Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1875 (Jahrgang 22, nr. 99-121)

1875-05-26 / nr. 118

Er sings»kspksik«» »z- Tr . Lét? .-.—-«,..--.«--« Mittwoch, 26. ei, Lg -..-...- .:Die Mittheilun­g der»Neuen freien Presse«von ein­em­ bevorstehenden Wechsel im gemeinsamen Kriegs­­m­inisterium wird nins als ganz u­nbegründet bezeichnet.Es scheint,als wären gewisse abgetakelte M­ilitär-Lieferiinien­ die Urheber un­d Verbreiter solcher Gerü­chte,w­elchen­ die,,Neue Fi­d­e P1­ issse«übrigens selbst die größte Reserve entgegenbringt.W­is speziell die Mit­­theilun­g anbelangt,daß FZM.Mollinary zum­ Chef des hiesigen Generalkommandos designirt sei, so wird sie uns mit dem Beifügen dementirt, daß sein Umstand zu der An­­nahme berei­tige, als würde man an maßgebender Stelle eine solche Veränderung in den militärischen Posten zu Budapest und Agram­m wünschen. Dem früheren Kriegs­­minister Freiherrn v. Kuhn eine diplomatische Mission zu­­zudeuten — das kann doch nur Humor oder Bos-­heit sein. Auch Die „Prese” erklärt nach einem Tele­gramm des Korrespondenz-Bureaus all diese Gerüchte für unbegründet. Dagegen telegraphirt uns einer unserer Korrespondenten eben heute aus Wien folgendes : Die Nachrichten über Veränderungen in den höheren Armee­­treifen beruhen keineswegs auf bloßen Kombinationen. Das Scheiden Rollers aus dem Amte dürfte auch die Thalsache wahrs­cheinlich machen, daß die Berathungen über die Beförderungs­­vorschrift und die Organisation des Generalstabes schon seit 12 Tagen ohne Beisein des Ministers gepflogen werden. An dem Tage, an welchem die unterbrochenen Verhandlungen im Reichs-Kriegsministerium unter Borfiß des aus Süd Tirol zurückgekührten Feldmarschalls Erz­herzog Albrecht wieder aufgenommen wurden, begab sich Baron Koller nach Baden. Kaum Hat sich die Erfindung deutscher Korrespondenten von einem Rundschreiben des Fürsten Bismarc Jolenn als solche dokumentirt, so taucht schon in einem ungarischen Blatte eine „Konkurrenz“ auf. Sagen wir es kurz, das nach einer uns zugehenden, in französtischen Dingen jeden­­falls kompetenten Versicherung, auch dieses Nundscreiben ein Glied jenes Wiythen-Zyklus bildet, mit dem die journalistische Thätigkeit den jüngsten diplomatischen Smithenfall höchst überflüssigerweise ummochen hat, so nun oft nase­en = Wie man uns aus B­urkarest berichtet, wird der dortige französische Konsul der rumänischen Negierung in Betreff des von ang­aliszirten neuen rumänischen Sollmanipulations- Gefeges im Namen der Vertreter, der übrigen Mächte eine Kollektivnote unterbreiten, die voraussichtlich den erwünschten Erfolg haben dürfte. = Der Kommandirende der Militärgrenze FZM. Freiherr 9. Mollinary ist heu­te Früh von Agram hier angelangt, um mit der Regierung und namentlich mit dem Finanzminister bezü­g­­lich einiger Steuerangelegenheiten und besonders in Betreff der Grenzbahnen zu Konfek­ten. sss Sektionschef Johann Zsivkovics ist heute Früh aus Agramibier angekom­men,unbezüglich einiger Angelegenheiten mit der Regierung zu Konfek­ten sDek­önigl.Kommissär Hofrath v.Hueber ist in Begleitung des dem Kommissariate als Sekretiir beigegebenen Konzipisten im Kultusministerium Bälint Rijs nag Karlovit zur Eröffnung der griechisch-ob­erttalischen serbischen Bischofssynode, resp. des Kirchenkongresses gereift. == Weder die Marter- und Wahlbewegung liegen heute folgende Mittheilungen vor: Aus S-N-Ubhely wird der „Magyar Politica” unter dem 25. b. telegraphict. Die Konstituirende Versammlung der Bempli­­ner Opposition der Mediten war zahlreich besucht. Baron Paul Sennyey wurde mit großer Begeisterung am Bahnhof von einer­ Deputation empfangen. Die Konferenz mählte unter dem Präsidium des Grafen Anton Sztáray und des Präsidenten-Stell­­vertreters Gabriel Sztáray einen Zentral-Ausschuß, welcher betreffe der Bezirks- Parteivorstände in der am 1. Juni stattfindenden Kon­­ferenz Borschläge unterbreiten wird. Ueber die­ Bestrebungen der Opposition der Rechten meldet „Nemzeti Hirlap": In Güns, welche Stadt bisher duch den Redakteur des „Bester Lloyd“ Mar­si LE vertreten war, mird die Do­pposition­ der Reiten den Grafen Albert Apponyi Tanbidi­­zen. Bereits anläßlich der legten Wahl zeigten si dort ultra­­montane Umtriebe. Wie mir hören, wird die Opposition der Rechten diesmal alle Kräfte anstrengen, um diesen Bezirk für eines ihrer M­itglieder zu gewinnen. — Gegen einen anderen Matador dieser Partei, gegen Raul Hoffmann, wird die liberale Partei == Weber die Geschäftsgebahrung der österreichisch­­ungarischen Konsulate bringt die „Deit. Gorr.“ authentische Daten, welche einen Rückschluß auf die Lebhaftigkeit des dortigen Bektehrs zulassen. So kamen bei dem Tf. u. f. Generalfonsulate in Alexandrien im Laufe des Jahres 1874 193 Schiffsexpe­­ditionen, 7 Havariefälle und 105 Seeverklärungen zur Erledigung. In Handels-Angelegenheiten wurden 37 Anfragen inländischer Fir­­men beantwortet. Die­ntervention des Generalkonsulates zu Gun­­sten österreichisch-ungarischer Staatsangehörigen oder Schuß genosfen­er den Lokalbehörden, den egyptischen, Unterthanen und den agehörigen fremder Staaten war in 153 wichtigeren Fällen von­ünftigem Erfolge begleitet. Ferner wurden 442 Legalisationen, 572 apvija, 73 Baffierscheine und 4 Bälle ausgefertigt. Unter den richterlichen Amtsgeschäften des Generalkonsulates finden wir 78 Zivilprozesse, 71 gerichtliche Vergleiche, 11 wechselrechtliche Exk­ennt­­nisse, 1 Konkurs, 7 V­erlassenschafts-Abhandlungen, 31 Todesfalls- Aufnahmen, 9 V­ormundschaften, 1 Kuratel, 17 Gr­enntnisse in Uebertretungsfällen, 11 Voruntersuchungen wegen Verbrechen. 8 Verbrecher wurden an die inländischen Behörden eingeliefert. Bei dem E. u. E. Konsulat in Kairo waren im Jahre 1874 6 Anfragen inländischer Firmen in Handels-Angelegenheiten zu be­­antworten. S in 152 Fällen intervenirte das Konsulat zur Wahrung von iteressen Literreiglich-ungarischer Staatsangehöriger und zwar meistens mit günstigem Erfolge. &s wurden 182 Legalisirungen, 28 Wed­elproteste, 80 Papinja und 47 Pässe angefertigt. Von 59 Bivil-Brozefsen wurden 42 duch Urteil entschieden. Die Zahl der mechselgerichtlichen Erkenntnisse belief fr auf 15, die der Konkurse auf 4. Ferner waren bei dem K­onsulate 12 B Verlassenschafts-Ab­­handlungen, 7 Vormundschaften und 69 strafrechtliche Angelegen­­heiten anhängig. Die Anzahl der Gerichtsdepositen war 30, im Ge­sammtmerb­e von 52.792 ff. 62 Er. De Hr Suffate Mitar | | Bageswenigkeiten. Suffizielle Ernennungen) Ge Majestät hat mit allerh. Einschliehung vom 17. b. den Luftizministerialrath Da­­mian Horváth und den Richter des Duersten Gerichtshofs Franz Rarap zu Senatspräsidenten bei der Budapester Fönigl. Tafel ernannt. «» (Professoren-Erk­ennungen)LeMaJestat hat den außerordentlichen öffentlichen Professor des rorischen Rechtes an­ der­ Budapester Unversität Dr Comas Vecgey zum ordentlichen öffentlichen Professor desselbenegetkstandes und den Privats Dozenten August Pulpkn Damm­ deutlichen öffent­­lichen Professor für den­ Lehrstuhl des Naturrechtes und der rechts-­­und staatswissenschaftlichen Encyklopädie an der Budapester Uni­versität ernannt. Zum öffentlichen Notaren­ sind nur der Ju­stizminister ernannt worden: für 21908 Advokat Michael Befman; für Head­advokat Damian B­o­n­c 8; für Ungnar Advofat Eugen sr Silberagio-Zuschlag) für den künftigen Monat Juni it vom FE. ungar. Eisenbahn- und Dampfschifffahrt-­sinspektorat auf 2%, festgefebt worden. « «« « Grauisteh­rungen.­Der Ui­­terrichter des Jaßberenger Bezirksgerichtes Alex.Bagdy zumhgidus Bijßörmenyer und der­­­nterrichter des Hajdus Yöörm­enyer Bezirksgerichtes Julius Väry »zum Jäßberenyer Bezirsgericht,auf deren eigenes· Ansu­chen; Gerichtsexekutor Johann Denk vom Erlauer Gerichtshof zum­­ E­rlauer Bezirksger­icht. ««·« (Ernannt wurden­)vom­ Justizimniktec: Karl Gotschlin­g zum­ Grundbuchss Kanzlisten­ beim Herm­annste­dter Gerichtshöfe und Kof. Räca zum Gerichtöerefutor beim Blasen­­dorfer V Bezirk­gericht ; vom Unterrichtsminister: Karl Mo­lnár zum definitiven Professor an der Szétely-Üdvarhelyer Ober-Real­­fäle; vom Finanzminister Karl Hausmann und Vadislaus Galamb zu Finanzwach-Kommissären 2. KI.; vom Bandes­­vertheidi­ge Mikólaus Szerényi zum Honved-Ka­­vallerie-adeten in B.-St. «« (Privatdoenten.)Der Unterxtekztermnister« hat Ed­­mund $öond 8 als Privatdozenten der deskriptiven Maschinenlehre am Spjess-Polytechnikum bestätigt. Ausflug be Schriftsteller- und Künstlerflubs be­deutend mehr begünstigt als den vorjährigen. Ein heiterer Himmel und kühlende, erfrischende Luft gaben dem heutigen Tage ein sehr einladendes Gepräge ; leider aber folgte nur der bedeutend kleinere Theil der Mitglieder dieser freundlichen Einladung. Mit den im ausgegebenen Programm bestimmten­ Zügen der Dfner Pferde­­bahn fuhren nur wenig erfrischungsbedürftige Personen, unter denen das schönere Geschlecht die Majorität bil­­dete, zum „FSafan“ hinauf. — Gegen Mittag ver­­mehrte fi die Zahl, so das an dem gemeinsamen Diner, z­wischen 50 und 60 Personen theilnahmen. Die Tafel sah brillant aus, da das Drama des Nationaltheater seine sehensten Vertreterinen ge­sendet hatte und manche andere neigende Erscheinungen den Kranz vervollständigten. Al Hausfrauen fungirten die Damen Balázs, Nagy-Benza, Molnár und Nyiry, ihnen weihte Herr Szava das erste Glas. Das zweite erhob Herr Bikváry auf den Kunst- und Kü­nstlerfreund, den General Türr und dieser revangirte ji mit einem feinen Torste auf die Künstlerinen. Die Stimmung, anfänglich eine gemessen laue, er­wärmte­­ sich immer mehr und mehr, so, daß die Nachmittagssonne eine durchweg fröhliche Schaar beiten. Nach dem in materieller Beziehung ziemlich Teid­­lich ausgefallenen Diner unterhielten Spiele die jüngere Welt, zu der sich auch General Türr zählte und der ein treuer Gefährte der anmuthigen Jugend blieb ; die gefegtere Welt, Schriftsteller und dar­­stellende Künstler Huldigten dem edlen Tarofspiele. Ein grotesker Erelreiter, zwei gleichfalls groteske Sachüpfer belustigten die Gesell­­schaft. Eine mit vielen Versprechungen eingeleitete To­m­bo­la zeigte zwar nur wenige Gewinne, dafür aber desto zahlreichere Enttäuschun­­gen. Unter den wenigen glücklichen Gewinnern war Frau Nagy Benza wohl eine der Glücklicheren , auch den anmuthigen Tög­­ern des Ministerialraths Herrn Ribary neigte sich das Glück zu, welches einigemal sogar eine vornehmere Abkunft befundete, als die aus den neuerdings sehr in Schwung gekommenen billigen Bazars. Gegen Abend erschien noch die Heldin Ben gestrigen Abends im Nationaltheater, Frau,n. Bulger City. Bald nach 8 Uhr trat ein Theil der Gesellshhaft die Heimkehr an; die jün­­gere Welt abez­og es vor, noch einige Stunden dem Vergnügen des Tanzes zu opfern. Südliches Jahrbuch) Am Verlage der Janklin- Gesellshhaft erigeint im Herbste ein Almanach, in welcher blos von ungarischen Schriftstellern jüdischer Konfession geschrieben und von dem bekannten Dichter Josef Kiss redigirt sein wird. Unter den Mitarbeitern finden wir Namen, wie Dr. Ágai, Doczy, Dr. Tobias Löw, Dr. Kármán, Dr. Goldziher, Dr. Samuel Kohn, Hofe Között, Rudolf Szentes, Ignaz Acsádi, Dr. Sil­­berstein, Mar Nordau, Ludwig Hevesi, Dr. Simon, Albert Sturm, Sigmund Sonnenfeld,­­ Deutig (Dunay) und Andere. Der Almanach, dem zum täglichen Ge­brauche ein Kalender beigegeben werden sol, verspricht, wie schon diese Namensliste zeigt, eine hochinteressante literarische Erscheinung zu werden. Von der Better Schießstätte­ Sonntag am 23. 5. M. wurden in der hiesigen Schießstätte 1760 Schüffe abge­­geben, darunter 1604 Kreise erzielt. Für Tiefschüffe Haben gezogen: Herr Trittner für zwei, Herr Holländer für einen Nagel, die Herren Blazanits, A. Zoller, Math. Zoller, Mautner und Voith für je einen, Alessandro, Berheft und Wallenfels für je 2 Vierer. Außer­­dem wurden no 15 Tiefschüffe erzielt. Trefferprämien haben bek­­ommen: Auf der Feldscheibe: die Herren Berheft die 1, Ant. Zoller die 2., Alefsandro die 3., Trittner die 4, Mathias Zoler Died. Auf der Standbsheibe: die Herren A, Boller die 1., Heffandro die 2, Trittner die 3., Mantner die 4, Schifner die 5, Wurf fber Spndustriescheibe haben gewonnen: die Herren Trittner die 1, Math. Zoller die 2, Alefsandro die 3, Scifner die 4., Anton Boller die 5., Berbert die 6. Prämie. Bermißt.) Ein dreijähriger Knabe Namens Rudi Buche­ner begab sich Montag Morgens mit mehreren Gespielen aus der Wohnung seiner Eltern im Stadtwäldchen auf die Wiese. Wäh­­rend des Spiels kam nach Aussage der übrigen Knaben ein frem­­der anständig gekleideter Herr, nahm den Mabt Bucher bei der Hand und führte ihn hinweg. Von dem Augenblice an mirb der Knabe vermißt. Er war blos mit einem Hemde bekleidet, hat ein fehlerhaftes Auge und blondes Haar. Selbstmord.­ Der junge Dann, welcher er am Mon­­tag Nachmittags im Dolefhalihen Barthaufe in der Christinenstadt erhenkte, war nit — wie in unserem Dienstag­ Morgenblatte ange­ geben ist — ein ehemaliger Kellner dieses Gasthauses, sondern ein Uhrmachergeselle aus Agrem und bei Dolefhal als Reisender ein­­gelehrt. Der Selbstmörder hat nachstehendes Schreiben zurückget­rassen : “ 30 bitte dies höflichst meinen Eltern anzuzeigen, ich habe mir in Liebesumständen mein Leben genom­­men. Hier liegt der Schlüssel von meinem Koffer und mein M­lktär­­ar ‚Sean Robert, Uhrmacer-Gehilfe. “ Die Sdreffe an meine ‚Elten: Sean Robert senior ram. . g Das Quch­tier ist bezahlt. (Achthundertjähriges Besitzthum.)In der jüngsten Generalkongregation des Bar­ser Komitats machte,wie merksam, daß Géza I. vor 800 Jahren den Benediktinern die Ort­schaft Szt.­Benedef im Barser Komitate geschenkt und daselbst eine Kapelle errichten ließ, in welcher jet die Heiligenblut-Reliquie ber­ewahrt wird. Diese Reliquie schenkte König Mathias den Benedikti­­nern. In Folge der Bemerkung Bottla’s nahmen der­ K­omitats- Obergespan und die Ausschußmitglieder an dem Kirchenfeste Theil, welches am 3. b. IR. in Gzt.­Benedef stattfand. Der firchlichen Feier folgte ein Banket, an­­ welchem 105 P­ersonen theilnahmen und bei welchem Obergespan Stefan Majlath mit warmer Anerk­­ennung von den patriotischen Verdiensten des hohen Klerus, be­sonders des Graner Erzkapitels, sprachh. Die älteste Frau­ In M.­Theresiopel wurde vor kurzem Frau Angelita Mamuzit3 zu Grabe getragen, melche dere zeit vielleicht die älteste Frau in Ungarn war. Sie wurde im März 1155 geboren und starb am 20. April 1875, war demnach 120 Jahre alt geworden. Sie erfreute sich stets der kräftigsten Ge­­sundheit und arbeitete bis ins späteste Alter. Exil wenige Tage vor ihrem Hinscheiden wurde sie frank; ihre Urenkel sind bereits reife. Dobo3 als Pferdehändler.­ Vor einigen Tagen kam ein Gutebefiger aus der Debrecziner Gegend nach Temesvár, dessen Pferde von Do 503 und feinen Spießgesellen gestohlen wurden. Dem Geständnisse des Dobos zufolge, hat derselbe zwei Pferde in Timesvar an einen Temesparer Einwohner und eines an einen Landmann aus der Umgegend verkauft. Der Eigenthümer hofft die Pferde zurückzuerlangen. Derselbe erzählt, daß Onyalka no immer bei seinem System des Leugnens verharre; obwohl wenigstens 20 Knete des Gutsbefigerd darauf geschworen haben, daß er Onyalta war, der Mehrere von ihnen mit dem Alintenkol­­ben mißhandelte, will Onyalka doch seinen Einzigen derselben ren­­nen und auch Dobos nie gesehen haben. Bei der Wucht der gegen ihn vorliegenden Beweise dürfte dem geriebenen Schurken selbst das hartnädigste Leugnen nicht viel helfen. (5 Jah­re im Kerker) Der Jubilar der Strafanstalt Karthaus Anton Wollmann, aus Eichberg am Wagram, im­ Jahre 1839 wegen Raubmordes zum Tode dur­ den Strang ver­­urtheilt, über Fürbitte seines Sohnes, eines Vriesters zu Horn, zu lebenslangem schweren Kerker begnadigt, ist in Folge seines muster­­haften Betragend während der vollstrebten 35 Jahre seiner Haft vom K­aiser begnadigt und am Pfingstsonntag in Freiheit gefest worden. Der Begnadigte ist nunmehr ein 7T-jähriger Greis. (Die Ernte im Westen der Vereinigten Staaten) wird durch nie dagemesene Heuschreden-Schaaren verheert. Wenn der Gouverneur von Missouri gegen diese Plage einen allgemeinen Fast- und Bitttag angeordnet hat, so mag dies zwar den Landersitten entsprechen, die Heuschreden aber werden sich daran blutmenig kehren und ihr­ Verheerungs­werk ruhig fortlegen. Belege. Depeiden des Fefler Sion, 6 :AM.Báfárhely, 26. Mai. (Original: Telegramm.) Die Geäfußverhandlung gegen Sig­­mund Herzl wurde heute Gerichtshöfe präsibirt um 9 Uhr früh eröffnet. Dem Kofa; Referent Bappy, Bo tant Szomor Pertheidiger Dr. Géza Schulhof, Staatsanwalt Dr. CEzufor. Der öffentliche Ankläger ließ von den Anklagepunkten neun fallen und hielt deren blog zwei aufrecht, und zwar jene megen rviskirten Börsen­­spiele und megen der Losaffaire. Gotha, 26. Mai. Der Sozialistenk­ongreß nahm einstimmig das von beiden Partei-Fraktionen vereinbarte Programm, wonach nunmehr nur eine „Sozialistische Arbeiter-Partei Deutschlands“ einfüixt, an. ... Versailles, 25. Mai. Die Affenıbbee nahm die Wahl der Dreißiger-Kommission vor; von den gewählten 13. Mitgliedern figurigen , sowohl auf den von der­ Medien als auch von der Linken aufgestellten Kandidaten-Listen und blos 6 auf der Liste der Linken. Jene Kandidaten, welce sodann die meisten Stimmen er­­hielten, gehören der allgemeinen Linien an. Die Wallon-Gruppe stellte seine besondere Kandidaten-Liste auf. Bas Nimed, 26. Mai. Der Bischof Plantier ist gestern ge­­orden. Bräüffel, 25. Mai. An der Senats-Situng begann die Debatte über dem deutsch-belgischen Notenmechtel. Nachdem Ane­­than und Dolez (Linke) gesprocen, kündigte der Minister den Gelegentwurf wegen Strafbarkeit des Anerbietens oder Vorschlags zu einem Attentate an. Der Minister beglückwünschte sodann den Bürgermeister von Brüssel wegen seiner am legten Sonntag ber mwiesenen Energie und spricht die Hoffnung aus, daß ähnliche Ster­nen sich nicht wiederholen werden. Der Senat nahm sodann ein­­. 1 . j Roman in vier Theilen von Franz v. Nemmersdorf Dritter Theil. (73. Fortlegung.) lief nach dem Hause zurück und ver- Unbekannte noch immer auf den Die­trichrechte sah Goliath, melchen die Armen hielt. Bald versiegten auch wieder die Thränen der auf der Bank Zurückgebliebenen. Sie schaute träumerisch ins Freie, das Hündchen schlief. Später f­allten wasche Tritte und mechten die Zwei. Goliath sprang herab mit freudigem Bellen einem stattlichen Herrn entgegen, den das kleine Thier in rasendem ubel umtreifte. Der Herr erschien kaum minder bewegt als der Hund, er rief Goliath! er bühte sich wag dem Pintscher und vermochte nicht länger zu zweifeln. Seine erste Bewegung war, doch er besann sich, nach dem Hause zurückzueilen. „Louise, befand sich eben eine Dame bei ihnen ?“­­ fragte er rasch. _ „So Herr Baron, eine schöne, große Dame mit buntem­ Haaren und sanften braunen Augen“, antwortete Louise. . . „der sie dürft mir eben so verrüht wie die Hebrigen hier im Hause“, fügte sie geringm­äßig hinzu, „denn sie lief mitten im Gespräche mit mir davon.” „Was haben Sie der Dame gesagt?“ „Nun ich nannte mich und erzählte, ihr warum ich mich Hier befinde.“­­ „Sie thaten Unrecht daran, Zouife. Manche ihrer Vor­stellungen sind irrig und daß Sie sollte hegen, darin besteht ihre Krankheit.” Louise ließ den Kopf hängen wie ein gescholtenes Kind. Albert zog mittlerweile ein Notizbuch aus seiner Tasche, in ein Blatt heraus, schrieb einige Zeilen darauf und befestigte das Billet an Goliath’s Halsband, hierauf ließ er das Thierchen frei. „Sie wird bald einen Trost empfangen“, dachte er. Über Albert konnte nicht umhin, peinlichen Vorstelungen Naum zu geben. Er hatte zwar Adriana gefunden. Aber in welchem Zustande befindet sie sich ? Vielleicht auf immer geistig zerrüttet ! Wenn an nicht, lag es in­ Alberts Macht, Adriana sofort zu befreien ? Im Interesse der Theuren selbst mußte mit äußerster Borsicht zu Werke gegangen werden. Nag rascher Niederlegung rugndte ich Albert an seine Ber­fährtin, er reichte ihr die Hand. „So bin genöthigt, heute schon wieder von Ihnen zu feet den, Zouise“, bemerkte er, „allein ich kehre bald zurück und hoffe, Sie wieder besser anzutreffen als das legte mal, bei einiger Rube gerieten Sie vollkommen.“ »Also auf baldige­s Wiedersehen,HerrBstreik,Ihre Besu­che sind mein größten1wei11d­uniger Trost",entgegnete Louisr. Albert begegnete auf der Terrasse vor dem Hause dem Vor­stand der Irrenanstalt, den der aufzusuchen gelommen. Beide hatten etwas auf dem Herzen. »Sie kehrten bald zurü­ck,derr Baron,wie fanden Sie Louise Forstner?««begann Doktor Bernini. »Gut,ich bin zufrieden«,erwiderte Albert zerstreut,»doch theilen Sie mir mit,Doktor Bernini,erhielt ihre Anstalt seit Kurzem einen Zuwachs?«· . .,So ist es,Herr Baron,und in der wie mir scheint dunfeln Sache möchte ig Sie zu Rathe ziehen.“ Albert verneigte sich zustimmend und blidte dem Irrenaczt ermattungsvoll und Gesicht. . .» . .­­. »Von­ acht·Tagen,«nahm Dr.Bernini das Wort,««»«wurde mir eine vornehme Dame aus Venedig gebracht,««Ich war­ natürlich· von deren Ginixeffen bereits in Kenntnig”gefegt worden, hatte sogar auf­­ Wunsch der Familie der Kranken, eine meiner besten Wärterinen entgegengeichtet, die Atteste waren­ sämstlich in Ord­nung, dennoch kam mir die ganze Sache von ersten­ Augenblick an verdächtig vor.” «·»« „Halten Sie die Dame für wirklich geistesfronz ?” warf hier Albert ein amd: feine Augen hingen ängstlich -forschend an den Zügen des Irenarztes, TE A „Nein, Baron v. Uchtenhagen, die Verwandten wünschen aus eigenmäßiger Absicht die Dame ihrer Nechte zu berauben und sie vorshm winden zu lassen. Sie haben­­­ich nur in der Wahl der Anstalt geirrt. Mich vermögen sie weder durch falsschen Schein zu betrügen, noch zum Genossen ihrer "Bücherei zu gewinnen.“ " Tief und freudig athmete Albert auf. „Den Himmel sei Dant, daß die Gontesja in ihre Hände fiel!“ rief er aus. „Sie sind ein Mann von Ehre und Gemilsen, Dr. Bernini!“­ 5 „Man verleugnet mit sechsundfünfzig Jahren nicht m­ehr die Grundfüße eines ganzen Lebens. Alle Sie kennen die Dame?" , ja, er ist meine beste Freundin, eine längere Abwwesenheit von mir wurde von Schurken "zu dem schändlichen Kom­plot be­wißt, die Gonteffa lebte nämlich in den unglücklichsten Familien­verhältnissen. Seit einer Woche zurückgekehrt, Anftvengungen. An Shre fo arme Freundin nahe bei Venedig liegende Anstalt dachte ich gar nicht, umso weniger, als eben Uhr mir bekannter Charakter­verständnisses mit Glenden verbot.“ .„&3 fcheint, man hat bei­ dem Vorgehen gegen durch den Absehen, zustende höchst nachtheilig wurde, noch Unglückliche heilen zu lassen, führt Sie von Zeit zu und so fanden Sie, mas Sie­­ fuhren.” »Seit­ erbarmt mir übereinstimmetc,Dk.Bernini,xnan darf die Contessa keineik·21ugenblick längekhieklassen als.m­ulik gänglich nöthig ist.«; s«­.· — ..Gewiss,aberzu’gleich mü­ssens wir jede zuir soc getroffen.Ich schlage vor,zum Schutze der DaInesie noch lekze Zeit zu­ behalten, bis Sie, Herr Baron, mit meiner Erklärung des des der Contefsa ausgerüstet, die I Menschen, die sie hieher brachten, unschädlich gemacht haben. Die Contefsa ist nicht eigentlich geistes­­krank, aber ihr Zustand bedarf der höchsten Schonung. Sollte no einmal ein Grperiment mit ihr versucht werden wie das gegen­­wärtige, sollte sie in andere Hände fallen als die meinigen, dann stehe ich für nichts. Findet sich ein Irrenarzt bereit, aus geminn­­süchtigen Absichten mit dem Gatten und Vetter der Dame unter einer Dede zu spielen, so haben sie auch die Ahndung des­ Gefeges nicht zu scheuen, denn die Gonteffa wird in kürzester Zeit sein, was man sie Scheinen lasfen will.“ „Sntfeglich !" „Dede, peinliche Aufregung bringt der Gonteffa unmittel: “bare, G­fahr, ich gestehe Ihnen, Herr Baron, bat ich selbst auf Hugenblide an dem Zustand der Dame irre ward, Das terven, fortem ist schmerzlich erschüttert. Jude, Pflege und vor Allem­e Sende sind in der Lage der Contessa die besten Heilmittel. Daher "werde ich in meiner Erklärung hauptsächlich darauf Nachdruch legen, daß­ die Wiedergenesung der Dame nur ohne allen Zwang in ihrer gewohnten Umgebung zu erreichen ist.“ „Recht so, Dr. Bernini, mit ihren Zeugniß ausgerüstet, hoffe ich allen Widerstand zu bekämpfen, ja ich hoffe den Gatten der Dame zur Herausgabe des Kindes zu zwingen und dies wirkt gewiß unwohlthätig auf die Mutter.“ „&3 wird meiner Ansicht nach vollkommen hinreichen, sie zu retten." « · ,,Du hättest meine Achtung eingebüßt,Tina,wenn du diese­­ nicht entdeckt hättef"«erwiderten,,,aber nun t heile mir­«mit,aus welchem Sympt­om Dn die geistige Gesundh­eitI der Contessaent­­­­Nach der Unterredung begab sich Dr.Bernini in sein Studio­s­zimmer,um die Schrift abzufassen,mit welcher Albert sich ohne weitere Rast entfernte. Adriana lag auf ihrem Bette,sie hielt Goliath an sich ge­­drückt,unter ihrem Kopfkissen befand sich ein kleines Blatt Papier. Sie hatte dasselbe sehr oft gelesen. &o lautete:­­n Beruhigen Sie sich, ein Freund ist nahe, Sie stehen unter meinem Schußge. Albert.” „Unter feinem Schuße!“ Was gab es im Himmel und auf Erden noch zu fürchten ? Der Pulsschlag ging regelmäßig, das Blut zirkulirte sanft an ben­dern, köstliche Mühe legte sich linde auf Adriana’s ganzes Miesen. Die rothe Tina betrachtete mit erstauntem Blicke ihre Pas­­tientin.Später bewiesen ihr die ruhigen Athemzüge,«daß Adriana schlan Am Morgen stand die Wärterin wieder angekleidet vor dem Bette.Adriana schlug eben die Augen auf. .,Bringen Sie mit Kaffee,aber­ guten,«"befahl sie. Die rothe Tina verwunderte sich noch mehr­,sie t­at nicht sogleich,was ihr geheiien,sondern eilteyumzbausvorstande. »«Dr.Bernini,WILL­ ist nicht verrückt,«»jekklärte die tothe Zina. Der Irrenarzt lächelte gutmüthig feiner, langjäktigen Bar­­trauten ins bakliche Gesicht.­­·«­­ nimmst, denn aufrichtig gestanden, außer Dir und mir konnte si Mancher täuschen.” „Sie schlief acht Stunden anhaltend, ruhig mie ein Kind, das thut keiner mit fransem Gehirne,­ „Richtig geschlossen, Tina, und merke D dir, Du bist jegt für die kurze Zeit, da, die Bonteffa noch hier, zu ihrem Dienste bestimmt, aber nicht mehr ihre Wärterin.“ Adriana und die rorhe Tina fanden si­­e­h­in die ver­änderten Rollen. Das Kleid wurde gebracht, in welchem Adriana gekommen war und in welchem sie auch mieder abzureisen hoffte. Unter ihren Befehlen machte die rothe Tina sogar einige Forte­cchritte in der Kunst, die Haare zu ordnen. Am Laufe des Vormittags startete Dr. Bernini seiner Schuß­befohlenen einen Besuch ab und da er sie so wohl fand, forderte er sie zu einem Spaziergang in der Hübschen Umgebung auf. So öffneten sich die Thore der Irrenanstalt wieder für Adriana, die nach dem Beschlusse ihrer Gegner ihr ewige Gefäng­­nis bilden sollte.­­ Unterwegs fragte sie Dr. Bernini nach der sonderbaren Frau, die ihr das erste Beilchen überreichte. „Sie ist eine Unglückliche”, bemerkte der Arzt ernst, „die er Elender bis zum Verbrechen, bis zum Wahnsinn trieb und die sich ein edler Mann, wie ich glaube mit Erfolg, zu retten bemüht.“ „D­ich tenne sie Beide, den Elenden und den Edeln!“ rief Adriana Lebhaft. Der Boistand lädelte Leicht. „Regen Sie sich nicht auf, Bonteffa“, bat er. „Nein, ich will ruhig sein, doch sagen Sie mir, it Baron dr. Ud­enhagen vor Kurzem hier gewesen ?" „Er war hier und wird bald wiederkehren, um Sie der Frei­­heit, der Welt wiederzugeben. Aber liefern Sie nicht selbst den Feinden Waffen, Contefia, seien Sie heiter, dies vernichtet alle gegen Sie geschmiedeten Pläne.“ „Sie sollen mit mir zufrieden sein, Dr. Bernini." Lächelnd in sie sich vom Arme ihres Führers los, sie eilte auf die Wiese, um sich einen Strauß Priemeln zu sammeln. Breudig bellend ummöbelte Goliath die Schöne Frau. Breudig bewegt nahm der­­ Vorstand des Irrenhauses das reizende Frühlingsbild in sich auf, es b­at ihm wohl, nach dem vielen troftlosen Sammer, den ihm seine Umgebung bot. Absichtlich ließ Dr. Bernini seine Schuhbefohlene sic) ermilden, absichtlich hielt er sie dann lang beim Maple fest. Er hatte sich nicht geirrt. Ein Wagen rollte vor das Haus. „Der Fallung, liebe Contefsa“, sprach Dr. Bernini mei, „nun sind Sie frei und gerettet !" Einige Augenblicke später flogen die Ihren auf. Erminie, Paolo und Albert­­ Ariane hielt das treue Mädchen bei der einen, den Freund bei der anderen Hand, der Knabe lädelte auf ihren Knien. „Er lohnte sich fast, so unglüclich gemefen au fein, als ich eg mar”, stamm­elte sie bemegt, „mm wieder so­­ glüciich werden zu können.” (Fortlegung folgt.)­­ ' vernichtet mit den Äußersten li dhe Dame seine List gespart, bracht worden, man gab einen ärztlichen Begleiter mit, den worden. Sie suche ich meine Krankheitszuft an jeden Gedanken eines Ein­­ift auf Ummegen die­ unglüc­­kieher ge­ber Thon­er der Gontefla erregte, ihrem Gemüths­­Uber der Math ber Böen ist de i­­hre edle Handlung, Herr Baron, eine Zeit hierher 4­1. [o­n­a

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