Pester Lloyd - Abendblatt, April 1871 (Jahrgang 18, nr. 77-98)

1871-04-04 / nr. 77

EEE = a Die türkische Negierung hat unlängst eine auf den Gehalt eines im türkischen Diensten stehenden Arztes geführte, von dem Belter E.. Wechselgerichte angeordnete Erefution angenommen und effeftu ist. In Folge dessen wird allmonatlich ein Dritttheil des­ mit Ere­­fution belegten G­ehaltes monatlicher 400 Francs regelmäßig der östers reichischen Botschaft zugesendet. a­u A Wien, 3. April. Graf Beust hat den deutschen Reich­s­kanzler zu seiner Erhebung in den Fürstenstand in einem Schreiben beglückwünscht, welches eben so herzlich, wie geistvoll und würdig ge­­sagt sein sol. Morgen Abends geht derselbe, um d­ 3 Dsterfest mit seiner Familie zu verleben, auf act Tage nach Vevey am Genfer See. Seine gewöhnliche Rapereise nach Gastein tritt er, um später für die Delegationen verfügbar zu sein, statt wie font im Juli oder August diesmal [den im Monat Mai an. - ss .I..s««’:«-s."i" NE KGN HEZ RENE Ra N­ey (Die einzelne Nummer foftet 4 fr. 5. 33.) REN­­ e. or Dienstag, 4. April. N meet ET — ..­­ »­.­­ Si §. 81 tg. .. Aus dem Reichstage. Präsident Somffih eröffnet die heutige Situng des Ab­­geordnetenhauses um 9 Uhr. Auf den Ministerfauteuils:Horváth Kerkapoly,Töth.­­ Das Protokoll der jüngsten Gitung wird authentizirt. Der Präsident meldet mehrere Gesuche an, welche­ ebenso wie das vom Abgeordneten Baron Albert Woodianer eingereichte der Petitions­­kommission zugewiesen werden. al­s. St­rathbmary interpelliti­ven Kommunikationsmi­­nister, ob er geneigt sei, eine Kommission von Sachverständigen und Tofalinteressenten einzuberufen, welche die nächst kaposvár anzulegende Station der Battapel-Zakanyer Bahn feststellen sol. Alexander Törötz bringt einen Antrag ein,­­wonach der Mi­­nister des Innern ange­wiesen werden soll, in Anbetracht des Umistan­­des, daß die Fürsorge des Staates sich bisher nur auf das National­­theater in West erstreckte, während doch an die Provinzialtheater einen bedeutenden Faktor nationaler Kultur darstellen und des Ums­landes, daß während der Osterfeiertage in Bet eine Versammlung von Jovinzschauspielern und Theaterbrieftoren stattfinden wird, seine Auf­­merksamkeit auch auf diese Versammlung und deren Resultate­ ertreden sol. Wird in Drei gelegt und vertheilt werden. Edmund Szeniczey: Geehried Haus! Wir Alle wiffer, hab die Legislative die Eisenbahnverbindung der Landeshauptstadt mit Semlin für so wichtig erachtete, daß sie es für nothwendig fand, die Regierung doch einen Beschluß anzuweisen, daß sie diese Linie studire und darüber zu Beginn der nächsten Sessionsperio­de einen Gefegent­­wurf vorlege. Auch ich messe diesem Beschluffe des Hauses ein gro­­ßes Gewicht bei, und erwarte von der zweckmäßigen Lösung der Frage ein sehr heilsames Resultat. Da ich jedoch weiß, daß nicht nur nach der bisherigen Brarns, nict nur nach dem bestehenden Beschluß des Abge­­ordnetenhauses hinsichtlich der Kommunikationslinie, sondern der Natur der Sache entsprechend die Zukunft des Landes und das höhere Staats­­interesse es erfordert, daß bei der Vorlage von Plänen zu Eisenbahn­­linien immer auch die hauptsächlichsten von einander abweichenden Wir­­ien in Betracht genommen werden , und da ish die Nothwendigkeit einseht, von Mitgliedern 0.8 Abgeordnetenhauses durch Vorlage der Studien von einander abweichenden Linien Gelegenheit zu bieten, die Handels­, strategischen und finanziellen Interessen des Landes mit­ein­­ander zu vergleichen, und auf Grundlage genauer Daten eine ent­­sprechende Entscheidung zu treffen, so wünsche ich folgende zwei Fragen an den Herrn Kommunikationsminister zu richten : 1. Inu­mweldes Stadium in die Angelegenheit der Eisenbahns­verbindungen zwis­chen Belt und Semlin bisher gediehen ? 2. Hat der Herr Minister alle Anordnungen getroffen, damit das Studium der Eisenbahnlinie auf beiden Donauufern vor­­genommen und das Resultat gleichzeitig dem Hause vorgelegt werde ? Graf Ferdinand Zi 9 wünscht an den Kultusz und Unter­­richtsminister eine Interpellation zu richten, zu der ihn die gestrige Sinterpellation Koloman Gyyczy’s veranlaßt hat. Er würde bedeutende Besorgnisse hegen, wenn er glauben müßte, haß der Geist dieser Gyyapiden Interpellation der Geist dieses Hauses sei. (Rufe von der Sinten ; 58 ist der Geist dieses Hauses.­) Durch Ghyczy I­nterpellat­ion j wird Die Vertretung einer sehr zahlreichen Konfession angeklagt, daß sie die Gelebe des Cannes nicht geachtet, ungefehlihe Beichlüfse gefaßt habe und dieselben vor der Genehmigung durch die Geiesgebung ühren wolle. ·» aussah Rednermacht kurz seine Bemerkkungen auf die einzelnen Am­klagepunkte der Ghyczy’schen Interpellation; Ghyczy wümsche von einem mittelalterlichen Standpunkte aus diese Angelegenheit·z·1­.behan­­deln,er möchte,daß dieses Haus auf Grundlage seiner einseitigen und individuellen Darstellung eine Entscheidung in einer so bodywichtigen Angelegenheit fälle, damit nun der Kultusminister je eher durch seine Antwort auf die Interpelation im Wege einer kompetenten und obs­­ektiven Darstellung des Sachverhaltes die Katholiten des Landes bes­ruhige, sieht er sich veranlaßt, folgende Frage an den Minister zu richten : Beabsichtigt der Minister, auf die Interpellation Ghyezwy’s je eher zu antworten und durch Nichtigstellung der vorgebrachten Be­­hauptungen den Katholiten des Landes jene Beruhigung zu verschaffen, welche sie ertworten dürfen, und namentlich, beabsichtigt er sie zu ver­­sichern, daß ihnen jenes Recht auf Grundlage des $. 2 des Ges.Art. XX: 1848, ihre Organisation autonom festzustellen, nicht verweigert erde, ein Recht, welches der griechisch nichtunirten Konfessien durch den Gef.-Art. IX : 1868 gewährt wurde ? Die Interpellationen werden den betreffenden Ministern zug­estellt. As gs Referent des Zentralausschusses Johann­ Ge·czy überreicht den Bericht über die Kommassation und Segregation in Siebenbürgen. Wird in Druck gelegt und auf die Tagesordnung gesetzt.. . Das Haus geht zur Tagesordnung über und legt die Spezial­­debatte über den Urbarialgefigmtwurf über den gestern wegen Beschlußunfähigkeit auf Antrag des Justizministers fort. Hinsichtlich des 8. 80 des Hauses fein Besdluk gefaßt werden konnte, wird ber Mopifilationsantrag bes Minijters Horváth angenommen, dagegen der Beschlußantrag Adam Sázá­r abgele­gt. $. 81 wird ein neuer §. 82 eingeführt die O­dnung der Urbarialangelegenheit der zum Köz­miasboven gehörigen Ortscaften Talmatih und Zörburg ein betons­tes Gefäß verfügt. 1 werden unverändert angenommen. Die Meglaj­­und der Antrag delt. bean- Zum §. 90, der von den Ablösungsobligationen han tragt ‚m­ansminn­e Kertapoly eine Modifikation, wornach die Amortisation der Obligationen zur Hälfte im Wege der Auslosung, zur Hälfte aber der Nachkauf zu geschehen habe. Die Modifikation wird angenommen. Die übrigen §§­ 91—96 bleiben unverändert und der Referent des Zentralausschusses Emerich Huser verläßt unter Elsenrufen des Hauses die Tribune. Die dritte Lesung erfolgt morgen. Auf der Tagesordnung folgt der Bericht des Wirthschaftsaus­­schusses hinsichtlich der Gehaltszulage für Herrn Emanuel Könyi. Der Bericht, den wir wörtlich mitgetheilt haben, wird einstimmig und ohne Bemerkung gutgeheißen. Referent des Wirthschaftsausschusses Paul Terey: 68 it nur die Frage, von wann ab die Gehaltszulage laufen soll ? Präsident: vom heutigen Tag ab. (Beifall.) Es folgt der Beschlußantrag DanielJranyi’s,wonach die egierun einen Gesetzentwurf vo­rlegen soll,der die Anordnung trifft, daß alle egierungsämter—mit Ausnahme der Unterstaatssekretärs-, Ministerialraths-und Präsidialsekretärsstellen—mit Individuen be­­setzt werden sollen,die eine Prüfung von einer vom betreffenden Mi­­nister ernannten Kommission abgelegt und ein­ Zeugniß über ihre Fäl­higkeit erhalten haben.Jranyi empfiehlt seinen Antrag mit kurzen Worten zur Annahme. ·· Justizminister Horvath an erkennt die»Streckmäßigkeit und Korrektheit des Antrags Jcängi’s,was die Morwirung und Absicht betrifft.Allein der Modus,der vorgeschlagen wird,s ist nicht praktisch Die Regierung soll einen Gesetzentwurf über eine solche Aemter­­aspirantenprüfung vorlegen;allein da die Qualifikation für einen Arzt eine andere ist wie für einen Richter,einen Stuhlrichter u.s.w.,so müßte man nicht einen,sondern fünfzehn Gesetzentwürfe vorlegen. Rednek bittet dazuerängi,seinen Antrag zurückzuziehen,und über­­zeugt zu sein,daß die Regierung diese Angelegenheit ihrer Vorsorge nicht entgehen läßt. 2 Aerander Almäsfy stimmt für den Antrag Iranyi’s. Paul Hoffmann sieht in dem Antrag eine gemeifte Nominizzenz an kineiniche Institutionen. Praktisch ist der Gedanke, daß zur Belegung erledigter Aemter ein Konkurs ausgeschrieben werde. Den Antrag kann Redner nicht annehmen. Ernst Simonyi widerlegt die Argumente ee und stimmt für den Antrag 3 -ányVs, ebenso Gregor Struban. » Bei der Abstimmung wird der Annanganin von der Ma­­jorität abgelehnt. P­räsident. Auf der Tagesordnung stehen so die Ge­­legentwürfe über den Bau der Eperjes,Tarnower Bahn und der sächsisch-böhmischen Verbindungsbahn. Ich bin jedoch darauf auf­merksam gemacht worden, daß die Kroaten, welche das Recht und die Pflicht haben, sich an der Berath­ung dieser auch sie interessirenden Angelegenheit zu betheiligen, nicht anwesend sind. Dem­zufolge empfiehlt es sich als zweckmäßig, die Berathung dieser Gefegentwürfe nach den Feiertagen vorzunehmen. (Zustimmung.) Die erste Lisung nach den Feiertagen werde am 17. April, Montags, stattfinden. Die Tagesordnung wäre­ die beiden erwähnten Eisenbahngelegentwürfe und der Bericht der Retitionskommission. Paul S­ontagh: Die Munkacs:Stryer Bahn steht mit der Eperje3:Tarnower in organischem Zusammenhange ; da aber über die erstere der Ausschußbericht noch nicht vor das Haus gelangen kann, fo­llt es zweckmäßig, auch die Verhandlung über die Eperjed:Tarnomwer Bahn zu verschieben, bis es möglich ist, den diesbezüglichen Gelegent­­wurf mit demjenigen über den Bau der Muntács:Stricer Bahn gleich­­zeitig zu verhandeln. » Der Gesetzentwurf über den Bau der EperIeS-Tarnower Bahn wird demgemäß von der Tagesordnung der ersten Sitzung nach den Feiertagen gestrichen. Der Präsident schließt die Sitzung uml­LUerns Zeigt den Abgeordneten glückliche Feiertage . wünscht.­­Lebhaftes jen. Nächste Sigung : Morgen Vormittags 10 Uhr. wird ohne Bemerkung angenommen; nach den, wonach über en fung des vom Hause angenommen. x = ar BB §. Horpäth 89. wird von Thomas Bédy beantragt­­ : « Generalversammlung der Ofner­stadtrepräsentanz. Ofen, 3. April. Die für heute Nachmittags 4 Uhr anbe­­raumte Listing konnte wegen Abgang der beschlußfähigen Anzahl von Mitgliedern unter dem Vorfige des Bürgermeisters Harmann erst um 5 Uhr eröffnet werden; zu Beginn derselben stellt Stohlmann eine Interpellation bezüglich der im Lande zu errichtenden Gerichts­senate und fragt, ob in Konformität eines früheren Beischlusses die biegbezügliche Repräsentation zu Gunsten der Stadt Ofen bereits,der Legislative unterbreitet, und ob die hiezu nöthige Deputation ihre Funktion vollzogen habe. Da dies bis nun noch nicht gegeben, so wird angeordnet, das die Repräsentation sogleich vorgelegt, in Druck gegeben und den ein­zelnen Mitgliedern des Unterhauses überreicht, zugleich aber eine De­putation entsendet werden soll, welche diesbezüglich bei den Ministern die Wünsche und gemachten Ansprüche der Kommune Ofen zu ver­­treten­ habe. wird einstimmig angenommen. Hierauf bringt derselbe Interpellant zur Kenntniß, daß die Authentisation der Versammlungs-Protokolle stets durch die entsendeten einzelnen Mitglieder und nicht in corpore geschehe ; er wird mit Be­­rufung er den diesfalls in den Jahren 1848 und 1861 üblich ge­­arte Ujus die forporative Authentisation der Protokolle ange­­ordnet. Endlich bringt Stohbmann no die Medersiedlung des Polytechnitums nach Belt zur Sprache, und beantragt, dob die für das Polytechniitum von Seiten der Kommune­­ bestimmt ge­wesenen Baupläne, als der Hafner, Markt in der Wasserstadt, und der Horváth, Garten in der Christinenstadt in Hausparzellen eingetheilt, und solche, veräußert werden mögen. Da jedoch hierauf bemerkt wird, hab die Webersiedlung des Bolptechnikums nach Pest »derzeit in Ermangelung geeigneter Lokale nur als eine interimistische Maßregel­ zu betrachten komme, die definitive diesfällige Entscheidung aber noch nicht erfolgt sei, so möge dieser Antrag einstweilen zurückgezogen, und hinsichtlich der Veräußerung obiger Baupläne für die nachte­­igung im Sinne der Hausordnung ein motivirter schriftlicher Antrag neuerdings ein­­gebracht werden. Wird angenommen. Folgende Gefegartitel vom­ Jahre 1870, ald. 40, 48, 49, 50,51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60, werden als verlaut­­bart erklärt und wird angeordnet, dieselben in die Geseßen-Sammlung zu hinterlegen. i ·· Die Mittheilung, daß Frau Theresia Pindelmaier ein Legat von 6000 fl. für solche 6 DOfner Waiten gestiftet habe, welche röm.­­lath., gebürtige Ofner und ungarischer Abkunft sind, wird freudig in e­ine­r zur Kenntniß genommen, und biete Ott steitig als separater Fond zu behandeln angeordnet. » Das Gutachten der··Wirthschaftskommission über die Brodliefe­­rung für·die städtischen Häftlinge von Paul Németh rief über Orpag’s Antrag eine Kontroverse aus dem Grunde hervor,weil angeblich nach einer Bestimmung der·Reprä­sentanz kein städtischer Repräsentant ein derartiges Geschäft mit der Kommune eingehen dürfe ; da nun Nemeth aber Repräsentant ist, müsse er dieser Bestimmung folgen. Nachdem aber momentan der diesfällige Beschluß nicht ermittelt werden konnte, wurde aus prinzipiellen Gründen dieser Gegenstand zurückgezogen und dem Magistrate die nöthige Untersuchung und Berichterstattung über­­tragen. Der Erlaß des Ministers des Innern, wonach­ zur Besorgung der Straßenreinigung und Kehrichtsausfuhr aus den Privathäusern die Kommune zur Abnahme von 1 kr. ziel für biesen 3wed ermächtigt wurde, wird mit dem Bemerken zur weiteren Ausführung an den Magistrat ge­wiesen, daß bei Abfassung br? ee ae > HE Delaltung der Straßen und Tot: virs rejleftirt und bievon die Bevölkerung mittelb­ Ai und rechtzeitig verständigt werden solle. 2 ee Der T. Tt priv. Donaudampfi­ifffahrts:Gesellschaft wird die Uferstrede vom Bombenplake aufwärts bis zur Königsmü­hle auf die Dauer eines Jahres, die Kurrentklafter mit 15 fl. — der Königs­­dampfmühle dagegen eine Uferstrede von 25 Klaftern auf ein Sabı mit 10 fl. per Klafter pachtweise überlaffen. · Die Weiß’sche Broschüre über das Bersiderungsmesen wird seitens der Diner Repräsentanz bei der Legislative für wörtlich unter­­stüßt ins Loch „von Mathias Leeb wir­ die Kostlieferung für die stäptischen Pfründner überlaffen, sowie der mit selbem on en ip die Beiprngung der Hauptstraße vom Neustifter „rothen Igel“ bis Zaban zum „goldenen Lamm“ und der Stadtmaierhofgasse auf die weit vom 1. Mai bis legten September gutgeheißen. Der Geschäftsbericht pro 1870 wird in allgemeinen Umrissen zur Kenntniß gebracht und ließ das Resultat der Amtsgebahtung all­­gemeine Befriedigung erlel­den. Nach demselben wurden im Laufe des­­ Jahres 1870 beim Magistrate 18.749, beim Stadtgerichte 27.186, in der Buchhaltung 4670 Stücke und 91 wichtigere Rechnungen, im In­­genieur-Amte 2374, im Steueramte 3448, beim Einzelgerichte Bezirk I 6992, beim Bezirk II 8127, im Stadthauptmannamte 16.338 und im Sistal-Amte 2204, insgesammt daher 85.781 Geschäftsstüde der Erler­digung zugeführt, nach jedem Steuergulden fper « Zur Tagesgeschichte. Das erste Scharmützel des nunmehr eingeleiteten Bürerkrieges in Frankreich ist zum entschiedenen Nachtheile der Pariser Insurgenten ausgefallen.Ihre Nationalgarde wurde bei Corbevoie und Neuilly von den Truppen der Versailler Regierung empfindlich geschlagenz sie verlor 200 Todte und überdies eine Anzahl Gefangener,die als Rebellen füstiert wurden.Die falschen 1793er werden es unter sotbanen Um­­­ständen nicht lange mehr machen,wenn in die jede Anstrengung scheuende Masse,welche die Kommune ihre Waffenmacht nennt,einmal die Panique einreißt dann ist dieselbe umso weniger beisammenzuhalten und in’s Feuer zu"hren,als das Pariser Kommando nicht einmal in der Lage ist,seine»Soldaten«zu bezahlen oder auch nur mit den nöthigen Lebensmitteln zu versehen.Bei 800.000 Frs.täglich macht der Betrag aus,welchen die»Bürger in Waffen«,die der Kommune ihre Beihilfet mit der Lunge)leihen,als Sold ansprechen;nun trägt der Octroi von Paris,das einzige stetige und flüssige Einkommen, worüber die Kommune verfügt, fest nur 80.000 $r3. gegen 250.000 Fr3. bie daßselbe sonst täglich abgeworfen. Die Erpressungen scheinen au­f eine ergiebige Einnahme geliefert zu haben, die M­ignatenwirthschaft aber ist bekam­tlic überall ein unter Staatskontrole ausgefertigtes Zeugniß des eingetretenen oder im Eintritte begriffenen Bankerottes. Je tiefer der Stern der Kommune frit­, um­so höher erhebt sich das Vrestige der Nationalregierung . Thiers sol bereits über zwei ganz an­ständig organisirte Armeen verfügen, über eine Armee zurückgekührter Kriegsgefangener unter Befehl Ducrot’s und über die Bootsarmee, der Mac Hahon militärischen Geist und Disziplin einflößen sol. So stehen die Dinge heute; morgen kann das Verhältniß wieder ein anderes sein, wo die Demoralisation und Depravation so tief­lich eingewurzelt hat wie in Frankreich, entgleitet uns jeder verläßliche Maßstab für Alles, was dort geschehen kann. Napoleon sorgt fortwährend dafür, daß er nicht ganz vergessen werde. Sein Londoner Organ, die , Lit." bringt sozusagen jeden Tag ein neues Manifest. Diese Manifeste glühen selbstverständlich vor Liebe zur französischen Nation und vor Sehnsucht,nach dem heiligen Boden des Vaterlandes und „von der Luft, ein Kaiser zu sein“. Vom Fürsten Bismarc liegen drei Enunziationen vor. Bezüg­­lich der Vorgänge in Frankreich äußerte er in öffentlicher Situng des deutschen Neichätages wörtlich (telegraphisch bereits mitgetheilt) : „Ob die auswärtigen Verhältnisse noch Anlaß zu Verhandlun­­gen geben werden, darüber vermag ich noch nicht zu urtheilen. Wir müssen die Entwickklung der Verhältnisse noch eine kurze Zeit ab­war­­ten, die verleümdeten Regierungen haben das Interesse und den Willen, der Regierung der französischen Republik, mit welcher sie den Prälis­minat­ Frieden abgeschlossen haben, ihre Aufgabe zu erleichtern so weit irgend möglich, ohne sie doch eine ungeschichte Einmischung in die in­­neren Angelegenheiten Frankreichs zu erschweren. Die Grenze dabei ist schwer zu ziehen, und ist eher für ein­­e Auge erkennbar, als für ein fremdes, und es ist bisher die Absicht des Kaisers und der Regierung, sich nach wie vor jeder Einmischung in die inneren Angelegenheiten Staatreichs und in die Bestimmung der Zukunft des großen Nachbarvolfes zu enthalten. (Beifall) Daß dieser Entschluß wirklich bis zur Grenze durchgeführt werden kann, wo die Interessen Deutschlands durch eine weitere Enthaltung gefährdet werden könnten, wo die Ergebnisse des Präliminar- Friedens in Frage gestellt wären dadurch, daß eine faktische Regierung, sei es die­jedige oder eine zu­künftige, ich will nicht sagen, den Willen, aber nicht die Macht hätte, sie auszuführen, kann nur die Zukunft lehren. Sollte diese Grenze er­­reicht werden nach der Welterzeugung, die nur aus der Gesammtlage der Politit Europas sowohl wie Frankreichs ihre Elemente und ihre Entschließungsgründe entnehmen, so würden wir mit Bedauern, aber mit derselben Gnt­chsoffenheit, mit der mir bisher gehandelt haben, das Machspiel des­ Krieges zu Ende führen " An derselben Stelle erwiderte er auf das Verlangen der polnis­chen Abgeordneten, das ehemals y polnische Gebiet, das nie zu je gehörte, auch jecht nicht als demselben einverleibt zu bes­trafen : „Nur eine kurze Erwiderung unter Hin­weis auf die früheren Debatten. Alle Anführungen des Vorredners sind umrichtig. In der Thronrede ist von anderen Nationen und Staaten die Rede,die ge­­schont werden müssen. Die Herren (Boten) gehören zu dem Lande, dem ich angehöre. Ihre Auffassung it eine Fiktion ; sie haben ferner nicht das Recht, namens einer Bevölkerung zu sprechen, und ihre Wähler sind mit dem hier von ihnen Gesprochenen nicht einverstanden. Sie haben nir das Recht, auf Grund von Verträgen eine Sonderstellung zu beanspruchen. Ich erinnere Sie daran, mehr durch das Beispiel Ihrer Dulvsamkeit, als durch Ihre Worte zu belehren. Wie haben si denn die Boten früher ihr Betragen gegen die Nu­thenen, Ruffen, preußen uns zum Beispiel dienen 2. Dann wäre ihre Existenz in unserem Lande ganz unerträglich. Preußen wird fortfahren, die Segnungen einer geordneten laften, von Dankbaren Regierung ihnen zu Theil werden zu wie den Undankbaren. Glücklicherweise ist die Zahl der Ersteren in der Majorität." „„Endlich veröffentlicht die „Straßburger Zeitung“ ein Schreiben Bismard’s an die Delegirten der Straßburger­ Handelskammer. Das Schreiben besagt, daß beim Bundesrathe und beim Reichstage die Be­­wiligung der Mittel beantragt werden wird, sich welche erforderlich sind, um den Bewohnern des Elsaß und Lothringens Erlag für jenen Kriegsschäden nach den Grundlagen und in demselben Umfange zu gewähren, wie sie den Bewohnern der übrigen Theile Deutschlands in analogen Fällen vergütet werden würden. . „In der Affaire Döllinger erhält Münden folgendes Schreiben die „Wugsb. Allg. ta." aus Ein sicherer Ge­räheran­theilt uns mit,daß der hiesige­ Erzs­bischof und sein Domkapitel nicht im Entferntesten geneigt,unsd mit Stiftspropst­ Döllinger in eine von diesem gewünschte Konferenz (entweder zu Fulda oder zu Münden) einzufallen, vorauszusehen, wenn man die Persönlichkeiten ins deren Aufgabe es gew­esen wäre, eine verlorene Sache, vorgerufen gefaßt hat, wenn möglich, io dem Scheine nach zu­­ retten. Der Erzbischof und sein Kapitel werden Hm Dr. v. Döllinger mit einer Phrase als Animort abfinden, die allerdings wenig Kopfzerbrechen hostet, welche aber eine der glücklichsten und verwend­­barsten Erfindungen für diese Herren ist. „Roma locuta est" — was will Herr Stiftsprop‘t v. Döllinger noh mehr? Das muß ihm ge­­en­de muß sich überhaupt die Welt zufrieden geben. Inweflen ganz bemerkt, eine furchtbare Bestürzung meigen will man auf die v. Döllingers — die, nebenbei den bezüglichen Kreisen der­­Mitglied die erlit­­ des Kapitels nämlich, dessen journalistische Thätigkeit sich seit Wochen im „Wolfsboten” fühl­­bar macht, schmiedet, so sagt man uns, unermüdlich Artikel, welche unter freundlicher Hilfeleistung des „Bastoralblattes” dem Klerus und den Laien die schlimmen Folgen des jünaften Konzil verwischen, den Abgrund vor mwe­ hem man steht, ve­ deden sollen und die, wie heute bereit im erzbiscöflichen Sprachorgane, dem , Boltsboten", zu lesen ist, 9. Döllinger als „D Verbrecher” vor dem gläubigen Bublitum zu brandmarken versuchen. Anläslich der Auffei­dung der Debatte über die Ergebnisse der Pontuskonferenz im englischen Parlamente wird folgende Neußerung Palmerston’s aus dem Jahre 1856 über die Pontusfrage zitirt: „Die englische Regierung sollte ss doch nicht3 zu einer Wen­­derung des Vertrages von 1856 bestimmen lassen. Die von Rußland erlangte Abtretung des jarobischen Gebietes ist, so wein sie auch erschei­­nen mag, werthunll insoferne, als Rußland dadurch von der D abgeschnitten wird, während die Stipulation, welche Rußland an dem Halten einer Kriegsflotte im Schwarzen Meere verhindert, für die Zürfel von ‚ungeheurer Bedeutung ‘­. Alerdings können die Ruffen, wie sie bereits thun, diese Stipulation umgehen, indem sie starre, for genannte Potdampfer, im Schwarzen Meere bauen, die in Kriegsschiffe umgewandelt werden können, doch muß der Unnterschied zwischen einer solchen verkleideten und einer wirklichen starren russischen Kriegsflotte im Schwarzen Meere, wie sie vor dem Kriege bestand und dur) Seba­­stopol unterstüßt wurde, Jedem klar sein.“ . Die Moskauer Amtszeitung berichtet über die Wahl des dortigen Bürgermeister. Votanten gab es in dieser Riesenstadt 365, worunter 73 erblich Adelige, 75 persönlich Adelige, 81 Kaufleute, 68 Bürger und 68 Handwerker. Diese Zahlen sprechen. · hat — doch betragen ? Soll : nicht. Gin in Auge 63 war dies pnau oem ne mann nme nenn nenn mm mann · mein — Tageswenigkeiten. (Bersonalien) Melchior v. von Gablenz teilt find. (Hohe Gäste) an, Herr Lónyay, und der Landeskommandirende G. b. N. Baz hier eingetroffen, während der 6. b. K. Fürst Friedrich Liechtenstei­n heute früh nach Wien und Baron Bela Wendheim Se. Hoheit Leopold Herzog zu Koburg­-Cotha üt gestern auf feiner und heute mit dem Baziar d­er Zuge der Herzog von Southern­land mit Begleitung in Pest angelommen. Beide de­r Europe" abgestiegen. SnpderPBester erwies es sich als nothwendig, einen Professor der Mathematik für die oberen, eventuell auch für die unteren Klassen in provisorisc­er Eigenschaft an­­zustellen. Diejenigen, 1. Mai bis Ende Juli I. 3. zu wirken, mögen die Gefälligkeit haben, sich behufs Ausweisung Neue Buchhandlung.­ Ferdinand Tettey zeigt in einem Zirkular ihrer Anstalt, Herrn Franz Neß, Fähigkeiten zu melden, der in Erledigung gelangten Stelle eines mit Fräulein Fatime Garzagó, Hofpräsidenten, verlobt, daß er auf eine Die , B. 8“, nach Presburg Durchreise nach Wien sind im „Hotel später durch die kompetente Behörde ausgeschrieben werden. Verlobung.­ Der Schriftsteller Bela der M. Rath’scen Buchhandlung, deren Geschäftsleiter und Affäcie er in­ der festen Zeit ge­wesen, muss­getreten sei und mit Herrn Stefan Pfeifer, eigene Buchhandlung im früheren Zotal des M. Rath’schen Geschäftes zum­ „Stod im Gifen“ in der Waignergasse unter der Firma: „Ferdinand Tetten u. Komp.“ habe. Die „ungarische historische Gesellschaft“ hat der neuen Buchhandlung den Vertrieb ihrer Publikationen übertragen. Alles nicht uwahr­ welche unlängst die Notiz gebracht, daß der gewesene Fünfkirchner Magistratsrath B. fi eröffnet, sind Der gemeinsame beim Finanzminister, gestern Abends von Wien der realschule) welche geneigt sind, Direktor der abges in diefer, Stellung vom Der Konkurs zur Belegung ordentlichen Professors wird genannten Lutäcs hat sich der Tochter des Staatsrechnungs­­ ferte-­­Ih o E pur si muove! (Und sie bewegt sich doch !) Roman in sechs Bänden von Moriz Jókai. Zweiter Batıb, Die Komödianten. (26. Fortiegung.) Die hohen Stände strömten zur Herbst:Komitatskongregation nach der Komitatshauptstadt und davon begannen die Straßen sich zu beleben. Vetter Beni gürtete sich auch den silberbelegten Säbel um, wickste feinen Schnurrbart aus und freute sich, daß die Mägde Sr. t&5labirsichen Gnaden die Hand füßten, wenn Hochdieselben durch die Küche schritten. Er­ mat aber all zu solcher Zeit ein großer Herr, denn da die Sikungen gewöhnlich bis zwei oder drei Uhr dauerten — und ohne ihn hätten sie gar nicht stattfinden können — so fegte er sich exit damals mittagmahlen. Die Familie wartete zwar nur so lange auf ihn, sondern stellte ihm sein Mittagsmahl bei Seite und er konnte wann allein essen.­ ‚allein gerade das hielt Vetter Beni für das Vornehmste von der Welt. „Wenn ic einmal ein großer Herr werde, Eir was so mittagmahle ich immer allein !" aber kam Better Beni fiel förmlich über seinen Säbel. Was mochte ihm­­ win erfahren sein? mit E3 gewaltigem Säbel­­gerafizl nach Hause, als auch die Webungen noch bei Tische saßen. ‚Er mar selten der Fall, daß ihm Jemand eilen sah, Wenn er schon sein "gewohntes Tenden, mußte etwas Großes’ ges olänzendem Angesichte. — Wer ist hier­ ­—Di:Kom’oIc-iante".nfl«DieKomödiantensindangekommen! Eben jetzt hat man den Zettel in der Generalkongregation Und dann der Direftor !­ch, was ein schöner Mann! Span it nicht schöner.­­ Mit Säbel und Mente Fünf Aufzügen, habe auf sein Pergament von KoczesBue, kam er in die Sikung gelesen, überfeßt von Napfeleti, vertheilt. Ein Vizege: hinauf und Ließ, dort seinen Relebrief ,publigiren. Ein wirklier’ Evel­­mann! Und einen Bettel " habe ig­ aug bekommen. Hier habt ihr ihn. „Heute wird" mit" höherer ‚Erlaubniß gegeben : Bela’s Flucht, Hel­denschauspiel Gesang in Mufii von „Ruglesta," ««"" Und eher legte Better Beni nicht einmal den Säbel ab, als bis er den Zettel durchgelesen hatte, mit dem ganzen Personal bis hin­­unter zum „Ende nach 10 Uhr.“ K­oloman borchte aufmerksam hin, so lange jener die Namen des Personals vorlag , allein da er nach Ablesung des Verzeichnisses der vielen „Herren“, „Frauen“ und „Fräulein“ den Namen nicht ge­­hört hatte, auf welchen er wartete, so achtete er nicht weiter auf das Ganze. Er wollte nur den Namen „Borcsay“ hören. Allein der war nicht darunter. Better Beni legte den Theaterzettel vor die Hausfrau hin und begann sich auf's Bitten zu verlegen. — Nicht wahr, Liebes, gutes, süßes Mütterchen, wir gehen ins Theater ? Gehen wir ins Theater! Ya, wir gehen ins Theater ! € 3 war so Zomisch, als dieses große Kind mit dem großen, breiten Säbel an der Seite so zu betteln und zu schmeicheln begann. — Gut, gut. Wir gehen. Wenn ein Trauerspiel ist, so habe ich es selber gern. Vetter Beni sprang für mir vor Freude. — Nicht wahr, Zilliken kommt an ? — Mir werden sie doch wohl nicht allein zu Hause lassen ! — Nicht wahr, unser Koloman kommt auch. — 3 gehe nit, ich muß ‚lernen, antwortete Kaloman. — AH wie sdabe! Und‘ das ist doch ein so schönes Getüd. Much darin ist ein Koloman und noch dazu. ein Fürst, Der ist Ihr Namensbruder. — Nun, nun, gräme dich nicht! spra die Mutter. Einmal werden sie Dir zuliebe auch Deinen Namensbruder spielen, „Benjamin von Polen oder der Zweigrotchen-Vetter". — D liebes Mütterchen, nicht wahr zu dem gehen wir auch ? — Wir gehen zu jedem ‚Stüc, so Tange sie nur hier sind, und abonniren drei Spezifike. — Warum nicht vier, auch für meinen Neffen Koloman ? — Er ist noch jung, er braucht seinen Sibpl ab. Wenn es ihm beliebt, kann er auch geben, a­ch werde heuer wohl. kaum Zeit dazu haben, sprach Kolos­man. Darauf erhob er sich auch vom Tifhe und ging auf seine Stube lernen. Er rief­ den Retter Beni allein beim Tifhe. Beni konnte vor­­ Freude nicht essen , obwohl man ihm nach­einander die Schüsseln zus­tüdkbrachte, die bereit? waren hinausgetragen worden. Er mußte jecht nicht einmal, was er eile? Damit die Freude des großen Kindes volltändig sei, gestattete die Mama ihm auch, daß er den neuen Medingot anziehe, wenn er sie in’s Theater begleitet. Er konnte es deshalb kaum erwarten, daß es endlich einmal sieben sei ! . Wie prächtig sah ihm der neue tabeatfarbene lange Redingot mit den glänzenden Messingknöpfen ! Selbst im legten Augenblice nod war so viel Verwandtenliebe in ihm, dab­er Koloman einlud, mit ihnen zu gehen. Allein viefer blieb einmal zu Hause. Das allgemeine Stillewerden im Hause war ihm­ eine sehr will­­kommene Gelegenheit zum Lernen. E 3 war ihen spät, halb eilf, als die Theaterbesucher nach Hause kamen. Mit welchem Lärm sie kamen! Mit welchem Triumph Better Beni hereinstürzte Das nenn’ ich einmal eine Vorstellung Das nenn’ ich mir Schauspieler ! Welch’ eine Vorstellung ! Die Stadt 8. hat noch nie eine solche gesehen, und wird auch niemals eine solche sehen. Welch’ prächtige Kostüme! Welche Könige, welche Fürsten ! Better Beni war eraltirt. Er wollte den gelbgek­öpften Redinger gar nicht ausziehen. Aber selbst die Hausfrau war befriedigt. — Man hat ein konnettes Stück gegeben. Solche Stüde mag ich gerne ; der Mensch wird darin auf eine Weile erbaut. Man geht nur blos dahin, um zu lachen. Und dann haben sie sehr treffliche Akteure, das muß man ihnen lasfen. — Besonders der Bányavárp! Der den Fürsten Koloman gegeben! Der hat mir am besten gefallen, eiferte Retter Beni. — Mlein der Direktor ist der beste Schauspieler, sprach die Hausfrau. — Mir hat ihre Primadonna am besten gefallen, Sprach Zilichen. Die hatte übrigens auch dem Retter Beni am besten gefallen, er getraute sich aber nicht, er zu verrathen. Das Theater war natürlich gepreßt voll getreten. (Er war aus dem Tanzsaale des „goldenen Noters“ umgestaltet worden.) — Wenn es ihnen immer so gehen wird, so werden sie unge­­heure Einnahmen machen. Das war Better Beni, an prolimativer Kul­­tur. Schade, daß mein Vetter Koloman nicht dort war. Koloman bekam aber bis zum Schlafengehen fortwährend die verschiedensten Dinge von Better Béni zu hören , was der Inhalt des Stüdes war, wie er anfing, wie eg endete, welche Lieder darin pork­­ommen, wie das Bublitum geweint hatte, als die Gesellschaft das traurige Lied anstimmte : „Hunnia stöhnt, in Staub getreten, Ungarns Söhne weinen gramvoll !" Better Beni versuchte er auch, mit seiner Kapaunerstimme das sehr beliebte Lied zu singen, welches in der That eine sehr schöne Arie hatte; nur war daran der Hafen, daß es durch dritte halb Di­­taven hinauf und herunterging , wenn daher Vetter Béni, hoch oben begann . „Unser gramgefülter Becher it nun bis zum Rande voll,“ so vermochte er nur mit einem Zuden der­­­ugenbrauen anzudeuten, daß es au dort noch Noten gibt ; wenn er aber weiter fortfegte und zum „Wüst und öde ist Bela’s Hof“ kam, so suchte er nur mit dem niedergefrümmten Hald die unerreichbar tiefen Töne. Und von An­­fang bis zu Ende war jeder Ton unausstehlich falsch. Koloman konnte fi seine Ruhe vor ihm verschaffen , und sein Kopf war doch gerade voll von den verschiedenerlei Windungen der „Brandprogesse“, die mit der darstellenden Kunst nichts, aber gar nichts gemein haben. Zu seinem Glüde machte Better Beni beim Auskleiden die schmerzliche Entredung, daß eine Unsclittlerze ihm den Naden seines Redingers vollgetröpfelt habe; denn er hatte sich eben den Pla aus­­gesucht, wohin sich Niemand stellen­­ wollte. Das verschlug ihm sofort alle Freude. Der funkelnagelneue Redinger­­ Koloman tröstete ihn zwar, er werde nächsten Morgen alle dresen mit verschiedenerlei Chemitalien so herausbringen, daß man sie gar nicht ansehen werde ; allein der Fall schnitt doch der guten Laune Better Bonie die Saiten ab, er fant in sehr gedrücter Stimmung in die Kisfen und konnte lange nicht einschlafen. Das­­„Hunnia stöhnt, in Staub getreten”, ist an sich sehr schön, allein daß­ auch fein. Redinger Unfglittfleden bekam, diesen Zufall hätte das Mißgeschic der Hunnia wirklich ersparen können. Mindestens ließ er Koloman bis zum Morgen Ruhe; damals stand mein lieber Neffe mit dem frühesten Grauen auf, während Vetter Bent noch schlief und reinigte den Kragen so von den Fleden, dab der Erwachende, dessen Erstes eg war, nach dem Medingot zu lans gen, glaubte,­ er... habe diesem Unfglittfled am Rüden, einen fhredlichen Traum geträumt von. Yahmes Watfheln schehen fein. Sie sind das Sie ver ihm zu Latıfen’ forch­te, sind so gekommen! z­wischen den Beinen fehlen: ! frug die Hausfrau, fehlte er mit Schweiß­­mit nur (Gurtjegung folgt.)

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