Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1876 (Jahrgang 23, nr. 99-124)

1876-05-26 / nr. 120

c _ . i « Esz ar ae - 7 regugrver . 0 Einzelne Nummern 3 Er, in allen Berfehlerflofalen.) Be AZ . = ELSE Ei . · sz Ge. Majestät der König ertheilt künftigen Donner- El Simoinyi unterfrügt Madarap' Antrag: Tag, am 1. Juni, allgemeine Audienz. Die V­ormerkungen­­ wer­­den in der Kabinetskanzlei bewerkstelligt. — Mach dem vom gemeinsamen Finanzminister Freiherrn v. Holzgethan der österreichischen Delegation unterbreiteten Aus­­weise über die gem­einsamen Aktiven, so viel von denselben von gemeinsamen Finanzminister verwaltet werden, betragen dieselben nominell 45.269.978 fl. 25 fl. Hievon besteht aber der größte Theil aus deponirten Obligationen und Bahnaktien, welche im Ausweise ohne Ausnahme mit dem Nominalwerthe eingestellt sind und dei­­nach eine unvergleichlich geringere­ Werthsumme repräsentiven. Außerdem wird aber eine große, wenn bisher auch ganz unbekannte Summe der gemeinsamen Aktiven vom österreichischen und ein ge­­ringer Theil vom ungarischen Finanzministerium verwaltet; in der österreichischen Delegation ebenso wie im Finanz-Ausschusse der un­­garischen Delegation hat man eben die Ausweise über­­ diese ge­meinsamen Aktiven gefordert. = Aus der heutigen Sikung des Heeres: Husschuffes der ungarischen De welche In Schluß unseres Blat­­tes noch fortdauert, erfahren wir, daß das Ordinarium des Heeres­­budgets erledigt wurde. Zu einer interessanten Debatte kam es bei dem u.a. Moriz Wahrmann’s, der Ausschub möge bei den Titeln 7, 22, 23,24 und 25 einen Bauschalabstrich von 2­ Millionen vornehmen. Der Delegirrte Wahrmann führte in eingehender Weise aus, daß das Land die bisherigen Lasten für Die Armee nicht erträge; er legt in erster Linie Gewicht darauf, daß das Sparsamkeitsprinzip auch in der Delegation einen sichtbaren Ausdrul erlange und darum beantragt er nur den Abstrich einer­ verältnißmäßig geringen Summe. Gegen den Einwand, daß dies einen schlechten Eindruck im Auslande hervorbringen werde, bemerkt er, daß das Ausland unsere Verhältnisse eben so gut, wenn nicht besser, als wir, nennt. Die Kraft liege nicht allein in der Armee, sondern vor Allem in der Wohlhabenheit des Volkes, und unsere Aufgabe muß es sein, nicht blos über die feindlichen Armeen, sondern auch über uns zu siegen. Jener Bauschalabstrich kann leicht durch eine spätere Ein­berufung der Rekruten — im März, statt im Oktober — und duch eine Entlassung der intelligenteren Soldaten vor Ablauf der drei­­jährigen Präsenzdienstzeit hereingebracht werden. Indem wir uns vorbehalten, den weitern Verlauf der leb­­haften Diskussion, an der sich auch Ministerpräsident Tipa be­theiligte, der gegen den Antrag sprach, im Drorgenblatte zu flizztren, ‚ erwähnen wir noch, daß der Antrag Wahrmanns mit 11­­ gegen 8 Stimmen angenommen wurde. Um 12 U Uhr wurde die Berathung suspendirt und hierauf ging der Ausschuß­ auf die Verhandlung des Extraordinariums über. — Die ungarische Delegation hält morgen (Samstag) 1 Uhr Nachmittags eine Plenartigung. . = Der Kommunikations: Ansfering hat in seiner gestri­­nen Gigung den Gefegentwurf über eine theilweise Abänderung der Temesvaar-Drjovaer Gisenbah­n-Konzession in Verhandlung genommen. Bánó hält für wünschenswerth, daß dem Gelegentwurfe auch der Vertrag angeschlossen werde, auf Grund dessen die Abänderung der Konzesions-Urkunde oder der Bau der auf der Temesvar-Drjover Linie vorkommenden Eisenbahn nur mit einem Geleise erfolgt. Ferner hält er für nöthig, daß die Hälfte der durch diese Henderung zu ersparenden 600.000 fl., welche in den Händen der Gesellschaft als Reservefond belassen wird, dem Staate sichergestellt werde. = · Minister Pechy hält es für zweckm­äsziger,daß stattJUnschluß eines besondern Nachtrags-Vertrags die Bestimm­ungen desselbem das Gesetz selber aufgenom­cmen werden. ·· Auch den zweitennnsch findet der Minister berechtigt und hat keine Einwendung dagegen,daß demselben in der Textirnng des Gesetzes Rechnung getragen werde.Julius Horväthme an die Regierung solle aufgefordert werden,gleichzeitig m­it der­ In Rede stehenden BahiL auch den Ausbau des Krottstadt-Tö«n­eser Anschlusses zu bewertstelligen Der Ausschuß beschloß,einen diress bezüglich ein Antrag in den Bericht­ auszunehm­en­.Der Antrag,dass die 300.000 fl.zu Gunsten des Staates sichergestellt werden soll­te, wurde gleichfalls anget­omm­en und der Gesetzentwurf dementspre­­chend modifizirt.Die übrigen Paragraphen­ des Entwurfes wurden nut einigen stylarischen Modifikationen angenommen ZuIIc Refe­­renten wählte der Ausschuß den Abgeordn­eten­ Szentpály.­­In der gestrigen Sitzun­g­ der Schlußrechnungs- Kommission wurde vom Staats-Rechnuungshofe der Detail- Ausweis über die Abrech­tun­g zwischen der 11 ungarischen Staats­­schätze und Kroatien und Slavonien vor­legt.·Tomcsan­yi reichte einen Beschlußantrag ein, nach welchem die Negierung auf­gefordert werden sol, dem Abgeordnetenhaufe einen detaillirten Ausweis über die vom FK Bien an private­­ ertheilten­ — 1000 fl. übersteigenden — Borjehüffe vorzulegen. Die Kommission is­t vorerst die Regierung über die Art und Weise zu ver­­nehmen, in welcher V­orshüffe entheilt werden und dann den Bez­ihlukantrag in Verhandlung zu ziehen. sz Die „Bud. Korr.” macht darauf aufmerksam, und ir können ihre diesfällige Bemerkung nur bestätigen, daß Das vor­­­­gestrige Bu­dapester Telegramm des Wiener Korrespondenz-Bureaus über die Verhandlungen des nunazischen Delegations- And­ Schusses für Henferes ganz unrichtig und unvollstän­­dig­ und vom authentischen Berichte der Budapester Blätter völlig abweichend war. (Vieleicht wäre es nicht zuviel verlangt, wenn man von dem offiziellen Korrespondenz-Bureau erwartet, es möge sich bei so michtigem Anlasse aus authentischer Duelle informiren lassen. D. Red. d. , B. L­.) — Bisher liegt lediglich eine telegraphische Meldung vor, welche besagt, daß die Pforte die Vorschläge der Berliner­­ Konferenz abgelehnt habe. Dieser Widerstand ist unzweifelhaft ‚auf die Unterfrügung zurückzuführen, welche das englische Kabinett der netten türkischen Negierung zu Theil werden läht. Da man­­ fon seit einigen Tagen auf die nun erfolgte Ablehnung vorberei­­tet war, ist mit gutem Grund vorauszufegen, daß zwischen den Mächten auch über die nunmehr zu befolgenden Schritte eine Eini­­gung besteht. Es steht übrigens abzumarten, unter welchen Moda­­­litäten und mit welcher Motivirung die Ablehnung der Berliner Beschläge von Seite der türkischen Regierung erfolgte; denn ein absoluter Widerstand der Pforte ist derzeit nahezu undenkbar, es dürfte sich also mehr um etwe holhe Konzessionen handeln, welche­ die Pforte in dieser Weise zu erreichen hofft. Möglich an, daß man Durch einen scheinbaren Widerstand der öffentlichen Meinung in Konstantinopel eine gewisse Genugthuung verschaffen will, während die Pforte sic im Wesen fügen wird, wie sie sich fügen muß. Karl Kerkapoly und Finanzminister Szell weisen nach,daß vollkom­m­en im Sinne der­ Gesetze vorgegangen wurde. Letzterer betont,dass nur bei bedeutenden Angelegenheiten in Form­ eines Nachtungskreditss vorzugehen sei,nich­t aber bei jedem kleinen Betr­·­1ge, da sonst die ganze Zeit der Legislative damit ausgefüllt wü­rde. Nachdensi noch Esanady für Madaraß’Antrag gesprochen, erfolgt die Abstimmung,bei welcher der Antrag Madaraß’ab­ge­­lehnt wird Beim Budget des Kommunikations-Ministers beantragt Josefsl­­adaraß zu Post 2,3u11d4(L-Arbeiten bei ZeUgg­ bet der Save,bei der Kulpa),wo die Mehrausgaben zusammen 141.994fl.16kr.bet«rage1­,die Verweigerung des Absolutorium­s- Kommunikations-Minister Pechy spricht gegen den Antrag. Hieronymi legt den Sachverhalt dar Ernst Simonyi unterstü­tzt den Madaraß’sii;e11Antrag- Nach einigen Bemerkungen des Referenten wird der Antrag Madarap’abgeleh­nt. Bei einzelnen Posten li(l)tet·Josef Madaraß Anfragen an den Referenten,worüber sich wiederholt tät­gere,resultatlose De­­batten entspinnen. ··Bei Posts der außerordentlichen Einnahmen des Finanz­­mxintisterium­s,Einkommen aus den verkauft­en Forst-Objekten­,die bei der Wie­ner Weltausstellung ausgestellt warembringt Ed. Zsedenyi den Antrag ein,die Schlußrechnungs-Ko­­mission möge mit dem Berichte über die 1874er Schlußrechnungen einen detaktlirtert Bericht­ über die Ausgaben und Einnahmen anläßlich der Wiener Weltausstellung vorlege11- Nach­k1­rzerDiskus«s·to11 wird der Antrag abgelehnt. Schließlichh·wird der Ausschußantrag,betreffs des 1873er· Budgets das Absolutorittiit zu·ertl­eiletr,mit großer Majorität acceptiv,womit die Verhandlung der 1873er Schlußrechnung e11 erledigt if. Es folgt der Bericht das 54-Millionen-Ansehen. Referent Gustav Fröhlich­ Legt dar, daßs der Minister, als er auf Basis des G.A. XXXII. 1872 das Ansehen aufnahm, den herrschenden Verhältnissen entsprach, daß ferner, die Verwendung der Ansehensgelder im Sinne des Gefäßes erfolgte. Deshalb be­­antragt die Kommission die Eiiheilung des Absolutoriums.­­ DanielJrängi ist der Ansicht,das Absolutorium könne nicht ertheilt werden,das der Minister nur zu einem Silber-Ansehen vom Reichstage ermächtigt war und sich um großen Schaden des Landes zur Einlösung der Conpmks in Gold verpflichtete Wohl war zu jener Zeit die Differenz­ zwischen Gold und Silber noch nicht bedeutend,aber der ungarische Finanzminister hätte davon Kenntniß haben müssen,daß Deutschland,Sel­fweden,Dänem­ark die Goldwährung einführen wollten und daß in Folge dessen das Gold i­n Preise steigen werde. Ueber die weitere­ Debatte berichten wir im Morgenblatte und bemerken hier ncr noch,daß der Beschlußantung der Schlußrech- 111-tags-Kommission—aus Ertheilung des Absolutoriums­­ von der Majorität des Hauses angenommen und damit die Schlußred­ 11u11- genbetreffs des 54-Millionen-Ansehens absolvirt wurden- Schlu­ß der Sitzun­g 2 Uhr: út Die heutige Sitzung des Oberhauses wurde vom Prä­­sidenten Judex Auriae Georg v. Majlath um 711 Uhr er­öffnet. — Von den Ministern sind anmwesend: Tipa, Trefort, Simonyi, Wendheim und Perczel. · Der Schriftführer: des­ gen c­etentauig überbringt Das Nuntium über die Verhandlung der­ Modifikationen, welche das Oberhaus an dem Gefegentwurfe über die Vollschul-Behörden vor­­genommen. — Wird­ der Dreier-Kommission zuge­wiesen. — Graf Albert Apponyi überreicht die Petition von 233 Günser Bür­­gern gegen die­ Einverleibung der Stadt Güns. x In der hierauf verlesenen Petition wird ausgeführt, daß darum nicht das Munizipium, sondern einzelne Büger petitioniren, weil der Obergespan die Abhaltung der betreffenden Generalver­­sammlung verboten habe. — Wird­ der Ständigen Dreier-Kommission zugemiesen. .—Karl der Schlußrechnungs-K­ommission über Aus dem Zeidislage. Präsident Koloman Ghyczy eröffnet die Sigung des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr. — As Schriftführer fun­­den: Gullher Beothley, Wächter. — Auf den Miniter­­auteuils: Széll, Simonyi, Berczel, Trefort. — Das Protofoll der gestrigen Situng wird verlesen und authentizirt. Der Präsident meldet mehrere Gesuche an, welche dem Petitions-Ausschusse zugewiesen werden. — Zahlreiche Gesuch­e in­ Arroucierungs-Angelegenheiten werden Kanzlei des Hauses deponirt­­in der · dexsb­orgigenmSitzzin·kz· ·dje·Interpellation·ett· betrefssAushebung des Der Präsident meldet ferner,daß der Justizminister m ··· · a Die auf der Tagesordnung­ stehenden Gelegentwürfe über einige Nachtragskredite, über die Modifikation des Wahlgesethes, über das Ungarische Bodenkredit-Institut und die kleinen finanziellen Vorlagen wurden ohne Wenderung­ und Debatte angenommen. Schluß dei Ligung um 42 Uhr. | : · ' · ZUETANDET YEYYEUUS weegeuene vom gramm überreicht den Bericht über die Gelegen­entwürfe betreffend den Mach­tungsfredit für die Erhaltung des internationalen Meteramtes in Paris und für die Maßnahmen gegen die Verbreitung der «­­Phyllogera. H­andelsminister Baron Simonyi bittet, demnächst auf die Tagesordnung zu stellen(Zustim­mung.) Miael Földvary überreicht den Bericht der·zur Prü­­fumgberechnungen des Hauses entsendeten Kommission Die ,Drucklegung wird angeordnet. · CS folgt die Tagesordnung Die Berhandlung der 1873er Schlußrechnungen wird fortgesebt. _ .­ · Bei den ordentlichen nichtprälimtierten Ausgaben»Gemein­­same Ausgaben«(Pensionen für die Mitglieder der Flü­gel-Adjut·a­ 1- tur)3099ff.17kr.bea­ntragt Josef Madarak die Wertpeigw­erung des Absolutoriums,da diese Sim­me nicht im ungarischen » Budgetgesetz eingestellt war und hier eine Uebertretung des Gesetzes vorliege. » Referent Peter Mihályi weist daraufken,daß der Vorwurf des Vorredners ganz unbegründet war,da die Summe im­­­ Sinne eines Delegationsbeschlusses ausgefolgt wurde. Finanzminister Száll legt dar,da­ß ursprünglich die An­scht vorherrschte,daß Ungarn zu den Pensionen für die Person­en et Adjutantur­—welchezum·Hofhcc·b­egehore—50Per·zetetz·u­n habe;erst später drang die Ansicht durch,daß auch hier,wie ,allen Militär-Angehörigen n1er 30 Perzent aus Ungarn entfallen. · Vertrechnung konnte natürlich erst später erfolgen.Der­ Antrag ·"··dc,krspsessentl­ehre jeder Basis­­ Aus der­ österreichischen Delegation. Elfte Situng des Finanz-Dusthofes. R. C. Budapest, 25. Mai. Auf der Tagesordnung steht die Fortlegung der V Berathung über den Voranschlag des Reichs-Kriegs-" ·ministeriums. Berichterstatter Sturm entwickelt vor Allem seine Ansich­­ten bezüglich einer im Wege früherer Beurlaubung, rerreftive spä­­terer Einberufung zu erzielenden Ersparung, wobei das Prinzip der Tüchtigkeit der Mannschaft als das maßgebende angesehen werden muß und von den Grsparungen, welche hiedurch­­ erzielt werden können, die Kost der Präsenzmannschaft verbessert werden könnte. Er legt der Negierung die Frage nahe, ob nicht durch eine, statt im Herbste Schon im Frühling vorzunehmende Einberufung einer ber­­timmten Anzahl besser vorgebildeter Mannschaft dieser Bewed er­­reichbar wäre, mobet er ausdrüclich betont, daß er wieder eine Reduktion des Präsenzstandes noch an der Präsenzzeit,­ wie sie dermaßen gejeglich besteht, beabsichtige. Redner beantragt,bei den TitelI­ 7,22 und Lil zusammen­­ 2.262.600 fl.in Abstrich zubringen­ und zwischen den Titeln ILt und· Wqu Virement zu gestatten Minister des Reußern Graf Andrassy.In Erwiderung des Vortrags des Referenten Sturm glaubt Andrassi vor Alleit­ konstatiren zu müssen,daß in Betreff der Wahrung der Interessen der Monarchie z­­ischen dem Minister des Aeußern und dem­ Königs­­m­inister in gewisser Beziehung eine konkrete Verantwortlichkeit be­­steht und bestehen muß und daß­ die Erfolge·Indieser·R­ichtu·ng vo·n zwei Grundbedin­gun­gen abhzingig siI­d,nc·Ismir·ch von einer friedfertii­gen Politik und von einer vollen Schlagfertigkeit·der·Armee,welchem jedem Momente die eventuell«nothivendi·e Aktion sichert.Er könne in die­ Detailfragen des vorliegenden Gegenstandes nicht­ eingehen und müsse die Frage, inwieweit die Kriegsverwaltung mit den be­­antragten Höfteichen für die Schlagfertigkeit der Arm­ee eintreten könne, dem allein berufenen Kriegsminister oder dessen Vertreter überlassen und sich in "dieser Nichtung "seinen Anschauungen unterordnen. Seinerseits könne er daher nur einige allgem­eine Be­merkungen in der vorliegenden Frage machen. Von Seite des Heren Berichterstatters sei erwähnt worden, daß seit dem Jahre 1867 die Anforderungen für die Kriegsverwaltung um nahezu 50% hinauf­­gegangen seien. Er seinerseits müsse bitten, ein wenig zurückzugrei­­fen und man werde finden, daß wenige Jahre vorher, wenn er sich recht erinnere, zu Beginn des Ministeriums Schmerling und der konstitutionellen Vera in Oesterreich, das Budget der Kriegsverwal­­tung 110.000.000 fl. betragen­ habe und daß das Ordinarium von dorther unter energischer Grnmwirkung bis auf 69-70 Millionen herabgedrüht worden sei. ‚Troß der entschiedensten Bestrebungen der Kriegsverwaltung und des diesbezüglichen allerhöchsten Wunsches möglichster Ersparungen, war das Resultat, das die Kriegsverwaltung bei ihrer ersten Aufstellung um 4%, Millionen mehr anfordern zu müssen glaubte, als in dem · · · Er wolle nichtverkennen,daß dieseben in erster Linie das Verdienst der wirksamen Kontrole der konstitutionellen Faktoren und des Systems sei.Aber nichtv·erkennen dürfe 111 an,daß eine jede Aktion,wenn sie aus dem anel in das a wenighinübergreift, auch eine Gegenaktion hervorruft,welche eben nur dann zum noth­­mwendigen Gleichgewichte Führen kann. Von dem Stadium aus, wel­ches Nedner vorher berührt, wurden­­ alle Heere in allen Staaten Europas ohne jeden Unterschied in Betreff ihrer Anforderungen auf das­­Zweifache, ja im Ginzelten bis auf das Dreifache hinauf "gesteigert, und wenn D­iese aus den einlangenden Berichten unzweifel­­haft zu tonstativende Thatsache gewiß von “Geiten der Regierung und auch von dem obersten Kriegsheren in der Erkenntniß, daß die Matarhomunnen‘ endlich Die Ler­tunasfähtafeit der mabtasnantan mit größtem Bedatern zur Kenntniß genommen werden konnte, so­lt es eben eine Thatsache, die nicht geleugnet werden kann, dab Oesterreich-Ungarn, welches in Betreff seines Heeres seine Steigerung eintreten ließ, sondern mit vollem Ernste war, die Anforderungen auf das gerade Unentbehrliche zs Ja es ist selbst in­ des­ inneren Verwaltungsesterreich Un­garns kaum ein Ministerium zu finden,·bec welch­em die Anforde­­rungen in vollkommen berechtigter­ Würdigung der Verhältnisse sich nicht wesentlich gesteigert hätten.· ·· ·· Nur die gemeinsame Regierung ist ihrerseits auf das ernsteste bemüht gewesen,in dieser Beziehung vo­r allen Mehrauslagen ab­­zusehen und es ist vor wenigen Jahren·gelungene durch­ Beschrän­­kung der Anforderuugen an sein Mnimum gleichsam zu einem Normtal-Budget zu gelangen,«­welches gegenüber·allen Lände·r·n Europas für die österreichisch­e Kriegsverwaltung einverh·ält 111tz­­mäßig geringes Ordinarium normie rte.Er erinnert nur,daßtuf·rü· heren Zeiten der Modus bestand,m dett Anforderungen allen wechi­lichen­ Bedürfnissen Rechnung tragend,immer nur Erhöhungen­ ein­­zutreten und gerade in den letzten ihren setnr an von diesem Modus vollständig abgegangen und habe schon ber Feststellung der Anforderungen von Seite der Negierung der volkswirthschaftlichen und finanziellen Lage des Reic­es die vollste Rechnung vorliegenden Budget gefordert wird. Troß der Schwierigkeit, die Motivirung dieser Mehrforderung in irgendwelcher Weise zu wider­­legen, glaubte jedoch die gemeinsame Regierung fon in ihren Be­­tathungen mit Nacsicht auf die finanzielle Lage des Reic­es diese in den Verhältnissen berechtigten Mehranforderungen zurüchweisen zu müssen. Unter diesen Mehrforderungen des Kriegsministers war auch die Verbesferung der Mannschaft staft inbegriffen, und troß der seit Jahren anerkannten Nothunwendigkeit mußte diese Forderung, nachdem eine anderweitige Ersparung von Seite der Kriegsvernwal­­tung als undurchführbar bezeichnet worden ist, von Seite der ge­­meinsamen Negierung bei ihren V­erathungen ausgeschieden und für eine günstigere­ Zeit vertagt werden. Wird diese Trage von den Vertretungen selbst aufgegriffen, dann könne die Regierung dieselbe gewiß nur mit Dank begrüßen, wenn sie nichts an unmöglic Bedingungen gebunden ist. 5. ES kann unmöglich im Interesse des Staates gelegen sein, die für die Wahrung der Interessen der Monarchie verantwort­­lichen Minister sozusagen auf halbe Verantwortung zu fegen. Dies würde aber der Fall sein, wenn Abstriche gemacht werden, bei wel­­chen die Kriegsverwaltung für die volle Schlagfertigkeit des Heeres nicht mehr­ einstehen könnte. Nur in dem Falle, wenn dies verein­­bart werde, könnte er und jeder Minister dafür die Verantwortung übernehmen, daß die Interessen des Staates für alle Eventualitä­­ten gewahrt werden. · Bedingung diefür sei,wie wiederholt erwähnt,eine friedfer­­­tige Politik und die volle Schlagfertigkeit der Armee. Der Minister müsse demnach seine Erklärungen in der Bitte reaffumiren. Alles, was das Vertrauen der Armee selbst und ihre Labilität und, Schlagfertigkeit schwächen, was einer Serabminde­­rung des Standes und einem Wechsel in­ der innern­ Organisation irgendwie gleichkommen würde, im­­ vitalsten Anteresse des Staates ‚sorgfältigst vermeiden zu wollen. Hieraus entwickelt Wenedek seine Anschauungen bezüglich der Zweckmässigkeit der vorgeschlagenen Maßregel xt.und bekämpft die­­sel­benvohn-­Standpun­lte der Wehrkunft der Mon­archie sowohl,als des-Ausbildung und Disziplin der Mannschaftxer ist der Ansicht, da man heute nicht daran denke,durch Anwendung von Straer das Pflichtgefühl der I­ 2anenschaft zu­ steigern,müsse man es aus einem andern Wege,und Expar dadurch zu erreichen suchen,daß man den­ Mann daran gewöhnt,innerh­alb der gesetzlich vorgezeich­­­netete Zect möglichst unuznterbrochen u­m Waffendienste zu stehen, roobecauchs das Moment in die Waagschale falle,daß durch eine längere zwischenzeitige Beurlaubung die Rückkehr unter die Fahne imnnerbeschwerlicher und lästiger sei,als das fortgesetzte Verblei­­beik unter derselben,bis die gesetzliche Zeit vorüber ist . Er beruft sich auf seinen stährigen unmittelbaren Verkehr mit der Mannschaft und auf die Erfahrungen,die er sich hiebei ge­­san­melt Er meint,daß eine Einberufung im Frühling statt im Frühherbst den Mann weniger abgehärtet und für Feldübui­gett weniger geeignet porsitrde,als wenn er noch in der guten Herbstzeit seiner Dienst beginnt,im Winter de­r theoretischen­ Unterricht genießt und im darauf folgenden Frühling geschult und vorbereitet den be­­schmerlichen Dienst im Felde antritt. Bezüglich der Gesparniffe be­­merkt Benedek, daß er gemissenhaft bestrebt sei, dieselben nach allen Richtungen hin zu machen und daß er eine unnöthige Aussage eben so wie irgend ein Mitglied der Volksvertretung perhorreszire, daß aber unter ein gewisses Maß im­nteresse, des Dienstes nicht herabgegangen werden künne. Dr. Demel sucht, indem­ er die Anträge des Berichterstat­­ters unterjtügt, doch Beispiele aus dem Leben darzufhmn, wie es auf der Hand liege, daß der Bildungsgrad­ der Mannschaft verschie­­den und nach Maßgabe dieses Bildungsgrades auch­ die frühere Ent­­lassung, wesß­ die fürzere Präsenzzeit möglich sei; daß es sich nicht darum handle, den Kriegsminister aufzufordern, sofort die Entlassung von ungefähr 30.000­ Mann zu veranlassen, was weder möglich noch irgendwie zu rechtfertigen wäre ; daß es aber leicht möglich und Durch­­führbar erscheine, bei der ersten Einberufung der Mannschaft Dieje­­nigen, welche eine größere Bildung und eine größere Gelehrigkeit als Andere bejssen. Später einzuberufen und meint, daß unter 30.000 Mann des jährlichen Kontingents ja doch ca. 10.000 Mann dieser Kategorie herausgefunden werden könnten, wodurch immerhin schon eine wesentliche Srsparung erzielt werden konnte. . . Er­ magt darauf aufmerks an, daß es natürlich dem Kriegs­­minister überlassen werden müsse, diesen Gedanken­boch, eine ent­­sprechende Rotation in der alljährlichen Bewegung der Abrichtung zu verwirklichen, und daß die natürliche Konsequenz der Annahme dieses Gedankens die Gestattung des VBh­ements sein­ müsse, weil ja der 3wed ber­iet, durch eine derartige Erleichterung der betreffenden Post des Kriegs-Budgets eine V­erbesserung der Mannschaftskost ohne Er­­höhung der bemilligten Geldsummen eintreten zu lassen. Er meist auf das Beispiel hin, daß zur Zeit der Cholera-Epidemie durch die Einrichtung, wonach die­­ betreffenden Kommandanten ihrer Mann­­schaft eine größere Nation von Wein und täglich eine Ginbrennsuppe verabreichen ließen, eine geringere Mortalität in der Armee nacge­­wiesen wurde, als sie zu normalen Zeiten früher bestand und daß, wenn man in normalen Zeiten­ daher ebenfalls eine entsprechende Verbesserung, welche aus Rücksicht der finanziellen Verhältnisse des Neic­es nur durch eine Herabminderung des gleichzeitigen Präsenz­­standes erzielbar ist, anstreben würde, dadurch ein noch größerer er­­folgt erzielt werden könnte. Benedef möchte nicht die Aufbesserung der Mannschafts­­fast mit anderen Titeln in Verbindung gebracht sehen, er müsse die Ansicht des Kriegsministers vertreten, welcher sie dahin ausgespro­­chen habe, daß ihm ein gut abgerichtetes, wenn auch weniger tetdje­lich verpflegtes Heer tüchtiger erscheine. Giskra Konstativt mit Denugthuung, daß nach dem von dem Regierungsvertreter vorgelegten Ausweise die Beurlaubung von Mannschaften bereits vor zurückgelegter dr­eijähriger Dienstzeit üblich sei und behält sich vor, über die praktischen Sorgen derselben beim Rechnungsabschlusse zu untheilen.­­Nedner tritt der Ansicht über die Verpflegung der Truppen entgegen, indem er die Ansicht ausspricht, daß eine gut verpflegte und kleine Armee einer größeren aber schlecht­ verpflegten immer überlegen sei. Bei der Bewilligung der Erhöhung um­ 28.000 Mann im Jahre 1872 sei eine frühere Beurlaubung der ausgebildeten Mannschaft in Aussicht genommen worden und sei diese Bewilligung nur unter dieser V­orauslegung seitens der Delegation angenommen, damit die Kriegsverwaltung in der Lage sei, minder ausgebildete Leute volle­r Jahre bei der­­ Fahne zu behalten. Neoner verwahrt sich gegen die Zumuthung der Alter­­ung der dreijährigen Präsenzzeit. Hartung befürchtet, daß­ in Folge der Möglichkeit einer früheren Beurlaubung der Mangel an Unteroffizieren tod­­fühlbarer würde und beruft sich auf den Ausspruch von Fachmännern. Er glaubt, daß die Truppen mit der Aufbesserung der Kost, wie sie beantragt wird, nicht besonders zufrieden sein werden. Die mangel­­hafte Verpflegung sei nicht Die Enokh, der großen Mortalität, es sei vielmehr der Hauptgrund derselben Darin zu suchen, daß die Dannschaft zu jung zu den Bahnen einberufen werde. edner glaubt auch, daß eine ungleichartige Behandlung, vicsichtlich der Beurlaubung seinen­­ günstigen Einfluß auf den Geist der Truppen haben würde. “ Coronini glaubt, daß man in Erwägung der Wichtig­­keit des Gegenstandes und, um womöglich eine Einigung zu erzielen, ‚die Sigung vertagen möge. Benedek bemerkt Hartung gegenüber, daß ohnehin jetz schon meist erst die zweite Altersflaffe zum Eintritt in das Heer herangezogen werde und führt aus, daß die Beurtheilung der Ab­­richtung des Mannes doch eigentlich hauptsächlich nur von Tadt­­männern ausgehen könne. Bei einer Einberufung der Rekruten exit im Frühjehre könne es geschehen, daß man, wie im legten Kriege, eine unabgerichtete Mannschaft ins Feld mitnehmen müsse. Klier bezeichnet die Aufbesserung der Kost als ein noth­­wendiges Bedürfniß für die Armee, indem er sich biebei auf die Aussprüche kompetenter Personen beruft. Einer Bemerkung des Ministers des Ueußern entgegnet Redner, daß verselbe doch um möglich für den günstigen Ausgang eines Krieges die Verant­wor­­tung übernehmen könne. Die wesentliche Erhöhung des Budgets in beiden Reichshälften in ven legten Jahren ei Hauptsächlich zu Gunsten von Institutionen, die produktiv zu werden versprechen, T Heeres und glaubt, daß eine Heine, gut erhaltene Wrnde Oesterreic­h die Stellung im europäischen Wölkerkonzerte ebenfalls erhalten würde. Diese leitere Anschauung dürfte auch bei der seinerzeitigen Aende­­tung des­ Wehrgefeges zur Geltung. Fommen. G da u­ß meint, daß Coronini bei Stellung seines Vertagungs- Antrages von der Ansicht geleitet wurde, daß ein Kompromiß bei weiterer­ Erwägung der Angelegenheit zu erwarten wäre. Er wünsche, daß der Negierungs-Vertreter sich ausspreche, ob er et­­waigen Bestrebungen in dieser Nichtung entgegenkommen werde. " "Benedek­ er­widert, er habe schon wiederholt die Erklä­­rung abgegeben, daß es bestrebt sei, dem ausgesprochenen Wunsche entgegenzukommen. Den Antrag Sturm’s, wie er vorliege,­­ fühne er jedoch nicht anerkennen. Sturm Spricht sich Antrages aus. Boronini wäre dafür, daß durch Verhandlung des Bericht­­erstatters mit der Negierung und der einzelnen Delegirten unter­­einander eine Vereinbarung erzielt " werde. Bei der Abstimmung wird der Antrag, die Berathung , über die Titel 7, 22 und 23 zu vertagen, angenommen. · Hierauf wird in die Berathung über Titel 26 „Nemontirungs­­wesen“, Titel 27 „Unteroffiziers-Dienstprämien“ eingegangen und beide Titel konform der L­egierungs-V­orlage nach dem Antrage des Referenten genehmigt. · Näch­ste Sitzung morgen 4 U­hr Nachmittags, die Borlage uießen, gegen die Vertagung des Beschluß­­ es allein ist, "getragen. bemüht herab­­­ er en = Date a en —n— Wien, 25. Mai. (Drig.­Korr) Diese Kunde durchfliegt heute die Feldzeugs meisterJol­ 1e­«todt! Stadt und macht hier­—nicht allein in militärischen Kreisen­—das schmerzlichste Aussehen,denn nur wohl weiß man,daß­ der so plötz­«« lich Gestorbene eine Zierde der Armee,ja eine europäische Kapazitäts« gewesen,dessen Verlust die gemeinsame Armee schwer fühlen dürfte-« Mitten in seinem rastlosen Schaffen und Wirken hat den körperlich« wie geistig noch vollkräftigen General,den weisen Berather des Vers­cheidigers von Tirol 1859 und des Siegers von Custozza 1866,den Schöpfer des gegenwärtigen Generalstabes der plötzliche Tod ereilt. Ueber-morgen—-Samstag—hätte er nach Oberösterreich und Salzss­burg reisen sollen,um die von ihn ins Leben­ ge­rufenen großen »Generalstabs-Uebungen«­zu leiten,um welche 11 lediglich einige Ge­­nerale und höhere Stabsoffiziere theilzunehm­en berufen waren u­nd bei denen auch der Feldmarschall Erzherzog Albrecht,sowie die Erzherzoge Wilhelm­ und Johann erscheinen wollten.Heute Früh machte der Feldzeugmeister seinen gewöhn­lichen Morgenritu­te die Um­gebung Wiens.Nachhause zurückgekehrt kleidete er sich um und ging nach neun Uhr in das Kriegsgebäu­de,,«­im Hof«,­in­ dessen dritten Stocke sich sein Bureau befindet.Im Hofraume des Kriegs­­ministeriums sprach er noch einige Ministert mit einem­ Obersten des Generalstabes,der­ ebenfalls zur Theilnahme an der früher erwähn­­ten,,Generalstabs-Reise'«kommandirt war.·Baron John ging hieraus die mittlere Hoss(sogenannte»Latour«-)Stiege hinan und,b­rach im erstexx Stocke angelangt mit einem plötzlichen Rufe ohnmächtig zu­­sammen.Ordonnanzen und Offiziere brachten den Feldzeugm­eister» rasch in­ das nächstgelegene Zimmer(,,Einreichungs-Potokollk«)·und· den herbeigeeiltextAerzten,welche eine Herzlähmun­g konstatirten, gelang es,thm­­ jeder ins Leben und zum Bewußtsein zum­«u:k·zurufen.| Doch nur für eine halbe Stunde­—um·10 Uhr war Freiherr v·Jol,meine Leiche. . « Eine neueYentonstration­ der Hoftas ist angekündigt und dürfte in den«näch­sten Tagen in Konstantinopel stattfinden Einstweilen haben die Fühey derselben eine­ Verständi­­gung mit den Provinzen angebahnt.·Dieselben wollen keineswegs durch eine·rohe Uebersti·irzung der Dinge irgend ettwas­ ausfs Spiel setzen.·Sie arbeiten mit Ruhe,gleichzeitig aber auch mit Verstand und Sicherheit. «s·­· Sie verlangen­,wie die»Pol.Korrespondenz«berichtet,sdaß der Sultan 5 Millionen türkischer Livres an den Staatsschatz ab­s­ebe.Seine Zivilliste soll auf den·Jahresbetrag von 1 Million wres reduzirt werden Sei 11 Titel eines«Khalifen«soll abgeschafft werden Ei Nationalrath soll eingesetzt und der Posten eines Finanzministers einem Europäer anvertraut werden. ·­­Die Summe von 6 Millionen Livres,welche die Sostas vom­ Sultan für den Staatsschatz reklami­eit,­mag als eine übertriebene und fehmwer realisirbare Forderung erscheinen. Hier aber, u. zw. in eingeweihten türk­ischen Kreisen, glaubt man mit Bestimmtheit zu wissen, daß der Badisdab 25 Millionen £ ivres in Gold und in Rapieren in feinen Kelleen liegen habe. « Im Augenblicke ist demnach in Konstantinopel Alles ruhig. Die Revolutionvollzieht sich gemächlich und ohne Blutvergießen. Man wird aber abmarten müssen,ob dies auch bis zum Ende so bleiben werde Momentan spielen die Sofias eine große und schöne Rolle,wenn es sich aber darum handeln wird,die Macht mit den Christen zu theilen,dann darf man sich auf eine gewisse Reaktion des Fanatismus gefaßt machen,welcher,wenn auch jetzt nur latent,­­bei Leuten vorhan­den sein muß,die sich ihr Leben lang mit nichts Anderem, als Theologie befaßt haben. Vorläu­fig freilich zeigt die Bevölkerung noch eine sehr achtens­­werthe Mäßigung.General Ignatieff besucht es dieser Tage mit seiner Gemahlin mehrere Moscheen von Stambu.Der General und seine Gemahlin haben die Brobe ihres Muthes, ohne auch nur die mindests Sufulte erfahren zu haben, mit heiler Haut bestanden. Tagesneuigkeiten. Hoftafel) Der österreichische Minister des Innern Frei­herr v. Laffer wurde gestern der Hoftafel beigezogen. Auch der hier anmetende Gouverneur von Ziume Graf Géza Szapáry war zur Hoftafel geladen. «.­­«. (Königlich­e Spende.)Se.Majestät hat den TiLpas Ladanger ref.Kirchengemeinde"zum Bau ihrer Schule LOOfl. aus der a.h.Privatschatulle gespen­det. .. (Personalien.)Die als Vertreter des gemeinsamen Kriegsministeriums hier anwesenden Stabsoffiziere und der Landes­­­kommandirende von Siebenbürgen»FML.·Baron Ringelsheim waren gestern Gäste des Landeskommandirenden von Ungarn Baron Edelsheim-Gyulai.—B­ aron Paul Sennyey ist au·s Remplin hier angekommen. (Leichentransport.)Gestern Nachmittags langten die irdischen­ Ueberreste der verstorbenen Gräfin Sarolta Szapoi­y von LepseIt hier an und wurden von hier nach Kis-Ujpållas behufs Beisetzung in die Familiengruft transportirt. (Hauptstädti­sches Ansehen.)Da die Ornee Realsität­ten-und Weingartenbesitzer,welche durch die Katastrophe vom 26.Juni v.J.an ihrem Eigenthum Schaden erlitten,vorläufig au­s den disponiblen städtischen Geldern zusammen 200.000 fl.«·»«·als Nothstands-Darlehen erhielten,so beantragt nun der Magi­str­at,daß die Stadt ein Ansehen von 200.000 fl.(åconto·der­ bewilli·gten Millioto aufnehmen möge,um den verschiedenen Fonds die für die Nothstands-Anlehen vorschutsweise entnommenen Summen wieder zuführen zu könn­en.Dieser Gegenstand,sowie eine Vorlage betreffs­­ der Verpa­chtung eines Gewölbes im Theresienstädter Schulgebäude, wurden bereits heute als Verhandlungs-Gegenstände für die nächste Generalversammlung des Munizipal- Ausschusses angezeigt. (Ein Unfall)eigenthümlicher Art ereignete sich gestern Nachmittags im Magazin Vrzle derpesterreich­ischen Staa·tsba·hn. « ."­­ ·· (Fahnenweihe.)Durch die Königsgasse bewegte­ sich gestern­ in den Nachmittags­stunden unter klingendem Spiel und von einer zahlreichen schaulustigen­ Menge umdrängt,ein festlicher Zug. Vorauf wurde­ die neu geweihte Fahne des»Budapester Bä­cker- Kranken-Unterstü­tzungs-und Leichenvereins«getragen.Der Fahne folgten paar um Paar, etwa zwanzig junge Mädchen, in Weiß und Blau gekleidet; eine der jungen Damen trug einen schönen­ Blumenkranz, eine andere das Fahnenband , eine prachtvolle Schleife aus weißer Seide mit schmerer Goldfticherei. Den Kranz- Mädchen folgte die Fahnenmutter, Frau Kornelia Rupprecht- Demidoff in offenem Galawagen mit stattlichem Viergespann. Die Vereinsmitglieder und die geladenen Gäste beschlossen den Zug, dem entlang Mitglieder des­­­eteranen-V­ereins in Uniform als Ehrenwachen paradirten. Der Festzug bewegte sich nach der Schieß­­stätte, wo sich mittlerweile im großen Saale zahlreiche Notabili­­täten eingefunden hatten. &3 waren anwetend die Präsiden­­ten der beiden Häuser des Reichstages, v. Majläth und v. Ghyczy, Staatssekretär Tandarky, die A­bgeord­­netor. Mr Manior Gaornatoni. Kulius. Schwarck.. Bere» .· 7 Jkssåefksosiyscz,——mekdckw«««ask-THAT-«..­­ Vize-Bürgermeister Gerlöczy und viele Andere.Alsdeang herein war,begrüßte Dr.Alexander Groß die zahlreiche Versamm­­lung mit einer kurzen passenden Ansprache,und dann hielt Ober-«­­Bürgerm­eister Rath eine Festrede,int welcher er in klaren,marki­­gen Worten den hohen Werth der Assoziation und die segensreichen Folgen schilderte,welche dieselbe wie aus allen­ Gebieten so auch aus«« jenem­ der humanitären Strebungen resultib­ie schwungvolle Rede­schloß mit einem von der Versammlung begeistert erwiderten , Elfen" auf König und Vaterland. Dr. Julius Schwarcz hielt hierauf eine Festrede­ in deutscher Sprache. Seinem Vortrage verdanken wir einige interessante Daten über den Verein. Derselbe entstand vor kaum z­­ei Jahren unter der Aegide, der Herren Schmiedlechner und Mayer mit äußerst geringen Mitteln und unter­­ sehr­ bescheidenen Verhält­­nissen. Heute zählt er bereits eine stattliche Anzahl von Mitgliedern, hat einen segensreichen Wirkungskreis und ein hübsches V­ereinsver­­mögen. Nach den­ Reden folgte das Einschlagen der Nägel, dann einige vom Budapester Sängerbund vorgetragene Chorgesänge und zum Schluffe ein Banfet und ein Tanzkränzchen, welches die Fest­gäste bis spät in die Nacht hinein vereinigt hielt. - -. ti - -.:f)’

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