Pester Lloyd, Februar 1877 (Jahrgang 24, nr. 32-59)

1877-02-14 / nr. 45

. . »M« Bl Y a EZAZ TET nvergeblicben Batrioten mögen ung das Wort verzeihen "eg rührt nicht von ae her — der österreichische welcher Herr Doktor Herbst einem billig denkenden Theile der Öffentlichen Meinung Eisleithaniens gilt, hat gesprochen, gesprochen in der „N. fr. Breite” unter dem nicht mehr ungewöhnlichen Schlagworte „Zur Krise“. Das it auch eine Art Osterartikel in einer hochernsten Streitfrage, der sie aber zu dem Inhalte jener berühmten Kundgebung ver­­hält, wie — nun, wie Dr. Eduard Herbt zu Franz Deuf. Die Enunziation ist bald fu­zzíirt; sie lautet furz und bündig, es darf Ungarn nicht einmal die Schein- Rarität zugestanden werden, denn — sie darf Ungarn nicht zugestanden werden ! Das ist das Ganze , das ist die Auf­­stellung und das ist die Beweisführung. Also „ein kräftiges sonores Nein", wie Herr v. Helfert neulich empfohlen, das ist die ganze Summe der staatsmännlschen Weisheit ! Es gibt politische Charaktere, die vom Hader leben. Un­­fähig zu gestalten und schöpferisch zu wirken, suchen sie ihre Existenzberechtigung durch den Widerspruc zu dokumentiren. An friedlichen SBeitläuften und unter normalen Ber­­­äb­nissen sind sie natürlich zu einer praktisch bedeutungs­­­osen Stelle verurtheilt. Kommt es hoch, so entfalten sie eine Frittische Thätigkeit, die nicht hemmt und nicht fördert, aber auch das Verlangen, sich in hervorragender Weise geltend zu machen, nicht befriedigen kann. Anders in ber weiten Zeiten, wenn Interessen-Kämpfe herrschen. Da ist die Negation von nicht geringerer Bedeutung, als der po­­fitive Gedanke, denn was dieser baut, reißt jene nieder. Solche Charaktere sind wohl allenthalben in der Welt an­zutreffen, schwerlich aber mit dem eigenthümlichen Gepräge, welches sie in Desterreich tragen. Anderwärts ist Die Ver­­neinung selbst mit einer gewissen belebenden Bewegung ver­­bunden, in Dejsterreich bedeutet sie die starre Unbe­weglich­­keit nach den Gefegen der Trägheit. „Sustament nicht" — über diese nur in Oesterreich verständliche Formel kommt sie nicht hinaus. Wir sind in der politischen Naturgeschichte nicht Hinreichend bewandert, um genau bestimmen zu können, ob diese Spezies zu den Mollusken ge­­hört, aber einen Hohen Mang in der o­rgani­­schen Welt des Staates. Scheinen sie nicht einzu­­nehmen, denn was im Staatsleben unfruchtbar it, das gehört — und stünde es noch so hoch — zu den untergeordneten Organismen. Bedauerlich genug ist es aber um ein Gemeinwesen beschaffen, in welchem derartige Charaktere Macht und Einfluß besigen und leider sind die Verhältnisse Oesterreichs seit einer Reihe von Jahren darnach angethan, Existenzen diesser Gattung po­­litij­ groß zu ziehen. Spmnmitten der staatsrechtlichen und nationalen Aspirationen, die von verschiedenen Seiten an den Zentralismus herantraten, hat das „Kräftige, sonore Nein“ ist allerdings wenigstens bisher als wirksam­ er­­wiesen, es hat die czechische, tirolische und slowenische Be­­wegung einstweilen zurückgedämm­t einstweilen, sagen wir, denn für alle Zeiten wird es auch in diesen Verhältnissen nicht ausreichen — und was Wunder, wenn man nach solchen Erfahrungen die starre unbewegliche Ne­­gation auch auf alle anderen Probleme zu übertragen sucht und wenn Derjenige am meisten gilt, der das , Nein" am ,jonovíten" jagt! Zu erklären wiren wir also den verbisfenen Ziob, der in dem erwähnten Artikel zum Ausdruch kommt, aber welcher unbefangene Mensch wüßte ihn zu ent­­sculdig­en! Sollen wir es befragen, sollen wir uns­­ Darüber verwundern, daß selbst ein Mann von der geisti­­gen Begabung Herbst’s nicht im Stande ist, si über die arınseligen Motive zu erheben, welche den Widerstand eines T­eiles der Wiener Presse gegen die ungarischen Forderun­­gen beeinflußten ? sollen wir es befragen, sollen wir uns darüber verwundern, daß ein Mann, der als Führer einer ‚großen Partei eines großen Staates gilt, in einem Streite, von dessen friedlicher Schlichtung das Wohl der Monarchie abhängt, sein einziges Wort der Verfehr­lichkeit findet, wohl aber die Leidenschaften an acht, den Haß aufstachelt, den Kompaziszenten, der schließ­­ft fast nur noch um den Schatten seines Nechtes kämpft, verdächtigt, ja geradezu denunzirt? „Die Pilgerfahrt, der Ezegleder", die „Jason-Fahrt der Studenten”, die „Elsen- Kojjutge Nufe" — das sind die Argumente, die in jenem Artikel gegen Ungarn ausgespielt werden! Wäre es nicht vergebliche Mühe, einem solchen Ausfalle gegenüber die sachlichen Motive erörtern zu wollen? Und doch sollte man ja verlangen dürfen, daß ein Mann, dem seine Freunde das Prädikat Staatsmann geben, wenigstens den Berunch mache, die Streitfrage von staatsmännischem Gesichtspunkte zu beleuchten ? Wir verlangen es nicht von dem Gros der Tagespolitiker, aber wir verlangen es von einer hervorragen­­den politischen Persönlichkeit, daß sie die Fähigkeit habe, aus dem thatsächlich bestehenden staatsrechtlichen Verhält­­nisse die natürlichen Konsequenzen zu ziehen. Entweder man verpertirt die staatliche Selbständigkeit Ungarns, dann muß man zugeben, daß Ungarn nur dem Gefeße einer logischen Notwendigkeit folgt, wenn es seine wirthschaft­­lige Rarität aufrechtzuerhalten sucht. Aufrechtzu­­erhalten sagen wir, denn es handelt sich nicht um eine neue Errungenschaft, welche Ungarn anstrebt. Im Gesete ist die ökonomische Parität Ungarns ausdrücklich gewährleistet, und in der Praxis wurde sie bisher nicht aufgegeben. Nur durch die provisorischen Beziehungen des Landes zu der Oesterreichischen Nationalbank, und nur durch diese allein ist diese Parität, wenn wir so sagen dirfen, Late­nt geblieben, aber es liegt ja in der Natur der Sache, daß, sobald von einer definitiven Regelung die­ses Verhältnisses oder der Bankfrage überhaupt die Nebe­it, jenes prinzipiell in Kraft bestehende Medgt nach prak­­tischer Geltung ringt, ringen muß. Der politische Dualis­­mus hat den wirthschaftlichen zur nothwendigen Folge, und doch ist ja Ungarn weit entfernt, auf die Zweitheilung um jeden Preis zu dringen, es will vielmehr die gemein­­schaftliche Basis und auf dieser Basis die blos theoretische Wahrung seiner paritätischen Rechte... . Oder aber man will die staatsrechtliche Selbständigkeit Ungarns nicht respektiven, dann bethätige man den Muthb seiner Meinung, trete offen gegen den Dualismus überhaupt in die Schranten, proflar­ire den wirtschhaftlichen Zentralismus als den Beginn des Verfuches zur politis­chen Zentralisation, aber­­ man wolle nicht auf Schleichwegen Tonfisziren, was man offen zu fordern nicht die Courage hat! Von solchen royalen, offenen Gesichtspunkten ist in dem Artikel nicht die Spur. Das Ganze liest sich wie eine Sasschrift, und zwar wie eine schlechte Sasschrift. Man „Dürfe Ungarn nicht einmal die S­ch­e­in­parität zugestehen, sonst würde Desterreich sich zur politischen Inferiorität ver­­‚‚urtheilen. Welche wunderbare Logit! Weil Ungarn sic­e damit begnügen muß, anstatt des wirklichen echtes den ‚bloßen Schein zu acceptiven, erleidet Desterreich an sei­­ner politischen Bedeutung Abbruch ! Und wenn in dem Artikel gar von dem politischen Uebergewichte gesprochen wird, welches Ungarn schon jet erlangt haben soll, — we it ein kräftigeres Desaren dieser Behauptung als eben in der leidigen Thatsache ausgeprägt, daß das Land mit Auf­­gebot aller Kraft um die Bewilligung einer Schein­­parität zu kämpfen hat ? . . . Noch wunderbarer ist das wirtsschaftliche Motiv, welches in der erwähnten Enunziation gegen Ungarn vorgebracht wird. Es wird die Besorgnis ausgesprochen, Ungarn könne, wie es die Aktien der Theiß­­bahn gekauft hat, auch die Aktien der Nationalbank kaufen, und dann hätte man eine magyarische Bank. Nun denn, wenn, einmal diese Möglichkeit überhaupt gegeben ist — wie , je es derzeit leider nicht ist —, dann böte seinerlei Zu-, b 18 ..geg­nungen und persönlichen Bürgschaften reagiven — gerade wie dies — abermals Leider ! — in dem Verhältnisse der Bank auch nach der Annahme der Tipa’schen Forderung in Wahrheit zum Schaden Ungarns der Fall sein wird. Sollte­ nach­­dem Allen der erwähnte Artikel die Ge­­­sinnungen der österreichischen Beh­affungs- Partei zum Aus­­druch bringen, dann­ wäre­­ es um den Bank-Ausgleich­­ schlecht genug bestellt. Mit jenem absoluten und unmotivir­­ten Nein ist ein weiteres Patien nicht möglich. Hoffen wir indessen, die Verfassungs-partei werde umsichtiger sein, als ihr hervorragendster Führer und ihr vornehmstes jour­­nalistisches Organ. Man wird sich doch endlich vergegen­­wärtigen müssen, daß mit der bloßen Ablehnung von öster­­reichischer Seite die wirthschaftliche Streitfrage nit aus der Welt geschafft, die Forderung Ungarns nicht bewältigt ist, und daß die großen Lynteressen, um die es sich handelt, nicht mehr ungelöst zurückgeschoben werden künnen. Diese fegteren wü­rden sich allem Widerstande zum Troß Geltung verschaffen mit der DBerfassungs-P­artei oder troß verselben. 7 I U an EIN ’ EGE Ia ee — wei, „zur Krise“ betitelt fi der an Seiten der Stelle des vorliegenden Blattes bespro­­chene Urtikel der „N. fr. Breffe", dessen Autorschaft allgemein dem Führer der österreichischen Verfassungspartei Heren Dr. Eduard Herbst zugeschrieben wird. Die für die österreichischen Anschauun­­gen höchst bezeichnende Gnunziation lautet vollinhaltlich wie folgt: Die ungarische Ministerkrise ist noch ungelöst. Die Strömun­­gen scheinen den abgetretenen Minister-präsidenten v. Tia wieder an die Oberfläche zu treiben. Durch seine Nede hat derselbe aug gründlich vorgesorgt, daß Fein anderes Ministerium in Ungarn an die Seite der Geschäfte treten kann. Er hat nicht mehr als Mini­­ster, sondern wieder als Chef der „Beichfußpartei” gesprochen und seinen Entschluß gekennzeichnet, jedem Ministerium das Regieren un­ möglich zu machen. Aud)­tt jegt nicht mehr, von der Bank, von der bestmöglichen Organisation des Geldmesens, von der Befriedigung gerechter finanzieller Forderungen Ungarns die Rede. Rein, seit Ko­­loman Tipa die Bankangelegenheit zu einer Frage des „staatlichen Anlegens“, der „Würde der Nation“ gemacht hat , seit der Berdacht von ihm in die Massen geschleudert wurde, man wolle in Dester­­reich der heiligen Rarität „auch in anderen“, das heißt politischen Fragen zu Leibe: seitdem ist an die Stelle der Transaktion der Kampf, an die Stelle der ruhigen Erwägung die nationale Leiden­­schaft getreten. Die Pilgerfahrt der Ezegleder zu dem Heiligen von Collegno, der Yajon-Zug der Studenten nach dem­ Bosporus — alle diese markanten Erscheinungen des ungarischen Bolíslebens der üngster Tage spiegelten sich auch in der Minister-rede. „Wenn aber die ungarischen Minister sich den Anschein gaben, sagen zu müssen, daß in Oesterreich der Dualismus sich nicht ein­­lebe und Anfechtungen exleive, so geben sie und mehr Necht, zu sagen, daß der Gedanke der Zusammengehörigkeit aller Länder der ganzen Monarchie in Ungarn keine Wurzel falle, daß der sezessio­­­istische Trieb, der Unabhängigkeits-Gedanke noch immer die Seelen beherrscht und die Minister selbst im Banne hält. Nach den Wochen Tiba­s gereim­t es fast den Anschein, als wäre die Behauptung der wirtsschaftlichen und finanziellen Ueberlegenheit Desterreichs eine Beleidigung Ungarns und eine Schädigung seines Ansehens. Und da eine Beleidigung gesührt werden muß, so­lt es selbstverständ­­lich, daß Desterreich seine Forderung feierlich zu widerrufen hat. Sobald dieser Maßstab einmal für die Beziehungen Oesterreichs zu Ungarn in Anwendung kommt, dann gibt es seine Negung mirth­­fchaftlicher oder finanzieller Selbständigkeit Oesterreichs, welche nicht eine Beleidigung Ungarns — über welche dieses natürlich allein Richter it — darstellen könnte. Und da, wenn einmal ein ungarischer Minister- P­räsident einen solchen Ausspruch urbi et orbi verkündet, sein anderes ungarisches Ministerium mehr zur Führung der Geschäfte aufzutreiben ist, es sei denn, daß mit der selbständigen ungarischen Bank die Zerreißung der Monarchie bewilligt und das , Eljen Kossuth !" ins praktische Staatsrecht überlegt würde, so müßte eben Oesterreich Ungarn immer zu Willen feilt, damit Ungarn regiert werden könne. Deiterreic­h wäre die Probe für das schwierige Nechen-Stempel, welches die Regierbarkeit Ungarns bietet. Wenn hier­von von Ehre und Ansehen die Rede ist, 10 berührt diese Ehrenfrage Deiterreich. Denn sich in eine solche Stellung verlegen lassen, das hieße in der That eine politische Demüthigung über sich ergehen lassen. Wenn Oesterreich fest, wo die politische Degemonie-Frage in der für und unannehmbarsten Form gestellt wurde, nachgeben wollte dann verdiente es die abhängige Stellung, in welche Ungarn es z­wingen will. Wenn ihn die Sormalisirung des natürlichen wirth­­schaftlichen Machtverhältnisses für Ungarn eine Beleidigung it, wie soll_ exit die Fürtzung eines unnatürlichen wirthschaftlichen Macht­­verhältnisses für Oesterreich aufgefaßt werden? Muß dieselbe nicht umso mehr eine Schädigung des Ansehens Defterreichs sein? Wurde nicht schon bisher über den überragenden Ein­­fluß Ungarns geklagt Die politische Machtfrage ist gestellt, nicht von Defterreich. Aber nachdem sie einmal gestellt ist, kann sie nicht ungelöst bleiben. Wenn Oesterreich fest nachgäbe, dann wäre das heute zu seinen Ungunsten bestehende Mißverhältniß potenzirt, dann wäre es für immer zur politischen Inferiorität in dem­echselverhältnisse der „beiden Staaten“ verurtheilt. Die Ber­affungspartei müßte aus Mollusten-Geschöpfen bestehen, wenn sie auch nur in die Scheinparität willigen wollte; sie müßte ver­­gessen haben, daß und warum sie vor wenigen Wochen so rerolgt die paritätische Bank verwarf. Wenn selbst die Minister nachgeben wollten, so wäre die Partei nicht gewillt, einen Selbstmord zu be­­gehen. Eine Ministerkrise würde diesseits der Leitha gewiß ein Resultat ergeben, welches jenem der ungarischen Ministerkrise sehr ähnlich wäre. Es würde sich sein Ministerium bilden können, welches Aussicht hätte, den Bankausgleich in der ungarischen Fassung zur Durchführung zu bringen. Wir sprechen damit nur von den heutigen Lösungsformeln. Wir meinen nicht, daß der Konflikt un­­gelöst bleiben solle. Aber die Lösung " darf durch seine Formel " geschehen, welche dem österreichisc­hen Standpunkte präjudizirt. So ist die Sachlage, politisch betrachtet, beigaifen. Nicht bes­­ser gibt sie sich vom rein woirthschaftlichen Gesichtspunkte aus. Wir miüssen darauf vermeisen, welche Schilderung Herr v. Tipa selbst von den Wirkungen des Bruches gegeben. Er hat die größten Uebel für den Staat und für den Einzelnen vorausgesagt; er hat die immer schwierigere und drohendere Finanzlage konstatiet; er hat selbst bes­pannt, daß er vor der Verantwortlichkeit des Bruches zurückgeschredt, bevor er nicht alles Mögliche versucht hatte. Man wird angeben, daß ein Minister nicht düsterer und schroärzer die Folgen einer Maßregel ausmalen kann. Dabei darf man annehmen, daß die Thatsachen die Worte noch übertreffen würden. ES schwebt auf jeder Zunge, daß die Wirkungen des Bruches für Ungarn eine Katastrophe best deuteten. Und dennoch will ein ungarischer Minister und ein ungarischer Parlament die Nation Dieser Katastrophe zufüh­­ren! Sie wollen lieber das Land und die allerdings für die Kossuth-Neufer nicht mitzählende­­ Monarchie in die finan­­zielle Zerrüttung werfen, ehe sie den Anspruch auf ein Ungarns finanziellen und unwirtssschaftlichen Leistungen nicht im entferntesten entsprechendes Paritätsrecht aufgeben. Wenn man sich einer solchen Verschrobenheit der Verstandeskräfte gegenüber sieht, dann erstarrt man bei dem Gedanken, daß einer solchen Nation unser Geldiwesen ausgeliefert werden könnte! Das Treiben dieser Tage auf der Straße, im Parlament, am Negierungstische — überall wartet dieselbe Atm­osphäre — demonstrirt so recht in die Augen fallend, wie noth­wendig es it, das neue Institut gegen solche ungarische Eigenthü­mlichkeiten zu sichern. Wer kann vorausreden, um in welchen „Ehrenpunktes“ wissen die Ungarn in Zukunft einmal die ganze Bank umstürzen, zu wel­­chem Z­ede sie dieselbe mißbrauchen wollen ? Wir Oesterreicher trei­­ben eine Bank-Polität, mit welcher die nationale Würde nichts zu schaffen hat. Wir wollen unser Geldunwesen auf sicherer Grundlage geordnet und vor solchen Grtravaganzen, wie sie fest in Ungarn zur Er­­scheinung kommen, gejhüst wissen. Und daß jene Besorgniß nicht etwa blos theoretisch besteht, das zeigt die Erfahrung. Die Ungarn haben Derartiges bereits praktizirt. Wir brauchen blos das Wort „Theißbahn“ auszusprechen. Dieses Unternehmen stand unter vor­­wiegend deutscher Verwaltung und war eines der bestrituirten Un­­ternehmen. Da verwendete die ungarische Regierung Millionen von Depositengeldern zum Anlaufe von Theißbahn-Ak­ien, verschaffte sich die Minjorität und beseitigte die deutsche Verwaltung, um ihre eigenen Kreaturen in dieselbe einzufegen. Das Unternehmen ist seitdem dazu verurtheilt, die verkrachte Oitbahn aufzunehmen, und ist um etwa vierzig Perzent ent­werthet. Wo solche Beispiele in beredter­­­eise sprechen, da wird man dem theoretischen Wahrscheinlichkeits- Kalkül nur in bedingter Weise Glauben fihenfen dürfen. Sicher gehen, wird da zur Pflicht der Selbsterhaltung. Saut certi deni­­que fines ! 66­zen und Borschrifter leisten und unte daß die in der österreichisch-ungarischen Monarchie­­ Gejegen gemäß zu Stande gekommenen Gesellschaften gleicher Ber­schaffenheit in den Staaten Sr. Majestät des Königs von Italien des Genusses derselben Rechte theilhaftig gemacht werden. Urkunde dessen hat,Öefertigter die gegenwärtige Deklaration mit seiner eigen­­händigen Unterschrift und feinem Siegel versehen. — Gegeben zu Wien am 3. Feber 1877. (L.S) Andräaffym.p. _ Eine analoge Deklaration wurde seitens der italienischen Re­gierung in Rom am 24. Dezember 1876 ausgestellt. — Sin Angelegenheit der Bariser Weltausstellung hat der E. ungar. Minister für Acerbau, Handel und Gewerbe an die Handelskammern von Budapest, Preßsburg, Oedenburg, Ka­­rgau, Temesvár, Klausenburg, Kronstadt, Debreszin und Arad, an den Landes-Agrikulturverein, an den Landes-In­­dustrieverein, an die Geographische Gesellschaft, an den Ingenieurverein, an den Landes-Forstverein, an den Siebenbürgischen landmwirtschhaftlichen Ver­ein und an den Siebenbürgischen Kellerverein nach­stehende Aufforderung gerichtet. Das Publikum ist durch die bisherigen Mittheilungen über die Pariser 1878er Ausstellung in Kenntniß gelegt, daß die unga­­rische Regierung die Theilnahme an derselben beschlossen, und auf Grund dessen die weiteren Schritte gemacht hat. Die auf dem Wege des Ministeriums des Auswärtigen gepflogenen Vorverhand­­lungen mit der französischen Regierung sind größtentheils beendet, ich halte daher dafür, daß der Zeitpunkt zur Organisation der Aus­­stellngs-Angelegenheit im ganzen Lande gekommen ist. Zahlreich sind die Fragen, die der Lösung harren und ich glaube, daß die­­selben am raschesten erledigt werden können, wenn die dazu berufe­nen Korporationen und Vereine einerseits die erschienenen Mitthei­­lungen vorläufig zum Gegenstand ihres Studiums machen und ans dererseits, wenn ich den sachverständigen Vertretern derselben Gele­­genheit biete, bei einer im Schoße des meiner Leitung anvertrauten Ministeriums abzuhaltenden Gnquete die Wünsche der einzelnen Gegenden bekanntzugeben und die Interessen der einzelnen Industrie­­zweige zur Geltung zu bringen. Damit Sie sich über die richtige Anwendung der beiliegenden allgemeinen Bestimmungen der Aus­­stellung auf unsere vaterländiigen Verhältnisse ein entsprechendes Bild nahen und der Aufgabe diejer ngquote entsprechen können, halte ich für noth­wendig, Ihre Aufmerksamkeit insbesondere auf zwei Punkte zu leiten. Auf den von Seite Frankreichs dem Auslande zur Verfügung gestellten Raum und auf die durch unsere Theilnahme an der Aus­­stellung erwachsenden Ausgaben. Was den Ausstellungsraum und speziell die Größe des für Ungarn bestimmten Raumes betrifft, it zu bemerken, daß der Raum der Bariser Ausstellungsgebäude im Vergleiche mit den der gewesenen 1875er Wiener Weltausstellung viel geringer ist, daher auch der den einzelnen Staaten reservirte Blat in selbem Maße enger bemessen sein wird. Die für Ungarn entfaltende Fläche wird wahrscheinlich als 4—5000 Quadrat-meter festgestellt werden. Diese Raumverhältnisse sowie die ungewöhnlich ungünftigen Geldverhältnisse stehen uns bei unserer Theilnahme an der Ausstellung gemisse Grenzen. Die Enge 065 Raumes wird es uns zur Pflicht machen, denselben je zriebmäßiger auszuwügen. Dem­nach nach Möglichkeit nur derartige Gegenstände auszustelen, welche S­portartikel bilden, oder deren Konkurrenzfähigkeit die Ausstellung derselben fü­r das Land ausbringend erscheinen läßt. Unsere argen Geldverhältnisse und die richtige Auffassung des Zweckes der Exposi­­tionen werden von uns erheirschen, daß mir­ nit durch Äugeren Lurus und werthloses Schaugepräge aufzufallen trachten, sondern durch den innern Werth und die Vorzüglichkeit des Ausgestellten die Aufmerksamkeit des Auslandes auf uns zu ziehen. Diese Grund­­prinzipien vor Augen haltend, jese ich nachjiegende Britte als Auf­­gabe der Enquete fest: 1. Die Bezeichnung jener Gruppen und Klassen, bezüglich deren eine Vertretung Ungarns wünscenswerth ist. 2. Die Organi­sation der Kollektiv-Ausstellungen. 3. Die Bestimmung der Provinz- Ausstellungsfontites, der Orte, Bezirke und des Wirkungstreffes derselben. 4. Die Festlegung des A­nmeldungstermins. 5. Das Negulativ für die vorherige Beurtheilung der Ausstellungsgegenstände. 6. Die Dio­­dalitäten der Sammlung der Ausstellungsgegenstände. — Was den ersten Punkt betrifft, ist es not­wendig, daß Sie die erste der bei­liegenden Publikationen in ihrem Kreise je eher berathen und Ihre Vorschläge duch Ihre Delegirten der Enquete unterbreiten. Ueber­­haupt ist es im Interesse der Angelegenheit wünschensunwerth, fass Sie sich über einen oder den andern der Punkte bisher noch nicht geäußert haben, selbe vor der Abhaltung der Enquete zu berathen und es folderwweise zu ermöglichen, daß Ihre Delegirten nicht nur ihre individuellen Ansichten, sondern auch die Auffassung der geehr­­ten Korporation vertreten künnen . Zur Abhaltung der Enquete fege ich den 26. Feber fest, an welchem Tage um 9 Uhr B­ergens im Berathungssaale des Handelsministeriums die Berathungen ber ginnen werden. Ich berufe zu dieser Enquête von den Handelskammern den Präsidenten Baron Fr. Kohmeister, den Vizepräsidenten Karl N­äth, den K­an­mer-Se­kretär Dr. Nik. Szvetenay in Budapest , den Sekretär Dr. Schäzler in Breßburg ; den Präsidenten Jgn. Flandorfer und den Sekretär Fr. Schlenter in Oedenburg ; den Sekretär Eugen Deil in Kaskau ; den Sekretär Albert Straffer in Temesvár ; den Sekre­­tär Sigmund Gáman in Klausenburg ; den Vizepräsidenten Sosef Dud in Kronstadt ; ein in Ausstellungs- Angelegenheiten be­wandertes Mitglied in Debreczin; den Sekretär Eugen Saal in Arad, den Vizepräsidenten Ladislaus Korizmics, den Sekretär Paul Mecrocz, die Mitglieder Paul Téren und Dr. Eugen Rodiczty des Landes- Agrikulturvereins; den Vizepräsidenten Dr. Adolf Szaboly und das Mitglied Carl Posner des Landes-I­ndustrievereins , den Präsiden­­ten Fr. Reis und ein in Ausstellungs-Angelegenheiten bemandertes Mitglied der Geographischen Gesellschaft ; ein­ in Ausstellungs-An­­gelegenheiten des Iingenieurvereins, des Landes-Forstvereins, des Siebenbürgischen land­wirthschaftlichen Vereins und den Gefreiär Wilhelm Ganauf des Siebenbürgischen Kellereivereins. Ihren Bericht bezüglich der Bemwerkstelligung der Ermission erwarte ich rechtzeitig vor dem Termine der Abhaltung der Enquete. Budapest, 10. Feber 1877. QTrefort m. p. sz Eine genaue Evidenzgaltung der Grundsteuer durch die Gemeinden wird in hohem Maße dadurch erschwerz, daß die, eine grundbücherliche Intabulirung des Eigenthumsrechtes an­ordnenden Bescheide den Vorstellungen der betreffenden Gemeinden nicht mitgetheilt werden, und diese Daher von den eingetretenen Grund»­defig-Renderungen ohne amtliche Kenntniß sind. Der Justiz­­minister hat deshalb am 3.9. Mi eine Zirkularverordnung erlassen, worin die königl. Gerichte aufgefordert werden, Anstalt zu treffen, daß in Hinkunft jede wegen grundbücherlicher Intabuii­­rung des Eigenthumsrechtes gebrachte Entscheid­ung der Vorstehung der betreffenden Gemeinde in einem Gremplar zugerehtet werde. — General Klapsa hat an einen hervorragenden polnischen Parteimann folgendes Schreiben gerichtet, dessen Abschrift uns aus Lemberg eingesehicht wird : Dein Brief benachrichtigt mich von einer Thatface, die mich nicht allein entrüstet, sondern sogar in Staunen fest. Du behauptest nämlich, daß die Ansprache, welche ich bei Gelegenheit einer mir dargebrachten Opation an die Abgesandten der Konstantinopler Be­­völkerung hielt, in dem Sinne gedeutet worden sei, als ob ich über­haupt den slavischen Völkerstamm in Acht und Bann gelegt hätte. Du selbst und die übrigen zahlreichen Freunde, welche ich stets seit dem Beginne meiner Laufbahn unter Deinen echten Lands­­leuten zählte, können unmöglich eine derartige Auffassung meiner Worte, die ja mit meinen bisherigen Ansichten und Sympa­­thien vollständig im Maiverspruche müre, als zulässig erschei­­nen lassen. Unzweifelhaft sind es die Feinde­n des türkischen Reiches, die Gegner meines Landes, ferner Diejenigen, mele die Freiheit überall nach Möglichkeit auszurotten pflegten und end­­lich die Henker Polens, welche mich so hinzustellen streben, wie ich es sonst nicht bin und meine Landsleute für das ausgeben müssen, wofür sie unmöglich gelten können. Unter den Slaven it natürlic eine Unterscheidung wohl zulässig ; es gibt nämlich unter diesen zunächst solche, welche überall, wo sich ihnen Die Gelegenheit nur darbietet, für die Verbreitung der Knechtschaft Sorge tragen. Anderer­seits gibt es wieder Slaven, mit deren Blut der Boden sämmtlicher Länder Europas getränkt i­, die über den Verlust ihrer Selbstän­­digkeit trauern und nur der Stunde harren, um für ihre Rechte ein­zutreten. Die beanstan­deten Worte waren doch gewiß nit an diese Zegieren, welche ja zu unseren Freunden und Mitbrüdern zählen, ge­­richtet. Man verlegt ja nicht einmal seine Feinde, wenn sie unterlegen sind, väte viel weniger noch seine Freunde, die unter dem Joch des gemein­­schaftlichen Erbfeindes seufzen. Die Ungarn nehmen die Freiheit nicht blos für sich allein in Anspruch, da sie bereits zur Genüge unter der Hast des Despotismus gelitten haben, um sich von einer gewissen Racen-Abneigung gegen ein Bolt erfüllen zu lassen, dessen Machthaber ihm gern das gleiche 2008 bereiten möchten. Weit ent­­fernt derartige Gefühle zu hegen, die den Socen und Sympathien meiner Landsleute vollständig widersprechen, habe ich die Ueberzeu­­gung, dadurch, daß ich für die Vertheidigung der Türkei in ihrer gegenwärtigen, höchst akuten Krisis eintrete, und für das türkische Reich die Sympathien aller Derjenigen, denen die Freiheit wahr­­haft am Herzen liegt, beanspruche, auch die polnische Mar­tionalfache und zugleich die Interessen meines Landes zu verfehten. So wie wir Ungarn haben auch die MWdlen ein Sinteresfe daran, dem Umisi­hgreifen der Grundsäße derjenigen Nation, welche ganz allein in Curpa den rohesten und abschredendsten Absolutismus repräsentirt, ein Bier zu fegen. Die Angehörigen dieser Nation nennen diese Prinzipien schon hinlänglich aus Erfahrung, und wenn mir und noch irgend welchen Täuschungen hingeben wollten, so würde schon ihr 1008 allein genügen, uns die Augen zu öffnen. Die Polen suchen diejenige Bahn zu betreten, welche sie zu ihrer Befreiung führen konnte, aber auch die Ungarn sind entschlossen, ihre so theuer erkaufte nationale Selbständigkeit zu vertheidigen. Ihr Feind it also derselbe, wie auch die iteressen Beider gleich sind. In dem Kampfe, melden Eurpa nicht zulasten kann, ohne eine ewige Schmach) auf sich zu Laden, foll:u ficy danger legg. Depeldien o. „Zeller Slopd”. Wien, 13. geber. (Orig -Telegr) De heute bei Auersperg abgehaltenen Konferenz mit den un?­garischen Ministern war­­ ein österreichischer Ministerrath Die Konferenz Einem Gerüchte zufolge fast vorangegangen, der eine Stunde mwüährte. selbst dauerte von 12 bis halb 3 Uhr. Das Resultat der­selben wird geheim­­ gehalten, indessen ein Resultat ü­berhaupt noch nicht erzielt worden sein (s. das folgende Telegramm), da die österreichischen Minister vorerst mit den Abgeordneten vertraulich zu on feriven wünschen.. Wie weiter verlautet, wird auch Se. Majestät mehrere Österreichische Abgeordnete empfangen, um si über die im Parlamente herrs­chende Stimmung zu informiren. — Die Abendblätter fon­statiren, daß die ungarischen Minister nur als provi­­soris­ch­e Minister über aussprachlichen Wunsch des Monarchen die Konferenzen neuerdings wieder aufgenommen haben. — Die „Deutsche Zeitung“ behauptet, der N Reichgrath werde die Parität im Generalrathe n­i­e (!) bewilligen. — Die „N. fr. Presse” sagt bereits über eine neuerliche „Zwangslage”. — Die Entscheidung dürfte mor­­gen oder übermorgen erfolgen. Wien,13.Feber.(Orig.-Telegr.)Die bereits angekündigte Begegnuung deerrren v.Tipa und Szöll mit den österreichischen Ministern hat heuteärkittags beim Fürsten Auersperg stattgefunden Die vott österreichischer Scigse in Ansfikingertellte und,i­i­es hhieß,dem prinzipiellm Smadpunkte um­garns vollkommen entsprechende Erklärung in der Paritätsfrage ist vokkösterreichi­­scher Seitenrecht erfolgt.Die ungarischen Herrin erklärt die neuerdings an das bestimutiefte,in dieser Frage an dem von Untertanny stelltensg Prinzip nicht dakuin defte nachge­­ben zu können Es gelangten dann die beiden ande­­ren nom ungelösten Differenzpunkte(Dotation­ Ungarns und Kompetenz der Direktioxi zur vorläufige ichfpre­­charthiauch d­ann versuchen,ob man sich­ vorerst jicher diefcheid anragenverständigen­ kömmst daß, wenn dies gelänge,die Paritätsfrage als die eini­­zige noc hungeldste Frage bestehen bliebe.Nachdem­ jedoelpjenci nicht anderen Differenzen vorwiegend vanktechnischer Naturwid­ wurde bezüglich derselben heute­ nur ein vorläufiger Ideenaustausch gepflogen, welchermord­i in einer zweimb­gegnung beim Fürstannersperg unter Zuziehungsb­er­­treter der Nationalbank fortgelegt werden sol. Erst nach der Erledigung dieser beiden Fragen in einen oder Dem­ anderen Sinne, wird über die Rari­tätsfrage entschieden werden. Die Wien, 13. Febr. (Orig -Telegr) „N. fr. Breffe" meldet über die heutige Ministerkonferenz beim Fürsten Auersperg folgende Details: Anmwetend waren österreichischerseits Laffer und Pretis, uni­garischerseits Tipa, Stelle dm Wendheim. Dem Zweckk der Konferenz entsprechend wurden die obwaltenden Differenzpunkte Fonstatirt und Elargestellt. (Sollte das wirt­­lich ehit heute noch nöthig gewesen sein? D. Med.) Die Sachlage stellt sich demnach folgendermaßen dar : In der Dotationsfrage werden ungarischerseits 60 Millionen gefordert,­sterreichischerseits 50 Millionen fi­ zugestanden und die Zusage eventueller, vorübergehender Erhöhung für den Fall des Bedarfes gegeben.­­ Die zweite Frage: Kompetenz der Direktionen und des BZentral-Ausschusses betreffend, halten die österreichischen Minister striktest an dem Ueberwachungsrechte des obersten Zentral-Organes für alle Geschäftsangelegenheiten, und den d Jrechte desselben, besondere Detail-Instruktionen zu erlassen und Einsprüche gegen einzelne Geschäfte zu erheben, fest, während die Ungarn dem Generalrathe blos ein Kontrol­­recht im Allgemeinen zugestehen und den Direktionen einen selbständigen Wirkungskreis in der Detail-Geschäftsgebah­­rung gewahrt wissen wollen. Was endlich die dritte, die Frage der Organisation des Generalrathes betrifft, so soll im Sinne des ungari­­schen Vorschlages (Soll wohl heigen : im Sinne des Ver­­mittlungsvorschlages dem die ungarischen Minister zuge­­stimmt haben. D. Ned.) die Belegung von vier General­rathsstellen dem freien Ermeffen der Generalrsam­mlung anheimges­tellt bleiben, während die Defterreicher darauf bestehen , daß Diese vier Stellen nur mit Defterreichern belegt werden können. Eine Ausgleichung dieser Differenzen wurde in der heutigen Konferenz nicht versucht. Zu diesem Behufe ist für morgen um 3 Uhr eine neuerliche­­ Berathung beschlossen, an welcher auch die Vertreter der Nationalbank theilnehmen und in welcher die obigen Differenzpunkte in der angegebenen Reihenfolge diskutirt werden sollen.­­ Das Ergebnis der morgigen Konferenz soll österrei­­chischerseits sofort einer ad hoc einzuberufenden Partei- Konferenz vorgelegt werden. Wien, 13. eber. (Telegramm der „Pester Kor­respondenz”.) Seitens der Österreichischen Regierung ist die Bereitwilligkeit zu Konzessionen konstatirt, so daß der Aus­­gleich als gesichert betrachtet werden kan­r. Wien, 13. Febr. Orig. -Telegr) Bein Fürsten Schwarzenberg fand gestern ein Ballfest statt, welchem der Kaiser, die Erzherzöge, die Minister, die Bot­schafter und viele sonstige Würdenträger und Notabilitäten beiwohnten. Wien 13. geber. Orig.-Telegr) England hat den Mächten vorgeschlagen, auf Gortshakoffs Mundo schreiben seine feierliche, und jedenfalls teine schriftliche Antwort zu ertheilen. Bien, 13. Feber. Drig.-Telegr) Auf der Nordwelt­­bahıı-Strecke Znaim-Wolframig-Kirchen fand, eben als der Zug die Stelle pafferte, eine Felsabrutschung statt. Die Lokomotive und drei Personenwagen wurden beschädigt Der Zug hatte drei Stunden Verspätung.­­ Auf der Karl-Ludwigs-Bahn hält das Schneegestöber noch immer an. Die Züge hatten heute ab­ Stunden Verspätung Mag allen Richtungen Hin mußten besondere Züge eingeleitet werden. Zare, 13. Feber. Die angebliche Revolte in Buta be­schränkt­e sich auf eine Ansammlung der Bewohner des von Miri­­diten be­wohnten Bezirkes Dibri, um das Dorf Keira gegen einen befürchteten Angriff der Türken zu vertheidigen ; die Miriditen be­wegten die Straße Sentari-Prisrend, bemächtigten sich des zur Her­­stellung der Ordnung entsendeten türkischen Beamten em­il Bey und erklärten demselben, ihn nicht früher freizulassen, bis der Miriviten-Chef Marta Noba freigelassen wird. Safy, 12. Febr. Orig-Telegr) Den „Zimpul“ zufolge soll man in Wien erfahren haben, daß am 6. d. zwischen Rumänien und Rußland ein Vertrag unterzeichnet wurde, welcher den Durc­hzug der Sü­d-Armee durch rumänisches Territorium regelt. Dieser Vertrag soll indeß über eine eventuelle Kooperation Rumäniens seine Bestimmung enthalten. Sera, 13. Febr. (Dörig-Telegr) Die Friedensverhandlungen haben angesichts der hier herrschern­den Konzilianten Stimmung die günstigste Wendung genom­men. Montenegro erklärte sich nachträglich mit den von Midhat formulirten Grundlagen der Verhandlung einver­­standen, wünscht jedoch, nach wie vor, die Verhandlungen in Wien zu führen, während die Pforte dieselben hier ge­­führt wissen will. Serbien opponirt nur gegen die Gleich­­bereitigung der armenischen Israeliten. Hom. 12. Feber. (Orig.-Telegr.) Ein per­­manentes Geschwader, bestehend aus den Panzerschiffe: „Roma, "Benezia", „Balestro", „Affondatore”, „La­ Marino” und , Barese", it von Spezzia nach Tarent ab­­gegangen, von wo es vielleicht nach dem Piräus­dampfer wird. “ Wie der „DBersagliere”, das Organ des Mini­sters des Innern, schreibt, verbleibt Midhat noch zwei Zage in Brinditi, bis die Frage seiner Weiterreise gelöst ist. Die Deputation, welche er empfangen hat, bestand aus kr . Der gemeinsame Minister des Aeußern hat (einvernehm­­lich sowohl mit der f. ungarischen, als der f. k. österreichischen Regie­­rung) mit der É. italienis­chen Regierung eine Deklaration aus­­gewechselt, wodurch die gegenseitige Zulassung von Ak­llen- Kommandite- und Visefurant - Gesells­­chaften zugesichert wird. Die diesseitige Deklaration, welche das Amtsblatt im französischen Originaltert und im ungarischen Text veröffentlicht, lautet : Deklaration. Der gefertigte Minister des kaiserlichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten­ erklärt hiemit im Namen der Regierung Sr. kanerl. und apostolisch Königl. Majestät, daß die in Italien gelegmäßig­­ zu Stande gekommenen Aktiengesellschaften und auf Aktien gegründete Kommandite-Gesellschaften (die Artefuranz- 5. Gesellschaften jeder Art mit inbegriffen) in der österreichisch-ungarischen

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