Pester Lloyd, Februar 1874 (Jahrgang 21, nr. 26-50)

1874-02-14 / nr. 38

VI-· \ — " ; E«««zuewkzeeekqikxeksi«-sz­.1: : o — — — pugnabant Molliscumdixris,giveponderehnbsntiquudns. Leitartikel und Gerüchte durchschwirren die Luft­.« Alles—fühlt sich unbehaglich,beunruhigt,aufgeregt.Alles sehnt sich nach einer glücklichen Lösung der peinlichen Par­­lamentskrise,die bereits den höchsten Grad erreicht hat «und unser Vaterland den Gefahren des Zufalls preiszu­­geben droht,und doch hat sich selbst in diesem Augen­­«·blickehoher·Gefahr-jet­ermännliche Freimutthin unsern ·"Reihen nicht geltend gemacht,der in verhängnißvollen Mo­­n­«mente·n allein im Stande ist,das rettende Wort auszu sprechen.Mit diplomatischer Reserve· schafft·man nigte Großes und, wenn das Werk der Erlösung nicht vorwärtsz die Wahrheit haben, zu Muth sagen. oder. sein Interesse If·geht,­so mögen es Jene verantworten,welche entweder keinen , will es versuchen geben , wie fgligt und sprechen, einfach dieselben · zu sein mö­­gen, sie werden jedenfalls eine wahre Ueberzeugung Was ist der Grund unserer Uebel ? Nichts als daß die Historische Majorität der Deaf-Partei — feste Basis aller bisherigen Regierungen .— fid .selbst untreu geworden und Löft ist, deren Sonderbestrebungen entfernt Bande politischer der in das mächtige Seift und fid die Staatsafte das niedergehalten — aber hält — sodern amberes tei selbst sein Vertrauen mehr hat. Diese aufge: 208 jeder aus ihrem Schoß entstandenen Regierung dem Befall preis­geben. So lange lautere patriotische Herz des hochverehrten Führers ihre un­wider­­­stehliche Attraktionskraft ausübten, wurde das zentrifugale Streben einiger Elemente jegt , wo ein unheilvolles Gefihd den weisen Führer von seinen Getreuen langjährigen Zusammengehörigkeit bis zum offenen Zerfall, und das Kabinet muß trog des Vertrauensvotums der Partei abdick­en, weil dasselbe äußerlich, aber faktisch nicht mehr, denn sie vermag ein theafiftisches Kabinet weder zu erhalten noch zu bilden. Was sollte nun der natürliche Berlan dieses Aufs­lösungsprozesses sein’? Nichts anderes,als daß die zentrifugalen Elemente «nach dem Gesetz politischer Wahlverwandschaft ein­ anderes Zentrum aufsuchen und dahin gravitiren,und hier beginnt das Tagesthemekoehusionen und Koalitionen.­­««Kein ernster Politiker,ders nach Prin­zipien nicht nach persönlichen Ab-und Zuneig1·ingen und·vorüber­­gehende Interessen handelt,­wird einer Koalition Wer·th J oder Dauer beimessen,welche zwischen Männern verschiei­dener politischer Grundfärbung zu Stande kommt.Ein wahrer Liberaler wird mit einem wahren Konservativen nie aus einer Schüssel essen,und die mögliche Allianz .«"—derselben zur Rettung eines brennenden Hauses­ wird nie den Ritt zu einer dauernden Verschmelzung ihrervon Grund aus verschiedenen Individualitäten abgeben.Und ebenso wenig werden Anhänger seiner­ persönlichen Po­­­itik geneigt sein,die Person dem Prinzipe zu opfern. Nun thut aber dem Lande eine Majorität im­ Par­­­­­lamentenob­,welche im Prinzipe einig und festgefügt da­­steht und eine starke Regierung zu bilden·verm·a,deren Aufgabe die energische Durchführung der finanziellen und kulturellen Regeneration des Landes sein muß. Wie diese Majorität schaffen, melde gegenwärtig in­ seiner bisherigen Partei zu finden: it? Das ist die Frage, und ich will dieselbe ungeschmintt beantworten. Die Urelemente der alten Dealpartei — jene Män­­­ner, melche dem Gesammtglaubensbekenntnisse ihres ver­ehrten Führers treu "sind, und nicht blos der Trans­­­­aktion mit dem Unvermeidlichen,­ sondern MWeberzeu­­gung unter seine Fahne traten, müssen besonnen prüfen­­, melde politische Partei den Prinzi­­pien Franz Deáks am nächsten sfteht, und mit diesen in einen festen innigen band treten. “Diese Partei muß die Kristallisation gax es sein,um welche sich die wahlverwandte Elemente der echten Deáki Partei schaaren­. Partei i nun und fann" keine aus anfichtigen andere als die Mittelpartei sein, an deren Spi­e­terlande das größte Opfer gebracht, welches einem ergrau­­ten Staatsmanne zugemuthet werden kann — er hat bag . Nüsaleidswert, welches er 6 Jahre bekämpfte, offen an­­genommen, in Kolge­been seine Partei verlassen und für mit Das einzige Hinderniß beseitigt, welches ihn von sei­­nem alten Prinzipiengenossen Franz Desk trennte. Er hat dieses empfindliche Opfer beweist die Sensation, welche derselbe im die Möglichkeit hat dem Ba gebracht sich den Bitternisfen einer isolirten Stellung ausgeregt, um die Bildung einer neuen Majorität möglich zu machen — weil Sein Scharfes staatsmännlsches Huge fon lange den Bef­­­all der bisherigen Majorität voranssah, und er bei Zeiten dem darauffolgenden Chaos vorbeugen wollte. Und das ganzen Lande verursachte — und das damals allgemeine Urtheil: daß darbiete, jene und Dieser sein Schritt nur in diesem Sinne aufgefaßt wurde, Gopuration der Parteien durchzuführen, aus welcher allein, eine ger­ssandesneues Parteibildung·­hervorzugehen und­ jenen"··8witk·· terbildungen ein Ende zu machen vermag, melde der österreichise - ungarische 1867er Ausgleich, eruorrief und ‚welce die ersprießliche Thätigkeit des Landtages vereitelte.­ Was ist die Ursache, daß Shyezy’s patriotische Be­strebungen bisher so wenig Wurzeln fassen konnten ? Weil seither theils prinzipiell entgegengefegte, theils per­ fünlichen Aspirationen folgende Strömungen, theils Man­gel an politischer Courage, " theirg endlich) Sleichgiftigkeit thätig waren, um zwischen der Dedt- und Mittelpartei eine Kluft offen zu halten... Sept aber, we uns Negierungslosigkeit und han»­tische Zustände in naher Zukunft bedrohen, muß dieses BZaudern ein Ende haben, und an die alte Garde der Desk-Partei tritt die unabweisliche Pflicht heran, den erst­en Schritt zur Bildung einer Majo­rität duch die V­ereinigung mit der Mittelpartei zu thun. "Beide zusammen werden vielleicht noch nicht eine aber dann muß der z­weite Schritt,die Tranzaktion mit dem Iinten Zentrum und mit Tipa folgen. Wenn das linke Zentrum in der Trage des staatgr rechtlichen Ausgleich einer von ganz Europa anerkannten Thatsache volle Rechnung trägt, und das Verment staats­­rechtlicher ‚Nergeleien an der Schwelle der neuen poli­tischen Verbindung zuridläßt, dann ist eine starre Liberale homogene M­ajorität gebildet,­ und das Land geht besseren­­ Zeiten entgegen. Was sich dieser nicht anschließen kann, möge seine politische Fahne nach links oder nach rechts tragen und selbständig aufpflanzen, was sich ihr aber aus Heberzeu­­gung anschließt, wird ihr jene Fertigkeit und Dauer­­ ver­­leihen,­ welche nur aus gleichen politisch-sozialen Grund­anschauungen hervorgehen kann. Wenn dann Ghyczy ein Kabinet bildet, dem Tika beitritt, und in welches . die verjüngte Dedl-Partei ihr Kontingent abgibt, so wird dieses, gefragt auf eine feste Zentrumspartei, gegen jeden Angriff der Damaligen Linien oder Rechten gesichert und im Stande sein, dem Lande zu geben, was es mit schmerz­­licher Ungeduld erwartet. Ein alter Dentist,*) Die Desk-Bartei besteht Diese Ghyczy steht. Dieser würdige Mann biete Thatsahe meinen Ansichten Worte also wohl · ·­­·· auch noch und Fraktionen aus zur Bar: · 7 Ber­­· regierungsfähige Majorität haben, x . «­­­­, Selbstgefü­hl abhängig­ zu machen Das Septennat ist nicht der bedingungs­­geneibigt 10 oe Friebe, aber in erster Linie Dog) der Friebe. % W Budapest, 13. Weber. + am Die Franzosen haben­­ für die Ordnung ihrer inneren Verhältnis­se eine neue Formel gefunden: die Un­verleglichkeit und unbedingte Heilighaltung des Septen­­nató. Im Grunde liegt darin eine einfache Variante des Thiers’schen Systems über die Respektivung des Proviso­­riums. Wie Thiers zunächst dem Definitivum nicht vor­­greifen und durch die organischen Gefege erst die Ordnung des Staatswesens herstellen wollte, ehe sich aus dieser Ordnung gewissermaßen in einem natürlichen P­rozesse die Staatsformen herauszufrustallisiren vermöchten, so erschöpft auch in der gegenwärtigen Richtung das Septennat die Sou­­veränetät des Staates, und der Unterschied ist nur leer, daß hier, was Thiers mit­ geieglichen und relativ freiheit­­lichen Thatsachen des öffentlichen Lebens auszufüllen ge­dachte, hier dur­ die Attribute des Septennats selbst, doch seine diktatorischen Befugnisse repräsentirt erscheint. Thiers legte den Schwerpunkt des Provisoriums in die parlamentarische Verwaltung, welche die Volfssouveränetät unangetastet ließ. Mac Mahon findet ihn in den persön­­lichen Rechten des Chefs der Erek­tivgewalt, echten, melde sich während des Interimats der Wolfssouveränetät als ein zum mindesten glei­­gemwichtiger Faktor gegenü­ber­­tellen. Große prinzipielle Schöpfungen lassen sich mit solcher Auffassung nicht erzielen, wohl aber Zustände einer leidl­ichen Ordnung der Dinge und einer praktischen Hande­habung von Medt und Gefeg. Insoferne findet man es nur nur entschuldbar, sondern auch gerechtfertigt, wenn si die Franzosen mit dem gegenwärtigen Stande ihrer inneren Angelegenheiten ohne Enthusiasmus, aber all ohne die bedenklichen Anzeichen der Apathie zufriedenstel­­len, welche eine Zeit lang ihr öffentliches Leben charakteri­­sirt hatte. Marshall Mac Mahon hat und verdient den Ruf eminenter politischer Rechtsschaffenheit und unter sei­­nem persönlichen Regiment sieht die Bevölkerung grant reichs ihre freiheitlichen Errungenschaften und Ansprüche immerhin noch besser geborgen, als unter jedem andern,­­das die Majorität der gegenwärtigen Nationalverwaltung herzustellen vermöchte. Dabei verhehlt man sich allerdings nicht, daß die nächste Sorge des Marschall-Präsidenten sein­ wird, die konservativen Bürgschaften seiner Diktatur zu s haffen. Allein man­ hält fon Vieles für gewonnen, wenn diese Bürgschaften eben nur der individuellen Stel­­lung Mac Mahon’s gelten, wenn sie in den Hauptsachen Red. ‚wenigstens die großen Entscheidun­g Judizirtlassens und Frankreich Krieg zu eine tsform drängen, Die der populären Grundlagen, wie der Macht­­und Selbsterhaltungsmittel ungmeierhaft­ gleich sehr ent­­behren müßte. 7-««,- «s«. Ueberdies hat sich die Politik Mac Michotsie in neues­­­­ter Zeit nicht unerheblich von rechts nach Tinf3 geschoben, ebenfalls ist ein bedeutender Abstand von jener Lage der Verhältnisse erkennbar, in welcher die Wiederaufrichtung des legitimen Königthums nicht an dem Willen der Na­tionalversammlung und der von ihr eingefegten Regierung, sondern nur an dem starren Doctrinalismus und der ein­­seitigen Beschränktheit des Grafen von Chambord scheiterte. Der Theatercoup war in Szene gefegt und nur der Gott aus der Maschine ließ auf sich warten. Heute wü­rde man vergebens versuchen ein gleiches Arrangement herbeizu­­führen. Sicher wenigstens­ wäre Mac Mahon der Leute, der sich zu seiner Unterfrügung herbeiließe. Das Connetable­­fehmwert, das die legitimistische Partei in die Hände des tapferen Marshalls zu legen gedachte, erscheint ihm als "eine zu werthlose Ents yädigung für die Macht, auf welche er im Austausch dafür verzichten müßte, und er hat bessere Begriffe von seiner gegenwärtigen Stellung, als daß er sie zu Gunsten eines bourbonischen Gnadenamtes aufzu­­geben gedachte. So wenig eigentlich­ Cäsarisches in dem Wesen des Warshalls liegt. Die Vorzüge einer ersten Rolle gegenü­ber einer zweiten vermag auch er zu erkennen. Allerdings ist das wachsende Selbstbewußtsein des Präsidenten der Republik nur ein Ergebniß seiner momen­­tanen Erfolge, und es konnte sich leicht reduziren, wenn auch diese Erfolge einmal wieder in­ Schwansen ger­­abhen sollten. Aber im Augenblice ist es ihm auf alle Fälle Ernst mit dem Septennat, und etwaige monarchistische Beichwdrungen würden nunmehr kaum jenen aufmuntern­­den und ermuthigenden gouvernementalen Winten begeg­­nen wie vor einem halben Jahre. Vorläufig wenigstens erscheinen die Arten der Restauration geschlossen. Die Frage ist nur zunächst, auf welche Elemente der Nationalversammlung der Marshal das Septennat zu fragen gedenkt. In seiner Negierung sind zwei Strömun­­gen erkennbar, die Richtung des Duc de Broglie, der an die Heranziehung der äußersten Rechten nicht aufgeben will und des Herzogs Decazes, der das parlamentarische Regiment im Wesentlichen auf eine Vereinigung des rechten und linken Zentrums unter sanfter Hinneigung zur Rechten, aber ohne jede Verbindung mit der Äußersten Rechten bes gründen will. Offenbar hat die Meinung des Lepteren das Weberge­­icht erhalten, ohne das dies Webergemicht starr genug gewesen wäre, den Einfluß des Duc de Broglie gänzlich zu vernichten. Allein nothwendig muß Dies Schwanfen von Opportunitätsfrage zu Opportunitätsfrage, diese Klippensgifffahrt zwischen allen möglichen Gegenzagen einer festen und prinzipiellen Bolitit plagmachen, it es unmöglich die konservativen Parteien von den Bedin­­gungen ihrer heutigen fünftlichen Allianz loszulösen und in die Formen einer natürlichen auf das gemeinsame ns­teresfe gegründeten und zwanglosen Verbindung hinüber­­zuleiten, so­ ist auf das Septennat unmöglich. Gerade das Septennat aber hat sich als ein solcher natürlicher Einigungspunkt der gemäßigt konservativen Bestrebungen, als die Basis ihrer politischen Existenzfähigkeit und Vitali­­tät ermiejen. Marshal Mac Mahon gehorcht daher nur den sp­­nischen Anforderungen seiner eigenen Polität und er fügt dem ersten vollzogenen Schritte nur den zweiten zu voll­ziehenden Hinzu, wenn er seinem Konservatismus der äußersten Nechten gegenüber den Zügel anlegt. Es ist zugleich der­­ einzige Weg die Intriguen seiner Gegner zunichte zu­ machen. Denn die monachische Bewegung ist nicht todt, sie Schläft nur und die orleanistischen Erben des Interimats sind vorhanden, auch wenn­ sie sich zum Erbe wo nicht gemeldet haben. Nichts aber konnte gerade dem Herzog von Aumale willkommener sein, als ein blindes und unüberlegtes Vorgehen der Präsidentschaft gerade in den konservativen Fragen, und nichts wäre in der That geeig­­neter die Autorität des Marschalls Mac Mahon, sein por­puläres Ansehen in bedenklicherer Weise zu kompromittiren und der liberalen orleanistischen Staatsrettung mehr die Wege zu ebnen. Die Zurückdrängung der beiden Zentren der Nationalversammlung ist gleichbedeutend mit ihrer Be>­ereitung zur orleanistischen Monarchie. Und wie die Dinge Beute liegen, ist Segtere die einzige wirkliche Gefahr für das Septennat. Die Vorauslegung des Erfolges des Tepteren wird man daher in der That vielleicht erst von dem Tage ba­u­ren dürfen, an welchem der Herzog von Broglie aus dem Birsailler Kabinet aussceidet. Wie dem aber auch sein möge, eine parlamentarische Basis für das Septennat­it möglich­ und es ist die Hoffnung vorhanden, daß sie gefunden wird. Wir hegen die Hoffnung, denn wir­ wilßten nicht, welches Auskunftsmittel aus den Schwierigkeiten der Si­­Appell an sein nationales ? — Aus der Diskussion der Blätter über Die Lage, denn wesentliche Momente wir bereits im Abendblatte mitgetheilt haben, hat „Betti Napid” die Mederzeugung gewonnen, daß jieder Ziha no Sennyey geneigt seien, in die See eines Koalitionskabinets einzugehen, und höchstens jeder für fin allein ’ bereit wäre, Die Bildung eines neuen Kabinett zu übernehmen; ferner, das die Kombination Tipa­tönyay von beiden Seiten abgelehnt wird. Daraus zieht , B. Naple" folgende Konsequenz: „Wenn mir al­las in Betracht ziehen und die persönlichen Differenzen nicht außer Acht lassen, welche die­ Bildung eines starren Kabinet aus der Reihe der Deal-Partei unmöglich machen, wenn wir zudem ére mägen, daß die extremen­­ Parteien mit ihrer Aegitation einen Terrorismus gegenüber der­ gemäßigten Opposition ausüben, so erscheint uns die Auflösung­ des Reichstages als eine nahe Even­­tualität.‘% (Wäre mit der Auflösung des Reichstages wirklich für die Verbesserung der parlamentarischen Lage etwas ausgerichtet, oder sind nicht vielmehr alle Kombinationen­­ der­ leßteren Tage ger­­ade aus der Webterzeugung hervorgegangen, daß das drastlsche Mittel der Parlaments-Auflösung seine Mithilfe in Aussicht stellt ?) --Fünf Sektionen des Abgeordnetenhauses——die 2.,3.,5.,­6.und 9.—setzten heute Vormittags die Beratung des Notariatss Gesetzentwurfes fort;de Gesetzents wü­rdig wurde auch in allen Sektionen,mit Ausnahme der zsveitm­ezeigt. «­­’ Aus den Verhandlungen der 3.Sektion ist hervorzuheben, daß sie bei§­178 das Separatvotum­ bezüglich der Staatsanwalts­­chaft annahm,beim Diszilinargericht aber das Separatvotum­ verwarf.­Ferner spracheektion bezülich der Urkundens Legali­­sirung aus,daß die opien zwar Grauwürdigkeit besitzen,aber nicht ateise Kraft wie im Originale haben. Zum Referenten wurde Karl Sölves Bemahl Die 5. Sektion mit in dem Gejegentwurfe ausgesprochen aben, daß mit dem nslebentreten der Notariats-Institution die Tätigkeit der Wechselnotare aufzuhören a, in Mebrigen nahm die Sektion die Vorlage an. Zum Referenten «wählte sie Anton Becze · · Dies-Sektion will das Zisterium anweisen,sofort­ auch" einen·Gesetzent­·ourf··über·das Gebühren-Reglement vorzulegen, damit dieses gleichzeiti mit dem Notariatsgeetze ins Leben trete. Den§.·159,·nachwechelnder öffentlich notarverrichtet sein soll,alljährlich einen Abschrift seiner Bücher dem Gerichtsofe vorzu­­legen, will die Sektion als einen überflüssigen Beglaffen , ebenso an den 8. 190, welcher als Verjährungsfrist von Disziplinar- Strafen zwei Jahre anfeßt. Yerner sprach Die Sektion aus, daß der öffentliche Notar als Konkursmassekurator sein fan. Zum Refe­­renten wurde Bejan gemählt. Die 9. Sektion nahm bei 8.178 das bekannte Seperatvotum an; ferner ließ sie den auf Verlaffenschaften bezüglichen A weg und legt an dessen Stelle der Zentralkommission einen Reso­­lutions-Antrag vor, nach in welchem das Ministerium angemiesen werden soll, je eher einen Gelegenumwurf bezüglich B Verlaffenschafte­­angelegenheiten im Hause einzubringen. Zum Referenten wurde Ernst Daniel gewählt. Die 2. Sektion kam bis §. 163. Bei den 8$, 95 und 96 entspann sich eine längere Debatte. Die Entscheidung wurde auf morgen vertagt.­­ = Der Zentralausschuß hat, mie schon im Abendblatte gemee unter anderen Geiegvorlagen gestern auch die betreffs­ededung der Auslagen für Militärspitäler in Siebenbürgen votltt ; doch beschloß derselbe gleichzeitig auch einen Resolutionsantrag, dem­ Hause vorzulegen, wonach der Landesvertheidigungsminister er­­mächtigt werden sol, die betreffende Summe vom gemeinsamen ah in dessen Budget eigentlich diese Aussage­ gehört, für den ungarischen Staatsfrag zurückzufordern.­­ Die äußerste Linke agitirt lebhaft gegen die gem­­ßigte Opposition. Ludwig Macsáry tritt in Kecsfemét aufrumd ‚hat als sein Ziel die Vereinigung­ der oppositionellen Fraktionen pro­ Hamlet, er mill 70—80 Oppositionelle, gegen die „Koalitions- Regierung” zusammenbringen. — Dem D­itgliede der Mittelparte Ludwig Rapp erklären 227 Wähler in einem offenen Schreiben, das im „Magyar Polgár" erschienen ist, ihre­ Mitbilligung­ über seinen Anschluß an die Mittelpartei;­­ darauf erklärt app im „Közeppart“, er habe vor seinen Wählern Rechenschaft abgelegt und nehme seine nachträglichen Reklamationen an. — Daniel Szakócsy, den getreuen Anhänger der Tipa-P­artei, greift Ladislaus Mezöfjy im , Baloldal" an, worauf Szakócsy er­­midert, er habe dur die Annahme des Besschlusses des Klubs der Linken vom 7. November seine Prinzipien nicht verlassen; zugleich richtet er an Mezöfiy die pilante Frage, ob er den Brief veröffent­­licn möchte, den er vor Kurzem an Baron Paul Gennyey gerichtet hat und zwar in jderselben Fassung, melde er ihm (Szalacsy) vorgelesen. I­­n Nummer 117 der österr.-ung. Wehrzeitung „der Kar­merad“ vom 30. November v. a. erschien ein von Stuhlweißenburg datirtes und „mehrere Offiziere” unterzeichnetes Inserat, welches die Stellung der in den Militär-Abtheilungen der f. ungar. Staats: Pferdezucht: Anstalten dienenden Offiziere bespricht, über das E. ung. Ministerium für Aderbau, Industrie und Handel wegen Kompetenzverkürzungen förmlich. Klage führt, die Hilfe des Reichs-Kriegsministeriums anruft und wenn die gerüigten Weber­­stände nicht befeitigt werden, mit dem Austritte einer Anzahl von Offizieren droht 2c.­­ Wie mir nun aus verläßlicher Duelle erfahren, steht der Einsender dieses Artikels ganz vereinzelt da, hat si selbst als den Berlafler genannt und befindet sich derselbe bereits in strafgerichtlicher Untersuchung, während alle übrigen bei den fr. ung. Staats-Pferde­­zucht-Anstalten eingetheilten Offiziere nicht nur jede Theilnahme an dem Entstehen des fraglichen, auf Unwahrheit und purer Verleum­­dung beruhenden P­erats mit Entrüstung zurückmetzen, sondern im Gegentheil des Lobes voll sind, über die rücsichtsvolle, sorg­­same und humane Behandlung, welche ihnen seitens des obgenann­­ten E. ung. Ministeriums stets zu Theil wird,­­ Ei­n *­ 63 fann und nur zur Befriedigung gereichen, unsere An­­sichten m wenigstens in ihren mesentlichsten unten von einem so u achtbaren Mitgliede der Deak-Bartei getheilt zu sehen, wie es jejer „alte Deakist“ it, der sich mehr mit Recht so nennen darf, vielleicht weniger vermöge der Anzahl seiner Jahre, als des Umistandes, daß er Bett 1860 ununterbrochen und ohne Schwansen unter der Sahne Des­’ tám des Ausgleichs von 1867 red pie und auch zum Zustandefommen in sein Scherflein BANSERTCO­N, Hat­ ­ - Wiener Briefe von einem Peter. 18 —12.Feber. (Vorstellu­ng und Programm »Die Walkür etc.—Concordia-Ball. D ie Sirene von Mosenthal­) Es­ ist ein"Akt der Gerechtigkeit,Herr Redakteur,wenn Sie­­ sich über Wien von einem Landsmanne bericht«en lassen wollen, Ist doch Alles,was man hier über Budapest zu lesen bekomm­t, «von speziell wienerischem Standpunkte ausgeschrieben.Es ist,als ob Jede,der fü­r Wiener Leser über Budapest schreibt,einen intellektuellen Stefansthurm bestiege,um von dort aus die Wahrheit über unsere Zustände umso gewissenhafter 711—übersehen Nicht kritisch messend,sondern hämisch vergleichend ist das Urtheil; und während’ncate jede Aeußerung eines Ungarn über sein Vaters Land als national befangen hinstellt,treibt man die eigene natio­­­nale Unbefangenheit so­ weit,über Budapester Angelegenheiten,wie «­«···beispielsweise die offizielle Sprache der Hauptstadt,von dem­­ Gesichtspunkte auszu­sprechen,als ob die Kapitale Ungarns eine deutsche Stadt wäre. —.. . ’­­ Sie habexi vollkommen Recht,daß diese wenig nachsichtige, aber vielleicht heilsam strenge Methode von unserer Seite Reziprozität erfordert.In Ermangelung einer besseren Kraft,nehme ich die Aufgabe an, Ihnen als geborener Budapester über das soziale « Leb­en­ W­ien’s zu berichten und verspreche,dabei ebenso objektiv, aber etwas gerechter zu sein,als meine Wiener Kollegen,die über Budapest schreiben Freilich,ich bis n kein Journalist und habe noch Aber ich will mich instruiren. Ich habe Schritte gethan,«11m mir alles Nöthige zu verschaffen. ·Ich hab­e einige geistreiche Freunde engagirt,die ich als Quelle für­­ alle schlechten Witze zitiren­ darf,deren Autorschaft meinen Esprit— Jomprmnittiren könnte Ich frühstücke mit heruntergekommenen hat dieses Paradoron einen richtigen Sinn . ..vor denen das Privatleben unserer talentirtesten Künstlerinen wie­­ eine Schneider­rechn1ung ausgebreitet liegt,ich habe fü­r Sitze zu allen ».---------«ersten Vorstellungen,für Einladungen zu allen­ Festen,wo Oeffent­­­lichkeit ausgeschlossen ist,bestens gesorgt und darf es wohl als · .-.· ...«....·-l--« ' « nie eine Wochenchronis geschrieben. - Barvenus — heute » anführen, daß es mir bereits gelungen ist, zur konzertreifen Auf­­führung des „F­altüren“-Fragments eine Einladung zu erhalten. Ueber das Musikalische des Abends dürfte Ihnen Ihr stän­­diger Musikreferent berichten oder berichtet haben. *) Ich überlasse es meinem unglücklichen Kollegen, sich in jener herrlichen musikali­­schen Diktion ohne Schlukpunkt zurerzufinden und bleibe­ bei meiner bescheideneren, aber angenehmen Aufgabe: ich betrachte den Saal und die Gesellschaft. Da ich selbst dabei bin, so habe ich seine Ursache zu bestreiten, daß Schönheit, Intelligenz, Rang und Reichthum in dem einfachen, aber geschmahlosen Saale Bösendor­­fer vorgährig vertreten sind. Wohl zehntausend inladungen wurden­­ begehrt, und da nur siebenhundert,ertheilt werden konn­ten, so wird jeder Leser wissen, was von­ dem Antheile jener neun­­tausend und dreihundert zu halten ist, die da behaupten, daß die Gesellschaft viel zu gemischt, der Ton viel zu familiär, die Kla­­vierbegleitung ungenügend, die Töne der Sänger und der Schmuck der Hörerinen zumeist falsch gewesen seien. Soviel ist sicher . Die beiden Rarfunsel, mit denen Frl. Minnie 9 au­ch an der Seite der Frau Haizinger umherbricht, mögen wohl Edelsteine sein, aber falsch, wenigstens was wir zuhause da mis nennen, sind sie doch. Ihr schaffhafter Biid sieht so einladend aus und doc hat sie no nie jemanden eingeladen. Diese Ungastlichkeit ist ein Un­glück für das schöne Mädchen mit der schönen Stimme ; sie wird in Wien nie populär werden. Ich höre denn auch, daß sie sich fortwährend nach Budapest zurücksehnt, wo eine Künstlerin noch empfangen wird, wenn sie auch nicht empfängt, und wo man sie noch applaudirt, wenn sie auch seine Gelegenheit zum Klatschen gibt. Doch ich weile zu lange bei der Einen, und verrathe meinen Mangel an journalistischer­ Uebung , indem ich anderen Nen­eng­­ewerb­en den Raum entziehe. Frl. Wolter fist im meiner Nähe, Fran Baudinsg-M­ilbrandt geht an mir vorüber: der Doppel­­fuß der dramatischen Muse läßt die geist- und gemüthvolle Kunst­­lerin zwar schon interessant, aber noch immer sehr schön erscheinen. Die Fürstin Metternich erscheint und erregt Aufsehen durch den Fahnen­ausdruch ihrer unharmonischen Züge, mit dem sie Alles, was äußerlich an­ ihr ist, so graziös aufzuheben versteht. Die Mur­fitfritifer haben ihre wanggemäßen Pläge eingenommen und sehen doppelt grim­mig drein, weil sie diesmal Gratisgäste, die mir, in ihren Referaten gezwungen sind, ein freundliches Gesicht zu machen. Man sieht es dem guten Schelle, der sonst, über drei Bänke hinüber erklärt, die Aufführung nicht loben zu können , heute nur — "9 Sein Bericht folgt diesem Artikel auf dem Fupe. D. R. an der verschlossenen Miene an, wie er losgehen könnte, wenn er nicht geladen wäre, während Speidel, dem Unzugänglichen, durch die Antrigue einer Lieblichen Frau, die neben ihm ist und ihn Herrn Labatt vorstellt, unwahrscheinlich die Krallen ein we­nig gestußt werden, mit denen er sonst die foden­ des schönen Hel­­dentenors zu zerzaufen pflegt. Auf Sektionschef Baron Hof­­mann, der Diplomat für Schöne Künste, ist "bereit" da und die Aufführung kann vor sich gehen, besonders nachdem das Bublitum von der Heinen Störung, die das Erscheinen des Grafen An­­­draffy verursacht, zu ich gefommten it. Der Dimnister des Yenßern blickt etwas verwundert um sich,­­ vielleicht nicht so sehr über die Sensation, die er erregt, als­ über fic­ selbst, daß er sich hier befindet. In der That hat unser hoher Landsmann, wie Jeder weiß, für die Zukunftspufft so wenig Empfänglichkeit, daß man nach höhern Motiven ruhen muß, die ihn hiehergebracht: Baron Hofmann muß sie wohl kennen, denn er lächelt zufrieden in seine Nachbarin hinein. E83 it auch­ die Höchste Zeit für jeden, seine Nachbarin an­zusehen , denn die Handlung der Walküren schreitet vorwärts, und was da­gegen Schluß des Altes sich vorbereitet, macht es zum Gebot­ der Delikaterie, den Damen nit ins Gesicht zu schauen. Gewiß, unsere Zeit hat in Sachen des Ehebruchd Manches vertra­­gen gelernt, aber ein Ehebruch mit­­ Blutschande verlegt, ist eine Philanterie, an deren Genuß sich die feinere Gesellschaft erst gemöh­­nen muß. Siegmund, der Sohn der Waffen, verliebt sich in Hum­­ding­s Gattin, Sieglinde, und die Neigung der Beiden erreicht den Gipfelpunkt exit in dem Augenblick, wo sie einander an Bruder und Schwester erkennen. &3 Scheint hier als aneiferndes Moment die Nacsicht angenommen, daß der Skandal in der Familie bleibt, „Braut und Schwester” — singt Siegmund —. „bist du dem Bru­­der — so blühe denn, Wälfungen-Blut ! (Er zieht sie mit mü­­thender Gluth an sich, sie frntt mit einem Schrei an seine Brust. Der Vorhang fällt Schnell.) Mit dieser­ Instruktion schließt der erste Aufzug und der Zeischenaft beginnt. Sonst bietet der Terz seine großen Feichheiten ,­ ja, frivole Leute erinnert die Handlung sogar an Bekanntes aus vergangener Mufik. An einer Stelle, wo Siegmund sein Nam’ und Art dadurch verräth, daß er das Schwert seines Vaters aus einem Eichenstamm­ reißt, in den es der Waffe bis an den Griff gestoßen, die hier Huldigung empfängt, das Turnier ehrte die Theilnnehmer ; wär's die Kunst, die angebetet wird, so hätte die Andacht, trotdem­ der Sophiensaal kein Kunsttempel ist. Doch noch ein Heiliges. Aber seines von Beiden bildet hier den Magnet ; die meisten der Fetirten schöpfen den Anspruch auf die Verehrung der jungen Welt eher aus ihren Jahren als aus ihren Reizen — und was die Kunst betrifft, so finde ich, auf dem Goncordiaballe die Fürstin und ihre Bote gleicherweise angestaunt, und bevorzugt nur Diejenige, von der mehr in den Tagswenigkeiten als unter Kunstanrichten zu lesen ist. Die Wahrheit ist, daß nicht alle Männer die Fähigkeit, aber die meisten große Luft haben, berühmt oder bemerkt zu mer­­den. Wer man an den Ruhm direkt nicht­ heranlangt, sucht ihn von zweiter­ Hand zu­ beziehen. Bankiers Juden eine Maitreffe hörte ih­n vom Theaterzettel, und haben, ob sie schön oder häßlich, die Genug, einen Nachbar ganz deutlich die Melodie summen : 1 thuung als Freund ber a a Er übel, Er .· Diese Erwartung hat sich nun freilich nicht erfüllt;die Me­­lodie kam nicht,es kam überhaupt keine Melodie und der Triu­mph der Wagner-Musik war­ vollständig.Tr­otzdem­ war den Vortragen­­den Jedermann dankbar.Das Einstudiren eines so schwierigen und undankbaren Werkes zu rein künstlerischem Decke verräthren Seite der Herren Labatt und Scaria,sol­ie der«Frau Materna eine persönliche Begeisterung für den Beru waie sie in den Kreisen­ hochbezahlter Kün­stler selten zu finden ist.Stürm­­scher Applauseohnte die Mü­he,und wenn auch unter den siebens hundert bloshundertfroh)waren,gehört zuk haben,so waren das für sechshundert überglücklich,gesehen worden zu sein , zweifle nicht, daß es von dem feste der Künstler zu dem der Journalisten irgend einen natürlich gebundenen­­ Uebergang gibt, der es mir möglich machen könnte, nunmehr auf die unbeg­­angenste Art von der Welt, über den Lömen der Karnewalg- Saison, den Goncordiaball, zu berichten. Da ich aber den Uebergang nicht zu finden vermag, so verschmähe ich ihn und ge­­lange auf diese Art In medias res. Der Ball it glänzend gelungen, das Tanzvergnügen ist im „besten Groden “ wie es bei einem gedrängt vollen Gliteball regelrecht heißen muß. Diese Stedung ist besonders vor der Schaubude vorzüglich gelungen, wo die­­ weil­­igen Mitglieder der hiesigen Bühnen zur allgemeinen Besichtigung ausgestellt sind. Nichts st Tächerlicher als­­dieses eifersüchtige Drängen und Ringen bärtiger Männer, um bei der Zelebrität zum Pantoffelfuffe zugelassen zu werden.‘ Wär’s die Schönheit, s Praterallee·­h·inab·fahren.Un­emittelte ‚Srafen In re­et in einer Bekanntschaft, die sie bereitigt, eine wenn Ba begnügen ji mit drei ellenlange Ballerine | . |

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