Pester Lloyd, Dezember 1882 (Jahrgang 29, nr. 331-359)

1882-12-03 / nr. 333

"­­ . Hand mer­kte politischen F­ragen gewinnen und den Gang der­­­egislatorischen Arbeiten beeinflussen werden. Welch H dankbares Feld wilde sich hier den klaren und gebildeten Köpfen jener Männer eröffnet haben, die mit ihren Anschauungen und ihrer Erkenntniß in der euro­päischen Gesittung winzeln, und zu welcher Rolle können sie berufen sein üt der unnatürlichen Verbindung mit jenem Lager, aus dessen Niederungen so häufig Die Nebel des Vorurtheils und der Leidenschaft emporwallen ? Doc, das ist Sache der gemäßigten Opposition. Wir haben vor allen Dingen mit der Thatsache zu rechnen, daß derzeit wieder nur eine rregieriungsfähige Partei existirt und daß diese daher ihren Eifer und ihre Wachsamkeit zu verdoppeln hat, um der unter solchen Verhältnissen erhöhten Verantwortung gerecht zu werden. Das erscheint uns als das bedeutsame Resultat der im Ganzen bedeutungslosen Budgetdebatte, man auch bis unserem treten; so gegenseitig zu einmal sind s­chon gemacht" — lautet alle Budget-Neden . find ‚man von der Mrfhanmmg sVudavest,2.Dezeml)er.««JZ-F J-Wie verkockekt desa—nch.feinn·röchte,tiefsim siche­­ikncht­ungen darüber anzustellen,warum die Generaldebatte über daand getem­mt erhört rasches Ende gesucheth so dürfte man doch der­ Wahrheit am nächsten kommen,­wenn man mit der Oberfläche bleibt und als erwiesen anucznth daß die Abgeordn­etett nicht mehr gesprochen hab­t, weil sie einander nichts mehr zu sagen hatten. Es scheint eben all­­gemein im Hause die Erfemniß zu Herrschen. Die Deklantationen zum Fenster hinaus — rein hinausgeworfen sind, da ein verehrliches Publikum Daß Tode Zeitmotive in die Budgetdebatte nachgerade Abgeordnetenhaufe die Finanzen schlecht erzählt­ ist, daß unsittandir geworden und den hohen Brustton der Meberzeugung sam­t mehr von dem hohlen Pathos des Bauchredners zur unter­scheiden vermag. Nur natürlich ist es, daß angesichts solcher Erfahrung der Selbsterhaltungstrieb und das wechselseitige Mitleid in ihre Nechte BVarteien Die nicht,­­ daß sie si langweilen sollten, wenn damit nicht den Öffentlichen Meinungen der Wahlbezirke eine Freude gemacht wird. Und was hätte können, das nicht schon wäre? „Alle Bere ein französisches Mot; und gehalten worden. Seitdem der­­ rettende Finanzgedanke durchaus im Parlamente zuerst auf­­­dümmern musste, sind die Budget-Neden des einen S­ahres , nur neue Ausgaben der Reden früherer Jahre — und Feine verbesserten. find, weil die Mer gierung sehlecht it, hat und die gemäßigte Opposition schon einigemale erzählt ; und daß diese Finanzen neiferabel sind, weil der staatsrechtliche Ausgleich miserabel it, hat uns­­ noch viel häufiger die Äußerste Linie Diese geraumer Zeit nicht Parteien in der Budgetdebatte daher das öffentliche Iteresse hervorrufen, und wir Fonstativen sofort, daß es vorzugsweise welche die Aufmerksamkeit der Die Ablehnung sic) nur eine Wartet versteigen, Die nichts mehr zu verlieren hat, und es it gewiß im hohem Grade bezeichnend, daß Die gemäßigte Opposition ihr der Hoffnung zurückscheute, ihr ganzer Organismus dem Lamm ihr die Opposition ist, es Erz zu -die Taktik dieser Partei trägt alle Merkmale der politischen Desperation­ des Budgets ist das heißt die Budget-Verweigerung Schlechtweg — zu einer solch vobuften Politik samt in den Tagen ihrer Kraft und Blüthe, da noch frü­her Sugendm­utd­ den Bufen schwellte sie Schläfen und das zierte, vor den Schritt jegt unternahm, da Dive woran sie ihre Yukıunftspläne geknüpft. Ver­­gebens alle Mühe. Dieses Verfahren schlechterdings als diesen Abrweg begab, und erlaubten wir uns, ihr Gemeinschaft sich zu die fehlsamen Konsequenzen ihres Vorgehens zu Gemü­he zu führen; jcden damals stellten wir ihr vor, daß sie durch mit der nothwendig alle vorigen Jahre, auf diese neue Taktik äußersten Linken eingegangen sei fremden müüste, Die die Opposition, aber nicht die anarchische­­ Verwilderung wollen. Bergebens auch alle Mühe. Die Bedeutung solcher Negation abzuschwächen. Die Budget­sverweigerung it eigentlich die Steuerverweigerung. Sie bedeutet nichts Geringeres, als daß man dem Staate die Mittel verweigert, welche er zur Aufrechthal­­tung sein­­r Bunktionen unbedingt nöthig hat, welche er, unter Anderm, auch Dazu Braucht, um seinen Ber ‚pflichtungen gegen Fremde, gegen Staatsgläubiger u. f. m.­­ gerecht zu werden. Die einfache Ablehnung des Budgets hat weiter auch die Bedeutung, daß sie den Staats­­bürger wenigstens Für den eigenblid amd Sicherlich mindestens prinzipiell von jeder materiellen Pflicht gegen den Staat losspricht. Wodurc­hat es solch’ tief einschnei­­dender Akt unter der Herrschaft des Gejetes, der konstitu­s­tionellen Ordinmung und des parlamentarischen Negierungs- Systems gerechtfertigt werden ? Welches andere, welches drastischere Mittel stünde den Parteien zur Verfü­gung, wenn 88 sich darum Handelt würde, eine verfassungswidrige Negierung unmöglich zu machen? Allerdings Fanır Die DOpposition ihr Gewissen damit zu beschwichtigen suchen, daß sie sich beredet, ihr Verfahren sei ohnehin praktisch belanglos, da ja die Majorität das Budget unter allen Umständen votiven werde. Allein zunächst darf eine ernste Opposition schon von vornherein nichts unternehmen, wovor sie unter der V­oraussehung, daß es wider E­rwarte­r­­ zum Ziele führen künnte, unbedingt zurü­ckchreden müßte, und zweitens darf eine Opposition, welche regierungsfähig er­scheinen will, sich niemals eines frivolen Mittels bedienen, das ich in fetter Auflösung nicht gegen ein M­inisterium, sondern gegen den Staat kehrt. Daß Diese elementaren Wahrheiten den reitenden Män­nern­ der gemäßigten Opposition unbekannt sein sollten, das­ dürfen wir nicht annehmen und so bleibt nur die Vorausz­­egung bestehen, daß die Partei auf alle Aspirationen e­er regierungsfähigen Partei verzichtet hat und um wenigstens die Mtribute einer aktions­fähigen Par­­tei zu retten, allmälig die Scheidewände niederreißt, die sie von der äußersten Linken trennen, sodam­it durch eine Bev­bindung von Fall zu Fall eine muntern­ch imposante Macht hergestellt werde. Nicht jecht zum ersten Male und wicht los in Fragen des Budgets tritt diese merkswü­rdige Vers­­­irrung an den Tag. Anläßlich der Behandlung der Novelle zum Wehrgefeg vor einiger Zeit, wie nicht minder in Be­zug auf die praktischen Konsequenzen der Ossupationspolitik zeigte und zeigt sich dieser seltsame wahlverwandtschaftliche . Prozeß, und wir wären wahrhaftig in arger Verlegenheit, sollten wir genaudem Har machen, worin — von der, „‚einstweilen nichts weniger als aktuellen staatsrechtlichen Frage , abgesegen — der Unterschied zwischen den beiden Opposi­­tionen fi) ausdrüde So vollzieht sich denn das­­ Verhängnis der gemäßigten Opposition rapid. Anders haben­­ wir uns einmal ihre Schiksal vorgestellt, an eine andere Verbindung Haben wir gedacht. Von allem Anbeginn waren wir feinen Argentoli in Zweifel darü­ber, daß die Stellung der gemäßigten Opposition auf die Dauer unhaltbar sei; denn, wie man auch von unserem Parlamentarismus Den­ken mag, so degeneh­rt ist er seineswegs, daß er fü­r rein persönliche, völlig prinzipienlose Parteiexistenzen­ Raum haben könnte. Die Zerbrödelung der gemäßigten Opposition mußte daher kraft aller parlamentarischen Naturgesebe erfolgen. Uns aber war es aufrichtig und ernst darum zu thun, die hervorragenden Talente dieser Partei in eine gefunde um praktische Wirkungssphäre eintreten zu sehen und wir redeten daher jener Vereinigung das Wort, die eine gefunde u ud natürliche gewesen wäre. Das ist nunfir alle Beiten vorüber und die gemäßigte Opposition ist nun unrettbar dem Schid­­sale verfallen, daß die Superiorität ihres geistigen Wesens den mitunter sehr primitiven und nicht immer sehr an­ziehenden Allüren der äußerten Linien untergeordnet sein mi. Wir beklagen dies aufrichtig. Wir befragen dies um der Männer willen, die wir zu Stolzerem berufen glaubten, als Gibeoniterdienste sie die underste Linke zu verrichten u­nd wir befragen es im Hinblik auf die gesellschaftlichen Auf­­gaben, die sich immer­ ungestünter in den Vordergrund drängen und Die Arbeit­ aller Vernünftigen und Gebildeten herausfordern werden. a wohl, im Hinbelie auf die sozialen Probleme! “Denn es erleidet keinen Zweifel, hab die unklaren gesellschaftlichen Redungen alsbald die Ober: Budapest, 2. Dezember, —n— Eine Reihe politischer Morde und Mord­­versuche, bei denen die Attentäter — nur einen einzigen Fall ausgenommen — troß der Umsicht und Energie der englischen Polizei jedesmal davonkamen. Hat in den Tegten Tagen die allgemeine Aufmerksamkeit neuerdings auf Kreland, das unglück­lichte und bedauernswertheite Stn­d Erde in Europa, gelenkt. Die Menschengeschlechter zweier Jahrhunderte haben sie entwöhnt, irgend eine gute oder frohe Nachricht aus dem fagen- und feenreichen irischen Tief­­lande zu empfangen. Menschenelend, dein Name ist — Sand! Wenn statt des reichsten und angeblich gebildetsten Bolfes der Welt, statt der Briten etwa : die Rufen Irland erobert haben wü­rden, so Hätte es den S Irländern wahrlich auch nicht Gelechte ergehen können. " Das­­ Verfahren der Affen in Polen drü­bt der mostomwitischen Herrschaft ein bleibendes Schandmal auf. Wir vermögen aber einen Unter­­schied zwischen diesen­ Verfahren und dem V­organge der Eng­länder auf der "grünen Insel" nicht zu entdecken. Darum ist es von allgemein menschlichen, wie vom politischen Standpu­nkte tief zu befragen, daß der konstitutionelle Meisterstaat England das widerwärtige Schauspiel aufweist, wie rorsichtslosester Absolutismus und idealster Liberalismus sich auf den gleichen Pfaden begegnen, sobald die Eigen und Habsucht der h­errs­chenden Klassen ins Spiel kommen. Si ez Da zu verminds­tern, wenn Die Reaktionären auf solche Ersc­heinungen hin­weisend mit mephistophelisscher Miene inn die Hände reiben und jagen: beim Geld e­rhört nicht um die Gemischlichkeit, sondern auch der Liberalismus auf. Die in Irland be­­güterten englischen Großgrindbefiger brachten mit einen Eriiehtheit ihrer enormen Einkünfte zu opfern, um Das erz­bär­liche 2008 ihrer unglückichen Pächter menschlicher zu gestalten, und eines der wichtigsten Motive der fortiwähren­­den Unruhen wäre beseitigt, der Binkt, um welchen die subversive, revolutionäre Agitation der Yenier und ihrer Borteuppen, der Landliquisten, ihre Hebel anregt, wäre aus der Welt geschafft. Bevor sich aber die Halsstarrigen Land» lords zu ernsten Konzessionen bequemen, Lassen sie lieber den Schreden und Greueln des peremmmenden Belagerngss­zustandes ihren Lauf. So sieht sich die aus der Libe­­ralen Partei hervorgegangene englische Negierung ge­­zwungen, den jenischen Terroristen mit den nänlichen Polizei­­und Gendarm­erie-Mitteln entgegenzutreten, mit denen font der Despotismus zu arbeiten pflegt. Aber verspricht sich die Negierung in London wirklich einen Erfolg von der Durchführung des irischen Briangsgeseßes, wenn sie nicht gleichzeitig­­ die großen Grundbesiger veranlaßt,­ ihrer unmäßigen Borrechte und Bortheile zu Gunsten des ater­bauenden Volkes sich zu entäußern. Damit endlich Oidmung und Ruhe einführe ? Die Mittel des Zwargsgefebes, mit denen Lord Spencer, der Bizefünig im Dublin, Den fenischen Schreckensmännern mt den Leib r­idden will, sind nicht net und Haben sich Thon einmal wirkungslos erwiesen. Bor mit 35 Jahren, im­ Herbst 1847, herrschten dieselben wüsten Bustände auf der „grünen nel" wie heute, und auch damals suchte der Vizefünig von Yrland vergeblich eine Nenedur im der „Evercive Bill“. Die Liste der vor den Geschwornen in Limerich während des Monats Jänner 1848 verhandelten Fälle bietet ein entjegliches Bild der Huftände, in welchem die irische Gesellschaft gevathen war. Wir finden da nicht weniger als zehn Morde, zwei Morde­versuche, zweimal Verleitung zum Morde, und so fort — mit Schrecken, gerade so wie jegt. Nur Hatte man da­­mals die Mörder, während sie heute, unterstützt durch­ Die Sympathien und die geheime Mithilfe breiter Schichten der zur Verzweiflung getriebenen irischen Bevölkerung in Dublin und Linerid, in Galway und Kilfeney Frank und frei auf der Gasse spazieren, weil die Polizei sie nicht kennt. Trogdem bleiben die mächtigen Grundbefiger unbeugsfan. Auch damals glaubten sie ihrer­flichten sich entledigt zu haben, wenn sie dem hiungernden und farbenden V­olte von ihrer reichbewegten Tafel einige Omadenhiffen als Werke Der „christlichen Liebe and Barn­herzigkeit" Hinwarfen. Ein hoch­ gestellter katholischer Geistlicher, Mr. Mac Hale, erklärte aber in einem Briefe an Lord Nuffell Diese pharisäische Thätigkeit empfindfaner Ladies und frommer Lords „einen Hohn auf das Armengejet, welches­ fremde Söldlinge mästet und die einheimischen Armen dem Hungertode überläßt". So zu seien im zweiten Bande von Martin’s „Leben Des Prinzen Albert”. Die V­erhältnisse des gedrücten und aus­­gesogenen triischen Volkes sind aber seither nur noch Hoff­­nungsloser und trü­bseliger geworden. Im Jahre 1860 hatte Irland noch 6,3 Millionen Einwohner. Heute zählt er nur mehr 5,4 Millionen. Hungertyphus und die Aus­­wanderung nach Nordamerika beziniven die Bevölkerung in einem schönen, gesunden, fruchtbaren Lande, welches sonst alle V­orbedingungen zur stetigen Zinnahme­­ der Bevöl­­kerungszahl befühe. Das sind die sichtbaren Resultate der berühmten englischen Herrschaft und der berühmten englischen Wirtc­­haft in einem dem schranfenlosen Egoismus der Mylords wehrlos ausgelieferten Lande. Will man da noch erstau­­nen, wenn ein ausgeplümdertes und getretenes Bolt, wel­­chem jeder tagende Morgen nur die Hoffnung auf neue Verzweiflung bringt, in den Mitteln des Widerstandes gegen seine­ verhärteten Machthaber­­ bis zum Wahnwege und zum­ Verbrechen entartet ? Wil man da noch er­­stanken, wenn bei mehr als zwanzig politischen oder agrarischen Morden, die binnen Jahresfrist auf offener Straße am helllichten Qtage in irischen Städten verübt wurden, die Verbrecher bis heute Schuß und Bergung finden konnten ? Die Mörder aus dem Phönizparfe, deren Bow­eneifer Lord Frederic Cavendish und Mr. Bourte­mniedergestrebt, Die Attentäter gegen den Nihel Lawson, gegen den Dobmant jener Geschtwornen, welche vor einigen Wochen den Mörder Haines schuldig sprachen, Er gegen eine ganze Liste von Opfern des jenischen Fanatismus, wuhten sich Irok aller Anstrengungen der englischen Polizei, der bestgeschulten der Welt, dem strafenden Arme der Gerechtigkeit zu entziehen. Welche eine furchtbare, unheimliche Macht läßt eine solche DOrganisation der Yenier ahnen! Und eine Wendung zum Besseren ist gar nicht abzusehen. Mean seie die flammenden Neden eines Nedmond, Healy und des erst vor einiger Zeit aus dem Gefängnisse entlassenen Davitt gegen die britische Gewaltherrschaft in Irland, und man wird die kleinmüthige, verzagte Erklärung jeher wohl be­greifen, welche der Parlaments-Sekretär Trevelyan am vorigen Donnerstag im Unterhause abgegeben. Vize fünig Lord Spencer mag die Zwangs-Alte proklamiren, gegenüber der merkwürdigen, nur durch die geheime indirekte Mitwirkung oder Unterfrügung der Bevölkerung durchführ­­baren Organisation der Fenier und Landliguisten werden sich auch Die Mittel des Martialgeheges ohnmächtig er­weiten. Gelinnt es aber der Regierung nicht, bis au den zum grüne die in im dieser Debatte jagen M Ueberdruß gemäßigte Opposition hinaus und wir "elt gestellt hat, eine unmatirliche gesagt gefurder Widerwilfe schon begreifen worden Nicht der rednerische Effekt, jagen: die Haltung Generaldebatte, Neis geworden, amotivirbar. Schon grausam zurorgekommen gegen sich­ seit es vollkommen, daß der auf Sich gemäßigten Tenkt. im sich) zum Um find daß Weber sich) endlich ein Dieses jchale Meiu und Alles­welt und sondern die Haltung der motiviven, ersten Male Clemente es ist­ent­­­ allgemeinen Wahlen die Rube und Ordnung in land herzus stellen, so kann dieses Eiland für den Bestand des Ministe­­­r im­ Gladstone gerade so verhängnißvoll werden, wie einst jener Historische Maulwurfshügel fü­r den großen Wilhelm von Oranien. — Die achte Gerichtskommission Des Abgeordneten­ Hanjes prüfte Heute Mittags 12 Uhr unter Vorfig Raul Anda­­bázys den gegen die Wahl des Grafen Gedeon Náday jun. eingereichten Wahlprotest. Derselbe wird, nachdem er formell als den Anforderungen entsprechend befunden wurde, am 9. b. Nachmittags um 4 Uhr im Saale der ersten Sektion des Abgeordnetenhauses in öffentlicher Sigung verhandelt werden. — Die Engquete in Angelegenheit des allgemeinen Bürger­lichen Geseßbuches bevieth in ihrer heutigen Sikung die Ber­fügungen über „Stiftungen“. · §.56 des Entwurfes lau­tert»Zur Errich­tun­g einer Stiftung ist erforderlich:a)die schriftlic­he Stiftungs-Erkläru­ng,b)ein zur Erreichu­n­g eines frommen,wohlthätigen oder gemeinnü­tzigen Zweckes designirtes Vermögen,c)die Hinterlegun­g des Stiftqnsbriefes,oder der authentischen Abschrift desselben bei der zur unmittelbaren Auf­­sicht berufene 1­ Behörde.(S.§.57.)«« ··· Der Paragraph wurde mit der Modifikation angenommen, daß der PInnktc)zu einem besonderen Paragraph«en abgetrennt und bei der Bezeichnung der Behörde anstatt,,zu:unmittelbaren Aufsicht« blosgesagt wird,,zur Aufsicht«. · §58 bestim­mt:«das Regulativ der Stiftung kann durch Majoritäit6-Beschluss der zur Verm­ögenssGebahrung oder zur Vertre­­tung der Stiftung berufenen Person­en abgeändert werden." Hier wurde die Bestimmung eingescho­ben,daß zu einer solchen Modifikationt auch die Zustimmung der Aufsichtsbehörde erforderlich ist.­­Der Gesetzentwurf ü­ber Bestütztci­g des­ Bandw­­wappens seitens Privater und Privatgesellschaften ist im Minister­­rathe bereits angenommen worden und wurde der Minister des Innern bevollmächtigt,denselben mit a.h.Genehmigung dem Abgeord­­netenhause vorzulegen. =Gestern2.Abends hielt der seitens beandapester Ledvokatc11-Flapsriiter zur Begutachtung des Strafprozeß- Entwures entsendete Fachausschußs eine konstituirende Sitzung. Kammer-Präsident Emerich Hodossy t heilte nach Eröffxn­ung der Sitzung mit,daß Julius Györffy durch Kränklichkeit verhindert sei,an der Thätigkeit des Ausschusses theilzunehmen,in Folgedessen er um die Wahl eines Etlasmannes am Stelle dieses Mitgliedes bat.Hierauf wurden zum Präsidenten,­Ausschusses Alexander Funtäk,zum Präses Stellvertreter Dr.Bernhard Friedmann, zum Schriftfü­hrer Dr.Ludwig Krälik gei­äl­lt.Dr.Rudolf Delll Adami beantragte sodann vor der Debatte über den Entwurf der neuen Strafprozeß-Ord 11111 kg die Frage der schwurgerich­ts- Institution zu verhandeln,derer­­­ Antragsteller­ der Ue­er­­zeugung sei,daß das strafgerichtliche Verfahren auf der Institution der Schwurgerichte basfren mü­sse.Der Ausschuß acceptirte nach kurzer Debatte mit Stimmenmehrheit diesen Antrag Als Ter­­min für diese Diskussion wurde der 16.l.M.(!)?achmittags5l­hr) anberarkitet. =Ueber die Begegnuung zwischen Gh­rimt­ismarck schreiben die offiziösent»Grenzboten«unter Andermt »Selbstverständlich werden die beide 11 Staatsmänner bei ihrer Zusammenkunft die eiite und die andere Tagesfrage besprochen­ haben, schwerlich aber so fernliegende Dinge,wie die Stellung,­welche Deutschland und Oesterreich-U­ngarn einmal einnehmen könnte,wenn Rußland wieder gegen die Tü­rke­1 einen Kreuzzug1 unternehm­e­n sollte-Vielnäherlagen die nihilistische Propagan­da,die Zustände in Frankreich,Egyptens nächste Zukunft,s und Englands Verhältniß zu seinem Nachbar über dem Kanal Doch werden wir wohlthrig,uns vor Konjekturennanpekulationen zu hütem wo wir bemerk­t sicher in Anhalt haben.Nur zwei Punkte wollen wir noch kurz bei rühren.Irgendwelche offensive Politik hatte Rußland von den­ verbündeten Kaiserreichen Mitteleuropas nicht zu befürch­ten,denn dieselben waren seit ihrer­ Vereinigung allezeit lediglich auf Wahrung des Friedens bedacht.War also mit dem an Besuche eine größere Annäherung Rupp­­lands an Deutschland beabsichtigt, so konnte das nur Erfolg haben, wenn Rußland deutlicher und bestimmter als bisher merten ließ, daß es auf Fortlegung einer Polität verzichtet habe, die man ihm in den legten Jahren nicht ohne Grund zuschrieb. Zweitens sollen die Beziehungen zwischen den Kabineten von Wien und Petersburg in diesen Sommer einigermaßen gespannt ge­wesen sein. War dies in Wirklichkeit der Fall, so it zu hoffen, daß der Besuch in Wien, den Herr v.. Gier für seine Nüdeife aufgespart hat, dieses Ber­bhältniß bessern werde. Kaum erwähnt braucht dabei zu werden, mag das Entgegenkommen Nußlands auf das OBerhaltung Deutschlands zu D Oesterreich-Ungarn einen Einfluß üben kann.­Das Bündniß der beiden mitteleuropäischen Kaiser — von dem wir wegtragen dürfen, Daß es ein regelrecht und in aller Form abgeschlossenes in Dokumenten niedergelegtes ist — ist, auf gegenseitigem Be­dienniß beruhend, durch beider Mächte I­nteressen festge­­sittet, die bleibende Grundlage der Verhältnisse Mittel-Europas, von der die Strömung der Tages-Ereignisse nichts abzuspü­len vermag. Der Kampf gegen den falschen » Propheten. Originale K­orrespondenz des „Peiter Lloyd“) 63 liege uns heute ein Brief aus Chartum vom 8. Oktober vor mit detaillirten Mittheilungen über den Krieg im Sudan, der weit schredlicher ist, als man ss in Europa hievon die Vorstellung macht. Gegen die Schlachten, die im Sudan geschlagen werden, war die ganze ägyptische Kampagne der Engländer ein wahres Kinderspiel zu nennen. Am 14. September, zur selben Zeit also ungefähr, da die Engländer Tel-el-Kebir eroberten, stürmte der Mahdi (falsche Prophet) die Schanzenwälle der egyptischen Truppen bei Obeid, der Hauptstadt von Kordofan, und erlitt hiebei eine furcht­­bare Niederlage. Nicht weniger als 21.000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld und auf zwei Stunden im Umkreis war das Terrain mit Kadavern bedeckt. Dies eine Detail genügt wohl, die ganze Groß­­artigkeit und Fuch­tbarkeit dieses Kampfes zu charakterisiren. Bevor er an die Darstellung der eigentlichen Kriegsereignisse geht, gibt uns unser Korrespondent eine biographische Skizze von dem falschen Propheten, die wir nachstehend folgen lassten : Der Mahdi ist zu Dongola geboren, er heißt mit seinem wahren Namen Mohamed Ahmed und war in seiner­ Jugend Schiffszimmermann. Er galt als ein intelligenter Arbeiter amd der Umstand, daß er des Schreibens am­ Lesens fündig war, gab ihm eine bevorzugte Stellung vor anderen Arbeitern, die er auch gehörig auszuwüsen verstand. Bald legte er Säge und Hobel bei Seite und verlegte sich auf die öffentliche Verleiung des Koran. Anfangs hörte man ihn aus bloßer Neugier an, später gesellte­ sich ein gemeilter Mespert Hinzu und es dauerte nicht lange, so galt Mohamed Ahmed als ganz besonders begabter Scheich. Von Tag zu Tag wuchs die Zahl seiner Sänger, mit dem wachenden Erfolge erweiterte er die Themata seiner Vorlesungen und die Zuhörer, die sich an seinen Worten erbauten und erfreuten, schenkten ihm nicht blos Beifall, sondern auf­ Geld in Hülle und Fülle. Y­nmitten der unwissenden Völkerschaft, die ihn umgab und die von Natur aus für die Macht des gesprochenen Wortes große Empfänglichkeit befist, wuchs sein Ansehen bis zu einem imponirenden Maße und die Gläubigen wetteiferten, indem sie das Werth vollite und Beite, was sie besaßen, ihm zu Füßen legten, in dem Ringen nach seiner Gunst. Bald glaubte Mohamed "Ahmed den Kreis seiner Attribu­­tionen" erweitern zu können, er beschränkte sich nicht mehr auf W­or­­lesungen und Predigten, sondern begann auch zu prophezeien. Er hatte schon solche Gewalt über das Belt, daß ihn Alles geglaubt wurde. Während seiner Predigten hielt er oft plöglich inne, sclok die Augen und verharrte mehrere Minuten vollster Unbeweg­­lichkeit und Verziteltheit. An diesen fingirten Verzi­dungen hatte er es zu solcher Virtuosität gebracht, daß er wie versteinert dastand, und nicht die geringste Bewegung, nicht das leiseste Zuden das ihm innes wo­hnende Leben verriet). Wenn er dann w­ieder die Augen öffnete that er, als ob er aus einen Zauberschlafe erwachte und sagte mit einer Miene, welche seinen Angaben den vollsten Glauben sicherte: „Ich fonme aus dem Paradiese, wo ich in Gesellschaft Gottes und des Propheten weilte. Wie gerne­­ wü­rde ich Euch berichten, was ich dort gesehen und gehört habe, aber ir seid ja doch nicht fähig, es zu fassen.” Eines Tages verkündete der Mahdi, daß Gott ihn definitiv zu seinem Propheten auserkoren habe. Seine Anhänger nahmen die Verkündigung dieses Avancements mit ungeheurem Enthusiasmus auf und umgaben ihn mit einem großen Hofstaate. In diesen Clar­dium begann das Treiben des Mahdi die Aufmerksamkeit der Regie­rung auf sich zu ziehen. Neuf Bascha, damals Gouverneur des Sudan, beschloß sich des Mahdi zu bemächtigen und seinem Treiben ein Ende zu machen. Anfangs versuchte man es mit gütlicher Ueber­­redung. Als dies Mittel nicht half, entsandte man 200 Mann Trup­­pen gegen den Mahdi, doch dieser hatte so viele Anhänger um sich gesanmelt, daß es ihm gelang, die gegen ihn entsandten Truppen in die Flucht zu jagen. Dies war der Beginn der Sudan’ichen Revolte. Weber den weiteren Verlauf der Begebenheiten berichtet unser Brief aus Khartum wie folgt: Am 19. August gelang es, den Rebellen bei Bara eine große Niederlage beizubringen. Dadurch wurde in ganz Kordofan mo­­mentan die Nahe hergestellt, es wurde möglich, die Hauptstadt Dheid zu­ verproviantiven und die Straße nach Chartum­ stand­­ offen. Zahl­­reiche­ Diehellahs bewüsten die Gelegenheit, um sich vor den weiteren Kriegsereignissen nach Chartum zu flüchten. Auch das Missions­­personal beschloß, sich zurückzuziehen. Am 28. August lieferten die Soldaten dem Ahmed Makajchef, einem der Heerfü­hrer­­ des falschen Propheten, bei Duem eine Schlacht, wobei 3500 Dermische todt­am geworfen wurden. Plage blieben, deren Leichen den Krokodilen zur Speise in’s Master 101 Damit war der geplante Vormarsch der Auf­ständischen gegen Chartum vereitelt. Kurz zuvor hatten die Rebellen einen Ast grausamster Barbarei verübt. Schatt gänzlich zerstört, und Eigenthum fortgeschleppt. Schatt Liegt fünf Stunden von Duent entfernt, auf der Straße nach war von 3000 ein­gebornen Kaufleuten (Djehellah) bewohnt. Schutt und Asche bezeich­­nen gegenwärtig Handelsplan gestanden. Nach den Siegen der Negierungs-Truppen marschirte der Mahdi mit seiner Hauptarmee nach Kordofan. Am 8. September mit Tagesgrauen gegen die Dermu­che in den Tod gingen. Fünf­ Stunden lang setzen sie die Sturmangriffe fort, ungeachtet die V­orderfronten schwarenmeise niedergestreckt wur­­den, ohne daß an nur ein Mann die Gräben zu überlegen ver­­mochte. Dieses Mitgeschich­ t hielt jedoch den Mahdi Sturmangriffe gegen die 14. September, immer dauorn bededt, eintritt und die Leichen Kordofan mit am Sieg hatten den Handelsort und mit welcher 14. September Nicht weniger als 21.000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Auf zwei Stunden im Umfreife war das Terrain Kinder vormals blühende Heersch waren die Hauptstadt Dbeid an, welche mit Schanzengräben ume fäumt und von 6000 geübten Schüben mit 12 Kanonen vertheidigt war. Wie der Fanatismus die Kräfte stählt und den Muth befeuert, das zeigte sich hier an der Tollkühnheit, er b­at dies an dem­ gleich unglücklichen Aus­gange. Der Hauptangriff würde Welde lagen, nicht abzusehen. Z­wei Brüder des Mahdi, völferung dur­ die er erfordert wegung mit den Monaten das Leben gefottet. Jahres schägt man auf 70.000 Menschenleben. Der freiem Hier wurde die große Botschaft Der Ber Doci wird gar die Haupträdelsführes des Aufstandes und mehrere Häuptlinge sind unter den Gefallenen. Ein Bonvier brachte in 21 Marschtagen auf verschiedenen Ummegen die Siegesdeperche hieher. Freude über den Sieg beträchtlich getrübt die großen Opfer aufständische Bes­in­graber Den Gesammtverlust während des Revolutiong- Mahdi fü­ndigte “auf die Hoffnung, daß die Soldaten ihr Pulver verschießen un dann gezwungen sein­ werden, sich zu ergeben. Der Gouverneur Abdel-Kader Bascha hatte aber rechtzeitig, Schon im Monat Sun 5000 Remington­erwehre und 5 Millionen Patronen aus Kairo kommen lassen. Tepß des erfochtenen Sieges it die­ Gefahr für Dbeid noch nicht vorüber. Der Mahdi­ scheint entschlossen, die An­­griffe fortzufegen, bis den Soldaten thatsächlich die Munition­ ange­gehen wird, oder er wird die Stadt einschließen, die nicht vorgesehen ist, eine mehrmonatliche Belagerung auszuhalten. Unter allen Um­­ständen ist die Situation sehr bedenklich, da das ‚Vertrauen zu Mahdi im Sudan leider troß als seiner Niederlagen noch gar­ nich­t erschüttert ist. 11. und die Da­fo sind Nichten August die Stätte, Männer geschlachtet, auf welcher gebrochen Geptem­ber Schanzen noch und rückten die Verwesung zu wiederholen, sehen innerhalb angekündigt, durch, die abgeschlagen, mit Bar zwölf Stunden die sanitären Folgen für die nahe Stadt ist. Die Kämpfe haben 21 Kanonensch­iffe und durch den Umstand, das der Die Weiber, 40.000 Umabsehbare nicht ab, tag es ja wochenlang unbeerdigt auf die Velegr. Depeshen­d. „Sefler Lloyd“. Hgram, 2. Dezember. Meldung der „Ungar. Bolt“: Der Gemeinderath von Karlstadt erwählte den Banus Grafen Peja­­csevich einstimmig zum Ehrenbürger und sprach der Negierung ihr Vertrauen und ihre Ergebenheit aus. Wien, 2. Dezember. Orig -Telegr) Die „PBreffe“ Der Finanzminister wird im der ersten Sikung des Abe­geordnetenhauses, am 5. Dezember, das Budget einbringen. Paris, 2. Dezember. Orig.» Telegr) Mel­dung der „Pol. Kor." : Man wendet in französischen Nes gierungskreisen der Madagaskar-Affaire große Aufmerksamk­keit zu. Man weist auf die diesbezüglich bestehenden Beiz­träge hin, deren letter aus dem Jahre 1862 datirt, und fragt über die englischen Umtriebe, durch welche Frankreich in der Ausübung der durch­­ diese Verträge erworbenen Rechte behindert werde. Man gibt aber auch der Ueberzeni­gung Ausbind, das England nicht in dieser Richtung ver­harren und seine diesbezügliche Politik ändern werde. Bari, 2. Dezember. Die „Revue Politique” veröffentlicht einen von Reinach gezeichneten Artikel, worin die As­chauungen Go­ad st on­e’s über die egyptische Frage nach dem Journal „Nineteenth century“ vom 1. August 1877 reproduzirrt werden. Reinach konstativt, daß England, wenn es Egypten an­fi­ reißen sollte, sich Frankreich gänzlich entfremden und die Orients­frage in größerer Ausdehnung wieder eröffnen würde. Es sei zut hoffen, daß Gladstone, der im Jahre 1877 die Politik, die man heute ihm angab, so berri­d bekämpfte, auch fernerhin das wohlverstan­­dene Interesse Englands erfassen und seinen Widerruf bewerkstelligen werde, der für England Duelle erakter Schwierigkeiten und für den Orient die Ursache mehr weniger naher, gewisser allgemeiner Kon­flagrationen wäre. London, 2. Dezember. Das Parlament wurde bis 15. Leber vertagt. Die Thronrede bezeichnet die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten als herzliche. Nachdem die Thronrede die Erfolge der militäri­­schen und Marine-Operationen in Egypten konstau­rt, jagt dieselbe: Die leiteren Ereignisse in Egypten erhöhten meine Verpflichtungen gegenüber den egyptischen Angelegenheiten. Ich werde trachten, meine Pflichten in der Weise zu erfül­­len, daß die internationalen Verpflichtungen eingehalten, die successive erlangten Privilegien aufrechterhalten­nd sonsolidirt werden, daß das Wohl des egyptischen Volkes und Die weise Entwickklung seiner Institutionen gefördert und jeder Schritt vermieden werde, der die Nähe des Orientes stören konnte. Ich habe das Vertrauen, daß meine beabsichtigten Pläne und das Ergebnis meiner Beschlüsse von den Mächten und meinen Alliirten je nach den respettiven Beziehungen gegen­ü­ber Egypten werden gebilligt werden. Die Thronrede führt fort: In Folge der von der französischen Regierung und der Legislative befolgten exleuditeten P­olitik hat im All­gemeinen der Handel zwischen England und Frankreich, welcher das materielle Befinden beider Länder begünstigt und die Freundschaftsbande zwischen denselben, Die sie glücklicher­weise vereinigen, fester Im­­pft, Feine Abnahme erfahren. Die Thonrede spricht sodann die Befü­rh­tung aus, daß in eini­­gen Theilen Irlands während des nächsten Winters Noth­­stand sein werde, erklärt ferner, dab die Behörden gegenü­ber den jüngsten schredlichen Mordanfällen in Dublin mit Strenge vorgehen werden, um jedes Verbrechen zu unter­­drii­en, und Konstatirt Schließlich, daß die sozialen Verhält­­nisse in Irland im Allgemeinen sich dennoch gebessert haben. Petersburg, 2. Dezember. Der­ „Negierungsbote” meldet : Am 29. November wurden auf der Universität in Kiew und am 27., 28. und 29. November auf der Universität in Chartomw von den Studenten Bersuche zu Butanmienrettungen gemacht; in allen Fällen gingen jedoch die Studenten beim Erscheinen der Polizei und des Militärs auseinander, versprechend, weitere Zusammenrottun­­gen zu unterlassen. Die V­orlesungen wurden nirgends unterbrochen. — Die Boll-Einnahmen vom 1. Jänner bis zum 1. September Tas­senden Jahres betragen 66.024.907 Rubel, also in 13% Millionen mehr als im gleichen Beitraume 1881. K­onstantinopel, 2. Dezember. Orig.-Telegr.) Meldung der „N. fr. Pr." : Noch ist nichts über die Unter­­suchung bezüglich des Komplots bekannt geworden, mir unbegründete Gerichte zirfuh­ren. Valid ist Die Mache nicht, Daß noch mehrere Verhaftungen von Beamten er­ folgten. Die zirkasfischen Garden wurden nach erfolgter Arretivung­ ihres Chefs entwaffnet und mit ihren Familien auf einem Schiffe nach Trapezunt gebraggt. Die Öffentliche Meinung hält noch immer das Komplot fü­r pure Erfindung Das unfluge Vorgehen Fuad’3 war es, das seine Gegner wider ihn ausnügten. — Die Kommissäre für Die montene­­­rinische Grenzregulirung reisen heute ab. Die Mächte leh­nen ab, hiezu Delegirte zu entsenden, so lange eine Eini­gung zwischen Montenegro und der Türkei nicht, erfolgt ist, da die Andeutungen der türkischen Note hierüber 3 vage seien. Sophia, 2. Dezember. Drig-Telegr) Meldung der „Politischen Kore.”: Der Präfekt von Nuftschuf, welcher be­kanntlich die Verhaftung 3antoffs in der genannten Stad verfügt und daraufhin vom bulgarischen Minister des Hnner­ 60 Koleff eine Rüge erhalten hatte, wurde nunmehr wegen Man­gels an Vorsicht und ge­waltthätigen Vorgehens von seinem Am suspendirt. Zankoff hat sich inzwischen wieder gutwillig in seine frühere Internirungs-Station nach Wraba begeben. Bukarest, 2. Dezember. Orig. -Telegr. Heute fand in Anwesenheit des­ Gesandten Baron May die feierliche Eröffnung der Loyalitäten des zu patriotische and ‚humanitären Zweden rischen Vereins statt. gegrü­ndeten österreichifeg­ung . meldet :

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