Pester Lloyd, Oktober 1874 (Jahrgang 21, nr. 225-251)

1874-10-23 / nr. 244

...» . s. - ’1874«.—Yr.«244».« Mitreparaterzsostversendung des xtbendlikatteglik.viertec jährlich mehr. Maupränumerirt für Budapest im Expeditionss Bureau des»PosterLloyd­«,außerhal Budapest mittelst Postanweisungen durch alle Postäm­ter. «Prämimerations-Veringnisse: Wochen­,,Wochen ,,»12.—H blatt für Land u Forstwirtsc­haft“ und „Neue Ilufteirte Zeitung“ Damit Budapest fl. 28.— Lanzj. m. Postverf. fl. 30.— albj. ,, „ 14— $albi. " „ 15.— m 150 nm 7— Biertelj. 3 Redaktions- und Expeditions - Bureau Luferate und Einschaltungen für den Offenen Sprech- Taal werden im Expeditions-Bureau angenommen, Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. Einzelne Nummern 8 kr. in allen Verschleisslokalen. FütdeU-PefterLloyd«(81)iorgen-u.Abendblatt)Fükden,,PesterLloyd«(Morgen-u.Abendblutt) G ne«bstd»erratis-Beilae: blaxtfurLand-u.Forstw(rthfchaft«­­Ganz1.f.Yudapeftfl.22.—Ganzj.n1.gpostvers.fl.24.— glbi.·«« »albj. 1ertelx··»»5.50Viertelj..,,6.—Viertelj-» Monatltch«»2.——Monatlich»«2«20 Grpeditionen der £ Stteilag, 93. | Einundzwanzigster Jahrgang. Inserate werden angenommen : Tal­ Su der Administration ; ferner: in den Annoncen­|Alservorstadt, Seegaffe 12: Sanfenstein & f ; Lang & Comp., Badgaffe 1; : ah ” Far » ...-g D Haafkenstein B & ET; 2 és Fél = Salon De , Savas­ee & orotheagaffe Nr. 14, ersten Stod. aulay aron Sändergaffe Nr. II. Stod 16.|Comp. ace ‘de la Bourse. — Frauffurf a. MA. beagafi f ő. 4 u 2 es 9% & "Danube & Comp. — Stuttgart , Süd bent .­­r.-;.cme, Beilagen werden angenommen für 1 fl.per 100.—Dieselben ,,Pester Lloyd“ zu senden. n Bien: Bei den Herren A. Nr. 22; A. WMoffe, Seilerstätte Ihe Unnoncen-Erpedition. find franco an "die Grpedition bes Brise en EKE · na u ee Fe EEE Er · ; ur Lösung der Bankfrage. Bertrag, gehalten am 22. Oktober 1874 im hauptstadti­dustrie- 81 Be) Kasino von Eduard a NEE SmeHIENN I Geehrte Versammlung! Vor Allem sei mir die Bemerkung gestattet, Daß ich an die Lösung der Banffrage eben seine fan­­guimischen Hoffnungen knüpfe, auch dann nicht, wenn diese Lösung in ausreichenden Maße den berechtigten Anforderungen des Landes und den allgemeinen Wiünschen der Nation entsprechen sollte. Zur Befseiung unserer volkswirthschaftlichen Verhältnisse, zur Förde­­rung unserer volkswirthsschaftlichen Entwicklung kann allerdings ein zweckmäßig organisirtes Banfrieren viel beitragen, aber nicht Alles ; dasselbe reicht z. B. keineswegs aus, um jene volkswirth­­schaftliche Entwicklung sicherzustellen, um jene Besseiung vollkommen durchzuführen. Die volkswirthschaftliche Entreidlung, d. h. die Verbreitung und Stabilisirung der Wohlhabenheit,­die Verallgemeine­­rung des relativen Wohlergehens verlangt auch noch ganz andere Vorbedingungen ; sie ist namentlich an folgende zwei Bedingungen geknüpft: das Vorhandensein der Arbeitsamkeit und der Sparsam­­keit. Wer aber würde zu behaupten wagen, daß diese zwei Bar­­bedingungen bei uns wirklich realifirt sind? Alle Achtung vor den Ausnahmen , sie fehlen gewiß bei uns nicht; verhältnißmäßig findet man sie vielleicht in größter Zahl eben in jenen Gesellschafts- Haften, aus denen sich der geehrte Industriefluch verruth­t. ch spreche jedoch nicht von dem Ginzelmen, sondern von der Richtung und der Eigenheit her­ Nation. » Sehen wir die Sparsamkeit Kamzxnan behauptem daß sie als nationale Eigenschaft oder Tugend einftirt Dort, wo von oben herab das Beispiel gegeben wird, zweimal soviel Minister, zwei­­mal soviel Sekretäre und Räthe, zweimal soviel Beamte jeden Han­ges zu verwenden oder wenigstens zu honoriren als wirklich unerläßlich wären ? Dort, mo thatsächlich, politisch und sozial, die Führerrolle noch bis zur Stunde bei jenen Kreisen sich befindet, welche im adeligen Nichtsthun ein Hauptrequisit ihrer do­­minirenden Stellung sehen , wo selbst die sogenannten erwerbenden Klassen den Arbeitstag im modernen Sinne des Wortes noch nicht kennen, und ihn entweder durch regelmäßige Zeittheilung fürzen, oder — wie das in unseren Yemtern allgemein besteht und jebt auch in die Volksschule übertragen werden sol — nur die erste Hälfte des Tages der Arbeit widmen ? Betrachten wir die Arbeitsarkeit. Läßt sich behaupten, daß dieselbe als nationale Tugend oder Gigenthinmlichkeit besteht dort, 100 in erster Neihe der Staat selbst oft dem Allerdringendsten die Bedeuung entzieht, während er auf Investitionen. zweifelhaften Werthes Millionen zu verausgaben weiß, seine Ausgaben nie in Verhältniß zu seinen Einnahmen zu bringen versteht und jährlich die drühenden Lasten unserer Schulden steigert ? Dort, wo in allen K­reisen der Gesellscchaft ohne Unterschied von Rang und Stand sich das anstehende Gift des übertriebenen Lurus verbreitet hat, das­ leichtsinnige Ausgeben und unbedachtsame Schuldenmachen ? ch nannte zwei Haupterfordernisse, ohne welche die volks­­wirthschaftliche Entwicklung kaum möglich ist, und die bei uns noch sehr fehlen. Nebenbei möchte ich noch ein­ drittes Moment hervor­­heben, das gleichfalls wichtig i­; ich meine jene von Ohrgefühl und Ehrgeiz genährte richtige Berechnung, in Folge deren der Han­­del­ und Gewerbetreibende die Erlangung des bleibenden Ver­­trauens im Publikum höher stellt als ‚den augenbllcklichen Ueber­­ge­winn.. Gewiß gibt es auch in Ungarn viele achtenswerthe Kauf­­leute und ausgezeichnete Gewerbetreibende, welche die ihnen gewor­­denen Aufträge so gesdicht als gewissenhaft vollziehen ; es­ fehlt ‚jedoch jene, allgemeine und dedende­­ Vertrauenswürdigkeit, unter deren Schuß der nahe und fremde Käufer überzeugt ist, daß er immer und bei jeder Gelegenheit auf künstliche und gute Bedie­­nung rechnen kann. Hierin liegt ein Hauptgrund dessen, daß un­­sere Handelsbeziehungen zum­­ Auslande so schwerfällig und stohend sind, daß selbst der patriotische, vorurtheilsfreie Käufer oft sich lieber an auswärtige Artikel hält Angesichte dieser Gebrechen — und­ leider ist wenig Aussicht auf baldige Befreiung — läßt sich kaum von volfswirthschaftlicher Entwicklung, von ernstem Empor­­kommen träumen, auch wenn zwischen heut’ und morgen die kräf­­tigste Bankorganisation geschaffen werden sollte; Wunder kann auch diese nicht vollbringen, doch aus einem anderen Grunde würde ich es nicht wagen übertriebene Hoffnungen an die Lösung der­ Bankfrage zu knüpfen, und das ist unsere große Geneigtheit zum Mißbrauche des Kre­­dits! Mein Kollege aus dem Reichstage, Ignaz Heliy, hat legter Tage diesbezüglich sehr interessante Daten in die Oeffentlichkeit ge­­bracht ; nach seinen Berechnungen, die zum Theil auf amtlichen Da­­ten beruhen, schwanzt der Umlauf an Wechseln in Ungarn z­wischen Fünf-und sehshundert Millionen Gulden jährlich ; offenbar erreicht die Wechtelverpflichtung der Handels und Industriewelt durchaus nicht diesen Betrag. So. z. B. die Weiter und die anderen fünf Natio­­­­nalbank-Filialen zusammengenommen, hatte der Wechsel-Estempte­, der­ Desterreichis­chen Nationalbank voriges Jahr in Ungarn nur die Summe von 156%/,, Millionen erreicht. Allerdings gelangen nicht alle Handels- und Industriewechsel in die Nationalbank, was namentlich von den Wechseln der Personal-Kreditvereine ge­genn wir jedoch in Betracht ziehen, daß bei dem wirklichen Estempte der ‚Nationalbank troß aller Auswahl doch viel Wechselreiterei mitun­­terläuft, so wird die Bilanz fi so ziemlich Bu IVeN und wir irten faum, wenn wir" obige Summe von 156"­,, Millionen als den effektiven Betrag des eigentlichen kaufmännischen Wechselbelaufes ansehen Wenn trog dem für dreimal soviel Wedel in Umlauf ge­­rathen, 10 kann das nur daher rühren, daß der Mechtelbetrag bei uns lange nicht ausschließlich der Ausfluß geschäftlicher Operationen it. In der That, Groß und Klein, Magnat und Handwerker, Mann und Frau, Greis und Jüngling, alle mißbrauchen bei uns die vermeintliche Leichtigkeit der Wechselausstellung. Mein, bereits erwähnter Freund spricht vom Wechselfieber ; der Ausdruck ist ganz richtig gewählt und man könnte hinzufügen, daß das Fieber sehr anstehend ist. s· Die Kurt ist von den bezüglichen Miasmen geschwängert , wellend oder nicht, faugt man sie mit der Luft ein, und ehe man sich’s versieht, if man von der schweren Krankheit behaftet. Wie denn auch nicht ?! Ist doch das Schuldenmachen bei uns gar so Weit und angenehm. Sonderbar mag es feinen, und doch ist es Thatsache : wir sind ein geldarmes Land, die Kreditverhätnisse sind noch sehr primitiver Natur, und trogdem gibt es kaum ein Land in Europa, wo — die Frage­ des Preises fest beiseite gelas­­sen — wo es in gewissen Kreisen und Schichten so Leicht wäre, den Kredit in Anspruch zu nehmen. Zwanzig Jahre verlebte ich im Auslande, habe gute und schlechte Zeiten durchgemacht, mich viel mit praktischer National­­ökonomie, mit Geldoperationen befaßt, und den Wechsel praktisch nicht gekannt. A­ Z Verwaltungsrath und Leiter von Geldinstituten habe ich meinen Namen auf hunderte und hunderte von Wechseln hingeschrieben — auf die Nachseite nämlich — bei der Weiter­­­essomptirung oder Duittirung ; zur persönlichen Ausstellung oder Hecceptirung eines Wechsels hatte ich nie Veranlassung gefunden. Kaum aber hatte ich mich auf’ neue in der theueren Heimath niedergelassen und ich wurde in der schönen Kunst unterrichtet, deren Ausübung man kaum [03 zu werden im Stande ist. Ach, was gäb’ ich drum, wenn ich bis zur Stunde bei m­einer pariser Unmiljen­­heit und Unerfahrenheit geblieben wäre .Behauptungen mit Thatsachen illustrire. Ich erwähne diese persönliche Erfahrung, weil ich gerne meine und weil ich weiß, daß diese Erfahrung sich Tag­ für Tag im ganzen Lande an Hunderten und Tausenden wiederholt. Die Einzelnen und das Land würden aber gewiß viel glücklicher fahren, wenn­ nicht die Inanspruchnahme des Kredits Hunderten gar zu leicht und dafür Tausenden gar zu schwer gemacht würde. Es diesem tiefgewurzeltes Uebel,dessen Entstehungsgrund ich in diesem­ Augenblicke,nicht erforschen mag,das aber durch die Gründung eines selbständigen Bankwesens auch nicht in 24 Grün­den auszurotten sein wird ;­ eher dürfte Dasselbe sichh im Beginn gerade hiedurch noch steigern. =­­ Se 2 Das Gesagte genügt wohl, damit mich Niemand in die Reihe jener Optimisten merfe, welche von der unabhängigen ungarischen­­ Bank weiß Gott welche Wunderwerte erwarten. . Meinerseits for­dere und erwarte ich von ihr nicht mehr, als sie ihrer Natur und den Umständen gemäß zu leisten vermag. Aber auch das it nicht wenig ! Die Neuzeit sieht in dem Kredit, und mit vollen echte, ewilfermaßen Das tägliche Brod der schaffenden und erwerbenden Wafien. Wie wu­rde nun die gesunde öffentliche Meinung über das Selbstgefühl und die Lage jener Familie urtheilen, die nicht selbständig über den eigenen Brodbedarf verfügen und um jeden­haib Brod, den die Haushaltung­­ oder das einzelne Mitglied erfor­­dert, bei dem nächsten Nachbar, beiten und sich mehrlos allen SZaunen einer Knauferei oder einer Hartherzigkeit überliefern müssen ? . Das aber ist unsere Lage. Seit Jahren bittet die Geschäfts­­welt um V­ermehrung der Verkaufsstellen jenes täglichen Brodes, damit wenigstens — welches sonst inner die Verkaufsbeoinnung en­ sein mögen — dem Handel­ und Gewerbe jener unentbehrliche Ar­­tikel wenigstens zugänglich gemacht werde. Das Bitten ist aussichts­­l 0s ; der Nachbar bleibt ungerührt. Der Umfang Ungarns über­­steigt die 5000 Quadratmeilen, seine Bevölkerung die 154­ Mil­­lionen Seelen. Das Land bessst über 300 Spartasfen, über 20 Boltskanten und Selbsthilfsvereine , außerdem mehrere hunderte, mehrere tausende Kaufleute und Gewerbetreibende, welche den direkten Estempte seitens der Nationalbank erhalten oder verdienten. Für diese große Anzahl der Kreditwerbenden hat die Bank in ganz Ungarn nur 6 Verkaufsstellen jenes täglichen Brodes, d. h. 6 Bant­­filialen. In der anderen Hälfte der Monarchie, wo außerdem die weiblich versehene Mutteranstalt wirkt, hat man 15 Filialen, was übrigens gleichfalls noch sehr wenig ist. In England, im deutschen Neiche zählen die Filialen nach Hunderten. Auch in Frankreich ist man dem Hundert nahe. Das ganze nördliche und westliche Ungarn besigt nicht eine anne Sc­­hmweige gefliffentlich von den einzelnen Bedürfnissen. Wer weiß es denn nicht, daß auf dem Lande der Kaufmann und Gewerbetreibende 10 bis 20 % Zinsen zahlt, der Grundbesißer oft 50 bis 60, der Bauer oft auch 100 %, und wie immer es im All­gemeinen selbst in der Hauptstadt dem mittelreichen Kaufmann und Ge­werbetreibenden fällt, sich den direkten Gsfompte bei der Bank zu erwirken Die Herren von der Wiener Nationalbank werden be­­haupten, daß die zuverlässigen Kunden nicht zahlreich seien. Strei­­ten wir jet darüber nicht. Betrachten wir nur die Anforderungen und Bedürfnisse größerer Gruppen und fallen wir nur­ die aller­­jüngsten Belege heraus. Da stoßen wir z. B. auf die Angelegenheit der Provinz-Sparkassen. Ich erwähnte bereits, daß ihre Anzahl die 300 überschreite. Gewiß gibt es unter ihnen viele neugebadene Schöpfungen, die seinen berechtigten Griftenzgrund haben, die nur dem Gründungsihrwindel der vorfradlichen Zeit ihre Entstehung verdanken und sich noch seine Lebensfähigkeit zu erringen gemoaßt haben. Im Großen und Ganzen jedoch ist unsere Sparkasse-Organi­­sation seine schlechte. Der Einfluß der Sparkassen auf die volks­­wirtschaftliche Entwicklung ist in Ungarn vielleicht größer als anderswo. Soviel ist gewiß, daß noch nach der schweren Krisis des vorigen Jahres die Provinz - Spartasten über 20 Millionen Gulden an ee Stammesapital und über hunderte Millio­­nen Gulden Einlagen verfügt. s ‚Nun verlangen sie 3­4 Millionen Neestompte-Kredit. Als Vermittler und Gutsteher tritt eine hauptstädtische Geldkraft ein, die — was sich auch sonst gegen das fragliche Projekt jagen [epe — mit Recht zu den solidesten und achtbarsten Anstalten zählt. Und die Erledigung oder auch nur ernstliche Verhandlung des in solcher Weise eingeführten DVerlangens wurde Monate lang hinaus­­gezogen! In London, in Paris, Berlin oder Amsterdam m whürde man kaum so viel Schwierigkeiten­ machen, wenn der 3—4-Millio­­nenkredit von einer einzigen angesehenen Firma beansprucht würde. Selbst die Lage der Regierung it um nicht viel günstiger. Wie allbekannt ist dieselbe in Folge unbedachtsamer Wirtscchaft während der letten Jahre wiederholt in die Lage genommen, Borz Ichüffe beanspruchen zu müssen, die zumeilen in die Millionen sich verstiegen, oft aber auch auf die Bahaense hinabgingen. In anderen Ländern wirden solche momentane Bedrängnisse — die man allerdings möglichst zu vermeiden sucht, während bei uns das Gegentheil geschehen — kaum irgend­welche D Verlegenheiten berei­­ten, weil das nationale Bankinstitut mit größter Bereitwilligkeit derartige zeitweilige Vorschriffe bewilligt. Das ungarische Finanz­­ministerium mußte dieselben bei verschiedenen Anstalten und Grup­­pen erbetteln und sehr theuer bezahlen. Wir zielen hiemit nicht blos auf die hohen BZinsen und Provisionen hin, welche für die Borsschüffe zu bezahlen waren; bedauerlicher und folgenschwerer war jener Umstand, daß die Regierung als Entgelt für jene theue­­ren Leistungen ihre Unabhängigkeit opfern mußte. Nur daher rüh­­ren die beschämenden harten Bedingungen unserer jüngsten Konso­­lidirten Anleihe und gemeilte berühmte oder berüchtigte Staats­­geschäfte, welche dem Kredit des Landes nicht weniger als seinem Vermögen Abbruch gethan. Die Sachlage hat sich allerdings­­ unter dem gegenwärtigen Finanzminister inffomeit geändert, als derselbe, mit größerer Vorsicht und mehr Wahrung der Würde des Landes vorgeht. Er­ läßt sich von dem Bedürfnisse überraschen und nicht zum kleinlichen Schuldenmachen drängen. Nichtsdestomeni ger ist es allbekannte Thatsache, daß, als derselbe zu Ende des Früh­­jahres seinen Bedarf für den Sommer deben wollte, er abermals zu fremden Bankier seine Zuflucht nehmen, und abgesehen von den hohen Linien und Provisionen, ihnen von der zweiten Hälfte des 153-Millionen-Ansehens in voraus 39 Millionen zu jenem billigen P­reise hingeben mußte, um welchen sie voriges Jahr die erste Hälfte bezogen hatten, d. h. um 6 bis 7 Gulden unter jenem Kurse, welchen dieselbe Gruppe anfangs D dies des Monats für die restlichen 46­­ Millionen bezahlte. Die zweite Folge der durch jene Vorschun­­geingäfte herbeigeführten Gebundenheit der Regierung war die, daß er Finanzminister auch über die restlichen 464, Millionen nicht in voller Freiheit verfügen konnte und die von mancher Seite gestellten günstigen Anerbietungen zurückmeifen muchte. Alles das in Betracht gezogen, läßt sich Fühn behaupten, daß die 30 Millionen, welche der Minister Ende Sunt für einige Monate geborgt , bis zur Gmission der neuen Anleihe ihm­ mehrere Millionen Kosten verursacht haben. In anderen Ländern, und ohne daß die Unabhängigkeit der be­­treffenden Nationalbank irgendwie beeinträchtigt, noch den Ueber­­griffen der Regierungen irgendwie freies Spiel gegönnt würde, müßte eine rote Anleihe kaum soniel Hunderttausende foften als sie bei uns Millionen gefoftet. Auch bei uns wäre es wohl anders, wenn ein unabhängiges, selbständiges Bankwesen, natürlich unter strengster­­ Kontrole und der nöthigen Garantie gegen Mißbrauch von Seite der Regierung, dem Staate im Momente vorübergehender Bedürf­­nisse zuhilfe kommen künnte. (Schluß folgt.) nicht wie seine Vorgänger Londoner Finanz- und Handelsbericht. (Orig.-Korrespondenz des „Petter Lloyd.“) @) London, 18. Oktober. Wieder einmal ist der Welt ins Gedächtnis zurückgerufen worden, daß die Beziehungen zwischen den europäischen Mächten Manches zu wünschen übrig lassen und die politischen Verhältnisse lange nicht so befriedigend sind, als man nach oberflächlichen An­­zeichen zu urtheilen glauben sollte. Spanien scheint vom Schidjale noch immer die zweifelhafte Ehre zu ertheilt zu sein, der Feuerbrand Europa’s zu bleiben und wie im Jahre 1870 bilden wieder die spanischen Angelegenheiten den Vorwand für ganz­ unangenehme politische Erörterungen. Wie wohl würde der D­örfe und wahr­­scheinlich auch so mancher europäischen Negierung sein, wenn endlich einmal der Garlistenaufstand zu Ende wäre; doch dies scheint bis rest blos ein frommer Wunsc zu sein und troß der hie und da auftauchenden Gerüchte von einer allmäligen Auflösung der car­listischen Armee, ist in Wirklichkeit davon wenig zu sehen. Don Carlos bleibt in Spanien und die Madrider Regierung, nimmt sich vor, ihn über die Grenze zu treiben. Dies it ungefähr die Situa­­tion, deren Gabe­ bis jeßt leider nicht abzusehen ist. Wenn wir „leider“ sagen, it. bt es weniger Spaniens als des allgemeinen Wehtfried­ens wegen. Schon im August gab die Haltung Spaniens Frankreich gegenüber zu Besorgnissen Anlaß und daß sie nicht ganz ungerechtfertigt waren, bemeist die am legten Montag in den „Rimes“ veröffentlichte Depesche der spanischen Grelative. Glücklicher­­weise rennt die Welt die Machtlosigkeit Frankreichs, solche Angriffe zurückzumeifen und nur dem ist es zuzuschreiben, daß die Börse die iranische Note nicht mit einer Bank­ begrüßte. Immerhin war legtere jedoch nicht ganz einflußlos, denn, wie schon oben bemerkt, erinnerte sie daran, daß die politische Lage nicht ganz so befriedi­­gend ist, als für die Nähe der Börsen nöthig wäre. Abgesehen davon kam jedoch in dieser Woche ein zweites galtum hinzu, das nicht wenig zur allgemeinen Plaukheit beitrug, nämlich die D Ver­­theuerung der N­ie. Obwohl fast Jedermann der An­­sicht war, der Bankfuß müsse im Laufe dieses Monats steigen, blieb doch die aktuelle Thatsache der Erhöhung nicht ohne. Einfluß auf die Haltung des Marktes. CS war nicht so sehr die Aktion der Bankdirektoren, welche die Kurse deprimirt, als vielmehr die Un­­sicherheit über den fünftigen Gang der Dinge im Goldmarkte. In Folge des gewöhnlichen Goldausflusses nach den Provinzen hat sich die Reserve dieser Woche neuerdings um L. 630000, der Baartchab um L. 573.000 vermindert. Dadurch it nun Giftere L. 9,400.000, Zegterer auf LL. 22,000.009 gefunden, während das Verhältniß der Reserve zu den Verbindlichkeiten nicht höher als 35%, %­ üt.­­ 63 unterliegt also seinem Zweifel, daß die Position der Bant feine allzu starke it, und die Direktion daher unter feinen Um­­ständen dulden künne, daß die P­osition ihres Instituts noch mehr geschwächt wird. Durch Goldabzüge nach der Provinz wird dies kaum geschehen, da gewöhnlich die Notenzirkulation in den nächsten Wochen bedeutend abnimmt, hingegen dauert der Ausflug an Sovereigns bis in die erste Woche des November und wird für Irland und Schottland allein über eine halbe Million betragen. Außerdem hat sich jedoch der gewöhnliche Goldbegehr­­ für Egypten eingestellt und st seit D­eröffentlichung des legten Banlausmeises über 125.000 FT NA EEE rn er VEREK ae FE a­ER Pfund Sterling nach Alexandrien versendet worden und dürfte in nächster Woche noch viel mehr olden. Da abgesehen davon auch der Pariser Wechsel fürs niedrig bleibt und daher alles gemünzte Gold nach Paris rentiert, dürfte der größte Theil der in den nächsten 14 Tagen in Southampton fälligen 640.000 Pfd. St. an die Seine wandern und der Bank von daher ebenfalls seine Stärkung zu Denn 63 ist daher ganz natürlich, wenn man in der City von er Nothwendigkeit spricht, den Bankfuß auf 5% zu erhöhen, und dies zwar in nächster Woche. Ungeachtet dessen sind Zirkulations­­mittel nach wie vor sehr­ abundant, die Klagen über den Mangel an Wechseln sind gleich groß und ungeachtet der Aussicht einer nochmaligen Steigerung des Bankminimums bleibt der Sat für Brimamediel 3 °,—3 °],%. An der Börse ist das Geld zwar weniger flüssig und dies ist wohl der Hauptgrund der dieswöchentlichen flauen Tendenz. Wie wir Ihnen schon früher berichteten, dehnte sich die Hauffe- Spekulation in solcher Weise aus, daß eine Reaktion nach unten unvermeidlich wurde. Privatleute, welche vielleicht seine tausend Pfund im Vermögen hatten, zögerten seinen Augendlich, 50 bis 100.050 Pfund Effekten zu kaufen . Mäfler eröffneten Rechnungen, die im Vergleich­­ mit ihren Verhältnissen enorm waren, und unter diesen Verhältnissen war es nur zu begreiflich,­ daß Breite wild stiegen. Als es jedoch zur Abwidmung kam­nd die Herren die getauften Fonds übernehmen sollten, da zeigte es sich dann, in wie Hwahen Händen die Spekulation war, und die natürliche Folge waren hohe Kofträge und ein allgemeines Aufgebot, das durch die obengenannten politischen und Wels Fakten noch vergrößert wurde. Wenn man die Verhältnisse an der Londoner Börse nicht kennt, wäre man versucht zu glauben, daß eine tiefere Ursache der nun schon fett Wochen andauernden Flauheit der Kurse zu Grunde liege. In Wirklichkeit ist es aber hauptsächlich das Faktum, daß die Dauffiers etwas zu rasch Sannongen sind. Von einem wieder erwachten Mißtrauen des Bublitums in fremde Fonds ist seine Rede und ist kaum zweifelhaft, daß zu Ende des Jahres die Kurse sich wieder erholen werden. Bevor dies jedoch geschieht, ist es ab­­solut nothwendig, daß die Spekulation in stärkere Hände übergeht und si die Verhältnisse im Allgemeinen bessern. Entschieden gün­­stig für den künftigen Gang der Kurse ist die anhaltende Festigkeit des Bariser Marktes. Ungeachtet die biesige Börse Tag für Zag­frau Schloß, blieb der Kurs der Nente kaum verändert und zeigte sogar eine kreine Avance. Spekulative Effekten hier waren, wie schon bemerkt, sämmili 1—2% niedriger, mit Ausnahme von Spaniern, welche für Pariser Rechnung in be­­deutenden Quantitäten gekauft wurden. Größere Flauheit zeigten ebenfalls ungarische Papiere, ungeachtet die Substribenten auf die neue Anleihe nur ein Drittel, Manche sogar nur ein Fünftel des angemeldeten Betrages erhielten. Der ungünstige „Times”-Artikel scheint noch immer seine Wirkung auszuüben und sind es beson­­ders spätige Fonds, welche darunter leiden. Im amerikanischen Markte bildet noch immer die Angelegenheit der Eriebahn den Hauptgesprächsstoff. Ungeachtet des starren Falles von 9 Dollar hat sich bis jet seine Reaktion eingestellt und ist wie es scheint nicht viel Aussicht dazu vorhanden. Gerüchte wollen willen, daß der berüchtigte Gould sich der Bahn wieder bemächtigen will und überhaupt scheinen die Aussichten für die englischen Aktionäre nicht die allerbesten zu sein. Englische Bahnen waren ebenfalls sehr flau, da sich einerseits in­ diesem Departement noc eine Schwache Hauffe­­lpofulation zeigte — es fallirten nämlich zwei Mäkler mit großen Engagements — anderseits die Handlungsmeile der Midlandbahn, welche die zweite Klasse gänzlich abschaffen und die eh der ersten Klassen hingegen auf 1’, d. pr. englische Meile festlegen will, Besorgnisse über den fünfzigen Ertrag­ der Bahnen hervor­­rief. Doc auch hier ist es hauptsächlich die starke Hauffe der legten Monate, welche den Fall hervorrief ; in Wirklichkeit haben sich die Verhältnisse der Bahngesellschaften nicht verschlechtert. Telegraphen­­artien waren auf obengenannte Falliments ebenfalls fan. Die Schlußfurfe sind: Confols 92"­,, Ch, pe t. niedriger),­ Bonds 105 °% er div, 1887er 109, 5perz. ( ) Eries 26%), (unverändert), 5perz. Franzosen. 987, (umverändert), Italiener 654, (unverändert), Zinsen 45%, ( pet. niedriger), Türk. Skrip. 2 prm. (1 pot. niedriger), Sperz. Türken 84 (1 °, pCt. schlechter), 1873er Ägypter 77 °, er. div. (/, pt. schlechter), Sperz. Beruaner 58, (1%, pCt. niedriger), Spanier 18 °­, Cls p&t. höher), neue Ungarn ?/, pt., Sperz. Ungarn 71, (1 p&t. schlechter), Anglo-Austrian: 149, Anglo-Dungarian 37. 1885er amerikanische fundicte 1034. (unverändert), De Liverpooler Baumwollmarkt verkehrte in ziemlich fester Haltung. In Sea Island wurde ein ziemlich großes Geschäft in mittleren Sorten abgeschlossen, weldhe daher "ad. pr. Bfo. höher bezahlt wurden. Amerikanische Sorten theilweise "ha­t billiger. Brasilianische Baummolle unverändert mit Aus­­nahme von Santos, "das um *­. d. billiger ist. Ägyptische ohne Veränderung. Mlle­­ ıs d. niedriger quotirt. Die Trans­­aktionen erreichten die Höhe von 72.440 Ballen, von denen Fabri­­kanten 59.140 nahmen. . Der Kolonial-P­roduktenmarkt wurde durch die Theuerung des Geldes wenig­ beeinflußt. Zu der Anfangs der Woche Hau, schließt, zu unveränderten Preisen, Kaffee 1—2 s. höher, da die europäischen Vorräthe sich verringern. Neis billiger, Idee nicht sehr lebhaft, Gewürze etwas fester, hauptsächlich schwarzer und meißer rote Cocoa gefragt, Rum flau. Indigo sehr fest und 4—6 d. höher, es wurden zur Auktion 11.807 ‚Kisten angemeldet , Salpeter höher. . Börsen- und Handelsnachrichten. — Bonder Börse. Der heutige Verlauf des Geschäftes an­ unserer Börse war ein unerquidlicher. Die Indisposition der legten Tage verwandelte sich fast in eine Deroute, welcher die No­­tierng beinahe aller in den Verkehr gelangenden Effekten nicht Stand zu halten vermochte. Das Aufgebot war ein dringendes, wobei die Käufer doch die in Zirkulation gerechten Gerüchte — wie dies stets bei ähnlichen Gelegenheiten vorzukommen pflegt — zurückgeschreckt, sich vollständig reservirt verhielten. Die Ursache dieser Deroute war in der Selbstevolation eines hiesigen Spekulan­­ten gelegen, welcher je­wohl hier als in Wien Tausende von Stüden hiesiger Effekten abgeben ließ, nur den Schmaden . En­­gagements unserer ECoulisse ist es zu danken, wenn das Sinfen der Kurse fh nur auf einige Effektengattungen beschränkte. Solche Vorgänge sind für unsere Börse wahrhaft befragenswerth, denn dieselbe ist nicht kräftig genug, um derartigen Angriffen die Spike bieten zu können ; und doch eine Wiederkehr derselben wäre die Griftenz unseres Gffeffenmarktes exastlich bedroht. Der Rückgang der Aktien der Munizipalbank st­ehen auf die massenhaften Abga­­ben des oberwähnten Spekulanten zurückzuführen, denn die Ge­­rüchte von einer bevorstehenden Einzahlung entbehren der Begrün­­dung, ebenso liegt für den Rückgang der Spar- und Kreditvereins- Aktien kein anderer Grund als der Verkauf von nahezu 1590 Stüdk Ak­ten aus derselben Hand vor. Außerdem wurden Dratche’sche A­k­ien ostentativ ausgeboten. Diffekten bei der heutigen Konstella­­tion unserer Börse forgivt auszubieten, zeigt von völliger Unkennt­­niß unserer Verhältnisse, da damit nur ein Herablizitiven der Rurse, seineswegs aber der Verlauf der Effekten gelingt. — Die österreichische Nationalbank hat zur Unterfrügung der ungarischen Provinz-Geldinstitute unter Vermitt­­lung der ersten Bester Vaterländischen Sparkasse vier Millionen votirt. Die Bedingungen, an welche dieses Zugeständnis geknüpft it, werden der genannten Sparkasse morgen bekannt gegeben. (©. Telegramm.) — Die Verhandlungen, welche zwischen der Beiter Baugesell­­schaft und dem Hause Baron Grlanger wegen Ueberlassung des der Gesellschaft gehörigen Antheils an der Radialstraßen-Bauunterneh­­mung an das genannte Haus gepflogen wurden, haben zu einem positiven Resultate geführt. 63 wurde ein Präliminarvertrag abge­­schlossen, nach welchem Baron Erlanger den in Rede stehenden An­­theil gegen Aktien der Baugesellschaft übernimmt. Morgen Abends­ wird eine Situng des Verwaltungsrathes der Baugesellschaft statt­­finden, in welcher über die Annahme des Vertrages Beschluß ge­faßt werden dürfte. Schließlich wird eine außerordentliche General­versammlung über diese Angelegenheit endgültig zu entscheiden haben: — Handelsschulen. I n einer der Jüngsten Ligun­­gen ver Naaber städtischen Verwaltung hat der städtische Ne „Der Handelsstadt, je einer büchert eine Schule, in welcher Stadt Raab, als Statistik, W­aarenfunde und sonstige dem Handel in Zusammenh­ang stehende Gegenstände gelehrt werden, eine Schule, wie sich die Stadt Stuhlmeißenburg einer erfreut:” — , Ogyöri Figyelő", dem wir diese Mitteilung entnehmen, knüpft daran die Bemerkung, daß auch der Lehrkörper der Oberrealschule diesem Wunsche bei­­stimmt und die Errichtung einer solchen Anstalt plant. Das ges­pannte Blatt empfiehlt dem Herrn Repräsentanten, welcher die Sache angeregt, sich bei allen hiefür zu thuenden Schritten thätig zu zeigen und an die Spike zu stellen, da­ss viel Gesinnunge genossen finden würden. —­eber die Reform der österreichischen Eisenbah­ntarife berichtet , Breisle" in Ergänzung ihrer Mittheilungen, daß bei der Direktoren-Konferenz auch ungarische Bahnen vertreten waren. Der von der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn L­­ Entwurf des Antwortschreibens an das Handels­ministerium ist bezüglich der hauptsächlichsten prinzipiellen Fragen ausgearbeitete von der Majorität der Konferenz zwar genehm­igt worden, dieselbe sah sich aber veranlaßt, u­m den Entwurf einem verstärkten Tarife fomité mit dem Auftrage zuzumeisen, denselben nochmals eingehend zu redigiren. Dieses Komite wird im Laufe der Woche zusammen­­treten, um seiner Aufgabe gerecht zu­ werden, worauf sofort eine außerordentliche Direktoren-Konferenz einberufen wird, welche­­ die Eingabe endgültig zu beratben und zu veranlassen hat, daß dieselbe rechtzeitig, das­s­ noch vor Ablauf des vom Handelsministerium festgelegten Termines — 31. Oktober — zur Vorlage gebracht wird. Den Ernteberichten des cisleithtanis­­chen Aderbauministeriums entnehmen wir Nachste­­hendes über die östliche Reichshälfte: In dieser Länder­gruppe herrssche zwar Trockenheit vor, doch wurde sowohl der meft­­lie Rand von Ungarn als an Siebenbürgen dur einige aus Regen beglühkt. An den genannten Theilen stehen demnach­giebige die Winterfaaten recht Schön, in den übrigen aber leiden sie Noth. Das Durchienittverträgniß an Mais dürfte dadurch, da derselbe in jenen Gegenden, wo sein Reismerden in Frage gestellt war (im Westrande) besonders gut gerieth, die in Aussi gewöhnliche Mittelernte vielleicht etwas übertreffen. Die­­ es­e ist in vielen Gegenden bereits beendet, in einigen Gegenden des Westrandes und im größeren Theile Siebenbürgens hatte sie am­­ 6. b. eben exit begonnen. Die Qualität befriedigt größten­­theils, zum Theile in hohem Grade. Bezüglich der Quantität lie­­gen nur wenige Angaben vor; im Borjoder Komitate wird der Ertrag auf­­ 4, eines mittleren und im Banate auf 4 Eimer per 1 Soc gefhäst, wäre demnach in beiden Gegenden ein schlechter zu nennen. Im Arader Komitat wird er als ein schlechter, im ee und im Bialaer Komitat als ein schwach mittlerer­ezeichnet, fälligen Coupons der Notenrente und des Lotto-Ansehens vom Jahre 1860.Die k.k.Staats­­schuldenkasse ist angewiesen,vom 21.Oktober an die am 1.No­­­ v Esfomptirungderam 1. November 1874. vember 1874 fälligen Coupons der einheitlichen Notenrente und des Lotto-Ansehens vom Jahre 1850 bei der Präsentation gegen Ab­­nahme von 5% Binsen zu essemptiren. — In der Zeit vom 12. bis 18. Oktober i. $. wurden mit der Ersten ungarische galizischen­­ Holzwaaren, 370 befördert: von Galizien nach Ungarn: 6200 Zr. treide, 380 Ztr. Mehl, 90 Ztr. Naphta, 500 Ztr. 3tr. Diverse,­­Summa 7540 Zollgentner. — Bon Ungarn nach Galizien: 510 Ztr. Wein, Rebendes, 30 Ztr. Leder, 710 Ztr. Diverse, 4400 sammt Tender, Summa 6450 Zollgentner. a Wechselrecht, mit t gente ein | A 730 3tr. Eisen, 70 Ztr. Str. Maschinen .­­; und Geschäftsberichte. Budapest,22.Oktober.Witterung-regnerisch.Vermo­­meter:«100,Barometer 28«5««:Wasserstand abnehmend. Effektengeschäft. h­ eute entschieden flau,an der Vorbörse machten sich nur in Munid­zipas eindringendes Aufgebot bemerkbar,zu 31.50erönend,"drück- Die Stimmung der Börse war "Kredit zu 56—55.75 getauft, Spar und blieben 55.75 W. ee É­ten sich auf 30,. Schloffen 30 G., 30.50 W. Bodenkreditaktien ver­­fehrten zwischen 72.75— 12.25, blieben 72.25 G., 72.50 W. Spar und Kredit zu 55.50—56 gemacht, Schloffen 55.05 ©, 55.75 98. Auch die Mittagsbörse verlief in flaner Haltung. Munizipal mehr ausgeboten zu 30—29.50 gehandelt, fchloffen 29.25 ., Anglo 29 ©., Bodenkredit zu 72.50— 72.25 gemacht, fchloffen 72.25: ©. 83.25 geschloffen. Straßenbahn zu 255 gemacht, Schließen jo­de Landeszentral Sparkasse zu 83.50, Elisabeth Mühle zu 115.50, K­ommerzialbaus­ fandbriefe zu 85 °­, gejglifsen, blieben 85.50 6. Baluten und Devisen fast unverändert und geschäftslos. An der Abendbörse kamen bit in Ungarische Bodenkredit zu 72.25 vor. Betreidegeschäft Nachmittags wurden 5000 Zent­­ner Usanceweizen per Frühjahr 1875 mit fl. 480 und 15.000 Meter Hafer per Frühjahr 1875 mit fl. 2,36 per 50 Pfd. Wr. Gem. ab Raab verkauft. J.R.Szantod,21.Oktober.Seit meinem letzen Geschäfts­­berichte hat sich die Situation unseres Getreidemarktes derart weis­­schlimmert,daß beinahe eine Stagnation zu befürchten wäre,wenn—­­nicht ir Nachfragen in Futterwaare von Steiermark einlaufen würden. eizen notirt 86pfd. per ER zu fl. 445, Rog­­gen gefragt, 77—80pfd. zu fl. 3.30—3.40, Gerste Chbano Ike ‚14—75pfd. zu fl. 3.35—3.40, dto. braune 73—75pfd. zu fl. 2.80, dto. Futter zu fl. 2.40 per 75 Wr. Pfd. zu fl. 3.70 -3.80 ziemlich Nachfrage. — Die Maislese hat heuer einen vorzüglichen Ertrag geliefert, sowohl in quantita­­tiver als qualitativer Beziehung per November-Dezember-Länner- Lieferung wird ab Bahn hier zu fl. 2.40 per Zoll-Ztr. gekauft. — Die Weinlese hat bereits ihr Ende erreicht, und ist dieselbe in unserer Gegend sehr ungünstig ausgefallen, da durch­schnittlich der heutige Ertrag nicht den vierten Theil des vorjährigen aus­­macht, jedoch­­ sind die Dualitäten gegen das Vorjahr bedeutend besser; zu bedauern aber ist, daß der größte Theil der Weinbauern im Köröshegyer ez birg den Ausfall fi­nißmäßige Mischung dadurch den Handel In theiligen Gintrag leisten Neuer Wein Kö­­vöshegyer fl. 6—7 per ung. Cimer, mit Wafser­­mischung Naturmein fl. W.G. Wien, 21. Oktober. unbelebt. Petroleum: Bei schwachen zurücgedrängt, fl. 9", prompt gehandelt, fl. 18,50 nominell. Schlußpfeife differirend, giebig. gehandelt,­­ fl. 21.50. Kolonital: Belanglos verkehrt. Zuder: Nimmt in Rohwaare eher steigende Richtung ein. Mea­hisiring beschränkt. Ba­vel mwoolle: Ohne­­ Preisveränderung. arne: ringfügigen Umfab in Cops zu stationärem Preise. Fettmaa­­ren: Sch­weinfett sehr mäßig gehandelt, Rindsfett vernachlässigt, in Sped in Folge hoher Preisforderung schleppend verkehrt. Geschäft beschränkt auf ges Unbedeutendes Geschäft. 08 vereinzelte Sálüffe RP. Hafer 100 Wr Verkehr um Rüböl: Prompt. Leinöl: Unaus durch eine unverh­ält­­alser extegen wollen. Wein einen nach (Baarenbörse) u­ ­ . « Konkurs in Budapest. Gegen den Handlungsfommis­sar Neuer (Melk­erstraß Nr. 1); Anmeldungen vom 27. bis 29. Jänner 1875, zum Mester tf. Gericht, Litiäturator Rafael Neumann. Konkurrenndchrovitcz.Gegen die Kaufmannss­gattin Agnes Temespäry, verehel.: Sofef Balla, in Krone­stadt, Anmeldungen bis 21. November zum dortigen fün. Gericht, gen bis 21. November, zum Tf. Gericht daselbst. Gegen den Kaufmann Karl Balla in Kronstadt, Anmeldung Walferstand : Budapest, 22. Oktober, 3' 07 über Null, abnehmend. Preßburg, 22. Oktober, 2' 4" über Null, unverändert. M--Sziget-21.Oktober«1'11«über Null,unverändert.Trocken. Szatxnår,21.Oktober«0'5«unter Null,abnehmend. m Tolaj, 21. Oktober, 3" 0“ unter Null, unverändert. "Bemerkt. Szolnor, 22. Oktober, 1 ° 5" unter Null, zunehmend. == Szegedin, 22. Oktober, 1" 8" unter Null, zunehmend. ,, Arad,21.Oktober,3«4«unter Null,abnehmend. » Groß-Becskerek,21.Oktober,1«3«unter Null,abnehmend.,, Essegg,21.Oktober,2«2«über Null,unverändert. ,, Mitrovitz,20.Oktober,1·7««über Null,unverändert. Trockm Sissek,20.Oktober,1«2«über Null,unverändert. » Semlin 20.Oktober,3«6'·über Null,unverändert ,, Alt-Drfova, 20. Oktober, 2" 3" über Null, unverändert. - Witterung : Regnerif &: 7 — . ' - E

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