Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1887 (Jahrgang 34, nr. 1-24)

1887-01-14 / nr. 10

des A­bgeordnetenhauses vom Minister-Präsidenten als Anhang zum = Gemäß, den Motivenbericht zu der in der heutigen Sagung 1887er Staatsvoranschlag eingereichten Vorlage betreffend eine außer­­ordentliche transitorische Ausgabe von 40.000 fl. zerfällt dieser Kredit, welcher zur Durchführung des Gefäßes über die Aufhebung der Hausk­ommunionen im ehemaligen Grenzgebiete erforderlich ist, in drei Theile, und zwar : Gebühren der zur Amtshandlung berufenen Ober-Stuhlrichter und Diuinisten 26.640 fl. Kosten der­ Spezial-Kom­­mission zweiter Sinstanz 10.390 fl. Unvorhergesehene Ausgaben 2970 fl. Bei der größten Sparsamkeit mußten — die der Bericht ausführt — zur Erledigung jener speziellen genden im Bács: Bodroger Komitat 1, im Kraffó-Szörényer Komitat 5, im Temeser Komitat 2 und im Torontaler Komitat 4 Ober-Stuhlrichter mit ent­­sprechendem Hilfspersonal zu besonderer Verwendung gelangen. - - Budapest,14·Jänner. =Wie anders wirkt die g ZeichentSos mochten die bulgarischen DelegirtenI wohlgedacht haben, als­ sie nach der schroffen Lektion,die sie in Paris erhalten die durchaus wohlwollletcden und freundschaftlichen Rath­­schläge des Grafen Robilant in Rom­ vernahmen. Man muß wohlbekennen,«daß Graf Robilant in diesem Falle,wie so oft vorher,sich als ein Diplomat von außer­­ordentlichem Takte und hoher politischer Einsicht bewährt,als ein Staats­mann,der es nicht nöthig hat,an fremde Muster sich anzulehnen,­ sondern­ aus eigener Eingebung das Nich­tige zu treffen weiß. Die Empfehlung, die er den bulgarischen Delegirten in der Nichtung ertheilte, sie mögen in­ der bisher befundeten Mäßigung ver­­harren und seine äußeren Verwidlungen provoziren, ent­­spricht einer durchaus freundschaftlichen Gesinnung, deren Wohlwollen für die Bulgaren selbst in der Bemerkung, daß die Lepteren ihrem russischen Befreier Ergebenheit schuldig sind, nicht zu vermissen ist. Für die praktische Lösung wird allerdings die sympathische Aufnahme, welche die bulgarischen Delegirten in Rom finden, direkt nicht viel bei­­tragen, aber sie ist doch immerhin für die Bulgaren ein Symptom der Sympathien, die ihren legitimen Bestrebungen nach Freiheit und Selbstständigkeit in Italien entgegengebracht werden, und sie ist umso bemerkenswerther in einen Zeit­­punkte, wo größere und mächtigere Staaten — wir meisen auf das Beispiel Deutschlands und Frankreichs hin — aus purer Gefälligkeit für Rußland für die Schicsale Bulgariens eine Gleichgiltigkeit affektiven, welche politisch kaum aufrecht­en menschlich niemals begreiflich zu machen sein wird. Zahlreiche Berichte aus dem Süden der Monarchie und aus Serbien haben in der legten Zeit von beunruhi­­genden militärischen Vorbereitungen in Montenegro zu erzählen gewußt. Die Kriegsvorberei­­tungen Montenegros sind bereits zu einem stereotypen Schlagworte in der Presse geworden. Einer unserer Wiener Korrespondenten, der dieses Thema behandelt, bemerkt, daß nach der Meinung unterrichteter Streife Demjenigen, was man gegenwärtig als montenegrinische Rüftungen bezeichnet, eine übertriebene und darum ungerechtfertigte Bedeutung beigemessen werde. Die Telegramämte, die davon sprachen, daß die montenegrinische Regierung die Mobilisi­­rungsordre erlassen habe, hätten seine Bestätigung gefunden. M Montenegro befinde sich übrigens allezeit im Zustande der Mobilisirung und halte seine Truppen in steier Bereitschaft. Was die Meldung betreffe, daß große Summen russischen Geldes zum Zwecke der Injurgirung Mazedoniens nach Cetinje geschickt werden, so sei die Nichtigkeit einer solchen Meldung nicht leicht zu Fontroliven, aber es sei auch gar nicht abzu­­sehen, in welcher Art eine Erhebung in Mazedonien juft die Ambitionen Montenegros zu fördern geeignet wäre. Den größten Effekt habe die Meldung hervorgerufen, daß russi­­sche Waffen in großer Zahl nach Montenegro geschidt werden. Diese Thatsache sei allerdings richtig, sie spiele sich unter den Augen der österreichisch­­ungarischen Seebehörden ab und es geschehe mit spezieller „Bewilligung “Oesterreich- Ungarns, daß Diese Waffen für den­­ Bedarf Montenegros in Antivari ausgeschifft werden. Die Offenheit des ganzen Vorganges sei eine gewisse Bürg­­schaft dafür, daß­­ nichts Inforrettes dabei im Spiele Was über den Berjuch eines Einbruches montenegrinischer Ban­ken in serbisches Gebiet berichtet worden und über Die Bereitlung. Dieses Bersuches durch die­ Badjfantzeit der österreichische ungarischen Truppen im Sandichat Novi­ Bazar, das habe bisher durch beglaubigte Meittheilungen aus jenen Gegenden seine Bestätigung erfahren. Es sei allerdings nicht zu bestreiten, daß Die feste Position der österreichisch­­ungarischen Truppen im Sandichat jeden derartigen Berjuc) von vornherein als aussichtslos erscheinen läßt. Was nach all den von montenegrinischen Nützungen und Vorbereitungen noch übrig bleibe, sei auf die allgemeine Unsicherheit der Lage und auf die im montenegrinischen Charakter begrü­ndete D Regier, bei jeden Streite mit dabei zu sein und aus allen Händeln Profit zu­ ziehen, genügend zu erklären.­­Es fei­tig und gut gethan, die Streitkräfte Meontenegros nicht zu unterschägen, man müsse si aber auch davor hüten, sie zu überschagen. Die Delontenegriner seien außerordentlich widerstandsfähig, so Lange sie sich in ihren Bergen in der Defensive halten, sowie sie in die Ebene wieder steigen und im offenen Felde kämpfen müssen, hören sie auf, gefürchtete Gegner zu sein. Ueber den zweiten Tag der Militär Debatte wird uns aus Berlin geschrieben: # Berlin, 12. Sänner. Die Entscheidung über die Militär- Vorlage ist auch heute nicht gefallen ; ganze Parteien sind bisher noch­ gar nicht zu Worte gekommen. Man hat morgen Neden Richters, Nidert’3 (für die Steuer-Resolution des Lebteren) und mindestens eines Welfen (vermut­lich des Heren von der Deden) zu erwarten. Auch den Polen und Elsältern wird man das Wort nicht verschränken wollen. Wie die Abstimmung ausfällt, ist noch immer nicht gewiß. Zwei Versionen stehen einander bisher gegenüber. Nach der einen wird die zweite Lesung mit der Annahm­e des Trienniums schließen, wobei die Bestätigung dieses Beschlusses oder dessen Erregung durch das Septennat der dritten Lesung vorbehalten bleibt. Nach­­ einer anderen Berechnung ist die Möglicheit des B Zustande­kommens des Septennats schon in der zweiten Lesung nit ausgeschlossen. Vorbedingung dazu ist, daß zahlreiche Mitglieder des Zentrums der Abstimmung fern bleiben und daß eine geringere Zahl ultramontaner Stimmen direkt für das Septennat abgegeben wird. Immer kann es sich nur um eine Mehrheit von ganz wenigen Stimmen handeln. So lebhaft und interessant die heutige Fortlegung der Debatte auch gewesen ist, so fand doch eine geriisse Ablenkung durch die theilweise im Reichstagssaale selber sich abspinnenden Ber- Handlungen der Parteiführer über die einzuschlagende Taktik und die zu erwartenden Ereignisse statt. Die merk­würdigsten Gerüchte wurden verbreitet und geglaubt. So hieß es, Fiürst Bismarc werde, wenn die Ablehnung des §­ 1 der Vorlage erfolgt sei, er­­klären, die verbündeten Regierungen hätten kein Läutereffe mehr an der Sortiebung der Beratung und es werde hierauf ein Auszug des Bundesraths aus dem Saale stattfinden, wie man das schon bei der Hamburger Zollanschluß-Affaire erlebt hat. Für eine Verständigung in dritter Lesung wäre das nun allerdings keine erfolgverheißende Vorbereitung. Schon feht finden ruhige Be­­obachter, dab Fürst Bismarc denjenigen Ultramontanen, auf deren Mitwirkung zur Bewilligung des Septennats er rechnet, das Cin Ihmenien in eine Regierungsmehrheit ungemein erschwert, indem er Dieselben durch empfindliche Schroffheiten unnöthigerweise reizt.­­M Wenigstens hat die Unterhaltung des Reichskanzlers mit den Ab­­­geordneten Windthorst über die welfische Frage weder die Debatten, ob den mit ihnen angestrebten Zweck irgendwie gefördert. Auch gibt es Leute, welche in den Konfliktsdrohungen, in den Um­riffen einer „Ladentheorie" nach dem Muster des preußischen ‚Verfassungstonflikts nur die durchsichtige Hüle einer an sich f­achen Position erbliden wollen, und melde behaupten, die verbündeten Regierungen seien weder in der Lage noch ernstlich willens, es auf einen unheilbaren Bruch anfom­men zu lassen. Wohin ein Konflikt Führen und wen er zugute kommen würde, dafür hatte man an der Mede Hafenclever’3 einen brauchbaren Maßstab. Dieser Herr, dessen un angenehme Bierbankmanieren auch heute die Beh­anmlung in einen­­ Zustand zwischen Nervosität und Heiterkeit verlegten, zeigte bei alldem den so fröhlichen und siegesge­wissen gehobenen M . dab man ihm­­ aufs Wort glauben kann, wenn er die Genugthuung über die Ber­werbbbarkeit eines Ber­affungsfonflists­­ nicht aussprach (denn dazu war er doch zu besonnen), aber deutlich genug durchblidhen ließ. = Die ungarische Quoten Deputation hält am 17. d., um 6 Uhr. Abends im Abgeordnetenhause, im Saale des Finanz-Ausschusses Sigung. Aus dem­ Reichstage, Präsident Thomas Viechy eröffnet die Sigung des Abge­­ordnetenhauses um 11 Uhr Vormittags. — Schriftführer: Anton Tibaad, Koloman Törsz, Gerg Szab­bmary. — Auf den Minister­­ Fauteuil: Tiba, Trefort, Graf Szapáry, Graf Szédgényi Fabiny Bedetovich. Das Protokoll der jüngsten Situng wird verlesen und authentizirt. Dem Abgeordneten Adam Bornemißa wird in Folge der Verlängerung seines Mandats als Negierungs-Kommissär bei der Banczovaer Negulirungs-Gesellschaft ein sechsmonatlicher Urlaub bewilligt. Dem Abgeordneten Ernst Vázár wird zur Herstellung seiner Gesundheit ein dreiwöchentlicher Urlaub gewährt. — Der Untersuchungsrichter in Preßangelegenheiten Stefan Czárán fuht um die Suspendirung des Immunitätsrechtes Andorr Badnays an, welcher von Geite des Szepezyer Ein­wohners Paul Nagy der falschen Anklage, beziehungsweise der Berleumdung und Ehrenbeleidigung "beschuldigt wird. Geht an den Iommunitäts-Ausschuß. — Die Retitionen des Udvarhelyer Komitats und des Kronstädter Handels­­und Gewerbevereins in Angelegenheit der Dezentralisation der Lieferungen für die Armee und die Landwehr, sowie die Petition des ungarischen Landes-Sängerbundes in Angelegenheit der Heim­­ee der Ueberreste Franz Liszts gehen an den Petitions­­usschuß. Minister-präsident Ti überreicht eine Vorlage über die zur Durchführung des G­ U. XXIV:1885 (Aufhebung der Haus­­kommunionen) erforderlichen, in das 1887er Budget aufzunehmenden Kosten. Die Vorlage wird an den Finanz­ausschuß geleitet, welcher ange­wiesen wird, den bezüglichen Bericht zu einer Zeit einzureichen, in welcher derselbe zugleich mit dem Budget des Miinisteriums des Innern verhandelt werden könne. « Ernst Daniel überreicht die Berichte des Ductus-Ausschusses in Angelegenheit der Gesetzet­twürfe über die Erhöhung der Kosten für den Ausbau derndovika-Akademie um 40.000 fl.und über den Ankauf des an das Honvedministerium angrenzenden Grundes und Gebäudes.Die Berichte werden in Druck gelegt,vertheilt und auf die Tagesordnung gesetzt werden. « Alexander Körössy legt den Bericht des Justiz-Ausschusses in Angelegenh­eit des Gesetzentwurfes über­ die Modifikation des §­27 G.­A.V.1878 vor.Der Bericht wird seinerzeit auf die Tagesordnung gesetzt werden. · Nikolau­s Feldvciry überreicht den Bericht des stän­d·igen Berifikaations-Asschusses in Angelegenheit der Mandate der kroatischen Abgeordneten Karl Boellei1r,Andreas Markovics,Theodor Ptikos­er Rasul Banfovics. Dieselben werden als endgültig verifizirt erklärt. Bon Solef Madard i­st eine Interpellation in Angelegen­­heit der Särbogarder xef. Kirchengemeinde angemeldet. Dieselbe wird zum Schisse der Sigung motioirt werden. Folgt die Tagesordnung: Wahl je eines Mitgliedes in den Finanz Ausschuß, in den Diariums-Ausschuß und in die VII. Gerichts-K­ommission. Das Resultat dieser Wahlen wird morgen publizirt werden. « Ein Bericht des Bibliotheks:Ausihusfes, mit melcdem für den Bibliothekar des Hauses, Béla Küffer, ein Honorar von 400 fl. für die Abfassung eines Nachtrags-Katalogs der Bibliothek beantragt wird, wird ohne Bewerbung angenommen. Kosef Madardh interpellert den Kultusminister, ob er davon Kenntni habe, daß die küniglichen Steuerbeamten in Gárbogáro mit Berufung auf einen­­­egierungs­erlaß die­­ Beitragsleistung zu den Lasten der dortigen reformirten Kirchengemeinde verweigern ? Die Sinterpellation wird dem M­inister zugestellt. Schluß der Sisung um 12 Uhr 10 Minuten. — Nächste Sisung morgen Samstag um 10 Uhr. Tagesordnung: Verkündung des Resultates der heutigen Wahlen; Verhandlung über den 1887er Staatsvoranschlag- Engesweuigkeiten. Ernennungen.­ Dr. Emanuel Bete zum ordentlichen Professor an der Budapester staatlichen Ober-Realschule im V. Bezirk; die ordentlichen Lehrer Stefan Sváby und Johann Groscsii und die ordentliche Lehrerin Marie Bajtay in Sztropfo, definitiv ; Karl Arán­gyi zum Rechnungs-Nevidenten im Finanzministerium ; Ladizlaus Retsty zum Finanzonzipisten II. KI. beim Steuer­­inspektorat für das Biharer Komitat; Sof Shhöffer zum Steueroffizial VI. Kl. in Binga; Stosef Biber zum­ besoldeten Konzepts-Braktikanten beim Groß-Kanizlaer Gebühren-Bemessungs­­amt; Ludwig Filipanuts zum unbesoldeten Praktikanten beim Steueramt in Zala-Egerbeg; Attila Brady zum unbesoldeten Rechtspraktikanten am Fünftirchner Gerichtshof. Deffentlicher Dant) Der Minister für Kultus und Unterricht spricht dem geheimen Nam­e und pensionirten General der Kavallerie Baron Leopold Edelsheim-Öyulat, welcher für die evangelische Schule zu Uj-Fazelas-Vorland ein Grundstück und 500 fl. gespendet hat, seinen Dank aus. Ferner spricht der Dim­iiter seinen Dank auch dem Grafen Aurel Deijewffy aus, welcher die von ihm erhaltenen Schulen zu Büd-Szent-Wihaly und Fozseigáz erweiterte und mit neuen Lehrmitteln ausstattete. Uzogen wurde, folgte gestern Vormittags in nicht minder feierlich (Kronprinz und Bauer.) Dem „Slovensti Narod“ wird von einer Zaibakher Dame, welche während der Anwesenheit des Kronprinzenpaares in Abbazia weilte, folgende hübssche Geschichte mitgetheilt: Eine Morgens ging Kronprinz Nudolf mit dem Gewehre auf der Schulter in der Nähe des Kurortes spazieren. Da bemerkte er einen Bauer, der mit einem Made seines Wagens in den Straßen­­graben gerathen und nicht im Stande war, sein Gefährte wieder flott zu machen. Der Kronprinz trat hinzu und fragte den Bauer, was es gebe: „Wenn nur jemand käme,” meinte der Bauer „und mein Pferd antreiben wollte, ich würde das Wagenrad heben und sofort wäre geholfen.” „Nun, wenn es nichts meiter it,” sagte der Kronprinz, „da wollen wir gleich sehen." Der Kronprinz ergriff das Pferd am Zügel und trieb es an, während der Bauer sich gegen das M Wagenrad steu­mte, und bald stand der Wagen wieder auf der Straße. Der Bauer dankte dem unbekannten Herren und fragte ihn, woher er sei. Als der Kronprinz ermiderte, er wohne in einem Hotel in Abbazia, fragte der Bauer, ob er ihn besuchen dürfe, worauf der Kronprinz meinte: „Obhnemeiters.­ Am nächsten Morgen kam in der That das Bäuerlein mit einem Bader unter dem Arm ins Hotel und erfundigte sich nach einem Heren, der so und so aussehe und gestern auf der Sagd gemesen wäre. Man antwortete dem Bauer, der wohne allerdings hier, aber man fünne nicht so ohne, weiters zu ihm. „Warum nicht?“ meinte der Bauer, „er hat mich ja doch eingeladen, zu kommen.” Ein Bedienter ging nun in Die Gemächer des Kronprinzen und führte mit dem Auftrage zurück, den Bauer vorzulassen. Bald stand dieser in einem schönen Zimmer dem­ unbekannten Herrn gegenüber, dem er nochmals für die Gefälligkeit dankte und ihm zwei Slafchen seines besten Weines zum Geschent anbot. Lächelnd lehnte der Kronprinz das Geschent ab und sagte, der Bauer möge selbst den Wein auf die Gesundheit seiner (des Kronprinzen) Familie aust­inten, und verabschiedete sie von dem Bauer. Dieser fragte draußen den Herrn, der ihn begleitete: „Wer und wo it denn die Familie dieses Herrn ?" Als ihm nun die Auf Härung zutheil wurde, wer eigentlich der Unbekannte gemesen, war der Bauer anfangs sehr bestürzt, dann aber eilte er freudig nach­hause und erzählte mit Stolz, daß der Sohn des Monarchen ih­n geholfen habe, den Wagen wieder ins Geleite zu bringen. (Erzherzog Eugen Koadjutor deß Deutschen Ritter-Ordend) Dem feierlichen Ritter­­schlage, welcher am 11. b. an dem Erzherzog Eugen dur den Großmeister des Deutschen Ritter-Ordens in der Augustinerkirche De­i Weise durch den Großmeister des genannten Ordens und im Beisein sämmtlicher Ordensritter die Installirung des Erzherzogs Eugen zum Koadjutor des Ordens. Die Feierlichkeit fand in der deutschen Ordenssiche zur heil. Elisabeth in Wien statt. Kurz nac der Initatierung wurden der Großmeister Erzherzog Wilhelm um der Koadjutor Erzherzog Eugen von Ihren Majestäten sowie vom Kronprinzenpaar empfangen. (Ein Gedenktag.) Der heutige Tag, der 14. Jänner, hat für Ungarn eine historische und eine traurige Bedeutung für die Familie des Erzherzog Ko­sef. Es ist nämlich heute der 40. Jahrestag des Todes des­­ Palatins Bosef. Derselbe er­­krankte im Oktober 1846 und konnte das Bett nur mehr verlassen. Nach­ fast­ dreimonatlichem Leiden starb der edle Palatin­ am 14. Jänner 1847. Roms­ seiner Russin mit bulgarischen Gendarmen.)Unser Philippopeler Korrespons­dent theilt uns unter dem8.d.eine Affaire mit,die sich am griechischen Weihnachtsfeiertag e in­ Philippopel abspielte und voraus­­sichtlich von russischer Seite ausgebauscht und zu politischen Zwecken ausgebeutet werden wird.Die Mittheilung unseres Korrespondenten lautet: stellte sogar die Herausgabe seines Blattes frühzeitig ,. Am griechischen Weihnachtsfeiertage spielte sich hier eine aufl­iegende Szene vor und in dem Hause des Bürgers Mantschoss ab-Mantschoss,der eine Buchdruckerei besitzt und auch früher als Redakteur des nationalen­ Blattes«Naroden«Gxas« thätig warJtau­d als eifriger Russenfreund mit der jetzigen Regierung auf sehr gespanntem Fu­ße.Alleiner expontrte sich nicht gar zu sehr,erkämpfte nicht offen gegen­­ dieselbe d­­ein un lebte ganz zurücgezogen in seinem Hause. Dieses bildete nun in legter Zeit den Zufluchtsort der meisten Weinde der jegigen Re­gierung, was die politische Behörde Mantichoff nicht verzeihen konnte. Das gewaltsame Eindringen eines Bewaffneten in ein Pri­­vathaus, sei er von der Behörde geschickt oder möge er als Privat­­person kommen, ist nach den türkischen Gelegen strafbar. Dan ver­­suchte daher Mantichoff doch Mahnungen zur Auslieferung zweier politischer Verbrecher zu bewegen, die man fredbrieflich verfolgte und bei ihm verborgen glaubte. Er leugnete jedoch, daß die Gesuchten sie bei ihm aufhielten und im Uebrigen poc­hte er auf sein Yaus­­vet. Seine Frau, die eine Muffin ist, bestärkte ihn noch in seinem Gntshluffe und äußerte sich, daß sie einen jeden Gend­­darm, der die Schmelle ihres Hauses übertreten sollte, nieder­­schießen werde. Am griechischen Weihnachtstage kam nun eine Patrouille von Gendarmen und Polizisten vor das Haus Mantichoffs und verlangte, daß die betreffenden Per­­sönlickeiten, von denen man vermuthete, daß sie sich bei Mantichoff aufhalten, ausgeliefert werden. Den Betheuerungen Man­­tichoff’s, daß Niemand bei ihm verstect sei, wollte die Gendarmerie seinen Glauben sc henfen ; sie wollte mit Gewalt in das Sinnere des Hauses eindringen und eine Durchsuchung vornehmen. Die Gattin Mantichoff’s widerleßte sich jedoch diesem Vorhaben mit einem Revol­­ver in der Hand. Sie feuerte einige Schüffe ab und­ verwundete einen Gendarmen. Nun machten auch diese von ihren Waffen Gebrauch und ver­wundeten die Frau Mantichoff in der Magen­­gegend. Dann nahmen sie sowohl Mantichoff als dessen Frau gefangen und führten sie in den Bok­zerarrest. Diese wurden aber noch am selben Tage in Folge der Intervention des französischen Konsuls, welchem bekanntlich der Schuß der russischen Unterthanen anvertraut ist, freigelassen und begaben sich zu dem genannten Konsul­ ins Konsulatsgebäude, wo sie sich noch heute befinden. Mantihoff ist an einigen Stellen unerheblich verwundet, er erhielt während des Ringens mit der Gendarmerie einige Kolbenhiebe. Auch die Wunde der Frau ist seine lebensgefährliche. Gin Graf Reglevihin deutlicher gel­tung­s­haft) In Bonn hat sich der Gerichtshof am 8. 0. mit der Duell-Affaire des Mediziners Otto Efferg aus Düsseldorf bes­­chäftigt. Der Genannte diente als Einjährig-Freiwilliger und wurde im Mai v. 3. während des Gretzk­ens von den Lieutenant v. Nauendorf ein „NRüpel“ geheißen. Efferk ließ durch einen seiner Freunde, den in Bonn studirenden M­echtshörer Grafen Keglevich den Lieutenant v. Nauendorf fordern. Der Zwei­­kampf fand statt und der Offizier bekam von dem Beleidigten zwei Hiebe über den Kopf. Gffers wurde zu drei Monaten und Graf Keglevich zu einem Lage Festungshaft verurtheilt. Lieutenant v. Nauendorf steht in militärgerichtlicher Untersuchung. (Eine internationale Ginbrecher­­bande) Die Untersuchung in dieser sensationellen Affaire — über welche wir im Morgenblatte berichteten — wird von der Polizei mit dem größten Eifer fortgefegt, da begründete Verdachts­­gründe dafür sprechen, daß Riftics aug in der Hauptstadt Komplizen habe, mit deren Ausforschung man fett beschäftigt is. Von den in die Provinz gesandten Beamten war bis Mittags noch seinerlei Nachricht über die Verhaftung des Ingenieurs, welcher der intellektuelle Führer der Bande zu sein scheint, eingelaufen, doch wird eine solche Meldung stündlich erwartet. M­arke Amtshhandlung.­ Gestern Nachmittags er­­stattete bei der hauptstädtischen Polizei eine Frau die Anzeige, daß ihr zwei seidene Kleider gestohlen worden sind und heute befindet sich die Frau schon wieder im Relege der Kleider, welche von einem Agenten des Detektivkoros in einer Ortschaft des Stuhlmeißenburger Komitats entdeckt wurden. Auch der Dieb und der Hehler sind Der Polizei bereits bekannt. Ein vielversprechendes Kleeblatt.­ Wilhelm Sıld­mann, RR Rosenthal un Mauthner Sünglinge aus bemittelten Budapester Familien, sind am vorigen­onntag von Bier verschwunden und die Vermuthung it nicht ausgeschlossen, daß die jungen Leute, von denen noc­h einer das 20 Jahr erreicht hat, zu Selbstmördern geworden sind. Fildemann entwendete am vorigen Samstag aus der Kasse seines Vaters­ 800 Gulden und verjurte einen Theil des Geldes in Gesellschaft seiner beiden erwähnten Freunde und eines Mädchens, Namens Marie Grulich. Am andern Tage reiste die ganze Gesellschaft nach Tirnau, wo sie im Hotel „zum schwarzen Adler“ abstieg. Das Mädchen selbst Erbk­e nach Budapest zurück, suchte hier die Eltern Felhmann’s auf und theilte ihnen den Aufenthalt der drei Kumpane mit. Die hiesige Polizei, bei welcher die Anzeige erstattet wurde, ersuchte die Tirnauer Polizeibehörde um Anhaltung der jungen Leute. Muslimasglicde Brandlegung. In dem Wert­heimer’schen K­urzmwaarengeschäfte in der Königsgafe Nr. 42 entstand gestern Abends ein Brand, welcher aber sofort gelöscht wurde. Die Polizei leitete eine strenge Untersuchung ein, da viele Anzeichen dafür sprechen, daß der Brand gelegt worden ist oder daß wenigstens eine strafbare Fahrlässigkeit vorliegt. Im Raufiche) Das „Budapester Journal" berichtet: Der Kis-Terpester Einwohner Theodor Czigány legte sich am 7. d., nachdem er einen Liter Branntwein zu fich genommen, mit seinem acht Jahre alten Sohne schlafen. In der Nacht wehte ein heilloser Lärm die Nachbarn aus ihrem Schlafe, die erschrochen dem Hause Czigany’s zueilten. Czigány, in vollständig betrunkenem Zustande, tief fortwährend, daß er den Teufel erschlagen und verbrannt habe. Thatsächlich Hat er in seinem Naushe seinen eigenen Sohn erschlagen und im Ofen verbrannt Nachdem der Bater — wieder nü­chtern geworden — die schredliche That erkannte, wollte er sich selbst das Leben nehmen, da verhinderten ihn daran die Nach­­barn. Der Mörder wurde verhaftet und dem­ Gerichte überliefert Die Tochter für die Mutter.) Die Mutter liegt auf dem Todtenbette; ihr einziger Wunsch ist nur noch, die geliebte Tochter einmal zu sprechen, dann werde sie ruhig Sterben können. Der Telegraph brachte aus Arad der in Temesvár lebenden Tochter diese Kunde und die junge Frau, Hermine Reichenbach­h­ ihr Name, ließ ihren Gatten und ihre Kinder zurück und eilte nach Arad, um ihre typhuskranke Mutter zum festen Male zu sehen. Die Sterbende begann sie aber nach dem Wiedersehen zu erholen, sie genas; dafür aber wurde die Tochter von der jüdischen Krankheit ergriffen und starb nach zwei Tagen. RE · (Neue Sprudel-Quelle.)Wie wir in den»Wiener Medizinischen Blättern"lesen,ist in der Nähe von Radker­s­burg«in Steiermark eine neue alkalische Quelle erbohrt worden« welcte als ein­e der vornehmsten Repräsentanten der reinsten alkalis­­che­r Säuerlinge gilt.Der Besitzer des Gutes,aus welchem dies interessante Phänomen eines­ sprudelnd aus der hefespringenden Quelle entdeckt wurde,ist ein Ungar.Dieser Sprudel ist­­«Hygieia-Sprudel«·getauft worden­ und der diätesischens Zwecken dienende Säuerling wird als,,Hygieia-Wasser«Indentpandel gefangen. (Im Gerichtssaale vom Schlage gerührt.) Bein Bezirksgerichte Medinice in Galizien fand in der vorigen Woche eine Verhandlung in einem Zivilprozeß statt, in welchen der Propri nationspächter als Kläger, sein Pächter als Geklagter figurirte. Es handelte sich um eine Forderung, welche der Kläger auf 26 fl. ber­­ifferte, während der Gefragte nur 18 fl. zahlen wollte und bezüglich der Differenz sich auf ein außergerichtliches Uebereinkommen und eine Gegenforderung berief. Der Richter entschied sich dafür, den Kläger seine Behauptung beschwören zu lassen, worauf dieser den rituellen Eid auf die Thora abzulegen sich anseichte. Bevor jedoch die Gides­­formel gespr urbi der Geflagte, einen Zeugen in miüffe. Der Richter ging auch­ hierauf ein, ordnete die sofortige Ü­rung des Zeugen an und ersuchte den Kläger, der noch immer, Hand auf der Thora, dastand, zurü­ckzutreten. Der aber rührte ich nicht, auch als man ihn barsch anfuhr. Nur Thränen rollten ihm über die Wangen, sonst verhielt er sich stumm und unbeweglich. Man suchte den Mann zu entfernen, aber da zeigte es si, daß ihn a Gerichtstucc der Schlag getroffen Hatte, und daß ihr die Zunge und die rechte Seite gelähmt worden waren. Man f­lich die Aufregung im Gerichtssaale denken angesichts dieses seltsame Vorkommnisses. Der Unglückliche wurde aus dem Gerichtslofal un­mittelst Fuhrwerks in eine Herberge gebracht, wo er nach zwei Stunden starb. Sein Nechtefall sol nicht so gelegen sein, daß man bei ihm die Absicht eines Meineides annehmen mußte.­­ Theater für Heute, Freitag, 14. Jänner. Na­­tionalth­eater: »A ja Fülöp«. Königliches Opernh­aus: Geschlosfen. — Volkstheater: »Boccaccio» — Deutsches Theater: „Der Stabstrompeter.” Gelegenmme des „Beer Lloyd“. Arad, 14. Jänner. Orig. -Telegr) Auf Antrag des Obergespans Fabian beshloß gestern die sädtische Repräsentanz, an Minister Barofs eine Begrü­­ßungs-Adresse zu richten. Berlin, 14. Jänner. Heute Mittags 1 Uhr findet eine Sagung des Bundesrathes statt, in welcher über die Stellungnahme des Bundesrathes zu den Beschlüs­­sen des Reichstages über den Gelegentwurf betreffend Die Friedenspräsenzstärfe berathen wich. London, 14. Jänner. Die Konferenz über die Home-Rule-Frage findet heute statt. Gestern war blos eine vorläufige Besprechung zwischen Cham­­berlain, Morley Trevelyan, Harcourt und Herschell London, 14. Jänner. Drig.­Telegr­ Aus Petersburg kommt folgendes augens­cheinlic inspirirte Communique über den Standpunkt Rußlands zur bulgarischen Krise im gegenwärtigen Mio­mente. In Betreff der Kandidatur des Fürsten von Mingrelien für den bulgarischen Thron ist keine­rlei Veränderung eingetreten. Auf Anfragen seitens Der­ Mächte Hat Die russissche Negierung vor sechs Wochen ungefähr erklärt, daß sie die Kandidatur des Fürsten von Mingrelien unterftüge und es ist seither nichts geschehen, was Nußland bewegen­­­onnte, Diese Untere ítübung zurüczuziehen, oder einen anderen Kandidaten zu suchen. Die in der letten Zeit verbreiteten Berichte über neue Kandidaturen, die unter russischen Auspizien vorges­bracht worden seien, sind daher grundlose Konjunkturen, die hier als bloße Fühler betrachtet werden. In hiesigen Re­gierungskreisen wird Daran festgehalten, daß die Zurück­­weisung des Fürsten von Mingrelien nur Dant von Hupsz­land anerkannt werden könnte, wenn sie von einer neuen Sobranje, die erpreß für die Entscheidung­­ der Frage, der Fürstenwahl einberufen wäre, ausgesprochen würde, nachdem die gegenwärtigen Negenten vorher ihre Bollmachten in die Hand dieser Sobranje zurückgelegt hätten. Diese neue Sobranje würde dann die Freiheit haben, einen den Mächten genehmen Fürsten zu wählen, oder sie wü­rde, falls ein Einvernehmen über­ diese Frage nicht erzielt worden, eine neue Regentschaft für eine Interimsperiode währen, welche die Mächte in den Staat legen würde, einen Kandidaten zu empfehlen, welcher der Zustimmung der Menjorität der Sobranje sicherer sein sönlte. Dle Mächte haben Rußland gegenüber den Wunsch ausgesprochen, die bulgarische Frage auf eine friedliche Basis zu stellen, so daß sie eine freie, natürliche und kon­stitutionelle Lösung konform dem Berliner Vertrage finden künne. Es wird weiter hervorgehoben, daß Die Berichte fremder Zeitungen, die dem Czar die Absicht zuschreiben Rußland und Europa in einen Krieg zu stürzen, Dur­ die von Sr. Majestät verfolgte Politik in feiner die Treffe stellt darüber Betrachtungen an, wie angel der Aenderungen des Kanzlers über die Freundschaft Deutsch­­lands einerseits mit Oesterreich-Ungarn, andererseits mit­­ Geriåstgh­alle.­ ­Die jüngste Postdefrandation.Diese Bezeichnung ist wohl heu­te überflüssige,denn,wie satt1am bekannt,nehme«n die in den,­ letzten Jahren in großem Style ausgeführten Postunterschledfemchts den­­­letzten Rang in der Chronik der Verbrecherx ein.­Seit dem Postkistel­.,,, Diebstahl unseligen Angedenkens mehrte sich die Zahl»der P’ost-"" die Graudationen in erschreckendem Maße und stets war die abhanden gekommene Summe eine sehr beträchtliche.Unter solchenl­ytständen­« wandelte der subalterne Postbeamte Paul Harang,der sich heute es vor dem Gerichtshofe wegen Verbrechens der Amtsveruntreuung zu verantworten hatte, auf ziemlich breitgetretenen Pfaden, als er am 1. November v. 5. auf dem Wege von Drsova nach Budapest zwei Geldbeutel mit dem nicht unbedeutenden Inhalte von 56.023 f[. 48 fr. beiseite schob und in Budapest angelangt, diese beiden Geldbeutel nicht mit den übrigen beim Hauptpostamte übergab, sondern in seine Wohnung trug. Am nächsten Tage verschwand Harang mit dem Gelde aus der Hauptstadt; erst am Dritten­­ Tage wurde er in Gyöngyös verhaftet, wohin er sich zu seinen dort mohnhaften Ver­­wandten begeben hatte. Etma 53.000 fl. wurden noch in seinen Besige vorgefunden, und so­ wurde die veruntreute Summe dank Katya NARUIENA des Defraudanten zum größten Theile wieder restituirt. Angeklagter Paul Harang ist ein Mann von etwa 450 Jahren,mit offenem,ehrlichem Gesichte.Ohne Beschönigung und»— ohne jeden Rückhalt gesteht er die ihmur Last gelegte verbrecherische Handlung ein­ Als Motivsen­der T·hat sahst er an, daß seine geringe Bezahlung zu seinen Bedürfnissen in seinem V­erhältnisse gestanden sei. Al­s abalterner Bostbeamter war er bei der zwischen Drfova und Budapest verfehrenden Karriolpost angestellt und da hatte er schon in Drfova beschlossen, den größten Bojtbeutel für sich beiseite zu legen, um den Geldverlegenheiten ein» für allemal zu entgehen. In dem einen der beiden Geldbeutel befanden sich alte coupirte Bant«­noten, welche er in Budapest bei seiner Frau zurückließ. Seine ges­tammten Jahresbezüge betrugen zulest an 700 fl., doch hatte er beträchtliche Abzüge zu erleiden. Auf die eindringliche Frage des Präsidenten gesteht Harang weiter, daß er 250 fl. Erspar­­nisse bei seinem Schwager hatte., BE Bon Seite der Postdirektion geben Sekretär Julius MW­es­terle und der Chef der betreffenden Karriolpost Gabriel Bolla über die Details der Uebernahme und der Uebergabe der Geld­­sendungen, sowie über die Entdeckung der Defraudation Aufschluß. Das bejraucirte Geld war für die Zentral-Staatsfaire bestimmt. Die Gattin Havang’3 übergab, als ihr Gatte aus ihr unbekannten Ursachen verschmunden war, den einen Geldbeutel, welcher die cou=­pirten Noten und einige Urkunden enthielt, der Postdirektion. Auf in M Weife wurde erüb­t, daß Harang ein Verbrechen verübt haben mußte. Da noch eine ganze Reihe von Zeugen zu vernehmen tt, dürfte die Verhandlung wahrscheinlich erst morgen beendet werden. air & . -

Next