Pester Lloyd, Dezember 1871 (Jahrgang 18, nr. 279-303)

1871-12-01 / nr. 279

pg RS ge É ’« J 2 « hőt 5 x ET SL ; ha IH 4 E-, Pp ő s — —-.— 3% ü a « , FE it irj : ai IM d « ús if Y A nd - · Y . . a. Pränumerationes Bedingnisse : ő 4 A Pi x dl­­­ efter Lloyd“ (Morgen- und Abenbblatt) “hr ben „Befter lloyd" (Morgen- und Abendblatt üt ben ebst ben beiden Bodenbeilagen: "m­ohenblatt fi 18 ig and- und fForfmittleihaft", , Ung. Sllufteirte Zeitung“. Gan.j.f. BeitsOfen fl. 20.80 Ganzi. m. Postvers. fl. 22.80 ge „2.106809 „ „m 12.40­­ Halb terteli. m a, 520 Biete, » „ 530 Monatlich „ Mit separater Mostversendung tes Wbendblatted 1 ff. vierteljährlich mehr. Man pränumerirt für VertsOfen im Expeditions-Börseau des „Bester Lloyd“; außerhalb Best-Ofen mittelít franc nee ber. Morgenbeilage: „Bodenblatt für Land» u. Yorstwirthschaft”, jedoch Sa f. Veit Ofen fl.18.— iertell. 5 » s albi. ® " 10.— " 4.50 Biertelj. " er 5.— v 1.60 Dtonatíid „ ve 1.80 ohne „Ung. Sauftrirte Zeitung“ Ganyi. m. Postver­. fl. 22.— x $ 1 > . a­v Adytzehuter Iahegang. 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M., Hamburg, Min­den, Augsburg, Nürnberg, Wü­rzburg, Bern und Brüssel. — Havas SahteBalier und Comp. Paris, Place de la ourse Nr. 7. firter Briefe bald­ alle Bestämter, M­anuskripte werden in keinem Halle zurükgel­ent set eilagen erben angenommen für 1­1 or. 100. — Dieselben sind franto an die Erpedition bey , Bester Royo" jenen. Amtliche Notizungen der Pelter T­aaren- und Effettenbörse vom­­0. M­ovember SJunge Unternehmungen. ! | ; | « « . ? Z­­ . FRETTTENEEN TREE RITTER OM TZGHESK OSAN EL NÉP AKETYSÁMERNET 7 efondottet Finanz- und Sandelsberidt. €9 London, 26. November. Obgleich die hiesigen Handelsverhältnisse nichts zu wünschen übrig Lasfen, eine rege Geschäftsthätigkeit sich in allen Industriezwei­­gen entfaltet, und­ insbesonderere die Umfäse an der Börse eine nie geahnte Höhe erreicht haben, haben doch die Vorgänge auf dem Lon­­doner Blake Jet weniger Interesse für das Ausland, als vor einigen Medien. Damals war der englische Bankausweis das finanzielle Ba­­rometer für ganz Europa, Angst und Schweden erfüllte die kontinen­­talen Börsen bei jeder Verminderung des Londoner Goldvorraths, und erst bei einer Erhöhung der­ hiesigen Ban­kreserve vermochte der Hauslier in Paris, Berlin, Frankfurt und Wien neuen Muth zu jebd:­pien. Wer denkt jedoch heute an die trüben Oktobertage ? Sogar hier, wo die Distanzverhöhung die Börse außer Rand und Band brachte, manch schmeres Snd Geld verloren ging, hat man längst daran ver­­gessen, umso mehr auf dem Kontinente, wo die Wirkung seine so hef­­tige war. Wir sind schon am Ende des gefürchteten Monats Novem­­ber angelangt, die H­ahltermine für die französischen und deutschen Mechtel auf hier sind fast vorüber , und troßdem hat nicht ein Gover reign die Keller der Bank verlassen, während auch auf offenem Markte die Nachfrage für Gold gleich null ist. Unter diesen Umständen ist es der Börse nicht zu verdenken, wenn sie seir etwas weniger Nachsicht auf den Status der Bank von England nimmt, und vielmehr glaubt, daß wir langsam wieder einem 7prozentigen Bankfuß entgegengeben. Die nachte Zukunft scheint ihr, wenigstens in finanzieller Beziehung, gänz­­lich wolkenlos zu sein, und sie übersieht gänzlich die Thatsache, daß bis Ende des Jahres noch einige Millionen Pfund deutscher MWechsel auf London gezahlt werden müssen, der Geldbedarf des Inlandes, wie immer um diese Zeit, steigen wird, und ferner die 14tägigen Zahlun­­gen der französischen an die deutsche Regierung im Banner beginnen werden. Qeiteres verdient aber umso mehr die Berücksichtigung des hiesigen Marktes, als bei den bekannten Geldverhältnissen Frankreichs die Pariser Regierung gezwungen sein dürfte, hiesige Geldmärkte unter Requisition zu stellen. Größere Berechtigung hat die Sorglosigkeit, mit welcher die City den am 1. Dezember fälligen Zahlungen für die neue 5 °­, amerikanische Anleihe entgegensieht. Wie es heißt, ist der bei weitem größere Theil der Anleihe schon voll gezahlt, und es dürfte daher in der nächsten Woche der Geldbedarf für diesen Zweik­raum ein bedeutender sein. Die Lage des Geld­marktes hat sich seit voriger Woche nicht erheblich verändert. Geld ist nach wie vor flüssig, in den lechten Tagen eher zu billigeren Säßen zu haben. Dreimonatliches Brimapa­­pier wird gerne zu 34, —?/,'/), genommen während sechsmonatlichs in einzelnen Fällen sogar zu demselben Preise Käufer fand. Unter die­­sen Umständen ist es erklärlich, daß das Gssomptegeschäft ver­anf gänzlich bradhlieat, und die Diskontohäuser die bei ihnen zu 3"­, lie­­genden Depositen kaum mit Nuken vermwerb­en können. Es ist daher gar nicht unmöglich, dab Defompteure, wie sie dies vor 2 Modhen b­aten, ganz unabhängig von dem Bankfuß, ihre Säche für Geld auf 2'/g °/, ermäßigen werden. Der Bankausweis zeigt neuerdings eine bes­trächtliche Stärkung der Reserve. Der Baak­hag vermehrte sich um 302.665 £., die Reserve um 600.000 £., während das M­ortefeuille um 430.000 8. abnahm. Wenn wir noch hinzufügen , daß durch diese Veränderungen die Reserve nunmehr fast 147­ Millionen, und wer Baarschaß bei einer Kotenzirkulation von 25 Millionen 24%, Millonen Pfund beträgt, werden wohl ihre Leser selbst beurtheilen können, ob ein Banffag von 4 °­, berechtigt ist. CS ist dies das erste Mal, was die Bank unter solchen Umständen ein so hohes Minimum aufrecht erhält, und bemweilt es, daßs die Direktoren , troß dem Geldüberfluß, ihre Politik der Vorsicht noch nicht an den Nagel gehängt haben. Neue U­nterneh­mungen fahren noch immer fort die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu Lenfen. Unter den viele Mode gegründeten 12 Aktiengesellschaften wären zu erwähnen die „Bilbao-Eifengesellschaft” mit einem Kapitale von einer halben Million Pfund zum Behufe der Uebernahme der Eisenberg­­werke in Bilbao, ferner die „British­ u. Foreign patent­a­el” mit einem Kapitale von 100.000 2. zur Ummwandlung des Oblenstaubes in brauchbares Brennmaterial , die „Indigo Com­­pagnie von London, Geecanada und Mapdra3”(Kapi­­talsbetrag 75.000 2. (Zwec der Gesellschaft die Herstellung besseren Indigos), die ,Nevington:Quedsilberbergmerfsge­sellschaft", Kapital 220.000 2. Abgesfehen von diesen Gesellshaf­­ten sind noch 2 auswärtige Anleihen erschienen und zwar durch Bischoffsheim und Goldschmidt herausgebracht, 300.000 8. 5 °, Brioriz­­äten der Schwedischen Zentralbahn zu 80 mit einem Amortisationsfonde von 1 °, und eine 8%, Staatsanleihe der N Republik Paraguay im Betrage von 1 Million zu 80 mit einem Amortisationsfonde von 2 °­,. Letterer steht die Firma Rolinne Fleming und Komp. zu Gevatter und deren Erfolg scheint, troß der Notizung von 179", Wrämie, noch nicht gesichert. Der Brot fpeitus erzählt uns zwar viel Wunderbares von dem herrlichen Lande Paraguay, aber nachdem das hiesige Bublik­um schon so viel Geld an den anderen südamerikanischen Republiken, so Guatemala , Venezuela, Ecuador, verloren hat, reißt sich sein Mensch mehr um solche neue Staatspapiere, besonders da die legten Gottarica- und Uruguay-Anlei­­hen, vor einigen Wochen emittiert, beide schon Disagio stehen. Für die nächsten Wochen sind, wie man in einge­weihten Kreisen wissen will, no weitere Anforderungen an das P­ublikum zu erwarten , so eine portugiesische Anleihe und eine cubanisch-spanische im Betrage von 10 Millionen. Lebtere aber dürfte mehr sch­werlich nach dem lebten Schritt der spanischen Regierung an den Markt kommen, Thatsache ist jedoch, da darüber verhandelt wurde. Größeres Interesse für das Ausland aber dürfte ein Projekt haben, welches in den ersten Tagen des Dezember das Licht der Welt erbliden sei. Der von uns schon öfter erwähnte Rathlederfrem­den Bond3befiger hat beschlossen, unter­­ Schube der Gläubiger auswärtiger Renten zu bilden. Das Kapital be­­trägt 160.000 £­, die Zahl der Mitglieder 1000 , so hach je ein Mit­­glied Befiger einer Aktie von 100.8. if. Das Kapital soll den Aktio­­nären dadurch " Verzinst werden , daß die betreffenden Bondsbefiger bei einer jeweilig nöthig ‘werdenden Aktion des Grelativ-Rathes vieler ‚dem Titel „Soreign Bondholders Association" eine Gesellschaft zum Kompagnie eine bestimmte Kommission bezahlen. So wird z. B. diese Gesellschaft, welche an Stelle des jegigen Rath der fremden Bondsbe­­fißer treten wird, bei einem etwaigen Steuerabzug an 3 °, spanischer Rente für den republierten Zinsenbetrag Zertifikate gegen eine Vergü­­tung von 1 Sh. per 100 2. Bonds ausgeben. Ein solch Heiner Betrag wide von den Spanischen Rentenbefisern mit Vergnügen gezahlt wer­­den und der Gesellschaft 100.000 2. auf 200 Millionen Rente ein­­bringen. Von solchen Einnahmen­ m würden a) die Kosten der Gesellschaft, die Bezahlung der Beamten Ic. bestritten werden , b) den Aktionären ihr Kapital verzinst, c) die Aktien nach und nach zurückgezahlt wer­­den. Außerdem sollen große Bureaus mit Lesezimmern, Bibliothek, wo die Mitglieder zusammen kommen, errichtet werden und treten die­jeni­­­gen einflußreichen Mitglieder des Rathes auch an die Spike der neuen Gesellschaft. Hauptgrund für die Gründung dieser Gesellschaft ist die Thatface, daß die Kosten der Aufrechthaltung des jetigen Rathes sehr bedeutend sind und daß die Nothunwendigkeit sich geltend macht, Geld­­mittel zur ordentlichen Bezahlung von Advokaten , Sekretären­sc­­herz beizuschalten. Ueber die Leistungen des jehhr bestehenden Rathes ver fremden Bondsbefiber ist es wohl nicht nöthig zu schreiben. Es genügt zu sagen, daß sein Ansehen auf hiesigem Blade sehr bedeutend ist und er allgemein anerkannt wird. ES ist Ihnen mehr bekannt, has. durch seinen Einfluß allein die österreichisch-ungarischen Staatspapiere aus der offiziellen Kursliste gestrichen worden sind. Es steht zu hoffen, daß das erste Werz der neuen Gesellschaft die Wiedereinführung der österreichischen Nenze in die offizielle Liste sein wird. Wie ein Gerücht willen will , sollen RE­NEN der unga­­rischen Regierung auf dem Wege hieher sein, die ganze Angelegenheit zu ordnen und nachher die neue ungarische Eisenbahnanleihe am hies­igen Markte einzuführen. Da die von hier aus beanspruchte Bergstit­tung, wie wie bestimmt mwissen, nur unbedeutend ist, so wäre, sobald einmal Verhaudlungen angebahnt sind, an einem Ausgleich kaum zu zweifeln und Gisleithanien könnte es Ungarn zu Dante wisfen, wenn durch seine Staatmänner diese leidige Schuld, für deren Begleichung Sie so oft plaidirten, getilgt werden würde. Von der Börse ist diese Woche wenig zu berichten. Die Um­­gabe waren angesichts der herannahenden Ultimo-Liquidation limitirt und Breife zeigten auch aus dem gleichen Grunde eine flaue Tenven. Zumeist gilt dies von heimischen Bahnak­ten, welche insgesammt schwächer sind. Einzelne Papiere erfreuten sich zwar einer beträchtli­­chen Avance ; so steigert Cheffield auf die Nachricht einer Amalgamation mit einer anderen Gesellfschaft 4 °,­­ nach 12 Stunden stellte es sich heraus, daß die Sache unmahr sei und das betreffende Telegramm, welches den Börsenautoritäten die Thatsache anzeigte nur ein Fal fum wäre. Wir erwähnen dies nur, um ihnen einen Begriff von den Zuständen an unserer Börse zu geben ; gewissenlosen Leuten scheint sein Mittel unerlaubt zu sein, um Kursen hinaufzutreiben. Aus­­wärtige Staatspapiere warn ebenfalls in Sympathie mit Pariser Kursen billiger zu haben. Spanier auf die Nachricht, daß die Be­­steuerung der Koupons aufgeschoben ist, etwas feiter, doch ist eine bedeutende Chance nicht zu verzeichnen. Die Schlupfurfe sind: Kon­­fols 93%­, (*/s%, besser), 1882er Amerikaner 91", (unverändert), "9, Bonds 904, (unverändert), neue 5 ° Anleihe 1 °/, Disc. (#/;%, nie­­driger), Illinois 108, Gries 25", , französische Rente 54", 5 °, franz. Anleihe 8 °/,°/, Agrp et Div. (?/,°/, niedriger), Morgan An: Leibe 98%, 3 °/, Spanier 33 ("/a °/, besser), neue Spanier 2 °, prm. (unverändert), 1871er Russen 90%s, 5 °/, Türken 48%, (unverändert), Egypter 82 °/,, Lombarden 17'/,, Anglo-Austrian 23. Der Stand der Dinge auf dem Getreidemarkt hat si seit seßtem Samstag wenig verändert. Die andauernd Falte Wit­­terung, sowie geringe Zufuhren von den Provinzen ermöglichte zwar Gegnern, unveränderte Breite zu fordern, zum Schluffe jedoch zeigte sich ein entschieden flauer Ton und größere Verkäufe hätten nur zu reduzierten Notizungen ausgeführt werden können. Ob jedoch diese flaue Stimmung anhalten wird, it troß den großen Vorräthen von fremden Produkten noch sehr die Frage. 63 ist immerhin nicht außer Acht zu lassen, daß sowohl die Zufuhren von Nußland wie Amerika in den nächsten Wochen abnehmen dürften, während auch die Zahl der noch hier konsignirten Getreideladungen nur 382 gegen 528 im vorigen Jahre um p­iese Zeit beträgt. Mehl fer, Mais und Hafer zu unveränderten Not­zungen zu haben, Gerste vernachlässigt. Der Modhenimport beträgt 36.980 Du. Weizen, 3780 Gerste, 33.930 Hafer 25.050 Mais, 2300 Säde und 1720 Fäller Mehl. Der Liverpooler Baummollmark­t war im Gegensaße zu den andern Märkten bei ziemlich bedeutenden Uniraten sehr fest. Sea Island unveränder. Amerikanische Sorten gefragt, und mit "­. d. mehr bezahlt, ebenso Brasilianische ohne Veränderung der Breite. Baptische bei lebhafter Frage "­. d. besser notirt, ebenso auch ostindische Baumwolle, welche stark für Spekulation und Örport ge­­tauft wurde. Die Transaktionen erreichten die Höhe von 111.660 Bal­len, von denen die Fabrikedistritte 79.470 nahmen. Der Import be­­ziffert sich auf 75.843, der Crport auf 9812, und der heutige Borrath wird mit 525.900 Ballen angenomm­en. Auch auf dem Kolonialmollenmarkte machte sich eine sehr gute Stimmung bemerkbar. Die Zufuhren betrugen bis heute 20.158 Ballen Sydney, 8263 Port Phillip, 619 Tasmania, 1399 Adelaide, 6233 Neu-­Seeland, 36 Schwanenfluß, 32.205 Cap­­wolle. Die Serie wurde mit folgendem Kataloge eröffnet : 1959 Syonen, 1622 Capwolle, 1363 Bert Phillip, 509 Neu-Seeland, 196. Apeleive und Preise sind bei lebhafter Betheiligung fremder und heimischer Käufer durchwegs 1 d. höher als bei der lekten Auktion. Insbesondere gilt dies von der Capwolle, deren Vorrath, wenn au groß, doch nicht so bedeutend wie gewöhnlich ist. Das Geschäft auf dem Kolonialpropustenmar­kte war ziemlich Lebhaft. Zuder 6 d. per Zentner höher, und wird bei den geringeren Vorräthen (112.090 Tonnen gegen 155.445 legten Saler) eine weitere Advance erwartet. Kaffee anfangs fest, schließt in Folge des Resultates der holländischen Auktion flauer. Die Vorräthe von ostin­­dischem Kaffee (Java exclusive) beträgt 12.900 Tonnen gegen 7400 im Jahre 1870. Transaktionen in Cocos Yimitirt, Thee in Folge groz Ber Zufuhren schmäler, Rum feiter, Reis ruhig, Sago fest , schwarz zer Pfeifer 7, d. niedriger , weißer unverändert, Salpeter eher fest, ebenso Indigo. Petroleum­­ taffinirt amerikanische 1 s. 5’ d. per Gallon, Leinsamen unverändert. SR L Londoner Produktenmarkt. London, 26. November. Die Woche begann mit hartem Frost, doch bereits am Mitt­­eh war das Wetter mild und feucht bei trübem Himmel ; seit gestern wegnet es mit zeitweiliger Unterbrechung. Eine feuchte Witterung wird, wenn auch schwerlich die Preise vrüden, dennoch von Einfluß auf die im Laufe des Jahres noch eintretenden Fluftuationen sein. Die neue Saat sieht sehr kräftig und gesund aus, somit sind die Prospekte für die Zukunft auf­ Weizen. Der Markt für diesen Artikel war in Folge der strengen Kälte in der ersten Hälfte der Woche sehr gut, und erfuhren engl. Weizen im ganzen Lande eine Aufhellerung von 1­6. per Dr., ebenso die am Plage befindlichen fremden Sorten. Die Preise hielten sich­ fest an in der zweiten Hälfte der Mode, doch war der Umfas gering. Termine, schwimmende Ladungen ohne Kaufluft, hauptsächlich inf­olge der nicht aufriebenstellenden Kondition der Lebtich an der Kürte eingei­nffeten Cargoes. Das Hauptgeschäft wurde in russischem Weizen gemacht. Zufolge billiger Stahten in Danzig kamen hier im Laufe der Mod­e verschie­dene Weizenladungen, größtentheils schon plach­t, von dort an; im Ganzen waren jedoch die V­erschiffungen aus der Nordsee heuer unverhältnismäßig schwach, veranlaßt durch die sparsamen Zufuhren, insbesondere von Sommergetreide, aus der Provinz und vorzugs­weise aus Polen. Die Ziffer der Weizeneinfuhren dieser Woche in das U. K. kommt der legtwöchentlichen ziemlich gleich; ebenso blieben die Zufuhren an heimischem Produkte mäßig ; dage­­gen fiel die Einfuhr nach London von 72.000 (wovon 56.000 aus russischen Häfen) auf 17.000 Dr., d. i. um 55.000 Dr. der russischen Beschiffungen weniger, wie wir das schon in unserem legten Berichte hervorgehoben­­ haben. Etwas Weizen kam von Alexandria und so er­­wartet man­ Zufuhren an weißen Sorten vom Cap der guten Hoff­­nung und Galifornien. Wir haben Mangel an prima Qualität weißer Meizen, für melchen gute Breite bezahlt werden und dürften solche Sorten insbesondere im Frühjahre einen guten Markt finden. Die Zufuhren aus den­­ Vereinigten Staaten waren gering und durften ferner zu abnehmen. Mais Für Termine wurden bessere Preise erreicht, als die für angenommene Cargo 3 bewilligten. In Ganzem war die Stim­­mung weniger fest. Mittwoch erzielte eine kleine Ladung aus den Do­­nauländern 35 ¥. per 492 bc. nach Dublin geschifft und Donner­­stag eine fast Blimaqualität 34 ©. 6 D. per 492 Cbő. ; ferner hörte man von einigen Verkäufen von amerikanischem Mired Mail zu 34 ©. 3 D. und 34 ©. 6 D. per 480 %b3. engl., frei ab hier zu ameri­­kanischen Konditionen (60 Licht, Banterskredit) prompte Verschiffung, Quantität bis auf 1 °­, garantiert, Unterwegs 69 Gargoes gegen 199 der forresp. Woche des Vorjahres. Geräte. Die Importe waren nicht unbedeutend und die hei­­mischen Zufuhren statt. Malzgerste mit Schluß der Woche mehr be­­gehrt. Im Durchschnitt waren Preise weniger fest als Teste Woche. Termine Stille. Das Geschäft in Frankreich auch matt, Breite in Ber­­gleich zu Mais mäßig. Für Ovella­ und Taganrog:Gargves wurde 26 ©. 9 D. bis 27 ©. per 400 263. gewährt. Hafer. Die seit einiger Zeit erwartete Bellerung it einge­­troffen. Man bezahlte 1—1/6 6. mehr an der Mode. Schwerische weiße Sorten wurden mit 22 ©. per 320 € b3. frei am Bord­bier ausgeboten und fanden zu 21/6—22 ©. per 304 2bS gerne Nehmer. Rufliche Sorten sind ziemlich aufgegriffen, und vor Frühjahr keine neuen Zufuhren zu erwarten. Von Königsberg sind die Arrivals sehr gering, da neuer Hafer dort augenblicklich noch knapp, doch rechnet man für den Winter auf große Duantitäten. Neuer und alter Kö­­nigsberger Hafer gemischt, wurde mit 20/6 ©, per 2b. 320 frei ab Bord hier, plack­t. Roggen ziemlich unverändert. An Amsterdam und anderen Plagen des Kontinents theilweise eine Bellerung eingetreten. * Bohnen. London etwas fester, dafür in der Provinz wenig Beachtung gefunden. Eine Ausnahme machen egyptische Bohnen, die Abfa fanden. = Koherbsen, zu 42/6 per 520 2bS. frei an Bord hier aus­­geboten, fanden seine Nehmer. Eine Ladung von Montreal wechselte zu 39/6 und 40 ©. per 504 23. Hände. Saatmeiden. Einige Nachfrage zu 38 ©. per 520 8bs. engl. frei an Bord des Schiffes hier. Mehl ging Hand in Hand mit Weizen und jede Bellerung im ersten Artikel machte sich auch bei Lesterem fühlbar. In Folge des­­sen war Mehl ziemlich fest, jedoch mit Schwachen Verkehr. Der Im­­port ist gering und die ager klein. Börsen- und Handelsnachrichten. Bet. 30. November. — Ein Antwerpener Haus eröffnet im Dezember eine regel­­mäßige Dampfschifffahrtsverbindung zwischen Antwerpen, Genua, Livorno, Civitavecchia, Neapel, Messina und Palermo. · Hefdűftsberichte. Bet. 30. November. Witterung regnerisch : Thermometer­­­ 4", Bargmeter 28" 4", Wasserstand unverändert. Getreidegeschäft unverändert.­­ Effertengeschäft. An der heutigen Effertenbörse war der Verkehr geringfügig. Das Geschäft blieb auf Union-Radversiche­­rung, Vester Straßenbahn und Steinbrucher Bierbrauerei, die etwas matter waren, und ungarische Kredit, Anglo,Hungarian, Bankaktien, die­ zu festeren Coursen umgelest wurden, beschränkt. Zu höheren Breite waren noch Schlich’sche:Eisengießerei gesucht. Gschwind’sche felt. Deviz­ien und Baluten unverändert.­­ An der Abendbörse war in Bankaktien das Geschäft sehr. beivegt, öfter, Kredit gingen rapid von 321—323"/s, schließen 320.30— 320.90, ung. Kredit zu 131—1?1', getauft, Sranco-ung. zu 97%, begehrt. x Breslau­ 28.November.Gericht«von Bülow­ und«Kom­p­f­­ Das Getreidegeschäft bewegte sich m währen­d der besten Wochen fast stets in recht engen Grenzen ; besonders sind die Umfäge von Weizen OW«,­ also weniger umfangreich,wie dies seither der Fall war,zu bezeichnen, weil·nunmeh­»r die Perlqdungen­ quasser fast gänzlich aufhören muß­­ten,indem die Schäfer ihre Reisen bei dem jetzigen niedrigen Wasser­­stapde unferey Oder umz so weniger antreten können als auch seit Mitte d. M. die Witterung einen recht winterlichen Charakter annahm ; ba­ermometer fant oft auf mehrere Grave unter Null, und an weh Zagen hatten wir einen ziemlich starren Schneefall. In den Breiten von Weizen it eine­ Nenvderung von Erheblichkeit nicht ein­­getreten, da die wenig umfangreichen Zufuhren zu­ gut behaupteten Preisen rasch Nehmer fanden, namentlich die feinen, milden Sorten Seitens der hiesigen Konsumenten ; die Versendungen per Eisenbahn nach den Rheingegenden sind augenblicklich recht schwach. Roggen findet zu den jenigen Preisen gute Beachtung, namentlich in den bes­­seren Sorten zu Verladungen nach dem mittleren Deutschland, wäh­­rend die geringeren Qualitäten­ mehrseitig zu Brennereisweden gekauft wurden. Verkäufer bleiben nach wie vor zurückhaltend, da der Erdrush bei Meitem nicht den früher gehegten Erwartungen entspricht, außer­­dem auch in Folge des mangelhaften Ertrages der­ Kartoffelernte na­­türlich der Verbrauch von Körnern ein weit größerer, als in gewöhn­­lichen Jahren ist. Gerste bleibt wenig zugeführt. Hauptsächlich man­­gelt feinen Sorten, welche seitens dor hiesigen ,chwach versorgten Brauereien zu wenig veränderten Preisen gern genommen werden, während geringere Sorten zu Futterzwecken Verwendung fine­den. Hafer erfreute sich emplich etwas größererer Beachtung, als dies seither der Fall war. Preise gewannen */,;—"/, Thle. per 200 Bio., jedoch waren die Umgäbe als belangreich nicht zu bezeichnen. In Be­­zug auf Hülsenfrüchte haben wir zu berichten, daß für dieselben stets gute Kaufluft vorhanden war, namentlich für weiße Bohnen, aber leider bleiben hiervon troß der wesentlich gestiegenen­ Breite die Zu­­fuhren so schwach, dab die Aufträge noch immer erst zum Kleineren Zheile in Ausführung gebracht werden können. Bon Exbfen hat si endlich etwas mehr Angebot, als dies seit längerer Zeit der Fall war, eingefunden, wodurch mitunter einzelne Partien eine Kleinigkeit billi­­ger, als seither zum Verkauf gelangten. Widen ebenso wie Pferde­­bohnen, bleiben fortdauernd ver­schmach angeboten ; eine Verände­­rung in den Notizen beider Artikel ist nicht zu Konstativen. Mit An­­fang SORS Moce stellte sich für Rübel unter dem Einfluß der aus­­­wärtigen Berichte eine recht flaue Stimmung ein, Preise mußten successive ,­Y. Thle. per 100 Bfo. nachgeben, besonders für spä­­tere Lieferung, während Solowaare und nahe Lieferung sich besser zu behaupten vermochten, da diese fortdauernd gut gefragt sind, demnach hiefür stets höhere Preise, als für Lieferung auf Mintermonate be­­willigt werden, und ebenso Lager sich troß der umfangreichen Fabriz­­ation nicht zu bilden vermochten ; die Umfähe waren zu den ermät­digten Preisen ziemlich umfangreich. Rapps und Rübsen haben sich bei schwacher Zufuhr im Werthe gut behauptet, und wurde Manches zur Verladung nach den mestlichen Gegenden gekauft. Zeinfaat hatte sich recht lebhafter Nachfrage zu erfreuen, sowohl seitens der hiesigen Delfabrikanten, als auch zur Verladung nach Auswärts, und scheinen die jegigen Breife bei der Schönen Oualität des diesjährigen Gewäch­­ses aller Beachtung mwerth zu sein. Dottersaat wird leichfalls gut bes­achtet, Preise haben sich bei schwachen Angebot wenig geändert. Zu sehr fest behaupteten Preisen werden Leinfuchen, eben­so wie Rapps­­tudien zu Sutterzrieden dringend gefragt. Aleeraat in beiden Farben gewann die allgemeine Aufmerksamkeit, indem sich plößlich zur Ver- Ladung nach allen Richtungen hin die dringendste Kaufluft einstellte, welche jedoch bei verhältnißmäßig schwachen Angebot nur zum Hei­teren Theile zu befriedigen war ; die Breife erfuhren unter vielen Um­­ständen rasch eine sehr ansehnliche Erhöhung, vorzugsweise in den fei­ neren Gattungen, wovon es namentlich an Angebot fehlt ; seit Mitte voriger Woche ist die Stimmung wesentlich ruhiger, Breife stellten sich für rothe Kleefaat 179—1 Thlr., für weiße Kleefaat 1—2 Thlr. per 100 Bo. billiger, nachdem ersterer Artikel vafh 2— 2", letterer 1, bis 2 Thle. per 100 Pfund gestiegen war. Auf billige Preise s­cheinen mir in dieser Saison nicht Hoffnung zu haben, weil der Erdrutsch von Kleefaat, ebenso wie dies bei Getreide der Fall ist, weit hinter den gehegten Erwartungen zurückbleibt, alte Vorräthe nicht vorhanden sind, und auch aus Amerika die Zufuhren nicht so umfangreich anfan­­gen, als man früher angenommen; heute war die Kaufluft wieder reger. Spiritus bewahrt fortdauernd eine sehr feste Haltung . Die Zu­­fuhren sind so Schwach, wie dies seit längerer Zeit nicht der Fall war, indem die Brennereien in Folge der quantitativ und qualitativ man­­gelhaften Kartoffelernte nur in schwacer Thätigkeit sind. Nach den an dem heutigen Landmarkte bezahlten Breiten notizen wir weiß Mei­zen auf 8—8”/, Thle., gelb Weizen 779—84, Thle., Roggen 5", bis 6 ,Thle., Gerste 55 °, Thle., Hafer 4,­—?/, Thle., Buchmeizn 4 °­, bis 54, Thle. , rohe Hirfe 4 °,—5", Thlr., weiße Bohnen 775—84, Thlr., gelbe oder grüne Erbsen 6',—?/, Thle., Widen 4,— 5", Thle., gelbe Lupinen 3"/7—44, Thle., Pferdebohnen 5­5, Thlr., Winterrapps 12,—13 Thle, Rübfen 11, —5/, The, Dotterfaat 94,—"/, Thlr., Leinfaat 9Y/,—10 Thle., Hanflörner 6/,,—7 Thle. per 200 Bio. Reinskuchen 73—76 Sor., Leinfuhen 92—96 Gar., rothe Kleefaat hochfein 23 Thlr., fein 22 Thle. feinzmittel 20%, Thlr., mittel 19 Thle., weiße Kleesaat hochfein 26 Thl., fein 24 Thle., feinmittel 22 Thlr., mittel 19%, thle., ordinär 17—18 Thle., schwer dirch Klee 25—34 Thlr. per 100 Po. Netto frei ab Hier excl. Gäde per Kafja. An heutiger Böıse wurde notirt : Roggen per November 54—53 °, Thle. bez., per November-Dezember 53 °, Thlr. Br., per April-Mai 54',—54 Thle. bez. Nübel loco 14'­, Thlr. Br., per No­­vember 14', Thle. bez., per November:Dezember 14 T­hlr. Br., per April-Mai 14 Thle. bez. und Br., per September:Oktober 137, Thle. Bef. Spiritus per November 22 °, ZThle. Br., per November-De;. 227, thle .d., per Dezember-Sänner 22", Thle. bez. per April- Mai 22 ° Thle. bez. und Br. es an den Konkurseröffnung beim hiesigen Stadtgerichte gegen Karl Rohrbakher, Bierbrauer in Gngelsfeld, Anmeldungstermin 14. bis 16. Zeber ; prov. Litisfurator Novofat Em. Baintner, —— | Wasserstand: Witterung : Belt, 30. November : 3’ 1" ü.R. abn. Regneritch. Vrehburg, 29. November :, 2­1" a. unv. Bewölkt. Marmaros-S­igeth, 29. Nov. : 1­9" a. Mm. DR Szathmar, 29. November : 27 8" ü. N. und. Regnerik­. Tolaj, 29. November : 18 ° 9" ü.N. zun. Nebelig. "

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