Pester Lloyd, Oktober 1880 (Jahrgang 27, nr. 272-302)

1880-10-10 / nr. 281

sc 5 HR » »-»«-"ssÆsH­avestx»"« = (Cs ft nunmehr von sämmtlichen europäischen Gyokmädjten ohne Niüdhalt anerkannt, daß es keine­­ glückige Stunde war, in welcher sich die Pforte zu ihrer ‚Bikulartote vom 3. Oktober entschloß. In der That ist ian fast mehr als mit dem Meritum dieser Note mit der Untersuchung der Motive beschäftigt, welche die Türkei, die kurz vorher noch die Maste der Nachgiebigkeit angenommen hatte, zu einer derartigen Provokation Europas bestimmt haben seanenz konnten. volle Freiheit Die, „Rp. seiner Aktion Br." erklärt den nach Jedermanns Sultan Da aber eine derartige funt­­manische Prozedur nicht glauben Andere die Erklärung in den Einflüsterungen einer fremden Macht suchen zu müssen. Selbstverständlich denkt man dabei an Ruhland, dessen geheim­e Beziehungen zur Pforte, Umfriebe und Machinationen, Allanz-Anerbietungen und indirekte Ermuthigungen, ja Schon einen ganz stattlichen Band einer vielerörterten politischen Legende bilden. Aber eine auch nur flüchtige Lektive des merkwürdigen Alten­ findes läßt auch diese Annahme als völlig ausgeschlossen erscheinen. Mit ihrer Nenitenz in der Dub­ignos Frage hat die Pforte verhältnismäßig nur leicht die Interessensphäre Nurlands gestreift, mit ihrer Forderung in Betreff der Demolivung der Donausetzungen und der Belegung der Balkanpuffe führt sie den­ Stoß ins Herz der wufstischen Ansprüche. Und damit ja sein Zweifel darüber übrig bleibe, daß „das die Meinung sei”, fügt sie Hinzu, daß nur die Rücsicht auf „Höchste Empfindlichkeiten" sie gehindert habe, bereits früher mit dieser Forderung hervorzutreten. Die Pforte hat also ihre Gaben wirklich an alte Mächte ziemlich gleich vertheilt,und wenn die britische Nation sich, Nach der Haltung ihrer Presse,als­ die meistbegünstigte bei dieser Vertheil­u­­g zu betrachten scheint,so war das nur, weil siecbcn in erster Linie steht.Sicherlich empfindet­­ man in England auch schwerer als irgendwo die Verlege1­­­heiten der Lag­e.Die Unklugheit der Pforte wird dadurch allerdings nicht wettgewacht.Denn die naturgemäße von­­ihrer Note war doch nur diet indenc gesammten britischetts Volke die Empfind­ung zu wecken,daß England an dieser Stelle nicht stehen bleiben dürfe. Erst die Pforte hat für das Ministerium Gladstone eine Basis geschaffen, auf welcher sich alle englischen Parteien zusammenfinden müssen, gewiß nicht um beisammen zu bleiben, aber Fir’s Erste doch um die Gemeinsamkeit eines Ausgangspunktes und einer bestimmten Richtung festzustellen. Die Pforte Hat politisch noch unbegreiflicher und noch ungeachteter mani­­pulirt, als diplomatisch. War es diplomatisch ein sch­wer­­gewissermaßen aus eigener Machtvolls und Alles, was man seither feierlich verbrieft und besiegelt, für null war es politisch noch weit wenn Die Pforte England nicht sich aus einem verunglückten schon Halb preisgegebenen sondern haß­te ihm Die wiedergab, ja einschneidende weniger zu rechtfertigen, nur die Möglichkeit darbot, und dem allgemeinen Spott Unternehmen Herauszumwinden, en Grade wenigstens rechtfertigte.] Nach den Ankündigungen der englischen Breife it nicht daran zu zweifeln, daß man in England die Gunst der Lage in ausgedehnten Maße verwerbhen wird. Daß die britische Negierung feit die Führerschaft im Orient aufgeben werde, kann auch nicht einen Aırgenblick lang aus­genommen werden. Diese F­ührerschaft hat ihr noch vor Kurzem mannigfaltige Verdrießlichkeiten bereitet, und ein Ministerium, das bei seinem Amtsantritte Frieden, Zurück­­haltung, Entäußerung von allen Engagements auf seine Sühne geschrieben hatte, konnte sich feierlich ganz wohl dabei fühlen, wenn es sich wenige Monate später in eine Kette von Verhandlungen, Auseinanderlegungen und Irrungen verwidert­e­n sah,deren Ende sich gar nicht überblicken ließ.Abernn nicht allerdings ein­ vollständiger Wechsel ind dizenerie statt­­gefunden.Daß die Pforte sich nicht zuxeistereintziger Ko­r­­zession herbeiließ,­daß sie im Gegentheile ihre Ansprüche beflügelten Schrittes steigerte str1tt sie zu ermäßigen,hat für das Engb­md,welcches an der Gemeinsamkeit mit Europa festhaltet will,die wesentlichsten Erleichterungen geschaffen,dem Engtimdaber,dass eine individuelle Politik an die Stelle der europistischmsetzes­ will,gerader den Freibrief geschrieben.Welche Handb­b h­at die Pforten- Politik den konservativen­ Mächten noch ü­briggelassen, mäßigend und zurückhaltend auf England einzu­­vickelt, wenn es erwärtsgehen will?Au­ch­ h­ierin zeigt sich­ die Analogie der gegenwärtigen Situation mit jener vor dem­ Ausbrüche des russi­g-tü­rkischen Krieges. Wie die Pforte durch die Ablehnung des Londoner Protokolls mit einen die Bedingungen für Den Fak­ischen Austritt Naßlands aus dem europäischen Konzerte, für sein isolivtes Vorgehen und in rechter Linie für die Kriegserklärung her­­stellte, so kann die Shfortendeperche der Natur der Sache nach im günstigsten Falle mit zu einer neuen Gesammt­­pression Eu­ropas, im ungünstigen aber zu einem isolirten Vorgehen einer oder mehrerer Mächte führen, welches schwerlich in der Praxis mildere Grundlage walten lassen, in der Theorie aber ein besänftigendes Eingreifen von fren= der Seite möglichst ansiä liegen wird. In London scheint man an dem Dedanten der eos­pätischen Entente einstweilen noch festhalten zu wollen. Pictsdestoweniger sind es weitreichende Maßregeln, welche in der Londoner Presse als in Verhandlung stehend an­gefü­ndigt werden. Eine Verstärkung der Hlotten - Demon­­teation, die Dlofade und Grequesteirung eines oder mehrerer Häfen scheint den englischen S­taatsmännern vorzuschr­eben. Es ist das nichts Unbegreifliches. Hatte ich die englische Negierung einmal mit dem Ge­danken vertraut gemacht,­­ den Boden des Inter­­ventionsrechtes überhaupt zu beschreiten, so war­ die Gefahr eines Weiterschreitens auf diesem Boden von selbst ges­­eben. Die Pforte ist auf d­iese Gefahr wiederholt au­fmerk­sam gemacht wor­­wer At es an­ eindringlichen W­arnungen und Vorstellungen nicht fehlen lassen Der Sultan hat es vorgezogen, statt die Zeition eines einzigen, in seinem Verhält­­nisse zu Der Größe der geht aufgerollten Fragen , stehenden Gebietes vollziehen zu lassen, den Sturm herauf­­zubeschwören, der jechr von dem­ politischen Depressions- Zentrum Europas, von England, seinen Ausgangspunkt nimmt. Die tü­rkischen Sputtreffen im engeren Sinne sind damit abgethan und es bleiben nur die europäischen Unters­eiten in Der Trage übrig. Was die konservativen Mächte than werden, werden sie ganz gewiß nicht zu Gunsten der Zürkei thun, sondern zu Gunsten jener Auffassung der Fragen des Orients, welche in der Erhaltung der Zürkei zur Stunde noch ein Bedürf­niß Europas und eine Bürgschaft gegen eine gef­­hrliche und in ihren Folgen um berechenbare U­mwälzung aller Verhält­­nisse der Türkei erblickt. Diese Auffassung ist im Berliner Vertrag siegreich zum Durchbruch gelangt und nichts wäre natürlicher, als daß sie auch der Ausführung dieses Vertrages die Nichtung anguweisen und sie zu beherrschen hätte. Die Pforte hat das in hohen Grade erschwert­nd dieser Umstand ist es, welcher der momentanen Phase der Entwicklung den Stempel des Bedenklichen und vielleicht selbst nicht Ungefährlichen aufprägt. Aber allerdings ändert ich am dem Sachlichen der europäischen Aufgaben hiedurch nicht das Mindeste. Denn wenn Pention im Orient nicht mehr die Schranzen jeder Sputer­­duch die Nachichten auf die Pforte gezogen sind, so sind sie umso füärfer und prägnanter d­urch die Funtereffen weiter Emcopea für ih­chlanfweg Fir wahnsunig, und nichtig zu erklären, so wiegender Tehler, ge­­ fommen seit den Berliner Bertrag - Konsequenzen Dieser Aktionsfreiheit Schlage gezogen, zu Geschmadh faffiren bis zu einem if, gewissen Iiebst zu wahren Hat. De | «. «-.«e«tht«opäisch"entntesressetsts blieb"e--’all"erdingss dhe’europäische" Entente selbst.Greifen aber ei­nsige Mächte über dieselbe hinaus und wird dadurch ihre Aufrechterhaltung unmöglich, so steht fü­r die Uebrige Il die Pflicht der Kontrole und Wirk­­samkeit umso mehr im Vordergrund.Die Note v011 13. Oktober hat eine direkte Einsprache,ja fast die begü­tigen­de Vorstellung unmöglich gemacht,aber die politische Formel hat sie nicht invalidirt,daß nicht nur das­ Ziel,s011 der 11 auch die Methode jedes Eingreifens in die Ver­­hältnisse des Orients im Einklange bleiben muß mit den konservativen Grundgedanken des Berliner Vertra­­ges un­d daß hier i11 eine Ausnahme so wenig für England statuirt werden darf,als sich irgendeine andere Macht. Der­ beste Wächter der | Die­ Verwaltung des Htagt Hngg­mögens.­­ Die Regierut­­g plant in der Verwaltung des Staats­­vermögens namhafte Veränderungen, über deren Umfang, Details, Motive und finanzielle Bedeutung der Staatsvor­­anschlag für 1881 und die, demselben beigegebenen Mo­­tivenberichte Orientivung bieten. Die in Aussicht genom­mene Neuorganisirung ist in vielfacher Hinsicht bedeutsam und verdient es wohl, eingehender erörtert und beurtheilt zu werden. Eine wichtigere Gebahrung des Staatsvermögens und eine zweikentsprechendere B Vertheilung derselben an die einzelnen Nesforts wird ja seit langer Zeit urgirt ; die Re­gierung gedenkt nun eben mit den beabsichtigten Ver­­änderungen diesen seit lange laut gewordenen Forderungen zu genügen. Schon im Jahre 1874 hat die Eimmmdzwane­ziger-Kommission und deren Neuner-Sublimit die Noth­­wendigkeit betont, die Agenden der einzelnen Minister-Nefsorts in wichtigerer, der Natur der verschiedenen Angelegenheiten besser entsprechender Weise zu vertheilen. Später hat der Finanzausschuß bei jeder Budgetverhandlung immer wieder Gelegenheit genommen, diese Trage neuerlich zur Sprache zu bringen und deren Lösung zu argiren. In noch bestimm­­­terer Form endlich wurden die diesbezüglichen Wünsche bei Gelegenheit der Verhandlungen laut, welche der volkswirt­­­schaftliche Ausschuß des Abgeordnetenhauses zu Anfang Die­­ses Jahres pflog. Es wurde hervorgehoben, daß es zweck­­mäßig wäre, die Verwaltung des Staatsvermögens aus dem Ressort des Finanzministeriums auszuscheiden und dem­ Ministerium für Aderbau, Handel­ und Gewerbe zu über­tragen, zu dessen Hauptagenden e3 ohnehin gehört. Die landwirthschaftlichen und gewerblichen Interessen des Ban­des zu fhügen und zu fördern ; dagegen wären Post und Staatstelegraph, als Ver­ehrsmittel und als fote Anstal­­ten, welche ohnehin in innigem Nexus mit den Eisenbahnen stehen, dem Kommunikations-Ministerium zugimreifen. Die Scheidung des Staatsvermögens in landwirtss­­chaftlichen Befug, Bergwerke und Staatsforste wurde vor:­exit nicht aufgestellt. Die dee war überhaupt nur ganz im Allgemeinen angeregt worden ; in die Details hieß man sich nit ein und konnte es auch nicht, denn Dieselben gehören ja durchaus in den Rahmen der speziellen Durch­­führung. Und in der That ist die bestandene, oder besser die heute noch bestehende Gefäfts-Eintheilung gar ehr dazu angethan, die Kritik herauszufordern. Wir haben einen Aderbau Minister, der doch sicherlich Dazır berufen wäre, die Interessen des Wandbaues, einer rationellen Forstwirthe­schaft zu fordern, duch Errigtung von Winterwirthschaften den Strebungen der verschiedenen Distrikte des Landes migtung und Unterwerfung zu geben u. s. w. Allein mit Ausnahme der Gestütsherrschaften und einzelner umnbedeu­­tender, den landwirthschaftlichen Lehranstalten zugehöriger, zumeist ihrem Zweckk lauut entsprechender Befigungen unters­­teht seiner Berin­gung sein Landgut: und sein Torf. An dieser Besis gehört dem Messort des Finanzministers zu, der aber mit den Geschäften der rein finanziellen Konsti­­stration, mit dem beider für häufig nothwendigen Kredit­­operationen, mit den vielfachen Viadereien des( nachgerade ziemlichh komplizirten Steuersystens und in der Erfor­gung neuer Steuerquellen (die immer und immer wieder nöthig wird) so sehr überhäuft ist, daß ihm weiß Gott wenig Zeit übrig bleibt, noch überdies den Landwirth, den Montanisten und den Yorjimanı des Staates zu machen. Die gesamnte Zhätigkeit 003 Finanzministers auf diesem Gebiete be­­schränkte sie in den Ipäteren Jahren auf die Veräußerung verkäuflicher Staatsg­üter-Parzellen; die eigentliche Ver­waltung und Nupdarnachung des Staatsgrundbefiges blieb ziemlig vernachlässigt, denn der Minister hatte ja selbst für diese, seinem Neffort zugehörigen Angelegenheiten kaum Zeit übrig. Und genau so steht er auf um das Montaumesen. Dem Handelsminister, zu dessen Aufgaben die Pflege und Entwicklung des in unserem Vaterlande so überaus wichtigen Montanwesens­ gehören soll, untersteht sein einziges Bergwerk; darüber verfügt der Vi­anze­minister, der sich — wie wir ja sehen — bemühen muß, einen Bergbett nach dem andern nach Thunlichkeit zu ver­­äußern, um sie das Defizit vom Halse zu schaffen, welches der Betrieb Derselben im Gefolge hat. Daher stammen dann Anomalien, wie z. B. die, daß der Aderbauminister, um eine Musterbewässerung errichten zu könen, vorerst vom Finanzminister die erforderlichen Grundstücke daz­u bergen mußte. Heute nimmt der Aderbauminister auf­grund des Torftgejeges die Waldanpflanzung auf denselben ZTermie­torien in Angriff, wo Höchstwahrscheinlich­ die Organe des Finanzministers die bestandenen Torste ausgerodet haben. Und wie viele Bergwerte läßt nicht der Finanzminister auf, zur Blü­he ger­bracht werden künnten, derem Betrieb industrielle Unter­nehmungen ins Leben rufen könnte, welche,“ wenn auch nicht Direk­, jo doch indirekt für die ganze Gegend nie Dringend werden würden. Das sind abnorne Zustände und es erleidet seinen Zweifel, daß durch eine zweckmäßigere Auftheilung der betreffenden Verwaltungszweige Fowohl für die Land- und Forstwirthschaft, als für das Montan­­wesen viel Ersprießliches und Niüpfisches bewirkt werden konnte. So­ sind wir denn nach vielfachen Urgenzen und gelangt, daß auch die Regierung Etwas thun will und in der Einb­eis­­chung der ministeriellen Ressorts Veränderungen plant. Die Verwaltung des Post- und Telegraphenwesens soll vom 1.. Jänner 1881 ab dem Kommunikations-Minister unterstellt werden. Das wäre eine ganz und gar richtige Verfügung. ‚Die Staatsgüter betreffend sollen die Forste und die damit in engerem Zusammenhange stehenden landwirthsschaft­­lichen Resittheile dem Aderbauminister zugewiesen werden. Dagegen wurden das Montanwesen und die rein land­­wirthischaftlichen Staatsgüter au­ fernerhin unter der Ber­fügung des Finanzministers bleiben. Sinteressant, jedoch meiner Ansicht nach nicht richtig, sind die Motive dieser regteven Verfügung. „Der Zeitpunkt wird­ immer näher — sagt der, dem Neid­d­­tage vorgelegte Motivenbericht des Herrn Finanzministers —, in welchem die landwirthschaftlichen Staatsgüter, deren Beibehaltung duch keine besonders wichtigen Staatsinteressen geboten erscheint, vortheilhaft werden veräußert werden können. . .. Und obschon er wohl noch geraume Zeit dauern wird, bis die landw­irthschaftlichen Staatsgüter ohne Störung des Güterverkehres in­ entsprechender Aufeinanderfolge sämmtlich veräußert werden können, so bilden sie gleichroohl fein dauerndes, sondern blos ein zeitweiliges Element des ‚Stantebefiges, bei welchen: nicht so sehr die Verwaltung, als­ viel« mehr die Frage der eventuellen vortheilhaften Berwerb­ung in ents Lcieinelleicht mit ganz geringen­ Opfern .Werstudien auf diesem Gebiet endlich dahint scheidenden Betracht fonımt. Daher ist also rationell das Finanz­­ministerium weit mehr als das Aderbauministerium berufen, die Ma­­nipulation dieser Güter zu leiten.“ Die landwirthsschaftlichen Staatsgüter bilden also ein finanzielles und rein landwirthschaftliches Objekt — sagt der Finanzminister. Es unterliegt seinem Zweifel, daß der Staat alle die Tiegenden Gründe, Latifundien und Puppten nicht braucht, Die Heute in feinem Refige sind; auch das leidet seinen Zweifel, daß ein beträchtlicher Theil derselben zur Erleichterung unserer sonstigen Lasten verkauft werden kon. Weshalb aber diesen Verkauf ebenso systematisch, vielleicht noch systematischer und mit Betrachtahme nicht ausschließlich der finanziellen, sondern auch der volkswirth­­schaftlichen und nationalen Gesichtspunkte nicht der Minister für Aderbau, Handel und Gewerbe sollte bewerkstelligen können, das it in der That nicht hint ersichtlich. Der Finanzminister gibt selber zu, daß es noch geraume Zeit dauern werde, bis diese Güter sämmtlich verkauft werden können. Sollen sie denn min auch bis dahin fortwährend als rein fisialische Objekte verwaltet werden, ohne jede Nachicht auf den Naben, der aus einer zweckmäßigeren landwirthschaftlichen Verwaltung derselben unseren land­­wirthschaftlichen Interessen überhaupt erwachsen könnte ? Uebrigens besteht zwischen der obigen Argumentation des Ministeriums und den Aenderungen, welche der Herr Finanzminister bei Gelegenheit seines Erpofes gethan hat, ein wesentlicher Widerspruch. Der Herr Finanzminister hat nämlich in seiner am 4. Oktober gehaltenen Rede den An­­halt jener Vorlage sfizzirt, welche er in Angelegenheit des Verkaufes der Staatsgüter dem Reichstage zu machen ge­­denkt. Die Gesammt­ Ertension der landwirthschaftlichen Staatsgüter beträgt nach dem Expose 634.000 Koch, deren approzimativer Werth auf 68 Millionen Gulden veran­­schlagt ist. Von diesen Komplexen ist der Verkauf von Gütern im Werthe von 18 Millionen durch die Legislative bereits genehmigt. In der Vorlage, welche der Finanz­­minister nachträglich einzubringen gedenkt, wird von Güter­­verkäufen im Werthe von weiteren 20 Millionen Gulden die Rede sein. Es verbleiben sonach, jagt der Finanz­­minister, Güter im Werthe von 30 Millionen Gulden, die nicht zum Verkaufe bestimmt sind, im Resige des Staates. Aus dieser Reugerung des Herrn Finanzm­inisters geht man hervor, daß nahezu die­ Hälfte des landwirth­­schaftlichen Staatsdefiges nicht zum Verkaufe in Aussicht genommen wird. Und dieses Vorgehen ist ein ganz richtiges, denn es würden sich ohnehin keine Käufer finden ; es wird ja eine ziemlich geraume Zeit verfließen, bis au nur die bereits zum Verlaufe bestimmten, auf 38 Millionen Cut­den bewert­eten Besistheife Käufer finden. Sonach wird jenes Motiv des Ministerrathes, auf Grund dessen er eine Henderung in der Administration des landwirthschaftlichen Staatsdefiges für nicht zweckmäßig erachtete, Durch die spätere Enunziation des Herrn­inanzministers hinfällig. Dean müßte zum Mindesten Die, vorerst noch nicht zum Verkaufe bestimmten land­wirthschaftlichen Staatsgüter dem Aderban­­minister übergeben, denn bei diesen i­, insolange die Zeit zur vortheilhaften Veräußerung nicht genommen, die wich­tigere, zweckentsprechendere Verwaltung doch gewiß seine Frage von untergeordneter Bedeutung, Bela Vutács,­ ­ des Berteages unterzeichnet hat, auszuführen. Die Neuaktion des sich zuzulassen und ihrerseits andere russischen­ DokumentsI legt jedoch allen­ kontrahiretrten Theilen­ die wechselseitige Pflichtasrf.".die Ausführung der­ Stipulationen des­ Vertrags zu kontrollren Die Pforte würde auf diese Art verpflich­­tet werdem die Kontrole bei ebenfalls engagirte Staaten zu kontrollren.Kakatheodornycha hob die Schwierigkeiten dieser Aufgabe hervor und fü­gte«h­inzu,daß die Pferte bereit sei,der­ Wertung,insoweit er sie betrifft,­au­szu­­führen,daß sie jedoch­ in Anbetracht dessen,daß diese Verpflicht t trug neu und un beschwerlich für eine Regierung ist,welch­ en),der·die Last noch die Wohlthat derselben verlangt-es ablehnt,eine Kontrole auszuü­ben oder sich einerselb­en zu unterwerfen. Nach einer lä­ngeren Debatte konstatirte der Prä­sident des Kongresses,Fürst Bismarck,als Resultat derselben,daß sowohl der russische,niederösterreichisch­e Antrag von Kongresse nicht an­­genommenh wurden und daß der Kongreß beschlossen habe,voriiert Erklärungen des ersten­ ottomanischen Bevollmächtigten All-Hauch­­men. Der Kongreß hat Somit von der Erklärung der Pforte, daß sie es ablehne, eine Kontrole auszuüben oder si einer solchen zur unterwerfen, Art genommen, und wenn die „Morddeutsche Allgemeine Zettung” heute daran erinnert, so geschieht dies möglicherweise mit der Absicht, um den Beweis zu führen, daß die Pforte vollständig berechtigt ist, jede Kontrole doch die Vertragsmächte zurückzumessern. In diesem Yale wäre es nur zu bedauern, daß Diese Grinnerung nicht bereits früher, und zwar nicht vor dem Notenkampfe der Bot­schafter und insbesondere nicht vor Inszenirung der Flotten-Demons­stration erfolgt ist. — Die in dem ersten Artikel der vorliegenden Nummer zitirte Aeußerung der heute Abends hier eingetroffenen Nummer der „Republique Syancaise” über den Sultan lautet wörtlich wie folgt: „I ne manque pas a Constantinople d’esprits sages et avises qui de plorent tout bas l’&trange obstination de leur souverain; il en est qui Vattribuent & un tat d’alie­­nation mentale dont les signes deviem­ent de plus en plus marques..." („63 fehlt in Konstantinopel nur an­verständigen und bedächtigen Männer, die ganz leise den befremdlichen Eigensinn ihres Souveräns beklagen ; es gibt Solche, die denselben einen Bulland von Geistesab­wesenheit zuschreichen, deren Anzeichen im­mer deutlicher hervortreten.”) sz Bon betheiligter Seite werden wir ersucht, das in Nr. 279 unseres Blattes erschienene Bulovarer Telegramm dahin richtigzustellen, daß keineswegs no­tür micche Bunktationen feste gestellt, sondern nur ein Ideenaustausch gepflogen wurde, während die bosnische Bahn von der Deputation überhaupt nicht als in den Bereich ihrer Ermission fallend betradg­tet wurde, so Die Enquête über die Mefern der Adporatenordnu­ung 309 in ihrer heute unter dem Boreise des Justizministers abges­phaltenen Sigung die Bestimmungen über die Pflichten der als Kuratoren für vermnaifte Kanzleien ernannten Adbvdlaten in Verhandlung Den einge­hendern Bericht tragen wir nach). — Yus Wien, 8. Oktober, wird gemeldet: „Indem Mi­nisterrath, der heute Mittags unter Borff­ des Grafen Taaffe zur­­ammentrat, um über die einzunehmende Haltung gegenüber dem all­­gemeinen deutsch-österreichischen Parteitag eine Entscheidung zu treffen, ist, wie man der "Wr. Allg. 3tg." mittheilt, der Beschlag gefaßt worden, von Präventiv-Dlaßregeln gegenü­ber dem deutsch­­österreichischen Parteitage abzusehen, jedoch­ auf jede im­­ Parteitage laut werdende, geieglich unerlaubte Kritik der Negierung, sofort mit Auflösung desselben zu antworten." . Trogdent die „P­olitische Korrespondenz” ihrer Stellung nach gut unterrichtet sein kann und es im der Negel auch it. Fo. feeint sie diesmal dem Gange der Ereignisse dennoch vorgegriffen zu haben, wenn sie behaup­­tet, daß in London bereits die Zustimmung fürstlicher Mächte zu den von England proponirten Koerzitivmaß­­regeln Fund gegeben worden sei. Dem gegenüber erhalten wir von einer hiesigen Persönlichkeit in hervorragender Stellung, welche über verläßliche Informationen zu ver­­fügen in der Lage it, die nachfolgende Darstellung über den momentanen Stand der Dinge, welche wir wir authen­­tisch an­halten alle Ursache Haben. Die Unterhandlungen betreffs der nächster Schritte in der Orient-Action Haben nn unserenm Gewährsmanne allerdings bereits einen bestimmt formulirten englischen Vorschlag zum Gegenstande. " Anfänglich­­es war dies gleich am der Ueberreihung Der t­rkischen Note legte Das englische Kabinett eine ganze Reihe von Anregungen vor, von welchen durch den Gang der diplo­­matischen­ Diskussion sich eine als die annehmbarste ergab. Dies wurde allerdings dem englischen Kabinet bekannt gegeben und daher stammt wohl das Nißverständ­­nis, als ob diese eine Modalität bereits definitiv ange­­nommen wäre, während sie vorläufig nur den Gegenstand und die Basis per Verhand­lung bildet, wenngleich alle Aussicht vorhanden ist, daß sich auf dieser Basis eine Verständigung werde erzielen lassen. Die Diplomatie vermeidet es, vorzeitig Näheres über diesen englischen Vorschlag an Die Deffentlichkeit gelangen zu lassen ; allein wenn auch positive Mittheilungen fehlen, so kann wenigstens so viel versichert werden, daß die landläufige Darstellung bezüglich des englischen Borz Tage nam­­risch unt hebt sich s ats positiv w und stritt es gehaltene Verpflichtungen­·«« welche sie mit demselben Rechterot-Halb­ anderen Signatarmächte schlages, wie sie bisher in den Journalen zirkulisct, in­ vielen Dunt­ten veforrekt­: fe Ins­besondere steht das Eine fest, daß ein Demarde vor oder nach Konstantinopel außer­halb jeder Diskussion steht und daß so weitgehende Abjfragten wie etwa die Abregung de­s Sultans, woher dietiguti­dDation der Türkei, zwischen den Mäch­­ten gar niemals berüh­rt worden sind. Ein definitiver Bedluk it wie gesagt über­haupt noch nit gefaßt und wenn auch die Thatsache feststeht, daß die vereinigten SFlotten bereits vor einigen Tagen den Befehl zur vollen Be­reitschaft erhielten, so ist es­ andererseits­ doch unwichtig, daß ihmen bereits Dxodres zu Abfahrt zugegangen sein sollen ; an den Kommandanten der Österreic­­he ungarischen Esfadre ist wenigstens ein vorher Befehle bis zur Stunde vicht erlassen worde­n­­s. Die "Norddeutsche Allgemeine der Jung" stellt in einem telegraphisch signalisirten Artikel den Wider­­sprug der orientalischen Politie der Mächte und die Bestim­­mungen des Berliner Kongresses dar. Das Organ der deutschen Reichskanzlei hat zu diesem Behufe den Wortlaut des vom 11. Juli 1878 datirten 18. V­rotofoll 3­063 Berliner Kongresses reprodunzirt. Bereits in der Kongreß-Ligung vom 10. Juli (17. Vrotofoll) hat Fünf Gortschakoff eine Kofektiv-Garantie des Berliner Vertrages beantragt. Der Antrag lautete: Da Europa den Stipulationen des Berliner Vertregs feierlichste und in jeder Beziehung verpflichtende Genehmigung er­theilt hat, so betrachten die hohen Kontrahirenden Theile die Ger­­ammtheit der Urtikel des vorliegenden Altes als ein Ganzes von Stipulationen, die zu kontroliren und deren Sub­astiesung zu überwachen sie sich verpflichten, indem sie, ihren Absichten ent­­sprechend, auf einer vollständigen Ausführung bestehen. Dieser Antrag wure in Druc gelegt und konnte daher erst in der nächsten Kongrepsigung vom 11. Juli (18. Broto­oll) dist­ek­tivt werden. Weiterraschenderweise war es gerade Graf Andrasfy, welcher in dieser Lisung die Proposition des Fürsten Gottigard­f unterfragte, indem er folgende, den rufüi­hen Antrag allerdings etwas abschwächende Fassung beantragte: Die hohen kontrahirenden Theile betrachten die Gesammmtheit der Motikel des vorliegenden Altes als ein Ganzes von Goipulatio­­nen und verpflichten sie, dasselbe zu Fontraliven und dessen Site­kraftregung zu überwachen. Hierauf erhob sich der erste Bevollmächtigte der Pforte, Kar­ratheodory Balga und gab, nachdem er, an seine über Diese Finge bereits vorgebrachten Auseinandersegnungen erinnerte, die fol­­gende Erklärung ab: .. Die Pforte betrachtet gewiß die U­nterzeichnuung als obligatos seine « e R­e­a 9 Bon der adriatischen Küste. Bon unserem Spezial-Berichterstatter­ S. M. Hagufa, 5. Oktober. Ragusa ist gegenwärtig einer der interessantesten Pläne an der adriatischen Küste, ihrer Mono­­tonie entkleidet und von vielen Fremden besucht macht, die ohnehin typische Stadt den angenehmsten Eindruck. Offiziere und Mann­­schaft der in einer kaum halbfündigen Entfernung anfernden Flotte kommen gern in die Stadt der einstigen M­epudlit dtagufa, deren Bauten an die spanisch-maurische Achitektur erinnern. An neueren Bauten gibt­ es nur die prächtigen Fortifikationen, die von steilen Seiten die See beherrschen, während im Hintergrund regene Villen sich erheben, umgeben von blühenden Gärten und tiefgrünen Cypressen. Die einzige breite Straße der Stadt ist der«Korso«.In die Betrachtung seiner schönen Gebäude versunken würden wie­ uns genuin Reminiszenzetceinlassen,wenn uns nicht atthch ritt und Tritt das prosaische 75«el­ämmer der­ Schuhmacher stören würde­,in welches tur hie und da eine vorbeihuschende Dalmatinerin einige Abmegslung belugt. Eines der schönsten Gebäude der Stadt ist die Domkirche. Mo sie steht, da erbaute einst Richard Lömwenherz eine­­ Kirche zur Ew­innerung an seine glückige Rettung an diesem Gestade. Jene Kirche ward im Jahre 1667 zerstört und an ihrer Stelle eine neue Kirche in italienischem Styl erbaut. Gegenüber der Kirche erhebt sich das einstige Gouverneurs-Palais Der Nepublis von Naguja — jebt res­­idirt das Nagujaner Bezirk­ gerigt darin. CS Stehen noch viele Häuser der alten Nobili, zumeist im Befig von Griechen befindlig, die den Handel der Gegend sozusagen monopolisiren. Sie haben in dieser Beschäftigung umso mehr Erfolg, als die Dalmatiner in erster Reihe Batrioten und Seeleute sind, zwei Metiers, die in unserem spekulativen Zeitalter leider wenig Erfolge aufzuweisen haben. Merkwürdigerweise hat Die Stadt ungeachtet ihrer italienischen Sympathien ihren ursprünglichen Charakter bewahrt. Die herr= fggende Sprache it die dalmatinische, obgleich die Bevölkerung sehr hybjd italienis9 spingt und mit den Italienern aufs märmste fyın= pathisirt. E38 geschieht oft, daß die Mannschaft der hier anfernden italienischen Stiffe mit lebhaften „Evviva l’Italia“-Nuten bes­prüßt wird. Die Witchin­g der Ragusaner war schon in den­ältesten Zeiten sprichwärtlich geworden,u.s.d in der That kann man so viel vaor­­kon mcculicät und so­ viel Sinnstist das Schöne selbst in den gebildete­sten Ländern Europa­ Z selten beisammenfinden;mit einem Werte, mit­ haben es damit der dalmatinischen Kulturstadt paroxckckltence zu thum Dieselbe besitzt auch ein schön ausgestattetes illustrirtes Blatt,das der­ Mittelpunkt der literarischen Bestrebungen Ragusas ist-Doch ist es fonder ihr,daß sie,obgleic­h sie über ihre Natio­nalität eifersü­chtig wachen­,dennoch in ihrer Literatur und in ihr an ich-," tausenden nationalen Charakter nicht so prägnant zum Ausdruck bringen,wie diess bei den übrigen slavisch­en Völkern der Fall ist. Die­ Frauen sind hier mit allen Tugenden ihres Geschlechtes miss­gestattet,doch ohne die meisten Fehler desselben­.Sie sind schön,ge­­bildet und zurü­cktraltend.Sie sind stolz auf ihre Nationaltracht und­­ die Vornehmer en hören es gern,wenn der Besucher auf ihre edle und vornehme Abstammung und auf ihre Schönheit anspiel.Ueber­­haupt wird die schönheitsd­almatinerinen in hohem­ Grade durch deren malerische Tracht gehoben­ un­nd selbst die vornehmeem Damen geben ihrem nationalen Kostü­m den Verzug vor­dergeschhmmcklosen. Pariser Ät­tede Die Glanzepoche Ragusas si il­t bekanntlich in die Zeit,da es nach dem mächtigen Venedig die Stirne zu bieten wagte und als es nach dem Hakichel des Mittelm­eeres und der­ sinnst eines weiten Umis­« kreises als Zeiktisxixik diente.SeinVeefall beginnt nach der­ französi­­schen Okkupation vom Jahre 1806,doch kann man es macht­ entsu­­tage noch immerhin das»Florenz DalmatienZ«nennen.Auchhettie besitzt es noch ein bewegtes und blü­hendes öffentliches­ Leben er rühmt sich eines Theaters und mehrerer musterhafter Wohlthätig­­keitss Anstalten.Und man findet da hübsche,lasiylvolle Herber­gen, in denen der Reisende um ein Woh­lfeiles seiner Weinkosterpassion Genü­ge leisten kannt. , Mit uns ungarn sympathisiren sie anfäwtirmfte und einigers­maßen schlecht sind sie zu sprechen an unsere kroatischen Brüder,die sie um jeden Preis unter ihre Suprematie bringen möchten.Uebrigens spinnt sich mehr­ denn ein sympathischer Faden aus der Geschichte Ungarns ins die Ragttsas hinü­ber,un­d die Ueberlieferungen dieser Sympathie haben sich bis auf den heutigen Tag erhalten­.Hingegen könnte man nicht sagen,daß sie den Bestrebungen der Montenegri­­ner sehr Hold wären. Sie können die traurige Vergangenheit nicht vergessen, in welcher Die Montenegriner ihre Schäge geplündert und ihre Basalte zerstört, deren Ruinen heute dunkelgrüne Schlingpflan­­zen umspinnen. Soviel von dem schören und sympathischen Ragusa,­­8..M.-Gradofa, 6. Oktober. Die Vorbereitungs-Maßregeln, beziehungsweise die Abtapıt der­ Flotte nach­­ Teodo raffen Teinen .

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