Pester Lloyd, Februar 1883 (Jahrgang 30, nr. 32-59)

1883-02-14 / nr. 45

- i ’ \ ! e Pe­eg It) wieder ! Die “streit­ ® Die äußerste Linie verträgt bare Schaar, die mit flatternden Fahnen und schmetternden Fanfaren ausgezogen war aus der verwitterten Burg der Unabhängigkeits-Bartei, um eine neue, freie Heimath zu gründen, — sie kehrt mit eingerollten Kriegszeichen ohne Sang und Klang, und von der sentimentalsten Versöhnlich­­keit triefend in die alten Gemäuer zurid, und durch den Nebel, der feucht und düster über dem Klub lagerte, Tacht jeßt wieder recht vergnügt die demokratische Sonne hindurch, die ihr Licht gleichmäßig feuchten Täßt über Ugron und Madaras, Eötvös und Széll und sie vergoldet die Binnen, von denen herab die Herolde die Friedensbotschaft hin­­ausrufen unter das Tauschende Bolt. Die Krise wäre also beseitigt und die Attraktionskraft der erbgesessenen, autochthonen Patrioten hat sich kräftiger bewährt, als der revolutionäre Drang der jungen Umst­rzler. Freilich, die verlorenen Söhne kommen nicht bedingungslos zu uid. Sie haben es durch­­gejeßt, daß in die „Unabhängigkeit” die „Personal-Union“ als integrirender Bestandtheil hineingewoben, in den alten Pelztad von Anno Borfintfluth die „Rechtegleichheit”" mit bunten Fäden hineingefü­cht und außerdem gar noch ein Komite entsendet wurde, welches einen Disziplinar-Kader auszuarbeiten hat, mit energischen Strafbestimmungen gegen alle jene, die aus Neid und Glied treten und die „Unab­­hängigkeit" und besonders die „Rechtsgleichheit" auf eigene Fauft interpretiven. Das sind wirmahr so bedeutsame Zu­­geständnisse, daß wir es vollständig begreifen, wenn die Jungen, in eiter Rührung aufgelöst, wieder den Alten in die Arme fallen und dan die Streitart etliche Klafter tief in die Erde vergraben. Nach dieser Wendung der Dinge, welche Groß aller energischen Kundgebungen der leßteren Tage mit ziemlicher Sicherheit vorausgesehen werden konnte, versteht es sich von selbst, daß die äußerste Linke fir uns wie für alle Welt wieder das ist, was sie bisher war — eine Partei ohne politischen Zweck und ohne parlamentarischen Beruf, eine lose, aus den widersprechendsten Elementen zusa­mmengelebte, durch seinen Gedanken geeinte und von seiner gouver­­nementalen Fähigkeit beseelte Gemeinschaft, die nichts fördert ımd ihre Bestes Teistet, wenn sie nichts hemmt. Bedjüngt it die Partei doch die Krise in seiner Hinsicht geworden. Die Programm-N Reform,­­ wie sie duch die Aufnahme der Personal-Union und des Prinzips der Rechtsgleichheit bewerkstelligt wurde, ist absolut belang­­los. Es mag ja sein, daß wir, denen die Bolitit der einsti­­gen Desk Partei ins Blut übergegangen und die mir die heutigen Grundlagen unserer Beziehungen zu Oesterreic als die einzig möglichen, weil Die einzig vernü­nftigen De­trachten — es mag ja sein, daß wir nicht Die richtige As­phauung von der Sache haben; allein es it unsere feste Meberzeugung, welche gerade durch die großen politischen Ereignisse der legteren Jahre noch bestärkt worden ist, daß eine Partei, welche den staatsrechtlichen Prozeß zwischen Ungarn und Oesterreich noch nicht fich abgeschlossen hält, sich immer und im­mer vergebens abmühen wird, die Attribute einer politisch aktuellen Partei zu erlangen. Der feste Pol in der Erscheinungen Flucht ist und muß sein die Stabilität des staatsrechtlichen Verhältnisses, und wer diese in Frage stellt, der gefährdet nicht nur die Kontinuität der Entwicklung im sinnern, sondern auch die Garantien jener Bedeutung, welche Ungarn vermöge der Gemeinsam­­keit mit­ Oesterreich im den Beziehungen nach außen Hin errungen hat. Es ist jonach völlig irrelevant, ob eine Partei auf der „Unabhän­­gigkeit“ oder der „Personal-Union“, oder sonst irgend­einer „staatsrechtlichen" Formel fußt; das „staatsrechtliche" Pro­­gramm ist eben in jeder Form ein zwec- und zielloses und es verurtheilt seine Anhänger zur vollständigen Impotenz. Fa wir gehen weiter, komm­t es auf die Unterscheidung in dem mgern Nahmen des Warteibekenntnisses an, so Hat die Unabhängigkeit noch immer um etliche Nuancen mehr Raison, als die Personal-Union. ene zwar wie diese i­ mit friedlichen Meitteln nicht durchzufegen und aus der normalen Entwicklung der Dinge völlig ausgeschlossen ; fein fir jene sind gewisse Vorauslegungen denkbar, welche dieser schlechterdings abgehen. Inmitten Der Unsicherheit der Mgemeinen Lage und angesichts des unheimlichen Zusammenz­­wirrens vulkanischer Kräfte in weiten Gebieten Der euro­päischen Welt ist Fein­eich gegen ersc­itternde Wechsel­­fälle und zerstörende S Katastrophen gefeit, und so mag in ü­ber alle Schranken von Raum und Zeit Hin­­wegfegende Phantasie sich immerhin eine Evolution vorstellen, welche den Gedanken völliger Unabhängigkeit Ungarns nicht nur als berechtigt, sondern sogar als naturgemäß unot­wendig erscheinen säht. Die Personal- Union hingegen schließt diese Vorauslegung von selbst aus ; sie leugnet nicht eine gewisse Gemeinsamkeit mit Oesterreich, sie sucht nur einen anderen Ausbruch derselben . Kata­­srophen und auflösende Erschütterungen muß sie also aus ihrem Kalkü­l beseitigt haben, und doc ist eine friedliche Entwicklung nicht denkbar, welche ihr zum Siege . verhelfen könnte. Die Unabhängigkeit bezeichnet somit ein ideales Streben, welchem möglicherweise der Zufall praktischen Inhalt verleihen kann ; die Personal-Union dagegen rechnet mit fünfreien Motiven, von denen jedoch in Wirklichkeit kein einziges vorhanden ist, das heißt, sie gibt sich als prak­­tische Politik, welcher jedoch die praktische Möglichkeit fehlt. CS leuchtet sonach ein, daß durch solche Titeländeru­ng die eigentliche Existenzgrundlage der äußerten Linken nichts ge­­wonnen hat. Vollends belanglos ist die Aufnahme des Prinzips der Rechtsgleichheit in das Parteiprogramm. Da es will ung­echeinen, daß nichts geeigneter sein kann, die äuferste l­nfe Gemeinschaft um jeden Reiz von politischem Exast zu bringen, als diese feierliche Deklaration der Menschenrechte. Wie­­ eine Partei, welche angeblich die demokratische Tendenz in General­pacht genommen hat und den „Sortischritt“ bis zum Exzem­ber treibt, sie hätte es erst nöthig, ausdrücklich zu verfünden, daß sie mit den primärsten Bedingungen der primitivsten Frei­heit, die heute nirgends mehr in der gefitteten Welt ernftlich angefochten werden, mit der Gleichberechtigung der Staats­­bürger vor dem Gefege, gnädigst einverstanden sei? Muß das Selbstverständliche und Natürliche erst in bindender­­ Form demonstrirt werden? Muß dies in der äußersten Linken geschehen — dann ist damit zugleich defiarirt, Daß sie Elemente enthält, welche sie mit diesen einfachen Forde­­rungen des Rechtsgefü­hles und des politischen Anstandes in­­ Widerspruch fegen, daher unter den Zwang eines Partei- Imperativs gestellt werden mü­ssen, und dann sind alle die schaffenden Phrasen von Freiheit, Fortschritt und Demo­kratie, womit die Partei so luftig Hand­rt, eben nichts wei­­ter, als schallende Phrasen.... Doch wozu in eine solch peinlich genaue Analyse des ‚vernewerten äußerst­ linken Katechismus eingehen ! Die neten Thesen bilden zwar feine goldene Binde, aber roh gezim­­merte Balken sind es doch, aus denen sich ein Nothsteg zusammenfügen ließ, um den Flüchtlingen die Rückehr zu ermöglichen. Dem Friede dienen sie, und seinem anderen, und wenn sie den Dissidenten genügen, so genügen sie and uns. Daß durch diese Wendung na­ch ernste Hoffnung get täuscht worden ist, das soll nicht geleugnet werden ; allein wenn dem Lande seine schlimmere Enttäuschung vorbehalten it, als diese, so wird es sich mit feinem Schidsale zufrieden geben. Wir für unseren Theil sind bei alledem unbefangen genug, die Ori­ude zu würdigen, welche Höchst wahrschein­­­­ig die­ Haltung der­­ Zungen bestimmt haben. Abgesehen davon, daß es leichter ist, eine Revolution zu machen, als ihre praktischen Konsequenzen zu ziehen, so dürften die Dissidenten unter dem Einflusse pietätvoller Negungen für jenen Namen gestanden sein, von dessen Nimbus noch immer ein Strahl auf das Lager der Unabhängigkeits-partei fällt. Allein auch Das zu untersuchen, ist nicht unsere Sache ; wir fabn es nicht mit Grihden und Antentionen, « sondern mit­­ Bhatjadjen zu thun, z und Thatfadhe ist, daß Die äußerste Linke nun wieder — Die alte äußerste Linie bleibt. Damit ist wohl Alles gesagt,­ und wer sich die Wirksamkeit vor Augen hält, welche diese Bartei seit den Tagen ihres raschen Wachsthums bis heute entfaltet hat, der wird auch unsch­wer­t zu ergrü­nden vermögen, wohin sie im weiteren Verlaufe der Dinge gevathen wird. Was der Sezession Die politische Be­­rechtigung verliehen, das war ja seineswegs das Singen nach Klärung der Prinzipien, sondern das Bestreben nach Scheidung der ihrem innersten Wesen nach unzusammen­­gehörigen Elemente. Dieses Streben hat Fiasso gemacht und alles Andere ist ganz und gar gleichgiltig. Gleichgiltig inse­besondere für die Regierung und die liberale Partei, wel­­cher nichts angenehmer sein kann, als eine Oppositon, die gegen Niemanden wirksamer Opposition machen kann, als gegen sich selbst. Budapest, 13. Feber. In wenigen Wochen wird Moskau der Schau­­plat eines pomphaften und imponirenden Scauspieles sein — die Krönung Alexander’s II. wird si in der alten Hauptstadt des Zarenreiches vollziehen. Es liegt etwas Symbolisches­­ darin, daß die vreligiös-politische Weihe des russischen Kaiserthums nicht in dem an der west­­lichen Peripherie des Reiches gelegenen modernen und europäischen St.-Petersburg, sondern in dem altrussischen Zentrum des Reiches, in dem eigentlichen Mittelpunkte der flavisch-nationalen Bestrebungen seiner Bevölkerung erfolgt. Eine vielleicht nicht Hochstehende und nicht entwiicelte, aber eigenartige und auf besonderer geschichtlicher Basis empor­­gewachsene Kultur sieht von den bizarren, asiatisch-byzantinis­cen Kremlkuppeln­ auf die glänzende Hof und Staats­­aktion herab, die sich zu ihren Füßen vorbereitet. Sie scheint den Mahnungen der in Moskau herrschenden Partei Ausdruck zu geben, daß das große nordische eich sie nicht zu weit von den Ausgangspunkten seiner Entwicklung entfernen, seinen zu engen Anschluß an die westeuropäischen Ideen und Tendenzen suchen dürfe. Die äußere Szenerie der Moskauer Krönung wird in voller Harmonie mit jenen Katholischen Anschauungen stehen, welche” dem gegenwärtig in Mailand Herrschenden Negierungssysten troß einzelner Differenzen doch im Großen und Ganzen sein eigentliches Gepräge und seinen spezifischen Ausdruck gegeben haben. Das Regime Tolstoi unterscheidet sich von einem Regiment, an dessen Spike Katkoff treten würde, doch nur durch ein gemäßigteres Temperament und durch eine weniger scharfe und einseitige Formulirung der politischen Programmer­punkte. Im ihrer tiefen Abneigung gegen den modernen fremdländischen Liberalism­us treffen beide zusammen. Insofern darf Kaiser Alexander III. gerade in Moskau der lebhaftesten Huldigungen, der jubelnden BZurufe der Menge, der strahlendsten Entfaltung des ganzen Loyalität: Apparates, der bei solchen Gelegenheiten zu sunktioniren pflegt, gewiß sein. Es gibt Kenner rufischer­­ Verhältnisse, welche die Behauptung aufstellen, daß troß der großen Uns­zufriedenheit, welche alle Schichten der Bevölkerung erfaßt hat, der Gedanke der absoluten Autokratie des Ezars in legterer doch noch auf feiteren Wurzeln ruht, als irgend eine Liberale Doktrin. Gewiß ist, daß­ das patriarchalische Staatswesen mit den natürlichen Neigungen und Borstel­­lungen des flavischen Volkes weitaus am meisten zusammen­­fällt. Das it allerdings keineswegs als ein Bortheil für die ruhige Evolution des russischen Staatswesens auf­zufaljen. Gäbe es irgend etwas . positives, eine Neich geläuterter, in den Mittelschichten der Population verbreiteter Ideen in der Mitte zwischen der­ bornirten altenffischen Reaktion und den auf die Vernichtung aller organischen Potenzen des Staatslebens einzielenden Ten­­denzen des Nihilismus, so könnte man jener Entwiclung weit günstigere Chancen zu erkennen. Gerade darin, daß beides was mächtig ist im Staate, der Absolutismus und Der Nihilismus, seinem innersten Wesen nach zugleich fihlecythin unproduktiv erscheint, Liegen die Gefahren. Die Autokratie, wie sie gehandhabt wird, gebiert immer wieder aufs nei­e die Intente­revolution. Allein sie vermag die Strömungen der Tegteren weder zu beherrschen, noch in ein bestimmtes Gefälle zu leiten. Für die allmälige Anbahnung der Ueber­­gänge zu irgend­einem Vertretungssysten findet sich weder der Wille, noch der geeignete Boden. CS ist ein Vernichtungs­­kampf, den die gegen­einander gerichteten Bestrebungen führen, und eine Synthese der­ Ideen, auf welche sich das Staats­­wesen mit neuen Grundlagen aufzubauen vermöchte, ist nirgends wahrnehmbar. Su der That Hat sich nichts so rasch abgemügt, als der von Zeit zu weit in den Schichternsten Formen unternommene Bersuch, dem russischen Volke doch irgend­einen Antheil an den Fragen seines Regiments und seiner Verwaltung ei­tz zuräumen. Al sich der Finanzminister Abbasa durch die Lage des Staatskredits dazu gedrängt sah, der Deffentlichkeit wenigstens gewisse Einblicke in den Staatshaushalt zu ge­statten, begegnete er einer Opposition, die in loter Linie zum Sturze des sogenannnten liberalen M­inisteriums und zu einem tat bedingungslosen Siege der altrussischen Partei führte. Der Liberalismus in Nußland ver­mag der vereinigten­ Gegnerschaft des Nihilismus, dem er zu wenig bietet, und des Abvolutismus, von dem er zu viel verlangt, nicht zu widerstehen. Für das konstitutionelle System erscheint die russische Gesellschaft, in ihrer Gesammtheit" betrachtet, zu weif, oder zu wenig reif. Weniges ist daher so aussichtslos, als das Ber­aüben einer Konstitutionalisirung Rußlands unter Aufrecht­­erhaltung des zentralisirten Einheitsstaates. Vielleicht künnte die allmälige Föderalisirung des Reic­es zu günstigeren Resultaten führen. Unlengbar wurde der Begriff der bü­r­­gerlichen Freiheit in Polen, in den Ostseeprovinzen eine Stätte finden können, die ihm auf den weiten Flächen des übrigen Reiches bis zu den Fluthen der Wolga und des Kaspischen Sees und den Höhen des asiatischen Urals wahrscheinlich noch durch Fahrzehnte versagt bleiben wird. Allein es ist selbstverständlich, daß da die konstitutionelle Frage alsbald die Aufwerfung der Nationalitäts­­frage zur Folge haben müßte. Und darin wenigstens hat ja die­ altrussische Partei ganz Recht, daß das nationale russische und orthodore Element doch den eigent­­lichen Springquell der Kräfte bildet, aus welchem sich die Gewalt des Ezars zusammenfegte. Leterem den freiwilligen Verzicht auf diese Kräfte zu mathen,­ wäre völlig thöricht. Und so bewegen sich die­ Möglichkeiten eines erfreulicheren und den modernen Verhältnissen entsprechenderen Fortschrittes der russischen Verhältnisse allerdings in einem ewigen Zirkel. Schwerlich wü­rde es selbst dem reformatorischen Geiste eines zweiten Peter gelingen, den Ausweg aus diesem Labyrinth von Schwierigkeiten zu finden. Denn es ist fraglich gewor­­den, ob heute nicht die mob­wendige und unvermeidliche Tyrannei der Neform selbst noch schwerer ertragen werden wü­rde, als die gewohnheitsmäßige Tyrannei des Beharrens. Denn aber der Kampf vorwiegend nur zwischen den Richtungen des alten Systens und den Nichtungen des Nihilismus geführt wird, dann entsteht einfach nur die Trage, inwieweit es der Regierung gelungen ist. Die septeren, wenn nicht zu überwinden, was wir für unmöglich halten, so doch niederzuhalten und zu entmuthigen, was vielleicht im Bereiche der Möglichkeiten liegt. Dürfte man den Ber­­sicherungen der russischen Regierungsorgane Glauben scheiken, so wäre der Nihilismus freilich nur mehr ein todter Buch­stabe. Aber immer wieder durchbricht ein revolutionäres Manifest, ein politisches Verbrechen, eine vorzeitig zum Aus­­bruche gekommene Berchmwörung die Glaubwürdigkeit jener Vereicherungen, und wirft ein unheimliches Licht in die Tiefen einer unterwühlten, von den Ideen der Revolution und der Selbsthilfe erfüllten Gesellschaft. Es ist denkbar, daß si­e in der heutigen Sigung des Ansitze Aunsfchufjed wir den die Entwürfe des Referenten Engelmayer und des An­­tragstellers Telepsy bezüglich der Umarbeitung des $. 3 des Gejeges über das Yuristitium vorgelesen. Die Grundlage dieser a bildet das in der rechten­digung an­genommene Prinzip, wonach bei der Feststellung derjenigen Agenden, welche auch während des Sub­stitiums ihrer Dringlichkeit wegen er­­ledigt werden zwischen den­­ Gerichten erster und höherer Instanz ein Unterschied zu machen sei. Es wurde beschlossen, beide Entwürfe vervielfältigen zu lassen und in der nächsten, am Freitag abzuhaltenden Ligung zu verhandeln. — Die liberale Reichstagspartei hielt heute unter Borsis Gustav Bizsolyis eine Konferenz. Zu Beginn der Konferenz beantwortete Minister Baron Kemény die Interpellation Paul Moricz in Angelegenheit der Industrie-Eisenbahnen. Die Antwort wurde nach einer Bemer­­kung der Interpellanten zur Kenntniß genommen. Hierauf begann die Debatte über den Gefegentwurf betreffend den Haush­alt der Komitate. Anton Tibá&d motivirte als Referent des­­ Verwaltungs-Ausschusses den Gefegentwurf. Er hob die wesentlichsten Verfügungen des Gefegentwurfes hervor, betonte die anzuhoffenden Verbesserungen in der Verwaltung und wies schließlich auf die durch diesen Gefegentwurf entstehenden Mehrausgaben hin. Sodann entwickelte Gabriel Baxoff seine Ansichten über unser gesammtes Verwaltungswesen, die unbedingte Nothwendigkeit einer radikalen Reform betonend. Er acceptirt den Gelegentwurf, obzwar er dessen günstige Wirkungen nicht allzu hoch sehält und sogar gemeisfe Besorgnisse bezüglich der Lasten hegt, die durch die Komitatszuschläge eben in den ärmeren Komitaten entstehen können. Nedner erklärt, konform, seinem noch im Jahre 1875 präzisirten Standpunkte ein entschiedener Anhänger der staatlichen Administration mit stabilisirten Beamten zu sein, er w­ünscht diese Neforn besonders mit Müdjigt auf das unentwickelte Gemeindeleben der Gebirgs­­gegenden bis in die äußersten Schichten auszudehnen und Admini­­strativ-Gemeinden zu schaffen. Minister-P­räsident Koloman Ti­a polemiscrt mit dem Vor­­vehnter, indem er auf mehrere Nachtheile des Ernennungssystems hinweist und der Heberzeugung Ausdruck gibt, daß innerhalb der in diesen Entwürfe bestimmten Dotationen die Komitatsverwaltung wenigstens für die nächsten jede Jahre zufriedenstellend eingerichtet werden könne. Die Erfahrung wird lehren, wo gerechterweise Rende­­rungen vorgenommen werden miüssten. 3. Baron Géza Kemény erklärt, den Gelegentwurf nur in dem Falle zu acceptiven, wenn die dem ersten Entwurf JAA ein Ausweise das Komitat an der freien Hinrichtung seines Haushaltes, natürlich innerhalb der Dotationssumme, nicht vollkommen hindern. Nach der aufklärenden Bemerkung des Minister-Präsi­denten und einer persönlichen Einwiderung des Referenten spricht Alexander Kördfi, der si mit großer Wärme für die Aufrechthaltung des Munizipalsystems ausspricht. A­b demselben Sinne äußert sich Paul Móricz die Schattenseiten des Ernennungssystems schildernd. Nach­ einer Replit Gabriel aross, in welcher er erklärte, nicht die Freiheit vernichten, sondern unsere nationalen und kulturellen Interessen ,um jeden Preis sichern zu wollen, sprachen so Lukius Horváth, Ludwig Lazar, Andreas György, Jofef Gall und Minister P­räsident Tiba wiederholt, worauf der Defebenumwurf zur Basis der Spez­ial­­debatte angenommen wurde Die Spezialdebatte findet morgen statt. —= Die reichstägige Liberale Partei hält am 14. d., Abends 6 Uhr, eine Konferenz, in welcher die Verhandlung über den Gefegentwurf betreffend den Haushalt der Komitate fortgefegt wird, die dritte Abtheilung dem Kaiser Merander III. die Versingerung gegeben haben konnte. Fein Bersuch eines Attentats werde den Glanz, die religiöse und politische Feier der Mos­­kauer Krönung verdunkeln. Die Polizei mag die revo­­lutionären Komites wirklich entdeckt. Die jenigen Führer der Bewegung ergriffen oder vertrieben haben; aber es ist leider nur zu gewiß, daß der Drachensaat des Haffes und des Groffes, Die sie dabei ausgefügt, neue gewappnete Männer eines Systems des Mordes und der planmäßigen Ber­­üstung entsteigen werden. Es ist glaubhafter, daß die Organisation des Nihilismus erst in ihren Anfängen steht, als daß es gelungen Sein sollte Jie,szuamerrüihten und unmöglich sn machen Es ist glaubhafter, daß sie die Verbindungen mit dem Auslande und Der internationalen Revolution verstärkt hat, als daß diese Ver­bindungen sich gelodert und abgeschwächt haben sollten. So wird der Pracht des Krönungsfestes auch der dunkle Hintergrund wenigstens künfziger Stil­ine und Ge­witter nicht fehlen. Der blutige Schatten des ermordeten Kaisers wird ei an die Ferien des neuen Selbstherrschers aller Neusten Heften. Der Nihilismus ist ein Gehmwill an dem Körper Rußlands, das man öffnet, un es zu heilen, es ist ein organisches Gebrechen seiner öffentlichen Zustände. Der irirgische Eingriff der Gewalt verlegt‘ edle Theile seiner Vitalität. Nur ein, langsamer, in allen, feinen Ci­­elheiten sorgfältig geleiteter und beobachteter Proze­ßünnte zur Genesung führen. Dieser Prozeß wird aber nicht duch die Negierung herbeigeführt, ja er wird durech dieselbe tanum gefördert werden künnen, sondern sie Aus der Gesam­mtheit der bürgerlichen » Gesellschaft­­ selbst heraus­ entwidkeln missen. Die Krisis, die Rußland erfaßt hat und mit eisernen Zangen alte feine Verhältnisse­ zexfleischt,, ist weit mehr­­ eine soziale als eine politische. Sie beruht auf der Thatsache, daß die Gesellschaft selbst destruk­t it, daß gerade jene Kreise, in welchen man die konservativen und staatserhaltenden Sydeen zu suchen gewohnt ist, dem Dämon der­­ Verneinung, der politischen Glaubens- und Hoffnungslosigkeit verfallen sind. Das­ Ändert man , nicht mit Mitteln der Nepression und nicht mit der stärkeren Bufanmenschmiedung der Leffeln, in welche man das emeinwesen geschlagen hat. Hoffen wir, daß nicht­ ein unvorhergesehener Zwischenfall die Freudenfeste der Krönung unterbricht und nicht in flammenden Zeichen abermals verkündet wird, daß unter der ruhigen Oberfläche Haß und Leidenschaft ihre vul­­kanische Arbeit fortlegen. Unabhängigkeits-Warter. Ueber die Ausgleichung der Differenzen in der äußersten Rinken erhalten wir von eingemeihter Seite die folgende Mit­­theilung : In der Unabhängigkeits-Vortei_ ist der Friede wieder­­­her­­gestellt, und zwar vollständig. Was gestern Abends noch die San­­guinischeften nicht zu hoffen gewagt hätten, ist heute bereits vollendete Thatsache. Die Partei hat, trot allem Widerstande, der von Seite Einzelner versucht wurde, in nicht mißzuverstehender Form den Stand­­punkt bef­arirt, den sie bezüglich der Personal-Union ein­nimmt. Die Unterzeichner des Manifestes vom 4. Feber haben das gute Werk vollbracht, daß das Dunkel, welches über der Haltung der Bartei sehwebte, zerstreut wurde ; sie haben sowohl den Liberalen Geist in den Reformen im Syunem­, namentlich aber die Nechts- Sc­hock als an die Personal-Union proklamirt und der Barteiclub hat ihnen Necht gegeben jenen Verdächtigungen gegenüber, welche einzelne turbulente Mitglieder der Bartei_selbst — die sogar Koffuth in seinem jüngsten Schreiben als „Opertafel­­e“ (handabanda elemek) bezeichnet — bisher gegen sie erhoben aben. Die Partei hat ihren Standpunkt nach jeder Richtung hin präzisier und hat ihr Verdikt über jene ausgesprochen, die durch die Inszenirung der Yudenhegen nicht nur sichh selber blamirt, sondern auch die Partei kompromittirt haben. Der Verlauf der Angelegenheit gestaltete sie heute folgender­­maßen:­ Um 11 Uhr versammelten sich in den Klub-Lokalitäten ene, welche den Uebergang zur Tagesordnung beantragt hatten, und kamen nach Furzer Debatte zu dem Beschlusse, daß sie den Unter­­fertigern des Manifestes Konzessionen bezüglich aller der drei Punkte machen müssen, die wir­ gestern flizzirt haben. Um 12 Uhr er­schienen die Vertrauensmänner der Unterzeichner des Manifestes und stellten die definitive Fertigung der Vereinbarung fest. Abends um 6 Uhr hielt sodann der Klub eine Konferenz. Es wurde das Manifest vom 4. Yeber vorgelegt. Ladislaus Hegedüs verlas die Antwort auf dasselbe und Alerius Győry — Beide ohne irgend­welche Debatte — den emendirten Tert. Die Partei acceptirte den Sekteren, welcher folgendermaßen lautet: „Die Konferenz spricht aus, daß sie bezüglich de­­m 4. b. entstandenen Manifestes, namentlich bezüglich jener in dem Manifest fundgegebenen Ansicht, daß das Parteiprogramm auf Basis der Personal-Union zu vermwirklichen sei — die Nothunwendigkeit einer neuen programmartigen Erklärung nicht für gegeben erachte, da die Unabhängigkeits-partei sowohl diesbezüglich, wie auch in Fragen der inneren Politik zu wiederholten Malen ihren Meinungen waren und ar Ausdruck gegeben daß sie dies namentlich in ihrem am 12. Oktober 1881 eingereichten Adreßentwurf, und zwar in folgenden Stellen desselben gethan : « ·,,Wern·­rss·sn,da Manche bestrebt sind,diese Aspirationen und diese patriotische Bestrebungen so auiszulegen«als ob dieselbert auf den gewaltthätigen Umsturz des faktisch bestehenden staatsrecht­­großen Verhältnisses gerichtet wären. Gestatten Em. Majestät, bak, wir gegen diese Annahme aufs entschiedenste protestiven. Wir stehen auf der Basis des Historischen Ungarn, auf jener Basis, welche , sie die Vorfahren Em. Majestät anerkannten, mit ihrem Gide bekräftigten ımd Dubh Gefebe funktionirten. Auf dieser Basis streben wir nach der Unabhängigkeit unseres Baterz­landes, nach der Abschaffung des G.­U. XII . 1867 durch das Gefeh. Auf dieser Basis möchten wir die materielle und geistige Kraft unserer Nation. Die Institutionen unseres Vaterlandes der Anfor­­derungen des fortschreitenden Zeitalters und dem nationalen Gewind entsprechend entwickeln und beseitigen. AM Dies aber steht wieder mit den Interessen der Übrigen Länder Em. Majestät, noch mit jenen des regierenden Hauses Em. Majestät in Widerspruch. Im Gegens­teil, wir sind davon überzeugt, daß die Völker der beiden, von einander unabhängig gewordenen Staaten sich miteinander umso aufs richtiger verbinden m würden in der Liebe zu dem gemeinsam­en Bürsten.“ «..«. »Was insbesondere die in den sogenannten inneren·Fragen unverän­dert·zicbeobachtende Richtung betrifft­ hat er Parteiklubisch ber·erts·mse1··ne1·1 vom 19.und 21.Jänner datirte(auf die Rechts­­gleich­heitbezüglichen)—,au­ch seither fortwährend in Kraft bestehenden und zur Geltung zu dringenden. Beischlüssen geäußert. , Unter Einem beschließt die Konferenz, ein finnfaliederiges Mor mité­att dem Brecke zu entsenden, daß dasselbe bezü­glich der Hüh­­rung der Partei-Angelegenheiten und der Handhabung der Parteidis­­ziplin je eher einen Entwurf vorlege. Dieser Beschluß wurde von der Konferenz einstimmig ange­­nommen und Die Folge davon ist in erster Linie, daß die Herren Szalay,Onody und die Leiter der antisemitischen Bewegung die Partei zu verlassen genöthigt sein werden. « Die Wahl des fünfgliedrigen­ Kometos wird in der morgigen Konferenz stattfinden. Dem»Orp.Ert.«entnehmen wir über diese Konferenz folgenden Bericht : , Die Mitglieder der Unabhängigkeits-Bartet waren vorzählig erschienen. 2 . Präsident Ludwig Mocscary eröffnet die Konferenz und erklärt, daß der­ Gegenstand der Berathung jene Differenzen­­ bilden werden, welche in letter Zeit im Ede der Partei aufgetaucht sind. Einige aus der Partei seien am 4. Feber zu einer Vereinbarung ges­langt und Haben dieselbe schriftlich formulirt dem P­artei-P­räsidium zu dem Brede überreicht, daß die Partei dieselbe zum Gegenstande der Berathung machen möge. Dem gegenüber Be die ü­brigen Mitglieder der Partei eine andere Erklärung unterschrieben, in welcher sie beantragten, daß man über das Manifest vom 4. Feber, einfach zur Tagesordnung übergehen sol und gleichfalls verlangten, daß ihr Antrag , zum Gegenstande der V Berathung gemacht werde.­­ Mittlerweile ist zwischen den beiden Schattieungen eine­­ Ver­­einbarung zu Stande gekommen, wonach beide Anträge zurü­­­­genommen werden sollen. Demgemäß werden dieselben diesmal auch nicht den Gegenstand der­ Beratung bilden, sondern Redner ersucht die Mitglieder der Partei, sie mögen, durchdrungen von dem unwahr­­enommenen Geiste der , Berfőhnung, einen folgen Entwurf ein­gingen, welcher geeignet ist, beide Schattigungen zu befriedigen. Ladislaus Hegedüs erklärt, daß er die Absicht habe, einen Deichsuchantrag einzureichen, dessen Annahme er umso mehr erhofft, als er weiß, daß die erschienenen Mitglieder durch das gegenseitige Einvernehmen bieder geleitet worden seien. Die Partei sei bei der legten Wahl erstarkt, nicht nur an Zahl, sondern auch an Kraft, und wenn sie auch nicht Großes wirken konnte, so hat sie doch Vieles gethan und hat niemals das große Ziel außer Acht gelassen : Ungarn DR ein unabhängiger, selbstständiger Staat sein. Alle Mitglieder er Partei vereinigten sich in­­ einem gemeinsamen Programm, und wenn auch verschiedene Bezirke ihre Abgeordneten unter verschiedenen Losungsworten wie: „48er Partei”, Unabhängigkeits-Partei”, „prin­­zipientreue Linke” gewählt haben, so war doch das gemeinsame Ziel immer das nämliche: die Unabhängigkeit des Vaterlandes. Die „Unabhängigkeits-P­artei” als Kollektiv-Bezeichnung ist nunmehr neun Sabre alt; die im Jahre 1881 stattgehabte Landes­konferenz der Partei hat diese Bezeichnung gutgeheigen und es ist sein Zal­_vorgefonmen, daß ein Bezirk seinen Abgeordneten, wenn­­gleich derselbe unter dem Losungswort der 48er Partei oder der „prinzipiengetreuen Linken“ gewählt wurde, dafü­r zur Verantwortun gezogen hätte, wenn er in die Unabhängigkeits-P­artei eintrat; um umgekehrt ist sein Fall vorgekommen, daß die Unabhängigkeits-Partei ihre Mitglieder gefragt hätte, unter welchen Namen sie das Man­dat ihrer Wähler erhielten. Hievon ausgehend, wü­rde er weder die Namensänderung, noch die Interpretivung des Programms für moti­­virt erachten; dem das ausgesteckte große Ziel i­ eines und das nämliche. Ex bittet­ die Unterzeichner des Manifestes vom 4. eber, A­em anzunehmen, die ihre Freunde ihnen so aufrichtig reichen. „Die Partei hat die Grundlage der Gleichheit und Brüderlich­­keit niemals verleugnet; sie war immer zum Werke bereit, wenn es Bee die Mitglieder zu vereinigen; sie war den Prinzipien der Partei tete getreu und wird ihnen stets getreu sein.­­"« ·Die Differenz,welche auftauchte,entstand nicht auf mdtivirter Bysts,xmdwem­ heeratzschetmoch eine Parteispaltun­g entstünde,so­­ wurde hce durch die Thätigkeit der Partei für lange Zeit,·vielleich·tfür immer·lah·mngelegt werde11.Darum bittet er wiederholt die­te und alle Mitglieder derselben, daß sie im Interesse des großen Zieles vom Geiste der Versöhnlichkeit und von Liebe durchdrungen, ein­­ander die Freundeshand reichen mögen. Ex erklärt übrigens, ‚daß auch jene, welche die Erklärung vom 4. Feber nicht unterschrieben haben, bereit sind, behufs Sicherung der Ordnung, der Disziplin und der Präzision der Berathungen in Hinkunft Normen zu schaffen, da das Interesse der Partei es erfordert, daß die Hebergriffe Einzelner verhindert werden. Hierauf legte er seinen (weiter oben mitgeteilten) Beschluß­­antrag vor. ·· AlexiusG·görg·enthe[ilt sich,vom­ Geiste der Persöhnlichkeit durchdrungen-gleichfalls jeder­ solchen Erörterung­ dies ICIJ auf die Vergangenheitquteht und erklärt blos,daß er den­ Beschlußantrag Ladislaus dützgeduT annehme.w wünscht jedoch,daß derselbe Amt einigen Modifikationen verständlicher gemacht werde und wünscht ins­­besond­ere,daßß die Partei bezüglich ihrer Beschlüsse vom 19.und 21.Jänner nicht blos erkläre,daß dieselben noch heute in Geltung­ bestehen­,sondern es ausdrücklich ausspreche,daß diese je in Kraft bestehen und zur Geltung zu bringen sind. ‚Josef Madaraß acceptirt mit Freuden den Beschlußantrag Hegedys und bittet Ulerius Győry und seine Freunde, dieselben mögen von ihren auf die Barteibeichlüsse vom 19. und 21. Jänner bezüglichen Anträgen Umgang nehmen, da jene Anträge sonst bei Einigen Bitterfeit hervorrufen könnten. . Raul Hoitsy stimmt der von Györy beantragten Modifi­­kation bei. _ . Ferdinand Syedersenyi glaubt, daß es am richtigsten wäre, wenn über die Vergangenheit ein Schleier geworfen und alles Dasjenige vermieden wü­rde, was den Charakter des Persönlichen an sich trägt. Aus diesem Grunde mißbilligt er den Antrag Györy’z. Baron Gabriel Prónay erklärt, daß er, falls die Wartet den Antrag Györy’s, betreffend die Modifikation der Partei-Beschlüsse vom 19. und 21. Jänner nicht annehmen sollte, genöthigt wäre, aus dem Parteiklub auszutreten. Präsident Macsary Ton stati­t, daß zwischen den Mit­gliedern der Partei im Prinzip Feine Differenz obwalte; deshalb würde er es auch nicht gern sehen, wenn wegen einiger Worte, die ohnehin keine Konsequenz hätten, der gewünschte oki­fid) zer­­schlüge. Er bittet daher im Interesse des ameniohten med­es die einzelnen Mitglieder der Partei, den Beichlußantrag Hegedüs mit den Amendement3 GHYörYy’3 anzunehmen.­­ Nachdem sich die Mehrheit in diesem Sinne erklärte, wurde der erwähnte Beichlußantrag mit Gydry’s Modifikation angenommen.­­ Präsident Macsary erklärt nun unter den begeisterten Eljentufen der Anwesenden, daß er, dem es so sehr vor dem Gedan­­ken gegraut, als Präsident , das Grab der Unabhängigkeits-partei das verkehrte Wappen derselben Iegen zu müssen, nun mit desto­rößerer Freude Tonstatire,, daß jede Differenz innerhalb der Partei stellt und das volle Einvernehmen wieder hergestellt ist. Damit fclok die Lisung unter den Elfenrufen der Mit­­glieder der Partei. ··· Gelegt, Depercen “, „Bester Lloyd Wien, 13. Feber. Der mit der Untersuchung der Affaire Kaminski-Schwarz betraute para­mentarische Ausschuß wählte den Grafen Heinrich El­am: Martinit zum Obmann, Dr. Rehbauer zum Obmann-Stellvertreter, ferner die Mitglieder Magg und Dostal zu Schriftführern. Wien, 13. Feber. (Drig-Telegr.) Die par­lamentarische Untersuchungs-K­ommission für die Affaire Laminski ging sofort nach erfolgter Wahl des Bureaus in eine Erörterung deg modus procedendi der Untersuchung ein. Weder die Verhandlungen wurde die strengste Geheimhaltung beschlossen. Wien, 13. Feber. (Orig.-Telegr.) Heute Hat eine Konferenz der verfas­sungstreuen Herrenhan Mitglieder stattgefunden, in welcher für die bevorstehenden Debatten die Redner nominier wurden, und zwar für die Debatte über die Gewerbe-Novelle Freiherr v. Blener, für die Debatte über die Schulnovelle A.­ Hafner und Freiherr v. Hype. in Wien, 13. Seber. Sibung des Abgeo­rdnetenr hauses. · Die Regierungs-Vorlage über die Fischerei·indeanngens wassern wird dem Fünfzeh­ner-Ausschusse zugewiesen-Zett­­hammer weist daraufh­m daß genau untersucht werden müsse­,­­wie weit in demrairen Gegenstände das Reichsrechts und das­s Czrch­ocholski wahrte gleichfalls den autonos Länderrecht gehe.— x_

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