Pester Lloyd, Februar 1877 (Jahrgang 24, nr. 32-59)

1877-02-01 / nr. 32

— — - -­­s­matischer v Geneigtheit,auf die tak­­ischen Vorschläge einzugehen,so­­·»»si­tt telegraphisch n­ach Konstantinopel gemeldet und in­­ diesem Augenblicke tauschen Aleko Bajcha mit dem serbischen Agenten Zufics, die mit der Führung der Verhandlungen be­traut sind, ihre ersten Ideen über die Herstellung einer neuen Friedens- und Rechtsordnung zwischen der Pforte und dem von ihr besiegten Basallenstaate an der Donau aus. Weniger Klarheit herrscht über die sehr wichtige­­ Frage, ob sich Serbien mit oder ohne vorherige Anfrage in­ St. Petersburg, mit oder ohne Einwilligung Rußlands zu — — diesem Vorgehen entschlossen hat. Es it allerdings nicht undenkbar, daß Särft Gottschafoff diese Einwilligung lediglich zudem Zwecke ertheilt haben konnte um Zeit zu ge­ —­winnen Wie loyal man auch von allen den offiziellen­­ Erklärungen der russischen Zeitungen Akt genommen haben mag, daß an den vielerdrterten Uebelständen der russischen Armeeverwaltung aue nicht Ein wahres Wort sei,­­ daß die russischen Rüstungen noch nicht auf den Punkt gesbiehen sind, der in St. Petersburg einen Angriff auf die Türkei räthlich erscheinen epe, konnte nicht Hinwegdenentirt werden. Aber immerhin steht dieser Auffassung die That: Jade gegenüber, daß Die diverten Friedensverhandlungen, falls sie nun ehrlich gemeint sind, aug wajch beendet sein müssen. Der Friede wird entweder ohne besondere Mühe, oder er wird gar nicht zu Stande kommen. Da die Pforte sich allem Anscheine nach lediglich auf die Basis der Kon­ferenzbeschü­ife, also auf die Basis des Status quo ante ‚stellt, so vermag die Regierung des Fürsten Milan eigent­­lich gegründete Einwendungen gegen die Friedensbedingungen nicht zu erheben. Diplomatische Winkelzüge aber und ein politisches Gäniespiel, das man allenfalls in Belgrad in Szene jegen wollte, müßte der Pforte den Standpunkt so­­fort rar machen. Insofern­ wird der Gang dieser Verhandlungen un­­zweifelhaft das Barometer für die Situation überhaupt bezeichnen. Ist Rußland nicht entschlossen, unter allen Umständen den Krieg zu führen, so wird es den Friedens­­negoziationen auch kein ernstes Hinderniß entgegenlegen, denn in diesem alle könnte das offizielle Rußland durch einen raschen Fortgang der Verhandlungen nur gewinnen. Der eventuelle Friede baut einem allmaligen Zurüdziehen des vor der Konferenz so lebhaft accentuirten russischen Stand­­­­p­unktes goldene Brüden. Er würde wen­igstens auf einem Punkte die russischen Engagements bezüglich der Stellung der christligen Slawen im Orient besestigen und anderer:­­­seits auch die friedlichen Strömungen fördern, welche in der jüngsten Zeit gerade in den offiziellen Kreisen des nor­­dischen Reiches so unverkennbar zum Durchbruch gelangt sind. So überhaupt noch zu Hoffen, daß die gemäßigte­­ Auffassung in der russischen Politit das Ueber­­gewicht behaupten wird über die chauvinistischen Tendenzen der aufgeregten ZTages-Meinung, so wird sie in der XThatsache des Friedensschlufses eine sehr unlösbarer erklärt wurde, als man die Friedensfrage durch mächtige Bundesgenossenschaft finden ; denn es ist offenbar, daß die schwebenden Fragen des OrientS für Den euro­­päischen Frieden exit von dem Augenblicke an wirklich gefahr­ Drohend geworden sind, als ihr Zusammenhang für ein die Reformfrage und beide dur­ die Garantiefrage kom­­plizirte. Wird dur­ irgend ein fast accompli­zieser Zu­­sammenhang unterbrochen, führt man die Fragen auf ihre einfachen Grundlagen zurück und sucht man einen Punkt endgültig zu regeln, ehe man zur Verhandlung eines Zweiten schreitet, so ist für die Möglichkeit einer friedlichen Lösung schon deshalb viel gewonnen, weil man sich zweifellos bes­­­­innen wird, ein bereit erreichtes Ressultat Durch Die Chancen einer späteren Verhandlung wieder in Frage ge­­stellt, oder f­ünftlich heraufbeschworenen Differenzen preis­­gegeben zu sehen. Dagegen würde man­ zu weit gehen, wollte man art nehmen, daß die Eröffnung der Friedensverhandlungen die Eventualität eines Zusammenstoßes der Türkei mit Nuß­­land schlechthin beseitigt habe. Nicht einmal der wirtlich erfolgte Friedensschluß ver­möchte eine Bürgschaft in dieser Rich­tung darzubieten. Noch ist das russische Zirkular­e seinem Wesen nach unbekannt, aber die russische Staats­­­fuist müßte sehr von ihren Traditionen so entfernt haben, wenn es dem Petersburger Kabinet nicht freie Hand für alle Entschließungen ließe. Weißerlich wird in Rußland von der auf der Konferenz erzielten V­erständigung der Mächte sicherlich nicht trennen, aber es steht in seiner Macht, zwei völlig neue Fragen aufzu­­werfen:die der moralischen Verbindlich­­keit der Konferenzbeschlüsse und die ihrer Exekution Beide Fragen bestehen unabhängig von dem serbisch-türkischen Friedensschluffe. Sie gewähren Ruß­­land jeden Augenblick die Möglichkeit selbständigen Ein­­schreitens, selbst wenn­ dieses Einschreiten, wie selbstver­­­­ständlig, die Sanktion der europäischen M­ächte niemals­­ erhalten sollte. Und allem Anschein nach wäre Rußland auf dabei nicht isolirt. Ob die Friedenstreue Serbiens unter allen Umständen mit seiner gegenwärtigen Friedens­­bereitwilligkeit gleichen Schritt halten würde, it jedenfalls eine offene Frage. Wahrscheinlich­ wird es für ihre Ent­­scheidung auf den Umfang der russischen Versuchungen an­­­­nommen. Sind die V­ortheile, welche das St. Petersburger Kabinet Serbien anbietet, erkleblich genug, so möchten wir dem Frieden selbst dann nicht sehr unbedingte Dauer ver­­sprechen, wenn es sich in den feierlichsten Formen vollzieht und die m weitestgehenden Bürgschaften eines gerechten und billigen Abkommens in sich vereinigen würde. Ganz geklärt ist also die Situation noch seineswegs und sie wird es nicht eher werden, bis die Intentionen Rußlands außer Zweifel gestellt sind. Das ist für den Augenblick schon eo­er weil Die legten Ent­­schlüsse offenbar in St. Petersburg selbst noc nicht gefaßt­ wurden. Die Chancen der Entwicklung Schwansen zwischen der Triedengliebe des Ezars, den zahlreichen politischen und­­ militärischen Bedenken , die­ fn der Negierung selbst gegen eine Polität der kriegerischen Experimente und der­­ Tren­­nung von Europa aufgeworfen haben und den vorwärts­­screngenden Kräften der Öffentlichen Meinung, der panila­­stischen Komitee, der nationalen und politischen Revolution, die si in ihren ersten Negungen anzukündigen begonnen hat. Welche von diesen widerstrebenden Kräften sich zum­­ Siege emporringen wird, vermag Niemand zu entscheiden.­­ Aber auf der Sieg der friedlichen Ideen wäre seine Be­seitigung, wäre nur eine Vertagung der Frage. Der Zu­­s­­ammenstoß der flavischen W­elt unter­­ der Führung Rußlands mit dem Islam ist unvermeidlich geworden und immer mehr befestigt sich die Anschauung, daß die wirkliche Waffen- Entscheidung nachgerade einem Zustande vorzuziehen ist, der der Natur der Sache nach nur einen ungefunden rieden —­ repräsentiren kann und fast alle Nachtheile des Krieges um­­— jüjliekt ohne dafür aug nur das Aequivalent wenigstens relativer Beruhigung der Gemüther darzubieten, a nögerih­ndigen Theil des « inne-«der»iBeschlusses des Rechts-Ausschusses und wählte Eugen­e H­am­mers­b­erg Erneuerung als Rechtsremedium ausschloß, einen aus dem Bizer­et. Die 7. Sektion acceptirte den Entwurfes ohne erhebliche Modifikationen im zum’Referenten. Die achte münscht, nachdem sie die Prozeß­­gespan, Waffenstuhls-Präsidenten und dem Oberfisial bestehenden ath zu errichten. Der Referent, Graf Andreas Bethlen, wurde angewiesen, im Yale die Beischlüsse der Sektion im Zentral-Aus­ Tchuß nicht angenommen würden, ein Separatvotum anzumelden. — Der Zentral-Ausschuß beginnt seine Berathungen morgen 10 Uhr Vormittags. == Wie uns aus Konsstantinopel berichtet wird, dürfte ni­ blos Graf Franz Zichy nicht mehr auf seinen Botschafter- Posten zurückkehren, sondern auf der gegenwärtige österreichisch­­ungarische Geschäftsträger Baron Herbert demnicht durch eine andere P­ersönlichkeit erregt werden. = Aus St. Petersburg sc­hreibt man der „Bol. Korr.” :­er Gegenlage zu den Behauptungen der hiesigen Blätter, daß eneral Ignatieff auf der Radreise aus Benantinopel mehrere Monate in Kiew bei seiner Familie zubringen werde, fanıı positiv versichert werden, daß derselbe nach einem nur­en Aufenthalte in Kiero vielmehr so bald als möglich hier_ eintreffen wird, um genauen Bericht über die Situation in der Türkei und das Ergebniß der Konferenz zu erstatten. E 3 steht nicht zu erwar­­ten, daß die Pforte ihre Vertreter an den Höfen Europas abberufen werde; der türkische Geschäftsträger beim hiesigen Hofe, Terofit Bey, bleibt jedenfalls hier, doch wurde derselbe aufmerksam emagt, daß sich seine Bollmachten, gleich denen des rufsischen Ges­­chäftsträgers in Konstantinopel, Botschaftsrathes v. Nelidoff, nur auf die Erledigung laufender Geschäfte, nicht aber auf den Ver­­trag politischer Angelegenheiten erstreben können. Von der Ab­­sendung eines türkischen Spezial-Gesandten nach St. Petersburg, wie dies die hiesige Presse gestern meldete, ist an leitender Stelle Be bekannt ; das betreffende Gerücht wird als unglaubunwürdi g­ezeichnet. Das von­ bonapartistischer Seite verbreitete Gerücht,daß der Prin­z Louis Napoleon seinen Besuch in Petersburg für Mitte Feber angezeigt oder gar hiezu ein­e direkte Einladung aus Petersburg er­­halten­ habe,entbehrt jeder­ Begründung-Man bekümmert sich hier an maßgebender Stelle nicht um Pläne imd Reise-Rou­ten­ des Prinzen Louis Napoleon, und ist deshalb auch Hier von einem der­­artigen Gntschlüsse desselben nichts bekannt. Es darf ebenfalls nicht unbetont bleiben, daß das Petersburger Kabinet in zu guten Bez­ziehungen zu dem französischen Kabinet steht, um daß man durch eine Bevorzugung des bonapartistischen­­prätendenten der gegenwär­­tigen französischen Negierung Anlaß zur Empfindlichkeit geben sollte. Sollte der Prinz troßdem die­­ Absicht haben, biederzuformen, so kann er versichert sein, daß die Haltung des hiesigen Hofes ihm ge­­genüber die gleiche sein werde, wie dies dem spanischen Prätenden­­ten Don Carlos gegenüber der fall war, welchem auf vorhergegan­­gene Anfrage bedeutet wurde, daß man „hoffe“, ihn nur „inkognito“ in Rußland zu sehen. Die angekündigte Reise des Er-Königs Karl ist bekanntlich nach dieser Eröffnung unterblieben. Dem hiesigen Slavischen Komite ist heute die bestimmte Er­flutung der herzegowinischen und bosnischen Bojvoden zugegangen, „daß sie nicht gewo­­lt seien, die Waffen, die sie für Die Erkämpfung ihrer Nechte ergriffen und die sie siegreich d­urch mehr als ein Sahı getragen haben, vor der gesicherten Durchführung ihrer Forderungen niederzulegen. Die herzegowiniigen und bosnischen reilhanren rechnen auf die Hilfe Nußlands und seien ü­berzeugt, in dieser ihrer Erwartung nicht getäuscht zu werden.“ Aus dem KRausajus laufen seit einigen Tagen an leitender Stelle sehr beunruhigende Nachrichten ein. Bor krurzer Zeit war von dem Auftreten von vier türkischen Gmifjären die Nede. Heute wird Konstatirt, dab unzählige türk­iscce Mullahs und emigrirte Tiperkesien-Häuptlinge das Land durchstreifen und überall unter den Gebirgsstämmen den Glaubenskrieg (Hasavat) und die Empö­­rung gegen­ die Negierungs-Organe predigen. Dem vor einigen Tagen veröffentlichten Dementi des Obersten Schamyl, welches sich gegen die Behauptung richtete, daß sich unter den genannten vier türkischen milsären auch sein Bruder Kafı Diahom befinde, wird seine Bedeutung beigeressen. Das Dementi hat den Zweck, einem etwaigen Berdachte entgegenzutreten, als ob er während seines Herbstaufenthalts in Kon­­stantinopel von einem derartigen Plane seines Bruders irgend­­welche Kenntniß erhalten hätte ; denn die Thatsache, bak Kafi Drahom nach dem Kaukasus abgegangen it, mird auch von anderer Seite ber­­tätigt. Nicht unerwähnt soll es bleiben, daß von einer Hochgestellten Persönlichkeit, die längere Zeit während ihres Aufenthaltes in Kon­stantinopel mit faji Mahom in freundschaftlichem Verkehr gestanden ist, versichert wird, das Auftauchen Kali Mahon Schamyl’s im K­aufasus hänge mit dem Wunsche desselben zusammen, die Glaubens­­genossen in der Ziberia, Dagestan und Smwanetien vor den Intriguen der türkischen Emifsären zu warnen und zum Gehorsam gegen die russische Staatsge­walt zu ermahnen. Unter derartigen Verhältnissen gewinnen Nachrichten aus dem Kaukasus, nam­entlich aus Swanetien, das durch den Aufruhr in Kaldy vor wenigen Monaten viel genannt worden ilt, doppelt an Sntereffe- Zehn te Land up­ lands bewarben, das im Namen der Humanität bereit war, gegen die Zivilisation Krieg zu beginnen, da erschien sie, um der türki­­schen Nation den Zoll der Sympathie darzubringen. 68 ist sein Grund — sagt Redner zum Schluffe — daß die Negierung oder die Polizei die Heimkehr der Süuglinge dazu benüge, die Sympathien zu unterdrücken. Die Regierung soll nicht direkt mitwirken, aber sie thäte nicht schlecht, wenn sie moralisch auf diese Sympathie-Bezeu­­gung Einfluß nähme. zustand. Redner verlas hierauf seine bereits im Abendblatte­rheilte Interpellation. mitge­ U Wien, 30. Jänner. Orig.-Rorr* Was über die Bourparlers, die zwischen Herrn Zufic3 und Aleko Bajda ge­pflogen­ werden, durchfichert, lautet nicht ungünstig. Mit den türkisch­­montenegrinischen Verhandlungen sol erst ernstlich begonnen werden, bis man sich über den Stand der türk­isch-serbischen Friedensfrage wird ein Methei­ bilden können. Daß die Mächte, ohne si direkt einzumischen sich ihr Votum vorbehalten, bis ihnen die Ergebnisse der Verhandlungen vorgelegt werden, was zuversichtlich gesciehen wird, und Alles unterlassen werden, wodurch dem türkisch­­serbischen Friedensschlaffe Hindernisse in den Weg gelegt werden könnten, darf mit V Bestimmtheit erwartet werden, “denn wenn nicht mehr erreicht wird, so glaubt man da, daß diese Verhandlungen sich für Rußland als Brüche zum Noüdzuge eignen könnten und daß, wenn einmal der Friede zwischen Serbien und der­ Pforte geschlossen sein und es doch zum­ Kriege zwischen Rußland und der Pforte kommen sollte, bei Kriegsshauplas menigstens weiter weg von unseren Grenzen gerückt, möglicherweise sogar serbisches Gebiet neutralisirt werden könnte. Thatsache ist, daß bisher auch von russischer Seite in die ser­bisch-türkische Friedensverhandlung seine Störung gebracht worden, und daraus, daß Rußland, wohl kaum zufällig, gleichzeitig den Rest seiner Freiwilligen aus Serbien zurückruft, darf man den Schluß ziehen, daß man in St. Petersburg den Krieg mit der Türkei via Serbien zu führen aufgegeben habe und e­enso­­wenig mehr daran denke, den serbisch-türkischen Krieg, wie es an­fang beabsichtigt ge­wesen sein mag, in einen tuffisch-türkischen, ge­­wissermaßen unter der Hand, zu metamorphosiren. Biel mag zu die­ser Absichtsänderung das Treiben der Omladina und der Umstand beigetragen haben, daß man in St. Petersburg zur Erkenntniß gelangt, daß man, wenn man fortführe, Serbien als Banner­­träger der flavischen Interessen erscheinen zu lassen und es hierin unterflüßte, bon­gre mal­gré auch den omladinistis­­chen Tendenzen fordern. Aber auf ein anderes Motiv mag in St. Petersburg maßgebend gewesen sein, die Rücksicht auf Oesterreich- Ungarn. Wir glauben nicht zu irren, wenn wir die Zurückziehung der russischen Freiwilligen aus Serbien und Die Absicht, es zunächst nicht zu einer Aktion kommen zu lassen, die das Ersteinen russischer Truppen auf serbischem Gebiet erheirschen würde, auf Rückfichten für Desterreich-Ungarn zurückführen, Nach­­fichten, die vielleicht deshalb gebraucht wurden, weil man glaubt, daß, wenn nur Serbien nicht zum Kriegsschauplag wird, Desterreich einem russisch-türkischen Kriege geneigter sein würde. Die Even­­tualität eines solchen Krieges muß nach wie vor, selbst im Falle eines serbisch-türkischen Frieden­­schlusses,im Auge behalten bleiben, denn darüber darf man sich nicht täuschen, daß Rußland die serbisch-türkische Friedens­­frage von der Absicht, die Konferenz-Vorschläge mit Gemalt durch­­zuführen, die seinestwegs aufgegeben ist vollständig trennt. Aus dem Reichstage. Wir haben bereits im Abendblatte den Bericht über Die heutige Sagung des Abgeordnetenhauses und den Wortlaut der von Ignaz Heliy und von d­ef Madaraß gestellten­nterpel­­lationen mitgetheilt. Er erübrigt nur noch, aus den kurz erwähnten Motivirungen Einiges nachzutragen. Ignaz Helfy gibt vor Allen eine Darstellung der Vor­­gänge als Elidbahnhof bei der Ankunft der Greglöder Deputation und fährt dann fort: Er spreche nicht vom WBarteistandpunkte aus, da er fort­anwünschen müßte, die Regierung solle nur in dieser Weise fortfahren, um dem Programm der Unabhängigkeits-Bartei zum Siege zu verhelfen, aber die Freiheit sei, ohne “WBartei-Unter­­schied, unser Aller Eigenthum (Lebhafte Zustimmung auf der äußer­­sten Linken.) Redner wiederholt, daß er nicht vom P­arteistandpunkte aus spreche. Das Haus zählt viele Mitglieder, welche das Land lange Jahre hindurch regiert haben, seit 10 Jahren hatte Ungarn 7 bis 8 Ministerien. Es gab sehr heftige prinzipielle Kämpfe, aber Eines wurde von Allen anerkannt, wie groß auch die M­einungs­­verschiedenheit betreffs politischer Prinzipien war, die bürgerliche Freiheit hielten jene Ministerien in Ehren. (Lebhafte Zustimmung auf der äußersten Linken.) z 4 Um einige Beispiele aus der Vergangenheit anzuführen, sagt Nedner, derselbe Minister des Innern, welcher jegt das Vorgehen der Polizei gutheißt, hat am 15. März 1872 — als Führer der Linken — Tausende aus der Landesbevölkerung ‚nach der Haupt­­stadt berufen und allenthalben ertönte der Ruf: „Eljen Kossuth !” Albert Nemeth ruft dazwischen: Das war der „tractus ad Parnassum“. (Lebhafte Zustimmung auf den äußerten Tinten.) Helly fährt fort: Und der damaligen Negierung fiel es durchaus nicht ein, auch nur einen P­olizeimann demonstrativ hin­zustellen. (Zustimmung links.) : a Albert Német­h: Das war eine gentlemanlife Regierung ! (Lebhafte Zustimmung links.) = an Helfy fährt fort: Der damalige Parteiführer, der jebige drakonische Minister des Innern, begnügte sich damit nicht, er bean­­tragte, die Menge solle längs des Donau-Quais hinziehen. Damit man den Fadelzug von der Dfner Königsburg aus sehe und Die , Eljen Kolfuth"-Nufe höre. Das war Koloman Tipa’s Antrag und er wurde auch angenommen. (Lebhafte Zustimmung auf der Äußer­sten Linken.)­­ Bei dem am Abend folgenden Bank­er wurde beschlossen, ein Telegramm an Ludwig Kossuth abzusenden und der gegenwärtige Präsident des Hauses, welcher damals Präsident des Linien Zen­­trums war, übernahm mit Vergnügen die Absendung des Tele­gram­ms. (Heiterkeit, Elsenrufe.) Aber nicht nur bei politischen A­gita­­tionen achteten die früheren Negierungen die persönliche Freiheit, auch bei weit gefährlich er­scheinenden Bewegungen war Dies der Fall, wie z. B. bei den Demonstrationen der sogenannten „Internationale“. Nedner will nicht auf die Antwort des Minister-präsidenten auf die jüngste Interpellation Mocsárys reflektiven, da­miüsle er bemerken, daß der Minister wahrscheinlich der Deputation gegenü­ber deshalb ein solches Vorgehen gestattete, damit Kossuth daraus fol­gere, welcher Empfang seiner no wenn er nachhaufe, kommen wollte, der Minister-präsident Habe vor der Eventualität einer Heimkehr K­ofjjuth’s gezittert. (Heiterkeit auf der äußerten Linken.) Wenn aber der Minister, trog dem Kofjuth nicht sollmit, also seine Gefahr zu befürchten ist, dennoch zu solchen Polizei-M­aßregeln greift, wann sönne Dies seinen andern Grund haben, als daß der Minister wünsche, es solle etwas geschehen, damit er sich nach oben angenehm waschen könne, da er nach unten den Boden verloren hat. Redner hofft aber, das Niiemtand diesen Wunsch des Miinister-Prä­­sidenten erfüllen werde. A Soft Madaraf: Was vom Abgeordneten H­elfy hin­sichtlich der Vergangenheit gejagt wurde, das gilt auch für, die Sem, im Hinblick auf die Sicherung der persönlichen Freiheit. Nicht zu einer Partei, sondern zu den Abgeordneten aller Schat­­tirungen spricht Redner, damit das Haus sein moralisches Gewicht in die Waagshale merje und die Bürger des Landes wenigstens in Zukunft vor ähnlichen Gewaltthätigkeiten bewahrt werden. Es muß doch Aufregung hervorrufen, wenn man sieht, daß der friedliche Bürger den heimkehrenden Mitbürger nit begrüßen man, ohne sich dem auszuregen, daß er gleich Wegelagerern von der Polizei ber­handelt werde, die vom Lande bezahlt wird, daß sie die pe­­innliche Freiheit und die damit in Verbindung stehende Ordnung besb­üße.­­Weil Medner dieser Ansicht ist, möchte er die Aufmerksam­teit des Hauses auf das anläßlich der Rückkehr der Studenten-Depu­­tation erlassene polizeiliche Verbot und etwaige andere angeordnete Maßregeln­ lenken. Dan witersagte den akademischen Bü­rgern ihre heimkehrenden Kollegen zu empfangen. Wer sind diese Yegieren ? Eine Deputation, von den K­ollegen gewählt, um Ybdu Kevim­ einen Ehrenfäbel zu übergeben. Wenn das ein Berbrechen ist, Dan hätte man auch die Abreife nicht gestatten Dürfen. Es tít aber fein solcher, da man sie en nasse bei der Abreife begleiten Sich, warum sol man sie also bei der Heimkehr nicht feierlich empfangen dürfen ? + Belgrad,29. Jänner. Orig. -Ror­.) Die Verhandlungen zwischen der Pforte und Serbien sind in vollem Zuge. Fürst Bogori­­des (Alelo Bafha) und Herr Zufics haben täglich längere Unterre­­dungen, die die beiderseitigen Standpunkte immer näher aneinander bringen. Man bezeichnet mir aus authentischer Duelle die Haltung der Pforte al­eine durchaus Fonziliante. Der Großvezir sol gesagt haben: „Wir wollen in die Verhandlungen ohne jeglichen Grol eintreten. Wir ziehen einen Schleier über die Vergangenheit und mnwünschen aufrichtig mit Sr. Hoheit dem Fürsten Milan in freund­­schaftliche Beziehungen zu treten.” Da der Friedenswunsch Serbiens nicht minder aufrichtig ist, so ist mit Zuversicht ein günstiges Resul­­tat der Verhandlungen zu erwarten. Aus glaubwürdiger Duelle wird mir gemeldet, daß die Groß­­mächte, mit Ausnahme Rußlands, sich bereits dahin ausgesprochen haben, daß sie Midhat Bajba Zeit gewähren wollen, damit er die von ihm selbst projektirten Reformen durchführen könne. Sollte die Frist von der Pforte nicht bewüst werden, dann würde der Mo­­ment genommen sein, mit Waffenge­walt die Vollziehung der Kon­­ferenzbeschlüsse zu erwirken. Dagegen hat Rußland si­ne nicht ausgesprochen. So rührig und einflußreich die Friedenspartei in Petersburg auc­it, so ist doch noch immer die Kriegspartei im Bor­theile. Die Hauptfolge der russischen Diplomatie ist, die Neutra­­lität Oesterreich-Ungarns sich zu sichern, wenn man schon auf eine Kooperation dieser Macht, auf die der Czar stark rechnete, nicht sollte zählen können. It einmal diese Aufgabe gelungen, dann würde der Pruth überschritten werden. An eine unbedingte Raffinitätspolitik Rußlands darf man vorläufig wenigstens nichtp denfen. Die Gerüchte über Einberufung der großen Stupfähting sind grundlos.. Bis fest wenigstens wurde dieses Projekt im Schoße der fürstlichen Regierung nicht erörtert. Auch scheint bislang sein Grund für eine solche Maßregel vorhanden zu sein. —w— Florenz, 27. Jänner. (Orig.:Korr) Während der legten Tage, an denen vor dem hiesigen Zuchtpolizei-Gericht der Nicotera-Prozeß verhandelt wurde, schien es, als würden sich ähn­­liche Kämpfe zwischen Adel und Bolt wiederholen, wie sie die Stadt im Mittelalter vielfach gesehen hat, denn der erstere, fast durchweg ultramontan gesinnt, billigt das Treiben der „Cazzetta d’Italia”, deren Herausgeber und die, die hinter ihm stehen, nicht müde werden, den antiflok­falen Minister des Innern zu D­iskredi­­tiven, um ihn zu nöthigen, seinen Abschied zu nehmen. Mit den An­­hängern der gestürzten Regierungs-P­artei, spottweise Konforten ge­­nannt, harmoniren die meisten der in Florenz wohnenden Bankiers und Börsen-Agenten, Geschäftsleute aller Art, die unter der Negie­­rung der Moderati durch Vermittlung der Staats-Anleihen, Grün­dungen von faulen Aktien-Gesellschaften, der Tabakregie-Kompagnie und durch allerhand Geschäftchen, welche frühere Näthe des Königs mit ihnen negotiert, viel Geld erworben haben, und deren sich der Chef des Kabinets Depretis-Nicotera nicht mehr bediente. Der Chef-Redakteur der „Opinione“, Jakob Dina, gilt für den Patri­­archen aller legtgedachten Herren, weil er von Allem wußte, was in den Ministerien vorging, und was mit ihnen „gemacht“ werden konnte. Sein Bruder, ein Florentiner Wed­elmüller, wußte die Wissens­­chaft seines Bruders an der Börse zu verwerb­en, und Beide muß­­ten vermöge ihrer einflußreichen Konnersonen e8 durchzufegen, das früher immer eine Anzahl der bezeichneten Geschäfte nachher in die Kammer gewählt wurde, deren Situngen sie beimwohnen mu­ß­­ten, wenn wichtige Brojekte votirt werden sollten, damit auf alle Fälle das Ministerium die Majorität erlange. Die Florentiner Ge­­schäftswelt hat also gleiches Interesse wie die „Gazzetta d’Italia“, den Minister Baron Nicotera und in ihm das Kabinet Depretis zu brandmarken, in seinen Fall vorzubereiten. Die Repräsentanten der drei genannten Gruppen der Ein­wohnerschaft von Florenz hatten sich am vergangenen Freitag sehr zahlreich in dem Audienzlokale des Tribunals eingefunden, in der Absicht, einem berührten Verteidiger des Färbergesellen Bisconti, des Geranten der „Gazzetta“, dem Advokaten Velofini, Professor der Sub­spenndenz an der Universität Bila, Beifall zu spenden, der an vierem Tage das legte Plaidoyer halten sollte, nachden Tags zuvor der Vertreter Nicotera’s, Professor Perfini aus Neapel, einige zwanzig Fälle bezeichnet hatte, in denen die Vertheidiger des­­­ Beripätct eingetroffen­­­ gehofften Schmähungen ließ­e \ zu Beleidigung gern hinreißen, erörterte nur den Rechtspunkt der Frage und suchte darzuthin, daß die , Gazzetta", in dem guten Glauben, die Schmah­­schrift: „Der Held von Sapri, Autobiographie Nicotera’8” ver­öffentlicht habe, die diesem darin gemachten Beschuldigungen seien wahr, deshalb seien auch die Kriterien des äußersten Grades des Bergehens der Verleumdung nicht vorhanden. Zum großen Werger der Feinde Nicotera’s betonte Velofini am Schluffe seiner nur mit seinen Mask­en auf den­ Minister gespidten debe, daß dieser, wenn er alle Fehler habe, doch auch glänzende Tugenden befise und daß er, wenn er gelernt haben werde, sich über die kleinlichen Erbärmlichkeiten, die das politische Leben eines Ministers mit sich bringe, hinwegzuießen und sich auf die ganze Höhe seiner Stellung zu begeben, seine Energie und sein Genie dem Vaterlande noch große Dienste leisten könnten! Der würdige Mann ist der einzige unter den Defensoren der " Gazzetta" gebesen, welche sie mit „Anstand“ vertheidigt haben und erntete, nachdem er seine Rede geendet hatte, stürmischen Beifall, den ihm auch die Vertreter Nicotera’s sollten. Die V­erurtheilung des Geranten Bisconti hat er, wie der Telegraph wohl schon gemeldet haben wird, nicht abwenden können, welche das Tribunal darum ausgesprochen hat, weil aus den besonders charak­­teristisch Hervortretenden Stellen der intriminirten Schmähschrift deut­­lich hervorgehe, daß sie in der A­bsicht publiziet ist, durch Graählung unmoralischer (erdichteter) Fakta den Baron Giovanni Nicotera dem Haffe und der V­erachtung seiner Mitbürger auszufegen, weil fer­ner aus den Depositionen der Zeugen und obendrein folcher , merde die Vertheidigung selbst vorgeschlagen, aus dem Ge­enntnisse des bourbonischen Gerichtshofs von Salerno, ja sogar aus der An­klage des bourbonischen General-P­rofuratord Pazifico, aus dem später gegen andere, bei der damaligen Benchmwörung kompromitirte per­­sonen ergangenen Urtheilssprüche, weil endlich aus allen hinc­et vnde produzirten Schriftftücen, welche sorgfältig geprüft und kom­­mentirt worden seien, die gu­volität, die NMsuffistenz aller von der „Bazzetta” gegen den Baron Sicotera vorgebrachten Beschuldigungen hervorgehe, und weil aus allen den gedachten Schriftstücken erhelle, daß dieser während des Salerno-Prozesses eine heldenmüthige und hochherzige Haltung gezeigt habe. Das Tribunal hat den Einwand, daß die „azzetta” im guten Glauben, die bekannten Beschuldigungen freien wahr, ge­­handelt, verworfen, ebenso den Einwand, daß sie provozirt worden sei. Die Publikation der Autobiographie: „Der Held von Sapri” vereinigt, nach der Ansicht des Tribunals, in sich den äußersten Grad der Befleumdung. E83 hat, dem toskanischen Strafgefege gemäß, den Angeklagten der­­ Verleumdung schuldig befunden und ihn zu zwei Monaten Gefängniß, zu 500 Lire Geldbuße, zur Tragung der Kosten des Verfahrens, zur Entschädigung des Klägers verurtheilt, au an­­geordnet, daß diesed Erkenntnis in der „Cazzetta d’Italia“ ver­­öffentlicht werde, gegen welches Visconti Appellation eingelegt hat. Die Räume des Audienzsaales waren gestern mit zahlreichen Polizeidienern und Gendarmen belegt. Vor demselben und auf dem San-Firenze-Blade hatte der Präfekt eine Kompagnie Infanterie auf­­marschiven lassen, weil zu befürchten stand, daß die Barteigänger der , Sazzetta" mit denen Nicotera’s handgemein werden würden. Die Legie­­ven haben aber sich nicht abschieden lassen, gestern Abends eine eine De­­monstration zu nahen, und sind, V­ierhundert an der Zahl, mit einer Mufikbande, welche den Königsmarsch und die Garibaldi-Hymne abwech­­selnd intonirte, vor das Präfekturgebäude, von Balast Riccardi gezogen, vor dem sie dem Könige und dem Baron Nicotera ein Bivat, der „Gazzetta d’Italia” und den Verleumdern aber ein Verrat braten. Eine Deputation der Demonstranten hat den Präfekten erfuch, dem nunmehr gerechtfertigten Diinister des Sinnern einen Gruß der liberalen Einwwohner von Florenz zu übermitteln und diesem die Brende zu melden, die sie darüber empfinden, daß der auf seine Ehre abgesehene Meuchelmordversuch ein vergeblicher gemesen ist. Unter den Klängen des Königsmarsches riefen die Demonstranten, ehe sie sich von dem Präfektur-Hotel entfernten, noch einmal: „Viva il Re! Viva Nicotera! Abasso i colum­iatori! Abasso la Gazzetta!” und gingen dann friedlich auseinander. Der König ist gestern in Begleitung des Ministers Baron Nicotera nach Neapel abgereist und gedenkt, bis Ende Yeber dort zu residiren. In der Deputirtenkammer haben Gairoli, Menotti Gari­baldi und 11 andere Abgeordnete ein Gefäßprojekt eingebracht, welches vorschlägt, den noch lebenden Italienern, die an dem Auf­­standsversuche von Sapri sich betheiligt, jährlich 1000 Lire pension zu bewilligen. SR Telegr. Deperdien d. , Pefter Slopd”. MWien, 3­. Jänner. Orig -Telegr) Die Verhandlungen über die Banffrage nehmen günstigen Verlauf. Graf Andraffy intervenivt offiziell zwischen “den ungarischen Ministern und den Autoritäten der National­­bank. — Ueber die gemeinsame Konferenz der österreichi­­schen und ungarischen Weinister unter VBorfig Sr. Majestät ist bisher noch seine Bestimmung getroffen. ( Wien, 31. Jänner. Orig.-Zelegr) Die „Neue fr. Brejje” meldet : Die heutige M­ittags-Konferenz bei de Bretis, an welcher abermals die österreichischen und ungarischen Minister und die Vertreter der Nationalbank t­eilnahmen, dauerte bis 4 Uhr Nachmittags, führte jedoch zu seinem definitiven R Resul­­tate. Ueber einzelne wichtige Punkte, insbesondere über die eigentlichen Geldfragen, bezüglich deren die ungarischen Minister die Order­­ung der Kontingentirung fallen ließen, wurde zwar vo­llständigelieber­einstimmung erzielt; in den eigentlichen Organisations-Fragen jedoch, insbesondere in den Fra­gen der Zusammengebung des obersten Zentral-Organs und der Kompetenz der beiden Direktio­nen beharrte Mi­nister-präsident fifa mit großer Ent­schiedenheit auf einigen Forderungen, welche von den Vertretern der Natio­­nalbank als unannehhmbar bezeichnet wurden. Gleichwohl versichern Persönlichkeiten, welche an der Konferenz theilgenommen haben, daß ein befriedi­­gendes Mesultat schließlich doch erreicht werden dürfte, da im Verlaufe der Besprechung allseitig der feste Wille, eine Einigung zu erzielen, und das Bemwußtsein zu Tage trat, daß eine Lösung gefunden werden mü­sse, daß es daher unüberweindliche Differenzen nicht geben leite­te. — Heute um 5 Uhr findet ein Diner beim Firsten Auersperg statt, bei welchem jedoch aus verschiedenen Gründen kaum Anlaß genommen werden dürfte, die Verhandlungen fortzulegen. — Koloman Tia fol morgen nach Budapest zurückehren. Die Abreise des ungarischen Meinister-Präsidenten schließt jedoch die Möglichkeit nicht aus, daß die Verhandlungen näc­hster Tage wieder aufgenommen und zu Ende geführt werden dürften. « Wien,31.Jänner.(Orig.-Telegr.)Für Priguagen von Württemberg ist achttägige Hoftrauer angesagt. Wien, 31. Sinner. Orig.-Telegr) Dem gestrigen Ballfeste beim Botschafter Lord Buchanan wohn­­ten die Erzherzoge Karl Ludwig, Ludwig Viktor, die unga­­rischen Minister Tia, Szél, Wendheim und Trefort. Die österreichischen Minister Auersperg, de Bretis, Chlumecky, Ziemiak­owski, Unger und Hofmann, fast sämmtliche Bot­­schafter, darunter Alefo Bajdga, Robillant u. A., bei. Wien, 31. Jänner. (Orig.:­Telegr) Der bisherige Generalfonsul in Beirut, Zwiedinek v. Lüdenhorst, wurde zum Generalfonsul in Bufarest ernannt und trifft daselbst am 12. Feber ein. Der bisherige General­­fonsul in Bufarest, Baron Calice, geht ins Ministerium des Auswärtigen nach Wien und übernimmt daselbst die Agenden Baron Hofmann’z. 4

Next