Pester Lloyd, November 1871 (Jahrgang 18, nr. 254-278)

1871-11-01 / nr. 254

.jeder­ Begründung entbehren. gpest, 31. Oktober. = Noch in der elften Stunde der gegenwärtigen Krisse ist in der öffentlichen Weinung abermals probend die Reiche- Kanzlerfrage aufgetaucht. Seit etwa zwei Tagen bringt man hie und da die natürlichen Zögerungen in der Bildung des Kabinetes mit neuen Erschütterungen der Stellung des Gra­­fen Beust in Verbindung und an die Berufung des Grafen Andraffy ist vielfach In diesem Sinne gedeutet worden. CS ist fast überflüssig Hinzugefügen, Dab biese Kombinationen An der ganz­­en jüngsten Entwickklung war die Personenfrage lediglich ein Corollar der fachlichen, die Lösung der ersteren bedingt und erschöpft durch die Lösung der legieren. Der einzige mög. de Nachfolger des Grafen Beust, Graf Anpräffy, würde zudem nach dem soeben gemeinsam geführten Kampfe und der loyalen Solidarität der beiden Persönlichkeiten in diesem Augenblicke gewiß nur unfreiwillig ein Erbe antreten, für welches Bottobit-Verschreibungen jeit immerhin weit schwereren Abjall finden, als vor wenigen Tagen. Was die Neubil­dung des K­abinetes anbelangt, so dürf­­ten bereits die allernächsten Stunden die Entfeheivung brin­­gen. Se. Majestät gedenkt die Feiertage in Meran zuzubrin­­gen und schwerlich wird er seine Neffe antreten — gutem Bernehmen nach soll dies von morgen geschehen — ohne daß wenigstens die Ernennung des mit­­ weiteren Schritten zur Kompletirung des Ministeriums betrauten Ministerpräsiden­­ten vollzogen wäre. Der ungarische M­inisterpräsident und Graf Beust sind wiederholt von Sr. Majestät angehört wor­­den und ohne Zweifel wird ihr Rath auf die Richtung der kaiserlichen Entschliefung eingewirkt haben, wenn auch verbürgt werd­en kann daß beide Staat­männer sich jeder direkten Einwi­rfung auf die Wahl der betreffenden Persir­lihkeiten enthalten haben. Es ist kaum zu zweifeln, daß die Entscheidung im Wesentlichen in dem von ung. wiederholt angedeuteten Sinne erfolgen wird ; die Natur der Situation, der politische genius epidemicus, wenn man so sagen darf — und in der That haben alle diese Entwick­­lungsphasen etwas Pathologisches — drängen dazu. Bestimmte Namen sind noch immer nicht zu nennen, nur das Eine wäre anzuführen, daß, wenn General v. Gablenz überhaupt in die gegenwärtige Kombination gezogen wird, gewiß nicht an das Minister­präsidium für denselben, sondern weit eher an das Landespvertheid­igung­sministe­­rium gedacht werden könnte. Jedesfalls tritt mit der Entwickklung der nächsten Tage eine ernste und entscheidende Aufgabe an die deutsche Partei in Oesterreich heran. Neuerdings hat sie zu beweisen, ob sie wirklich regierungsfähig, wirklich im Stande ist, die echte Stelle im cisleithanischen Staatsleben zu behaupten. An ihr ist es, den Beweis zu erbringen, daß ihr Zusammen­­wirken mit der Krone möglich, daß es dazu angethan ist, halbwegs ruhige und geordnete Zustände zu schaffen. Auch wenn das neue Ministerium nur völlig ihren Wünschen entsprechen sollte, liegt es; so scheint es ung, in ihrem politischen Int­resse die Krone in der eingeschlagenen Richtung zu erhalten und langsam und ohne Ueberstürzung das Terrain vorzubereiten, auf welchem sie bleibende Siege zu erfechten gefonnen ist. Mit dem politischen Doktrinarismus, dem das Bessere der Feind des Guten ist, und der das Sollen abwägt, noch ehe er über das Können entschieden hat, ist jegt weniger als je geholfen. Daß die deutsche Partei un­fähig ist, den Kampf gegen die nationalen Majoritäten un­d die Kraft der Krone gleichzeitig zu führen, hat die lette Entwickklung doch unwiderleglich bargethan — der ein­­zige Siegespreis, der ihr in diesem Kampfe winken konnte, lag außerhalb des gegebenen Staatslebenss und an den­­jenigen Theil der Partei, dem dieser Preis vorschmwebte, ist sein Appell zu richten. Aber für die einsichtigen und maßvollen Elemente der Verfassungstreuen­ann fehnerlich zweifelhaft sein, daß el, um ihre Wirkung im Staatsleben auszuüben, jeßt die Verständigung mit der Krone ruhen und erhalten müssen Das ist, wenn man in Zeiten des Fraffesten walistischen Egokumus­­­noch davon sprechen darf, ee Pflicht der Dankbarkeit gegen die Krone, die in immerhin spontaner Entschließung die­­ 7­mmentierte Belage von der Partei abgewandt hat, es ist aber in noch höherem Grade eine Pflicht der Selbsterhaltung. Auch vorgeschrittener Liberalismus wird sich in­ diesem Augenblicke selbst nicht untreu, wenn er den konservativen Elementen seiner Partei den Vortritt einräumt.­­ Die Handschreiben, welche Se. Majestät der Kaiser, wie uns telegraphisch gemeldet wurde, bezüglich des österreichischen Ministeriums erlassen hat, lauten nach der „Wiener Zeitung”, wie folgt: Lieber Graf Hohenmwart! Ich habe das von Ihnen im eigenen und im Namen der Minister Dr. Habietinel, Dr. Schäffle und Jirecef überreichte Gefuch um Enthebung vom Amte in Gnaden entgegengenommen, und indem ch der gestellten Bitte willfahre, kann Sch nicht unterlassen, Ihnen und den genann­­ten Ministern für die mühevolle Ausdauer und Hingebung, mit wel­­cher sich Alle den Pflichten ihres Amtes gemwidmet haben, Deinen Dank auszusprecen. 94 beauftrage Sie, hie von den genannten Ministern bei Zu­­stellung der hier mitfolgenden Handschreiben, mit welchen Ich ihr Ansuhen um Enthebung genehmige, die Mittheilung zu machen. Wien, am 30. Oktober 1871. Franz Joseph m. p. Hohenwart mp. Lieber Dr. Habietiner! Ueber Ihr Anfuchen enthebe Ich Sie in Gnaden von dem Posten Meines Justizministers. Mien, am 30. Oktober 1871 Franz Joseph m. p. H­ohenwart mp. Lieber Dr. Schäffle! Ueber Ihr Anfuchen enthebe ich Sie in Gnaden von dem Wosten Meines Handelsministers und von der Leitung Meines Aderbauministeriums. Wien, am 30. Oktober 1871. Franz Soseph m. p. Hohenwart m. p. Lieber Virecet! Ueber Ahr Ansuchen enthebe Ich Sie in Gnaden von dem Voten Meines Ministers für Kultus und Unterricht. Wien, am 30. Oktober 1871. Franz Joseph, m. p. Lobenmwartm.p. Lieber Freiherr v. Holzgethan­ 39 übertrage Ihnen unter Belassung in ihrer Stellung als Finanzminister bis zur Neu­­bildung eines Ministeriums interimistisch den Borei$ im Ministerrathe für die im Neichgrabhe vertretenen Königreiche und Länder. It der einstweiligen Leitung des Ministeriums des Innern betraue Ich den Sektionschef Freiherrn v. Wehli, mit jener des Ministeriums für Kultus und Unterricht den Gestionschef Karl Sidler, mit jener des­­ Justizministeriums den Sestionschef Frei­­herren v. Mitte, des Handelsministeriums den Sektionschef Otto Nitter 9. Wiedenfeld und des Aderbauministeriums von Ses­­tionschef Freiheeren v. Boffinger und haben Sie die Genannten hievon unmittelbar in Kenntniß zu fegen und das diesfalls Entspre­­chende zu veranlassen. Wien, am 30. Oktober 1871. Franz Joseph m. p. H­olzgethan m. p. = In der heute Abends 6 Uhr abgehaltenen Konferenz der Deäafpartei, welche nicht sehr zahlreich besucht war, da einem Theile der Journale die übliche Anzeige nicht zuging, kam zunächst der Ge­­legentwurf über­ die Kontraktualisten zur Sprache. Orms38 erklärt, dies sei schon der dritte derartige Entwurf und ein Theil der Abge­­ordneten habe sich seiner Zeit für den zweiten so sehr engagirt, daß es schwer sei, jechr wieder die Ansichten zu wechseln. Der Ju­stizmi­­nister entgegnet, er halte nur an den Grundprinzipien des Entwur­­fes fest und hoffe,ihn in der gegenwärtigen Fassung in beiden Häu­­sern durchzufegen, allein innerhalb vieler Prinzipien könnten immerhin auch Abänderungen bezüglich der Details Blat finden. Die Diskussion wird indessen nicht fortgeseßt, da die Siebenbürger (Szekler) Deputies­ten erklären, sie könnten heute noch seine Meinung abgeben, da sie erst morgen unter sich eine Besprechung in dieser Angelegenheit ab­­halten werden. Die Debatte wird daher auf Freitag vertagt. — Der Abgeordnete Alexander Törött kündigt an, er wolle im Hause die Einjagung einer aus 7 oder mehr Mitgliedern bestehenden Kommission Behufs Revision der Hausordnung beantragen. Von Seite der Partei wird hingegen kein Einwand erhoben. Endlich einigt man sich auch über die verschiedenen demnächst auf die Tagesordnung gelangenden Wahlen. Zu wählen ist ein erster Vizepräsident (statt des Ministers Bittó) ; mit Acclamation wird für diesen Boten der zweite Vizepräsident Béla Berczel designirt, zum zweiten Vizepräsidenten : (mittelst Stimmzettel) einstimmig Josef Bánó; ferner für die Fi­nanzkommission: Baron Albert Bánffy; Rechnungs-Revisions- Kommission: Georg UThAch; Pianiums-Revision: Urban B $ Ey; fehmwebende Schuld: Béla Wodianer und als Drfakmann Wirkner; Fundationen: Baron Gabriel Kemeny; Studien Kommission: Dr. Batrubany; Verifikationsausschuß: Albert RV ÖL . Im Klub der Linken wurde heute Abends der Gefäß­­entwurf über die Kontraktualisten in vorläufige Berathung genommen. MS Hauptprinzip wurde aufgestellt, damit für die Kon­­traktualisten auch in Ankunft gesorgt werde, sollen von den durch hier selben derzeit in Befig befindlichen inneren Grundftächen, desgleichen von den äußeren, 15 Katastraljoche gegen Ablösung ihnen belassen werden. In Bezug auf die Reform des Katasters wird eine Inter­­pellation an die Regierung gerichtet werden.­­ Der Minister des Innern wurde dieser Tage von einer Sendung überrascht, die ihm von der walachischen Regierung zukam und in baaren 2060 Francs bestand. Die veranlassende Ursache dieser Zusendung ist folgende: Ein Szetlev Flurshüb gerieth mit einem walachsschen Hauptmanne in Streit, wobei der Geller übel zugerichtet wurde, und Klage beim Minister des Innern erhob. Da sich derartige Fälle an der mwalachischen Grenze leider recht oft er­­eignen, so wendete sich der Minister des Innern an die mwalachische Regierung um Abhilfe gegen zukünftige, derartige Verlegungen un­­garischer Unterthanen und beanspruchte eine Entschädigung für den mißhandelten Flurfhüsen. Die Antwort erfolgte, wie oben ange­­deutet wurde, in Eingen der Münze und wahrscheinlich zur vollen Befriedigung des Alageführenden. = Der Neusager „Narod verwahrt sich in einem polemi­­fen Artikel dagegen, daß man die Bestrebungen der serbischen Na­­tionalpartei mit denen der Koaternis’schen Meuterer in Verbindung bringe. Die Serben hoffen nicht die Ungarn, sie wollen nur die Rechtsgleichheit. Miletics veröffentlicht in der „Zaftana” mehrere Erklärun­­gen, welchen zufolge er fest nicht in den Kreis seiner Wähler reisen will, weil ihn der Reichstag­ nach Veit ruft und dann weil er nicht feierliche Empfänge veranlassen will, in denen das sehlechte Gemissen etwas Schredliches sieht ; ferner dankt er allen, die ihm anläßlich seiner Befreiung aus dem Gefängnisse Ovationen bereitet oder Grüße zuge­­sendet haben, endlich erklärt er, daß die Begrübungstelegramme ohne sein Willen in der „‚Zastapa” erschienen seien. Rußland scheint es immer energischer zum Kriege vorzube­­reiten. In der Waffenfabrik zu Alexandrowst wurden nach russılchen Blättern neuerdings 70 Kanonen, 20.000 20-pfündige, 79.400 neun­ und zwölfpfündige,­ 70.000 dreipfündige Bomben, Granaten und Roll­ £­ugeln bestellt. Dieselbe Fabrik hat die Lieferung von 65 Millionen Gewehrpatronen übernommen. Welt, 31. Oktober.­­ Die deutsche Thronrede mit dem geschichtlichen Schwiger von dem tausendjährigen Zwiste Preußens und Oesterreichs ist verflungen und all die vielfachen Kommen­­tare, welche sie in alter Herren Ländern gefunden, sind bereits überwunden. Der Herr von Deutschland reichte seine Freun­­deshand nach rechts und nach links, drücte Oesterreich-Ungarn und Rußland an seine breite Brust und verkündete dann: „Das Kaiserreich ist der Friede." Der Reichstag nimmt sich jedoch nicht die Mühe, die vom Throne gesprochenen Worte zu paraphrasiren und mit einer Aoresfe zu beantworten, und so bietet sich denn auch seine Gelegenheit, die Ansichten und Bestrebungen desselben betreffs der vorliegenden Fragen der äußeren und inneren Politik in der Adreßdebatte kennen­ zu lernen. Wir betrachten die aló seinen eigentlichen B Verlust, denn die nach und nach auftauchenden Gegenstände, welche zur Verhandlung gelangen, liefern ein geeigneteres Substrat, um in die Bestrebungen des deutschen Neidhdtages einzubringen und auch die parlamentarische Einbuße, welche der Wegfall einer Adresdebatte nach sich zieht, wird­ durch den Zeitgewinn überboten, der den Erörterungen fünfreier G­egenstände zu Gute kommt. Schon heute können wir Umschau halten, denn auch die flüchtige Berührung einiger Fragen, welche bisher der Initiative der Abgeordneten, theils auf Grund von Negierungsvorlagen angeregt wurden, liefert zu mannig­­fachen belehrenden Betrachtungen genügen um Stoff. Eine wichtige Vorlage der Regierung ist in erster Haße der Gefäßentwurf betreffend die Bewilligung eines N­­i­ch­kriegsfhares. Bekanntlich hat Preußen für die näch­­sten Ausgaben bei dem eventuellen Ausbruche eines­­ Krieges ein tebtes Kapital gebildet, welches unter allen­­ Umständen intakt gehalten werden muß und nur Br dient. Dieser Schatz soll fest aufgelassen werden u­nd an seine Stelle ein Reich­schalt von 40 Millionen Thalern treten, deren­­ Bot­rung die deutsche Negierung auó der von Frankreich zu zahlenden Kriegsentschädigung fordert. Die wirthschaftlichen Argumente, welche gegen einen solchen Kriegsfchag sprechen, Tier­­en auf der Hand, denn Jedermann muß es einleuchten, daß wenn dem Volke jährlich 27, Millionen Zinsen zur Anle­­gung eines Kriegsfchages entzogen werden,­chie­ eine bedeu­­tende Schwächung des wirthschaftlichen Lebens nach sich ziehen müsse. Dieses ökonomische Argument erhält aber erst dann seine volle Bedeutung, wenn man erwägt, daß auch die übri­­gen Gründe, welche von den Verfechtern des Kriegerhages an­­geführt werden, die wirths­aftlichen Bedenken nicht nur nicht entfräften, son­dern nur bestärken. „Ftaatreich ledyte nach Rache.“ „Deutschland müsse gefürchtet sein, dann werde man es auch in Frieden waffen,” so wird verkündet, um die außer­ordentlich hostspielige Maßnahme zu motiviren. Es werden alle volfsthümlichen Leidenschaften­ entfesfelt, um die bessere Einsicht verstummen zu machen, um die Erkenntniß der volfs­wirthschaftlichen G­efeke zu übertönen, um­ das allgemeine Friedensbedürfniß zurückzudrängen und die Möglichkeit einer Kriegsgefahr fortwährend lebhaft im Bewußtsein zu erhalten. Von der Regierung des deutschen Kaisers, der soeben in der Thronrede Deutschland als Hort des Friedens hinger­stellt hat, wurde der Gefegentwurf betreffs des Neid­ekriegs- Ihates eingebracht, von ihr wird derselbe gegen alle Anfech­­tungen vertheidigt und schließlich gegen alle Widersprüche durchgefet werden. &8 liegt uns ferne, derzeit Der faiserli­­chen Regierung den Vorwurf machen zu wollen, daß sie in ihren Thaten verleugne, was sie mit Worten verfüh­de, daß sie den Krieg anfache, da sie sich Doch zum Hüter des Friedens gemacht hat. Niemand darf nämlich verfem­en, daß es grumpverschie­­den ist, wenn das zweite französische Kaiserreich sich unter den Decmantel des Friedensstifters steckte und wenn das neue Deutschland vom Bewahren des Friedens spricht. Auch in dem Verfahren behufs Schaffung eines S Kriegsjcnates, welche zu mannigfachen Besorgnissen führen kann. Liegt Methode und Shitem. Deutschland und seine gegenwärtige Regierung jümmern sich wenig, wenn sie durch diese Initiative die Gefege der Volfswirthschaft in die Schranken rufen, wenn sie neue Besorgnisse weden, welche die unerhörten Siege verbreitet­­ haben, wenn sie den Haß und den Grimm des Feindes neu anfachen ; denn in ihren Augen wiegen die Bors­theile eines stets vorhandenen S Kriegsschnges, welcher jeden Augenblick zur Disposition der Regierung steht, alle diese vorgebrachten moralischen Bedenken auf. Die Regierung ert trägt den Vorwurf der Unwirthschaftlichkeit, sie überhört die Befürchtungen des gebeugten Gegners, sie ignorirt die Mah­­nungen der BVBolfsvertreter und findet Genugthuung darin, den Staat wehrhafter gemacht zu haben, als alle Staaten Europa’s sind. Die Opfer, die zu diesem Zweckk gebracht werden müssen, sind unermeßlich ; dennoch werden sie gebracht. Neuer Widerspruch ist vergebens. Alle einzelnen Untereffen müs­­sen vor den Intereffen des Ganzen zurücweichen. Auch der in Reve stehende Gelegentwurf wurde in der ersten Lesung von einem illustren Mitgliede der Zortschrittspartei bemängelt ; nachdem derselbe aber schließlich einer Kommission überwiesen wurde, Hat die Regierung in legterer ihrem Entwurfe die Annahme zu sichern gewußt. Die vorhandene Differenz, welche die Kommission nicht befestigen konnte, wird wohl im Haufe · ·» selbst weggeräumt werden und damit der Regierung die rechts­liche Möglichkeit gegeben, den Kriegskchaig auf alle Zeiten aus den ihr beliebigen Quellen zu erhalten. Schwerlich dürfte man figy in dieser Annahme täuschen. Wenn aber Parlament und Re­gierung auf diese Weise Hand in Hand gehen, um auf die sonderbarste Art ihren Friedensbestrebungen Anspruch zu ger­ben, so sollten sie zum Mindesten toleranter sein gegen den­­ Widerspruch, welcher ihren besonders von Feindesland, von den SEFILIEREN­ranzosen entgegentönt. ES hielte eine über­­menschliche Objektivität und Ruhe von den Franzosen for­­dern, wollte man sich darüber wundern, wenn sie troß Thron­­rede und trug der Proflamirung des Friedenshortes in der Anhäufung des von ihnen gezahlten Krieges hat es seine Ver­­trauen erwecende Friedensbürgschaft erblichen und wenn sie in Folge beifen ihrem Temperamente gemäß in recht bit­­tere Klagen und recht erbitterte Drohungen ausbrechen sollten. In Folge der Initiative der Abgeordneten wurden theils im Reichstage selbst, theils in den P­arteiversammlungen eben­­falls einige recht interessante Gegenstände erörtert. So die Frage der Gewährung von Weiteforten und Diäten an die Mitglieder des Neichdtages, die Einführung der Volkswahlen in allen deutschen Staaten, die Einführung der obligatorischen Zivilehe. Es ist bekannt, daß der Reichstag schon früher einen Gefegentwurf votirt hat, welcher seine Mitglieder von der vielfach bemängelten Diätenlosigkeit erlöst. Diesbezüglich inter­pellirt, erklärte man der Präsident des Bundesrathes, daß die­­ser die Genehmigung dem besagten Beschlusse nicht ertheilen wolle. Die Diätenlosigkeit ist gerade nicht die wichtigste Frage der BVerfassungspolitit und da kann man in der hartnädigen Weigerung der deutschen Regierungen — die bekanntlich dies­­mal ihren festen Rückhalt in den Reichskanzler Biismard fin­den — ein charakteristisches Zeichen erbliden, welches auf alle freiheitlichen Bestrebungen des Reichstages seinen Schatten wirft. Bismard echauffirt sich um seinen Preis für eine Trage, welche nicht die Staatsgewalt betrifft; ja so energisch, so eindringlich, so unnwiderstehlich, so erbdrückend mächtig er immer ist, sobald es sich um die Verfechtung der Spätereffen der Staatsgewalt handelt, so indifferent und raumselig und läsfig findet man ihn in allen andern Fragen, welche für ihn nicht zu existiren scheinen. Für den Kriegsfrag wird er mit der Vollgewalt seiner Persönlichkeit einstehen ; die Verfassungs­­zustände in Meclenburg und Lippe, die unlöslichen Wirren in der Eheschließung, hervorgerufen durch die Orthodorie der evangelischen Staatskirche, endlich die Ausfolgung von Diäten an die Mitglieder des Reichstages haffen ihn fast und wie der Riese unter Zwergen, so stellt er sich als ruhiger Zu­­s Hauer der Kämpfe hin. Möglich, das es den Liliputanern gelingt, nach der einen oder der andern Richtung zu siegen. Der Mitarbeiterschaft der Regierung müssen sie entsagen. Diese hat ein größeres Problem zu lösen, einen gewaltiger Staat aufzubauen, der stärker sei, denn alle andern. Die Thronrebde hatte mit seiner Silbe der freiheitlichen Entwiick­­lung Deutschlands gedacht, dies ist der Sorge des Reichstages anheimgegeben, welche mannigfache Anstrengungen macht, aber ohne Hilfe der Regierung nur dürftige Resultate zu erreichen vermag. Die Institutionen Frankreichs haben im legten Jahr­­hunderte fast das ganze Verfassungsleben Europas beherrscht. Es war die Herrschaft des individuellen Freiheitspranges, der Einschränkung der Staatsgewalt in Gefeßgebung und Verwal­­tung. Das unter preußischer Führung geeinigte Deutschland hat zum gestaltenden Prinzipe seiner Staatlichkeit die Macht der Staatsgewalt. Lettere kann die verschiedenen Staaten zu einem großen Ganzen zusammenfassen, ihre Berschiedenheiten einer einheitlichen Leitung unterordnen. Es ist nicht abzusehen, wie diese Gestaltung nicht auch auf ganz Europa ihre Mit­wirkung ausübe. Sie muß dies thun, wie sich dem freiheitli­­chen Zuge Frankreichs Alles unterordnen mußte. Und wenn die einseitige Natur der Menschen, welche n immer mehreren Richtungen genügen kann, sich auch diesmal bethätigen sollte, so mag und zum Kräfte dienen, daß der Staat mit seiner starren Zusammenfassung aller vorhandenen Kräfte, wohl recht gemüthslose und harte Zustände zu Schaffen vermag, daß aber die Freiheit, b. 5. der Drang zur Geltendmachung aller in ung gelegten Kräfte, schließlich denn doch zum Siege gelangen muß und daß sie dann von der starren Staatsgewalt umso energi­­seher vertheidigt werden kann. a N Aus der Militärgrenze. H. EG Siffek, 26. Oftober. ; gesunder Sinn und so viel Billigeitsgefühl, um die ihr zugewandten —n— Was vor Allem die schon zur förmlichen Seeschlange gewordene Frage des Holzverlaufes in den Grenzwaldungen betrifft, so finden die Oppositionellen zunächst darin einen willkommenen Anlaß zur Verdächtigung der ungarischen Regierung, dab noch vor der Ausscheidung der den Gemeinden gegeblich zugesprochenen Hälfte einzelne M Waldkomplese, so 8000 Roh im Sichelburger Bezirke und 30.000 304 in Slavonien veräußert werden. Man sagt von Ge­­meinden, damit sei die Zusage, die Hälfte ver Waldungen ihnen in den Resis zu übergeben von vorneher ilusorisch gemacht ; sie — die Gemeinden — hätten jet schon ein Anrecht auf die Hälfte des ein­­langenden Geldes. Endlich fragt man, wer­­ wird die Kontrole über die Gebahrung mit den einlaufenden Geldern üben? Wird der Agramer Landtag damit betraut werden — was zur Be­­ruhigung der Gemüther und um jedem­­ Verdachte auszumeichen, zu wünschen wäre — oder wird die ungarische Regierung sich auf den todten Buchstaben des Gefethes fragen und die noch nicht provinziali­­sirten Theile der Militärgrenze als unter absolutem Regime stehend betrachten und die Verwaltung der einlaufenden Gelder allein in die Hand nehmen wollen? (Wer deht dann das Defizit der Grenze? Kroatien oder Ungarn ? D. Red.) Dann erheben ss wieder andere Stimmen, welche den Wäl­­derverlauf vor Erbauung der Bahnen als eine fündhafte Unwirtschaft bhinstellen. Das Holz müsse jet unter dem Preise losgeschlagen werden, weil der Käufer auch den kostspieligen Transport auf den wenigen und schwierigen Kommunikationen in Rechnung bringen wird. 63 sei daher zuvörderst eine Anleihe behufs tafhen Ausbaues der Bahnen und Regulirung einiger Flüsse aufzu­­nehmen und dadurch der Kaufpreis der Wälder mittelbar um nahezu 100 Prozente zu steigern, welche die Zinsen des Ansehens überreichlich hereinbrächten, abgesehen von den übrigen Vortheilen, die durch eine raschere Vollendung der Bahnen dem Lande erwüchsen. — Warum die Regierung diesen Weg nicht einschlägt, ist mir nit flar. Mög­­licher­weise hat sie ihre guten Gründe — ich enthalte mich übrigens eines jeden Urtheiles ande re produzive einfach die Aeußerungen, die mir wiederholt in beachtenswerthen Kreisen begegnet sind. Am bezeichnendsten für die ehrlichen Absichten jener Bartei, der , um jeden Preis darum zu thun it, die Konsolidirung unserer inneren Zustände zu­­ verhindern, ist die Ohrenbläserei, die über die Art und Weise der Segregation in Umlauf gejegt wird. Wenn nämlich die Umwertheilung des Walpbefiges zwischen Staat und Gemeinde vorgenommen wird — alív spinifiren gemilse Leute — so werden viele waldarme Gemeinden beinahe ganz leer ausgehen ; es sei daher billig, — man höre diesen blühenden Unsinn ! — die Waldverthei­­lung zwischen Staat und Grenze vorzunehmen. Daß z. B. gleich die ganze Banater Grenze direkt an Ungarn auschliekt, hab die Verwirrungen damit in Permanenz erklärt würden, genirt diese Leute nicht. Ihren Zivwed haben sie erreicht: der unmiffenden und — man darf Das nicht vergefffen — Äußerst mißtrauischen Bevölkerung die Köpfe warm zu machen und Unzufriedene für jeden Fall zu schaffen, man mag nun die BVertheilung so oder so durchführen. Da­ die Ablösung der auf den Waldungen Llaftenden Servitute durch Wederlasfung der einen Hälfte der Forste an die Gemein­­den in einer schon wirklich mehr als billigen Weise, ja in einer Weise, die in ihrer Munifizenz beispiellos in der Geschichte dasteht, bewirkt wurde, bemüht man sich nur selten dem Bolte klar zu mac­hen. Man gebe jemandem den kleinen Finger und er wird sofort nach der ganzen Hand fangen. Aber in der Maffe des Grenz­voltes, die in allen ihren Theilen, wie ich Schon in meinem Testen Schreiben bemerkt, eine sehr gesunde ist,, Lebt und wirkt auch so viel Bortheile in ihrem vollen Umfange würdigen zu können. e3 noch) Fein Proletariat in der Grenze, das Gystem der Hauskommu­nion ließ ein solches nicht aufkommen, jeder ist daher gewissermas den „Beier“ und jeder weiß darum auch den Werth des Gemein­­deguten zu jrägen. Wenn also troßdem das Mittrauen überwuchert und die Liberalität der Regierung weder Anerkennung findet, noch auch Zutrauen weht, so dürften, nach dem bisher Geschilderten, die Ursas­chen dieser Erscheinung wohl bald zu erklären sein. Einen weitern, obwohl fan eimas minder ergiebigen Tums­melplag der Agitationen bildet die Eisenbahnan­gelegen­­heit. CS wird namentlich dem Ausbaue der Strecke Ogulin-Zengg, längst der „Josefiner Straße, das Mort gesprochen und dabei hervor“ gehoben, die ungarische Regierung werde aus Rücksichten für das Pros­tegirte diume denselben gar nie in Angriff nehmen und sich dadurch einer Hintansehung der vitaliten Anteressen der Grenze schuldig ma­­chen. Fiume, behauptet man — und wohl nicht ganz mit Untecht — wäre in dem Augenblicke zu Grunde gerichtet, in dem die Bahn nach Bengg eröffnet würde. Der stets , selbst bei ruhigstem Wetter stürmische Rufen des Duarnero mache das Anlaufen von Fiume äußerst [hhnwierig Hochkorpschiffe kommen daher auchh selten hin und lichten meistens schon in Luffin, von wo aus mittelst Trabadeln die Waaren nach Fiume befördert werden. Bei dem am Morladenkanale liegenden Zengg aber stellten sich der Einfahrt mindere Hindernisse entgegen,­­ würde sich daher, im Falle einer Bahnverbindung, der Handel dahin ziehen. Am Ganzen genommen entspringen viele, hier nur flüchtig aus­gebeuteten Einwendungen die nur auf einen engeren Kreis beschränk­­ten, totalen Interessen, denen allen in ihrem oft gar nicht zu las fenden gegenseitigen Widerstreite gerecht zu werden, kaum einem plato­­nischen Staate gelingen würde. Berechtigter jedoch erscheint der häu­­figer und nachhaltiger zum Ausbruche gelangende Wunsch nach einer durch die Banal- und Karlstädter Grenze führenden Anschlußbahn an die in zwei Jahren bereits vollendet merdende (?) Agram-Fiumaner Linie. Die, auch schon mehrmals trach­te, Linie von Giffel über Ve­­trinia, Glina, im Thale der Glina über Topupio, mit Berührung des von bosnischen Händlern viel besuchten Kastells von Maljevac und mit dem Anfichlufe bei Dgulin findet zahlreiche Verfechter und bildet für die Industriellen dieser Gegend eine Lebensfrage. Die Gem­erks­­chaft der Betravagora in der Station Branovina im ersten Banal­­regimente hat schon seit einigen Jahren ihre Thätigkeit einstellen müs­­sen, weil sie die Konkurrenz mit dem englischen­­ Eisen nicht zu bester­ben vermochte. Nun ist die Gewerkschaft im Begriffe, sich an die Ausbeutung der Kohlenlager zu machen, die, wie Sachstän­dige wert­­hern, in der ganzen Umgebung in einer Neichhaltigkeit und einer Qualität si) vorfinden, welche die aus diesen Lagern gewonnene Kohle, wenn nur eben die Transportfalamitäten sie nicht vertheuerten, sie befähigte, erfolgreich mit der englischen zu fonturieren. Eigenthümlich bleibt es immerhin, daß die Dampfer der öster­­reichische ungarischen Kriegs, wie Handelsmarine zumeist noch immer mit englischem Materiale heizen, angesichts so mächtiger, kaum einige Meilen von der Hütte entfernter Kohlenlager. Wenn nun die Re­gierung in dieser Richtung zur Förderung der Grenzindustrie ener­­giscdie Hand an3 Wert legte, dann wäre auch den lautesten Schreiern jeder Vorwand zu weiteren Schürereien benommen. Unter Baron Rau, dem enfant terrible Kroatiens, wie der gesammten Grenze, sol zwar eine Verbindung von Siffet mit Karlstadt längs der Kulpa geplant worden sein; man braucht aber nur einen flüchtigen Blick auf die knapp daneben laufende Agram-Eiffeter Bahnlinie zu werfen, um sofort die Ungeheuerlichkeit dieser Idee zu erkennen, deren Aus­­führung wohl Niemandem, als einigen Grundbesißern — nomina sunt odiosa — zu Gute käme. Nicht ohne Begründung und am verbreitetsten erscheinen dem ferner Stehenden der Widerwille und die Abneigung gegen die ad­ministrativen und militärischen Verfügungen in Betreff der Provinzialisirung der Grenzgebiete. Das Schwergewicht aller Vorstellngen wird darauf gelegt, dass diese Normen ohne An­­hörung der Grenzer, ohne Prüfung ihrer Wünsche geschaffen wurden. Man habe über das Bolt verhandelt, wie über ein Lebloses Gut, — und derlei Redensarten mehr. Es sei daher vor Allem eine Versamm­­lung von Grenzvertretern zu berufen, die die Wünsche des Landes zu ermähiren hätte. Diese liberal schillernden Phrasen bestechen sehr und, wie ge­­sagt, gerade der ferner Stehende wird durch dieselben zu dem Glauben verleitet, die Regierung hätte doch ihr absolutes Vorgehen sich wirt­­lich Blößen gegeben, die zu bewüsen die Nationalen nunmehr ein volles Recht haben. In der Nähe sieht aber das Ding ganz anders aus. Zunächst kann man dem Ministerium, auch ohne als sein An­walt auftreten zu wollen, bog formell das Recht nicht absprechen, über ein geieglich absolut regierte Land, und das ist doch die Mili­­ärgrenze, wie es naturgemäß eine jede Militärkolonie sein muß, auch im Verordnung yn Varshay. Le Ted formell besteht ja noch seine Repräsentation, erst nachdem die Zivilver­waltung Plab gegriffen, können die provinzialisirten Theile ihre Vertreter in jener Weise wählen, wie selche die Konstitu­­tionellen Gesebe des Landes bestimmen, an welches diese einzelnen Theile anschließen. In dem Vertretungskörper, der für diese Lektoren erst dann kompetent wird, wenn eben die neue Ordnung in’s Reben getreten, ist hierauf Raum und Gelegenheit geboten zur gefeglichen Behandlung etwaiger Anliegen. Inkorrektheit ann daher bei Erlassung der die Auflösung der Grenze betreffenden Verordnungen niemandem vorgeworfen werden. Nun stammen aber vielleicht diese immer wiederkehrenden Aeuße­­rungen der Unzufriedenheit daher, daß sich die Grenzbevölkerung m­a­­teriell geschädigt und verlegt wähnt? Materiell? CS ist bisher nicht Einer noch aufgestanden, der an den mehrgewachten Maß­­regeln ernstere Mängel oder Verstöße gegen die Interessen der Allge­­meinheit nachzuweisen vermocht hätte. Ja die ausgerichterten Magyar tophagen müssen zugeben, daß, wenn man alle Kirchenlichter der Grenze in einem N Raume vereinigt hätte, sie die Interessen des Landes auch nicht heller beleuchten und kaum etwas zweckmäßigeres und billi­­geres hätten zu Tage fördern können. Das i­st feine hohle Kloster, das ist eine Thatsache, die jedem klar wird, der sich mit der Angel­­egenheit befaßt und objektiv urtheilt. Warum also und von welcher Seite ertönt dann dieser unausgefegte Wurm über die tiefe Mißstim­­mung in der Grenze?" Sie werden mir gestatten, in meinem morgigen Schreiben mich hierüber Zu verbreiten ! Heu u . .." Generalversammlung der Yejler Stadtrepräsentant. Bet, 31. Oktober. Aus der heutigen Wirkung des städtis­chen Vertretungskörpers, welcher Oberbürgermeister Gyöngydffy präs­­idirte, ist Folgendes zu berichten : Nach Bestellung des Komités zur Authentisation des Pros­tofolls wird der Bericht gelesen, welcher das Uebereinkommen "in­sichtlich der Uebergabe der städtischen Gerichtslotalitäten enthält und zustimmend zur Kenntniß genommen. Die Regierung übernimmt die zu Gerichtszuweden verwendeten Gebäude sammt den diesbezüglichen Miethverträgen vom 1. November ab und leistet die Stadt blos für das nächte Jahr einen Miethbeitrag von­ 26.400 fl. 94 fl. Ein Antrag des Herrn M. Nafßtl, welcher eine approzi­­mative Berechnung und Feststellung der noch für die Bohrung des artesischen Brunnens im Stadtwäldchen erforderlichen Kosten wünscht, wurde zum Beschluß erhoben und die betreffende Kommission­­ ange­­wiesen, hierüber Vorlagen zu machen. 54 ansichtlich der bekannten Angelegenheit der Pester Donau: Müller wird der von der Rechtskommission formulirte und empfohlene Rathieplag genehmigt und in diesem Sinne eine Repräsentation an das Kommunikationsministerium unterbreitet.­­ Die von uns­ gleichfalls bereits ausführlich behandeltehtlage einer Spezialkommission in Betreff der Pest­aner Verbindungseisen­bahn,der damit im Zusammenhange stehenden Brücke,El1trepots, Docks und Silo’s,dann des Zentralpersonem Bahnhofes veranlastetiie längere Diskussion.Zunächst ergreift Herr Vetter­ das Wort und erörtert die Motive, weshalb die zur Begutachtung und Berichterstat­tung entsendete Kommission darauf besteht, daß die Angelegenheit der Verbindungsbahn gleichzeitig mit jener der Entrepots u. s. w. festges­­tellt und entschieden werde, auf welche Bedingung die Stadt Veit im eigenen Interesse einen so großen Nachspruch legen müsse. N­eoner er­innert an die früheren Verhandlungen in der Eetrepotsfrage und weist nach, wie fast immer die Interessen der Stadt unberücksichtigt blieben. Auch diesmal geht man in einflußreichen Kreisen mit dem Projekte um, die Entrepöte und Dod3 nicht unmittelbar auf dem Pers­eter Ufer, sondern auf der Esepelinsel zu erbauen was für­­ Beit von unberechenbarem Schaven wäre und wogegen man mit aller Entschiei­denheit die Stimme erheben müsse. Redner unterstüßt im Verlauf sei­­nes den Sachverhalt erschöpfenden Vertrages den Kommissionsbericht und empfiehlt dessen Annahme, weil insbesondere die Erbauung der Entrepote auf dem Belter Ufer und Zerritorium zur Bedingung ge­­macht wird. Auch das Gutachten der Handelskammer, wonach auch

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