Pester Lloyd, Januar 1877 (Jahrgang 24, nr. 1-31)

1877-01-01 / nr. 1

0 j essen 7 re , Odium-mai fütdkedstettoungaugäpuqqigk szszsterLlpyW(Motqeu-undAbendblatt) ,jrfch·int auch Moaxags rüb und smskocses Motiven-sinken jßkudaptx­it­­·,-H· ist«­. IBierteFjährL „ 5.50 ae. ir ganz None Ye­u Montid m 3.— |Halbjähel, „ 18. Monat d x Neparater Poslversendung des Abendblattes . . öte Aluftritte Frauenzeitung . . 2... . a 2— » ss-Ic-Rechenokattfur-Laudsn.F­rsiwirthigafl»Y­ » « unanrirtsür sud est in der Administration des»set 9", Dorot b. 44, L Gtod, außerhalb Budapest mittelst­onen­buch alle Boni­one fl. per 100, — Dieselben sind -franco an die Erpebic kt werden angenommen fic­­­tion des „Reiter Lloyd“ zu senden, fl. 1. viertelfägerid megr. zes: und Einschaltungen den Offenen Sprechsaat werben an nomm­en, Zsudapest Vierundzwanzigster Jahrgang. in d.. Administration, 440 Dorotheagafse Nr. 14, ersten Grad, 5, ferner : in den Annoncen»@Speditionen der R. Lang Dorotheagafle Nr. 125 ° Haasenstein d Vogler Doros­theagafie Nr. 11. 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Dezember, wo Alle uns aus Wien zusommenden Berichte bestäti­­gp unsere Minister bei ihrer jüngsten Anwesenheit in sich) mit der Banffrage nicht beschäftigten ; sie vers (außer bei Gelegenheit der gemeinsamen Konferenz) mit einem M­itgliede der österreichischen Regierung, mit irgend­einer von den leitenden Persönlichkeiten der albani, nicht einmal mit Baron Wodianer, den ein ifoher Finanzminister, wenn er nach Wien kommt, zu übergehen pflegt. Auch die rasche Abreise unserer er hat in Wien einiges Aufsehen erregt. In unserem h­abendblatte meldete ein Wiener Korrespondent, es mnerstag Abends noch nicht bestimmt ge­wesen, ob die v. Zipa und Széll Schon am Freitag Wien vor und hänge dies von den Weisungen St. Measestät ne Minister selbst waren noch so wenig entschlossen, perv v. Széll noch für Freitag Nachmittags einen zugesagt hatte, der dann in Folge der raschen. Aba hinterblieb. Natü­rlich knüpft man an alles dies in die buntesten Kombinationen, die wir jedoch Hier zu nutiren feinen Anlaß haben. Dagegen scheint über die (in unserem Samstag­­pblatte mitgetheilte) my­­teriöse Andeutung, die Minik­onferenz habe sich „mit einer Angelegenheit des Bu b­­es häftigt, Die —­ wenn sie erst sprudrei­, den Ber­gen vorgelegt werden wird“ — über Ddiese mysteriöse Jung, sagen wir, scheint, ein und heute zugefommes Wiener Brief einiges Licht zu verbreiten. Diese „Ans­cheit des Budgets“, welche wohl identisch ist mit der i­en „laufenden Angelegenheit von untergeordneten Eier". Durch welche sich die „Politische Korrespondenz“ terblich lächerlich gemacht hat, bezieht sich — man und staune! — auf das­ Quartier beg­anzministers. Der hochwichtige Kafus ist­ fol : Bede (welcher erst österreichischer, dann gemein­ Finanzminister war), Lönyay und Holz­­han waren im Belege einer prach­tvollen Wohnung­ebäude der ehemaligen allgemeinen Hoffan­mer­­ Palais yen. Allein jon unter Holzgethan reflamirte Baron Bretis Diese Wohnung, welche eigentlich dem öfter­­en Finanzminister gebühre. Die österreichische Nation unterfrügte das Begehren de Pretis’, die nie Delegation entschied sich jedoch für Anf­­altung des Status quo. Al man Holzgethan für dessen Bosten eine Zeit lang sein Nachfolger er­ wurde, regte sich Freiherr de Bretis — durch eine höchste Resolution dazu ermächtigt und dem Grundlage td; beati possidentes — in den Befig der pracht- Appartements. Wo nach einiger Zeit Freiherr offmann gemeinsamer Finanzminister wurde, meldete am S­igniving des im gebührenden Quartiers, langem Bastiren zwischen den beiden Erxzellenzen­e man sich dahin, daß Baron“ Hofmann 6—7 Picken Palais Savoyen erhalten sollte, jedoch nicht nach der Front (Himmelpfortgafse), sondern nach einer Seiten­­(Johannesgafse). Damit war aber das welterfüllt­­e Ereigniß seineswegs abgethan. Unter Lonyay, als sie gemeinsamer Finanzminister war, hatten die Dele­­en für Möblivung und Adaptivung der Appartements gemeinsamen Finanzministers eine ansehnliche Summe wir nicht irren 17.000 Gulden für Möblivung und einige tausend Gulden fü­r Reparaturen­ votirt, wo auf Ungarn etwa 9000 Gulden entfielen. Diese Möbel nun Baron de Pretis,, während Baron Hofmann in ihm überlassenen Seitentraft nichts als­ die vier­­ Wände fand. Nachden man irgend ein Fond für die Jung dieser Gemächer des gemeinsamen Finanz­ers nicht vorhanden ist und auch von den Delegationen einerdings Die Botirung eines Betrages für diesen ‚ dem sie bereits eine beträchtliche Summe gewidmet , verlangt werden kann , wurde in der Sommerfrag­­renz beschlossen, daß die diesfälligen Kosten Durch den freihischen Finanzminister zu deden seien.... war jene wichtige „Laufende" Angelegenheit, um dezent­ (nach der , Bol. korr.") Se. Majestät und die zwei tragendsten Mitglieder des ungarischen Kabinets einem großen Meinisterrathe nach Wien begeben ER Reden wir nun auch von minder wichtigen Ange­lheiten ! Gestern und heute sollten in Konstantinopel die Ron­zen fortgefegt werden, bis zur Stunde liegen hierüber th­­einerlei Nachrichten vor. Wäre es wathsam, den pot­en Meldungen, die jeden Augenblick eintreffen können, Kombinationen vorzugreifen, so ließe sich allerdings einiger Wahrscheinlichkeit vorhersagen, daß auch die eren Konferenzen einen günstigen Verlauf genommen. Thatsache, daß der Waffenstillstand auf zwei Monate­­ ngert wurde, mag für die Hoffnung auf die Erhalt des Friedens immerhin trügerisch sein ; für den Wert der Konferenz hat sie jedenfalls die Bedeutung, daß nichts überstürzen und Niemanden brügtiren wird. Die­se bis zum März muß doch ausgefüllt werden und so si wohl annehmen, daß die diplomatische Thätigkeit ‚wo lange in’3 neue Jahr hinein dauern wird. Eigens muß fonstatirt werden, daß die Auffassung der nation in meiten Streifen viel von ihrem Spefi­­mus verloren Hat. Ein großer Theil der Öffentlichen mung steht nach den Vorgängen der legteren Tage und­ Besondere angesichts der Kundgebungen ruffischer Blätter pr dem Cindrude, daß die ruffische Bolitit einen Ans» fudjt, un mit Ehren den Rücktritt von der Krieger is­t Ultion antreten zu können. Feinde des Friedens eine goldene Brücke zu bauen, it fehlen würde, versteht ji von selbst, denn die euros [he Diplomatie ist nachgerade so bescheiden geworden. — Daß es in diesem Falle an der Willfährigkeit Europas, “fie es als Gewinn und Erfolg ansteht, wenn es wes­­tens gelungen ist, den offenen Ausbruch des Konfliktes­­­ einige Zeit zu vertagen. Freilich, an eine befriedigende ung der großen Trage, die heute ganz Europa in Athen , wäre auch dann nicht zu denken, wenn die Konferenz friedliches Resultat aufweisen sollte. Das Konferenz­­fest macht die Orientkrise zu einer permanenten und’ es nichts, wenn Rußland si grollend zurückzieht, es derfehren und tritt es auch heute nicht mit mates Macht auf, so wirkt doch das Prinzip, welches in Fferenzvorschlägen zum Ausdrud kommt, in durch- Amer Richtung, also zum Vortheile Rußlands J­ahtheile der konservativen Mächte. Wie immer 42 die Sachen drehen und wenden mag, in jedem es Rußland Sein, welches sieghaft aus dem den „Kampfe hervorgeht, wenn es anch militärissch herlage existten, ehe der Krieg auch nur begonnen hat. Wenn gewisse Diplomaten si auf die neueste Wen­­dung der Dinge, auf den „Rückzug“, zu welchem sie Ruß­­land genöthigt haben, besonders viel zugute thum, so ers­innen­ bag nur an das bekannte Wort: „Ich habe einen Auffen gefangen, aber er läst mich nicht los!" Aus Berlin schreibt unser Korrespondent zu einer Zeit, da die Verlängerung des Waffenstillstandes dort no­ch nicht bekannt sein konnte : Berlin, 29. Dezember. Gespannt erwartet alle Welt telegraphische Meldungen aus Konstantinopel. Die Antwort der Pforte auf das als unzertrennbares Ganzes gedachte General-Reform-Programm der Vorkonferenz muß jeden Augen­­bil eintreffen. Die Antwort soll jede B­eideutigkeit aus­­fliegen. Eure Rede sei Ja, Ya oder Nein, Nein sagt Mar­quis of Salisbury im Namen der­ Konferenz zum Divan, der auf solche evangelische Schlagworte wo nicht genügend gedrillt ist. Jedenfalls hat die türkische Diplomatie in diesen Tagen noch einen­ verzweifelten Versuch gemacht,sich Luft zu schaffen.... Zu diesem Ende trachtete sie danach, wenigstens eine Macht aus dem euro­päischen Konzert der Konferenz für sich zu gewinnen. Es scheint, daß man am Goldenen Horn sich mit dem Gedanken schmeichelte, es könne eventuell gelingen, Oesterreich-Ungarn aus dem „herzlichen Einvernehmen“ herauszuschälen, welches den Grafen Andräsig mit den tonangebenden Staatsmännern Europas verbindet. Man spricht von ganz bestimmten und ziemlich verlobend klingenden Vorschlägen, die von Konstantinopel aus brieft, in Wert gemacht worden wären und man bringt in der hiesigen diplo­­matischen Welt die Reise des Grafen Károlyi, des österreicisch-ungari­­schen Botschafters in Berlin, nach der ungarischen Hauptstadt mit türkischen Anerbietungen in Verbindung, welche man von hier aus zu bekämpfen oder body in seiner Weise zu empfehlen geneigt ge­­­wesen sei. Jedenfalls kann sich der genannte Staatsmann rühmen, ein angenehmes Angebinde mit nach seiner Heimath gebracht zu haben, denn die der österreichischen Gold-Mente bereits zuerkannte, der ungarischen Gold-Rente aber in sichere Aussicht gestellte Beloh­­nungsfähigkeit von Seiten der Deutschen Reichsbank ist eine „diplo­­matische” Freundlichkeit,­­die auf die intimen Beziehungen zwischen Wien und Berlin helles Licht wirft. . , Sn BE­re ZSEB # Nag deutung wäre, in unserem oder als Budapest, 31. Dezember. mancherlei unklaren und prinziplosen Expe­rimenten sind wir endlich zu der Einsicht gelangt, daß das Interesse unserer nationalen Kultur die Förderung und Blüthe des Richtswesens überlasfen in erster Reihe durch Unter­­vaterlande bedingt ist. Nicht als ob das­­ Volksschulwesen nicht von eminenter Be ob wir unsere Volksschulen bereits so großartig gefördert hätten, daß wir dieselben ganz ihrem Schidsale nünnten oder dürften, — feines von beiden! Aber wir haben endlich begreifen gelernt, daß die europäische Stellung eines Staates, die Bedeutung und der Einfluß eines Volkes nicht durch das Quantum jener be­dingt ist, welche lesen und schreiben können, s sondern vor Allem auf der Bildung und Zi­chtigkeit Derjenigen beruht, stehen. Daher beschäftigt sich die öffentliche Mei­nung auch, mit Vorliebe mit unseren höheren Lehranstalten, und die Regierung hat, besonders seit Herr v. Trefort an der Seite unseres Unterrichtswesens steht, ihre beson­­dere Sorgfalt vor Allem unseren seit Langem vernachläss­­igten Hochguten und den Vorbildungsanstalten derselben zugewen­det. Und der gegenwärtige­ Leiter unseres Unterrichts­­­wesens darf auch mit gerechtem Stolze auf die Fortschritte hinweisen, welche in allen Richtungen unseres höheren Schulwesens während seiner noch nicht ganz fünfjährigen Wirksamkeit unverkennbar zu Tage getreten sind. Wie viel hier zu Schaffen, zu ergänzen, zu verbessern war, — das vermag nur Derjenige zu begreifen und zu mi­rdigen, der unsere Zustände nicht Fri­iflos an den Verhältnissen des Auslandes mißt, sondern den heutigen De unseres höheren Unterrichtes mit der Lage der Dinge vor fünf oder jede Jahren vergleicht. Eine solche Vergleichung wird auch die Pessimisten unter unseren Gelehrten und Staats­­männern über das Unbegründete ihrer verzweifelten An­­fchauung der Dinge aufklären. Freilich bleibt auch nach allem bisher Geleisteten noch viel zu thun übrig ; geniale Lehrer Lassen ss nicht aus dem Boden stampfen und es bedarf einer längeren Zeitdauer, bis die von den Hochschulen ausgehende erhöhte und umfassendere Bildung in die mittleren Lehranstalten des Landes gelangt und hier ein Schiller-Publikum heran­­bilden hilft, welches später einen vertiefteren polytechnischen und Universitäts-Unterricht ermöglicht. J­ doch die He­­bung und Förderung des Hochschul-Unterrichts selbst in einer Weise erschwert, daß nur mit größter Anstrengung intellektueller und materieller Kräfte eine wirkliche Heilung alter und schwerer Schäden zu erwarten steht. Das ge­waltigste Hinderniß für die Wirksamkeit und­ der vorhande­­nen tü­chtigen Fachmänner an unseren Hochschulen liegt nämlich vor Allem in dem Mangel an geeigneten M­ota­­litäten und in der Nothwendigkeit, den Bedürfnissen der einzelnen Diziplinen durch vielfach bedeutende und fast­spiefige Bauten entgegen zu kommen. Bekanntlich liegt­ das Verdienst des Herrn Unterrichts-Ministers Trefort zu einem nicht unmesentlichen Theil in dieser Richtung, denn er hat während seiner ganzen Amtswaltung mit aus erkennenswerther Energie und Ausdauer, ungebeugt smd unbeirrt durch vielfache Schwierigkeiten und Hindernisse aller Art, dahin gewirkt, dem höheren Unterricht, der bes­reits großentheils auf experimentellen und Demonstrativen Methoden beruht, in zwei entsprechenden und dem Stande der wissenschaftlichen Forschung gemäßen Baulichkeiten Stät­­ten zu­ bereiten, wie sie zur Entfaltung aller Mittel und Methoden der heutigen Wissenschaft durchaus nothunwendig sind,­­ wie sie, auch von weit Heineren und unbedeuten­­deren Staaten, allerwärts in Europa mit erstaunlichem Wetteifer geschaffen worden sind’ und täglich noch geschaffen werden. —­­Leider zeigt sich­ auch in diesem Blitte die große Differenz, welche in unserem Dinterlande zwischen den ges­­tehrten Kreisen und dem großen Publikum besteht.­ Dem so allgemein in Fachkreisen die Anschauung ist, daß Herr v. Trefort sich duch Errichtung der prächtigen, dem der Wissenschaften geweihten Bauten um die He­bung des höheren Unterrichts großartige Verdienste er­­worben hat, so arg und rücksichtslos hat man den Mis­nister aus nichtefachmännischen Kreisen angegriffen, wollte ursprünglich das: — wie man theilweise nicht ohne Grund meint — Berschwenderische der ER­E, tielen Bauten rügen und zur Sparsamkeit, zur Weisen Ber­ini­sichtigung der Beschränktheit unserer Mittel und­­ der Vielartigkeit unserer Bedürfnisse mahnen, —­ und Tangte, anbewußt - gedrängt auch eine gewisse avitische Strömung. erede und so viel gereizte Polemik an unseres nationalen Wesens, bei der Behauptung an, die bisher aufgeführten und für die Zukunft projektirten Bauten seien überhaupt unnöthig oder doch keinesfalls dringlich,. Man hat den Minister, der auf Anerkennung seines Eifers und seiner hingebenden Begeisterung Anspruch hatte, wenn er einen folgen auch nicht erhob, mit Uebertrei­­bungen, Verdächtigungen, Anekdoten und dergleichen eigene thümlichen Argumenten attaquirt und demselben für Die Zukunft hin die Luft zu benehmen gesucht, das fehlüpfrige Terrain der Hochschul-Bauten sobald wieder zu befreien­. Unsere jüngste Budget-Debatte hat nach dieser Richtung hin so viel an den Tag gefördert, daß die Entmuthigung des Angegriffenen wenigstens nicht als überraschend hätte erscheinen können. ‚Allein wer Herrn v.Trefort auch nur oberfläch­­lich kennt, m­ußte wissen, daß diese übertriebenen, aus vielerlei Quellen stammenden Angriffe ihn nicht warnend machen werden, denn seine Wirksamkeit erstrebte ja nicht den Beis­­all der Menge, sondern die Realisirung von Ideen, deren Lebensfähigkeit und Nothwendigkeit ihm nach wie vor als über alle Zweifel erhaben erscheinen mußte. “Ya, wie sehr die Gegner über das Ziel hinausgeschossen hatten, bewies auch schon der eine Umstand, daß der Finanz-Ausschuß des Abgeordn­etenhauses, dessen Sparsamkeits-Tendenzen doc jedweder Verdächtigung oder Verkleinerung spotten, den Minister direkt aufgefordert hat, für den Bau eines Poly­­technikums die nöthigen einleitenden Schritte zu thun. Aber nicht blos um ein Polytechnikum handelt es si,­cir bes nöthigen auch anderweitige Hochschuls Bauten, und unter als ein Haus Für unsere eine technische Hochschule. Die Kliniken unserer Universität befinden si in einem nicht blos unerträglichen, sondern geradezu sanitätswidrigen Zustande, und sind überdies so unzweikmäßig und enge, daß sie die wissenschaftliche Fors­chung ebenso wie die experimentelle Ausbildung der jungen Aerzte beinahe ganz unmöglich machen. Und zwar gilt dies nu­ blos von unserer Klinik für interne Krankheiten, welche in der Regel und mit Net als das entseglichste aller unserer Universitätss2ofale bezeichnet wird, sondern ebenso sehr und in theilweise nur weniger auffälligem Maße auch von den Kliniken für Geburtshilfe und Augen­­heilfunde, deren wissenschaftliche und soziale Bedeutung body Niemand gering anzuschlagen wagen kann. Da noch mehr; unsere, theilweise sehr wertvollen zoologischen und mine­­ralogischen Sammlungen sind in Räumlichkeiten unter­­gebracht, welche die Bewegung derselben von Seiten der Jugend unßerordentlich erschweren und eine nach Printi­zipien geleitete, zusammenhängende Beschäftigung der Kan­­didaten kaum ermöglichen. Endlich befindet ss das Zhier­­arznei-Institut in einem Gebäude, das den Ansprüchen eines wissenschaftlichen Instituts längst nicht mehr genügt und überdies nachgerade in einen materiellen Zustand ges­langt ist, welcher jede V­erbesserung und Renovirung des baufälligen Hauses als‘ „verlorene Liebesmühe" erschei­­nen läßt. » Die Uebenzeugung,daß hier entschieden und raschges handelt und geholfen werden muß, bewog den Herrn Unter­­richtsminister zur Einberufung einer Enquete, an welcher Verwaltungsbeamte (G. Tanárky, Fr. Mebäros, K. Szap, Liptay und Ledvey), Fachmänner (Kosef Sztoczef, Tr. Ko­­any, Ih. Margó, Zosef Szabó, Alexander Schuter, Dar­­fufovéty, Resmärkly und Tormay) und Architekten (Steindl und Rolhenheyer) theilnahmen. Die Enguste hielt am 27.d. unter persönlichem Xorsige des Ministers eine Sieung, welche wohl nicht zu definitiven Beischliffen, aber Hoc, zu der Haren Einsicht führte, daß die besonders bezüglich der oben genannten Lehranstalten nur allzu bekannten Mängel bereits eine Stufe erreicht haben, wo dieselben die wissen­­schaftliche Wirksamkeit und den Lehrberuf unserer Hochge­schulen in unerträglicher Weise einengen und erschweren, die soziale Bedeutung und Verwendbarkeit der Kliniken auf ein Minimum r­eduziren, und unterm­ Unterrichtäriefen und unterm Staate zum Schaden und zur Schande gereichen. Diese Ueberzeugung, von besonnenen, auf der Höhe ihrer Wissenschaft stehenden Fachmännern in dringlichster und bee­redtester Weise zur Geltung gebragjt, hat gewiß auf b­e­legten Bedenken unsers Unterrichtsministerg behoben, so daß wir einer baldigen Realisirung auch dieser Pläne entgegen­­sehen dü­rfen. Welchen Gewinn die projektirten Neubauten für unsere medizinische Fakultät und unser Polytechnikum ergeben werden, darf schon aus dem einen Umstande ge­schlossen werden, daß sich bisher unsere wichtigsten jungen Leute, welche si naturwissenschaftlicn Studien widm­en wollten, und Ausland begeben mußten, da unsere Hoch Schulen der genügenden Mittel und Gelegenheiten zu­­ einer ebdiegenen, allseitigen wissenschaftlichen Ausbildung ent: RI Das Kömische Laboratorium fesselt bereits seit Jahren unsere angehenden Chemiker an die Hauptstadt, und übergibt dem Staate und der Gesellschaft jährlich eine Anzahl wissenschaftlich und praktisch tüchtig gebildeter, vorl­züglicher Tachmänner. Es ist gar nicht zu bezweifeln, daß die projektirten Neubauten alle ihrerseits dasselbe in natio­­naler, wie kultureller und national-ökonomischer Beziehung hochwichtige , dringend unnothwendige Resultat erzielen werden. « Die erwähnte erste Sitzung der Enquete hat übrigens keinerlei Beschlüsse gefaßt.Handelte es sich doch in erster Reihe um die Klarstellung der Sachlage,um die Besprechung der verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Fachleute,qu die Reihenfolge der nothwendigen und für die nächste Zu­­kunft projektivten­ Bauten­"Zur detaillirten Behandlung der einzelnen­ Fragen,zur Auöarb­»eitlmg eingehender,spezieller Borlagen wurden Kommissionen ernannt, deren Elaborate wohl bald vorliegen dürften, wodann eben, auf Grund­ dieser Spezial-Borlagen, definitive Besschlüsse möglich sein werden. Was freilich die Frage der Geldmittel anbelangt, — da misten wir zunächst der Erfindungsgabe des Mi­­nisters vertrauen, der auch zur Errichtung der Universitäts- Bibliothek und der chirurgischen Kliniken die nothwen­digen Fonds zu erwiren gewußt hat. Wir bild­en aber auch vorausfegen, daß die Legislative, Kulturfragen von so brennender Bedeutung gegenüber, sich nicht beschämen lassen wird, von kleineren Staaten, etwa — um blos ein Bei­­spiel aus unserer nächsten Nachbarschaft anzuführen — von der bescheidenen Steiermark, welche für ihre Universität jährlich 56 Millionen verausgabt , für eine Hochschule, melde von nicht ganz 200­ Medizinern bericht ist, während unsere Universität über 600. Hörer der Medizin und im­ Ganzen mehr Hörer zählt, als — Wien ausgenommen — irgend eine Hochschule der Welt. Wohl drängt uns die Noth der Zeit zu Ersparnissen und zur Sparsamkeit ü­ber­­haupt; — aber die weite Beachtung der Bedürfnisse und der Ansprü­che des Staates darf uns nicht in einen Fr jtand entwicklungsunfähiger Bespränttheit verlegen, da wir sonst in kultureller Richtung ein zehnfach verlieren, was wir in materieller Beziehung etwa, möglicher aber kaum wahrscheinlichjer­­en , gewinnen könnten. Diese Einsicht gewedt zu haben, diese Ueberzeugung fortwährend in der alzen Nation lebendig zu erhalten , in diesem Geiste zu Rauseln und auf andere zu ermuntern, — das ist eines der glänzendsten OBerdienste unseres Unterrichtsministers, — darin liegt auch die Bedeutung der in Angelegenheit der Hochschulbauten einberufenen Enquete, deren Wirken wir mit lebhaftester Freude begrüßen und mit regstem A Interesse verfolgen. Izaz Ueber die Ministerkonferenz vom vorigen Donnerstag äußert sich , Ellener" folgendermaßen : Im Allgemeinen gesprochen kann als authentische u: fonstatirt werden, daß vor der Konferenz ein ausführliches Leve é über die auswärtige Lage gegeben und die legtere eingehend ber­sprochen wurde. Thatsache it ferner, daß hinsichtlich der Mobilifk­um fest sein Ausfüh­rungsbeschluß gefaßt wurde, doc blieb der Standpunkt und die Aktion der­ Monarchie gerissen, eventuell sich ergebenden Fällen gegenüber nicht ohne vorbe­­reitende Verfügung­­ und namentlich wurde ein vollstän­­diges Einvernehmen hinsichtlich der BVenübung eines ge­­wissten Fonds und für den Fall, in­­ welchem dieselbe einzu­­treten hat, erzielt. Der „Reiter Lloyd“ sprach in seinem Freitag-Abendblatt denselben Gedanken in der Form aus: „daß in dem Ministerrathe die Frage erörtert wurde, wie sich unsere Monarchie in gewis­­sen Fällen verhalten solle, auf welche Weise für den ers­ten Moment die militärischen, und ohne sofort zu außerord­entlichen Maßregeln greifen zu müssen— auch die finanziellen Mittel bereitzuhalten “ wären, um hie­ntereffen und die Sicherheit der Monarchie unter Aus­weichen allen Umständen nachdrücklich wahren zu können“. Bond diese für den ersten Moment erforderlichen finanziellen Mittel herbeizuschaffen wären „ohne sofort zu außerordentlichen Maßregeln greifen zu müssen“, werden unsere Leser wohl ohne viel Kopfbrechens zu errathen vermögen. U­mstrentnischer Wahlbezirke wurde—­wie»Ell." erfährt—«an Stelle des verstorbenen Georg Leboczky der tüchtige Geschichtsforscher Friedrich Pesty einstimmig zum Abgeord­­netenkandidirt.Das genannte Blatt beglückwünscht den Bezirk zu dieser Wahl mit welcher das Abgeordnetenhaus ein hochgebildetes und allgemein geachtetes Mitglied gewäh1te.­­ Da Zweifel darüber auftauchten, ob bezüglich jener Prozesse, die bei solchen Königl. Bezirksgerichten im Zuge sind, in welche früher zum Territorium der Budapester Königl. Tafel gehör­­ten, aber anläßlich der Reduktion der königl. Gerichtshöfe dem Gebiete der zur Maros-Bájárhelyer Königl. Tafel gehörigen Gerichtshöfe einverleibt wurden, als zweite Instanz die Budapester oder Die Maros-Väfarhelyer Königl. Tafel zu gelten habe, ver­­ständigte der­ Justizminister die Gerichte davon, daß der Kafjattong­­hof gelegentlich eines Tonfreien Falles folgendermaßen Bund bat: ‚In Anbetracht, daß durch den G.A. XXXVI.1875 das Ministerium ermächtigt wurde, die Zahl der Gerichtshöfe auf 64 zu reduziren und das­ Territorium und die Site derselben provisorisch festzustellen, ohne daß betreffs der Aufrechterhaltung der bisherigen Territorien der If. Tafeln demselben eine Beschränkung auferlegt wor­­den wäre; — daß ein Bezivisgericht, welches zum Territorium der Buda­­pester kön. Tafel gehört hat, durch Anschluß an einen zum Gebiete der M.-Bájárhelyer Tafel gehörigen Gerichtshof in das Gebiet dieser Tafel einverleibt wird, woraus sich von selbst ergibt, dab bezüglich der Appellati­on dieses Bezirk­gericht unter die Kompetenz der letter ren fen. Tafel fällt; dach schließlich die im 6.­A. LIV. 1868 ent­­­­haltene Besttellung des Territoriums der beiden fünf Tafeln Diesbe­­ziglich durch den G.A. XXXVI: 1875 ald durch ein späteres Gefeß und duch den auf Basis der im zitirten Gefeg-Artikel enthaltenen Ermächtigung herausgegebenen Grlaß als verändert zu betrachten it. — aus all diesen Gründen it für die Appellation gegen die Entjeidung solcher Bezirksgerichte, welche den zum Gebiete des M.­Bäfarhelyer zugetheilten Gerichtshöfen einverleibt wurden, die­­ festgenannte fön. Tafel kompetent.” == lieber die Konfissation gesundheitsgefährlicher Genugmittel hat der Minister des Innern ein Statut an sämmt­­­ige Sub­ödiktionen versendet. Hienach ist unbedingt alles jenes Debit zu Konfisziven, welches derart unreif­il, das der Genuß des­selben nachtheilig werde. Ferner sind zu Tonfisziven: verdorbener oder verfälschter Topfen, Käse, schlechtes Brod, giftige Schwärme, gifthaltige­­ Speisen und Getränke, faules, oder von kranken Thieren stammendes Wleisch, verdorbenes Fett, Del, schlechte Butter, Ge­treide, melde mit schädlichen Körnern gemengt it, aus solchen verdorbenen Getreide erzeugtes Mehl und endlich alle jene Getränke,­­ bei deren­ Herstellung oder Verkauf die nöthige Meinlichkeit nicht beobachtet worden ist. Die Polizei-Organe besorgen die Konfissation nach Weisung der Gemeinde- oder Bezirksärzte. ft, die Konfissation ohne solche Weisung erfolgt, so ist die nachträgliche Untersuchung der fonfiszirten Gegenstände nicht zu verabläufen. Gegenstände im Werthe von 20 fl. in der Hauptstadt, von 10 fl. in anderen Städten, von 5 fl. in Gemeinden sind zu vernichten. Der­en Unttez­­iehung unterliegen auch die Gescirre, welche für die Herstellung von Speisen und Getränken dienen. Die Polizei wird von der Sanitätsbehörde exiter Instanz­kontrollet, weiligen Untersuchungen u. s. w. anordnet. sz Das Amtsblatt enthält eine Verordnung des F.ungarischen Landesvertheidigungs-Miinisters in Betreff der Verständigung der Seelsorger, welche bei der Verheirathung von Militärpflich­­tigen interveniren sollen, darüber, in­wie weit dieselben ihrer Mili­­­­tärpflicht genügt haben. == S in einem Briefe unseres in London wohnenden Lande­­mannes Diöffy, melden , Egyetértés" veröffentlicht, werden die Uermnachrichten über Englands Haftungen auf das Maß der Wirklichkeit reduzirt. Herr Didffy hat sie absichtlich in jüngster Zeit serwohl in den Bureaus des englischen Kriegsministeriums, als al in der Waffenfabrik und im Woolmicher Arsenal fleißig umgethan, und überall erfuhr er aus eigener Anschauung, daß die sogenannten „Rüstungen“ in dem Sinne bey „si vis pacem, para bellum" allerdings nicht geleugnet werden können, jedoch­­ übersteigen diese „Rüstungen“ nicht im mindesten die gewöhnliche Thätigkeit der eng­lischen Waffenfabriken und Staats­werften. Der Brief des Herrn Diösig schließt folgendermaßen : An dem ganzen Rüstungslärm it nur so viel wahr, daß der Schiffbau und die Ausrüstung der Schiffe mit Kanonen ber­chleunigt wird, daß zahlreiche Genie-Offiziere nach dem Orient ge­sandt wurden, daß man Konstantinopel von der Landseite befestigt, damit, wenn die Russen in Bulgarien eindringen, die Bemannung der englischen Flotte, die Stadt belegen könne. Aber im englischen Landheer ist nicht eine Spur von­­ kriegerischen Vorbereitungen zu finden. Dieses eine Heer ist eben immer marschfertig, welche felljodhaft­e Dienste Höheren am der Spike des Staates, auf der Höhe der Ge Mar. ,diesen mehrere no dringender,­­ welche auf die zeit­­ Ä Hermannstadt, 29. Dezember. Drig.­Rorr­ & vergeht sein Tag, an dem die Kämpen der jährlichen Omlabina nicht Sturm leien gegen den ungarischen Staat, feine Einrichtungen und Gefege, gerade die gestrige Generalversammlung war wieder so­ sehr dazu geeignet, den Beweis zu liefern, welche Tendenzen diese Clique von „Besitttern mit der Kauft in der Tasche“ verfolgt. Die Vertagung der Generalversammlung vom 20. Dezember durch den Obergespan aus dem Grunde, weil die ständige Kon­mission ihre Vorlagen nur in deutscher Sprache Generalversammlung unterbreitet hatte, betrachten sie als eine Ver­gewaltung ihrer konstitutionelen Rechte durch die Eigenmacht eines Regierungsorgans und verleiten die Generalversammlung zu Beichluffe: „Die Generalversanmmlung betrachtet es für ge und den in diesem Komitate obmachenden thatjährigen Verhältn für angemessen, wenn die Anträge und Gutachten der ständigen Kom­mission und ihrer Sektionen der Generalversammlung nur in einer der drei Protokollssprachen dieses Munizipiums , und amar in der­­jenigen scrifflich vorgelegt werden, im melcer, sie von dem bee fenden Referenten der ständigen Kommission oder ihrer fändigen Sektionen abgefaßt worden sind.“ 2 L­EBERTENN, s " ' ., . .. — 7 "0 Eu

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