Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1882 (Jahrgang 29, nr. 26-48)

1882-02-14 / nr. 36

N­R / B 1882, — Az. 36. W (Einzelne Pummern 3 Br. in allen Vierschleiflokalen.) Budapest, 14. Feber. = Aus der Lektüre der uns vorliegenden fremdlän­­dischen Journale entnehmen wir, daß man in Berlin wie in Wien winausgefegt bestrebt ist, die Alarmgerüchte der legten Tage über eine eingetretene Störung in den guten­ Beziehungen der drei Kaiser- Mächte zu beschwichtigen. Es sei nicht das Geringste vorgefallen, sagt man, was geeignet gewesen wäre, das freundschaftliche Einvernehmen der drei Höfe zu unterbrechen. Allerdings tauche abermals wie im Jahre 1876 die Frage auf, ob die Negierungen, oder präziser gesprochen, die tuffische Negierung, wie loyal sie sich auch gegenwärtig halte, es immer in ihrem Synteresse finden werde, auf dieser Linie zu bleiben oder ob, sie nicht werde gezwungen werden, den populären Strömungen Rechnung zu tragen . Doch denkt man auch in diesem Punkte ziemlich ruhig. "Die Lage sei eben eine ganz andere als vor sechs Jahren. Die Beziehun­­gen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ruhen auf festerer Grundlage als je zuvor, der Friede von Berlin sei in seinem völkerrechtlichen Charakter von einer Kraft, wie sie der Bariser Friede, an dem eigentlich Niemand ein Sfutereffe gehabt, nie beseisen ; endlich sei auch die Stellung Montenegros und Serbiens heute eine andere; im Jahre 1876 hatten diese Fürstenthümer Alles zu gewinnen und so gut wie Nichts zu verlieren, heute haben sie auch schon Einiges zu verlieren und werden hiedurch mehr auf die konservative Seite ges­drängt. Ein Wiener Korrespondent des „Daily Telegraph“ hebt besonders hervor, daß der Monarch Oesterreich-Ungarns sichtlich vermeiden wolle, die Schwierigkeiten, mit welchen der Ezar zu kämpfen hat, noch dadurch zu vermehren, daß man ihn verantwortlich mache für Vorgänge, die vielleicht außer­­halb seiner Kontrole stehen. Der Korrespondent gibt zu ver­­stehen, daß ein gemilser Gegenfall im Schoße der russischen Regierung bestehe, daß General Kgnatieff in Sachen der auswärtigen Bolitit absolut nichts mitzureden habe, dak Diese Angelegenheiten vielmehr direkt zwischen dem Ezar und Herrn v. Gier geregelt werden. Dafür verändert sich Ge­­neral Kognatieff, indem er der panflavistischen Ngitation im Innern desto mehr Raum zur Entfaltung bietet. Seine bloße Theilnehmerschaft an der Regierung wird in gewissen Sinne und in gewiilsen Kreisen als eine Ermuthigung der anflavistischen Aspirationen angesehen. Snoeifen mag viel­­eicht auch Dies zu jenen Erscheinungen gehören, über welche der Graf die Kontrole verloren hat. Möglich, daß Alex­­ander II. unmehr die Erfahrung des Goethe’schen Zauber­­lehrlings macht und daß ex die Geister, die ex vier, nicht mehr­­ 08 werden kaunn. Jedenfalls wird die Beruhigung, welche die loyalen Intentionen des Herrn v. Giers bieten, durch Die Anwesenheit Aquatieff’s im Amte einigermaßen ae und das ist es, was troß alledem und alledem die Situation nicht so frei und geflärt "erscheinen läßt, wie es im Interesse des europäischen Friedenswünschens werth wäre. .. Die famose Rede des Generals Sko­­beleff hat nicht blos in Deutschland un­d Oesterreich- Ungarn,sondern auch ist En­gland große Beunruhigu­ng hervorgerufen.In­dem Texte jener Rede findet sich unter Anderem die Stelle,daß»seit Benm­ten­ des Ma­rsches Mahomed Shal­’s gegen­ Herat un­d den denkwürdigen Diensten des Grafen­ Sim­onitsch der Einfluß­ des russischen Gesandten in Teheran niemals größer und­ der Zauber der russischen­ Fahnen im Osten nie mächtiger gewesen­ als eben­ jetzt«.Im­­ englischen Unterhanse wurde dieållegierung wegen dieser Aenßerung interpellirt und SirI Chkk­les Dilke antwortete,daß General Skobeleff keine offizielle Stellun­g einnehme und daß der russische Botschafter den Minister Lord Granville informirt habe,daß die Rede Skobeleff­s ohne politische Bedeutung sei und in keiner Weise die Anschauungen der russischen Regierung Wiedergebe. Sir Charles Dilke sprach sich bei diesb­elegenheit auch meritorisch über die Vorrückung Rußlands auf dem Gebiete der Turkomanesi aus,aber sein­e Erklärung ist imr eine Fortsetzung jen­er Irrthü­mer und Unaufrichtigkeiten,welche die bezüglichen Eröffnunghs der englischen­ Regierung vom Anfang bis zum Ende charakterisirt haben.Bereits ein­ halben­ Jahre­ etwa versicherte Sir Charles Dilke,daß General Skobeleff abberufen­ wordenmnd daß dies gleich­­bedeutend mit der Rückberufung der gesammten russischen Okkupa­tionsarmee sei.«Später einm­al erklärte er,daß die äußerste Gren­ze des russischen­ Vormarsches Askabad sei; jetzt aber gibt er schon­ zu­,daß ein neuer Grenzvertrag zwischen Russland und Persien abgeschlossen­ worden und daß,wiewohl die in demselben definirte Grenze,soweit die Regierun­g informirtt ist,beträchtlich näher liegt als Sarrakhs, doch die Sache große Aufmerksamkeit erheischt und den Gegenstan­d einer diplom­atischen­ Korrespondenz bildet.Was wird Heerilke nach einem weiteren halben Jahre sagen? =Der gestern­ Abends unter Vorsitz Gabriel Baross’ abgehaltenen Sitzun­g des Subkomites des Unterrichts-Ausschusses wohnten außer den Komite-Mitgliedern auch Kardinal Hai­nald, Viktor Kaczvin­sky,Andreas Kalmar,Paul Hun­­falvy,Ferdinand Lutter,Anton­ Berecz,Moriz Say und Ladislaus Kövaryan.Die Regierun­gs war du­rch Ministe­­rialrath Karl Szaß vertreten. Vorsitzendex melder daß Baron Radvan­ßky durch Krankheit am Erscheinen verhindert sei und legt vor Allem das vom­ Abgeordnetenhause zugesandte Gesuch des Landes-Tu­rnlehrer-Vereins vor,welches die Worte,,körperliche Uebungen«durch den bezeichnen­­deren Ausdruck,,Turnen­"ersetzt wissen will. Anton Bercez bemerkt,der Unterschied liege blos darim daß,,testgyakorlat«'(körperliche Uebungen)ungarisch sei,während »t0måzås«(Turnen)­aus dem­ Deutschen übersetzt ist. Das Subkomite beh­ält den ursprünglichen Ausdruck bei. Folgt§.10 über»Feststellung des LehrzZlans«·· Georg Szathmiszymeniyman müsse da die Fachmänner ja über die Spnstitution der Realgymnasien aussprechen affen.­­ Ferdinand Lutter erwidert, es könne von Realgymnasien, welche nur dem Namen nach emnftiven, nicht mehr die Neue sein, seitdem Gymnasium und Realschule si so weit von­einander ent­­fernt haben. Bezüglich des Paragraphen bemerkt er, es genügt nicht, man müsse im Zehrplane die obligaten Gegenstände Ei bestimmen, auf das Minimalmaß bezeichnen, Ständen brauche die Regierung den Lehrplan obgleich au­ßer den nichtobligaten Gegen­­nicht zu bestimmen. Diese geregelt werden müßten, was aber Sache der methodologischen Schulkonferenzen wäre. Schon in Folge der Wer­­te der örtlichen Verhältnisse (nichtobligate Landes­­praden u. f. 1.) könne die Regierung da nicht ins Detail ein­­greifen. Die übrigen Schulmänner schließen sie dieser Ansicht an. Adolf Zay fennt bei uns nicht nur nominelle, sondern wirk­­liche Realgymnasien, in denen nämlich die vier ersten Klassen für beide Arten der Mittelschule gemeinsam sind ; er meint daher, daß im forte eine Ber­uchsstation bildenden Anstalten nicht fallen offen solle. Mori­ Say ertheilt die Aufklärung, daß die Vertreter der Hitze Nichtung zur­zeit, als die reale Richtung zuerst einen großen Aufschwung nahm, die Realgymnasien errichteten, damit die für das Gymnasium bestimmten Schüler auch dort, wo es sein Gymnasium gab, in wenigstens für das Ober-Gymnasium vorbereitet würden. Doch seien diese Realgymnasien auch in Oesterreich als sich selbst widersprechende Institution im Aussterben begriffen.­­ Ludwig Haynald erklärt bezüglich des auf dem Tapet befindlichen Paragraphen, im Sinne seines Antrags und Memoran­­dums auf die katholische Studien-Kommission reflektiven zu miüssen ; im Allgemeinen wären sowohl da, als auch bei anderen Paragraphen im Falle der Annahme seines Antrags Modifikationen vorzunehmen, doch wisse er nicht, ob er Anträge stellen solle, nachdem über seinen Fundamental-Antrag sein Weihfuß gefaßt worden sei. Borsigender macht den Kardinal aufmerksam, mag er seinen Antrag in bedingter Form einbringen könne; übrigens nimmt das Sublimite seine Erklärung bezüglich des ganzen Textes des Entwurfs zur Kenntniß. Folgt §. 11 über Religion und Sitterlinter­ 3 Mi­t, bezüglich dessen die Lebranden eine Modifikation eingereicht­aben. Andreas Kalımar motiviert diese Modifikation, daß der im Paragraphen zum Ausdruch gelangende Zwang Ausflug des Prinzips u fein feheine, der die interkonfesitionelle Schule zu Stande gebracht habe und der zum religiösen Indifferentismus führt. Es könne nicht ufgabe eines Mittelschulgefeges sein, diesen zu verbreiten. Man dürfe nicht vorangfegen, daß Derjenige, der eine katholische Schule errichtet, es gern fabe, wenn in derselben Prinzipien gelehrt würden, die von den seinigen abweichen, ja legtere oft zu G­egenstand des Spottes machen. Deshalb verlangen die Lehrorden, daß der Unter­richt einer anderen Religion von der Erlaubniß des Erhalters der Schule abhängig gemacht und daß von der Unterbreitung des Lehr­­planes über den Religionsunterricht an die Regierung Umgang ge­­nommen werde, weil sich die Regierung heute für konfessionslos betrachte, daß der Grisfopat fid Ddiefer Ludwig Haynald erklärt, Modifikation anschließe. Auf die Frage Paul Kovács bemerkt Ferdinand Lutter, daß in den Anstalten katholischen Charakters gegenwärtig protestan­­tischer und israelitischer Religions-Unterricht auch ertheilt wird ; dies würde bei den Iraeliten faktisch auf große Schwierigkeiten stoßen, da bei diesen der Religions-Unterricht auch mit vituellen Uebungen verbunden ist. ·Kardinal-Erzbischof·L·udipig Hat­wald bem­­erkt,daß in dieser Hinsicht Die größte u wi herefcht ; in der Anstalt selbst ist der Unterricht einer anderen Religionslehre nicht statthaft, allein das Wortgangs-Zeugniß, welches der Schüler von seinem Tompetenten er­a­uft die Bedingung des Nufsteigens desselben in die obere­n laffe. « ·Ladislau­s Hegedüs bringt por,imn Särosatakerevarc­­,elischenK·ollegimi·iseifui den katholischen Religionsunterricht ein L­okalitäts im Institut eingerichtet;die Protektoren dieser Anstalt er­­blicken hierin­ gar kein­en Skrupel;allein­ es sei Gew­issenssache ein­er jeden Kon­fession,s­ier­i­ in eigener Ansicht zu verfügen. Paul Hunfalt konstatiet,dasselbe Vorgehen werde am Szarvaser Obergymmasium­ befolgt.Redner hält dasselbe auch für nothwendig­,da­ sonst der Besuch der Religionsstudien schwer kons­truiirbar sei.Dies häng­e übrigens von­ den Lokalumständen und auch von den­ Verhältnissen des Schule Lokales ab. Andreas Skalmar bemerkt,seine Gesinnungsgenossen wünschten nicht den fremden Religionsunterh­ilt auszuschließen,nur das Recht d­er Erlaubnis sich vorzubehalten. Zikedn­er zitirt Beispiele, denen gemäß auch in katholischen Anstalten eine solche Praxis be­­sorgt w­ird,m­ie Hegedüs und Hunfalvy sie erwähnten. Albert Kovaks anerkennt Di der rein konfessionellen Lehranstalten den Vorbehalt der alt den Orden als richtig. Adolf Bay beruft sich darauf, daß in den sächsiichen Schulen der Religionsunterricht der fremden Konfessionen dem Geistlichen der betreffenden Konfession anvertraut ist; der Direktor theilt diesem die Namenstriste der Schüler seiner Konfession mit und übernimmt die über den Fortgang des Unterrichts sprechenden Daten, welche Bez­wingungen des D­orrüdens sind; die Geistlichen pflegen den Unter­­richt in ihrer eigenen Wohnung zu entheilen, allein wenn sie eine Lokalität im Institut verlangen würden, so würde dieselbe bereit­­willig gewährt werden. Mori­ Say magt darauf aufmerksam, daß es von vielen Konfessionen oft nur 1 bis 2 Hörer gibt; in einem solchen Falle wäre es unbillig, zu verlangen, daß der Geistliche, um diesen Un­terricht zu entheilen, in die Anstalt gehe; in solchen Fällen müßte auch die billige Entlohnung in Staatsanstalten der Staat über­ Anton Berecz beruft sich darauf, daß in den Staatsanstalten fünımtliche Religionslehrer vom Staate besoldet werden ; bhiefür kann die Regierung es wünschen, daß auch der Lehrplan ihr unterbreitet werde; wie Nedner weiß, pflegt an diesem Plane niemals eine Nen­­derung vorgenommen zu werden, allein zur Verhinderung von Miß­­bräucen (damit nicht, wie es geschehen, ein Satechet in jedem Lehr­­jahre dasselbe unterrichte­­n­ einige Kontrole im Interesse der Kon­vession selbst nothwendig. 3 ist auch deshalb noth­wendig, dab die Direktion den jungen Leuten darüber, was sie zu lernen haben, Auf­ Härungen gewähren können . ‚Ferdinand Sutter hält mit Nacsicht auf die methodische Seite der Sache behufs Vermeidung der Miederlastung der jungen Leute die Prüfung des Religions-Lehrplanes durch die Regierung und die Führung zwischen der R­egierung und der kirchlichen Oberbehörde für nothwendig. 2 Ministerialrath Karl Szi­ß bemerkt zur Aufklärun­g,daß hier nur von den unter unmittelbarer Leitung der Negierung stehen­­den Instituten die Rede ist, und daß dieser Paragraph auch ge­­stattet, daß der Religions-Unterricht in der in demselben Date ber findlichen Anstalt der betreffenden Konfession ertheilt werde. Das Motiv der Verfügung dieses Paragraphen ist, daß die Negierung es für ihre Biligt hält, den­­ sorgfältigen Religions-Unterricht sicher zu­­denn die Konfesstionslosigk­eit der Regierung bedeutet nur, daß ihre Hürsorge sich auf alle Konfessionen gleichmäßig erstrebe. Ladislaus KoVasch macht darauf aufmerksam, daß den späte­­ren Paragraphen gemäß die Wirksamkeit D dieses Paragraphen aug­­ auf die konfessionellen Schulen fi­ erstredt. Viktor Kaczvin gig­t die Kontrole des Religions- Unterrichts als Pflicht der Kirchen-Oberbehörden. Der Präsident rerumb­t die Renderungen, welche ins Protofoll aufgenommen­ werden. $. 12 handelt vom Lehrplan der vier unteren Klassen und netet ae aus dem Gymnasium in die Realschule und um­­gelehrt. · ·MorizSat­ ist für die·Weglassung dieses­ Paragraphen,denn beide Richtun­geni können miteinander nicht verbunden­ werden; übrigens seien die Fälle des Uebertritts außerordentlich selten. Ferdinand Lutter hält diesen­ Paragraphen sowohl fü­r das Gymnasium als auch für die Realschule für tödtlich­.Dieser Ansicht traten­ auch Anton­ Berecz und Lad.Kövary bei­­··§.·13 spricht von­ dertrmtheilung des Un­terrichts n­ach dem­­ Fächersy­stem. FerdLutter hält dies für eine Unmöglichkeit,welche niie­­mals durchgeführt­ worden ist.R·edner kennt das Fächersystem aus Erfahrung Die absolute Regierung hat die Unhaltbarkeit dieses Systemsm··den unteren·Klassen bald erkannt.Die Schüler der unteren Klase,die an die Autorität der Eltern gewohnt sind,w­er­­den verwirrt und indisziplinirt,wenn sie es mit 6—7 Men­schen zu thun­ haben.·211ich in den oberen Klassen gibt es keinen reinen Fach­­unterricht,überall·n­·­äre11 Fachgruppen(Mathematik u­nd Physik) auszusprechen,damit inden··un­terench·issen m­öglichst wenig Lehrer seien;in den oberen Klanen soll eine Gruppirung der Fächer eintreten. Anton Berecz bittet namens des Landes-Mittelschul-Pro­­fessorenvereins, blos auszusprechen, daß in den Gymnasien und Real­schulen der Unterricht nach dem Fächersystem erfolge; dies gestattet auch die Gruppirung verwandter Studien. Wenn Gymnasium und Realschule als einheitlich anzusehen, kann die schroffe Absonderung der vier unteren und der vier oberen Klassen nicht aufrecht erhalten werden,­­ trag ein. . Moriz Say hält den Anspruch „Fächerfyften” für gefährlich, weil er auch eine solche Auslegung zuläßt, die mit­ seiner (Nedners) Auffassung nicht übereinstimmt. Er empfiehlt die Weglassung dieses Paragraphen. Dem Antrag auf Weglassung traten auch die übrigen Schul­­männer bei. §.14 regelt die Aufn­ahme in das Gymnasium und die Realschu­le. ··Anton Berecz empfiehlt folgende Textirung:In die unterste selasse des Gym­nasium­s u­nd der Realsch­u­le werden­nxirfolcl­eZög­­ling·e·au­sgen­om­­m­en,die ihr neuntes Lebensjahr vollendet und das zipetste meht ü­berschritten haben und in den Gegenständen der Volks­­sch­ule gehörig·a1isgebildet sind.—Für den­ Erfolg des Mittelschu­l- Unterrichts hält sie h­ier es für nothwendig,daß dem Professor ein Körper bei der Beurtheilung der Vorbildung größere Freiheit ein­ge­­räumt werde J etzt er präzisirt die Frage dahin,ob das Volksschul- Zeugniß genügend oder ob eine Ausnahm­­sprüfung erforderlich sei? Oder ob Beide gefordert werden sollen,oder aber die Ausnahms­­prüfung nur nu­illeihweise speziell geboten er­scheint.­Die Auf­­nahm­e auf Grund des Volksschulzeugnisses erschen­kt dem­ Redner als ein­ Kiebertest des alten Systems.Die Aufgabe der Volksschule ist indes­ innernseres Gesetzes eigentlich nicht die Vorbereitung für die Mittelschule Wäre»die vierte Klasse unserer Volksschu­le diesemeecke entsprechend organ­siert,darm wäre das Zeugniß allerdings­ genü­­gend;·aber he·ute sind·in den Unterricht in der vierten Klasse so vielerlei Gegenstän­de einbezogen,daß die formelle Vorbildung nicht enüigen kann.Wollte m­an die nun Aufnahme Ansuchenden der E­ilnahm­eprüfung unterziehen,es würde kaum­ ein Viertel derselben dieselbe bestehen. Diesem abnormen Zustande muß ein Ende gemacht werden. Aus seinem eigenen Bezirke, kann Nedner die erfreuliche Thatjahhe fonstativen, daß es seit zwei Jahren keinen Schüler mehr , der die Elementarschule verließe, ohne der ungarischen Sprache­­ weit mächtig zu sein, um ungarischem Vortrage folgen zu künnen. Das einzige Hilfsmittel bei Denjenigen, deren Vorbildung sich hinter­­her als ungenügend erweist, ist dreimalen die Entlassung. Die Orga­­nisirung der Aufnahmeprüfung möchte ex indeß nicht der Negierung anheimgestellt lassen, ob die Fachmänner nicht die Ladislaus Hegedüs fragt, es für zweckmäßig halten Organisirung eines­­ V­orbereitungskurses würden ? x · F.Lutter ist seinerseits seit jeher ein Anhänger einer·Vo­r­­bereitungsklasse;allein bei uns bilden die Fragen­ der Räumlichkeit, der Lehrkraft,der Dotation­ unübermindliche Hindernisse.· Anton Berecz stimmt der Idee zu,i"ich·erall,wo die Verhält­­ni­sse es gestatten,Vorbereitungskurse zu organisire zugleichwohl aber empfiehlt er in Anbetracht dessen,daß die Aufnah­­e auf Grund des bloßen Zeugnisses die Zahl der Zöglin­ge un genü­gender Vorbildung nur verm­ehren müßte­,neuerlich seine obige Textirung.· · Moriz Say accept irt die Textirung Berecz’,will aber bei dem Verbote der Ausnahme von Zöglingen ü­ber 1L Jahren einem behördlichen Dispen­s rechte Raum gegeben wissen.Dem­ Lehrkörper ferner soll das Zu­chtzustehein in Fällen­,in denen er es für nöthig findet, eine Aufnahmeprüfung anzuordnen. Auf eine Anfrage Albert Kovacs’ spricht 3. Lutter sich dahin aus, daß ein Alter von vollendeten 9 Jahren zur Aufnahme genüge. Das Alter ist zu dokumentiren. · Andreas Kalmar erachtet die Note»genügend«fü­r nicht zu­­reichend zur Aufnahme;jedenfalls sollte in solchen Fällen die Auf­­nahm­eprüfung gefordert werden.Der Andrang zur Mittelschule ist eben ein allzu großer. Kardinal Haynald bemerkt, die Organisation der Auf­­nahmsprüfung (8. 14), sowie die Gestattung der Nachtragsprüfung ($. 15) und die Erlaubniß zur Klassen-Kumulirung ($$. 20 und 21) seien im Sinne seines Antrages der Oberbehörde, welche die leer­treffende Schule hält, anheimzustellen. £. Röváry hält jedwede Grsdwerung der Aufnahme für motiviert und möchte daher die Organisrung ganz und gar dem Minister überlassen. Auf eine Anfrage 3. MiEHVS sprechen sich die Schulmänner dahin aus, daß die Aufnahmsprüfung mit seinerlei Gebühren zu verbinden sei. · · Nachdem Präsiden­t Baross die Diskussion über diesen­ Paragraphen­­estmm­t hatte,folgte§.15 über die Vorrü­ckung aus den unteren in die oberen Klasen. · Anton Berce beantragt namens des Mittelschullehrer- Vereins eine neue Textirung.Der Entwurf konfundirt die Begriffe der Emendations-­und der Nachtragsprüfu­ng.Die erstere soll eine, bei der frü­heren­ Prüfu­ng erhaltene schlechte Note verbessern,die letzte die seinerzeit verabsäumte Prüfung nachholen-Sein Antrag bezweckt,diese Distinktion im Entwurfe zum Ausdruck zu bringen­; weiteri wünscht er einige Detailbestimm­ungen aufzunehm­en,welch­e die Erudirun­g der Kontrole der Anstalt über den Schü­ler hintan­­halten sollen.­­ 9. Lutter stimmt diesem Antrage vollinhaltlich zu. Uebri- Be sall zu den vom Minister zu entheilenden Bewilligungen stet­­er Lehrkörper einvernommen werden. Adolf Bay fragt, ob man zwei Monate für ausreichend halte, schlechte Noten aus zwei Unterrichtsgegenständen zu emendiren ? 3. Sutter ist für die möglich strengste Praxis. Wenn der Lehrkörper bei der Prüfung gemissenhaft vorgegangen ist, so ist es faum­en daß ein aus zwei Gegenständen durchgefallener Schüler in zwei Monaten genügend nachhole. Selbst bei einem Gegenstande ist es fraglich, ob zwei Monate, genügen; es wäre das von Fall zu gar dem Ermessen des Lehrkörpers anheimzustellen, der Schüler aber, der aus zwei Gegenständen gefallen ist, jedenfalls zur Wiederholung der late anzumeisen. · L-Hegedus erinnert daram da­jan auch die Unversrrtheit oder Antipathie des Lehrers,oder die Berwirrung des Schülers den schlechten Ausfall verursachen könne;in solchem Falle wenigstens sollte die Emendation erleichtert werden­. · «"I.«Lutter wünscht in solchen Fällen­ die­·Reklamation­ der Eltern und die Revisionsprüfun.Er selber hatte in seiner Praxis vier solche Fälle;er­ nahm die überprüfen immer in Gegenwart der Eltern vor und mußte jedesmal dem Le­ser Recht gehen. Anton Berckt würde,wenn bei uns die Inspektion gelt­­end entwickelt wäre,empfehlen,daß der Lehrkörper jedes Jahr orporativ zu entscheiden habe,ob ein Schüler in die höhere Klasse s vorrü­cken kann,oder nicht,denn es kann vorkomm un daß ein Schü­­ler aus gar keinem Gegen­stande gefallen mnd dennoch zur Vorrü­ckung nicht tauglich ist Wenn nur das Aufsichtsrecht durch den Direktor richtig­­ geü­bt wir­d,so kann auch die Animosität des Lehrers einen Schüer nicht zu Falle bringen. Präsident konstatirt,daß der Antrag Bereez’­nur ein­e Neu­­ee des Paragraphen­ verlangt, das Prinzip aber unbe­­rührt läßt. Damit jedlok die Berathung. Nächste Sikung heute Abends um 5 Uhr. ‚ = Den Gefegentiwurf über den­ Zolltarif wird die Regierung dem Abgeordnetenhause am Mittwoch vorlegen. Die ein­­gehende Motivirung des Entwurfes umfaßt 200 Seiten. Die hauptsächlichsten Veränderungen bestehen — wie „Hon“ berichtet — in der Einführung des Getreidezolles per 25—50 Kreuzer, in der Erhöhung des Kaffeezolles von 24 auf 32 fl. und darin, daß die Zölle auf Schafmüllstoffe, statt der bestehenden Säte per 40, 50 und 60 fl., in zwei Kategorien, und zwar mit Zollägen per 50. und 80 fl. festgefegt werden. Die Grenzlinie wird das Gewicht von 500 Gram­m bilden. Nebst der Zollrevisions-Vorlage wird auch­­ ein Sperrgefeg-Enttwuurf unterbreitet werden, der darin gipfelt, daß die im Zollgefäß-Entwurf enthaltenen Ansäbe sofort nach Bez th­ung des Sperrgefeß-Entwurfes, dessen Verhandlung in fehleiniger Meise erfolgen soll, provisorisch in Geltung treten, bis der revidirte allgemeine Zolltarif, für dessen Inslebentreten in der Vorlage noch sein Termin festgestellt it, Gesebestraft erlangt. = Die Vorlage über die Erhöhung des Szegediner Ringdammses, welche der Kommunikationsm­inister heute im Abgeordnetenhanse eingereicht hat, Fonstatirt, daß der Ring­­damm nach den Erfahrungen der 1879er Meterschwenkung 1,5 Meter über den damaligen Wasserstand angenommen­­ wurde, wäh­­rend die am gegenüber liegenden Iinten Ufer erbauten Dämme 1,5 Meter über dem 1881er Wasserstand errichtet wurden. Da jedoch das 188er Hochwasser um 40 Zentimeter höher war als das vom Jahre 1879, muß auch der Ringdamm um soviel erhöht werden, vor Allem muß aber die am meisten bedrohte Strecke (vom Tapeer Thor bis zum Friedhofs-Durchgang) erhöht werden, was Kosten im Bei­trage von 27.000 fl. verursachen würde; ferner müßte auch die Strecke bis zum Nangivhof erhöht werden, was 28.500 fl. kosten wird. Der ganze Kostenbetrag wird sich also auf circa 56.000 fl. belaufen. Die nal bezüglich der Errichtung eines Hydrographi­­schen Instituts zur Aufnahme der Zweig und Neben ftässe entwickelt den Organisations-Entwurf dieses Instituts, für welches im heutigen Budget bei dem Titel „Staats-Bau-Nemter“ 60.000 fl. eingestellt sind. — Die reichstägige liberale Partei wird heute (14.) um 6 Uhr Abends eine Konferenz halten. Minister Trefort verwahrt sich gegen den Vorwurf, als würde er den Konfessionen nicht mit gleichem Maße messen. Das Kalvcsaer­ Institut wird vom Studienfond nicht unterfragt, braucht daher seine Rechnungen nicht zu unterbreiten; es­ steht unter Kontroll des Erzbischofs von Kalocsa. Der äußersten Linken zuliebe wird die Regierung die O­idens-Gymnasien nicht­­ aufheben, denn dieselben wetteifern mit den von anderen Konfessionen erhaltenen Schulen. Die Frage der Leftiful-Gebühren ist feine Konfessionelle, en eine Rechtsfrage ; da sind die Verträge zwischen den Geel­­green und den Gemeinden maßgebend. 3 gibt Fälle, wo diese Gebühren inhaerente fundo den Grundbesiß belasten. Der­ Minister verfügt in dieser Frage nur von Fall zu Fi Der Minister perhorreszirt die Konfessionslosigkeit, weil dieselbe häufig zum Verglauben und blinden Aberglauben führt. Es it eifer für die moralische Welt, wenn jemand zu einer positiven Religion gehört, sei es die katholische, israelitische oder eine andere, als wenn er ein shaker wird. CS paßt wenig zu den demokratischen Tendenzen, wenn man für die Gebildeten andere Glaubens­institutionen verlangt, als für die Ungebildeten. Neoner fragt nie nach der Konfession der Leute; er hat sehr häufig Personen zu verschiedenen Stellen berufen, deren Konfession er erst erfuhr, wenn sie beerdigt wurden. · » See sei sichko bem­erkt,es sei Gebrauch geworden,gelegentlich­, der Unterricht sichatte über die Zivilehe zu sprechen;er beruft sich bis auf einen Ausspruch Eötvös’welcher die Heiligkeit des Glaubenss­begriffes des Volkes betont und führt aus, daß die Majorität im Lande sich dagegen erklärt; ferner auf den Ausspruch, den Bismarc jüngst im deutschen Reichstage gemacht hat, daß er nämlich die Zivilehe nicht aus Liberalismus angenommen habe. Er nimmt den Beschlußantrag Jranyi’s nicht an.­­ Anton Bock klagt übers die Unzulänglichkeit der Lokalitäten­’s der Klausenburger Universität,insbesondere der Spitalsräumlichkei­­tender medizinfrlme Fakultät - Minister Trefort sagt,ihm sei dieser Uebelstand bekannt­,­­doch könne denn mit einem­ Mal nicht abgeholfen werden­,die Pläne­­ für die Neubauten seien schon­ fertig,doch könne die Ausführung der­­ solchen­ schon aus finanziellen Grü­nden nicht rasch erfolgen. Ludwig CzYkocsek­y spricht dage­­en,daß der verant­wortliche Unterrichtsst­inister der absolutistischhe Verwalter des Studien und Religionsfonds sei,und beantragt,dem Minister diese Verwaltung zu entziehen Redner·lie jßt sich dann über den Mittelschuss Gesetzentk­urs—’ ans,der keine einzige Reformidee enthalte,son­dern nur das Ver­sä­ftigungsrecht des Ministers über die Mittelschulenkodifizin widj.««" hauptsächlich gegen die Autonomie der Protestanten­ gerichtet sei.Es sei falsch,daßs­ ich die Spitze gegen­ die Panslaven kehre,denn die Autonom­ie umfasse auch Magyaren­ und Deutsche,w­elch Letztere zu­" den besten Patrioten­­ geh­ören und im Rahmen dieser Autonom­ie" werden die Panslawisten am ehesten unschädlich gemacht werden.Die Verdunkelung der Rechte der Protestanten liege nur im Interesse« jenes Klerus,der noch immer dieselben­ Vorrechte bean­sprucht,wie zur Zeit, da er das Heft in Händen hatte.­­ Paul Móricz verwahrt sich gegen das Vorgehen Mocsáry­a, der Vorgänge, die she im Unterrichts-Aussehalfe abgespielt, in pleno vorbringt, obgleich der betreffende Gelegentwurf noch gar nicht auf der Tagesordnung steht. Das sei unparlamentarisch. Mehner erklärt sich auch dagegen, daß die Religions- und Studienfonds unter die Kontrole der Gesehgebung gestellt worden. Noch spricht Ladislaus Hegedüs für die von der Äußersten a. eingebrachten Beschlußanträge, worauf die Debatte geschlossen wird. Otto Herman hält seine Schlußrede und reflektivt auf die eifrigen Bemerkungen des Unterrichts-Ministers bezüglich seiner Person und meint, daß er sich vor­­ Verfolgungen nicht fürchte. Er bleibt dabei, daß bei uns ein Proletariat von Professurskandidaten erschaffen werde; er verwahrt sich ferner dagegen, als ob er ‚gefa Däkte, daß einen Gegenstand an der medizinischen Fakultät 819 Stu­­denten hören, aber auch ein Professor dürfe nicht so viel Hörer haben weil er seinen Pflichten dann nicht entsprechen könne. CS gibt auch ‚BD. Dr. fer 2 und 1 zu enthüllen, denn er trage seine Maste,, wohl aber habe er mich in einer Maskerade gesehen. Ja wohl, er hat mich auf einem Mastenball gesehen und nun merde ich etwas sagen, mas­s Minister unangenehm berühren wird. AS auf jenem Masten schon alle vor Müdigkeit Hinfanken, waren unserer, zwei nur me­nach: ich und der verstorbene Sohn des Herrn Ministers. (Große Bewegung. Rufe: Blut! Zur Ordnung!) · ·­s« Redner polemisirti weiter gegen den Minister und schließt bei­ Bemerkung er habe gesehen,daß die·Presse seinen Beschluß antragbetreffend die Kollegiengelder fast einstimmig gebilligt habez er empfiehlt daher denselben von neuem zur Annahme. (Beifall auf der äußersten Linken.) «­­ .Göza Lükö bemerkt dem­­ Minister Tråfort gegenüber, glaube,daß der Minister gern vergessen m­öchte,was er vor ihJ­ven über „moderne Barbaren“ geschrieben ; indeß möge er Nummer 71 vom Jahrgang 1869 des „Beiter Lloyd“ nachlesen ; dort wird er seinen Arttitel­ über dieses Thema finden. Im Uebrigen will er nicht weiter polemisiren, sondern empfiehlt einfach seinen Beschlußanträ­­ge die Einführung der obligatorischen Zivilehe­ zur wahnte. Daniel 3rányi verzichtet auf Das Wort. Es folgt die Abstimmung über die eingereichten Beschluß­einträge-Die Majorität lehnt die Beschlußs­anträge Otto Herman’s,Geza Lülö’s un­·d-D·a­ nielJrányi’s(betreffend die Glaubensfreiheit und die obli­torische Zivilehe)ab. · Bd Folgt die titelweise Verab­ung des Kultus-und Unter­­richtss­uogets. Weiteres im Morgenblatte. « Pi "nehnten. , stellen, " Redner weicht einen hierauf bezüglichen Aus, « BL­­ »I­­ Aus dem Reichstage. Präsident BéHY eröffnet die Sißung des Abgeord­­netenhauses um 10 Uhr. — Schriftführer: Naforhfy, Baross Duta — Auf den Minister­ Fautenil: Trefort, Drdöd­y, Szende, Szápáry Das Brotofoll der Tebten authentizirt. Bräsident legt ein Gefich der Stadt Baja in Betreff der Steuerfreiheit der Bflastermauth war. — Das Gesuch wird dem Retitions-Ausschusse zugewiesen. Kommunikations-Minister Ordsdy ı unterbreitet zwei Vor­­lagen ; die eine betrifft die Aufschüttung des Szegediner Ringdam­­mes, die andere die Errichtung eines hydrographischen Instituts zur hydrographischen Aufnahme der Theiß und ihrer Nebenflüsse. Exiterer Sefegentwurf wird an den Finanz Ausschuß, Iegterer an den Kom­­munikations-Ausschuß gemieten. Albert Berzeviczy überreicht die zehnte Serie der Petitio­­nen. — Dieselbe wird für Samstag auf die Tagesordnung gefeßt. Ludwig Lang überreicht den Bericht des Finanzausschusses über die Vorlage des Finanzministers betreffs Einstellung des auf Ungarn entfallenden Theiles der zur Unterdrückung der Bewegung im Süden der Monarchie bewilligten außerordentlichen Kosten. — Der Bericht wird nach der Verhandlung über das Budget des Finanz­­ministeriums aufgenommen werden. · Präsiden­t m­eldet,daß die Ministerialräthe Karl Szaß und Paul Gönczig in der Spezialdebatte über das Kultus-u­n­d Unterrichts-Budget die nöthigen Aufklärungen ertheilen werden. Folgt die Fortlegung der Debatte über das Kultus und Unterrichts-Budget. Baron Gabriel WBronaty wendet sich gegen die gestrigen Ausführungen des Kultusministers. Es gibt im Ungarn allerdings fest seine Glaubens-Verfolgungen ; allein wer garantirt uns dafür, daß es auch in Zukunft feine geben wird? Dagegen müssen geieß­­liche Garantien geschaffen werden. Je länger man mit der Ein­­führung der Glaubensfreiheit und der Zivilehe zögert, wnso mehr werden die konfessionellen Gegenzage verschärft werden. (Zustimmung auf der äußersten Linken.) Der Blinifter scheut den Mormonismus. Aber, hat er denn nicht bedacht, daß seit der Okkupation von Bosnien eine Art von Mormonismus aug bei uns besteht? Indem der Minister zögert, die obligatorische Zivilehe einzuführen, fördert er nur die Konfestionslosigkeit und Smimoralität. In Bezug auf den Bollsinnterricht hat der Minister sich unstreitig große Verdienste er­­worben ; noch­ mehr aber hätte er Teisten fünnen, wenn man das Geld nicht auf Drehtgürne in Pola ausgeben würde. Er fließt mit dem Vorwurfe des Illiberalismu­s gegen die Regierung. Sikung wird verlesen und z­u Tagesneuigkeiten, Graf Géza Telefi) Aus Klausenburg wird der „Ung. Bott“ der Tod des Grafen Géza Z­el­eti gemelde Der im besten Mannesalter gestorbene Magnat war der Sohn des Grafen Dominik Telefi, des Berfassers der „Höra­vilag“ und die Gatte der Gräfin Margit Bethlen, einer Schwester der Gattin Ber­jamin v. Kallay’3. Bereits gestern Nachmittags entsagten die Aerzte jeder Hoffnung zur Rettung des Verblichenen und heute Morgens um 7 Uhr erlag er denn auch wirklich seinem Leiden, einer Gehirnentzün­­dung. Er Hinterläßt zwei Feine Söhne. . Tea (Meber das Ableben der Witwe Michae­lBöörösmartys) hat die Familie folgende Trauer-Anzeige­n gegeben : « Belav.Vörösmarty und Frau Kolomanu Szel geb.Jlonav.Vörösmarty,Letztere im­ eigenen Ijiam­en sowi im Namen ihres Gemahls Koloman­v.Szell und ihrer Toch Jlonka m­elden m­it tiefem Schmerz das Ableben der unvergeßli Mutter,beziehungs·weise Schwiegermutter im·d Großmutter,der z­­witweten Frau Michael v.Vörösmnartyged.Emma v.C· jaghy,welche ai·n1·3.d.,2 Uhr Morgensziincki gebensja verschieden ist. Die irdische Hülle der Bereinigten wird am 15. i 3 Uhr Nachmittags, aus ihrer Wohnung (Realsschulgasse Nr. 19) i Fried Hofe auf der Kevepeterstraße zur ewigen Ruhe beigelest wer: Budapes­t, 13. Yeber 1882. «­­(Die Schwiegerm­utter Franz Pulszky,, die Bankiersw­itwe Frau­ Welter,ist­ wie wir vernehmen­ zu Floren­z in­ hohem Alter gestorben­.Die verstorben­e Dame stan seinerzeit in Wien einem großen und eleganten Hause vor, das in bessondere vor 1848 ein Sammelpunkt der vornehmen Gesellschaft an Franz BulpÍy gedenkt in seinen Memoiren an vielen Stellen der ausgezeichneten Eigenschaften des Geistes und des Herzens der­­ mehr verstorbenen Dame. — Wie wir hören, begeben sich den Abends mehrere Mitglieder der Familie Burgky nach Florenz, um in dem Leichenbegängnisse an­wesend zu sein. 2 Das Leichenbegängniß des Journalisten Neiner­ fand heute um 9 Uhr Vormittags vom Trauerhau (Gézagasfe Nr. T) aus statt. Zahlreiche Kollegen und Freunde de­serstorbenen hatten sich eingefunden. Prediger Dr. K­ayserlin­ hielt eine stimmungsvolle Trauerrede. Hierauf wurde der Sarg an den Leichenwagen gehoben,­­wonach sich der Zug nach dem israe­len Friedhof in Bewegung feste. Hier sprach am Grabe der AR­datteur 3. Spis im Namen der Kollegen einige tief empfund Worte des Abschieds. " fassers bezüglich der ungarischen­ Grundbesitzerklasse,der Oberhaix- Reform und anderer politischer Tagesfragen. Ungarische Akademie­ Die III. Klasse s b­eitern unter Vorsig Gosef Stoczefs eine Litung. An _derselbe sett Julius König einen Vortrag über die Rudolfide­v­ortragender bemerkt, daß die Unmöglichkeit der geometr

Next