Pester Lloyd, Februar 1879 (Jahrgang 26, nr. 32-59)

1879-02-14 / nr. 45

. Be ON dem­ Kabinet 2 ftaate zufragen kann. Wie mi­sten uns wohl mit an die Geschehnisse des­­ verflossenen Sommers erinnert, um die wahre Bedeutung eines solchen Falles — der nicht auf Stundenentfernung von der Landesgrenze stattgefunden hat — billig zu beurtheilen.. Doc die Eitelkeit eines großen Bolfes, welches Wagen ımd Gelingen unbedingt für eines mich dasselbe nimmt, regt einen andern Maßstab an bei der­­ Beurtheilung der Erfolge von Kriegen, welche nicht Kriege der Krone, sondern der herrschenden Parteien und Staats­­männer sind, welche unmittelbar zur Verantwortung gezo­­gen werden können. Unter fo­e Umständen wird es sich zeigen, ob das englische Bolt wid­lig jene politische Ueberlegenheit und Boltreife bessst, welche wir Kontinentalen ihm zuschreiben, oder ob es i­ wie jedes andere Bolt, zaghaft bei dem ersten Unfall, der die „Oloire“ trifft, und rachsüchtig gegen die Männer, welche an der Sorge der Negierung stehen mich gegen Die allein der Unmuth sich Luft machen man. Möglich, daß das englische Bolt größer sein wird, als seine Parteien und politischen Maler und der Schlag mit Wide Hinnimmt. Doch den Barteten und Zänkfern und nine gedldigen Wrätendenten ist es ja nicht um Die Wi­rde zu thun, sondern um einen Vorwand zum Streite, und Die wuchtigen Schläge, die der König Cetewayo im Kaffern- Lande ausgetheilt hat, bilden am Ende einen ganz triftigen Vorwand, um auch in dem englischen V­arlamente wuch­­tige Hiebe auszutheilen an Ihrer Majestät Regierung. Werden ja auch sonst gegen Die Regierung Zngriffe gerichtet, welche der Herrschenden Ordnung der Dinge gerade nicht zum Stormen gereichen. In Liverpool hat der Mayor an den Treppen des Stadtlaufes die Riot Act verlesen, denn das arbeitende, wichtiger , derzeit arbeitslose Bob­­ber findet si in Aufruhr. Infanterie und Kavallerie Durchziehen die reiche Fabrik- und Handelsstadt, als ob man in Berlin wäre, und die erste Attagne des Böbels wurde von der Konstabulary mit „Diden Steden" abgewehrt. Die kommer­­zielle und finanzielle Reife, von der England verschont zu bleiben vermeinte, hat eben auch dieses Land in ihre fata­­len Kreise einbezogen — und in England tritt ja bekanntlich Alles in großen Maßstäben auf, so auch das Maffen-Elend und Die gegenwärtige Handels-Deroitte. Die Opposition it zwar großmüthig ,und der Maz­­aris of Hartington hat in Liverpool ‚erklärt, daß er den Earl of Beaconsfield weder für die Fallissements der großen EitgeFiemen,­och f­r die Defraudirungen der scottischen Dankdirestoren verantwortlich mache. Doch nach der ersten Rede von der Negierungsbank werden diese kleinlichen Skrupel verschwinden. Mr. Gladstone, der den schot­­tischen Liberalen von Midlothian, die ihn zu ihrem Kan­didaten Fü­r die nächste Parlamentswahl erforen haben, schriftlich bewiesen hat, daß Benjamin Disraeli der eigent­­liche Verbü­ndete 5063 Czars Alexander IL sei und Nu­lands Siege recht eigentlich bewirkt Habe, — Mr. Gladstone wird es nicht schwer fallen, zu be­weifen, daß auch an den schottischeun Defrandationen­ und den Londoner Fallifsements jene Rtegierung jeduld sei, welche an allen Ehen der Welt Kriege anzettelt und mit den Millionen des Staatsschabes und des Volkes leichtsiunig umherwirft, als wäre das Geld eitel Spren. Wahrlic, das Operationsfeld der englischen Oppo­­sition üf­fen ungünstiges, Handelt es sich ihr doch nicht dazu, in zwölfter Stunde im Parlament die Majorität zu errün­­gen; dies Fällt ihm nicht bei. Da die moralischen Siege sind in dieser Session von ungleich größeren Werthe, als die entscheidenden Abstimmungen. Das Mandat des gegen­­wärtigen Parlaments geht zu Ende, das Land rüstet sich bereits zum kommenden Wahlkampfe und in dem Augen­­leii­e, da die Entscheidung des Landes angerufen werden soll, it es von unmnermeßlicher Bedeutung, welche Partei Recht behauptet. Und die Zories haben das große Unrecht, Regierung zu­ sein in einer Zeit, welche über Nacht zur ungünstigen geworden it. Negierung und Parlament haben sich seit Jahre und Tag mit Allen beschäftigt, mit den Hausangelegenheiten Europas, mit der schmugigen M­ild­e der Tü­rkei, mit der ossischen Hintechift und Gewalt — die mit den Hänsfischen Angelegenheiten des Landes nicht, nicht mit der innern Regierung Englands. Die Opposition aber will mm auf Diese vernachlässigten Interessen das Hauptgewicht legen, und sie hat ein recht nettes kleines Sprogrammmchen von allerhand mitschuldigen Maßnahmen zu­rechtgelegt, welches in den Grafschaften und Birafleben­te bündig gefaffen muß. Das einzige Glüdk der Negierung ist wohl, daß ihre Geschäfte, teo& Kaffern und schottischen Bankdirektoren, Nie­­mand besser besorgt, als die­­ Opposition selbst. Dem wozu wäre die auswärtige Frage, als um die nglitischen Whigs zu allerlei exzentrisschen Narretgeien zu verleitet und grü­ndlich unmöglich zu machen? Da ist zum Beispiel der sehr ehrenwerthe Marquis of Hartington, ein Mann von wenig Zem­perament und feiner Originalität und daher so recht angethan zu feinen, jebigen Ante,­ zur Bührerschaft der orthoderen Whigs, die ja ebenfalls wenig Zemperament und seine Originalität mehr befigen, sen­den sie ich nach­ der Schaffung der großen Reformen in den dreißiger und vierziger Jahren, jo ziemlich überlebt Haben. Man Sollte meinen, daß solch ein Finger mäßiger Man, er mag die Negierung und­ sonst so­ heftig wie ma immer möglich angreifen, gerade in jenen Fragen nicht ü­ber die Schime hauen wird, die ganz Europa berühren und dera staatsmännliche oder leichte oder auch leichtfertige Behandlung gewiß von aller Welt kontrollrt und kritisirt werden mus. Nun, der Marquis of Hartington hat gelegentlich seiner engsten Rede, die gleichsam das offizielle Programm­ der Opposition bildet, nichts Dringenderes zu th, als den Vreden von Berlin den Krieg zu erklären, —­weil, mut weil er zu einseitig englisch gedacht, und nicht Flavisch genug ist, weil er Rumänen, Serben und riechen in ihrem Wachsthume auf Kosten der Tinfei nicht galoppirend genung fordert, weil er" Die Vereinigung der gesam­mten Bulgarei Hintertrieben umd jenes. Oft­ Numerien ge­schaffen hat, welches nicht total auf dem Nationalitäten- Prinzip beruht. Der echte Lord­ ist voll überzeugt, daß diese Küistliche Schöpfung bald über den Haufen geworfen "Haltung jenes echten Staaten trift, allein; die , Times", welche insofern sie überhaupt einer Partei angehört, ja eigentlich den Liberalen zuneigt, erklärt dies im ihren jüngsten Leader in ih­ren entschiedenen Worten. ° Die englischen Whigs scheinen überhaupt zu vergessen, daß die­ orientalische Trage am Ende kein ausschlicklicher Tummelplag der englischen Parteien­ sei, sondern ein wenig auch eine europäische Frage ist. In Diesem Augenich­t ist die Orient-Politit des Lord V Beaconsfield im Wesentlichen die Orient-Politif der europäischen Kabinete und schlielich behält jede Orient-Politit Englands mm­t insofern Neht, als sie von den emropäischen S Kabineten acceptirt wird. Nun Haben aber Diese Kabinete nichts weniger im GSime, als dem Programm der Whigs gemäß mit Dampfstraft die Ge­­schäfte Nußlands zu besorgen Sie denken: der Etar forget schon selbst fire fid. Und wenn ganz Europa an den Berliner Vertrag so vieles auszufegen hatte, so geschah dies vornehmlich aus dem Crintde, weil er Mike­land nicht genügend entgegenwirkt und­­ — weil man an desser Durchführung nicht glauben wollte. Mint sehent es aber im Augenblick, als sollten die Schwierigkeiten der Ausführung sich verringern. Und Hierin liegt 008 große Sutereffe Eu­ropas sind auch Englands. Scheint dieses Sut­teresfe gewahrt zu sein, kann der erste Lord des Schagamtes auf d­iesen Erfolg seines eigensten Werkes hinweisen, dann hat er ja eben seine höchste, wichtigste und schwierigste Auf­­gabe glücklich gelöst, wenn auch Das eigentliche Verdienst an der Sache nicht seinem alten gebührt — dam­it er gefeit, und Europa hat seinen mehr oder minder ge­­fährlichen Umschwung in der MBolitit Englands zu er­­warten. « =Alsi­äßlich der Generaldebatte ü­berda andget wird, wie wir vernehmen,seitens der Opposition­ der Antrag gestellt wer­­den,eine Enquete zu entsenden,­welche die volks­wirthschaftliche Lage des Landes­ prüfen und eventuell Vorschläge m­achen soll. =Finanzministeersaf Julius Szapåry hat der koesterreichifespungarisch d­r Bank bereits texte sechs Städte bezeichn­et,in denen heuer drei und in den nächsten Jahren weitere drei Filiale errichtet werden sollen. ·=·In der heutigen Konferenz der liberalegtszartei theilte9­2·1nnsterTr·åfo·rm­1it,daß der jtxamtlichen Angelegenhei­­ten annoziende Munster-Präsidet·1t gemäß seinem Versprechen in einer der nächsten Konferenzen ‚bezüglich des Berliner Vertrags eine Eröff­­nung machen werde. Hierauf wurde die Berathung des 1879er Staatsbudgets begommen. Nach eingehender Motivirung duch den Simanzminister und nahen 6. Baross, Béla Grünwald,­­ Hegedius, 2. Korizmics,P. Móricz, M. Zsilinffy, Baron Ga Kemény, 2. Tiba und Graf A. Forgánd ge­sprochen hatten, wurde die Vorlage im Allgemeinen als Basis der Spezialdebatte einstim­mig angenommen. · ·· 7Andreas György stellt que Frage bezü­glich perIiiicht aufgtztauchten Gerü­chteju·Betress des anrgeblich h­erkaufs de·r Theezzbahn-Aktce1x.—Munster Pächy erwidert,daß diese Mctthe­­­lungen vollständig unbegrin­x det semi­­·Bezi­eglic·h der Spezialberathmt des BI­dgetk3·w1k1-debe­­schlossen.·die einzelnch ReworkVudgets zu der Reihenfolge,in der sie vom diese vorgenommen worden,zuberath etc. =Die»N.fr.Presse«veröffentlicht in ihrem heutigen Abend­­blatte den­ russisch-tü­rkischen Friedensvertrag in einer Te­i­rung,welche von den bis­her verlautbarten Angaben abwweich­t.So lautet beispielsweise nach der,,N-fr.Pr­esse«ders.von de­n Ar­­tikeln des Vertrages dahin­,dass diejenigen Artikel des Vertra­­ges von San Stefano,die durch­ den Berliner Vertragsdickjt verändert worden,in Kraft bleiben­,was in denc bisher bekann­­tn Konzepte nicht enthalten war. „ar hd or # e ef Vorgänge in Frankreich). B. axis, 10. Febr. Orighorr) Die Abänderung des Artikels V des Prager Vertrages hat auch hier in hohem Grade überrascht. Daß die Ueberraschung keine angenehme ist, braucht wohl Tau besonders hervorgehoben zu werden. Die Tendenzen der Republik Frankreich mögen noch so aufrichtig friedlich sein, den eklatanten Beweis der Freundschaft, welchen eine Großmacht dem Deutschen Reiche gibt, wird darum doch kein Franzose angenehm finden können. Vor fast acht Tagen ist die telegraphische Nach­t von der Abänderung d­ieses Vertrages hier eingetroffen und teoß „des hohen Interesses”, welches sie derselben zugestehen, finden die ernsten Blätter exit­ießt Worte, die Thatsache zu besprechen. Das „Journal des Debats“, dessen intime Beziehungen zum Ministerium bekam sind und dessen Henßerinoen aus diesem Grunde eine gewisse Bedeutung beigemessen werden muß, beschäftigt sich heute jeher ausführlich, aber auch sehr vorsichtig mit der erwähnten deu­tsch-österreichis­ch ungarischen Ars­gelegenheit­ und gelangt nach der historischen Darlegung der Entstehung­­ des im­­aßgeänderten Paragraphen zu dam Schlusse, daß „dieher Mt der Abänderung die Manifestation des innigsten Uinverständnisses, das jemals zwischen Deutschlan­d und Oesterreich-Ungarn bestanden habe, bedeute und . . . daß dies ihm das hohe Späterefse verleiht.“ Dem Artikel ist, wie man sieht, jegliche Sprge, zu der er sich auszlaufen anschiebt, abgebrochen, aber es wird in denselben da gesagt, daß das Mandat unserer Monarcie, Bosnien und Die Herzegovina zu pazifisiren und Novi Bazar zu offerviren, „Fehr ernst zu dem Glauben berechtigt, daß all Das nicht zum Vortheil des ottomanischen Kaiserreiches hinternommen wird” und bis in die Möglichkeit verlegte, „Alles, was zwischen Sophia 15 Salonicht vorgeht, zu überwachen.“ Es wird erinnert, daß Deutschland auf dem Berliner Kongreß am lebhaftesten darauf bestand, das diese Mission Oesterreich-Ungarn anvertraut werde. Fü­r diesen Dienst soll nun der Gegendienst geleitet worden sein, man soll also hier lieber glauben, daß die Misstion nach dem Süden nur­­ein Dank erfordere, als annehmen, daß er noch ausständig sei, daß er also dereinst gefordert werden könnte. Die „Republique Francaise” gibt ihrer Bestim­mung durch den „Daily Telegraph". Ausdruch, in dem sie eine Depesche desselben zithrt, in der es heißt, daß dieses Er­­eigniß auf die in Wien beglaubigten Diplom­aten . . , mit Ausnahme des deutschen Botschafters, wird nicht ohne Hunor hinzugefügt... einen sehr bösen Eindruck geübt habe. — . Der durch den Rü­cktritt Mac Mahons veranlaßte Botschafter­­strtfe it mtv zum Theil behoben. St. Ballier ii Yannes sind wieder auf ihre Bosten abgereist und haben ihren Rü­ktritt bis zu dem­ Tage vertagt, da Waddington vom Ministerium der aus­­wärtigen Angelegenheiten zurücktreten würde Alle Verübungen, de Bogue vorläufig auf seinem Bosten zu erhalten, auch die­­jenigen Mac Mahon’s, blieben ohne Erfolg, er und Le 19 beharrten auf der Demission. — Der vorgerin­ge offizielle Empfang des diplomatischen Korps im Elysée hatte einen drolligen Zwischen­­fall. Der päpstliche Muntius, Mer. Meglia, hatte die An­sprache an den P­re­sidenten der Nepublis wohl gefeßt genorict, nach dem Herkommen seinen Kollegen mitgetheilt und war eben im Begriffe, sie andy zu halten, als Sules Grany, mit dem Zeremoniel wenig vertraut, seine Ansprache begann und es so dem Doyen der hiesigen Diplomaten un möglich machte, in deren Namen zu reden. Dieser offizielle Akt, an welchem sich die hier -affropitirten Vertreter aller Mächte betheiligten, gibt den republikanischen Blättern den An­­laß, auf die Nichtigkeit der Behauptungen hinzuwerfen, welche vom­ üblen Cindrud der legten Ereignisse auf die europäischen Höfe spracen, dir den Sivil-GouvernensMorten von Meier Fandidirt neuestens auch Ferdinand Leffers mit allem Eifer. Der Bolten tr­at ídön, als dag wn nicht täglich neue Bewerber finden sollte, man wird gut thin, ihn bald­ zu bejegen, sonst wird deren Ball und die Zahl der Feinde, die mn fi aachen amp, da man am Einen ernenmen, dam, zu gyoz. — Man ! "A­m ihm ausgearbeiteten Orfegentwurf bezüglich der Anmeftie vorlegen und wird über denselben, da er morgen in der Kammer eingebracht wird, bettroffen werden. Die Meimmungen gingen darü­ber aus­einander, ob die Am­mestie auch auf die fünfzig eintretenden V Begna­­digungen ausgedehnt werden solle oder­ nicht. LeNoyer it der Ansicht, daß ein derartiges, die Zukunft einbeziehendes Gefeh an­ konstitutionell wäre, weil es aus jedem Gnadenast eine Amnestie, die in den Machtbereich der gefeßgebenden Gewalt fällt, machen würde.­­ · * * = — 11. Feber. In der heutigen Sing des Abgeordnetenhauses minde von den Ministern der­ Justiz und des Innern, Herren Le Noyer und Marcere, folgende Ammestie-Vorlage eingebracht: Art.1.Anmestie wird bewilligt allen fü­r Handlinge, welche mit dem Aufstandevoix 1871 zusam­menhängen Verurtheilten, die schon in Frechect gesetzt sin­d oder noch in Freiheit gesetzt werde­n, schon begrmdigt sind oder noch binnen drei Monaten nach Erlaß dieses Gesetzes begnadigt werden.·· "rt.2.·Die inoontunmcismx wegen Handlungen derselben­ Art erkannten Strich können m­it Gnadenwege erlassen werden. Art.3.«·Von der PronuliJirung dieses Gesetzes ab wird die Rechtswol­lthat«des Art.637 der Strafprozeßi Orang deandivi­­duenl zutheiligcg,welche wegen Handlun an derselben­ Arterfol­­gungen angeleitet und noch nicht beendet sind. ··Art.4·Von dem Augenblicke an,da die Begnadigu­ng i3- Sch­reiber·t·,··tvelc·hevort rechts wegen diese Begnadigung nach sich zie­­hen,not·c·nzcr·trind,kann·der Verurtheilte,der»n­ach Frankreich­ zurück­­gekehrt it, nicht mehr die Rechtswohlthat des Art. 476 der Straf­prozeg Ordnung geltend machen. A­rt.5.Dieses Gesetz findet keine Anwendung auf die Indi­­vidnen,1velcl­e kontradkktorisch oder­ incontumaciam wegen gemeiner PerlevelieI­ oder wegetherbrechen derselbsen Art verurtheilt worden sind,die,vor den 152cnhtande vonlsleegand­y eine Strafe von mehr als eurem Jahre GefängnisßtIach Sich gezogen haben. * Die Nadikalen, welche so rehabilitirt werden, geberden sich in troischen recht wird. Das Ministerium hat, wie man sagt, auf bes­­onderes Verlangen des Präsidenten Oreroy beschlossen, gegen die "Revolution grancatje" einen Strafprogeß anzustrengen, weil sie po­­litische Aufläse von Sules V­alles und Arthur Arnould, also von zwei Individuen veröffentlicht hat, die zur infamirenden Stra­­fen verurtheilt sind, ein Vergehen, welches Art. 21 de8 troß seines abscheulichen Ursprungs noch nicht abgeschafften, also zu Necht be­­stehenden Defrete vom 17. Feber 1852 mit bedeutenden Geld- und Freiheitsstrafen verpönt. Der Orrant der „Revolution Frangaise”, Namens Noyer, it deshalb auf den nächsten Beitag vor die 8. Kammer des P­ariser Zuchtpolizei-Gerichts geladen. Der Fall ist einer von denen, in welchen die Zweideutigkeit des neuen Regimes recht ar an den Tag tritt. Das Dekret von 1852 ist ein diverter Ausflug und eine der grausamsten Konsequenzen des Staats­­­reichs vom 2. Dezember 1851, welcher bekanntlich von den gegenwärtigen Machthabern als das größte Verbrechen der Be­r­ichte aller Zeiten gebrandmarkt wird. Was soll sich nun ein schlichter Staatsbürger dabei denken, wenn man auf Grund dieses Dekrets, wohlgemerkt, nicht eines Gefeges, sondern des Dekrets einer aus einem Staatsstreich hervorgegangenen unumschränkten Negie­­rung, ein republikanisches Blatt flugsrechtlich verfolgt, während eben erst das Staatsoberhaupt gestürzt worden ist, weil es blos einige des Bonapartismus verdächtige Generale im Kommando erhalten wollte? Man selvert, man tobt, man stürzt Ministerien und Regie­rungen, weil noch­ Bonapartisten 7 Digfes oder jenes untergeordnete Amt befreiden, und man läßt die nichtswidigsten legislativen Ge­waltarte des Kaiserreichs aufrecht. ns Die Offizieren der neuen Negierung, wie das „XIX. Siehe“ und der „National“, Ste em allerdings nit an, bieten Brozek gegen die­­ Revolution Saangaifer als eine fühne That zu feiern; leider geben sie uns aber seinen Muffhfuk darü­ber, warum jene Smbert, der das Geleb, und zwar das Gefeb der Ste pudlit, noch ganz anders verhöhnte, indem er, ein Mitsehuldiger der Bartser Kommune, unter Angabe seiner Bartfer Adrese — sich selbst amnmertirte, bisher umverfolgt geblieben ist. Yo Guyot Mitglied der Barijer Gemeinderathes­ und Mitarbeiter verschiedener radikaler Blätter, veröffentlicht in der „SZanterne” folgendes Schreiben, welches er an den Handels­­minister Reperre gerichtet hat: maris, 10. Feber 1879. Herr Ministert Sch habe gestern in Erfahrung gebragt, daß von dem­selben Polizei-Agenten überwacht zu werden, wie Sie. Das war mir sehr schmeichelhaft; aber ein Bizer­präsident des Inguste-Hustguffes für die Volizer-Präfek­tur muß wenigstens den Namen seines Mouchards fennen. SH theile Ihnen denselben mit, auf. Gegendienst verhnend. ES ist Herr T. des © Genehmigen Sie u. f. w. th) Die Ehre habe, Does Guyot. Celear. Depelchen­d. , Delter Lloyd.“ Die Sabinetstrifis in Desterreich. Wien, 13. geber. Orig.-Telegr) Aus beiter elle verlautet, daß die Meldungen der Blätter, welchen zufolge die Krise duch Neaftivirung des demissionirten Ministeriums morgen fon oder in alferfürtester Frist be­endet sein wird, den Ereignissen gewaltig voraneilt. Aller­­dings steht Die Nefensrenktion des Kabinets auf der Tages­­ordnung, allein­ auch dieser Methode der Kabinetsbildung stellen sich große Schwierigkeiten persönlicher und fachlicher Art entgegen. Bisher ist noch nicht definitiv entschieden, wer bleibt und wer geht, und selbst über die Präsident- Schaft it noch keine bestimmte Angabe möglich. Bollends wrig sind Die Meittheilungen, welche dem Grafen Taaffe eine Rolle in der gegenwärtigen Kabinetsbildung zuschrei­­ben : Graf Taaffe gehet noch Heute als Statthalter Tirols nach Yunskind zurück. Wien, 13. Febr. Orig-Telegr) Die Kom­bination der­ Reaktivirung­ des Weiinisteriums stieß bei den diesfalls gepflogenen Berathungen auf neue Schwierigkeiten. Die V­erhandlungen mit Zaaffe waren bisher erfolglos. Zaaffe wollte das Meinister-Präsidium und das mere. Eine Einigung wurde nicht erzielt; Taaffe reiste Abends nad Sinsbend ab. Bien, 13. jeber. Orig -Telegr) Graf Taaffe it heute Abends nach Frióbh­ut abgereift, ko­mmt aber im den ersten Tagen der nächsten Woche wieder bhieher zurü­c. Wien, 13. eber. Meldung der „Buddapester Korrespondenz": Se. Majestät ernannte heute bereits das neue Österreichische M­inisteriumm­,­ welches wie folgt gebildet it: Stremayr Brüh­cinm - und­ Unterricht; Graf Taaffe Jimers; de Bereits Finanzen; Grafer Lustiz; Chlumecki Handel; Graf­ Mannsfeld Aderban; Horst Landesvertheidigung; Brenntal sow 8 fi fir Galizien. Die Publikation erfolgt aber — um Den Freitag zu umgehen — erst übermorgen, Samstag. — Graf Taaffe hat sich nach Arnschened begeben, (5. oben.) Bien, .13. Febr. Drig-Telegr) Das "m. Wr. Tagblatt" meldet: Die­­ Versuche, die verschie­­denen Fraktionen der Linken des Abgeordnetenhauses zu vereinigen, sollen heute in einer Besprechung erneuert wer­den, deren Ergebniß in der Vereinbarung des VBrogramm­es besiegen soll, a mit welchem die Neunwahlen Fir das Par­­lament zu vof­ziehen wären. Hervorragende Mitglieder der alten Fortschrittspartei und des neuen Fortschrittsstaubs versprechen ich kein erfrenfiches Resultat von Diesen Bez­rab­ungen. Be G entigen Besprechung sind jene 12 Par­lamentsmitglieder geladen, die gegen die Ab­nahme des Ber­liner Vertrages gestim­mt, sowie auf solche Abgeordnete, welche an der Abstimmaung verhindert gewesen, in. DBorkehrungen gegen die Volk­ sertett, 13. meber. Der heute "aus Konstantinopel eingelaufene Lloyd Bostdampfer "A­chille" erhielt nicht Die freie Bratica, zwei Sanitätsmänner blieben an Bord, Die Bolt wurde ausgefolgt. Hom, 13. Feber. Drig.-Telegr.­ Der Bajuch eines griechischen Kauffahrers, in Balermo die Ouarantaine zu brechen, wurde duch Kanonenschüsse vereitelt. Petersburg, 13. Tele. Ein Telegramm des Generals Loris­ Mehitoff an den Minister des Junern aus Barizyn von 12. Faber meldet: Laut Meldung des Cou­verneurs von Atradhan sind gestern und heute keine meinen vorgenommen - Das­­iranfe Sek­tzen m­it gestorben. Sonstige Epidemiefranse sind nicht Mädchen. . Erfraut migeit aber werden Die en Tara­­bt, — Eine Depesche des „Solo “ meldet; Seitdem das That und hielten sie Dieselbe Zimmer im Hotel Billo bereit. Der Schwedische Bataillons - Arzt Dumer schließt sich der Kommission an. Die Tebhtere wurde dem General Souvernent Firsten Dolgonikoff vorgestellt. „ Dieser theilte die legte offizielle Depesche mit, wonach Loris­ Melitoff in Zarizyn wartet, wo Feine Erkrankung vorgenommen, im Sel­trenngje ist ein seit­­ Längerent­franfes junges Mädchen gestorben. — Mn Sonntag ist M­ET aj beim General-Gouverneur, der hiesige Aufenthalt it auf vier Tage festgelebt. Mostan, 13. Febr. Orig.-Telegr) Die hiesigen Blätter melden aus $alı­ga, da der dortige Stadtrat soeben die Summe von fünftausend Silber-NRubel behufs Adaptivung eines großen Kontumazhauses ange­wiesen und die Verdoppelung des ge­­san­nten städtischen Sanitäts-Versonals anbefohlen habe. Bukarest, 13. Teber. Auf den russischen Protest gegen Die rumänischen P­räventiv Maßnahmen erwiderte die rumänische Regierung, daß die verschiedenen Artikel des Dekretes vom 7. Feber mit den Beschlüssen der Wiener Saitäts-Kommission übereinstimmen und zum Schuge nicht blos für Rumänien, sondern für ganz Europa geboten ers­scheinen. Auf die russische Bemerkung, daß das genannte Dekret der April-Konvention betreffs des Dmdzugs der russischen Truppen dir­ Rumänien zuwiderlaufe, erwiderte das rumänisce Kabine, dieser Konvention wohne keine größere Kraft inne, als den Handelsverträgen zwischen Oesterreich-Ungarn-Deutschland einerseits und Ausland andererseits, und daß diese Mächte gleichwohl dieselben insolange suspendirten, als die öffentliche Gesundheit ge­­­fährdet ist. Bien, 13. geber. Meldung der „Belter Rhorr." : Minster-Präsident Tippa wrde heute Mittags von Er. Majestät in längerer Audienz empfangen und reiste mit dem Schnellzuge nach Budapest ab, nachdem er noch früher mit dem Grafen Andrasfy Konferint hatte. Die Mi­­nister Szende und Dedefovics gedenken noch einige Zeit in Wien zu verbleiben. Wien, 13. Feber. Meldung der „Budapester Korrespondenz" : Miniter-Präsident Tipa wurde heute Mittags von St. M­ajestät in längerer Audienz empfangen mid onferirte im Laufe des Nachmittags mit Baron Albert v. Rothschild Der MinisterPräsident kommt Ende der nächsten Woche wieder hierher. Bien, 13. Feber. Meldung der , Buch. Korr." : De. Majestät empfing Heute die aus zwölf, Mitgliedern beste­­hende Deputation des griechisch-orientatiferen rumänischen Kichen-Episropats und des Kichen-Konsistoriums. Der Füh­rer­ der Deputation, Metropolit Erzb­ischof Airon Roman, überreichte eine Petition und richtete an Se. Majestät die Bitte, er möge den Geiäßentwurf, welcher die ıungarische Sprache zum obligaten Lehrgegenstande an den Volksschulen macht, vorläufig nicht sanktioniren. Se, Majestät der König antwortete folgendes : „Ich werde den Gegenstand Ihrer Bitte reiflicher Er­­wägung würdigen, indem­ Ich mit voller Beruhigung bereits im­­ Vorhinein der Hoffnung Ausdruck gebe, dah seiner Negierung ebenso, wie der Legislative gewis die Absicht fern­liegt, Bestimmungen in’s Leben treten zu lassen, welche begrü­ndete Besorgnisse verursachen könnten mich fähig wären, den zwischen den verschiedenen Nationalitäten des Landes erfreulicherweise bestehenden, von Mir jederzeit gewi­lschten Frieden und die Eintracht zu flören, deren fernere Pflege 39 auch Fhren nur auf das Wärmste anenpfehlen am." Bien, 13. gebe. (Doring.-Telegr) Heute Vormittags wide die Sihung der militärischen Kommission, des sogenannten Marschallsratges, unter Dorsib des Erz­herzogs Albrecht neu aufgenommen. Die nächste Signung it morgen. Wr der Berathung nahmen Theil: Sole Bhi­­lippovics, Blajics, Schönfeld, Bienert, Stubenrauch. Die Siping währte eine Stimme lang. · HKBSMJELFCNICL(O13ig.-Teleg«r.)Nachdem die tü­rkisc­­-griec­­ische 11 Verhandlungen keine Aussicht auf ein Resultat bieten,dü­rften die M­­ächte demnächst mit Einladung Frankreichs die QrdIixt­ng der türkisch-griec­­ische 11 Differenzen in die Hand nehmen.——­Nn«b­andhat dexthkächthcsche fofassung in der Affaire von Arab-Tabia dargelegt und behauptet,daß ep unzulässig seid a­usijhrend es selbst als Großmacht die En­tscheidtkriig der Istjdhte abgewartet und Nah-Dahin nicht besetzt habe,anäniendrich die Okku­­­pation dieses Forts der Entscheiduungdchächte vorgegriffen habe.Ruszsauderfl siich daß es Rumänien vorgeschlagen, bis zu Entscheidxung der Affaire seine Truppen zwei Meilen östlic­­ von Arab-Tabia zurückzuziehen.(S.Bukarest.)Dich­ Vorsi.­..s:ciz«x,welcher an das U­rtheil der Mischte appcliirt, wird vsx in den letzteren als accept abwiirkmtht,wenan Iz­­l aud auch seinerseits Arab-Tabia freiläßt. TVien­,13.Fol­e­r.Die»Wiener Abendpost«schreib in ihrem Tagesbericht c: ,,Das wichtigste Ereigniß des Tages ist die Thrinxrede,mit welcher Kaiser Wilhelm den deutschen Reichstag eröffnete.Diese wichtige Kundgebung entwirft in erster Linie ein umfassendes ZA beit3-Programm fü­r die Thätigkeit des deutschen Leichtages, und in dieser Nichtung wird sie insbesondere von der deutschen PBreife nach Gebühr gewü­rdigt werden. Sie schließt aber daran eine Darlegung der auswärtigen Situation, welche die volle Bedeutung einer elo ptisden Thatsache beanspruchen darf. In nicht minder entschiedener Weise als dies vor Augzem von englischer­ Seite, geschehen, gibt Kaiser Wilhelm der Erwartung Ausdrukk, das die Durchführung des in Berlin geschaffenen Friedenswerkes zu einer Schlichtung der orientalischen Wirren, zum Schuße der Christen, zur Sicherung der Nähe des tualischen Reiches und zur Wahrung des Friedens der Mäcte Europas führen werde. In der Förderung dieses großen Friedenszieles und der Befestigung der Beziehungen der auswärtigen Mächte zu Deutschland und untereinander erblicht der Kaiser die Aufgabe, in deren Dienste er die große Macht, welche in feine Hände gelegt wurde, zur Verwendung bringen will. Bei der Machtstellung, welche Deutschland einnimmt und behauptet, ist­ diese Kundgebung mehr als eine Friedens-Botschaft, sie ist zugleich eine Friedens- Bürgschaft.” Wien, 13. Febr. Der Petersbu­­ger Korrespondent der „Wiener Abendpost“ schreibt unter dem 10. 5.: An den litthauischen Provinzen, deren Bevölkerung fast nie ans Ruffen, Litthaner­n, Samogiten und Letten besteht, welche der polnischen Sprache nicht mächtig sind, war der Nöbelstand, daßs die Bischöfe sowohl, wie fast alle Geistlichen Kathoftie der K­onfession der politischen Nationalität angehörten und, mehr oder minder nur polnischen Emigration in Verbindung stehend, auf das Bolt einen 4 >

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