­ösischen Truppen als Spion dient, oder französische Spione beherbergt, oder ihnen Beistand leistet; wer freiwillig den französischen Truppen die Wege zeigt, wer deutsche Golvaten oder zum Gefolge der Truppen gehörige Leute tödtet, verwundet oder beraubt; wer die Kanäle, die Eisenbahnen oder Telegraphenlinien zerstört; wer die Wege un­­brauchbar macht; wer auf Munition­s oder Proviantzüge feuert, ends­icc) wer gegen die deutschen Truppen die Waffen ergreift, wird mit dem Zode bestuft. Befehl: 1) Die Häuser, in denen oder außerhalb derer Feindseligkeiten gegen die deutschen Truppen verübt werden, wer­­den alle Kasernen benugt. 2) Mehr als zehn Personen dürfen auf den Straßen oder öffentlichen Blagen nicht zusammenstehen. 3) Alle in den Händen der Einwohner befindlichen Waffen müssen bis Montag, den 31. Oktober, 4 Uhr, Nachmittags, im Palais des Divisions-Komes­mando’d, „Rue de la P­rincerie”, abgeliefert werden. 4.) Im Fall eines nächtlichen Alarms­ müssen alle Fenster erleuchtet werden. Mes, 30. Oktober. « Der Divisions-General und Kommandant, v. Kummer. Die „Korr. Havas" schildert den Eindruck, welchen die offizielle Mittheilung der Kapitulation von Meg in Tours gemacht, in folgen­­der Meise: „Im ersten Augenblick herrschte traurige Bestürzung. UWeberall auf dem Plage der Präfektur und in der Rue Royale lasen und kom­­mentirten Gruppen die soeben angeschlagene Proklamation der Regie­­rung, welche die Wahrheit in ihrer ganzen Traurigkeit enthüllte. Kein Zweifel war mehr erlaubt. Met hatte ss ergeben und eine Armee von 150.000 Mann unter dem Befehle eines Generals, auf melden draufreich glaubte rechnen zu können, hatte sich nicht mit dem Muthe einer tirte erhabenen fi dur deuer und vor Allem die levee en masse.“ Verzweiflung zu inspiriren und eine Bahn dur die feindlichen Linien diejenige ben zu Che, ruhmreiche brechen Stelle welcher der und blutige gemußt. auf und ermannten sich. Ein einziges Gefühl Nachdem wir den gegen Bazaine geschleuderten Anfragen und Vorwürfen Raum gegeben haben, wollen wir nicht unterlafen, auch jene Stimmen unseren Lesern vorzuführen, welche zu feinen Gunsten sprechen. Aus Mek berichtet der dortige Korrespondent der „Daily News”, der sich während der Belagerung dur die ebenso trefflichen, als überraschend schnellen Mittheilungen über die dort spielenden Ereig­­nisse hervorgethen. Manches, was mit Nachsicht auf die hinter uns lie­genden Wochen und auf die gegenwärtig gegen Bazaine geschleuderten Anklagen von bedeutendem Interesse­n­. Wir lassen das Wesentliche daraus hier folgen : Ein Besuch in den Festungswerken von Mes selbst sowohl wie in den Forts muß den Beobachter in der Ueberzeugung beseitigen, daß Derjenige, der Mes­sef ist, eine unüberwindliche Festung in feiner Bez­­alt hat. Es ist der Festung selbst nicht beizukommen, so lange die Außenmerke halten, und es ist durchaus kein Grund vorhanden, warum diese legieren mit hinreichender Verproviantirung und Befagung sich nit auf undeutliche Zeiten hinaus halten sollten. Es wäre allenfalls möglich, St. Eloy oder Quelen in Schutt zu legen, indessen die übri­­gen sind ihrer starren natürlichen Lage wegen nicht wohl zu nehmen. Der schwace Punkt der Festung liegt östlich zwischen Quelen und Et. u allein die Werke werden dort durch das provisorische Er­wert­en Bottes ergänzt. Nach dem, was ich höre, halte ich «3 für wahrscheinlic, daß am Tage nach dem 14. August die Preußen, falls sie einen heftigen Anprall gemacht hätten und schwerer Verluste gewärtig gewesen wären, sich vor dort Belle Croir in dieser Richtung hätten festlegen und sogar, wenn die betreffenden Angaben auf Wahrheit beruhen, in die Stadt selbst eindringen können. Man versichert mir, daß die Franzosen des Sieges so sicher waren und die Idee einer Einschließung von Meg für so lächerlich hielten, daß erst nach der Schlacht bei Forbach ernstliche An­­strengungen gemacht wurden, die Festung in vertheidigungsmäßigen Zustand zu bringen. Damals erst wurden die Geflüge in Position gebracht. Les Bottes war noch ganz unfertig, ein großer formloser Erdhaufen. Selbst heute ist dieses legtere Merk noch nicht gehörig volls­endet, und es ist ein so Lieverliches Stüc Arbeit, als nur je eines von Truppen hergestellt wurde, welche Ingenieure in ihren Reihen haben. Es hat indessen eine Fronte und Gejhüge hinter derselben in Position. Die Preußen werden nicht lange räumen, aus Les Bottes statt eines eine Kundgebung Man kommen: ‘Broflamation, melche sich auf die von Bazaine in dieser befragenswerthen Angelegenheit gespielte Rolle bezieht, und man fragte sich, auf wen die jewerste Verantwort­­lichkeit fiele, auf sich nicht gescheut hatte, einer Armee von 150.000 Mann die Schande einer Kapitulation anzuthun, oder auf die Armee, welche sich darin ergeben hatte, diese Demüthigung zu erdulden. Endlich, nachdem man den Umfang und die Bedeutung dieses neuen Ungrlnds erfaßt hatte, richteten sich die Gemüther wieder bemächtigte sich Aler, die Entrüstung und damit gepaart der glühende Wunsch, diese Schmach zu rächen. Die Stimmen, die aus­­ der Provinz zu ung gelangen, spießen in demselben Tome. Zu Marseille war die ganze Bevölkerung in Trauer. Am Abend fand vor der Präfektur statt , mit einer Schwarzen Zahne an der Spike Schwert, verlangte das Bolt zur Rechtfertigung Bazaine’s, propisorischen ein permanentes Fort zu machen, und unter ihrer tüch­­tigen und gründlichen Verwaltung wird Meb, das uneinnehmbar galt, womöglich zweimal unüberwindlich werden. Nach dem, was zu meiner Kenntniß gelangt, war der Krämer­­geist größer als die Vaterlandsliebe unter den Bürgern von Mes, und die Cmeute vom 28. hatte ihren guten Grund. Die sclauen Bürger hatten ihre Vorräthe zurückgehalten, um dem Markte anzulegen, während ihre ärmeren Schicjalogen ossen äußert wird, starf oder das Vorhandene zum allgemeinen Belten ans Licht zu eine Schraube wegen der hohen Preise darben und die Armee geradezu hungern mußte. Pferde starben täglich aus Mangel an Futter, doch haben die Preußen Vorräthe von Heu und Korn an Orten entwedt, wo man sie nicht vermuthet hätte. Ein Gleiches geschah mit anderen Lebensmitteln, und die Vermaltung scheint entweder nicht nicht sclau genug ástált au sein, . Napo­­leon hat uns ein Krämerpoll genannt, ich erlaube mir aber zu bezwei­­feln, ob sich unsere Krämer-Jpsofynkrafie in dieser Richtung Kaliber halten, gaten entwickelt haben würde.­ch kann im Stillen bei mir bas Lachen nicht unterbrüs­ten, wenn ich daran denke, wie Bazaine den guten Leuten ihren Markt verdorben hat. Aber ihr Götter, wie wird der Mann aber auch dafür gebaßt ! Aus den Zeitungen ist ersichtlich, man Bazaine wie giftig diese: Grol­ ges vom grobartigen Rad dem Klatsch der Einnelornen, die, wie schon bemerkt, voller haben soll, daß ihre Heinen Spekulationen auf Geldgewinn hätte er zuerst gestrebt, Megent von Frankreich zu ist vollständig vergebens, den zornigen Zähne zusammen er gleich die Diszipline und „Morale” als milde so müßte grobartigsten bieses ehrgeizige Projekt nur gegen eine fabelhafte Summe Geldes aufgegeben, die ihm, man weiß nicht recht wer, gezahlt und in ihren eigennügigen Hoffnungen getäuschten Bürgern auseinanderzufeßen, daß tiefe Behauptung reiner Blödsinn ist, und daß Bazaine so lange die in Wirklichkeit noch und bot, so lange und er eine Armee hatte, die im Stande war zu fechten, zu marschiren Stand zu halten, auf sic­h hießen zu lassen. Wenn die Geschichte dieses Krieges geschrieben wird, 10 wird man den Namen, Bazaine Dinte eintragen müssen, als den irgend eines anderen französischen Befehlshabers. Wenn er Untergebene gehabt hätte, die im Stande waren, mit ihm zusammen zu wirken, wenn im Anfang ungehemmt ge­wesen wäre und seines Heeres nicht gelodert gewesen wäre, ehe er den Oberbefehl übernahm, so­wohl der Bericht­­erstatter ein anderes Lied ihm haben nachsingen müssen. Ueber manche der internationalen Einflüsse gibt der Korrespons­dent im Weiteren nach den Mittheilungen eines An erster Stelle ist daher französischen die Sucht nach; Bopus­tarität zu nennen, welche sich fast aller hohen französischen Offiziere bes. in feiner ungebundenen rechter Taugenichts — sind hauptsächlich Weise­­ bei­­ den Soldaten, „feinen Kindern“, erfundigte, ob ihre Nationen nach MWunsh ausfielen. Liek sich dann ein ermuthigen, zu brummen Hagen, so fuhr der Marshall auf den Dobersten 108 und­ riß denselben bis in die tiefte Tiefe herunter. Selbst­­die jegige Kette von Nieder­­lagen hielt der oben erwähnte alte Herr nicht für genügend, die Nation von ihrem Durst nach eitlem Ruhm zu heilen. „Die Offiziere — sagte er die Schreier, die windigen gedankenlosen Schreier nach la gloire. Sie heulten sie aus nach Krieg,‘ richtigen Schluß ziehen könnten, und ich würde mich entnervt sie waren durch Lieverlichkeit und Absinthe, unmissend, was den Dienst anbetrifft, geistig ungebil­det und körperlich geschwächt. Ich fürchte, ist zu weit mit ihnen gekommen, sie sind zu tief durch und doch vers­dorben und entmannt, als daß nicht wundern, wenn Sie in Jahresfrist dieselben Bummler wieder nach Krieg lärmen hörten, obschon sie eben so wenig vorbereitet Autorität Preußens internirt sind, habe ich seine A­ußerungen noch tend dieses Feldzuges der militärischen in ihrer Rundschau vom 1. November einige Bemerkungen über die Militärkonvention von Meg und die Proflamation Gambettas an die Franzofen gelejen. Sie haben Nedt, die Armee würde nicht einem Verräther gefolgt sein, und statt jeder Antwort auf die zur Verwirrung der öffentlichen Meinung ersonnene lügenhafte Angabe. sende ich Ihnen den Tages­­befehl, der an die Armee nach den mit Einmüthigkeit­schlüssen im Kriegsrath vom 26. und 28. Oktober gerichtet wurde Der Delegirte scheint sich weder der Regierung haben, indem der nationalen­­ Vertheinigung die Situation der Armee von Meg überlegt zu er das Betragen des Führers dieser Armee, die drei Monate hindurch gegen eine große Macht zu kämpfen hatte, als ein verwerfliches bezeichnet. so Wäh­­die Armee von Mer Eine Armee, die in allen Kämpfen, die sie geliefert, dem Feinde aus Weiglingen und Ber: Der Hunger allein hatte jenen 160.000 Kombattan: ‚Ohne ihre Energie schon in der ersten Hälfte war der Zeitpunkt, in welchem Kranken oder Verwundeten, entbehren zu müssen, Armee denn das auf 300 Gram­me Brod per Mann, später auf 250 Gramme reduzirt werden mußten. Denfen Sie sich zu diesem püsteren Gemälde wo eine Anzahl von 2009 die auf dem Punkte waren, ihre Arzneien lang mn­eg der Mann, ihrer fleinen Zelte der Rube Strömen niederfiel, Schaft nicht erlaubte, unter zu pflegen. Frankreich ist über unssere Lage,die beständig eine kritische war, stets getäuscht­ worden.Warum sich weiß es nicht,aber die Ehrheit wird sich endlich Bahn brechen­ , Wasung betrissk,so haben wir das Bewußtsein unsere Pflicht als Soldaten und Patrioten gethan zu haben. Bazaine. Muth darüber fehl gegangen sind, werben und später Obersten Auskunft. mächtigt der sich Cs hat. find. ‚In Kaffel biß und länger Der Hauptanfänger die Direktion bes „Nord“ welche folgendermaßen lautet: Achtung abgeswungen hat, räthern bestehen, von und einen Marshall, 24 Generale, theils als Todte, theils als Bettbannere zu beflagen. ten, die noch übriggeblieben waren , nommen, da die Kavallerie und Artillerie ohne Pferde war, Noth zum größten Theil verzehrt worden sind. » mit glänzenderer bisher schon als 42.350 Soldaten » schaffen. Wenn man Pant was da behauptet wird, für einen wer alle Helfer überschwemmte und e Verräther und Menegaten vom und des Oktober unterliegen müssen, dem Feinde die Stirne Monaten hatte 2140 Offiziere ihren Patriotismus reich zu führen, als in dem regigen Falle­“ Wir knüpfen hieran no die eingetroffen, wo drei von und die Waffen die Razionen dem Schuge der alten · hätte um in viefer, Richtung war Ganrobert, wir auf Oro­e die zwei Wochen und zu wie den heutigen Prämissen Tann unmöglich einen Regen, beinahe poppelt «3 von an wären, v denselben erfolg: uns bereits signalisirte, in Brüssel gerichtete Erklärung Bazaine’s, Kaffel, 2. November, gefaßten Be: aus den Händen ges die in der Telegr. Depeschen des Defter Lion. Wien, 7. November. OriginalsXelegr.­ Der Klub des rechten Zentrums einigte sich, morgen an der Ausschußwahl und der Verifikation der­ böhmischen Abgeordne­­tenwahlen theilzunehmen. Greuter sprach in einer Katholiken­versammlung im Meufisvereingfaal. Wien, 7. November. (Original-Zelegt) Die Familie des Grafen Beust begibt sich im Laufe der Woche in die Schweiz; der Reichskanzler begleitet die Seinen. Wien, 7. November. (Original-Zelegr) Ein Beroneser Journal meldet, die Kaiserin von Oesterreich werde sich mit der Erzherzogin Marie Valerie von Meran an den Gardasee, wahrscheinlich nach Sale begeben. Wien, 7. November. (Original-Zelegr.) Die Waffenstillstandsverhandlung ist bereits als inopportun anerkannt, dagegen begann die Verhandlung auf Grundlagen zu Vorlagen an die Constituante. Sien, 7. November. (Originale Telegramm.) E8 verlautet in Diplomatentreffen, die Waffenstillstandsver­­handlungen seien gescheitert. — Die zirkulirenden Minister­listen sind nichts, als schlechte Erfindungen. Die „Presse“ meldet, Rom wolle die österreichischen Benediktinerklöster auf­­heben, um selbe ven Yehniten zu übergeben. Wien, 7. November. Der „Volksfreund“ veröffentlicht ein Schreiben des Papstes an die deutschen Bischöfe, welche den gemeinsamen Hirtenbrief von Fulda unterzeichneten. Der Papst schreibt: Ein erwünschter Trost waren ihm die Hirtens­briefe der deutschen Bischöfe, welche die Beschlüsse des Konzils verkünden, vollständiger je doch wäre der Trost gewesen, wenn alle Bischöfe einen gemeinsamen Hirtenbrief unterzeichnet hätten. Der Papst bezweifelt nicht, was auch jene Prälaten, deren Namen fehlen, ihre Pflicht verstehen, namentlich gegen­­über den Katholiken, die offen das katholische Dogma bes­tampfen, gegen die Unfehlbarkeit fi auflehnen und dabei sich fälschlich rühmen, an dem katholischen Glauben zu hängen und die V­erläumbung gebrauchene, er habe bei der definitiven Un­­fehlbarkeit etwas zur vollen Giftigkeit gefehlt und die unkor­­fihtige Jugen in große Gefahren stürzen. Der Bapst fordert die Bischöfe auf, namentlich von der katholischen Schuljugend die Gefahr der Glaubensfälschung fern zu halten und für die bedrängte Kirche zu beten. Prag, 7. November. Weitere Wahlergebnisse aus den Stadtbezirken : In der Budweiser Wahlgruppe wurde Der wes hische Kandidat mit einer Heinen Majorität gewählt. In Hos­tis wurde der grechische Kandidat Porak gewählt. In Senften­­berg, Saromierz sowie in Sorephstadt drangen die Czechen durch. Der deutsche Kandidat Rojer hatte auf einen Sieg in dieser Wahlgruppe nicht gerechnet. In Böhmisch-Trübau, Bar­dubig, Holig und Hohenmauth wurde der szechische Kandidat­­ .

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