Pester Lloyd - Abendblatt, August 1872 (Jahrgang 19, nr. 175-199)

1872-08-07 / nr. 180

a. PESTER LLO Die einzelne Nummer fostet 4 fr. s. W) van an, Fő a ft. Pest,7.August.­­Die Nachricht einiger Blätter von einer neuerli­­chen Unterbrechung des U­rlaubes des Gr­afen Andrei·s hat sich als unbegrün­det ertwiese 11.Wientrexfahreriww Graf Andrify exit in der zweiten Hälfte dieses Monats sich wieder nach Wien begeben. .. “Wie wir erfahren, ist man in den gemeinsamen Mi­nisterien für die Delegationsrefision bereits vollkommen geli­ftet. Das gemeinsame Budget ist bereits drucfertig und dürfte auch die Zus­ammenstellung der für das Rothbuch bestimmten Depeschen ihrem Abschlusse ent­­gegengeführt sein. Wie schon einmal erwähnt, war diesmal die bezügliche Arbeit Feine allzu Schwere. Wie man uns aus Wien berichtet, sieht man dort nicht ohne­ große I­nteresse den Maßnahmen entgegen, welche die ungarische Regierung nunmehr ihrerseits in der Jesuitenfrage zu treffen beabsichtigt, nachdem ihr, die cisleithanische Regierung so energisch vorangegangen­ geordnete Haß and Sinne entgegnet jedoch, bindende Kraft habe, sin die Köster­ veru­rtheilt werde, und zwar im daß Lebtere für Nichtmitglieder des Hauses seine nung für erschöpft und Dr. Bosilovics beantragt, die Kostenfrage ganz außer Acht zu Laien. Nach anhaltenden Nexgeleien wurden Nuke „But Zagesordnung“ hörbar, worauf bei der Abstimmung sämmtliche Anträge der Untersuchungskommission mit eminenter Majorität an­­genommen wurden. Der Präsident erklärte sodann die Tagesord­­ung der nächsten unbestimmt. 1 Uhr Mittags. Den Ordnung kämpfte, sieht sich den Boden unter den Füßen entzogen. Was nun den Pac­ von­­ Bordeaux genannt hat, ein Bad­, den unsere Gegner nur wenig respektirt haben, kann ohne Gefahr für das Wohl des Landes nicht fortdauern. Die Nation hat ihre Absichten seit mehr als einem Sabre bei jeder Gelegenheit, die ihr g­eboten ward , Bar zu erkennen gegeben, und die National-Ver­­mmtung braucht zu seinerlei Konstitutionellem Formalismus ihre Zuflucht zu nehmen, und den Nationalwillen zu ernennen, kraft des­­sen die Repulik die Thatsache und zugleich das Recht ist Sobald, die finanziellen Hilfsquellen­ des nächsten Verwaltungsjahres gesi­­­chert und die organischen­ Gesetze der Armee vervollständigt sein,wer­­­den, sobald die materielle Reorganisation Frankreichs im Maße der gegebenen Verhältnisse durchgeführt sein wird, zweifeln wir nicht, daß die National-V­ersammlung der ungeheuren Wandlung, die sich fett ihre Wahlfin’ den Ideen und Dingen vollzogen, innermerden und ihre Mission selbst für beeI­det ansehen wird,sie wird begreifen,dass3« der Zeitpunkt gekommen ist, daß sie die Republik in die Hände ei­­ner neuen Vertretung legen muß, die allein den Bedürfnissen ei­ner neuen Lage entsprechen kann. Dieser wird die Aufgabe zufal­­let­,zuerstfalten,in stärken und in dem heimatlichen Bodenthr­’­zel schlagen zu lassen das Werk des Heils und der Wiedergeburt, an dem alle wahrer Freunde des Vaterlandes mitgearbeitet haben werden, ge­haart um den großen Bürger, der in der Geschichte die ausgezeichnete Ehre bewahren wird, seinen Namen an­ die definitive Gründung der französischen Republik geknüpft zu haben. Es lebe Frankreich ! Es lebe die Republik! (Folgen 123 Unterschriften von­ Abgeordneten , des linken Zentrums und der gemäßigten Strtfen, darunter auch der Herren Fules Barni und Deregnancourt, deren Wahl im Sult als ein Sieg der Radikalen­ verschrien wurde;es fehlen Gambetta,Louis’ Blanc und ihre sämmtlichen Anhänger,­ der, Bestimmungen der Geschäftsordnung, und Schloß die Situng wm 4 »­­Das Handelsministerium«schreibt»P-N.«,ist inso­­ferne das glücklichste Ressort,als von demselben am wenigsten ge­­sprochen­ wird.Dem Minister Szlavy hat sein geistvolles und importirendes Wesen sowohl im Kabinett als in der öffentlichen Meinung eine gewisse Ausnahmsstellung gesichert,und mit Freuden erfüllt uns die Nachricht,daß sein Ressort in der Stillemlich in der Schöpfung von Gesetzen nicht unthätig ist,sondern vor den nächsten Reichstag mit vielen fertigen und hoffentlich guten Gesetzentwürfen hintreten wird.Unter diesen sind die über das Bergwerkswesen und über Aktiengesellschaften die bedeutendsten.Eingehende Studien wurden ferner über das Konsularwesen,über mehrere Handelsver­­träge und über die im Vorjahre angeregte,seither aber wenig ren­­tilirte Frage der Staatsversicherung gemacht.Auf dem Gebiete der Administration herrscht ebenfalls die regste Thätigkeit,es werden neue Postämter errichtet,das Telegraphenwesen möglichst zweckmäßig ge"or«du«et.­Und»wenn vo­n diesem Ministerium eine neue »Geschichte von fünf Jahren­«herausgegeben wird,so wird dieser auch das laufende Jahr viele interessante Daten bieten.­­Das authentische Verzeichniß der der gesetzvore­bereitenden Kommission vorgelegten Entwürfe ist folgendes: Gelegentwurf über die Kontrastualisten, über die Academia Ludo­­vicea,­­ ü­ber die Regelung der Hauptstadt, über das­ Grundsteuer- Kataster und die aus der vorigen Session unerledigt verbliebenen Belegentwürfe. (Wie aus diesem Verzeichnisse ersichtlich, wurde das M­ahlgeieg der Kommission nicht unterbreitet.) . » sza. Aus Anlaß des mit Burkland abzuschließenden Editions:­vertrages it auch die Frage erörtert worden, ob es nicht passend wäre,­­diesen Vertrag in einer einzigen Sprache und zwar in jener der Diplomatie, d. i. französisch zu tertiren, da Rußland nur dann in deutsche und ungarische Tertirung einmilligen wolle, wenn der Ver­­trag auch in russischer Sprache verfaßt, und dieser Tert ebenfalls als Uxtert anerkannt werden wird; diesemnach müßte der Vertrag in 4 Urteiten: russisch, deutsch, ungarisch und französisch abge­­faßt werden, woraus nach Ansicht der Kontrahirenden durch die vorkommenden sprachlichen Abweichungen sehr leicht Unzukömmlic­­feiten entstehen könnten, die man durch die Ausfertigung des Akten­­ftüdes in einer Sprache vermeiden will. zu. Der Wiener Insasse und Handelsmann Theodor Epsteim, die Pester Großhändler Hermann Shmwarcz und Adolf Schönaug haben den Statutenentwurf zu einer demnächst in Best zu gründenden „Österreichisch-ungarischen Hypothetar: Nenten-Bank“ bei dem Ministerium für Aderbau, Industrie und­ Handel zur Genehmigung eingereicht. Nachdem der Wirkungss”­­ress dieser Bank dur ihren Namen genügend­ angezeigt erscheint, so wollen wir nur noch erwähnen, daß das Stammkapital auf 20 Millionen­ festgefegt wurde, und daß diese Bank, welche ihren Git in Bett haben­ wird, berechtigt zu sein wünscht, mo immer im Sinn und Nuslande Agentien zu unterhalten. « « Frontischer Frandtag. A Agrant, 5. August. Nach längerer P­ause fand heute die vierzehnte Landtags­­fisung statt. Die Galerien waren sehr zahlreich besucht, im Saale Demdhrte man auf der rechten große Lüden; fast Niemand mar erschienen. Die Kate Gestalt Sulius Sellacsics’ saß vereinsamt und dumpf vor sich Hinbrütend da, und Maljevac musterte mit fin­­stern Bliden seine l­nken Kollegen. Auf der Regierungsbank saß Sektionschef Dr. Muhlis, und auf der Magnatenbank der einzige Bib­lift (von sämmtlichen unweltlichen und kirchlichen Würdenträgern war Niemand Anderer erschienen) Bischof Straßmayer , der wohl­ gefällig lächelte und Aller Blide auf fi zu ziehen bemüht war. Als der Präsident­ die Lisung­er hatte, und das legte Protokoll authentizirt war, kamen massenhafte Einläufe — nicht weniger als 66 — zur Verlesung. Mit ungetheiltem Befall nahm das Haus die von der Landesregierung unterbreiteten Geiegesvor­­lagen auf, melde dem Zeitgeiste een, liberale Institutionen zum Gegenstande haben. S Ob dieselben, für unsere, leider sehr mer nig Fultiv­eren Verhältnisse passen, ist eine andere, immer wiegende Stage. Die hauptsächlichste dieser Vorlagen ist­ unbedingte Aufhe­­bung der Brügelstrafe, deren Ausführung in dem von Brica moti­­virten Glaborate angegeben ist. Ein fernerer Entwurf­ betrifft die Einführung von Geldmornengerichten, ein dem Zeitgeiste angepaß­­tes Strafverfahren in Preßfadhen, ein liberales Bre­gefeb u. m. a. Diese Entwürfe werden in­ Druc gelegt und seinerzeit auf die Ta­­gesordnung gelöst; mittlerweile wird sich das Legislativsomite da­­mit befassen.­­Die Stadt Agram unterbreitete dem Landtage­wicht weniger als 16 Petitionen, in welchen die Uebernahme von Gemeindestraßen und Bauten seitens des Landes, die Errichtung eines Zentralbahn­­hofes, die baldige Eröffnung der Universität ıc. besonders betont werden. Ferner suchte das Presbyterium der hiesigen evangelischen Gemeinde, Augsburger Konfession, um eine jährliche Unterfrügung an. Die Landesregierung, brachte das Budget für Schulen, für Stipendialfonde u. v. m. ein und teilte mit, Se. Majestät habe genehmigt, daß Sektionschef Brica während der Abwesenheit(!) des Banallofuntenenten mit den­­ Regierungsgeschäften betraut wurde. Nun erstatten die vom Landtage­beduff Aufnahme der Untersuchung der Wahllegalität des Abgeordneten Haß entsendeten Kommissäre ihren Bericht. . . Demselben entnimmt das Haus, daß in Draganic wahr­haftig derartige Ungefeglichkeiten stattgefunden haben, welche die Nichtigkeit der Wahl nothwendig zur Folge haben. Der Berichter­­statter Gabriel Kis verliert einen langen Bericht, auf Grund dessen er im Namen der Untersuchungskommission den Antrag auf Annul­­lirung der Wahl Haß’s, auf schleunige Unordnung einer Neuwahl und auf Verlegung des Wahlplanes von Paraganie nach einem andern, der Bevölkerung zugänglichern Ort, stellt. Hierauf erzählt Nitter Smaics von dem Vorgange in Fiume, wo anläßlich der Intplvdenz des Bauunternehmers RN der Karl­­stadt-Fiumaner Strecke durch rastloses, vollkommen unberechtigtes Eingreifen der­ Polizei Streitigkeiten ausgebrochen sind.­­ Dieses Vorgehen habe den Untergang eines Menschenlebens zur Folge ge­­habt. Smalcs interpellirt die Regierung, ob sie hiervon in Kennt­­niß gelöst und gemilst sei, eine unparteiische Untersuchung, des er­­mahnten Vorfalles veranlassen zu wollen. Die Interpellation wird der Nepierung zugestelt. Nun ergreift der Komiker des Hauses Demosthenes Spun das Wort. Der ehrenunwerthe Abgeordnete aus dem Bellonarer Komitate hebt folgendermaßen an: „Hoher Landtag! Ich und meine Freunde haben Schon vor einem Monate eine Interpellation unterbreitet, auf welche die hohe Regierung noch nicht zu antworten geruht hat. Lettere hat also ihre Pflicht nicht erfüllt und wie schon mein Freund Dr. Malanec erwähnt hat, hiedurch­ Beratung dem Hause gegenüber befundet. Er wir wissen, daß die Geisten­ des Landtages von kurzer Dauer sein wird, indem unsere Deputirten in den hohen ungarischen Reichstag gehen müssen, so ist diese seitens der N­egie­­rung­ hartnädig eingenommene feindselige Haltung um so ‚unverzeih­­licher... Ich hätte doch nie gerne gewußt, was die Regierung auf meine neuliche Interpellation betreffe „der Congrua, der­ Geistlichen im Bellovarer Komitate zu thun gedenke.” — Der Regierungsvertreter Sektions-Chef Dr­­an erwidert hierauf, daß die fragliche"In­­terpellation aus dem Grunde noch nicht beantwortet wurde, weil bereits seit 14 Tagen seine Landtagslisung stattfand. Ueberdies konnte in der Sache, von welcher die Interpellation spricht, frü­her nicht­ unternommen werde, bis nicht die Personen erub­t waren. Die Regierung hatte vollauf zu t­un, um festzulegen, wie­­ viel einem Sieden gebühre. Nun stelle sich die Summe auf 28.000 fl. heraus, melde, wenn auch angemiesen, früher nicht hätte bezahlt werden können, nachdem erwiesenermaßen das Budget für das Bellovarer Komitat ein Defizit von 147.000 fl. aufweist. Der Regierungsver­­treter verspricht Schließlich, daß die Congrua vom 1. Jänner I. 3. ae, werde. Der Interpellant erklärt sich mit dieser­ Ant­­wort zufrieden. Der P­räsident meldet, daß die Herren: Gmanuel Priester um einen dreiwöchentlichen, Kämmerer Ante um einen vierwöchentlichen und Dr. Bilics um­ einen achttägigen Urlaub ein­­genommen sind. " Derselbe wird bewilligt. « Abgeordneter Grosics unterbreitet eine Interpellation des Inhalts»:­ob«die Landesregierung ei­nverständlich mit dem ungari­­schenn Musteriumc­ dem wegen der Vornahme der Wahl ein­es Metropolkreil zusa­mengetretenen Karlovitze ertgreß,einen Regie­­rungsvertreter entsendet habep wenn ja,womit wolle sie dieses Ver­­fahren rechtfertigen? wenn nicht, welche Schritte gedenke sie einzu­­leiten, u­m die Entsendung eines königl. Kommissärs zu verhindern? (Wird der Negierung zugestellt werden.) Muzler stellt Folgende Interpellation: „Im Daruvarer Wahl­­bezirk sind in der Wahlperiode schredliche Dinge vorgefallen, welche den dortigen Stuhlrichter Ladislaus Viragh in fürchterlichem Lichte darstellen.“ Der Redner we­­ich unweitläufig in die Beurtheilung des Wahlmodus ein, zitiert den Gef.-Art. 2 vom Dr 1868, den $. 8 Gef.-Art. 2, 1869 und bringt schließlich folgende Interpellation ein: „It es wahr, daß die Kriminaluntersuchung gegen den Stuhl­­richter Biragh zufolge Präsidialerlasses der Landesregierung einge­­stellt wurde? Wenn ja, hat die Lestere nach §­ 189 der Krimin.­­Proz.-Drd. hierzu die Sanktion Sr. Maj. eingeholt? Wenn nicht g­edenkt sie die Einstellung der Untersuchung zu widerrufen?“ Die­nterpellation wird der Regierung zugestellt werden. Der Prä­­sident will hierauf die Sagung schließen, Dr. Malanec verlangt je­­doch, daß der Bericht der Untersuchungskommission für die Draga­­nicer Wahl sofort, und zwar, noch an die heutige­ Tagesordnung geseßt werde. Nachdem Zivrovics replizirt hatte, daß dies dem diesb­ezüglich Schon früher gefaßten Beschlutfe zuwiderlaufe, wurde Ma­­fauer’s Antrag m­it geringer Majorität angenommen, worauf Gaz­briel Kis den Bericht der­­ Untersuchungskommission vortrug, welche dem Hause folgende Resolution vorschlägt: 1..Die Wahl hab­e fast als absolut gefegwidrig ammutiert, 2. die Regierung möge beauftragt werden, den Wahlplan von Draganic nach einem anderen, der Bevölkerung­­ zugänglicheren Ort vo (Boncina und Mafanec knüpfen hieran das Amendement, die Neuwahl solle in Jaffa vorgenommen werden); 3. der Regierung möge die Ein­ießung einer neuen unpartheiishhen Wahldeputation anempfohlen werden. Maljevac bestreitet dem Landtage das Recht, der Regie­­rung Aufträge, wo die Wahl stattzufinden habe, zu ertheilen. Dr. Malanec verlangt, daß der ungefegmäßigerweise gewählte Ab- & epe — 5 Manifest der republikanischen Finken. F. C. Baris, 5. August. „Die republik­anische Linke der Nationalversammlung­ ver­­öffentlicht in ihren Organen folgendes Manifest: There Mitbürger ! 65 i­ wenig mehr als ein Sahr ver­ Hoffen, daß wir euch no unter dem fischen Gindrud unserer furchtbaren Krisen am Vorabend jener vpartiellen Wahlen vom 2. Juli, welche für uns das Vorzeichen einer besseren Zukunft sein sollten, unsere Anschauungen vortrugen, unsere Alte erläuterten, unsere Hoffnungen mittheilten. Wir erheben jegt aufs neue unsere Stimme zu euch, Wo stand Frankreich vor einem Jahre ? Wo steht es heute ? Vor einem Jahre, welch’ düsteres Schauspiel! Ueberall rings um ung die Trümmer des Krieges und Bürgerkrieges , der Stemdling noch in einem Drittheil Frankreichs gelagert ; über un­­serem Haupte das ungeheuerliche Lösegeld, in welches damals uner­­schwinglich fohren; im Lande und in der National-Versammlung die Parteien in 3mietracht und nur geeinigt, wenn es galt, die­­se publik zu bedrohen, jene Republik, die, im Schmerze geboren, eher geduldet als anerkannt, unter der Last der Erbichaft der Fehler und Verbrechen des Kaiserreichs zu erliegen drohte. Was sehen wir dagegen heute? Das Herz und den Norden Frank­reichs vor dem Fremdling geräumt ; unsere östlichen Departe­­ments, so weit sie nicht dem Mutterlande entrisfen sind, einer nahen Befreiung ge­wärtig; die Zahlung des kolonialen Lösegeldes durch den eifrigen Anspruch ganz Europas gesichert ; den Kredit Frank­­reichs mit unerhörtem Glanze aufgerichtet ; die Arbeit überall, in den Städten wie auf dem flachen Lande, sich mit mohlthätigem Nachdruce entfaltend , die Republik gestärkt und immer entschiede­­ner von der Negierung bekräftigt, welche dieses sihr anvertraute Gut treulich verwahrt hat. Das ist der Grund, wir dürfen mehr sagen, die Rechtfertigung unserer Langmuth und unseres langen Schmeigens. Wir fühlten, daß die Zeit mit uns ging; unsere Hoff­­nung hat sich erfüllt. « Mt­ diesem Gedanken haben wir,auf die Gefahr hin,uns voll unseren eigenen Freunden Beschuldigungen zuzuziehen,und uns den Preis i hmerer Anstrengungen über uns selbst eine lediglich de­fensive Haltung in jener Nationalversammlung beobachtet, in welcher die unumstößlichen Prinzipien unserer Anaben Revolution vergebens, aber hartnädig angegriffen wurden und die Gespenster erloschener Zeiten wieder erschienen, um ung Die CREME und den hellen­ Tag MT zu machen. In diesem Gedanken liegt ferner der Grund des beharrlichen­­ und wohlerwogenen Beistandes , den mit dem hoch ansehnlichen Staatsmanne geleistet haben, in welcher in seinen Entwürfen und Mar­men manchmal von uns abweicht, aber durch ein doppeltes und starkes Band an und geknüpft­ ist: die gemein­­same Hingebung für das Vaterland und die gemeinsame Welter­­zeugung, daß das Vaterland nur durch die Republik gerettet wer­­den kann. Seit einem Jahre waren wir ohne Unterlaß bemüht, Alles, was aufregen, oder spalten konnte, zu beseitigen ; die brennenden­­ oder verfrühten Fragen zu verschieben und nach Kräften dem Lande die nöthige Ruhe und Sicherheit wiederzugeben, daß es sich sammeln, wieder von sich Velis nehmen und seine Geschice wieder aufrichten könnte. Die Bolit E der Nepublitaner war eine Bolität der Erhal­­tung und Wiederherstellung. Nicht wir­d die Beihmwichtigung verzögert, die Interessen beunruhigt, der Wiederkehr des Vertrauens Schwierigkeiten in den Weg gelegt, mit unglückeligem Gigensinn, die Republik, welche das Land definitiv haben will, als provisorisch auszurufen; nicht wir haben Frankreich an Stelle der herr­­schenden Ordnung die Wahl zwischen drei retrograden Revolutionen eboten. Nicht die Republikaner sah man vereint, wenn es galt zu eignen, gespalten, wenn es galt zu bekräftigen. Wir haben einen Bund geschlossen, nicht um zu verhindern, sondern um zu gründen, einen Bund zwischen den verschiedenen Gruppen, die da, gleichviel aus welchem Grunde, aus Gefühl, aus Grundjaß, oder aus Ver­nunft, die­­­epublik wollen. Die Borurtheile verwischend, die Schat­tirungen verschmelzend, reichte unsere besondere Gruppe: Die republi­kanische iite, eine Hand dem linken Zentrum und die andere der republikanische Union, und so fehritt die große republikanische Partei Ban einer aus verschiedenen, jedoch vereinigten Korps bestehenden Armee in den entscheidenden Stunden in einer Linie. Sie öffnet ihre Neihen allen Rezenten, welche der Fortstritt der öffentlichen Einsicht ihr täglich zuführt, und strebt so, nicht nur eine Partei, sondern das Land selber zu sein. Unter uns geeinigt, haben wir um den Preis mehr als eines Opfers auch unsere Einigkeit mit dem Präsidenten der Republik auf­­rechterhalten. Aus diesen Opfern machen uns unsere Gegner ein Verbrechen ; wir rechnen sie uns zur Ehre. Stanfreih wird richten. Wir wollten der Negierung um jeden Preis für den Räumungs­­vertrag und für die Anleihe beistehen. Dieses Ziel ist erreicht. Der Erfolg der Anleihe­ hat auch die Fühnften Erwartungen noch sehr weit übertroffen. Wir ruden dem Endpunkte jener ungewissen po­­litischen Situation, welche nur durch das Werk der Befreiung ge­­rechtfertigt war, immer näher w­ährend der mehrmonatlichen Waffenruhe, welche die Natio­­nal-Versammlun­gen geießgebenden Verhandlungen auferlegt, wird Frankreich sich für eine neue Bhase vorbereiten. Der ungeheure Erfolg, dessen Ehre und Vortheil, Dank der Weisheit und dem Baz­­riotismus des Herrn Thiers, der Nepublis zugute­kommen, hat die Sachlage entschieden umgewandelt und eine Bewegung beschleu­nigt, die sich schon zuvor in den Geistern angekündigt hate, nun aber geradezu unwiderstehlich geworden ist. Alles, was ihm wanzte, ft­ießt fivhrt. Alles, mas gegen die Befestigung der republicani­­ Vagesweuigkeiten. "(Ministerpräsid­ent(Graf Lönyay,),der bishers in einem Bade Englands weilte, wird, wie wir dem „Ellener“ entnehmen, für diese Woche nach Ofen zurückermartet. (Personalien.)Der Minister Baron Béla Wenckheim, it heute Früh nach Körösladany abgereist. Die Best­ Dfner Handels und Gewerbe Kammer) wurde von Seite des Ministeriums für Aderbau, Gewerbe und Handel verständigt, daß laut Berichtes des E. E Ge­neral-Konsulates in Leipzig, wegen Verhinderung, der Verschlep­­pung der Viehseuche aus Niederösterreich die Einfuhr des Horne­­­viehes, der Schafe und Ziegen nach Sachen bis auf Weiteres ver­­boten worden ist. (Keine Bezirks-Gerichtsärz­te) Das Amtsblatt theilt auf Grund verläßlifter Information mit, daß der Minister­ vath von der Idee der Institution der Bezirks-Gerichtsärzte Abgang genommen, da es diese Institution unter den obmachenden Verhält­­nissen nich tritt­ zweckentsprechend gefunden.«In Folgedessen wird bis dahin,als die Legislative in dieser Eigenschaft entschieden hat, bei jedem­ Gerichtshofe ein Med Doctor mit den gerichtsärztlichen Agenden betraut werden,der die Titel eines»Gerichtsarztes­«er­­hält und für sein Wirken in jedem einzelnen­ Falle der bestimmten Taten theilhaftig wird. Aus demselben Grunde hat das Justiz­­ministerium die Rü­cksendun­g aller in dieser Angelegenheit einge­­langten Gesuche angeordnet (Der Bauplan des neuen Opernhauses­ ist bereits fertig und soll das Gebäude,wie verlautet,im Verlaufe der nächsten drei Jahre,und zwar nicht,wie bisher beabsichtigt wer­den, an der Ede der Nadialstraße, sondern an der Ede der Waik­­nerstraße und des Elisabethplatzes errichtet werden. (Osner Gewerbewesen1.)Während der­ verflossenen drei Monate hat die Osner Stadthauptmannschaft Gewerbescheine ausgefolgt:an 10 Greisler,1 Schneidenl Fleischl­auer,2 Schuh­s­macht­r,OOrbstlerinen und Gerkü­ssehändlerinen,1 Zimmernalers Domm­ingbesitze­r,Ziegeldecker,12 Kaffeesch­ii­dlets,1­­ittelholz- Verkäufer,1Siebm­acher,1Fischer«,1 Branntweins und Ligneur brenner«,5 Caschiers,1 Korbflechtn­,1 Kiirschnerkb­sanntmeitp schänker,1 Weinschänzer,2Comfortables,2Klempfitc1«,1Schuh­­macherzugehör-Kaufmann, 4 Fialer, 1 Glaser, 7 Wein Biet«schänker,7 BarbierltJiehlverschleißer,2 Tischler«,1Pfachs­leih-Vermittler,1 Nagelschm­ied,2 Kurzwaarentändler,11 Spezerei­­händler,1Anstreicher,4Volkssä­nger,3Auskocherinen,1Würstler- 21staro’imd­losmodes,1Milchmeh­r,2Schlosser,7Werkler,2 Bierschänker,1 Buchdrucker,2 Bauholzh­ändler,1 Bildhauer,1 Steindrucker,1 Photograph,1 Tapezierer,1 Schmied,1 Buchbin­­der,1 Faßbinder,1 Modewaarenhändler,1 Handsch­uhma­cher,1 Ziegelbrenner,10el-und Fettwaarens Verschleißer,Schuthändler und 1 Wechsler. Außerdem befinden sich noch viele derlet Gesuche in Verhandlung, und macht die Zahl der Gesuchsteller von Tag zu Tag. Der linguistische Ausflug,­ den die Herren Bus­denz und Szarvas nach den „Söcsej”-Gegenden des Gifenburger Komitates unternommen haben, hat schon fest sehr reiche Resultate ergeben. Mit Linguistischen Schägen beladen, werden die Gelehrten von ihrer Studienreife zurückkehren. Namentlich in Bezug auf­ Aussprache und Lautbildung konnten interessante Beobachtungen gemacht werden. "­­und: " : „gehört, sagte: Der Goldmann. Roman in fünf Bänden von Moriz Jókai. Zweiter Band. Tinten.­­­« (28.Fortsetzung.) Frau Sophie zan­kte Timär allerdings nur indirekt ates,in­­dem sie ihrem Munin Vorwürfe machte,wie er einem solchen abge­­­rissenen schmutzigen Kerl,einem solchen versoffenen bettelhaften Lumpen eine derartige Vollmacht ausstellen könne.Warum er nicht den einen oder anderen Schifssschreiber statt Timo­r damit be­­traut habe, der mit dem eingenommenen Gelde durchgehen, es ver­­trinken und verspielen­ wird. Has Timor Stand die ganze Zeit über oder soll ich es mit derselben unerschütter­­lichen Ruhe mitten in diesem Tumult, mit &hore den Stü­rmen und Wogen getrobt hatte. Endlich brach er sein Schweigen. — Wollen Sie das Geld übernehmen, dem städtischen Waisenamte übergeben ? (Bei dieser regteren Frage ei­brach Brazovicz.) Nun, wenn's Ihnen weht it, so kommen Sie mit mir auf die Schreibstube und bringen wir dort die­ Sache ins Meine, denn auch Dienstboten gezänt. Sowohl der Hausherr, ich bin Fein Freund von Mit dieser Hundertfünfzig-Pfünder-Grobheit,erreichte er, unb als­ die Hausfrau plöglich verstummte. Gegen derartige Reiter und Polterer ist eine gewaltige Dosis Grobheit stets das probateste Heilmittel. Brazonics nahm „Nun gut, trag mir das Geld nah!“ Frau Sophie aber that plöglich, als wäre sie in der besten Laune und fragte Timár, ob er denn nicht vorerst noch ein Glas Wein trinken molle ? Tímea mar ganz verblüfft von dem, was um sie vorging. Von dem, was in einer ihr fremden Sprache vor ihr gesprochen w­urde, verstand sie ohnehin nichts, und ebensowenig vermochte sie zu erklären. Warum ihr Pflegevater Soldaten, sie, die Waffe, sei umarmt und faßt, und im nächsten Augenblicke sie wieder von sich stößt? Warum er sie neuerdings auf den Schoß hebt, um sie aufs Neue wegzuz­uchlendern? Warum die Beiden in diesen Mann hineinschreten, der dabei so­ ruhig bleibt, wie sie­ ihn bei Sturm und Wetter gesehen, bis er endlich ein paar Worte spricht, und auch ; teje gelasfen, ohne Zorn), ohne Aufwallung, und damit. plöglich jene Zwei, die sich tod­ für, vorher wie Nasende geberdeten, beschmichtigt und sie ver­­stummen macht, so daß sie ihm so wenig etwas anhaben künnen, wie früher Die­ Klippen und Wirbel und die bewaffneten Herren von all-dem,” was um­ sie gesprochen wurde, hatte sie sein Wort verstanden. Und jet wird der Mann, der früher ihr treuer Begleiter gewesen, der fir sie „dreimal“ ins Wasser gegangen, mit dem sie allein in ihrer Sprache sich unterhalten kann, fortgehen, gewiß für immer, und sie wird seine Stimme nicht wieder hören. Doc­h ein, noch einmal Schlägt sie an ihr Ohr. Bevor er die Thürschwelle überschritt, wandte sich Timor nach Timea um und sagte griechisch zu ihr: — Fräulein Timea, da ist das, was Sie mitgebracht haben. Und damit zog er die Dul­rasia- Schachtel aus feinem Man­­tel hervor. Timea lief zu ihm hin, nahm ihm die Schachtel aus der Hand und eilte dann zu Athalie, um dieser mit holdseligem Lächeln das Geschenk zu überreichen, das sie aus fernem Lande ihr mit­­gebracht. Athalie öffnete die Schachtel. — Plögli fiel es Timea ein, sie müsse doch auch Timur mit der türkischen Delikatesse aufwarten. Nur daß es damals schon zu spät war, denn Timor stand nicht mehr in der Thüre. Bald darauf empfahl sich auch der Oberlieutenant und ging. Ein Mann von Lebensart, wie er war, verneigte er st beim Fortgehen auch vor Timea, was dieser sehr wohlt hat. Nach einer Weile kehrte Herr Brazovics ins Zimmer zurück und sie waren nun ihrer Tiere. Brazovics und Frau Sophie fingen nun an, in einem Kau­­derwälsch, das griechisch sein sollte, miteinander zu plaudern. Timea verstand dann und warn ein Wort, aber das Ganze erschien ihr noch viel fremdartiger,­ als jene Sprachen, von denen sie seine Sylbe verstand. Sie besprachen miteinander,­­was sie denn mit diesem Mädc­­hen anfangen werden, das­­ ihnen auf den Hals geladen werden. Ihr ganzes Gibtheil beläuft sich auf zwölftausend Gulden in Gold. ‚Selbst wenn es möglich, für die durchnäßte Waare tod etwas der­­­­Fi­done! rief sie, das riecht ja nach Rosenwasser, gerade so wie die mit Nosenwasser bewegten Schnupftücher der Mägde am Sonntag, wenn sie in die Kirche gehen. Timea verstand zwar die Worte nicht, aber aus dem Auf­­werfen der Lippen und dem Naserümpfen, womit sie gesproc­hen wurden, konnte sie ihren Sinn wohl erwarhen — und das machte sie sehr traurig. Sie machte einen Versuch und wartete Frau So­­phie mit dem türkischen Konfekt auf. Diese aber lehnte ab mit dem Bemerken,­­ sie habe­­ schlechte Zähne, und dürfe feine Süßigkeiten offen. Ganz niedergeschlagen bot sie nun auch dem Oberlieutenant davon an. "Dieser fand es delifat und verschlang auf drei Riffen drei Würfel davon, für die Timea ihn dann so dankbar an­­lächelte. " J Timär aber stand dort andchhüre und sah zu,eine Timea lächelte. . . einzubringen, genügt das nicht, sie als ein Fräulein, gleich Athalie, zu erziehen. Frau Sophie Meinte, man müsse sie ganz wie eine Magd halten, sie soll sich gewöhnen, zu kochen, auszufehren, zu ma­­­chen und zu bügeln; das werde ihr nur von Nugen sein. Zur Frau nimmt sie doch mit so wenig Geld Fein Anderer, als etwa ein „Schreiber“, ein Schiffskommissär, und da­s es für ihn besser, wenn sie als Magd und nicht als Präulein gewohnt ist. Aber Bra­­zovics wollte davon nichts wissen — was wü­rde die Welt dazu sagen ? Zulegt vereinbarte man sich über einen Mittelweg; Timea wird nicht einem ordinären Dienstboten gleich gehalten werden, sondern den Rang eines angenommenen Kindes einnehmen. Bei Tisch speist sie mit der Familie, aber sie hilft bedienen. Man stellt sie nicht zum TBajdtrog, aber sie hat ihre eigene und auch Atha­­liens feine Weißwäsche zu besorgen ; sie wird­ nähen, was im Hause gebraucht wird, aber nicht im Zimmer des Stubenmädchens, son­dern in der Wohnung der Herrschaft.­­ Sie wird Athalie bei der Toilette behilflich sein, das wird ihr sogar no Vergnügen machen. Sie wird auch nicht in der Gesindestube schlafen, sondern in einem Zimmer mit Athalie. Athalie braucht ohnehin eine Person, die ihr Gesellscchaft leistet und ihr zu Diensten steht. Dafür kann man ihr“ danır Die Kleider geben, welche Athalie nicht mehr tragen will. Ein Mädchen, das nur zwölftausend Gulden hat, kann Gott danken, wenn ihm ein solches 208 zu Theil wird. Und Timea war zufrieden mit ihren 208. Mad jener großen, ihr unbegreiflichen Katastrophe, durch welche sie in die Fremde verschlagen wurde, Elanmerte sich Die arm­e Berlassene an jedes Wesen, in dessen Nähe sie kam. Sie war arg­­e 08 und dienstwillig. Es ist dies das Los türkischer Mädchen. ES b­at ihr sehr wohl, beim Nachtmahl neben Athalie figen zu dürfen und­­ es war nicht nöthig sie zu erinnern, sie stand von selbst auf, um die Teller zur wechseln und die Bestede abzumilchen, und sie b­at es mit heiterer Miene und freundlicher Aufmerksam­­keit. Sie fürchtete ihre Pflegeeltern zu Fränsen, wenn­ sie ein bes­trü­btes Gesicht zeigte, und doch hätte sie Ursache genug dazu ge­­habt. Besonders war sie begriffen, Athalie sich gefällig zu ermerjen. So oft­ sie Athalie ansah, verriet­ ihr Gesicht die aufrichtige Be­­­wunderung, welche junge Mädchen für eine entwidkelte weibliche Schönheit zu empfinden pflegen. Sie vergaß sich oft im Anblick der tosigen Wangen, der leuchtenden Augen Athaliens. Diese jungen Kinderseelen glauben, wer so fchön, Der­­ müsse auch sehr gut sein. Sie verstand nicht, was Athalie jagte, denn diese sprach nicht einmal ein schlechtes Griechisch, wie ihre Eltern; aber sie suchte ihr an den Augen- und­ Handbewegungen­ abzulauschen , was­ sie braucht. Nachdem Nachtmglch bei welchem Timea fast nur Brod und Obst genossen hatte,«d­enn sie war ansetne Speisen nicht gewöhnt, wurde in den Salon gegangen.Dort setzte sich Athalie ans Kla­­vier.Timea kauerte sich neben ihr auf den Fußschemel und staunte andächtig ihre raschen­ Fingerbewegungen an. Dann zeigte Athalie ihr das Porträt,welches der Oberlieute­­nant gemacht hatte.Timea schlug die Härtde zusammen und be­­hwunderte es. — Du hast wohl jo etwas noch nie gesehen ? — 380 hätte sie auch dergleichen sehen sollen, antwortete darauf Herr Brazovics. Italen. Deshalb ist ja fest eine Empörung ausgebrochen, weil der Sultan sein Bildniß hat malen und im Divan aufhängen lassen. Der arme Ali Csorbadzfi it deshalb in den Aufstand verwidelt worden und hat fliehen müssen. Du armer Csorbadzfi, so ein Narr gewesen zu sein! " Ag .. Als Timea den Namen ihres Vaters hörte,kü­sste sie Herrn Athalic ging dann sich schlafen legen,Timea trug ihr das­­ Lich­t voran. ·" Athalic setzte sich an ihret­«thtztisch,b­et­rachtetefiel­ int Spies gel,sc1­ szteticfalls,und sank dann,erschöpft und n scißnutthig,­111it verdu­stertem Antlitz in ihreik Lehnstuhl zur sick Tinusa hätte so sehr gewi­nscht zu wissen­,1 war 111n dies schötle Antlitz plötzlich ein so trauriges Aussehen gewann.­­ Sie nahm Athalie den­ Steckt-anmutig der Frisur und löste mit geschickter Hand­ den«Zopf aus,dann flocht sie d·a Srch­l­be­rab­­wallende Kastanienbimmedhaar neuerdings­ fü­r die Nacht in einen dreifachen Zopf.Sie nahm dann die Ohrringe mit Athaliens Ohren, wobei sie mit ihrem Kopf dem Kopf­ Athaliens­ so nahe tam,­­ daß D diese im Spiegel die beiden so fontrastirenden Gesichter neben »einundersehen mußte.Das eine ist so strahlen­d,so rosig,so ero­ Ebernd,das andere so bleich und sanft.Und doch sprang Athalicat gerlich von ihrem Sitz auf und stieß den Spiegel mit­ dem Fuß hinweg..,Gcheiuvirsch­lafen."——Dies weiße Antlitz hatte einen Schatten aus das ihrige geworfen.Timea las die zerstreutett Klei­­dungsstücke hübsch zusammen und legte sie instinktmäßig in schönster Ordnung aufeinander, Strümpfe aus. Athalie ließ es geschehen. " © « ...·Athalie ließ auch das geschehen. (—Fortsetz­i­ng folgt.)­­ Dann kniete sie vor Athalie nieder und zog ihr die. Und nachdem Timeaden seinen Seidenstrumpf herabgezogen hatte,und den schneeweißen Fuß,wie ihn kein Bildhauer hätte meißeln könnte 11,in ihrem Schoße hielt,beugte sie sich über ihn und drücte einen Kuß darauf, die Gesten und Mienen, von denen i­n der er welches am Gifernen der Waffe den Leuchter und die Reden begleitet waren, fieh Brazovics die Hand. Bei den Türken ist er verboten, jemanden­ abzu­­­Sie glaubte, er , habe, einen frommen Segenswunsch nachgerufen, dem Todten irgend «’«­­

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